Beiträge von Caecilia Cara

    Kaum knarrte die Tür unten, war Tiro auch schon durch die Gänge geeilt um Cara holen zu lassen. Diese saß noch vor dem Spiegel und ließ Helia die Frisur richten.


    Als sich dir Tür allerdings öffnete und man ihr sagte, dass Serrana gerade eingetroffen war, ließ Helia die Hände fliegen. Es reichte schon, dass man ihrer Herrin Unpünktlichkeit nachsagen konnte, an so etwas wollte sie nicht noch Schuld sein. So war Cara nicht mal eine Minute später fertig und machte sich auf ins Atrium, wo Serrana bereits stand.


    "Serrana! Toll, dass du so kurzfristig Zeit hattest," sie nahm die Hände der neuen Freundin und lächelte, "Komm herein, ich habe alles herrichten lassen. Ich weiß zwar nicht, wo Crassus und Calena gerade stecken, aber die werden schon kommen, wenn sie Hunger haben." Dann führte sie die Freundin ins Triclinium.

    Um nicht laut zu lachen, dreht sie sich kurz weg von der Matrone, damit diese auch nicht mitbekam, dass sie unfreiwillig als abschreckendes Beispiel herhalten musste "Ich glaube, davor stelle ich jemanden ein, der sich nur um mein Äußeres zu kümmern hat, sobald mich mein Geschmack verlässt."


    Dann lauschte sie Calvenas Worten aufmerksam; manche wären gar verträumt, aber das war nicht Caras Art. Aber sie musste ihr zustimmen "Ja, ich glaube auch, dass es nichts erfüllenderes geben kann, als jemanden zu finden, der einem ein solches Gefühl gibt...wenn man den Moment so empfindet, als könnte es ein ganzes Leben so gehen," dann stützte sie den anderen Arm auch auf, sodass sie nun ähnlich wie Calvena da lag und spielte dann an einer herab gefallenen Haarsträhne.


    "Was würde deine Familie sagen, wenn du deinen Verwandten sagst, dass du einen Quintilier kennen gelernt hast?"

    "Na dann auf einen gekonnten Ausgang der Rauferei," sagte Cara fröhlich und fragte sich, ob die Rauferei zu erst einen Ausgang fand, oder der zweite Akt beginnen sollte.


    Grinsend überließ sie dem Paar einen Moment sich selbst, damit sie untereinander einen Wetteinsatz vereinbaren konnten und sah sich um, ob sie ein bekanntes Gesicht weiter unten ausmachen konnte.

    Noch huschten einige Sklaven durch den Raum und richteten ihn so her, wie Cara es angeordnet hatte. Es sollte ein üppiges Mahl serviert werden, deswegen sollten die Vorhänge den Raum erst noch vor der noch recht warmen Abendsonne schützen, doch später ohne Probleme und Aufsehen geöffnet werden. Deswegen wurde neben der Dekoration noch hier und da ein wenig rumgewerkelt.

    Der Ianitor war nicht weit und so öffnete er sehr schnell.


    "Salve Herrin, ihr müsst Iunia Serrana sein," sagte er freundlich, "Bitte tretet ein, ich führe euch hinein."
    Dass Cara seit Stunden im Haus alle verrückt machte wegen dem Essen verschwieg er galant und machte einen Schritt beiseite, damit Serrana eintreten konnte.

    "Danke, danke," lachte sie, "ich hatte schon Angst, dass ich nun als alte Schachtel gehandelt werde." Sie bemerkte ebenso, dass inzwischen noch mehr Damen anwesend waren. "Scheint wirklich ein beliebter Tag zu sein heute."


    Dann drehte sie sich zu Calvena und legte den Ellbogen auf den Rand des Beckens. "Ihr seid auch ein hübsches Paar!" fuhr sie leiser fort, "Kennst du ihn schon länger?"

    Leise schlich Cara durch die vertrauten und geliebten Gänge des Hauses. Vor Crassus' Büro machte sie halt und horchte vorsichtig an der Tür.


    Der alte Tiro machte wohl auch gerade eine Runde. Einige Meter weiter,gerade um die Fkurabbiegung herum gekommen, machte er halt "Ah, Herri..." - "Psssscht!", winkte sie ab und deutete ihm mit einer Geste, dass er später kommen sollte. Der Sklave schüttelte den Kopf und ging weiter, kannte er seine Herrin doch gut.


    Sie widmete sich wieder der Tür. Es schien niemand außer ihrem Bruder da zu sein. Sie strich die Stola richtig und klopfte dann an.

    Cara kicherte mit und erntete deswegen einen bösen Blick der alten Matronen, doch sowas war ihr egal.


    "Ach Männer," sie strich sich über die Schulter, "die meisten tun eh als wären sie die Moral in Person, wenn es um ihre Familie geht und wenn man mit ihnen allein ist, muss man fast handgreiflich werden, um sie sich vom Hals zu halten.", sie schüttelte den Kopf.


    Dann dachte sie an Crassus, der immer zu ihr stand und bislang alles für sie getan hat "Er hat genug gute Kontakte, es hat schon viele verwundert, dass ich nicht schon viel eher unter die Haube gekommen bin," lachte sie. "Aber er meinte, jetzt mit 20 bin ich keine Sesterz weniger Wert als die Jahre zuvor," spaßte sie.
    "Zu meinem Glück ist Crassus, auch wenn man es ihm nicht immer zutraut, ein hoffnungsloser Romantiker. Und bislang hatte er den Drang mich vor allem Männlichen zu beschützen."


    Sie träufelte das Wasser ein wenig über die Schultern und nickte lächelnd "Ich finde, ihr saht sehr vertraut miteinander aus. Wenn er sich bei deinem Anmut nicht schon Hals über Kopf in dich verliebt hat, versteh ich die römische Männerwelt nicht mehr."

    "Vielen Dank, Alaina." Dann nahm sie Platz, wo schon Livianus vor einer Weile hingedeutet hatte.
    "Alaina ist wirklich ein hübscher und seltener Name.", meinte sie dann, denn er kam ihr nicht klassisch römisch vor.


    Sie musste lächeln und nickte bestätigend, als Crassus' Name fiel "Mich freut es ebenso, Senator," obwohl sie sich über seine Worte ungewohnt freute, ließ sie sich nicht allzu viel anmerken und warf dem stattlichen Livianus nur kurz einen Blick zu.


    Dann brachte die Sklavin ein weiteres Glas und schenkte Wein nach.


    "Casus ubique vale,"* spaßte sie dann.



    [SIZE=7]*Der Zufall vermag überall viel.[/SIZE]

    Cara ließ sich entspannt weiter ins Wasser neben Calvena rutschen "Ach, ohne meine Helia hätte ich garnicht mehr hierher gefunden, sie wartet auch draußen. Wasser in größeren Mengen ist ihr nicht geheuer."


    Sie spielte mit dem Wasser und nickte "Hier kommen wirklich alle her...deswegen ist es auch am einfachsten, sich über die neusten Gerüchte Roms zu informieren."


    Dann musste sie lachen "Gute Partie?Naja, gute Frage...als Caecilierin..." sie wägte von rechts nach links mit dem Kopf und nickte "aber möchte sich wer freiwillig mit meinem Bruder rumplagen wegen mir," spaßte sie. "Nun im Ernst, ich bin noch nicht lange wieder in Rom, ich hab hier noch keine wirklichen männlichen Kontakte geknüpft. Auf der Reise," sie hielt kurz inne und sprach dann etwas leiser weiter, "hab ich meinen Bekanntschaften nicht verraten, wie ich heiße, aber es war trotzdem kein Nachteil."


    Sie zuckte grinsend mit den Schultern.
    "Naja, du hast ja schon einen ernsthaften Verehrer gefunden, wie es aussieht. Wie hast du Valerian kennen gelernt?", fragte sie neugierig.

    Cara lächelte und bahnte sich ihren Weg zu Calvena "Salve." lächelte sie, als sie bei Calvena ankam. "Mich ebenso. Wie kann es einem an so einem entspannenden Ort anders als gut gehen," erwiederte sie. "Ich hoffe, dir geht es ebenso gut."


    Die Matronen sahen die beiden kurz an und machten dann ein wenig Platz.
    "Ja ich bin allein. Du auch?"


    Dann sah sie kurz durch den Raum "Relativ voll heute, oder?"

    Mit einem Brief für Serrana hatte sich der schon ältere Sklave Tiro auf den Weg zur Casa Iunia gemacht um ihr eine Nachricht seiner Herrin Cara zu überreichen.



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    Iunia Serrana



    Salve Serrana,


    ich hoffe, du hast gut nach Hause gefunden!
    Ich schreibe dir, um dich heute zu uns einzuladen. Unsere Köchin ist eine echte Koriphäe.


    Ich würde mich freuen, wenn du Zeit findest. Sag meinem Tiro einfach, wann er dich abholen soll, wenn du heute Abend keiner anderen Verpflichtung nachkommen musst.


    Auf bald hoffentlich!


    Deine Cara

    Dafür dass sie in die Therme wollte, war sie reichlich zurecht gemacht, doch das störte Cara nicht im geringsten, als sie diese betrat.


    Helia, ihre Leibsklavin half ihr im Inneren zurecht zu finden und bald nickte Helia in eine Richtung und nahm neben einer anderen Sklavin Platz. Nun betrat Cara das caladrium allein und ging ohne weiteres Zögern ins Wasser.
    Erst dann nahm sie sich die Zeit auszuatmen und sie wirkte mit einem Mal entspannter. Jetzt auch sah sie sich um, ob ein bekanntes Gesicht in der Nähe war.


    Da sah sie die junge Calvena, die zu vor kurzem im Theater kennen gelernt hatte. Sie winkte ihr zu.

    Cara lachte "Naja, ich glaube, denen Manieren einzubläuen wäre nicht verkehrt, aber ich bezweifel, dass die Lektion länger als eine Woche anhalten würde. Vielleicht lernen sie es irgendwann, wenn sie sehen, dass andere erfolgreicher sind."


    Auch sie nickte und stimmte Valerian zu "Normalerweise finde ich auch, dass sich Rom und Alexandria in der Hinsicht nicht so viel tun, aber wenn man wieder zum ersten Mal einer dieser Ausnahmen begegnet, fällt es einem ins Auge." Dann sah sie zu Calvena und musste noch mehr lachen "Naja, eigentlich nicht verwunderlich, dass wer Plautus' grobe Scherze liebt." und nickte zu den Jungen.


    "Aber, hört sich an, als wärst du auch noch nicht allzu lang in unserer Hauptstadt?", sah sie Calvena dann fragend an.

    Mit einem Schmunzeln sah sie sich um "Ach, das erzähl ich dir lieber nicht hier." lachte Cara dann "Wer weiß, wessen Ohren das hier noch zu hören kriegen könnte."


    Da konnten die beiden auf einmal von hinten ein Räuspern vernehmen. Cara drehte sich leicht überrascht um und sah wie der Grieche sie mit hochgezogener Braue ansah. Cara ihrerseits warf ihm ebenso mit hochgezogener Braue einen bösen Blick zu, worauf sich Helia leicht räusperte "Herrin, dein Bruder erwartet dich gleich pünktlich zum Essen. Es wäre unhöflich, sich schon jetzt zu verspäten, wenn du weißt, dass er mit dir reden will."


    Cara seufzte und sah wieder zu Serrana "Eine meiner Untugenden. Einmal habe ich zum Essen eingeladen und bin als letztes unten auf meinem eigenen Fest erschienen. Zum Glück hat Crassus alle empfangen."


    Sie zuckte mit einem leichten Grinsen entschuldigend die Schultern. "Nunja, findest du heim? Kommst du mich bald besuchen? Wenn du magst, schicke ich meinen Tiro oder eine Sänfte.", sie holte einmal Luft und zwinkerte dann schelmisch "Ich bin auch rechtzeitig fertig und nehme dich in Empfang."

    "Freut mich ebenso," lächelte Cara. "Das ist sie in der Tat, die Schlagfertigkeit steht ihr ins Gesicht geschrieben," machte sie Calvena ein ehrliche gemeintes Kompliment.


    "Ich war auf Bildungsreise im Süden. Um genau zu sein auf Sizilien und Ägypten, da sind die Händler etwas charmanter als hier," scherzte sie dann auf Calvenas Frage hin.


    Dann sah sie Valerian an und nickte "Ja, das bin ich in der Tat. Er ist mein Bruder.", sagte sie und nahm sich ebenso eine Traube, "Vielen Dank, sehr großzügig von dir."


    "Geht ihr oft ins Theater? Sind hier eigentlich immer noch so oft Schlägereien unter den unterschiedlichen Anhängern der Theater Ensembles?"

    Cara kicherte ebenso.


    "Das glaube ich gern. Aber es ist beruhigend zu wissen, wenn man eine starke Gefährtin an seiner Seite hat, auch gerade hier in Rom."


    Sie grinste, als sie nach hinten blickte und Helia ihren Blick lächelnd erwiederte.
    "Sie sieht aus wie ein Engel und kann verschworen sein, wie der Teufel," grinste Cara weiter, "aber sie ist die Fürsorge in Person und zu meinem Glück und dem Leidwesen anderer zu allen Schandtaten bereit, zu denen ich sie jemals angestiftet habe."

    "Ach herje, ja! Vater wird außer sich sein, dass ich sein Geld schon vor dem Abend verprasst habe."


    Als die junge Frau, die sie vorhin schon gesehen hatte, sich erhab und ihr die lästigen Händler durch einen so gewieften Spruch vom Hals schaffte, war Cara alles andere als unglücklich darüber.


    Schließlich als die Händler fort waren, musste sie auch lachen und antwortete der jungen Frau.


    "Nein, bitte. Ich habe ich dir zu danken. Ich bin so aufdringliche Händler schon fast nicht mehr gewohnt." Auf ihren Reisen hatte sich ein junger Sklave um aufdringlicher Werber gekümmert, doch meist waren die Händler weiter südlich nicht aufdringlich, sondern versuchten mit Charme ihre Waren an den Mann zu bringen, was doch um einiges angenehmer war, wenn es schon sein musste.


    "Ich bin Caecilia Cara. Darf ich fragen wie ihr beide heißt?"

    Mit einem Blick nach hinten zu den Dreien nickte sie zustimmend. "Obwohl viele für eine schlagfertige Leistung zum Amusement viel Geld bezahlen, wenn sie ins Coloseum gehen...nimm also das nächste mal Eintritt."


    Es war schon ein ulkiges Bild wie Adula neben dem alten Griechen und der kleinen, zierlichen Zofe schritt. Ihre Helia blickte von Zeit zu Zeit bewundernd zu der doch um einiges größeren Adula, nur Archimedes interessierte das alles sehr wenig. Er sah sich um und pfiff ein Lied.


    "Ist sie schon lange bei dir, deine Adula?"