Bitte einmal Exil für mich und meine Großmutter Germanica Laevina
Beiträge von Iunia Serrana
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"Nun, es freut mich sehr, dass du unsere Familie offenbar so schätzt." entgegnete Serrana, die tatsächlich ein wenig überrascht über diese Aussage war, sich das allerdings nicht anmerken ließ. Decimer und Germanicer waren in den vergangenen Jahren seit ihrer eigenen Ankunft in Rom nicht unbedingt als die engsten Verbündeten und Freunde bekannt gewesen, und auch aus Sicht einer Vestalin waren letztere nicht unbedingt eine Gens, die einem wegen besonderer Frömmigkeit ins Auge sprang. Aber im Grunde waren die möglichen Beweggründe auch nicht so wichtig, viel entscheidender war es, das Wohlwollen und die Gunst einer der heiligen Dienerinnen der Vesta auf seiner Seite zu wissen, und um das zu erhalten und vielleicht noch ein wenig auszubauen, würde Serrana sich gern ins Zeug legen.
"Ja, ich denke, ich verstehe dich sehr gut." Serranas Nicken war aufrichtig, denn gerade über diese Frage hatte sie sich in ihrer Jugend sehr viele Gedanken gemacht. "Weißt du, ich wollte immer gern den Göttern dienen, und eine Weile habe ich auch überlegt, Vestalin zu werden, aber der Wunsch, eine eigene Familie mit Kindern zu haben, war einfach zu groß. Ich selbst bin damals ohne wirkliche Familie aufgewachsen, umso mehr weiß ich daher zu schätzen, was ich an meinem Mann und den Kindern habe. Dennoch habe ich allerhöchsten Respekt davor, sein Leben so voll und ganz den Göttern zu verschreiben, wie du es getan hast, so etwas hätte ich sicher nicht leisten können."
Serrana wartete, bis die Decima sich gesetzt hatte und ließ sich dann neben dieser nieder, während sie den wartenden Sklaven ein Zeichen machte, ein paar Erfrischungen zu bringen. "Ja, die Zwillinge sind daheim und der kleine Manius auch. Ich werde sie gern rufen lassen, wenn wir in den Hortus gehen, ich hoffe nur, dass dir der Lärm nicht zuviel wird, meine Kinder sind nämlich leider nicht gerade für ihr stilles und leises Benehmen bekannt." Was vermutlich seinen Grund darin hatte, dass Serrana bei ihrer Erziehungsarbeit niemals auch nur ansatzweise so streng gewesen war oder auch nur hätte sein wollen wie seinerzeit ihre Großmutter, aber das musste ja nicht unbedingt ausgebreitet werden. Zumal eine Bemerkung der Decima ihr ohnehin nur Sekunden später eine verlegene Röte ins Gesicht trieb und alle anderen Gedanken fürs erste verscheuchte.
"Ich eine Pontifex minor? Ich danke dir, das schmeichelt mir sehr, aber für so ein Amt wäre ich derzeit wirklich nicht würdig genug. Ich habe mich in den letzten Jahren viel zu sehr um meine Familie und viel zu wenig um meine Pflichten als Aeditua gekümmert, das muss ich zu meiner Schande leider zugeben. Natürlich wäre so ein Amt ein großer Traum, etwas, das mir sicher sehr gefallen würde, aber dafür müsste ich mich erst einmal wieder so den Göttern widmen, wie sie es verdienen." Serrana räusperte sich unverkennbar verlegen, doch dann kehrte das Lächeln auf ihr Gesicht zurück. "Es freut mich sehr, dass dein Wunsch wahr geworden ist, man konnte damals schon spüren, wie wichtig dir all das war. Und ja, ich denke, in gewisser Weise habe auch ich das gefunden, dass ich suchte, als ich in deinem Alter war. Einen festen Platz in einer Familie, die mich jederzeit auffängt, einen Mann, den ich nach wie vor sehr liebe, meine Kinder und natürlich meine Berufung als Priesterin der Minerva. Es gibt wirklich wenig, über das ich mich beklagen könnte."
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Ich möchte mich sehr bei allen Spielern entschuldigen, die im Moment so lange auf Antworten dieser oder meiner anderen ID warten müssen. Ab dem kommenden Wochenende müsste es besser werden.
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"Nun ja, es gibt zweifellos größere und prachtvollere Villen hier in Rom als die Casa Germanica, aber ich habe mich hier immer wohl gefühlt. Wenn du möchtest und es dich nicht langweilt, dann führe ich dich später gern noch ein wenig herum." Sogar schon in Zeiten vor ihrer Hochzeit, als sie Calvena, Sedulus' Nichte hier besucht hatte, aber der Gedanke an die im Bürgerkrieg verschollene Freundin war nach wie vor so schmerzhaft, dass Serrana ihn möglichst schnell wieder beiseite schob und sich stattdessen voll und ganz auf ihre Besucherin konzentrierte. Dass diese nach ihren Kindern fragte, erleichterte die Sache natürlich noch einmal zusätzlich.
"Oh, den Kindern geht es gut, wie nett von dir, nach ihnen zu fragen." Serrana, die nach anfänglichen Schwangerschafts- und Geburtsängsten mit Feuereifer in ihrer Rolle als Matrone und Mutter aufgegangen war, blühte bei diesem Thema gleich noch ein wenig mehr auf. "Die Zwillinge haben schon seit geraumer Zeit Unterricht, und der kleine Manius wird auch bald soweit sein, kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht." Jetzt, wo sie der jungen Vestalin aus solcher Nähe gegenüber stand, fiel Serrana zum ersten Mal bewusst auf, dass sie einander schon einmal begegnet waren, was allerdings auch schon einige Zeit zurücklag. "Du warst damals bei mir im Tempel, um eine Amsel zu opfern, nicht wahr?" fragte sie sicherheitshalber noch einmal und mit unverkennbar verlegenem Gesichtsausdruck nach. "Entschuldige, dass ich mich jetzt erst daran erinnere, dabei hattest du doch damals schon den Wunsch Vestalin zu werden. Zweifellos liegt der Segen der Götter auf dir, sonst hätten sie das nicht wahr werden lassen." Serrana machte eine einladende Geste zu eine Sitzgruppe am Rand des Atriums hin. "Aber nimm doch bitte erst einmal Platz und mach es dir bequem. Ich habe für später eine kleine Mahlzeit vorbereiten lassen, aber du möchtest doch sicher vorher gern etwas trinken."
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Gundhraban, der langjährige Türsklave der Gens Germanica hätte vermutlich auch ohne zusätzliche Schulung durch die Gattin des Senators Sedulus problemlos in der Besucherin eine Vestalin erkennen können, war jetzt allerdings bei jedem Klopfen gleich doppelt auf der Hut und begrüßte die Neuankömmlinge entsprechend ehrfurchtsvoll.
"Seid gegrüßt, edle Herrin, du gehörst gewiss zum Gefolge der ehrenwerten Vestalin Decima. Bitte tretet ein und folgt mir, die Herrin Iunia Serrana erwartet euch bereits im Atrium." Hoher Besuch
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Bereits eine geraume Weile vor Eintreffen des Gastes hatte Serrana bereits damit begonnen, alle ohnehin mehr als sorgfältigen Vorbereitungen für den Besuch wieder und wieder zu überprüfen, bis sie wirklich mit allem zufrieden war und sich die Zeit nahm, um sich in aller Ruhe frisch zu machen und dem Anlass entsprechend zu kleiden.
Immerhin war es schon eine ganze Weile her, seit zum letzten Mal eine Vestalin den Fuß über die Schwelle der Casa Germanica gesetzt hatte. Die letzte war Serranas gute Freundin Claudia Romana gewesen, doch die hatte sich seit einigen Jahren sehr zurückgezogen und war zu Serranas Leidwesen kaum noch in der Öffentlichkeit aufgetreten.
Von der jungen Decima, die heute vorbeischauen wollte, wusste Serrana mit Ausnahme des Namens fast nichts, sodass sich zu der leichten Nervosität auch noch ein nicht unbeträchtliches Maß an gesunder Neugier gesellte, während sie im Atrium auf die junge Vestalin wartete.Die Zeit reichte gerade noch, um ein weiteres Mal einen prüfenden Blick in die Runde zu werfen und alle betroffenen Sklaven auf ihre Plätze zu scheuchen, dann trat der Sklave, der heute Dienst an der Porta bereits in Begleitung Decima Messalinas ein, und Serrana machte lächelnd einen Schritt nach vorn.
"Salve, Decima, es ist mir und meiner Familie eine große Ehre, dich hier in der Casa Germanica begrüßen zu dürfen."
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Ad
Sacerdos Vestalis
Decima Messalina
Atrium Vestae
Roma, ItaliaWerte Decima,
ich danke dir sehr für Dein Schreiben und würde mich sehr geehrt fühlen, dich in drei Tagen als Gast in der Casa Germanica begrüßen zu dürfen. Nicht nur ich selbst sondern meine ganze Familie ist sehr glücklich darüber, eine hochverehrte Dienerin der Vesta in unserem Haus bewirten zu dürfen und freut sich auf Dein Kommen.
mögen die unsterblichen Götter allzeit ihre schützende Hand über dich halten,
Iunia Serrana
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Werte Decima Messalina, bitte miste doch dein Postfach aus, damit ich dir schreiben kann.
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Alles Gute.
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Serrana kannte weder den Decimer persönlich, noch hatten sich dessen persönliche Vorlieben bis zu ihr herumgesprochen. Trotzdem war selbst sie nach inzwischen etlichen Jahren Ehe und drei Kindern nicht mehr so arglos und naiv, wie sie es bei ihrer Ankunft aus Nola gewesen war, und wenn ein Mann die Hand eines Anderen hielt, verstand auch sie die Zeichen.
Was sie allerdings noch weit mehr bewegte als eine mögliche romantische Verbindung zwischen Gast und Bräutigam war die die offensichtliche Anspielung darauf während einer Hochzeitszeremonie, einer Zeremonie, die den Göttern geweiht und entsprechend strengen Regeln unterworfen war."Wie eine Warnung sah mir das eher nicht aus..." antwortete sie leise und reckte den Kopf ein wenig, um von den Geschehnissen um das Brautpaar herum ein wenig mehr mitzubekommen. "Aber jemand, der die Götter mit seinem Benehmen derart herausfordert, muss schon sehr verzweifelt oder aber vollkommen betrunken sein. Und betrunken sieht der Decimer eigentlich nicht aus." Sie rückte unwillkürlich ein wenig näher an ihren Mann heran und griff kurz nach dessen Hand. "Im Vergleich dazu war unsere Hochzeit herrlich unspektakulär, meinst du nicht auch, Quintus? Wenn mir damals so etwas passiert wäre wie der Sergia hier, dann wäre ich sicher vor all den Leuten in Ohnmacht gefallen."
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"Oh, danke, dass du nachfragst,Prisca, den Kindern und allen anderen geht es gut. Manius hatte in der letzten Woche eine Erkältung und war ein wenig fiebrig, aber inzwischen geht es ihm schon wieder viel besser:" Serranas Blick auf die gute Freundin war inzwischen nicht viel weniger besorgt als vorher, denn ganz offensichtlich gab es hier in diesem Raum etwas oder jemanden, dessen Anwesenheit Prisca sehr zu schaffen machte, auch wenn Serrana nicht zu erkennen vermochte, was das genau sein mochte.
"Ich fürchte, Quintus und ich haben den Beginn der Zeremonie verpasst, wir waren ganz hinten in der Schar der Gäste und sind erst gerade hier angekommen." erklärte sie und versuchte instinktiv einen Blick auf das Brautpaar zu werfen, was angesichts ihrer kleinen Körpergröße und der Vielzahl der dazwischen stehenden Hochzeitsgäste relativ fruchtlos blieb. "Was ist denn passiert? Irgendein schlechtes Omen? Das wäre ja furchtbar für das Brautpaar..." Allein bei der Vorstellung, irgendetwas derartiges könnte bei dem Iulier und seiner Braut geschehen sein, ließ in der so frommen wie abergläubischen Iunia Mitgefühl aufsteigen, dann nickte sie jedoch auf Priscas Frage hin. "Ja, die Hochzeit ist schön, vor allem die Dekoration und das ganze Ambiente. Die Braut hat ein paar seltsame Sachen erzählt, die ein wenig verwirrend waren, aber ansonsten gefällt es mir hier recht gut. Was ist denn nun während der Zeremonie genau passiert,Prisca?"
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Auch Sedulus und Serrana waren, nachdem sie die ein wenig unerwartet und ungewöhnlich verlaufene Begrüßung durch das Brautpaar schließlich erfolgreich absolviert hatten, in die Menge der anwesenden Gäste zurückgekehrt und hatten sich zu Beginn der Hochzeitszeremonie an den Rand des Geschehens zurückgezogen, um den nun folgenden Höhepunkt des Tages zu verfolgen.
Da Serrana wegen der Worte der Sergia immer noch leicht verwirrt war und versuchte, dem Namen Sergius Agrippa ein bestimmtes Gesicht zuzuordnen, fiel ihr erst nach einer ganzen Weile auf, dass ihre Freundin Prisca ganz in der Nähe stand und ungewohnt verärgert wirkte."Quintus, da ist Prisca, lass uns mal zu ihr rüber gehen, ja?" flüsterte sie ihrem Mann leise zu und legte dann mit diesem gemeinsam die wenigen Schritte zur Aurelia zurück. Serrana berührte mit ihrer Hand leicht den Arm der Freundin und lächelte diese ein wenig unsicher an. "Prisca, wie schön, dass du auch hier bist." sagte sie leise, um nicht zu viel Aufmerksamkeit unter den Umstehenden zu erwecken. "Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst aus, als hättest du dich über irgendetwas geärgert."
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"Wie? Oh ja, ja, natürlich...wo denkst du denn hin" antwortete Serrana ein wenig verspätet, da sie in Gedanken noch immer damit beschäftigt war, sich für den ominösen Sergius Agrippa ein konkretes Gesicht vorzustellen. Wirklich weiter kam sie dabei nicht, aber wenn die Sergia diese Geschichte mit solcher Überzeugung erzählte, dann musste doch etwas dran sein, oder nicht? Wer erzählte schon am Tag seiner Hochzeit Dinge, die gar nicht stimmten, das war doch undenkbar, zumindest für die nach wie vor ungemein fromme und gottesfürchtige Serrana.
"Natürlich kannst du mir vertrauen, Quintus, und das voll und ganz. Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Und unserem Hochzeitspaar hier wird es mit Sicherheit miteinander genauso gehen, nicht wahr? So ist es schließlich von den Göttern vorgesehen. Und natürlich danke ich dir von Herzen für das Kompliment, Sergia, dein zukünftiger Mann wird mit Sicherheit auch sehr froh sein, eine so strahlende Frau für sich gewonnen zu haben."
Mit dem strahlendsten arglosen Lächeln, das sie zustande brachte, schaute Serrana in die Runde und hoffte, dass die weiteren Gespräche an diesem Tag ihr weniger Anstrengung abfordern würden als dieses hier.
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Im Austauschen von Nettig- und Höflichkeiten sowie den üblichen Standardfloskeln bei Ereignissen wie diesem hier war Serrana ganz gut trainiert, aber die in perfektem Plauderton vorgetragenen Worte der Braut brachten sie dann doch auch sie so weit aus dem Konzept, dass sie unverkennbar irritiert den Blick ihres Mannes suchte. Sergius Agrippa? Der Name war Serrana wohl geläufig, auch die Tatsache, dass er ein Klient von Sedulus war, aber bei dem Bemühen, sich zu diesem Namen das passende Gesicht vorzustellen, scheiterte sie bereits.
Jetzt galt es erstmal aller Verwirrung zum Trotz, das freundliche Blabla aufrecht zu erhalten, immerhin hatte Serranas Großmutter ihr jahrelang eingetrichtert, dass der wohlerzogene Gast sich erst dann aus einem Gespräch mit seinem Gastgeber herausziehen durfte, wenn dieser das entsprechende Signal dazu gegeben hatte oder tot umgefallen war.
"Nun, das íst sicher sehr schmeichelhaft, werte Sergia..."begann Serrana nach kurzem Räuspern und nachdem sie ihr unverbindliches Lächeln zurückgewonnen hatte"...aber vermutlich gilt die Begeisterung deines Onkels wohl doch eher einer anderen Dame, die er besser kennt als mich und deren Name vielleicht ähnlich klingt wie meiner. Ich hoffe, er ist wohlauf, wenn ich mich nicht irre, hab ich ihn hier bislang noch nicht gesehen." -
"Nun sei nicht so bescheiden, vielleicht hat sich in den letzten Jahren nicht mehr so viel getan, aber dafür hast du vorher schon einiges geschafft und bist seit Jahren Senator." sagte Serrana in besänftigendem Ton. Sie selbst war mit dem Status ihres Mannes tatsächlich voll und ganz zufrieden, schließlich hatten sie gerade in den letzten Jahren oft genug mitbekommen, wie schnell aufstrebende Politiker manchmal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden waren, und eine solche Ernüchterung wünschte sie sich für ihren Mann nun wirklich nicht. In ihrer Nähe tauchten nun Sedulus' Neffe Aculeo und dessen Verlobte Valentina auf, die Schwester Valerians....Wie lange es nun schon her war, dass sie und der Rest der Familie etwas von Valerian gehört hatten, und von Calvena und Sabina...In den Wirren des Bürgerkrieges spurlos verschwunden hatte bis zum heutigen Tage niemand herausfinden können, was aus ihnen allen geworden war, und Serrana zog es vor, nach Möglichkeit nicht darüber nachzudenken oder gar zu sprechen, wie ihr Mann vermutlich auch. Nein, da dachte sie doch lieber über ihre eigenen Kinder nach, denen es den Göttern sei Dank allen drei gut ging, und an deren Wachstum und Entwicklung man am deutlichsten merken konnte, wie schnell doch die Zeit verging. "Schön, dass du das so siehst, mir fallen da schon ein paar Unterschiede zu früher an mir auf..." Serrana erwiderte den Händedruck ihres Mannes mit einem Lächeln, als sie schließlich beim Brautpaar ankamen und vom Bräutigam begrüßt wurden.
"Die Freude und Ehre sind ganz auf meiner Seite, Iulius Dives, und danke für das Kompliment. Mein Mann hat mir schon viel Gutes über dich berichtet, und wir freuen uns beide, dass du nun die passende Ehefrau für dich gefunden hast. Salve, Sergia Fausta, es freut mich sehr, auch dich kennenzulernen. Wir hatten ja bislang leider noch nicht das Vergnügen."
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"Ja, es ist wirklich sehr schön, und Dives braucht sich nun wahrlich nicht zu verstecken, immerhin scheint er doch eine vielversprechende Karriere vor sich zu haben." nickte Serrana, die neben ihrem Mann stehen geblieben war und ebenfalls den Blick durch das feierlich geschmückte Atrium wandern ließ. Es war das erste Mal, dass sie die Casa der Sergier betrat, und auch schon sehr lange her, seit sie zum letzten Mal mit einem Mitglied dieser Familie engeren Kontakt gehabt hatte. Die gleichaltrige Sergia Chaerea hatte damals, kurz nach Serranas Ankunft in Rom, zu ihrem engeren Freundinnenkreis gehört, doch war sie inzwischen lange tot, genauso wie so viele andere aus der damaligen Zeit. Serrana seufzte angesichts dieses trüben Gedankens leise auf und sah sich zur Aufheiterung derselben lieber wieder um. Unter den Gästen waren viele unbekannte aber auch vertraute Gesichter, und Serranas Miene erhellte sich, als sie in einem davon ihre Freundin Prisca erkannte. "Wenn ich mich hier so umsehe, merke ich erst, wie lange unsere eigene Hochzeit nun schon her ist. Wir werden wohl alt, mein lieber Quintus."
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Helena schien eine ganze Weile unter wenig erfreulichen Bedingungen gelebt zu haben, so dankbar, wie sie auf eigentlich selbstverständliche Dinge wie ein warmes Bad und etwas Zuwendung reagierte. Eigentlich war das Mädchen gar nicht so viel jünger als sie selbst, dennoch weckte sie in Serrana so etwas wie Muttergefühle und das Bedürfnis, sich um sie zu kümmern und so gut wie möglich wieder aufzupäppeln.
"Freut mich, dass es dir gefällt." sagte sie mit einem Lächeln und nickte Helena aufmunternd zu. "Magst du mir ein bisschen was von deiner Reise erzählen? Die scheint ja furchtbar anstrengend gewesen zu sein, so erschöpft wie du bist."Sim-Off: Bitte entschuldige die lange Wartezeit!
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SEDIII!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ist dein Postfach eigentlich schon wieder oder immer noch voll?
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Mein lieber Gatte Sedulus, sei doch bitte so nett, und entmülle mal dein Postfach!
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"So, da wären wir." Serrana, die mit Helena von Sedulus' Büro hinunter in die familieneigene Therme gestiegen war, blieb kurz hinter dem Eingang stehen und lächelte die Nichte ihres Mannes an. "Natürlich kann man es nicht mit den öffentlichen Bädern vergleichen, aber ich hoffe, es gefällt dir trotzdem. Wenn du dich erstmal ein bisschen eingelebt hast, können wir auch gern mal in die Thermen des Agrippa gehen, aber für den ersten Tag wären so viele Menschen vielleicht ein wenig zu anstrengend". Hinter den beiden Frauen hatten nun auch zwei Sklavinnen das Bad betreten und blieben abwartend stehen. "Deine Kleider kannst du dort auf die Bank legen." bedeutete Serrana, zog sich dann selbst aus und stieg dann ins Warmwasserbecken, wo sie sich mit einem wohligen Seufzen bis zum Hals ins warme Wasser sinken ließ. "Komm ruhig rein, es ist sehr angenehm und wird dir nach der langen Reise sicher gut tun."