Das Wagenrennen war mehr als nur spannend gewesen und Septima hatte im Circus Maximus zwischen Arvinia und Octavius Macer gesessen, so das sie Gelegenheit hatte sich mit dem Duumvir weiter zu unterhalten. Sie hatte viel Interessantes über den Mann erfahren und empfand ihn als angenehmen Gesprächspartner, der sie sogar ab und an zum Lachen brachte, was der jungen Frau ungemein gut tat.
Nach dem Wagenrennen hatten sich alle für die anschließende Cena bei den Iunia verabredet und Septima war sehr froh, dass um ihr Aussehen kein großes Aufhebens mehr gemacht werden mußte, denn dafür wäre nicht mehr die Zeit gewesen. Septima trug nun statt der dunkelgrünen Tunika, eine aus hellbeiger Seide und dazu eine Stola in dunklem, fast schon nachtblauen Ton, welche an den Säumen mit goldenen Rankenmustern verziert war. Da es sich um eine Verabredung zur Cena handelte, trug die junge Tiberia auch mehr Schmuck als am Tag. Eine fein gearbeitete Goldkette mit einem Anhänger in Form einer Sonne, die an Apollo, den Gott des Lichtes erinnern sollte. Dazu einen goldenen Oberarmreifen und um den rechten Fuß noch ein goldenes Kettchen, an welchem mehrere tropfenförmige Anhänger hingen. Dazu den Familienring mit dem Luchs als Zeichen ihres Gens. Ihre Haare trug sie noch immer wie zuvor. Zum Teil mit kleinen, goldenen Spangen hochgesteckt und die herab hängenden Strähnen zu Locken gedreht. Auf dem Kopf war der schwarze Schleier ihrer Trauer befestigt und fiel bis zu ihrer Hüfte nach hinten runter.
Die beiden Tiberia waren mit einer Sänfte angekommen und betraten gemeinsam die Casa der Iunia Septima war sichtlich beeindruckt davon, wie das Triclinium hergerichtet worden war. Ein wahres Blumenmeer erwartete sie hier, so dass die junge Frau etwas abgelenkt war, als sie von einer Frau mit leicht rötlichen Haaren in einer scharlachroten Stola angesprochen wurden. Diese stellte sich als Claudia Romana vor. „Sehr erfreut deine Bekanntschaft zu machen, Claudia Romana.“ erwiderte Septima freundlich lächelnd. „Mein Name ist Tiberia Septima. Ich bin erst kürzlich in Rom angekommen.“ Gegenüber einem so hohen Gen konnte ein wenig mehr Information nicht schaden. Neugierig trat Septima einen Schritt nach links, um an der Claudia vorbei schauen zu könne, ob sie Macer nicht irgendwo entdecken könnte. Und tatsächlich, da stand er bei den anderen Damen und dem Senator und dem anderen, tapferen Herrn, dessen Namen sie noch nicht kannte.
„Du entschuldigst mich bitte kurz? Ich würde gerne die Gastgeberinnen begrüßen, danach würde ich mich freuen, wenn wir uns ein wenig weiter unterhalten könnten.“ Höflich wartete Septima auf die Antwort der Claudia, ehe sie mit ausgebreiteten Armen auf die Gastgeberinnen zuging. Zum Glück hatten sie sich beim Wagenrennen ein wenig kennen gelernt, so dass sich Septima nicht völlig fehl am Platze vor kam und nun die beiden begrüßen wollte.
Noch bevor sie bei den beiden Iunian ankam, kam Calvena auf Arvinia und Septima zu und begrüßte die beiden sehr herzlich. Septima erwiderte diese Begrüßung ebenso freundlich, entschuldigte jedoch auch bei Calvena, um nun endlich die Gastgeberinnen zu begrüßen.
„Narcissa und Serrana, ich staune über diesen wundervoll hergerichteten Raum. Welchem Künstler habt ihr dieses einmalige Werk zu verdanken?“ Das Septima mit ihrer Vermutung, dass ein bekannter Künstler Roms sich hier zu schaffen gemacht hatte, völlig falsch lag, konnte sie nicht ahnen. Für die Patrizierin war es selbstverständlich, dass alles von Menschen erledigt wurde, die man dafür beauftragt hatte.
Immer wieder suchten ihre Augen, die blauen von Macer und Septima freute sich im Stillen bereits darauf, den Duumvir begrüßen zu können. Außerdem könnte ein Schluck zu trinken nicht schaden. Septima winkte einen Sklaven herbei und ließ sich anschließend von ihm Rosenwasser geben. Mit dem Glas in der Hand, schritt sie dann langsam auf Octavius Macer zu. Da sie ihre Wirkung auf Männer inzwischen kannte, und auch mochte, beobachtete Septima sehr genau Macers Reaktion auf ihre näher kommen. „Sei mir gegrüßt, Duumvir Octavius Macer.“ sprach sie ihn mit ihrer sanften, leisen Stimme an, so dass nur er sie hören konnte. „Ich freue mich, dich so schnell wieder zu sehen.“ Als ob sie das vorhin nicht schon längst gewußt hätten. Doch Septima freute sich wirklich und hoffte, dass sie ihre interessante Unterhaltung von vorhin bei den Wagenrennen fortsetzen konnten.
Sim-Off:Bitte entschuldigt, wenn ich jetzt ein wenig mit der Reihenfolge durcheinander gekommen bin, wer jetzt wen und wann begrüßte.
Edit: Schönheitskorrekturen