Beiträge von Tiberia Septima

    Interessiert hörte sich Septima die Erklärung zur Köchin an. Aus Nicomedia also. Interessant.


    Das Furianus nicht ans Bett gefesselt schien, beruhigte die junge Frau sehr. „Wenn du beabsichtigst ihn einmal zu besuchen, so würde ich dich durch aus begleiten, sofern du das wünscht, Durus.“ So umging sie es, den ehemaligen Statthalter von Hispania alleine besuchen zu müssen und hatte ihrer Pflicht genüge getan. Sicher würde sie Durus begleiten, wenn er dies wünschte, allerdings glaubte Septima dies weniger. Wenn Durus Furianus aufsuchen würde, dann bestimmt aus politischen Gründen und da war eine Frau fehl am Platze.


    „Zu den Ludi? Bitte verzeih, ich bin nun schon so lange fort aus Rom. Was genau ist die Ludi nochmal?“ mußte Septima sehr zu ihrem Leidwesen nachfragen. „Und geht das denn so einfach, mich mit zu einem Essen zu nehmen?“ Das erschien Septima nicht gerade die feine Art, aber sie vertraute dem Urteil ihrer Cousine und würde sie sehr gerne begleiten.
    „Ein Abendessen mit Gästen?“ fragte die junge Frau überrascht nach. „Ähm... ja sicher bin ich gerne mit dabei.“ versicherte sie ihrem Vormund. Wer da wohl alles sein würde. „Aus welchem Anlass findet die Cena statt? Hat sie etwas mit deinem Wunsch nach einem Consulat zu tun?“ Es konnte nie schaden zu wissen, was genau hinter so einer Einladung für eine Absicht steckte.


    Edit: Nur Farbverschönerung

    Hm.... vielleicht sollte ich mich meistbietend versteigern? :D


    Ich bin da übrigens nicht ganz durchgestiegen, wo genau der Bär nun hin will, denn ich kenne die örtlichen Gegebenheiten nicht genau. Man möchte mir also nachsehen, sollte ich jetzt irgendwie im Weg stehen.

    Es war Septima äußerst peinlich schon wieder zu spät dran zu sein. In letzter Zeit schien ein Fluch auf ihre zu liegen. Eiligen Schrittes ging sie die Stufen zum Atrium hinunter, dicht gefolgt von ihrer Serva. Erst kurz vor dem Festsaal bremste sie ihre Schritte und versuchte kontrollierter zu atmen. Hoffentlich waren noch nicht alle Gäste von Durus da, denn Septima hasste es, einen ersten schlechten Eindruck zu hinterlassen. „Frija, geh in die Küche oder mach dich sonst wie nützlich. Ich brauche dich jetzt nicht mehr.“ Mit diesen Worten schickte sie ihre Sklavin fort und betrat kurz darauf mit einem strahlenden Lächeln das große Triclinium.


    Ein paar wenige Gäste waren schon da, aber so sehr Septima mit ihren Augen suchte, Durus schien nicht anwesend zu sein. Also ging die junge Tiberia an einem Mann vorbei, der sich offensichtlich die Wandmalereien des Saales genauer betrachtet, und zu Arvinia um die bereits Anwesenden freundlich zu grüßen. „Salvete die Herrschaften.“

    Die junge Tiberia konnte sich nicht entscheiden was sie anziehen wollte und hatte somit länger gebraucht als ihre Verwandte Tiberia Arvinia. So hatte sie ihre Großcousine alleine zu den großen Spielen, dem Ludi Romani aufbrechen lassen, um sich dort mit ihren Freundinnen zu treffen und ihr versprochen bald nach zu kommen. Endlich hatte sich Septima für ein recht schlichtes, dunkelgrünes Kleid entschieden, und ließ sich den schwarzen Schleier auf den zum Teil hochgesteckten Haar befestigen.


    Nun war Septima, begleitet von ihrem Leibwächter Baldemar, auf dem Weg und sie wußte gar nicht wo sie zuerst hinschauen sollte. Überall gab es aufregende Sachen zu sehen oder zu hören. Geschichtenerzähler, Theaterleute, lauter Stände mit Schmuck, Stoffen, Essen, einfach alles was das Herz begehrte war da. So war es kein Wunder, das die junge Tiberia bei ihrem ersten Besuch der Ludi Romani viel länger bis zum vereinbarten Treffpunkt brauchte, als sie gedacht hatte. Gerade stand sie an einem Stand mit süßem Gebäck und Honig auf dem Forum, als eine wilde Aufregung durch die Menschen ging. Die Menschen stoben auseinander und ein lautes Gebrüll war zu hören. Ein Bär stürmte auf den Stand zu, wo Septima gerade stand. Wie erstarrt schaute die Frau dem Bären entgegen und war nicht in der Lage sich zu rühren. Wie versteinert starrte sie dem Tier entgegen.


    Hoch aufgerichtet stand der Bär da, doch dann schien er seine Meinung zu ändern und stürmte lieber auf den Brunnen zu. Langsam ließ Septima die Luft aus ihren Lungen entweichen.

    Oh ja, mein lieder Macer, vom Bildchen her gefällst du mir schon ganz gut. ;) Nur das 'mager' könnte ein wenig störend sein, aber ich lasse es mal auf eine Begegnung ankommen... Hoffentlich komm ich gleich auch noch zum schreiben... Viel Zeit zum nach lesen hab ich nicht mehr... Bitte also um Nachsicht, sollte ich etwas falsch verstehen... :anbet2:

    „Stratonice? Das ist deine Köchin? Ich glaube ich möchte sie kennen lernen.“ merkte die junge Tiberia lächelnd an und nahm noch einen Bissen vom Gemüse. Das war wirklich sehr schmackhaft zubereitet. „Von wo stammt sie?“ frage Septima weiter nach, nur um das Gespräch nicht ersterben zu lassen.


    Leider wusste Durus auch nicht, welche Krankheit den ehemalingen Statthalter von Hispania, Flavius Furianus, befallen hatte. Septima machte ein mitfühlendes Gesicht. „Aber Furianus befindet sich zur Zeit hier in Roma?“ Ob sie Durus anbieten sollte, den Mann mal zu besuchen, oder ob das eher unangebracht war, wenn er so krank war?


    „Ein Iulia? Das klingt sehr gut, aber könntet ihr euch dann auf die Aufteilung der Consulate einigen? Zwei starke Familien, ob das gut geht?“ Skeptisch zog sich die Stirn der jungen Frau ein wenig kraus.


    Wie es schien, hatte sie ihre Großcousine mit den Verwandtschaftverhältnisen ein wenig verärgert, denn Arvinia sagte kein Wort mehr. Da Septima sehr lange in Hispania gelebt hatte, war ihr Rom recht fremd geworden. Daher richtete sie ihr Wort an Arvinia. „Magst du mir vielleicht in den nächsten Tagen ein wenig die Stadt zeigen, Arvinia? Ich war noch recht klein, als mein Vater mit uns aufs Land gezogen ist, so dass ich mich kaum noch an die Stadt erinnere. Auf der Reise hier her, sind wir am Zircus Maximus vorbei gekommen. Den würde ich gerne auch mal von innen sehen. Wann wird dort wieder eine Veranstaltung stattfinden?“ Die Begeisterung war der jungen Frau deutlich anzuhören. Außerdem hätten die beiden Frauen so mehr Zeit sich näher kennen zu lernen.

    Durus sagte nichts zu den Verwandschaftsverhältnissen, aber Arvinia bestand darauf, dass sie die Tante zweiten Grades von Septima war. Das konnte jedoch nicht sein, denn Septimas Vater war Durus Bruder und Durus der Cousin von Arvinia, so war sie auch die Cousine von Septimas Vater und somit nicht ihre Großtante, sondern ihre Großcousine. Um ihre Großtante zu sein, müßte Arvinia die Tante von Septimas Vater sein, und somit die Schwester von Septimas Großvater. Das wäre jedoch völlig abwegig, da Arvinia viel zu jung dafür war. Aber die junge Tiberia ließ das Thema lieber ruhen. „Du hast Recht, Arvinia, es ist nicht so wichtig. Wenn du gerne meine Großtante sein magst, dann werde ich gerne deine Großnichte sein.“ ein freundliches Lächeln begleitete Septimas Aussage. „Wichtig ist nur, dass wir miteinander verwandt sind. Es ist schön die nähere Verwandtschaft endlich kennen zu lernen.“ Sicherlich konnte sie verstehen, weshalb nie jemand aus der Familie zu ihnen nach Hispania kam, denn die Saufgelage ihres Vaters waren keine Art der angenehmen Gesellschaft.Also war sie Durus und ihrer Großcousine nicht böse.


    „Er ist krank?!“ fuhr Septima erschrocken auf. Furianus und krank? „Was hat er für eine Krankheit, die ihn von dieser Kandidatur abhalten wird?“


    Der von Septima angesprochene Sklave kam mit einem frischen Brotleib auf einem Teller zurück aus der Culina. Er stellte ihn mit auf den Tisch, so dass Septima gut heran kommen würde. Die Patrizierin brach sich etwas von dem Brot ab und begann anschließend zu essen. Auch wenn es eine einfache Speise war, so hatte Durus gute Sklaven in der Küche, denn sowohl das Gemüse als auch der Fisch waren köstlich. „Du hast eine gute Culina, Manius.“

    Ein wenig irritiert schaute Septima ihre Verwandte an. „Tante zweiten Grades? Aber wenn Manius dein Cousin ist, dann bist du die Tochter von einem Bruder von Manius Vater. Somit also die Cousine zweiten Grades, und nicht meine Tante.“ Septima sprach mit leiser Stimme, denn sie wollte auf keinen Fall belehrend wirken, aber Arvianas Aussage hatte sie verwirrt. Mit einem entschuldigenden Lächeln versuchte sie wieder gut zu machen, was sie sich vielleicht gerade verdorben hatte.


    Durus teilte ihr mit, dass er ledig war. Bei seinem Alter? „Warst du schon immer unverheiratet?“ erkundigte sich die junge Tiberia. Ein recht gutaussehneder Mann aus der Familie der Tiberia, der in Rom weilt und nicht verheiratet war? Welche Frau ließ sich eine so gute Partie entgehen. Hatte ihr Onkel etwa andere Vorlieben?


    Ein paar Sklaven trugen das Essen herein. Ein einfaches Gericht aus gekochtem Gemüse mit Fisch. Nicht gerade das was Septima bevorzugte, aber sie würde nichts sagen. Gerade als Septima sich leise bei einem der Sklaven nach etwas Brot erkundigte, platzte Durus mit seiner guten Neuigkeit heraus. Interessiert schaute sie ihn an. So mächtig war dieser Mann? Dann mußte er doch an jedem Finger mindestens eine Frau zur Wahl haben. „Ich gratuliere dir zu dieser Entscheidung, Manius. Werden sich viele für dieses Amt bewerben?“ Trotz einer guten Ausbildung wußte Septima nicht alles über die Politik. Politik war etwas für Männer, da mischte man sich als Frau nicht zu sehr ein. Der Name Furianus sagte ihr etwas.


    "Furianus? Flavius Furianus? Der ehemalige Statthalter von Hispania?" In welcher politischen Verbindung stand Durus zu ihm?

    Kaum hatte sie ihre Frage gestellt, trat eine junge Frau, ungefähr im Alter von Septima ins Triclinium.
    „Sei mir gegrüßt, Arviana, und danke für deine Anteilnahme.“ entgegnete Septima ohne große Gefühlregungen über die Trauer zu zeigen. Entweder konnte sie ihre Trauer gut verstecken, oder sie war nicht so tief von dem Tod ihres Vaters erschüttert, wie es vielleicht viele annahmen.


    Skeptisch betrachtete sie die Tiberia, welche noch ihre Hände hielt und überlegte, in welchem familiären Verhältnis sie zueinander standen. War Arviana die Tochter von Durus? Hatte er überhaupt Kinder? Septima konnte sich nicht erinnern, denn ihr Vater hatte so gut wie nie über die Familie gesprochen. Für ihn gab es immer nur Wein, Spiel und seine vermeintlich ‚guten’ Freunde. Das diese ihn immer nur ausnutzten, merkte der meist betrunkene Tiberia überhaupt nicht.


    Nach der Aufforderung ihres Onkels, setzte sich die junge Frau auf eine der Klinen. „Ich hatte euch doch einen Boten geschickt. Somit war zu erwarten, dass ich kurz nach ihm hier eintreffen würde.“ Septima war etwas erstaunt. „Wie die Reise war? Schrecklich! Ich mag Schiffe nicht. Man ist den Launen der Göttern ausgeliefert und entweder ich werde furchtbar müde während der Überfahrt, oder ich esse ohne Unterlass.“ Ein leicht gequältes Lächeln begleitete ihre Aussage und Septima ließ sich stark verdünnten Wein vom Sklaven reichen. Nachdem sie einen Schluck getrunken hatte, fuhr sie fort. „Aber der letzte Teil der Reise, von Ostia nach Roma, war sehr angenehm. Das Luft und der Sonnenschein hier, sind so herrlich angenehm.“ Jetzt war ihr Lächeln verträumter. In Bezug auf Roma lagen ihre Erinnerungen auch schon viel zu weit zurück und waren nicht gerade die angenehmsten.


    Anschließend schaute die junge Frau etwas verlegen zu Durus und drehte ihren Becher in der Hand. „Sag Manius, ist Arviana deine Tochter? Wären wir somit Cousinen?“ Es wäre schön, endlich eine Freundin zu haben, mit der sie über alles und jeden reden konnte, und da wäre ihr die Tochter des Bruders ihres Vaters sehr recht. Gespannt wartete Septima auf die Antwort und schaute zwischen ihrem Becher, Durus und Arviana hin und her.

    Septima erwiderte die familiäre Geste ihres Onkels, war jedoch erleichtert, als er wieder von ihr zurück trat. „Danke, Onkel Manius.“ war ihre schlichte Antwort auf seine Beileidsbekundung. Mehr wollte sie vorerst nicht dazu sagen. Manius hatte nicht besonders viel Ähnlichkeit mit ihrem Vater. Außer dem Wohlstandsbäuchlein war der Mann noch in einer recht guten körperlichen Verfassung und er stank auch nicht nach übermäßigem Weingenuss. Offensichtlich lag dieses Laster nicht in der Familie. Ein Glück.


    „Wird uns noch jemand Gesellschaft leisten?“ erkundigte sie sich höflich und wartete stehend ab, welche Kline ihr zugewiesen würde. In diesem großen Haus musste es doch noch mehr Familienmitglieder geben, oder nicht?

    Fortsetzung von Villa Tiberia / Cubiculum von Tiberia Septima


    Septima folgte dem Sklaven nach unten und überließ die Ankündigung ihrer Person ihm.


    Gekleidet in eine dunkelrote Tunika, betrat Septima, nach dem Sklaven, mit gesenktem Haupt das Triclinium. Ihre Haare waren seitlich in kleinen Strähnen eingedreht und liefen auf ihrem Rücken zu einem locker geflochtenen Zopf zusammen. Auf dem Kopf war, mit einer kleinen, goldenen Haarspange, ein schwarzer Schleier befestigt, der jedoch nur nach hinten fiel. Nur kurz hatte die junge Frau überlegt, ob sie verschleiert im Triclinium erscheinen sollte, empfand es jedoch als viel zu unpraktisch zum essen. An ihren Ohren baumelten tropfenförmige, lange Goldohringe und um die schmale Taile trug sie ebenfalls einen Gürtel aus dunklem rot, der mit Goldfäden durchwirkt war. Nichts deutete mehr darauf hin, dass Septima einmal ein hässliches Kind, mit ungleichen Proportionen gewesen war. Unter ihrer Kleidung zeichneten sich zwei wohlgeformte, feste Brüste ab und weder Bauch noch Po stachen besonders hervor. Alles an ihr war wohlgerundet und ihr Körperbau schlank ohne mager zu wirken. Ihr Gesicht war nur leicht geschminkt. Die Augen mit ein wenig Russ umrandet, so dass sie noch dunkler wirkten und ihre Lippen mit einem sanften rot noch etwas mehr betont.


    „Salve Onkel Manius.“ grüßte sie den Hausherren mit leiser, wohlklingender Stimme. Erst als sie näher trat, hob sie ihren Kopf und schaute ihren Onkel direkt an. Die Tiberia war neugierig auf den ersten Eindruck, den sie bei ihrem Onkel hervorrufen würde. Sie konnte sich nicht dran erinnern, ihm jemals begegnet zu sein, und hätte sie nicht beim runter gehen den Sklaven gefragt, wer sie im Triclinium erwarten würde, so hätte sie nicht gewusst das es der Bruder ihres Vater wäre.

    Obwohl Septima keine Trauer über den Tod ihres Vaters verspürte, und deshalb gerne die türkis farbene Tunika angezogen hätte, besann sie sich während des Bades eines besseren und ließ sich eine dunkle Tunika von ihrer Serva bringen.


    Zurück in ihrem Cubiculum, ließ sie sich für die Cena herrichten und folgte nach Aufforderung dem Sklaven nach unten.


    => Fortsetzung in Villa Tiberia / Triclinium – Begrüßung eines neuen Familienmitgliedes

    => Fortsetzung von Villa Tiberia / Porta


    Zusammen mit ihrer Serva folgte Septima dem Sklavenjungen in den ersten Stock des Hauses und ließ sich von ihm die Zimmer zeigen. ‚Sehr hübsch.’ dachte die junge Frau bei sich.


    „Ja, ein Bad wäre mir sehr recht.“ erwiderte Septima und wiß den Sklavenjungen an, alles vorbereiten zu lassen und schickte ihn fort.


    Septima wartete, bis die Sklaven ihr Gepäck in die Zimmer gebracht hatten und entledigte sich erst dann ihrer Palla und des Schleiers. Endlich angekommen! Erschöpft lies sich die junge Frau auf das breite Bett nieder und schaute Frija an. „Weißt du wo sich meine türkis farbene Tunika befindet? Die würde ich gerne nach dem Bad anziehen.“ fragte sie ihre Serva.


    Zielstrebig griff Frija in eine der Kisten und förderte die gewünschte Tunika zu Tage. Ebenso ein paar Handtücher, sowie weitere frische Wäsche für die Dame. Anschließend machten sich die beiden Frauen auf den Weg zur hauseigenen Therme.

    Wie es schien war der Bote, den Septima geschickt hatte, rechtzeitig in Roma angekommen, so dass sie bereits im Domus ihres Onkels erwartet wurde. Ein kurzer Wink und Frija, die persönliche Serva von Septima, betrat nach ihrer Herrin das Domus und gemeinsam folgten sie dem Ianitor zu ihrem Cubiculum im ersten Stock.


    Baldemar informierte den Ianitor, dass noch mehr Gepäck vor der Stadt wartete und ließ sich erklären wohin das nun mitgebrachte Gepäck der Herrin gebracht werden sollte. Anschließend übernahm er die Bezahlung der Mietsklaven, die die Gepäckstücke bis zum Domus getragen hatten. Der Rest würde spät abends, wenn die Fuhrwerke in die Stadt durften, eintreffen.


    => Fortsetzung in Villa Tiberia / Cubiculum von Tiberia Septima

    Die Tür wurde geöffnet und Baldemar schaute auf den Ianitor herab, ohne das es herablassend wirkte, denn er war nur der Sklave. „Ja, meine Herrin Tiberia Septima bittet um Einlass.“ erwiderte der Leibwächter mit einer kräftig, markanten Stimme, die zu seinem Äußeren passte.


    Hinter Baldemar trat nun die Herrin hervor. „Ist mein Onkel da?“ fragte sie den Ianitor, während sie sich nun vor ihren Leibwächter stellte. „Und zeige bitte meinen Sklaven wo der Dienstboteneingang ist, so dass sie meine Sachen hinein bringen können.“ Dank des dunklen Schleichers, den die Tiberia trug, war es dem Ianitor nicht vergönnt ihr Gesicht zu sehen.


    ‚Sollte Onkel Manius nicht da sein, so kann ich mich zuvor ein wenig von der Reise erholen.’ dachte Septima bei sich und wusste nicht so recht ob sie sich wünschen sollte, dass das Familienoberhaupt in seiner Villa weilte, oder nicht. Eine kurze Begrüßung wäre nicht schlecht, aber wenn sie sich erst zur Cena sehen würden, so konnte sie zuvor ein Bad nehmen und erfrischt vor ihren Onkel treten.

    Einstiegspost


    Die Überfahrt von Tarraco in Hispania nach Ostia in Italia war alles andere als angenehm. Septima war mehr als froh, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Nach einer angenehmen Nacht in einer ordentlichen Pension waren die letzten zwei Tage ihrer Reise bis Roma gar nicht mehr so schlimm. Am Stadttor mussten sie die Transportkarren zurück lassen, da es noch nicht spät genug war, als dass die Fuhrwerke in die Stadt gedurft hätten.


    Mit einer Mietsänfte ging die Reise über das Südtor von Roma zum Domus ihres Onkels Manius Tiberius Durus weiter. Das Schaukeln erinnerte die junge Tiberia an die Überfahrt und sie mußte ihren Magen überzeugen ruhig zu bleiben. Endlich... endlich war sie wieder in Rom, dem Mittelpunkt des römischen Reiches. Uhh.. und des Gestanks. Angewidert kräuselte sich die niedliche Nase der jungen Frau und sie zog die Vorhänge der Sänfte weiter zu. 'Daran muß ich mich erst wieder gewöhnen.' Doch die Neugier war größer und so schob Septima den Vorhang wieder ein Stück bei Seite. Niemand würde sie erkennen, denn die junge Frau trug unter ihrer Palla einen dunklen Schleier über dem Kopf, um ihre äußere Erscheinung zu verbergen. Zu tief saßen noch die demütigenden Blicke, die sie als Kind immer getroffen hatten.


    Durch das Südtor war es nicht weit, bis sie am Circus Maximus vorbei kamen. Neugierig schaute sie sich um. Roma war eine so beeindruckende Stadt. Wie hatte Septima es nur die letzten Jahre in der Villa Rustica ihres Vaters ausgehalten? Aber wer hätte sich auch mit dem häßlichen Kind abgeben wollen. Wenn sie andere Kinder zum spielen fand, dann wurde Septima gehänselt, was dazu führte, dass das Kind sich im Haus ihrer Eltern verkroch und lieber alleine blieb. Doch die Zeit hatte aus dem einst hässlichen Kind eine hübsche junge Frau gemacht die interessiert den Wortfetzen lauschte, die vom Forum zu ihr in die Sänfte drangen. Nun war es nicht mehr weit bis zum Mons Esquilinus, dem Stadteil, in dem sich das Domus ihres Onkels befand.


    Endlich am Domus Tiberia angekommen, half Baldemar seiner Herrin aus der Sänfte und schritt in seiner Funktion als Leibwächter zur Porta voran. Der Germane klopfte kräftig an und wartete, dass ihm und seiner Herrin geöffnet wurde.


    Der Ianitor würde beim öffnen der Tür zuerst den großen, kräftigen Germanen erblicken, der seinen Blick gesenkt hielt, wie es einem Sklaven gebührte, oder in weiser Voraussicht, weil er eine kleinere Person erwartete.


    Hinter Baldemar stand Septima, in eine schlichte Reisetunika gekleidet, die Palla über dem Kopf und darunter ein dunkler Schleier, so das nicht viel von ihrer Gestalt zu sehen war. Einerseits freute sich die junge Tiberia zurück nach Roma zu kommen, andererseits hatte sie hier schon viele Erniedrigungen ertragen müssen und nun kämpften die unterschiedlichsten Gefühle in ihr.


    Hinter der Sänfte waren noch ein paar weitere Sklaven gegangen und hatten die nötigsten Sachen der Herrin hinter her getragen. Sie standen an der Straße und warteten, dass man ihnen den Dienstboteneingang zeigen würde, damit sie die Habe der Tiberia hinein bringen konnten.