Begeistert schaute Septima in all die neuen Gesichter und bedachte jede ihr vorgestellte Person mit ein, zwei freundlichen Worten zur Begrüßung.
„Danke für dein Lob, Caecilia Cara. Ich wollte den Bären mit der Kuchenaktion auch nicht wirklich auf mich lenken, sondern euch ein wenig Zeit verschaffen und den tapferen Männern hier.“ Septima bezog alle mit einer Handbewegung ein. Jeder hatte seinen Teil zum Erfolg beigetragen, auch wenn der Erfolg anders augefallen war, als die junge Tiberia es sich gewünscht hatte. Septima schaute lieber nicht mehr zu dem toten Bären, denn seine leeren Augen taten ihr in der Seele weh. „Ach was, mir ist nichts passiert.“ Amüsiert schaute sie den Quintilia an. 'Denkt der etwa ich bin so eine Mimose? Da hat er sich aber geirrt.' Trotzdem schmeichelte sein Lob sie, was mit einem unverbindlichen Lächeln erwidert wurde.
„Ja richtig, Großtante. Aber ihr wißt ja selbst über wie viel Ecken mancher von uns verwandt ist.“ tat Septima die Aussage von Calvena lapidar ab, ohne es abwertend zu meinen. Es war einfach wie es war.
„Und ihr seid also die edlen Gastgeberinnen. Ich hoffe ihr sagt es, wenn wir zu viele werden, dann werde ich selbstverständlich ins Domus meines Onkels zurück kehren.“ Auf keinen wollte Septima sich aufdrängen, obwohl die Damen alle einen sehr netten Eindruck machten und sie sich sehr freuen würde, sie näher kennen lernen zu können. Sie wollte den beiden Iunia aber auch die Möglichkeit lassen, sie nicht mit zu nehmen, wenn in der Casa vielleicht nicht genug Platz für alle wäre.
„Ein Wagenrennen? Das fände ich aufregend genug.“ Begeisterung sprach sowohl aus Septimas Blick als auch aus ihre Stimme. Sie hatte noch nie ein richtiges Wagenrennen gesehen. Überhaupt hatte sie vieles, was hier in Rom fast schon alltäglich war, noch nie in so großem Umfang gesehen. Nur kurz schaute sie sich nach Baldemar um, der inzwischen wieder still in die Nähe seiner Herrin getreten war. Zwischen die Damen wollte sich der Sklave nicht drängen, denn das stand ihm nicht zu. „Wann fängt denn das Wagenrennen an?“ Nicht das sie womöglich zu spät kommen würden.
Dem Quintilia warf Septima noch einen kurzen Blick hinterher als er ging. 'Vielleicht kann ich später in Erfahrung bringen, ob meine Vermutung richtig ist, dass er ein Praetorianer ist.' Ein weiterer kurzer Blick und sie hatte sich überzeugt das ihre Tunika noch in Ordnung war. Ein griff zum Haar, ja, auch der schwarze Schleier, das Zeichen ihrer Trauer, saß noch richtig. Septima war für weitere, eindrucksvolle Abenteuer gerüstet. „Komm Arvinia!“ Damit hackte sie sich bei ihrer Tante ein und sie konnten los marschieren.