Melina fühlte sich gleich richtig heimisch. Es war, wie früher. Ihr Gesicht strahlte und ihre wahre Schönheit drang unter dem Dreck hervor. Melina war einfach ein freudiger Mensch, der sich nicht so wirklich unterkriegen ließ.
"Der Bart und Mode? Du siehst aus, wie ein Opa," rief sie ihm zu und kicherte dabei hämisch.
Sie ging zum Ort, an dem die Döschen und Utensilien verwahrt waren, die zum Baden nötig waren. "Natürlich, Opa! Ich werde ein furchtbar sauberer Spatz sein und dann wieder dreckig werden," scherzte sie, während sie sich ihre Sachen zusammensuchte. Als sie von ihrem spießigen Bruder in die Seite gepiekst wurde, kicherte sie. Sie war doch kitzelig. Sie wollte sich gerade umdrehen, da war ihr Bruder schon verschwunden. "Das bedeutet Krieg! Du weißt doch, dass ich im Ringen immer besser war als du" rief zur Tür, da sie wusste, dass sich ihr Bruder sicherlich dort noch aufhalten würde. Natürlich war dies gelogen aber man könnte sich heute prahlerisch geben.
Ihr müder Blick wanderte zum Becken, dass sich bereits zum Baden bereit zeigte. Melina stapfte zum Becken, goß die Öle und Döschen nach Belieben in das Becken. Danach entledigte sich ihrer Tunika und warf den Lumpen in die Ecke des Raumes. Endlich frei von diesem Dreckteil, obwohl sie es recht liebgewonnen hatte. Ihre Unterwäsche warf sie ebenso dorthin. Zum Abschluss kamen die alten Sandalen an die Reihe, auch in die Ecke damit. Nun stand sie nackig, wie die Götter sie schufen, im Raum. Sie fühlte sich recht unwohl, wenn sie ihren Körper so betrachtete. Er war ihr, nach ihren Maßstäben, viel zu feminin. Viele Frauen wurden nur auf ihren Körper reduziert, dies wollte Melina nicht und deswegen mochte sie ihren Körper nicht sonderlich. Für sie stand die Seele im Vordergrund. - Auch wenn dies ein Novum in der spießigen Gesellschaft war.
Langsam stieg sie mit ihren doch enthaarten Beinen in das Becken. Haare an zu vielen Körperstellen mochte sie einfach nicht, da war sie ganz Frau. Sie würde auch Männern empfehlen sich an bestimmten Stellen zu rasieren, es sah manchmal einfach nur ungepflegt aus. Leider stand ihr diese Kritik momentan nicht zu, da sie recht ungepflegt war, was Dreck und Sauberkeit anging. Die Reise war nicht gerade die Sauberste.
Das Wasser war doch recht heiß. Sie war wohl kein Bad mehr gewöhnt. Sie hatte sich bis vor einigen Tagen mit kaltem Brunnenwasser gewaschen. Sie versank nun komplett mit ihrem Körper im Wasser. Das duftende Wasser färbte sich leicht braun und einige kleinere Dinge schwammen plötzlich darin. Melina lachte: "Dass ich so dreckig bin... und das von nur einer Reise!"
Sie feikste und tauchte mit ihrem Kopf ein. Ihre Haare fielen nach hinten und dabei stellte sie fest, dass sie noch ihr Haarband trug. Sie band es auf und warf es auch in die besagte Ecke. Nun konnte sie auch in Ruhe ihre Haare waschen.