Als Scriba personalis des Veranstalters und Absolvent des tirocium fori war Publius beim Rennen zu Ehren der Magna Mater natürlich anwesend. Er hielt sich wie jeder andere Zuschauer auf der Tribüne auf, während sein Arbeitgeber unten auf der Bahn verweilte, um das Startsignal zu geben. Da kein Familienmitglied in der Nähe war, ließ es sich Publius natürlich nicht nehmen sich mit einem der Mädchen zu vergnügen, die die Zeit bis zum Start des Rennens versüßen sollten. Er musste erfreut feststellen, dass er sogar eine erwischt hatte, die halbwegs unterhaltsam erschien. Zumindest in den ersten Minuten. Ihr Name tat nichts weiter zur Sache, ihre Erscheinung war dagegen wirklich ein Augenschmaus. Dennoch, der Patrizier behielt Contenance und verließ das Mädchen recht bald wieder, um sich zu seinesgleichen zu begeben. In angemessener Gesellschaft fühlte sich der Adlige wohler, war er doch ein standesbewusster Römer.
Imbrex musste nicht lange suchen, ehe er seine Verwandtschaft entdeckte, die zahlreich erschienen war. Es handelte sich um Ursus, was zu erwarten war, Publius' Cousinen und Cimon, Titus' Leibsklaven. Apropos Leibsklave. Natürlich war auch der Aurelier nicht ohne Sklave außer Haus gegangen, um seinen gesellschaftlichen Anspruch zu verdeutlichen. Adrastos war leider kurzfristig erkrankt, weshalb Publius auf einen der Haussklaven zurückgreifen musste. "Besser als nichts", hatte sich der Patrizier gesagt.
Schnell war Imbrex bei seiner Verwandtschaft angekommen. Er grüßte zunächst mit einem einfachen Nicken, da er die Begrüßungsgespräche nicht unterbrechen wollte. Dann kam auch er zu Wort. "Salve, Ursus", grüßte er seinen Vetter mit einem Lächeln. Dann wendete er sich an die Zwillinge. "Flora, Narcissa. Es ist schön euch wiederzusehen, nachdem sich in den letzen Tagen nicht die Gelegenheit ergeben hat." Der Sklavenmarkt war vor einigen Tagen immerhin keine geeignete Umgebung, um ein weiterführendes Gespräch zu führen.