Beiträge von Publius Aurelius Imbrex
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Publius schüttelte selbstsicher den Kopf. "Ich denke nicht. Ich denke drei Kandidaten sind durchaus angemessen. Zusätzlich gehe ich davon aus, dass der Großteil der Senatoren zuletzt Wert auf die Fähigkeiten des einzelnen, anstatt auf die vermeintlichen Bestrebungen einer Gens legen wird. Oder nicht, Senator?" Sicherlich würde es den ein oder anderen Kritiker geben, allerdings würde Imbrex das nicht weiter stören. Wenn er es schaffte sich gut zu präsentieren und die einflussreichsten Senatoren für sich zu gewinnen, hatte er keine Bedenken, dass die Tatsache, dass die Aurelier bei dieser Wahl besonderes Engagement zeigten, negativ auf seine Kandidatur einwirken würde.
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Imbrex hatte erwartet, dass einer der beiden flavischen Senatoren im Verlaufe des Gesprächs noch auf seinen Patron eingehen würden. So war er selbstverständlich nicht unvorbereitet, was die Frage um diese Verbindung anging. "Nach meiner Ankunft in Rom war ich über die politischen Verhältnisse, geschweige denn über etwaige Konflikte in der Stadt nicht aufgeklärt, weswegen ich mir einen Mann suchte, der mir informiert und erfahren schien. Da Aelius Quarto als Bruder des Kaisers kein unbekannter Mann ist, lag es mir nicht fern in diesem einen Verbündeten zu finden. Zusätzlich spielt mit ein, dass ich ein kaisertreuer Römer bin und mich als solcher zeigen will. Diese Kaisertreue wird wohl durch meine Verbindung zum Consular sehr gut wiedergespiegelt." Sicherlich war dies einer der Hauptgründe. Imbrex war nicht dumm, im Gegenteil, er war berechnend genug um zu erkennen, dass er in Quarto einen mächtigen Unterstützer gefunden hatte. Die Tatsache, dass es sich um einen Plebejer handelte, wurde in Imbrex' Augen erstens durch dessen Status als Senator und zweitens durch dessen enge Verwandtschaft mit dem Kaiser wett gemacht. Hätte Publius diese Aspekte nicht derart gewichtet, hätte er sich wohl einen Patron in den Reihen der Patrizier gesucht, wozu auch Senatoren wie Gracchus und Furianus zählten. Publius hatte sich bereits darauf eingestellt, dass Gracchus darauf hinaus wollte.
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An sich find ich die Idee auch recht interessant, würde also einen NSC oder ne Gruppen-ID übernehmen. Platz für ne richtige ID hab ich nicht mehr, wäre wohl auch zeitlich sehr schwierig.
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Die Willkommensgrüße des Schreibers quittierte Imbrex mit einem beschwichtigenden Nicken. Mittlerweile waren diese falschen Höflichkeiten für den Aurelius nur noch eine Plage, mögliche gute Absichten seines Gegenübers völlig außer Acht lassend. Er deutete Pyrrus sich zu setzen, wenngleich der Peregrinus dies schon zuvor ungefragt hinter sich gebracht hatte. Publius erhob sich nun von seinem Platz am Arbeitstisch und bewegte sich auf den Scriba bzw. die kleinere Sitzgruppe zu, inmitten derer sich ebenfalls ein kleiner Tisch befand. "Fürwahr, ich brauche Informationen. Marcus versicherte mir, dass du dafür eine gute erste Quelle wärst."
Publius kam nun bei der Sitzgruppe an - sein cubiculum war immerhin kein atrium - und ließ sich beim Schreiber nieder. "Er sagte mir, du könntest mir Informationen liefern, die eine Person interessieren könnten, sollte diese besonders neugierig und politisch interessiert sein. Ansonsten wäre ich dir auch dankbar, wenn du mir einen Überblick verschaffen könntest. Du weißt schon, die politische Situation." Imbrex ließ es sich nicht nehmen, das Angebot des Hausherren anzunehmen. So hatte er sich noch am Abend den besten Wein der aurelischen Villa ins Zimmer liefern lassen, von dem er nun zwei Becher abfüllte.
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"Nun, ich habe sehr wohl verschiedenen Verhandlungen beigewohnt. Allerdings hast du Recht, bisher konnte ich mein Wissen dahingehend noch nicht praktisch als Gehilfe oder gar als Advocatus unter Beweis stellen." Würde sich in naher oder ferner Zukunft eine Gelegenheit bieten dies nachzuholen, würde er sicher bereit sein diese wahrzunehmen. Auf der anderen Seite war es für sein Alter sicherlich normal, dass er noch nicht als Advocatus seinen Dienst tun durfte.
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Publius beobachtete das Gespräch zwischen seinen Verwandten zunächst aus dem Hintergrund, während er sich mit seinem Geschenk beschäftigte. Bedankt hatte er sich ja bereits. Der Aurelius war sich sicher, dass er sich bei Zeiten bei Titus erkenntlich zeigen würde, allerdings wollte er in diesem Moment keine falche Scham mehr zeigen. So schloss er das Thema mit einem einfachen Nicken und zur Kenntnis nehmen Ursus' Worte ab.
Interessanter war dann Titus Themenwechsel. Offensichtlich stand er Publius' Entschlossenheit und der damit verbundenen Absicht bei der nächsten Wahl zu kandideren, kritischer gegenüber. "Sehr wohl. Ich bemühe mich die nächsten Tage aber um weitere Stimmen und Unterstützer. Gewinnen konnte ich bisher nicht nur die Stimme, sondern auch die schützenden Hände des Senators Aelius Quarto. Er hat sich bereiterklärt mich als Klient anzunehmen und sich als Patron bei den Wahlen für mich einzusetzen." Sicherlich ein guter Verbündeter, um bei den Wahlen zumindest eine einigermaßen realistische Siegeschance zu haben.
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Unmittelbar nach dem Gespräch mit Marcus hatte Publius ein Bad eingenommen und sich etwas von den Strapazen der langen Reise erholt, um dem Scriba Personalis seines Verwandten mit vollem Bewusstsein gegenübertreten zu können. Es war bereits spät am Abend, als Imbrex noch am gleichen Tag den Schreiber zu sich ins cubiculum rufen ließ, um sich von Pyrrus in Sachen Neuigkeiten in Rom aufklären zu lassen. Interessant waren für Imbrex natürlich vor allem auch die herrschenden, politischen Verhältnisse. Als Candidatus für den Cursus Honorum und nicht zuletzt für eines der Priesterkollegien Roms musste man über diese natürlich aufgeklärt sein. So verweilte der junge Aurelius also in seinem cubiculum, während er am Schreibtisch sitzend auf den Schreiber wartete und währenddessen eine Schreibfeder und ein Blatt Papyrus vorbereitete, um später etwaige Notizen festhalten zu können.
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Die genannten Senatoren versuchte Imbrex so gut es ging in seinem Gedächtnis abzuspeichern. Allzu viele verschiedene Namen waren es sowieso nicht, wenn man bedachte, wie viele Senatoren die römische Curie fasste. Zusätzlich war festzustellen, dass es nicht unbedingt einzelne Senatoren waren, die offensichtlich Einfluss im Senat hatten, sondern gleich mehrere, zusammengefasst in verschiedenen Gentes. "Ich werde deine Ratschläge beherzigen und den genannten Senatoren meine Aufwartung machen, Marcus.
Damit war das Thema Kandidatur für ihn und wahrscheinlich auch für den Hausherren erst einmal beendet. Nun galt es sich mit Corvinus' Schreiber, Livius Pyrrus, zu treffen, um etwaige Neuigkeiten um Rom und politische Machenschaften ans Tageslicht zu bringen, die vor allem bei seiner Bewerbung für eines der Priestercollegien genutzt werden konnten. Natürlich unter der Bedingung, dass Corvinus Recht damit behielt, der Magister der Septemviri ließe sich von solchen Nachrichten beeindrucken. "Ich werde wohl erst ein Bad einnehmen. Die Reise war anstrengender, als ich dachte." Natürlich wollte Imbrex vermeiden seinen leicht belastbaren Körper noch weiter zu strapazieren. Zuletzt würde sich dadurch noch seine Krankheit wieder zeigen. Etwas, das Imbrex vor Corvinus auf jeden Fall zu vermeiden versuchen würde. "Gut, das war erst einmal alles, von meiner Seite. Ich will dich nun nicht weiter aufhalten, danke für deine Zeit, Marcus." Es folgte ein leichtes Nicken zur Verabschiedung, ehe der junge Aurelius den Raum verließ und sich dem Resttag widmete.
Sim-Off: Gerne.
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Nach dem Gespräch mit seinem Verwandten Avianus, fand sich Imbrex rechtzeitig bei Sonnenaufgang bei der Porta ein, um gemeinsam mit Tiberius zur Sitzungshalle der Salii palatini zu marschieren. Heute würde die Vereinigung darüber entscheiden, ihn und gegebenfalls auch seinen Bruder Appius in die ehrenwerten Reihen der palatinischen Salier aufzunehmen. Die Mitgliedschaft in einer solchen, religiösen Societas war für jeden Patrizier eine Ehre und noch dazu nur diesen bestimmt. Seinem Stand und seiner ihm auferlegten Würde gerecht, bemühte sich Publius also schon früh darum den Saliern beizutreten. Avianus selbst, amtierender Magister der palatinischen Salier, war noch nicht zugegen, weswegen Imbrex einen Moment bei der Porta der Villa Aurelia verharrte.
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Publius nickte leicht. "Gut, ich werde da sein." Andere Themen, die angesprochen werden mussten, waren Imbrex zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt, daher ging er zur Verabschiedung über. "Dann will ich dich nicht weiter aufhalten. Wir sehen uns morgen. Vale, Tiberius." Es folgte ein weiteres Nicken, ehe sich Imbrex abwendete und das cubiculum seines Verwandten wieder verließ.
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Darum, zu aktuellen Themen in der Politik Bezug zu nehmen, hatte Imbrex noch keiner der Senatoren gebeten, weswegen der Aurelius durchaus überrascht ob Macers Fragestellung war. Er überlegte kurz und entgegnete dann ohne Umschweife: "Du spielst dabei auf die Änderungen im Codex Iuridicalis an, insbesondere auf die Reformierung des Instanzenzuges? Nun, ich muss sagen, dass mir die Änderungen plausibel erscheinen, wenngleich ich nicht aus Erfahrung sprechen kann, noch nicht. Ansonsten ist zu mir noch nicht allzu viel durchgedrungen, was neue Reformen im Rechtswesen angeht. Consul Tiberius scheint auf jeden Fall engagiert. Ich durfte ihn in einem Gespräch bereits kennenlernen und hatte nicht den Eindruck, dass er unüberlegte Entscheidungen trifft."
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Als Patrizier war das Tribun ja keine Pflicht für Imbrex. Da er allerdings nicht wusste, dass Sedulus dies bereits fest einplante, setzte er zur Antowrt an. "Auch wenn es für mich keine Pflicht ist, beabsichtige ich doch Erfahrungen im Militär als senatorischer Tribun zu sammeln. Ansonsten werde ich mich wohl auch um einen Platz in einem der Priesterkollegien Roms bemühen." Dies stand allerdings vorerst noch in den Sternen. Erst einmal musste er sich um die anstehende Wahl kümmern.
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"Schnuppern? Nein, Senator, ich will nicht in der Politik 'schnuppern'. Es verwundert mich, wenn du dies aus meinen Worten lesen konntest. Dass einige meiner Verwandten sich ebenfalls zur Wahl stellen würde ich als Zufall betrachten, denn weder wollen wir den Cursus Honorum übernehmen, noch den Senat stürzen - ganz abgesehen davon glaube ich kaum, dass uns dies als Vigintivir, Quaestor und Aedil möglich wäre, Senator. Auf was willst du also hinaus?" Dass ihm die Worte vom Germanicus derartig verdreht wurden, löste in Imbrex Unbehagen aus. Er versuchte allerdings weiterhin sicher und routiniert zu wirken, während er Avarus' Rede kommentierte.
Die weiteren Worte des Germanicus schienen Imbrex etwas absurd, kandidierte er doch wie bereits des öfteren erwähnt und von seinem Patron unterstrichen 'nur' für das Amt eines Vigintivirs. "Weder habe ich versichert mich auf meinen Patron zu stützen, noch fehlt mir der Tatendrang und das Wissen die Aufgaben eines solchen Amtes alleine und selbstständig zu meistern, Senator. Ich rechne mir außerdem so viel Sachverständnis zu, um zu erkennen, dass ich als Vigintivir weder das Rechtswesen reformieren kann, noch die Staatsstruktur verändern werde. Dementsprechend frage ich mich, was du von mir erwartest, Senator?" Dass ihm nach der Meinung des Kritikers das Geschick fehlte, sich den Senatoren einzuprägen, ließ Imbrex unkommentiert. Immerhin erhob bisher nur einer die Stimme gegen ihn.
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Publius musste kurz überlegen. Hatte er das nicht bereits preisgegeben? Wie dem auch sei, er wiederholte sich für die Überzeugung des Senators auf jeden Fall gerne. "Wie gesagt möchte ich gerne in die Reihen der Tresviri aufgenommen werden, sollte ich Erfolg bei der Wahl haben. Durch die Ablegung des Cursus Iuris und mein Interesse für das Strafrecht versuche ich mich entsprechend dafür zu qualifizieren."
Was genau Sedulus mit weiterer Weg meinte, war Imbrex noch nicht vollends klar, doch beantwortete er die Frage folgendermaßen: "Durch meine Kandidatur ziele ich auf jeden Fall darauf ab, den Cursus Honorum langfristig zu verfolgen, um irgendwann in die Reihen der ehrenwerten Senatoren Roms aufgenommen zu werden."
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"Natürlich habe ich die Rhetorik studiert, wie wahrscheinlich viele meines Standes und Alters. Auch habe ich mit fremden Kulturen beschäftigt, wobei mein Hauptaugenmerk dabei auf der griechisch-hellenistischen lag. Wichtiger für die Kandidatur ist wohl aber tatsächlich das Studium des Rechts, das ich zunächst in Corinthus begonnen habe. In Rom hab ich diese Studien dann durch die Absolvierung des Cursus Iuris anerkennen lassen." Da zu erwarten war, dass Macer dabei auf die verschiedenen Aufgabenfelder des Vigintivirats abzielte, setzte Imbrex direkt fort. "Durch mein Interesse für das Rechtswesen habe ich mich auch dazu entschieden, das Amt eines Tresvir capitales als Wunschposition zu nennen. Insbesondere das Strafrecht scheint mir eine gute Vorbereitung auf weiterführende Aufgaben."
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Publius wendete sich nach seinen Ausführungen ohne Umschweife zu Sedulus, der sich nun ebenfalls einschaltete. "Ein offizielles Verwaltungsamt, nein. Wie erwähnt stand ich der sardinischen Verwaltung als eine Art Assistent zur Seite, um mich dahingehend weiterzubilden und praktische Erfahrung zu sammeln. Sicherlich hätte ich auch selbst eine Magistratur oder ähnliches annehmen können, was in meinen Augen allerdings eher unüblich für meinen Stand gewesen wäre. Durch die Lehrzeit in der Verwaltung hatte ich ja quasi ein Amt als Assistent inne, obgleich dieses auch nicht offiziell anerkannt ist."
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Wie zu erwarten war schaltete sich nun der Germanicus ein, von dem Quarto ihn als Patrizier ja im Vorfeld schon mehr oder weniger 'gewarnt' hatte. Obschon Imbrex seinem Hause zuvor einen Besuch abgestattet hatte, schien Avarus nicht gänzlich überzeugt um kritische Töne unter den Tisch zu kehren. Der Aurelier musste einen Moment überlegen, war die Frage in seinen Augen doch recht anfällig für einen besserwisserischen, gar arroganten Unterton, von dem sein Patron ihn ebenfalls gewarnt hatte. "Abgesehen von meiner theoretischen Bildung absolvierte ich ein tirocium fori beim Comes von Sardinia. Es mag dir unüblich erscheinen, ist doch die eigentliche Anlaufstelle ein Senator in Rom oder ähnliches. Einen Einblick in die Arbeit eines Senatoren verschaffte mir allerdings mein Großvater, Aurelius Crassus, sofern er sich auf Sardinien aufhielt. Dem Comes kann ich vor allem eine weitreichende Grundbildung verdanken, was alltägliche Verwaltungsarbeiten wie Aktenführung oder Informationsverwertung angeht." Warum der Aurelius nicht nach Rom ging war sicherlich die andere Frage, dafür gab es allerdings eine Antwort die Imbrex versuchte unter den Tisch zu kehren: Seine Krankheit, die ihn seit Kindheitstagen schwächte und eine lange Reise nach Rom zu diesem Zeitpunkt unmöglich machte. Schwäche wollte er hier in der Curia keinesfalls zeigen, ließ sich also auch nichts anmerken.
"Überdies war ich bisher der Annahme, dass das Amt eines Vigintivirs genau dazu geschaffen wurde, jungen Senatorenabkömmlingen wie mir einen Einblick ins politische Leben zu verschaffen, um auf weiterführende Tätigkeiten vorzubereiten. Nicht umsonst handelt es sich dabei um das Einstiegsamt im Cursus Honorum, oder liege ich falsch in der Annahme, Senator? Immerhin erfülle ich rein praktisch gesehen sämtliche Voraussetzungen für dieses Amt. Voraussetzungen, deren Beachtung ohne weiteres Zutun schon viele Senatoren in diese heiligen Hallen geführt haben, oder? Natürlich will ich auch hier betonen, dass ich mich stets bemühte mehr als nur die Grundvoraussetzungen für das Amt am Tage meiner Rede vorweisen zu können, was mir in meinen Augen durch die Ablegung des Cursus Iuris und anderen, in Rom vielleicht nicht vollends anerkannten Studien, auch gelungen ist." Nach der Beantwortung folgte ein kurzer Seitenblick zu Quarto. Dies war wohl ein taktisch kluger Moment die Stimme seines Patrons zu erbitten, um seine Feststellungen zu unterstreichen. Natürlich unter der Bedingung, dass diese annehmbar und wahr waren.
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Mit einem ebenso respektvollen Nicken grüßte Publius nun auch den Jüngeren. "Salve, Senator." Dann wendete sich Imbrex wieder an Avarus, der das Thema - keinesfalls zur Verwunderung seines Gastes - prompt erfasst hatte. "Wahrlich, Senator, ich beabsichtige bei den kommenden Wahlen in der Curia Iulia zu sprechen."
Die nächste Frage war im Gegensatz zur vorhergehenden nicht allzu leicht zu beantworten, immerhin umfasste sie nicht nur verschiedene Arbeiten, die der Aurelier bisher geleistet hatte, sondern auch verschiedene Abschnitte seines noch jungen Daseins. "Ich war lange Zeit auf Sardinien, wo ein Paedagogus für meine Bildung sorgte. Später stellte ich mehrmals Beamten der sardinischen Verwaltung zur Seite, die mir einen Einblick ins politische, sowie gesellschaftliche Leben gewährten. Mein Weg führte mich anschließend nach Corinthus, wo ich ausgiebigen Studien der römischen und griechischen Kultur nachging, sowie meine rhetorischen und rechtlichen Kenntnisse weiterbildete. Nun bin ich in Rom, wo ich mich bisher bemüht habe am der Schola das Rechtswesen zu studieren, um für das Amt eines Tresvir capitales als geeignet angesehen zu werden."
Sim-Off: Gerne.
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Während Publius abwartend im Raum stand schienen die Senatoren teilweise nahezu zögerlich. Lag es an seiner Rede, oder hatte er mit dieser bereits alle Fragen der Curie beantwortet? Erst Consul Tiberius, den Publius im Zuge seiner 'Wahlkampagne' ebenfalls aufgesucht hatte, stellte eine eher unerwartete, aber doch recht angenehme Frage. "Sehr wohl, Consul. Wie es sich für einen Römer aus gutem Hause gehört, wurde mir stets die Pflege und Ehrung des Götterkultes nahegelegt. Die Beschäftigung mit Glaubensfragen stellt meiner Meinung nach eine wichtige und gleichsam ausgleichende Ehre zum politisch-gesellschaftlichen Leben dar. Demzufolge beabsichtige ich - unabhängig von einer erfolgreichen oder erfolglosen Wahl - mich zu einem angemessenen Zeitpunkt um einen Platz in einem der Priesterkollegien Roms zu bemühen." Abgesehen davon war es sicherlich auch üblich für Patrizier, sich mehr oder minder im Cultus Deorum zu engagieren, waren sie doch in keinem der anderen Zweige des Staates so gefragt.