"Sicher doch, ich werd tun was in meiner Macht steht. Eventuell könnte ich noch den ein oder anderen für uns gewinnen, mal sehen."
Die Zukunft schien relativ ungewiss, dennoch blieb Maximus optimistisch, es würde sich schon einiges in die Wege leiten lassen und die Pferde und Wagenlenker müsse er demnächst wohl auch einmal inspizieren.
Beiträge von Marcus Octavius Maximus
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Da schien wohl wieder einiges an ihm vorbeigegangen zu sein, dachte sich Maximus und blickte etwas ratlos.
"Ich würde mich ja gern etwas mehr darum kümmern, aber eins vorweg: Ich hab von Rennställen nicht die geringste Ahnung. Also wenn das was werden soll, dann müssten wir uns gegenseitig etwas unter die Arme greifen. Ansonsten sieht es nicht gut aus für die Russata."
Das Commodus wieder auf der faulen Haut lag, konnte ich mir ja fast denken und wo war überhaupt Gordianus? Naja, wie auch immer, ich hoffte, dass Macer womöglich einige Ideen hätte, wie man wohl mit der Organisation beginnen könnte. -
"Ja, in letzter Zeit ist einfach wieder viel zu viel los."
Er brachte Deandra zum Eingang. Das Gespräch hatte so einiges Preis gegeben und Maximus würde die bald stattfindende Ehrung mit Spannung erwarten.
"Einen guten Heimweg, wünsch ich dir." sprach er noch zu ihr, bevor er sich dann gänzlich verabschiedete und sich schnell in die Empfangshalle begab um seinen neuen Gast zu begrüßen. -
Maximus wies mit einer Handbewegung den nächsten Sklaven an, den Wein zu herbeizuschaffen. Dieser machte sich kurz darauf auf den Weg.
"Nun...leider nicht." entgegnete Maximus auf die Frage nach den Rennen. "Mir fehlt leider gänzlich der Überblick bei der Russata, ich hoffe du hast dir von mir keine Infos oder dergleichen versprochen? Der Aufbau des Rennstalls ist noch nicht einmal wirklich angelaufen. Ich hatte bisher nur sporadischen Briefkontakt mit dem Initiator der neuen Strukturierung und selbst nich viel Zeit etwas in dieser Richtung zu unternehmen." -
"Quirites, Bürger Roms.
Vor einiger Zeit habt ihr mir mit einer deutlichen Stimmenmehrheit euer Vertrauen geschenkt, auf dass ich euch als Volkstribun mit Leib und Seele dienen würde. Auch an dieser Stelle möchte ich mich nochmals für dieses in mich gesetzte Vertrauen bedanken.
Doch nun ist meine Amtszeit so gut wie beendet. Die Magistrate sind bereits gewählt, so dass, wenn diese vereidigt sind, euch bald ein neuer Tribunus Plebis zur Seite stehen wird. Es ist also Zeit für mich Rechenschaft über meine Vergangene Amtsperiode abzulegen.
Ich begann meine Amtszeit mit einem Geschenk, einem Geschenk was allen Plebeijern eine reichhaltige Versorgung mit allen möglichen Nahrungsmitteln zusicherte. Viele glaubten nicht, dass ich diese Versorgung auf meine Kosten über diese lange Zeit aufrechterhalten könnte, doch entgegen aller Vermutungen habe ich bis zuletzt alle hungernden Mägen gefüllt. Allerdings war mir auch nach dieser Tat nicht jedermann wohlgesonnen. Viel Kritik musste ich für meine, so dachte ich, noble Tat einstecken. Man warf mir vor das Volk zu ködern und andere sahen sogar eine schreckliche Gefahr darin, was bis heute völlig unbegründet blieb. Denn letztlich habe ich immer nur an das Wohl des römischen Volks gedacht und so denke ich immer noch. Persönliche Interessen liegen mir fern.Doch wie schon erwähnt, hierbei handelte es sich in erster Linie um ein Geschenk. Kommen wir nun zu den Taten, die man als Volkstribun von mir erwartete und die meine Pflicht darstellten.
Viel Brisanz und Aufsehen erregte es, als ein hoher Amtsinhaber des Cursus Honorum auf dem Forum allerlei Gotteslästerungen von sich gab. Zu Recht waren einige von euch erbost über diese Worte, auch wenn die folgende Aufruhe, die zum Palast des Kaisers führte, ein mehr als tragisches Ende hätte herbeiführen können. Ich sah es als meine Aufgabe an zu schlichten und eine Lösung zu finden, die ohne Blutvergießen unter römischen Bürgern auskommen würde. Meine Worte fanden das Gehör des Volkes, womit der Aufstand niedergelegt werden konnte. Folglich war es nun meine Priorität dem Willen der Bürger zu folgen und für eine Bestrafung der Person zu sorgen, die das Volk so erregte.
Ich trat also vor den Senat und bat durch eine Appelatio, dass der Kaiser persönlich diesen Fall prüfen und dann eine entsprechende Bestrafung festlegen solle. Das Ergebnis war die Nota Censoria, die dem Consul als ausreichende Strafe auferlegt wurde.
Des Weiten war meine Tür zu jeder Zeit für jeden Plebejer geöffnet. Wenn jemand Schutz, Hilfe, Unterstützung oder einen einfachen Rat gebrauchen konnte, so stand ich immer mit vollem Einsatz meiner Kräfte zur Verfügung. Ich war mir nie zu Schade den Bürgern gehör zu schenken und widmete meine Arbeit ohne Ausnahme dem Volk. Für mich eine Selbstverständlichkeit, doch in der Vergangenheit selten von anderen Volkstribunen praktiziert.
Ihr seht also, ich habe meine Pflichten als Tribunus Plebis zu jeder Zeit wahrgenommen und den Zweck, für den ich in dieses Amt gewählt wurde, mehr als erfüllt. Ich blicke dem zur Folge auf eine erfolgreiche Amtszeit als Volkstribun zurück, erfolgreich weniger für mich als für das Volk von Rom."
Maximus ging davon aus, dass zu seiner Person wohl niemand mehr etwas zu beanstanden hätte, schließlich hatte er sich selbst nichts vorzuwerfen. Dennoch wartete er nun, wie üblich, ob sich noch jemand dazu äußern wollte. Sollen die Kritiker ihre Stimme erheben oder für immer schweigen...
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"Ich hoffe das Einfinden zurück zum Zivilleben bereitete dir keine allzu großen Schwierigkeiten? Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich selbst nach meiner langen Dienstzeit so meine Probleme hatte mich daran zu gewöhnen und wenn ich bedenke, dass du auch noch eine weitaus längere Zeit in der Legion zugebracht hast, so war es womöglich nicht einfach für dich." Macers Erscheinen weckte viele alte Erinnerungen in Maximus. Hätte ihn nur das Schicksal nicht gezwungen diesen Lebensabschnitt aufzugeben. Stattdessen hielt er nun Reden auf der Rostra und musste sich mit der Kritik von allen möglichen Menschen herumschlagen...ja, an der Legion war schon vieles besser im Vergleich zur mühsamen Politik.
"Soso, die alten Zeiten? Die Factio Russata? Ich kann mir schon denken, worum es geht. Aber bevor wir weiter sprechen: Möchtest du vielleicht einen Becher Wein oder etwas anderes? Ich möchte mir nicht vorwerfen lassen ein schlechter Gastgeber gewesen zu sein." -
Nachdem er Deandra nach draußen gebracht hatte, wartete nun schon der nächste Gast auf ihn. Was sein ehemaliger Legat hier wohl wollte? Maximus lies sich überraschen und betratt den Empfangssaal.
"Salve Macer, welch freudige Überraschung. Was verschafft mir die Ehre dir auch einmal ausserhalb eines Castellums zu begegnen?"` -
"Absolut, halt mich auf dem Laufenden was die Ehrung angeht." Er lächelte.
"Soll ich dich noch zur Tür geleiten?" -
"Macer?" fragte ich unglaubwürdig. Was für ein erfreulicher Besuch, dachet ich mir und blickte danach wieder zu Deandra. "Ich will nicht unhöfflich wirken, aber wir müssen das Gespräch jetzt wohl beenden. Wir können das Thema bezüglich der Factios aber gern noch ein anderes Mal fortführen."
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"Ich will nicht sagen, dass es früher besser gewesen ist, ganz im Gegenteil: Ich halte die politische Entkräftung der Factios für eine sehr positive Entwicklung. Dennoch gebe ich zu, dass das Taktieren und die politische Konversation innerhalb der Factios einen ganz eigenen Reiz hatte."
Es war schon komisch, wie viel sich inzwischen verändert hatte. Langsam fühlte sich Maximus, in anbetracht dessen, wirklich schon etwas alt und gebrechlich. Aber naja, ganz so schlimm ist es dann doch noch nicht, wie einem der klare Verstand letztlich sagt. -
Die Frau schien wirklich Ahnung von der Thematik zu haben. Ich, als Laie, konnte da nur mit dem Kopf nicken.
"Nun, wie du vielleicht wissen wirst, war ich sowohl in der Aurata als auch in der Purpurea tätig. Ich werde die Zeit mit Curio und Agrippa bei den Purpurnen nie vergessen und deshalb werde ich auf der Tribüne immer zwei Wagen die Daumen drücken." -
"Nun, interessiert bin ich schon. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht über das geringste Fachwissen bezüglich solcher Wagenrennen verfüge und mich deshalb wohl auch nie wirklich an der Arbeit und Organisation in einem Rennstall beteiligen würde. Ich bin deshalb für Infos von erfahreneren Personen immer sehr dankbar."
Bei den nächsten Wagenrennen würde Maximus wahrscheinlich wieder dabei sein. Es war doch zu spannend mit anzusehen, wo sich die einzelnen Factios derzeit Kräftemäßig befinden."Was meine Sympathien angeht, so kannst du dir sicherlich vorstellen, dass in meiner Brust zwei Herzen schlagen."
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"Freut mich. Ich bin mir sicher es wird eine großartige Veranstaltung."
Maximus war zuversichtlich, dass letztlich alles sehr gut organisiert sein würde, womit es für die Verstorbenen dann eine mehr als würdige Veranstaltung sein wird.
"Wo dies nun geklärt ist hätte ich mich gern noch ein wenig über den Stand der Factio Aurata informiert, speziell was die Leistungsfähigkeit angeht. Du scheinst mir ja innerhalb des Rennstalls sehr engagiert zu sein. Hat die Factio derzeit einigermaßen gute Wagenlenker? Und wie sieht es mit dem Zustand der Pferde aus? Sind sie konkurrenzfähig?"
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"Natürlich, es ist auch verständlich das wir noch nicht alles heute entscheiden können, aber dafür sind wir schon relativ weit gekommen." Sophus? Wage konnte ich mich noch an meine Zeit bei der Legio I erinnern, wo ich das ein oder andere Mal mit ihm zu tun hatte. "Sophus kommt wohl nicht so leicht weg aus dem Castellum? Nun gut, es wäre mir eine Freude mal wieder auf ihn zu treffen. Vielleicht erinnert er sich sogar noch an mich, schließlich bin ich ein alter Veteran der Legio I. Wenn du also ein Treffen arrangieren könntest, wäre ich dir sehr verbunden." Maximus überlegte ob es noch weitere Details zu klären gab und fragte dann letztlich Deandra. "Gibt es dann noch zusätzliche Punkte die wir besprechen müssen oder wärs das vorerst?"
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"Diese Art der Denkweise ist mir doch etwas unschlüssig. Selbst wenn einzelne Familienmitglieder nie das Vergnügen hatten den verstorbenen gekannt zu haben, so verbindet sie dennoch ihr Blut und der Name. Allein dies sollte Anrecht dazu sein an dieser Ehrung teilzunehmen und ich würde diesbezüglich keine Eingrenzungen innerhalb der Familie vornehmen. Das leuchtet dir doch ein, oder?" Maximus wollte dies wirklich nicht auf die wenigen Familienmitglieder beschränken, es wurden mit der Zeit ohnehin immer weniger die ihn gekannt haben.
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Der Veranstaltungsort lies keine weiteren Fragen offen. Die Einladungen würde allerdings wohl noch Probleme machen.
"In der Tat ist es traurig, aber wir müssen uns dieser Tatsache wohl stellen. Ich weis allerdings nicht ob eine Einladung nur an diese Casa reichen wird. Unsere Familie ist mit der Zeit in alle Winde verstreut worden, so dass selbst ich den Überblick verloren habe. Angeblich haben wir auch seit einiger Zeit eine Casa in Germanien, aber ich werde mich natürlich darum kümmern so viele wie möglich davon in Kenntnis zu setzten, dann brauchst du dir nicht unbedingt die Mühe machen noch weitere Einladungen zu versenden." Maximus war sich sicher, dass er dies organisieren konnte. Bei Gelegenheit konnte man durch dieses Ereignis auch gleich die Familie wieder etwas zusammenführen. "Was das Datum betrifft, so habe ich in der nächsten Zeit keine Einwende, denn sobald meine Amtszeit zu Ende ist werde ich viel Zeit haben mich um andere Dinge zu kümmern. Ich spreche da natürlich nur für mich und nicht für die restliche Familie, aber der Mai ist mir persönlich schon ganz recht." -
"Das keine Ungleichheit im Redeanteil entstehen sollte ist natürlich selbstverständlich. Sollte eine zweiteilige Lösung mit mir und Victor entstehen, so werden wir uns die Worte teilen. Anonsten hast du natürlich recht, dass es günstiger wäre nur jeweils einen Verwandten sprechen zu lassen, doch Victor und ich standen unserem Onkel gleichermaßen nahe, so dass ich es wenigstens in betracht ziehen muss." Es schien, was die Planung anging, schon alles Hand und Fuß zu haben, stellte Maximus erfreulicherweise fest. "Die Casa Decima ist sicherlich ein sehr angenehmer Ort dafür, ich war selbst erst vor einiger Zeit da und wäre damit im Grunde genommen zufrieden." Auf die Frage wen er sonst noch einladen würde geriet Maximus schnell ins stocken. "Agrippa ist gut und Meridius versteht sich von selbst. Meine Cousine Helena, Antons Tochter, müßte wohl auch noch in Hispania benachrichtigt werden. Und dann wäre da noch..." Kurz hatte er vergessen, dass ein langer Freund der Familie derzeit sein Dasein an einem entfernten Ort fristete. Curios Name kam Maximus dann aber letztlich doch nicht mehr über die Lippen und er würgte ab. "Nein, ich wüsste dann doch niemanden mehr..."
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"Gern würde ich diese Rede halten, aber ich werde das dann natürlich auch noch mit Victor besprechen. Als Antons nächststehende Verwandtschaft wäre es auch möglich, dass wir beide ein par Worte sprechen würden. Mal sehen was er dazu sagt." Es ist immer schwierig Worte an verstorbene zu richten, allerdings sollte es mir selbst nicht allzu schwierig fallen, immerhin hielt ich schon die Rede bei Antons Beerdigung. "Ansonsten hört sich das alles schon sehr gut an. Ich würde mich, was Speis und Trank angeht, natürlich finanziell beteiligen. Des Weiteren: Wie sieht es mit dem Ort der Ehrung aus? Gibt es schon jemanden der seine Casa oder Villa dafür anbietet oder würdet ihr sogar einen Ort im Freien in Erwägung ziehen?"
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"Also was das Geld angeht, solltest du dir um mich keine Sorgen machen. Ich kann mir die beste Seereise leisten und es würde meinen Geldbeutel im Verhältnis nur unwesentlich leichter machen." Er wollte mitkommen? Dann wäre der Urlaub ja kein Urlaub mehr.
"Wenn du darauf bestehst, dann kannst du von mir aus gerne mitkommen und ich würde in diesem Fall auch auf deinem Schiff reisen. Doch sage mir: Seit wann bist du überhaupt im besitz einer Yacht? -
Maximus beauftragte einen der Sklaven das Wasser und für sich selbst einen verdünnten Wein zu bringen. Anschließend führte er Deandra in den Garten...