Aviana war tatsächlich keine Frau, die einen Sklaven wie Vieh behandelte. Sie kannte den rechtlichen Status und ihr wurde auch oft genug erklärt, wie man mit einem Sklaven umzugehen hatte. Freundlich aber bestimmt. Problem hierbei war nur, dass Aviana einfach kein befehlender Typ Frau war. Sie war nicht unsicher, sie war vielmahr übermäßig human. Sie konnte in Sklaven einfach keine Nutzgegenstände sehen. Sie sah in ihnen Bedienstete, die für ihr Wohlbefinden zu sorgen hatten, aber sicher nicht gescheucht werden. Sie strich sich ihrer Tunika glatt und ordnete ein paar Falten neu, während sie ihm zuhörte. Sie musste ihre Hände immer nebenbei irgendwie beschäftigen, sie war selten völlig ruhig. Vor Allem nicht, wenn sie aufgeregt oder neugierig war.
>Danke! So du hast also das Haus verwalten sollen, ja? Das heißt du kannst auch einigermaßen mit Zahlen umgehen und weißt was an welcher Stelle wo zu tun ist?< fragte sie. Ha! Sie hatte tatsächlich einmal Glück gehabt. Sie würde sich von niemandem mehr sagen lassen, dass sie kein Händchen für Menschen... äh... Sklaven hatte. Sie wirkte zunehmend vergnügter. Er konnte sprechen, er hatte ein munteres Wesen - nicht wie ihre Leibwächterin, Gytha, die Aviana auf dem Markt auch begleitet hatte. Allerdings hatte sie kein Wort gesagt, wie üblich. Gytha war still, ruhig, schüchtern, ängstlich. Ob sie dumm war, konnte Aviana nicht beurteilen, denn sie wertete durchaus, dass die britische Sklavin in einem ganz anderen kulturellen Umfeld geboren wurde. Wie sie selbst, Aviana, ja auch irgendwo.
>Was hier in erster Linie auf dich zukommen wird, ist, dass du dich darum kümmerst, dass alle Aufgaben erledigt werden. Nach und nach wirst du hier die Sklavenschaft ja kennenlernen. Ab und an wirst du dich auch mal um meinen Neffen kümmern, der braucht ab und zu mal jemanden, der ihm über die Schulter sieht. Er ist zu erwachsen.< Aviana grinste ein wenig. Die meisten schickten ihren Kindern Spaßbremsen hinterher - sie würde sich beinahe noch etwas weniger Vernunft für Milo wünschen. Er schien ihr manchmal etwas zu ernst.
>Soetwas wie Massagen können wir ja auch irgendwann mal probieren, aber erstmal brauche ich jemanden der mir ein wenig hilft hier alles auf die Reihe zu kriegen. Schriftverkehre, Finanzen, Organisation - und eventuell ein wenig Unterricht für meine Leibsklavin.< fasste sie noch einmal kurz zusammen und nickte dann. Ihre Augenkontrolle hatte sie gar nicht richtig registriert, sie war viel zu aufgewühlt. Und auch so störte es sie nie, dass Sklaven den Blickkontakt suchten. Andere Herrschaften würden ihre Sklaven dafür niederprügeln - nicht Aviana. Sie fühlte sich eher verunsichert, wenn man ihren Blicken auswich.
Beiträge von Helvetia Aviana
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Wer hätte das vor wenigen Wochen noch gedacht? Aviana, die schüchterne Aviana, blühte regelrecht auf, nun, da ihr ganz ordentlich Verantwortung oblag. Ihr Vater hatte ihr viele Mittel zur Strukturierung des Haushaltes zur Verfügung gestellt - und sie nutzte sie. Sie hatte dafür gesorgt, dass wieder viel mehr Grün in der Villa das Gesamtbild dominierte, hatte einige neue Sklaven erworben um die alten ein wenig zu entlasten - und hatte sogar schon eigene Sklaveneinkäufe getätigt. So auch heute. Sie hatte Tarasios unmittelbar mit nach Hause genommen. Blauäugig hatte sie sämtlichen Versprechungen des Händlers geglaubt, aber so war sie nun einmal. Nun blieb ihr nur noch, zu hoffen, dass alle Versprechungen auch der Wahrheit entsprachen. Er sollte Latein und Griechisch und Wort und Schrift beherrschen, ein geschickter Verhandlungspartner sein, gut anpacken können und auch ein guter Rhetoriker sein. Es klang beinahe unwahrscheinlich, denn der Preis war noch recht akzeptabel gewesen. Aber über dies alles dachte Aviana nur mäßig nach, denn der Sklave war gutaussehend und ihr höflich erschienen. Das waren auch noch zwei maßgebliche Faktoren gewesen. Nun ins Atrium tretend, aus dem Vestibulum kommend, befanden sie sich nun im Herzen des Hauses. Das offene Dach ließ freundliche Strahlen ins Atrium fallen.
>So, da sind wir! Sag, in was für einem Haushalt warst du bisher und wo? Was hast du alles so gemacht und was kannst du wirklich?< fragte die junge Helvetia ihn mit offenem Lächeln und ließ sich auf eine Bank nieder, den Blick neugierig auf ihren Erwerb gerichtet. Sie war sich sicher, dieses Mal keinen Fehlkauf getätigt zu haben. Gytha war eine furchtbar nette, junge Frau - aber sie konnte einfach nicht viel. Das würde man ihr noch alles beibringen lassen müssen. Hier hatte sie höhere Erwartungen. -
Da bist du ja endlich
Ich weiß, momentan rüste ich meinen Haushalt ganz schön, aber manche schmucken Möbel und Bediensteten darf man sich einfach nicht durch die Finger gehen lassen! Nun sind meine Reserven mit Rollenspielern die das IR noch nicht kennen, aber auch erschöpft
Rein mit dir!
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Aviana nahm erleichtert zur Kenntnis, dass Gytha doch ein paar mehr Worte sprach. Und vor Allem, dass sie überhaupt etwas auftaute. Sie lächelte. Aviana lächelte ohnehin immer sehr viel, was sie selbst schon fast ein wenig störte. Aber immerhin schien sie Gytha für einen Moment lang angesteckt zu haben, denn auch über ihr sehr verschüchtertes Gesicht huschte ein rasches Lächeln. Dass Gytha fortwährend den Blickkontakt aufrechterhielt, störte Aviana nicht weiter.
>Ja, du wirst dich sicher schnell einfinden. Die anderen Sklaven hier im Haus werden dir gewiss zur Hand gehen. Und die Sprache sprichst du ja immerhin schon so gut, dass wir beiden uns verständigen können - der Rest ergibt sich dann schon.< meinte Helvetia aufmunternd. Sie mochte Gytha, beschloss sie. Es musste noch einiges an der Sklavin getan werden, aber sie war sehr angenehm. Die Schüchternheit würde sicherlich mit der Zeit verschwinden, ebenso wie die Angst. Und den Sprachfehler, nun, den würde man mit der Zeit auch beheben können. Sonst wirkte Gytha so, als würde sie dringend einmal gewaschen werden müssen. Sie roch nicht, aber sie war ein wenig schmutzig und das Haar völlig zerzaust. Ob man dieses überhaupt noch retten konnte?
>Oh...< kam es etwas bestürzt von Aviana, als Gytha von ihrer Vergangenheit berichtete. >Ja, viele Herren schlagen ihre Sklaven. Ich verstehe das auch nicht, damit tut man sich selbst auch keinen Gefallen. Das wird dir hier zu großer Wahrscheinlichkeit nirgendwo passieren. Also auf jeden Fall nicht durch mich. Kochen wirst du wahrscheinlich auch nicht müssen, höchstens ein wenig der Köchin helfen, wenn sie Hilfe braucht. Du wirst hauptsächlich meinem Schutz dienen.< bekräftigte Aviana noch einmal ihre eigenen Worte und lächelte.
>Aber wir sollten zusehen, dass du mal ein ordentliches Bad nimmst, du bist ganz schmutzig. Ich werde Chrysea Bescheid sagen, sie wird dich dann zum Bad geleiten. Hast du sonst noch irgendwelche Fragen?< Ansonsten würde Aviana nun gehen und Gytha der anderen, recht mütterlichen Sklavin überlassen. -
Das Persönchen musterte Falco immer noch misstrauisch, den Helvetier, der sich nicht als solchenzu erkennen gab. Sie persönlich war natürlich erleichtert, dass sie mit dem betrunkenen Mann nicht weiteren Konflikt austragen musste, aber ob jemand besser war, der solchen Leuten gleich das Gesicht blutig schlug? Aviana war sich nicht sicher, aber es wirkte schon ziemlich zwielichtig.
>Besagtem Mann geht es sogar sehr gut und er hat schlichtweg Vertrauen in meine Person gesetzt.< Nun war sie wirklich misstrauisch. Die ansonsten naive Aviana merkte nicht viel, aber wenn man begann, sie auszuquetschen - was ging einem völlig fremden ihre Familienverhältnisse an? Wollte er wissen ob Geminus alt und gebrechlich ist? Bald stirbt?
>Ich habe ebenfalls etwas gegen Anmaßung.< erklärte sie mit kühlem Blick und sah ihm direkt in die Augen. Er sollte direkt verstehen, dass es sich ohne Umwege auf seine indiskreten Andeutungen bezog. Dass er Cethegus hieß, glaubte sie natürlich, so gutgläubig war sie dann doch wieder. Und sie hätte vermutlich auch kein Blut geleckt, wenn er sie noch ein wenig mehr eingewickelt hätte - aber so? Jede Freundlichkeit war aus ihrem Gesicht gewichen, sie war nervös. -
Aviana beobachtete Dareius genau. Sie selbst ging auch nicht davon aus, dass der Hund die Tollwut hatte, aber es könnte ja auch irgendeine andere Krankheit sein. Aber Aviana übte sich ohnehin nicht gerne in Pessimismus und ließ die Kontrolle einfach auf sich beruhen. Mehr als sterben konnte das Tier vermutlich nicht, sofern es keine Tollwut hatte - und außer, dass sie alle traurig waren, gab es entsprechend auch keine weiteren Folgen. Sie erhob sich wieder und lächelte den beiden Kindern zu.
>Ihr könnt ja in der Küche mal fragen, ob die etwas Fleisch für den Kleinen haben. Aber erstmal wascht ihn bitte, die ganzen Schmutzspuren sind weniger ideal, wenn Besuch kommt.< trug sie den beiden als erste Aufgaben auf. Sie wusste was für eine wichtige Bezugsperson ein Tier sein konnte, war sie doch selbst einmal auf einem Hof aufgewachsen, ehe ihre Mutter verstarb und sie zu ihrem Vater nach Rom gegangen war. Schaffe hatten sie gehabt und natürlich auch Hunde. Ein paar Pferde waren sogar auch dabei gewesen. Aviana lächelte versonnen. Dann holte aber Sabinas Dankesbekundung sie aus ihren Gedanken.
>So, ich kümmere mich dann auch mal weiter um meine Aufgaben - und ihr euch um die euren. Wenn ihr wollt, können wir ja nachher noch gemeinsam etwas Speisen. Wenn es Probleme mit dem Hund gibt, kommt einfach zu mir. Irgendwo werde ich ja dann schon sein.< lächelte sie und huschte dann davon. Sie hatte schließlich wirklich etwas zu tun gehabt, bevor dieser ungeplante, aber durchaus erwünschte Zwischenfall auftauchte. -
Ah okay!
Die Mutter von Asprenas ist dann bitte Fabia Octavia
Dankeschön.
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Den hatte ich versucht als NPC-Sohn von Geminus einzupflegen, weil es den nach Gemi's Geschichte auch gab. Aber ich hab erfahren dass sowas schlichtweg nicht eintragbar zu sein scheint (Wenn ich das korrekt verstanden habe) und muss mich noch mit Silana nach einer neuen Möglichkeit umsehen, sie unterzubringen
Reichen wir also sobald wie möglich nach!
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Hallo!
Passt alles, immer rein mit dir!
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Aviana runzelte leicht die Stirn. Na, das schienen heitere Gespräche zu werden. Sie war schon beinahe an einem Punkt, da sie übelegte, ob Gytha nicht sogar ein wenig langweilig war. Andererseits, sie sollte sie beschützen und nicht gerade ein interessanter Mensch sein. Seufzend überlegte sie nun, was sie tun konnte, um Gytha ein wenig munter zu machen. Was hatte die Sklavin nur mitgemacht, dass sie nun derart verschüchtert vor ihr stand? Aviana strich sich die dunklen Haare zurück.
>Wielange bist du schon in Rom? Wie ging es dir bisher, bis du hier bei uns angekommen bist? Hast du vielleicht Hunger?< fragte Aviana nun behutsam. Sie fand es ja gut, wenn Sklaven Respekt hatten, aber das hier war irgendwie zu viel. Gytha mochte den Mund ja nichtmal ansatzweise öffnen. Ja, auch Aviana fiel es schwer, munter und bedenkenlos vor sich hinzuplaudern, aber so sehr? Sie deutete Gytha sich zu setzen.
>Komm, setz dich zu mir. Ich weiß nicht was dir bisher geschehen ist, aber hier wird dir niemand etwas tun. Wir leben aktuell nur zu dritt hier, weißt du? Einmal mein Vater, Helvetius Geminus, ein sehr liebenswerter älterer Herr und dann noch Helvetius Milo, mein Neffe. Er ist noch sehr jung und lebhaft und hat oft seine Freundin zu Besuch. Naja und eben ich. Wir werden dir alle nichts tun, ehrlich nicht.< sprach Aviana nun schon beinahe eher wie zu einer gleichgestellten - aber Aviana betrachtete die Sklavin sogar fast als solche. -
Helvetia hatte nichts davon bemerkt, dass sie beobachtet worden war. Und wenn sie es bemerkt hätte, sie hätte ihren eigenen Bruder nicht erkannt. Er war ihr vollkommen fremd, bestenfals sein Name war ihr vage ein Begriff. Nachdenklich schlürfte sie, gemütlich sitzend, an ihrem verdünnten Wein und ließ ein weiteres, lautes Seufzen vernehmen. Warum musste alles immer so wahnsinnig kompliziert sein? Als sie ein lautes Rumpeln vernahm, schrak sie aus ihren Gedanken auf und blickte den Suffkopf an wie ein verstörtes kleines Reh - das sie im Grunde ja auch war. Aviana war schüchtern, freundlich, fröhlich, aber schüchtern. Sie wich etwas zurück, ahnte nicht, dass bereits Rettung zur Stelle war. Nun ging alles blitzschnell. Die Faust ihres Halbbruders traf den Fremden am Kinn, der nun regelrecht aufgebracht zu ihrem 'Retter' hinsah. Ein paar nervenaufreibende Sekunden vergingen, dann entspannte sich die Lage und der pöbelnde Säufer ging seiner Wege. Der andere, neuere Fremde hingegen setzte sich ungeniert an ihren Tisch. Sie setzte sich wieder gerade hin und fixierte den Fremden tapfer. Was würde nun kommen?
>Ergab sich eher zufällig, dass ich um diese Uhrzeit hier eingetroffen bin. Ich bin für gewöhnlich kein Stammgast in Garküchen und Tavernen. Darf ich fragen, wem ich meine unerwartete Rettung zu verdanken habe?< Sie ließ ihren Blick an ihrem herunterschweifen und sah ihm wieder ins Gesicht. Er wirkte gut gebaut, kräftig. Ob er ebenfalls ein Soldat war? Sie strich sich in einer raschen Geste über die Nase, wie häufig, wenn sie nervös oder unruhig war. Aviana war nie eine gute Schauspielerin gewesen, auch wenn sie es immer wieder versuchte. -
Als Aviana dem jungen Helvetius zuhörte, sachlich und erwachsen wie er sich gab, zuckte ihr Mundwinkel doch unmerklich. Hoffentlich hatten sie dies nicht bemerkt. Ach, im Grunde genommen sollten die beiden mit der Reaktion ohnehin nichts anfangen können, sie könnte ja auch aus sonstwelchen Gründen vor sich hin grinsen. Sie rieb sich einmal kurz die Nase und hörte höflich weiter zu. Ach, sie wäre auch gerne nochmal so jung. Sie wusste nicht wen von den beiden sie herzerwärmender finden sollte - die kleine Sabina mit ihren großen Augen und plappernd, einfach nur, um irgendwie den kleinen Hund bei sich haben zu können - oder ihren Neffen, sachlich, bedacht aber gut durchschaubar.
>So, im Klartext sollen wir hier in unserem Heim also einen fremden Hund von der Straße aufnehmen, der...< Sie stoppte kurz und sah den Hund an. Verzeih mir, schoss es ihr durch den Kopf - Ganz so einfach darf ich es den beiden nicht machen. >... möglicherweise krank sein könnte, eine unbekannte Herkunft hat und... Bestia heißt?< Mit prüfendem Blick sah Helvetia nun die beiden Kinder an. Sie würden sich um den Hund kümmern, irgendwie war sie sich da sicher. Aber dennoch ließ sie ein paar Augenblicke verstreichen und ließ diese negativen Fakten eben im Raum stehen.
>Also gut, für mich spricht nichts dagegen, wenn ihr euch wirklich um den Hund kümmert. Faustus, ich möchte dass du dich wirklich so um ihn kümmerst, wie es dem Tier gebührt. Ich gebe ihn in deine Hände, denn du hast Recht, du musst mehr Verantwortung tragen. Du wirst ihn füttern, für ihn sorgen wenn er krank wird und auch dafür Sorge tragen, dass er ausreichend Bewegung erhält, auch wenn Sabina einmal keine Zeit hat.< holte Aviana aus. Sie blickte Milo streng an, damit er sich auch dem Ernst ihrer Worte bewusst war. Sie warf einen weiteren Blick auf Bestia. Gemeiner Name, schmunzelte sie innerlich. So waren sie nun also auch noch auf den Hund gekommen, interessant. Sie hielt dem Welpen die Hand hin.
>Willkommen bei den Helvetiern, Helvetia Bestia.< schmunzelte sie nun offensichtlich um die Spannung der ganzen Situation ein wenig zu lösen. -
Um auch mal etwas zu der Außenpolitik sagen zu können: Ob es jetzt für den Senat interessanter als das aktuelle Geschehen ist, kann ich schlecht bewerten. Vorstellen könnte ich's mir aber irgendwie sehr gut. Aber wie gesagt, wie sich Senat alles in allem "anfühlt" weiß´ich nicht.
Was ich aber für mich extrem interessant fände, wäre einfach mitzubekommen, was außerhalb so passiert. Ob es nun historische Geschehnisse oder fiktive sind, die aber durchaus hätten geschehen können. Bietet zusätzlichen Raum für Tratsch, denn irgendwann ist auch die fieseste Affäre etwas ausgeluscht - außerdem könnte das auch bei den weniger Wissenden durchaus mehr geschichtliches Verständnis entwickeln. Ich persönlich kenn nämlich diese Zeit außerhalb von Rom so gut wie gar nicht, jeden Bezug den ich zur römischen Historie habe, habe ich aus dem Frum (Und Asterix ).
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Aviana hörte Sabinas Ausführungen geduldig zu und musste unweigerlich lächeln. Eigentlich hatte sie sich das Lächeln verbeißen wollen, um ein ernstes Wort mit den beiden zu sprechen, aber so besorgt wie die kleine Germanica wirkte, konnte Aviana einfach nicht so tun, als würde sie das Ganze kalt lassen. Sie schienen sich auf dem Weg hierher schon gut überlegt zu haben, wie sie die Situation am Besten verkaufen könnten. Aviana warf Milo einen flüchtigen Blick zu, ehe sie sich an Sabina wandte. Ach es war so schön, Kinder um sich zu haben. Eigene könnte sie sich nicht vorstellen, das ganze Hausfrauenleben stellte sie sich unangenehm vor. Aber einfach der frische Geist der durch diese beiden Sprosse ins Haus einkehrte war wohltuend. Mit freundlicher Stimme meinte Aviana:
>So, ihr habt also schon genau darüber nachgedacht, wie ihr das Ganze verwirklichen könnt. Aber dann ist meine Frage an euch: Wie wollt ihr das eigentlich bewerkstelligen? Und wo soll er leben, wenn ihr ihn behalten wollt? Ihr dürft nicht vergessen, dass ein Hund auch ein Lebewesen ist und vieles für ihn geregelt sein muss. Er braucht sein Futter, er braucht vor Allem viel Liebe. Wer sorgt für ihn, wenn ihr nach einem Jahr keine Lust mehr habt? So ein Hund lebt lange...< leitete sie das obligatorische Gespräch ein, dass sich aber im Grunde genommen erübrigte. Aber sie wollte, dass die Kinder auch wirklich wussten, welche Verantwortung sie sich aufbürdeten. Und vor Allem wollte sie, dass die Kinder auch wirklich diese Verantwortung übernahmen und nicht letztlich der Hund an den Sklaven hängen blieb. Aviana gab sich Mühe möglichst ernsthaft zu Sabina zu sprechen, wie zu eine Gleichberechtigten. Sie hielt nichts davon, dass Kinder zu hart behandelt wurden. Sie mussten Verantwortung lernen und Avianas Meinung nach ging das am Besten, wenn man über alles sprach und seine Gegenüber mitdenken ließ - nicht nur stumpfe Anweisungen. Sie sollten zu verantwortungsvollen Erwachsenen heranreifen, nicht zu funktionierenden Statuen. Lernen, nachzudenken, wo man hinter stehen sollte. -
Der Sklave warf einen etwas skeptischen Blick auf den Hund, ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen. Achja, die lieben Kleinen. Irgendwann brachte wohl jedes Kind etwas ungebührliches nach Hause, sei es ein Hund oder sogar eine Maus, irgendein Spielzeug. Mit einem ruhigen "Ja, Dominus." machte sich der Sklave daran, die Aufgabe des Jungen zu bewältigen. Warum auch nicht? Er befolgte nur einen Befehl, hatte auch Respekt vor einem Kind, denn irgendwann würde dieses Kind einmal groß sein und wiederum ernsthaft über ihn verfügen können. Mit schnellen Schritten entfernte er sich. Aber es gab einen fliegenden Wechsel, denn...
... auch Aviana kam herangelaufen. Kaum dass der Sklave weg war, kam sie aus dem Seitengang in das schöne Atrium gelaufen. Sie war auf der Suche nach vernünftigem Pergament, hatte zuvor im Garten gesessen und wollte nun ihren Vater um solches bitten. Ja, Aviana konnte tatsächlich schreiben, dies konnten schließlich nicht alle Mädchen - oder sehr jungen Frauen. Da fiel ihr Blick auf den jungen Helvetier mit seiner Freundin der Germanica. Aber die eigentliche Aufmerksamkeit lag anschließend auf dem mitgebrachten Vierbeiner. Milo war gerade erst wieder hereingekommen und hielt zwei schmutzige Sandalen in der Hand. Diesen hingegen schenkte sie keinerlei Beachtung. Sie brauchte einen Moment um sich zu sammeln, den Blick noch immer auf dem Hund ruhend, der seine Nase gerade in einen Blumentopf steckte.
>Na ihr beiden, was habt ihr denn da mitgebracht?< fragte sie fast irritiert. Sie würde eigentlich eine strenge Miene zur Schau stellen müssen, aber so richtig gelang ihr das nicht. Sie liebte Tiere jedweder Art, liebte aber auch Milo als ihren Neffen. Sie wusste selbst nicht, was sie von diesen Umständen halten sollte. Innerlich drang das Mädchen vor und wollte gerne zu dem kleinen Wollknäul laufen und dieses mit Streicheleinheiten verwöhnen - äußerlich, das wusste sie, durfte sie aber auch nicht zu leichtfertig mit der Situation umgehen. Also würde sie den Kindern erst einmal Zeit lassen, sich zu rechtfertigen. Sie hatte schon ein ungefähres Bild von dem Grund, aus dem der Hund nun in ihrem Atrium herumwuselte. Und die Entscheidung, dass er bleiben dürfe, hatte sie auch schon getroffen. Geminus würde sicher nichts dagegen sagen. Aller Vernunft zum Trotz. Aber ganz pädagogisch war ihr auch bewusst, dass die Kinder von soviel Großzügigkeit nicht einfach ausgehen durften. -
Aviana saß nachdenklich an einem Tisch und starrte vor sich hin. Sie hatte heute ihre Sklavin erhalten, die sie aber erstmal noch daheim gelassen hatte. Und ihr fiel noch immer nichts ein, was sie dem Kaiser schreiben könnte, um ihn zu überzeugen, sie für die Vestalinnen zuzulassen. Sie strich sich durch das lange, braune Haar und seufzte leise. Momentan stürmte so vieles auf sie ein, dass sie jetzt doch einmal einen Moment ganz für sich allein brauchte. Einen Moment, in dem sie sich nicht über ihre Sklavin Gedanken machte, die kaum den Mund aufbekam und beinahe nur verschüchtert, verstört auf den Boden blickte. Keine Gedanken über ihren Vater, der immer älter wurde und dem man dies manches Mal sogar schon anmerkte. Keinen Gedanken an die Vestalinnen, für die ihr Herz so laut schlug. Doch, diese Gedanken ließen sich nicht streichen. Sie grübelte, wie sie den Brief aufsetzen konnte, hoffte auf einen Geistesblitz. Leicht nippte sie an ihrem Saft und beobachtete die Menschen, die um sie herum saßen, standen und herein und hinaus strömten. Sie war selten in Tavernen, es gehörte sich oftmals ienfach nicht. Und oftmals hatte sie entweder keine Gesellschaft oder keine Lust alleine zu gehen. Oder beides. Meistens beides. Heute aber hatte sie sich einmal hierfür entschieden, da dies ironischerweise wohl ein Ort war, an dem sie so unauffällig war, dass sie sogar einmal Ruhe hatte
Sim-Off: Reserviert.
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Auch die Sklaven haben in der Casa Helvetia ihren angestammten Platz. Es handelt sich um 3 helle Räume, die mit stabilen Pritschen ausgestattet sind und gute, wärmende Decken zur Verfügung stellen. Den Sklaven steht eine größere Holztruhe zur Verfügung, in welcher sie ihre Kleidung aufbewahren können - und ihre kleinen Schätze, die zwar nach römischem Recht nicht wirklich ihnen gehörten, aber ihnen von der Gens Helvetia zugestanden wird. Aus kleinen Fenstern kurz unterhalb der Decke scheint freundliches Tageslicht herein, welches aus dem Perystilium hereingelassen wird.
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Aviana, welche die Mentalität der Nordmenschen nicht wirklich gut kannte, würde sich gewiss für die Träume und Erinnerungen ihrer Sklavin interessieren. Sie war sehr römisch erzogen wurden, besaß aber deutlich zuviele Funken Menschlichkeit in sich, um einen Sklaven gemäß den römischen Traditionen zu behandeln. Oder nicht Traditionen: Vielmehr dem Standard entsprechend. Traditionell musste nicht unbedingt schlecht bedeuten. Dass Gytha Aviana in die Augen sah, empfand Aviana eher als angenehm, denn provokant. Natürlich entsprang dies ebenso ihrer ziemlich anderen Weltanschauung, aber sie nahm diesen Moment wahr, um Gytha ein aufmunterndes Lächeln zu schenken, nicht um sie zurechtzuweisen. Dass Sklaven, die nicht konsequent behandelt und erzogen wurden, schnell aufsässig werden - daran dachte sie gar nicht. Nicht, dass Sklaven wie Hunde sind. Und Hunde wiederum wie Menschen. Sie suchen Schwächen in ihrer Führungsperson, analysieren - bewusst oder unbewusst - und finden ihre Grenzen. Nur, um sie immer weiter auszutesten. Bis es irgendwann eskaliert. Aber die unerfahrene Aviana, nein, die dachte an soetwas erst gar nicht. In iher naiven Art sprach sie: >An deinem Latein müssen wir noch ein wenig arbeiten, immerhin sind wir hier am Nabel der Welt, Rom!< erzählte sie munter. Ihre Worte klangen nicht vorwurfsvoll und sollten auch keine Demütigung darstellen - wie käme sie dazu. Nein, konnte sie etwa diese komischen Laute, die Gytha ihre Heimatsprache nannte? Natürlich nicht. Somit wusste Gytha schon mehr als die junge Helvetia. Aber das Wissen würde natürlich erweitert werden müssen.
>Wie gut es um deine Kampffähigkeiten steht, werde ich demnächst einmal erproben lassen. Wir haben sicher noch einen kampfesfähigen Manne im Hause, der das einmal Testen kann und dich sicher auch weiter voranbringen kann!< schilderte sie. Aber nun merkte auch Aviana, wie angespannt Gytha eigentlich war. Sie runzelte etwas die Stirn, wusste nicht, ob sie richtig deutete.
>Du musst keine Angst haben. Dir wird hier nichts schlimmes wiederfahren, solange du dich anständig benimmst und das kannst du ja offensichtlich!< Sie lächelte. -
Alles Gute zum Geburtstag
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Kurze Zeit später schon kam Wulfried wieder ins Atrium geeilt. Die Römer wussten ja zum großen Teil schon zu leben, aber diese Kleider waren furchtbar! Er mochte es einfach nicht, genauso herumzulaufen wie eine Frau, aber daran hatte er sich immerhin schon soweit gewöhnt, dass er sich dessen nicht mehr erwehrte. Mögen tat er es dennoch nicht. "Der Herr ist informiert, er wird sofort hier sein!" erklärte er dem wartenden Patrizier und hastete sogleich weiter zum Eingansbereich der Villa.