Beiträge von Iulia Corona

    Es war wirklich nicht Coronas Art, einfach in eine Besprechung ihres Tudors zu Platzen, aber im Augenblick war sie fuchsteufelswild und hatte sich durchgefragt, wo sie Centho denn antreffen könne. Die Auskunft, dass sie mit einem Germanicus im Atrium saß, hatte sie wohl zur Kenntnis genommen. Die Anmerkung, dass sie dort am besten nicht stören sollte, jedoch einfach ignoriert.


    Zielstrebig näherte sich ihrem Cousin und versuchte sich ihre Wut nicht anmerken zu lassen, als sie am Rande des Atriums stehen blieb und sich leise, aber dennoch hörbar räusperte.


    Ihre dunklen Augen mit dem etwas helleren Rand um die Pupille sprühten gerade zu Funken und als ihr dann auch noch eine exotisch anmutende Sklavin nachgeeilt kam, die eifrig den Kopf schüttelte und sie flehend ansah, wurde ihr Gesicht zu einer steinernen Maske. Da half all die Schönheit der jungen Iulia nicht, um darüber hinweg zu täuschen, dass sie etwas ziemlich verärgert hatte. Man musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass die Sklavin in ihren Augen etwas ausgefressen hatte.


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    Tsuniro
    "Herrin, bitte!" hörte man die junge Frau ganz leise zu Corona sagen.


    Diese ignorierte sie jedoch eisern und wartete, bis ihr Cousin ihr zur Hilfe kam. So weit kam es ja noch, dass diese Sklavin in ihren Sachen herumwühlte. Die hatte in ihrem Zimmer einfach gar nichts zu suchen. Corona war nahe daran, ihr eine diebische Absicht zu unterstellen, ahnte aber, dass der Grund viel tiefgehender war.

    Sim-Off:

    Ich versuche mal einzuleiten.


    Es waren bereits einige Tage seit der Cena, bei der die kleine Aviana ihr die Frisur ruiniert hatte, aber eine Haarnadel war irgendwie verschollen geblieben. Die junge Iulia wurde den Verdacht nicht los, dass sie unter einer der Klinen lag, denn eine Sklavin konnte mit einer einzelnen Haarnadel nun wahrlich nichts anfangen.


    Deswegen befand sie sich, während die Sklaven noch alles für die Gäste vorbereiteten, bereits im Tricilium und sah sich nach ihrer Haarnadel um. Ihre Haare hatte sie bereits kunstvoll in die Höhe trapiert, da sie andere Haarnadeln genommen hatte, aber da es sich bei eben jenen Haarnadeln um ein Geschenk gehandelt hatte, wollte sie diese doch ganz gerne wieder komplett haben.


    Neben einer Vase entdeckte sie schließlich das vermisste Stück und fragte sich, wie es denn dorthin gekommen war. Hatte Centhos Tochter sie etwa dorthin geworfen? Sei es drum, sie war wieder da. Erleichtert atmete die junge Iulia auf, winkte Nicocholus, ihren griechischen Sklaven heran und gab ihm die kleine Klammer, die sie ja wohl doch viel eher war als eine wirkliche Nadel, in die Hand.


    "Sei bitte so gut, und bring diese in mein Cubiculum. Du hast ja gesehen, wo sie liegen. Leg sie einfach dazu. Dann kann ich die morgen wieder nehmen." meinte Corona und griff kritisch an ihr Haar.


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    Nicocholus
    Der Sklave schmunzelte und betrachtete die teils geflochtenen, teils hochgesteckten Haare seiner jungen Herrin, welche er kannte, seit sie auf die Welt gekommen war. "Es sitzt alles perfekt, Corona. Solange bis Aviana wieder anfängt daran zu ziehen, meine ich." zog er das Mädchen auf, das er inzwischen beinahe als seine Ersatztochter ansah. Er hütete sie wie einen Augapfel. Das hatte er seinem Herren - ihrem Vater - auf dem Sterbebett versprochen. Für sie würde er sterben. So viel war beiden kllar. Nur dachten beide nicht gerne darüber nach.


    Säuerlich blickte die junge Iulia den Griechen an. "Darüber kann ich nun wirklich nicht lachen, Nicocholus. Heute kommen Gäste. Ich hoffe nur, dass Centho mir Aviana nicht wieder in die Arme drückt. Ich bin zwar vernarrt in die Kleine, aber wenn Gäste kommen, möchte ich schon, dass meine Frisur hält." murmelte sie und sah sich nach den Sklaven um, welche alles herrichteten.


    All zu lange konnte es nicht mehr dauern, bis die Gäste ankamen. Von ihrem Cousin war allerdings noch keine Spur zu sehen.

    Sim-Off:

    Es sei angemerkt, dass auch ich nicht unweit sitze, sonst hätte Centho mir nicht einfach so die Tochter rüberreichen können. ;) Brauchen wir eine Tischordnung mit Kärtchen?


    Die junge Iulia seufzte schwer und schüttelte den Kopf. Ein Teil ihrer ihrer Locken war bereits aus der Hochsteckfrisur heraus und schwang nun neben ihrem Kopf hin und her. Dabei sah sie zwar immer noch hinreißend aus, aber ihr Gesichtsausdruck war alles andere als charmant, als sie die Haare verärgert wieder einfing.


    "Ich bete zu den Göttern, dass meine Kinder - wenn ich dann mal welche habe - meiner Frisur so etwas nicht antun." murmelte Corona und nippte ein wenig griesgrämig an ihrem Wein, während Aviana mit ihren Fingern bereits die nächste Nadel anpeilte, als wäre sie ein Fischreiher, der jeden Moment zustieß.


    Ein wenig unglücklich war die junge Römerin deswegen schon. Immerhin hatte sie sich so viel Mühe mit ihren Haaren gegeben und das kleine Mädchen zerstörte ihr Kunstwerk mit dermaßen viel Talent, dass sie ernsthaft darüber nachdachte, ihr die kleinen Ringellocken abzuschneiden.


    Corona blickte zu besagtem Marcus Minor, der den männlichen Zwilling des kleinen Wildfanges auf ihrem Schoß in die Hände gedrückt bekommen hatte. "Wollen wir vielleicht tauschen? Der Kleine sieht nicht so aus, als würde er mir meine verbliebene Frisur ruinieren wollen."

    Corona nahm den Becher entgegen und nickte eifrig. "Ja, wir haben uns in der Bibliothek kennen gelernt. Cara war damals dabei. - Ich habe etwas gefunden." bestätigte die junge Iulia.


    Sie nippte am Wein und hörte den Männern beim Reden zu. Weit kam sie allerdings nicht mit dem Genuss des alkoholhaltigen Traubensaftes. Aviana begann wieder an ihren Haaren zu ziepen und dann purzelte auch schon eine Haarnadel nach unten.


    "Das ist ja furchtbar! Aviana, das macht man doch nicht! - Zum Glück sind keine Gäste hier, vor denen ich mich schämen müsste. Oh ihr Götter..." schimpfte sie vor sich hin und blickte zu Centho, der gerade mit seinem Sohn beschäftigt schien und grinste.


    Die Haarnadel ließ sie dann jedoch unbeachtet liegen. Irgendeiner der Sklaven würde sich dann schon erbarmen und sie aufheben. Im Moment hatte sie die eine Hand am Mädchen, welches auf ihrem Schoß saß und die andere am Becher. Da war es ihr wirklich nicht möglich, sich nach der Haarnadel zu bücken.

    Zitat

    Original von Ferros Atticos
    Alt-griechisch? Ich fürchte, da bin ich mit meinem Latein am Ende. :D


    Ich kenne auf Grund meiner medizinischen, nicht-ärtzlichen Ausbildung auch nur Wörter. Ich könnt nie nen ganzen Satz sagen. Nicht einmal einen Hauptsatz.


    Aber mal was richtig zum Thema Kurse. Ich kenn mich ehrlich gesagt mit dem Angebot nicht so ganz aus, aber die Kollegen Horaz und Cicero fände ich auch mal Interessant in einem Kurs.

    Zitat

    Original von Ferros Atticos
    Bei Bedarf könnte ich gerne anbieten, den Lateinkurs I wieder anzubieten, erfolgreich absolviert hatte ich den glaub ich, und allzu stark dürften meine Lateinkenntnisse noch nicht eingerostet sein, außerdem wäre es eine schöne Gelegenheit das ganze mal wieder etwas aufzufrischen, auch wenn ich verstehen kann, daß es merkwürdig anmutet, wenn ausgerechnet ein Grieche den Römern Latein beibringen soll. ;)


    Kannst ja nebenbei auch noch altgriechisch anbieten, falls du das Sim-Off n bissl rüberbringen kannst. ;)

    Corona sah sich gerade nach Flavus um, als da irgendwie irgend etwas an ihren Haaren zu ziepen begann. "Salve, Flavus... Au!" kam es von ihr. Zu mehr war sie dann gar nicht mehr in der Lage, weil sie doch ziemlich bestimmt versuchte die Hände des kleinen Mädchens von ihren Haaren fernzuhalten. "Das macht man nicht! Ich zieh dir doch auch nicht an den Haaren!" tadelte sie das kleine Mädchen. Dabei klang sie zwar streng, aber nicht hartherzig.


    Ihre Hände hielten Avianas fest und sie sah auf, als noch jemand ins Tricilium kam. Auf Grund seiner doch recht vertraulichen Worte und der Nachfrage nach Calliphana nahm die junge Iulierin einfach einmal an, dass er selbst zur Gens Iulia gehörte, aber so wirklich sicher war sie sich dennoch nicht.


    Fragend blickte sie zu Centho. Bevor sie jedoch um eine Vorstellung bitten konnte, kam auch schon Proximus zu ihnen und die junge Frau lächelte ihn freundlich an. "Ich konnte mich ja nicht bis zu meinem zwanzigsten Geburtstag in Segusio verstecken." meinte sie auf seine Aussage, es wäre wieder Leben im Haus, hin.


    Neugierig reckte sie ihre Nase, um zu sehen, um welche Sorte Wein es sich denn nun hierbei handel könnte. Dabei ließ sie die Hände des Mädchens natürlich wieder los, denn sie wollte nicht ausprobieren, wann die Kleine zu schreien und zu toben anfing, weil sie sich nicht bewegen konnte.


    Es war natürlich unmöglich einem so kleinen Kind zu erklären, was falsch und was richtig war. Das wusste sogar die doch eher in Kindererziehung unerfahrene Corona sehr genau. Irgendwie rechnete sie schon damit, bald wieder jemanden an ihrer tollen Frisur hängen zu haben.


    Allerdings sah sie sich dann doch aufmerksam um. "Centho, meiner Mutter geht es doch gut, oder? Ich seh sie noch gar nicht..." fragte sie leise an ihren Cousin gewandt.

    Corona hob kurz die Augenbrauen, zuckte dann aber mit den Achseln. Ein fataler Fehler war es wohl, ihrem Cousin den Wunsch nicht auszuschlagen. Nur woher hätte sie das wissen sollen? Sie streckte die Arme aus und nahm das kleine Mädchen an sich, welches doch irgendwie etwas so äußerst liebenswertes an sich hatte.


    "Wo sind denn die anderen alle? Kommen die noch oder sind die alle außer Haus eingeladen?" fragte sie schließlich beiläufig und setzte Aviana erst einmal auf ihren Schoß. Dank ihres Aufenthaltes in Segusio, wo sie die Kinder eines Cousins kennen gelernt hatte, wusste sie inzwischen wie man Kinder hielt. Sie waren ihr zwar immer noch ein wenig fremd, wenn sie mit ihnen zu tun hatte, aber niedlich fand sie die Kleinen doch immer wieder. Manchmal ertappte sie sich dabei, sich doch langsam selbst einmal eines zu finden.


    "Meine Cousine Serena heiratet bald. Vielleicht hat sie auch irgendwann einmal so süße Kinder. - Es war ganz schön, einmal von Rom weg zu sein, Centho. Ich komme mir vor, als hätten die Götter mir neue Kraft gegeben. Ich fühlte mich gerade richtig bereit für alles, als ich deine Nachricht bekam wegen Cara." erzählte sie ihm dann mit ruhiger Stimme. "Schade nur, dass der Freund meines Vaters keinen Sohn im heiratsfähigen Alter hat. Der einzige älteren Sohn, den er hat, ist bereits verheiratet. Seine Frau hat zwei kleine Kinder. Der Sohn ist vier Jahre alt, die kleine zwei Jahre. Ganz schöne Wirbelwinde, aber ich mochte sie."

    Corona hatte eine weile mit sich gehadert, nach dem sie ihre Kleider ausgepackt hatte und sich dann doch für ihr indigoblaues Kleid entschieden. Außerdem hatte sie ihre Haare aufwendig hochgesteckt und dafür die Klammern verwendet, welche ihr Serena geschenkt hatte.


    Auf Centhos Begrüßung hin kam ein bemüht freundliches Lächeln. Sie kämpfte dagegen an, ihren Cousin sofort mit neugierigen Fragen zu löchern und besah sich statt dessen die nun doch schon ziemlich gehfähigen Kinder ihres Cousins. Das letzte Mal, als sie die beiden gesehen hatte, waren sie noch Säuglinge gewesen. Zumindest bildete sie sich das ein. Sie erinnerte sich an Sätze wie "Ach, bist du groß geworden" und schmunzelte kurz. Langsam verstand sie die ganzen alten Tanten. Kinder wuchsen schnell.


    "Wie kann ich dir denn helfen?" fragte sie ihn und legte den Kopf schief. "Brauchst du eine neue Tunica? Soll ich dich demnächst irgendwohin mit begleiten? Oder soll ich dir etwa vielleicht helfen, deine Kinder zu bändigen? - Wo ist deine Frau?"


    Wäre ihr Ton anders gewesen, hätte man meinen können, Corona wäre zu Scherzen aufgelegt, aber sie sprach so ernst, dass man heraushörte, dass sie schon mit irgendeiner Form von Anschlag rechnete. Dabei dachte sie allerdings weniger an ihre wohl in Bälde ruinierte Haarfrisur durch die Tochter ihres Cousins. Nein, sie vermutete, dass Centho irgendwohin eingeladen war und er als Tutor seine reizende Cousine mitnehmen wollte, damit sie vielleicht ein paar Männer bezaubern konnte.


    Bislang hatte dergleichen nicht dazu geführt, dass ein ernsthafter Heiratskandidat vor der Tür stand, aber das ein oder andere nette Gespräch hatte es gegeben. Einmal hatte sie sich schon selbst Hoffnungen gemacht. Vergebens allerdings. Dies war einer der Gründe gewesen, warum sie es in Rom nicht mehr ausgehalten hatte.

    Sim-Off:

    Nach längerer Absenz...


    Erschöpft ließ sich die junge Iulia auf ihrem Bett nieder und atmete erst einmal tief durch. Sie war eine ganze Weile fort aus Rom gewesen. Ihr war die Decke auf dem Kopf gefallen, nach dem so einiges nicht verlaufen war wie ausgemalt. Es hatte beinahe so ausgesehen, als hätte es mit diesem einen Tiberius etwas werden können und dann war es eben doch nichts geworden. Deswegen hatte sie ihre Mutter und ihren Cousin bekniet, ein wenig zu Verwandten verreisen zu dürfen.


    Eine ihrer Tanten war mit dem Freund ihres verstorbenen Vaters verheiratet und lebte mit diesem in Segusio. Da sie sich eigentlich immer recht gut mit deren Töchtern Varena und Serena verstanden hatte und diese wohlerzogen waren, hatte ihre Mutter nichts einzuwenden gehabt und ihr Cousin Centho, der bemerkte, dass sie ein wenig unglücklich war, hatte es ihr erlaubt.


    Sie war eine ganze Weile dort geblieben, hatte mit ihren beiden Freundinnen manches Kleid genäht und mit dem fünfzehnjährigen Marcus zu Pferde das Umland ein wenig unsicher gemacht, aber dann hatte sie irgendwann doch einmal das Heimweh gepackt. Nicht zu letzt, weil ihre Mutter ihr schrieb, dass eine Nachricht aus Germania eingetroffen wäre in welcher es hieß, dass Cara verstorben sei. Lange war sie fort gewesen aus Rom und sie hatte auch lange nichts mehr von Cara gehört - hatte ihr aber auch selbst nicht geschrieben - und die Unruhe hatte sie gepackt. Sie hatte immer mehr das Gefühl gehabt, unbedingt zurück zurück nach Rom zu müssen. Lange hatte sie mit sich gehadert und hin und her überlegt. Nun war sie wieder da - und hatte schon das Gefühl, zu ersticken.


    Corona war ganz brav und anständig auf einem Wagen durch das Stadttor gekommen. Nicocholus hatte sie davon überzeugt, dass es keine gute Idee wäre, wieder zu Pferde vor Rom aufzutauchen, da das doch nun wirklich sehr dem Ruf ihrer Familie schaden könnte und ihre Mutter wohl vor Wut toben würde, würde sie davon hören. Eigentlich hatte sie es nur Centho zu liebe getan. Ihre Mutter würde auch so einen Grund finden, sich aufzuregen.


    Nun saß sie da und wusste nicht wohin mit sich. Gerade eben war sie zur Tür hereingekommen. Na ja, eigentlich hatte sie sich beinahe hineingestohlen, damit sie nicht gleich ihrer Mutter über den Weg lief. Außer einigen Sklaven, die sie ja alle kannten, hatte sie noch niemanden aus dem Haushalt gesehen. Das war ihr eigentlich auch recht, denn sie musste sich sammeln und fleißig lächeln, wenn sie dann begrüßt wurde.


    Es klopfte und sie sah auf. Kam jetzt etwa schon ihre Mutter herein? Ach nein, es war ihr treuer, griechischer Sklave. Ihr Erbstück und langjähriger Begleiter. Er trug gemeinsam mit einem anderen Sklaven eine große Truhe herein. Den Inhalt nannte sie insgeheim ihre Beute. Eigentlich war es eher eine Ausbeute, aber da wollte sie mal nicht so kleinlich sein. Es waren Kleider, teilweise selbst genäht, teilweise gekauft. Außerdem auch noch kleinere Schmuckstücke. Eines davon hatte ihr Marcus geschenkt, welcher vernarrt in sie war. Eine kleine, filigrane Brosche, welche sie irgendwie an eine Fibel erinnerte.


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    "Ich habe deine Mutter getroffen. Sie wollte zu dir kommen. Ich habe ihr gesagt, dass du von der Reise sehr erschöpft bist und dich erst einmal ausruhen möchtest. Sie hofft dich bei der Cena zu sehen." sagte Nicocholus und Corona lächelte ihn dankbar an. "Du bist mein Held." sagte sie leise, stand auf und klappte die Truhe auf.


    Lange suchen musste Corona nicht. Sie fand, was sie finden wollte. Das indigoblaue Kleid war ihre große Errungenschaft. Der Stoff war ein Glücksfund gewesen und sie hatte ziemlich lange und ausgiebig gefeilscht, bis sie ihn zu einem Preis hatte erwerben können, welcher ihr angemessen erschien. Dann war er wochenlang herumgelegen und sie hatte es nicht gewagt, ihn anzurühren, aus Angst, ihn zu ruinieren. Serena hatte ihr dann schließlich Mut gemacht und gemeinsam hatten sie das Wagnis in Angriff genommen, den Stoff zugeschnitten und schließlich hatten die Näharbeiten begonnen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Corona selbst war der Überzeugung, noch nie eine solch gute Arbeit geleistet zu haben und das Kleid war einfach wunderschön. Was ihr nun allerdings fehlte, war die passende Pala dazu und Schmuck, der dazu passte, war auch noch nicht zu finden gewesen. Da kaum etwas gab, was es in Rom nicht zu kaufen gab, hoffte die junge Iulia, an irgendeinem Schmuckstand in der Hauptstadt fündig zu werden. An einem Ort, wo Waren aus sämtlichen Provinzen eintrafen, musste es ja wohl irgend etwas geben, was zu diesem Kleid passte.


    Verliebt blickte sie den Stoff des Kleides, welches sie nun in ihren Händen hielt an. Sollte sie es heute Abend tragen und gleich einmal ihren Verwandten vorführen? Irgendwie traute sie sich nicht. Fragend blickte sie den Griechen an, welcher verschmitzt lächelte.


    "Was ist denn? Was grinst du so, Nicocholus?" fragte Corona ihn nun doch ein klein wenig beleidigt. "Du bist eine erwachsene Frau, aber so wie du dieses Kleid gerade ansiehst, komme ich nicht umhin, das kleine Mädchen in dir zu sehen, dass früher so gerne auf meinen Schultern saß, um die Menge überblicken zu können."


    Ein wehmütiges Lächeln war die Antwort auf diese Aussage. "Das kleine Mädchen ist schon lange erwachsen. Nur die Verspieltheit kommt gelegentlich noch durch. - Ich kann immer noch nicht glauben, dass Cara tot ist." sagte sie sehr ernst und man sah ihr in diesem Moment an, dass ihr Aufenthalt in der Ferne sie hatte reifer werden lassen. Der Abstand zu ihrer Mutter hatte ihr gut getan. Ihre Tante hatte ihr einige Kniffe für den Haushalt begebracht, die sie sich von ihrer Mutter niemals hätte beibringen lassen, weil die beiden Frauen einfach viel zu unterschiedlich waren. Die Schwester ihres Vaters jedoch war eine verständnisvolle und geduldige Frau, welche wenig tadelte, sondern einfach nur sagte, wie man etwas noch besser hätte machen können.


    Inzwischen war aus Corona nicht nur eine ausgezeichnete Schneiderin, sondern irgendwie auch eine ganz passable Köchin geworden. Durch die Kinderschar im Hause ihrer Gastgeber hatte sie auch irgendwie gleich einen Kurs in Kindererziehung bekommen. Irgendwie hatte sie nun das Gefühl, am besten doch bald mal einen geeigneten Heiratskandidaten finden zu müssen. Die Sache mit dem Tempel war für sie abgehagt. Sie wollte in keinem Tempel mehr ihren Dienst tun, um unabhängig zu sein. Nein, sie wollte ihren Frieden finden. In Segusio hatte sie gelernt, dass sie tatsächlich eine gute Ehefrau und Mutter sein konnte, auch wenn ihre Mutter ihr immer sagte, sie wäre nicht gerade der Traum von einer Schwiegertochter. Ihre Tante hatte gemeint, dass es genug Männer gäbe, die eine temperamentvolle Frau mit so viel Kreativität wie der ihren durchaus zu schätzen wüssten.


    Sie seufzte. Ihre Tante war eine solch nette Frau. Die Schwester ihres Vaters hatte sie schon immer gemocht. Schon damals, als sie in Germania gewohnt hatten. Irgendwann würde sie die Familie bestimmt noch einmal besuchen, aber nun war sie erst einmal hier. Centho würde sich sicherlich freuen, sie wieder in Rom zu wissen. Die Gens Iulia hatte ihren Sitz nun einmal hier.

    Ich hab mich zwar nicht abgemeldet (verbummelt), aber ich melde mich hiermit wieder zurück. -_- Scheiß Staatsexamen hat mich etwas arg im Griff gehabt. Jetzt bin ich im Zeitmanagement endlich so weit, dass ich wieder hier rein schauen kann.

    Die junge Iulia, deren Errötung nun langsam nachließ, überlegte kurz und versuchte sich dabei zu erinnern. "Ich glaube, er hatte richtig Pech. Sie sind alle gestorben. Er hat aber mindestens eine Tochter. Eine davon ist etwa in meinem Alter. - Das ist schon etwas unheimlich, aber er ist so schrecklich nett und charmant. Mit ihm zu reden war eine Wohltat." sprach Corona und geriet darüber wohl doch beinahe etwas ins Schwärmen. Schließlich blickte sie Flavus jedoch sehr ernst an.


    "Wenn meine Mutter dich fragen sollte, ob irgendein Freund von dir eine Frau sucht, dann sag nein! Lüg sie an! Ich will die Männer erst kennen lernen bevor sie das Kuppeln anfängt." meinte sie ernst.

    Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpgAcanthus


    Acanthus wurde dieses Mal nicht in seinen Gedanken unterbrochen. Sondern in einem Nickerchen. Er schreckte auf und erhob sich schnell. Das Klopfen war von der Tür gekommen. Der Ianitor atmete tief durch, bevor er zur Porta schritt. Draußen, da stand ein Sklave. Mürrisch und noch ein wenig schlaftrunken blinzelte Acanthus ihn an.
    “Was ist?“, fragte er den Sklaven, hinter der eine aufgemotzte Tussi stand, die Acanthus noch niemals gesehen hatte. Er addressierte ja nicht die Frau. Sondern ihren Sklaven. Und innerhalb der Hierarchie der Sklaven stand Acanthus ganz oben. Er konnte es sich leisten, die anderen anzubellen. Sofern sie Sklaven waren.


    Corona war irritiert, als der Sklave an der Porta Nicocholus so anraunzte. "Meine Herrin, Iulia Corona hat einen Termin bei Aulus Flavius Piso." erklärte der Grieche und blickte kurz auf seine Herrin.


    Aufgedonnert war vielleicht nicht das richtige Wort. Corona hatte sich eben ein wenig zurechtgemacht, eine gute Tunica angezogen und sah alles allem eigentlich nicht weniger besonders aus als sonst.

    Die junge Frau lächelte freundlich, während der griechische Sklave Nicocholus sie mit Argusaugen bewachte und von der Menge abschirmte, damit sie ja nicht irgendein Kerl unsittlich berührte.


    "Und ich bin Iulia Corona. - Ich war schon ein zweimal bei Euch in der Villa." stellte sie sich vor und teilte letzteres gezielt aus Faustina mit. "Dollabella ist momentan leider sehr eingespannt, scheint mir."


    Der letzte Satz war als Hilfestellung gemeint. Immerhin war sie ja mit ihrem Cousin Centho bei ihnen einmal bei diesem Tiberius gewesen und eben nicht nur bei Durus.

    Den ganzen Weg zur Villa Flavia Felix überlegte Corona, woher sie diesen Namen doch gleich noch einmal kannte. Irgendwo musste sie ihn doch schon einmal getroffen haben, diesen Flavius. Ansonsten hätte sie ja wohl kaum seinen Namen behalten.


    Sie bedeutete Nicocholus doch bitte schön für sie zu klopfen und der tat das natürlich kommentarlos. Mit Gesprächen hatte er sie das letzte Mal schon nervös genug gemacht, als sie vor der Porta des Tiberius standen.

    Sim-Off:

    Huch, da waren's plötzlich drei. Grad schreib ich Faustina noch, sie darf gern noch wen fragen. :D


    Corona ging mit ihrem Sklaven Nicochols über den Markt. Kaufen wollte sie eigentlich gar nichts. Sie wollte nur den Kopf frei kriegen. Der Tiberius hatte sich noch immer nicht bei ihr gemeldet und irgendwie war sie doch inzwischen ein wenig frustriert. In welchem Erdloch war er denn verschwunden, dass er sich gar nicht mehr meldete? Hatte er es sich anders überlegt, weil sie keine Patrizierin war? Warum konnte er ihr das nicht sagen? War er krank? Hatte er so viel zu tun?


    Es half nichts, darüber nachzudenken. Es half auch nicht, im Haus herum zu sitzen. Denn in der Casa war ihre Mutter und ihre Mutter - die nervte. Das war kurz und knapp zusammen gefasst, denn ihre Mutter, die wollte sie unbedingt verheiratet wissen und wenn ihre Mutter glaubte, ihre Tochter würde als alte Jungfer sterben, dann wurde sie hysterisch und redete auf ihre Tochter ein, bis diese glaubte, aus den Ohren zu bluten.


    Sie hörte wie ein Name gerufen wurde und erkannte auch die Person, zu dem dieser Name gehörte. Sie wollte natürlich nicht einfach ins Gespräch platzen, weshalb sie sich einfach lächelnd und kopfnickend neben die Tiberia stellte und die andere Frau neugierig ansah, während ihr Grieche einfach nur hinter ihr stand, aufpasste und zeitgleich die Germanen bei der unbekannten Römerin musterte.


    Ad
    Septemvir Aulus Flavius Piso


    Salve ehrenwerter Septemvir,


    mein Name ist Iulia Corona. Ich bin die Cousine des Quästors und Auguren Lucius Iulius Centho. Ich Möchte mich dem Vorbild meines Cousins anschließen und mich als Aeditua in den Dienst der Götter stellen. Ich bitte dich daher auch in Anbetracht der Tatsache, das du ein vielbeschäftigter Mann bist um einen Termin, damit ich meinen Wunsch mit dir besprechen kann.


    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.


    Hochachtungsvoll,
    Iulia Corona


    Sie war immer noch so schrecklcih verlegen und auch irgendwie aufgebracht, als er sie fragte, welcher Narr sie denn so einfach links liegen gelassen hatte. "Der Tiberius machte auf mich nicht gerade dein Eindruck. Centho und ich waren bei ihm zur Cena und später trafen wir uns mal in einem Garten. Ganz anständig mit Begleitern natürlich. Wir verstanden uns ganz gut. Er war auch schon ein paar Mal verheiratet, aber irgendwie hatte er kein rechtes Glück mit seinen Frauen. erzählte Corona ihrem entfernten Verwandten. "Ich weiß auch nicht, was da los ist. Ich schrieb ihm bereits einmal und da der Pontifex die Nachricht zeitgleich erhielt und ich darauf eine Antwort bekam, muss sie wohl auch angekommen sein. Es ist mir ein Rätsel. - Ich werde das Gefühl nicht los, es wäre meine Schuld gewesen."


    Coronas Mundwinkel zuckten kurz nach unten, aber dann lächelte sie auch schon wieder. Wieso hatte man ihr das nicht gleich gesagt? Da hätte sie sich den Weg ja eigentlich sparen können. Sie hatte doch schon in ihrem Schreiben erwähnt, worum es ihr ging - oder nicht?


    "Oh, nun... wenn ich das gewusst hätte, hätte ich dich natürlich nicht gestört und dir die Zeit geraubt. - Es ist mir aber eine Freude, dich kennen gelernt zu haben und ich werde mich dann wohl auf den Weg zur Villa Flavia machen, um dort mein Anliegen vorzutragen." meinte die junge Iulia zwar stockend, aber doch irgendwie ziemlich selbstsicher, wenn man bedachte wie nervös sie gerade noch gewesen war.