Beiträge von Iulia Corona

    Corona schaffte es das erste Mal, seit sie den Raum betreten hatte, zu lächeln. Nicht ganz so charmant wie sonst zwar, aber dennoch liebreizend. Die junge Iulia wurde mit der Zeit etwas selbstsicherer und das lag wohl daran, dass sie wusste, dass Nicocholus hinter ihr stand und auf sie Acht gab - so wie er es schon ihr ganzes Leben lang tat.


    "Ja, genau das möchte ich gerne, Pontifex."Ja, genau das möchte ich gerne, Pontifex." bestätigte die junge Iulia und blickte ihn geradewegs an. Sie schien sich gefasst zu haben.

    Die junge Iulia errötete tief vor Aufregung, als sie dann schließlich beim Pontifex war und versuchte, ihre Hände still zu halten. Ihr Sklave Nicocholus stand schweigend direkt hinter ihr. Er war einfach nur da und stand hinter ihr, um auf sie aufzupassen. Schon im Atrium war er nicht von ihrer Seite gewichen. Den ganzen armen Schluckern hatte er nicht getraut und auch ansonsten waren hier sehr viele Männer anwesend, vor denen er seine junge Herrin schützen wollte, damit sie nicht am Ende irgendjemand, der nicht gerade die beste Erziehung genossen hatte, betatschte. Es waren zwar auch genug anständige Männer anwesend, aber den Perigrinern hatte er nicht wirklich getraut.


    "Nun, P-pontifex, ich würde gerne dem Cultus Deorum beitreten." erklärte Corona ihm sehr zurückhaltend und versuchte sich jetzt endlich einmal zu beruhigen. Es ging um ihre Zukunft. Es ging um die Aufgabe, die sie sich wünschte. Da konnte sie nicht wie ein kleines Mädchen stottern. Sie war eine Frau. Eine unverheiratete zwar, aber sie war eine erwachsene Frau. Da musste sie schon für sich einstehen können, wenn ihr Tutor nicht da war.


    Es wäre mir sehr wichtig, Pontifex Tiberius Durus. Man sagte mir, du wärst der geeignete Ansprechpartner hierfür." sagte sie dann mit etwas festerer Stimme.

    Corona fächelte sich immer noch Luft zu und versuchte auszublenden, dass sie eigentlich gerade ziemlich errötet war, in der Hoffnung, dass die rote Färbung ihrer Wangen dann schnell wieder verschwand.


    "Von einer römischen Braut wird aber so einiges erwartet, wenn sie das erste mal in die Ehe geht." erklärte die junge Iulia ihrem Verwandten und ärgerte sich insgeheim über sein Grinsen. "Ich glaube, das eigentliche Problem ist, dass ich bislang viel zu wenige Leute kenne. Es hatte zwar jemand Interesse gezeigt, aber der ist jetzt einfach... naja... er meldet sich nicht mehr und das stimmt mich traurig."


    Sie versuchte zu lächeln, scheiterte aber kläglich und nahm schließlich ihre Pergamentrolle in die Hand, um damit spielerisch nach Titus zu schlagen. "Es ist unanständig eine junge Frau so in Verlegenheit zu bringen, junger Iulius!"


    Es störte Corona nicht wirklich, dass der Sklave mit ihr sprach wie mit einem kleinen Kind. Sie war so nervös, dass sie dies in der Tat sehr beruhigend fand. So atmete sie erst einmal tief durch und fuhr sich mit einer Hand unruhig übers Haar. "Nun, er ist ja auch Pontifex und ich würde gerne dem Cultus Deorum beitreten und er scheint mir da der einzig richtige Ansprechpartner zu sein. Da mein Cousin aktuell in Ägypten ist, bin ich ganz alleine mit meinem treuen Leibsklaven hierhergekommen. Dies ist etwas... unüblich, aber es geht nicht anders und jetzt bin ich sehr aufgeregt." erklärte die junge Iulia dem Sklaven mit leicht zittriger Stimme.

    Corona schmunzelte. "Etwas freizügiger, was ihre Sexualität betrifft sind sie vielleicht schon." meinte sie ein wenig geheimnistuierisch. "Germanen und Römer kann man einfach nicht vergleichen. Sie sind anders. Näher an der Natur, glaube ich. Vielleicht auch wilder. Sie sind richtige Dickschjädel. Unterwerfen wollen die sich eben auch nicht."


    Empört öffnete sie den Mund und fechelte sich dann mit ihrer schlanken Hand Luft zu, als wäre ihr zu heiß. "Ich glaube, beim Ehemann ist das etwas anderes als bei... einem fremden Mann." meinte sie überzeugt und griff nah ihren Nähsachen. Sie tat so, als würde sie eine Naht überprüfen, dachte aber eigentlich nur kurz nach.


    Schließlich sah sie wieder auf und ihre braunen Augen mit dem helleren Ring um die Pupille, welchem sie ihren Namen verdankte, blickten geradewegs in die des jungen Iuliers. "Meine Mutter macht sich sorgen, ich könnte verderben und mich würde dann niemand heiraten wollen, glaube ich manchmal."


    Corona lächelte nervös und begann mit einer ihrer Haarsträhnen zu spielen. "Ja, genau. Corona." bestätigte sie und blickte ihn mit ihren braunen Augen an, welche einen helleren Ring um ihre Pupillen hatten. Dieser Ring war der Grund, dass sie den Namen bekommen hatte und wenn sie dies erzählte, leuchtete dies auch ein.


    "Ich bin in der Tat ein wenig arg nervös." gab sie leise zu.

    Corona wollte gerade ja sagen, da saß er auch schon neben ihr. Frechdachs! Irgendwie dreist, aber auch erheiternd. Sie kicherte wie ein kleines Mädchen, weil sie es dann doch erheiternd fand.


    "Das klingt so, als hätte dein Vater einige Seszerzen auf die Seite bringen können." mutmaßte die junge Frau und begann mit einer ihrer Locken zu spielen, die ihr mal wieder aus der Hochsteckfrisur gepurzelt war.


    "Also, zu aller erst einmal war ich in Germania Inferior. Um genau zu sein in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Mein Vater war zu letzt Legionarius. Ich wurde in der Colonia groß und die Germanen, die ich sah, trugen weder das ganze Jahr Felle noch waren sie halbnackt. Sie trugen seltsame Beinkleider aus Stoff und nur im Winter trugen sie Felle, weil diese gegen die eisige Kälte und den Schnee schützten." erklärte Corona ihm freundlich und kicherte wieder. "Germania Inferior hat nicht wirklich etwas mit dem wilden Germanien zu tun. Die Geschichten sind mir bekannt, aber man sagte mir, dass sie zwar kämpfen würden wie wilde Tiere, aber eben nach wie vor Menschen sein. Wenn alle Germanen nackt herumlaufen würden, hätte ich in meinem Leben schon so viele nackte Männer gesehen, dass ich die Schamesröte entweder nicht mehr loswerden würde - oder nicht mehr erröten könnte. - Außerdem wäre meine Mutter schon längst tot umgefallen. Für sie gibt es nichts schlimmeres als zu viel nackte Haut."


    Sie errötete leicht. "Ich bekam irgendwann einmal ein neues Zimmer, weil man von meinem aus einen See sehen konnte, wo im Sommer einige Männer zum Baden hingingen..."

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    | Privatus


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    Nicocholus
    Der griechische sklave blickte den alten Sklaven an der Tür an. "Meine Herrin wünscht dies zu tun. Da dies das erste Mal ist, dass sie zu einer Salutatio erscheint, ist sie etwas... nervös." erklärte der griechische Leibwächter sehr ernst.


    "Danke, Nicocholus." meinte die Iulia mit einem düsteren Gesichtsausdruck. Manchmal brachte ihr "Erbstück" sie mit seiner beschützenden Art doch irgendwie ein wenig in Verlegenheit. Gut, er hatte dies zu einem anderen Sklaven gesagt, aber unangenehm war ihr dies doch.


    "Was denn? Ist doch wahr!" lachte der Grieche und versuchte sie mit einem Augenzwinkern aufzumuntern. Hätte er sie als Kind nicht schon immer zum Lachen gebracht und Huckepack getragen, hätte sie ihm das jetzt wirklich übel genommen. Statt dessen versuchte die junge Römerin nun ein Grinsen zu unterdrücken, da er sie mal wieder aufgeheitert hatte. "Langsam verstehe ich, was mein Vater meinte mit: Es ist das beste, wenn er bei Corona bleibt, wenn ich mich schon nicht mehr um sie kümmern kann." murmelte Corona und lächelte dann den Sklaven selbstbewusst an.

    Corona überlegte kurz und schmunzelte dann. "Als ich aus Germania hierherkam, kannte ich auch niemanden. Das ist jetzt fast schon ein Jahr her." erklärte die junge Iulia ihrem entfernten Verwandten.


    "Wo warst du denn bisher, Flavus?" fragte sie dann sehr interessiert.

    Nun weiteten sich Coronas Augen aber doch ziemlich erstaunt. Ja wie? Er kannte Centho nicht? "Lucius Iulius Centho ist Augur, Quaestor Classis und außerdem sozusagen das Familienoberhaupt hier in Rom." erklärte die junge Iulia ihm sehr ernst. "Er ist allerdings momentan in Ägypten. Wenn er wieder da ist, wirst du ihn sicherlich kennen lernen.


    Sie blickte ihn ernst an. "Ich kam mit meiner Mutter nach dem Tod meines Vaters hierher. Pompeia Lucia wirst du wohl kennen - oder nicht. Ein vielleicht gibt es nicht. Meine Mutter brennt sich einem ins Gedächtnis."

    Corona war unheimlich nervös gewesen. Sie hatte nicht gewusst, was sie anziehen soll und war dann, rat- und hoffnungslos mit einem Haufen aus Kleidungsstücken auf dem Bett und einer einfachen Tunica am Leib losgelaufen, um sich Ratgeber zu suchen.


    Pompeia Lucia, ihre Mutter, schien ihr zwar nicht gerade die geeignetste zu sein, aber in der Tat waren sie und ihr Erbstück, der ehemalige Leibskave ihres Vaters und damit jetzt der ihrige, irgendwie dazu in der lage gewesen, sie dahingegen zu beraten, dass sie dann einige Stunden später mit einer hellen, weichen Tunica, einer dazu passenden Pala und wunderschön hochgesteckten Haaren in Begleitung des griechischen Sklaven Nicocholus, besagtem Ratgeber, vor der Porta der Villa Tiberia und fragte sich, ob es denn tatsächlich möglich war, die imposante Erscheineung der Villa Aurelia zu toppen. - Ja, das war es. Als sie damals mit Centho zur Cena hierher gekommen war, hatte sie kaum darauf geachtet, da sie sich mit ihrem Tutor unterhalten hatte, aber nun war sie hier und fragte sich, ob sie Dolabella sehen würde.


    Sie bedeutete Nicocholus zu klopfen und der Grieche tat dies für sie. Wie sicher sie sich doch in seiner Begleitung fühlte. Er war ihre Leibgarde und das als einzelne Person. Da für gewöhnlich niemand die Absicht hatte, der jungen Iulia irgendwie zu schaden, reichte seine Begleitung auch in der Tat meistens aus.


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    "Domina Corona, ganz ruhig! Du bist wunderschön und intelligent. Wenn du nicht irgend etwas falsches sagst, wirst du ihn überzeugen. Mach dir keine Sorgen." sprach der Sklave sie gerade an.


    Corona blickte ihn scharf an. "Genau darum mache ich mir doch Sorgen!"

    Ein großer, kräftiger, griechischer Sklave bringt eine zusammengerollte, versiegelte Papyrusrolle zur Villa Tiberia. Er hat sogar noch eine zweite bei sich, welche jedoch an einen anderen Bewohner der Villa adressiert ist. Er stellt sich als Nicocholus vor und überreicht beide Nachrichten, wobei er erwähnt, dass die zweite als vertraulich zu handhaben und ausschließlich an Tiberius Dolabella zu übergeben ist.



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    Pontifex Tiberius Durus


    Salve ehrenwerter Pontifex,


    mein Name ist Iulia Corona. Ich bin die Cousine des Quästors und Auguren Lucius Iulius Centho. Ich Möchte mich dem Vorbild meines Cousins anschließen und mich in den Dienst der Götter stellen. Ich bitte dich daher auch in Anbetracht des das du ein vielbeschäftigter Mann bist um einen Termin. Um meinen Wunsch mit dir zu besprechen.
    Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.


    Hochachtungsvoll,
    Iulia Corona





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    Tiberius Dolabella


    Salve Dolabella,


    ich möchte mich noch einmal für diesen wunderschönen Nachmittag im Garten von Maecaenas bedanken. Ich hoffe, wir sehen uns bald einmal wieder.


    Iulia Corona

    Coronas Augenbraue blieb in der Höhe. Dieser Kerl erschien ihr reichlich seltsam. "Soso, ein Iulius. Mein Name ist Iulia Corona. Ich bin eine Cousine von Centho. Er ist auch mein Tutor, mein Vater war Tiberius Iulius Marius. - In der letzten Zeit tauchen viele neue Iulier auf und das irritiert etwas. Einige von ihnen bekommt man kaum zu Gesicht und wenn dann nur bei der Cena." erklärte die junge Frau ihm.


    "Da du von wir sprichst... Gehe ich recht in der Annahme, dass dein Vater auch hier in der Casa wohnt?"

    Corona lüpfte eine Augenbraue, als so ein zerzauster, junger Römer durch den Garten stromerte und sie anfangs nicht bemerkte. Er wirkte etwas unausgeschlafen und als wäre er gerade aus dem Bett gefallen.


    "Salve. Du störst mich nicht. Du irritierst mich lediglich. Bist du neu hier in der Casa?" fragte die junge Iulia interessiert. Seit Centho nicht mehr in der Casa war, bekam sie kaum etwas mit in der Casa. Nun gut, sie war auch die meiste Zeit damit beschäftigt gewesen, ihre Fähigkeiten als Hausfrau zu verbessern, damit sie für ihren zukünftigen Gatten - egal wer das dann sein würde - nicht eine all zu große Enttäuschung darstellen konnte.


    Da saß sie nun und genoss die strahlen der Sonne auf ihrer gebräunten Haut. Corona dachte ein wenig nach über dieses und jenes und vor allem über den Tiberius und das Treffen mit diesem. Seit dem sie damals in diesem Garten gewesen waren, hatte sie nichts mehr von ihm gehört, aber da sie nicht wusste wie sie einen Brief an ihn beginnen sollte, schrieb auch sie ihm nicht. Am Ende mochte es ihm genauso gehen, aber die junge Iulia konnte nicht aus ihrer Haut und wusste nicht mehr weiter.


    Dafür ging es dem gebrochenen Bein ihrer Mutter inzwischen um einiges besser und eigentlich war die Pompeia schon wieder so wie man sie kannte. Sie war wieder ganz die herrische Matrone, die nun, da Corona mit dem Tiberius einmal ein Treffen unter Aufsicht des griechischen Sklaven Nicocholus gehabt hatte, zwischenzeitlich immer wieder der Überzeugung war, ihre Tochter würde nun endlich heiraten.


    Allerdings hatte sie nichts mehr gehört und ihr Tutor war in Ägypten und irgendwie war sie einfach nur noch nachdenklich. Wohin sollte sie mit sich? Und vor allem: Wohin mit der ganzen Zeit, die sie hatte?


    Neben ihr lagen die Nähsachen und ein feiner Stoff in einem weichen Sandton, aus dem sie eine Tunica nähen wollte. Auch das hellgrüne Gewandt, welches sie gerade trug, hatte sie vor einiger Zeit erst selbst angefertigt.


    Unweit der Nähsachen lag ein Pergament. Sie überlegte schon seit Tagen, was sie Cara schreiben könnte, denn irgendwie wollte sie ihr schreiben, wusste jedoch nicht was. Sie hätte ihr so gerne von dem Tiberius erzählt, aber es war wohl etwas übereilt nach dem einen Treffen ohne große Zuhörer und Zuschauer. Ein zweites Treffen musste da schon noch sein. Nun ja, genau genommen wäre es das Dritte, denn sie war ja mit Centho bei ihm zur Cena und das war eigentlich das erste Mal gewesen, dass sie einander getroffen hatten, aber... es musste noch ein Treffen her!


    Die junge Römerin war ungeduldig und unzufrieden und irgendwie auch unglücklich. Sie mochte den Tiberius. Verliebt konnte man es wohl nicht nennen, aber ein wenig warm wurde ihr schon, wenn sie an ihn dachte. Er war einfach so freundlich und aufmerksam und konnte sehr gewandt sprechen. So viel Sympathie hatte sie eigentlich noch nie für einen fremden Mann gehabt.


    Inzwischen hatte sie sich sogar von der jungen Furia, welche Centhos Kind erwartete, ein bisschen Nachhilfe in der Küche geben lassen. Inzwischen brachte sie wenigstens ein paar einfache Gerichte so hin, dass sie genießbar waren und dies war sicherlich als großer Fortschritt zu verbuchen.


    Sie sah sich um und fragte sich, wo denn da ein Sklave sein könnte. Sie bekam Durst, aber es war niemand da.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    ...


    "Rechne mit meiner Anwesenheit in Rom, wenn du in Rom bist. Solltest du irgendwo sein, bin ich bestimmt nicht weit. Ich werde Rom wohl die nächsten Monate kaum noch einmal verlassen. Wenn du es also erübrigen kannst, besuch uns doch in der Casa. Centho freut sich bestimmt auch darüber. - Sofern er da ist. Er hat ja immer so schrecklich viel zu tun." erklärte Corona. "Ich lasse Nicocholus ein Gasthaus für uns suchen. Es ist ja nur für eine Nacht." überlegte die junge Iulia dann laut. "In Mantua wird es schon etwas geben, wo wir nicht in einer Nacht von Wanzen zerfressen werden." Sie lachte leise, aber man sah ihr an, dass dies nicht nur scherzhaft gemeint gewesen war, sondern dass sie dies wirklich hoffte.

    Mit großen Augen blickte Corona die bläulichen Flammen an, welche sich auf dem verbrennenden Alkohol ausbreiteten. Ihre braunen Iridien wanderten zu Dolabella, als dieser einem Zaubertrick gleich auch noch eine der Pflaumen aus dem Feuer pickte und in den Honig tunkte.


    "Ob ich das schaffe, ohne mir die Finger zu verbrennen?" fragte sie an sich selbst zweifelnd, nahm das Projekt dann jedoch tollkühn in Angriff und spürte die Hitze an ihren Fingern, als sie immer wieder neben die Pflaume stach, da diese Frucht ihr einfach gekonnt auswich...

    Corona zog einen Schmollmund. "Ich nähe nun einmal gerne. Momentan versuche ich, die Pala zu ersetzen..." erklärte die junge Iulia und meinte dabei die Pala, mit welcher sie Dolabellas blutende Hand versorgt - und sie damit ruiniert hatte.


    "Mein Bruder war wohl all die Jahre in Hispania. Wir sprachen noch nicht all zu viel miteinander. Ich weiß gar nicht, was er die ganze Zeit treibt. Ich war mein ganzes Leben der Überzeugung, das einzige Kind meiner Eltern zu sein. Nun fühle ich mich betrogen und verletzt und bin sehr wütend. Auf meine Mutter, meinen verstorbenen Vater und auch meinen älteren Bruder, der im Gegensatz zu mir wohl wusste, dass es mich gibt - und sich jetzt auch nicht wirklich darum bemüht, mich kennen zu lernen. Ich treffe ihn nirgends an und das ärgert mich einfach..."

    Die Neugierde hatte Corona gepackt. Die junge Iulia hatte sich wie gewohnt von Nicocholus begleiten lassen. Wenn schon einmal ein erfolgreicher Verwandter in Rom anwesend war und eine Vorführung der Legionäre stattfand, konnte sie nicht anders, als sich dies anzusehen.


    Allerdings war sie natürlich nicht die einzige Bürgerin Roms, die auf diese Idee gekommen war. Sie war vielmehr eine von vielen Römern. Zahlreiche Menschen hatten sich eingefunden, um sich dies alles anzusehen und sie musste zusehen, einen Platz zu bekommen, von dem aus sie etwas sehen konnte.


    Sie trug eine helle Tunica und war alles in allem sehr elegant gekleidet. Da sie nicht damit rechnete, dass Licinus sie in all den Menschen ausmachen konnte, überlegte sie, ob sie ihn vielleicht später einmal besuchen sollte. - Dies würde jedoch noch Zeit haben.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    Licinus Amüsement schlug nun in leichte Verärgerung über sich selbst um, da er seine Verwandte nicht hatte verärgern wollen
    "Nun, mir schien du hättest die Hausarbeit für dich schon ausgeschlossen. Mir lag nichts ferner als dir zu nahe treten zu wollen."
    Einen Moment schwieg er unangenehm berührt.
    "Nun, ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg dabei etwas passendes für dich zu finden." Damit wollte er das Gespräch keinesfalls beenden, aber das fortfahren fiel ihm schwer.


    Die junge Iulia runzelte leicht die Stirn. "Licinus, ich mag nicht besonders gut Kochen können, aber im Nähen macht mir niemand etwas nach. Und auch Nähen ist eine Hausarbeit." erklärte sie mit einem Augenzwinkern. Dann blickte Corona auch schon in Richtung Tür. "Du wirst uns ja sicherlich in Rom einmal besuchen kommen. Vielleicht kann ich bis dahin mit Calliphanas Hilfe auch ein wenig besser kochen. - Jetzt ist mir erst einmal nach ein wenig Ruhe. Die Reise war sehr anstrengend und wenn ich morgen schon weiter nach Rom möchte, sollte ich mich wohl ein wenig aursruhen."