Nein, ich meinte Hannibal.
Beiträge von Flavius Aurelius Sophus
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Original von Marcus Petronius Cotta
Obwohl Mithridates einen schweren Fehler begangen hat, als er bei der "Vesper von Ephesus" alle Bewohner Kleinasiens italischer Sprache umbringen ließ. Aufgrund des Kriteriums der Sprache befanden sich Römer wie Italer unter den Opfern. Das von ihm angestrebte italische Bündnis gegen Rom war von da an nicht mehr möglich.
Hannibal hätte Rom theoretisch erobern können (allerdings lag der Fokus seiner Armee auf Reiterei und es fehlte an Belagerungsmaschinen um einen Belagerungsgürtel um die Stadt ziehen zu können.). Er hatte eher die Absicht eines Verständigungsfriedens mit Rom um dessen Expansion zu stoppen und ein Kräftegleichgewicht Rom - Karthago im Mittelmeer herzustellen. Deshalb wollte Hannibal Rom durch Abwerbung von Bundesgenossen und herbe Niederlagen zu Verhandlungen zwingen.
Der Erste der Rom eroberte bleibt immer noch Brennus der Gallier.Wer römische Legionen in offenen Feldschlachten auf italischem Boden vernichtend schlägt, hat nicht nur als brillianter Kampftaktiker, sondern auch als politischer Stratege die Lorbeeren verdient - auch wenn es den römischen Truppen damals noch an einheitlicher und straffer Führung mangelte. Hannibals Armee war nicht auf einen langen Belagerungskampf ausgelegt; das ist richtig. Auch machte die schlechte Versorgungslage zu schaffen. Dennoch weiß man bis heute nicht, ob die Stadt Rom einem entschlossenen Angriff widerstanden hätte. Wäre Hannibal aus Karthago angemessen unterstützt worden, wäre dieser Erfolg zweifelsohne möglich gewesen. Vielleicht hatte er auch Angst vor seinen eigenen Erfolgen - immerhin gibt es aus der Militärgeschichte genügend Beispiele, in denen man den entscheidenden Schritt nicht gehen wollte und im Endeffekt eben daran scheiterte. Der Verzicht auf den Marsch gegen Rom war ein kleines Dünkirchen, möchte man fast sagen.
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Da muss man für Hannibal stimmen, denn bis auf Mithridates werden alle hier aufgezählten in ihren militärischen Leistungen gnadenlos überschätzt bzw. leben (wie Herr Arminius oder Cleopatra) noch heute vom Ruhm, den man ihnen falscherweise zugetragen oder angedichtet hat.
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Sim-Off: So, auch mal wieder da.
Einen Tag später hatte ein Wachposten die Rückkehr des Legaten gemeldet und wieder einmal stand der Centurio vor dem Büro des Kommandanten.
"Hier gibt man sich wohl die Klinke in die Hand, was?", meinte er grinsend zum Wachposten, der einen ziemlich genervten Eindruck machte.
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Mit einem beachtlichen Stapel von Unterlagen, welcher sich aus Wachstäfelchen, Pergament- sowie Papyrusrollen zusammensetzte und zahlreiche Gespräche mit Offizieren, Architekten und anderen Technikern dokumentierte, marschierte Centurio Aurelius über die Lagerstraße nach dem Büro des Legaten, welches von den nicht eben weit entfernten Offizierswohnungen südlich der Via Praetoria bequem zu erreichen war. Als Sophus das schattige Gebäude, dem sich ebenfalls Unterbringungen für die Verwaltung anschlossen, betreten und den Helm abgenommen hatte, grüßte er einen der Wachsoldaten, an denen jeder Besucher vorsprechen musste.
"Salve! Soldat, ist der Legatus Legionis im Augenblick zu sprechen?"
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Sophus notierte dennoch die Angaben des Architekten und war froh, einige Zahlen zu haben, an denen man sich zumindest etwas orientieren konnte. Inwiefern diese von der Classis tatsächlich eingehalten werden konnten, musste zwangsläufig die Zukunft weisen, denn auch Aurelius hatte während des Kastellbaus nur sehr beschränkt Erfahrungen mit größeren Materialtransporten sammeln können.
"Ich werde in dieser Frage besser noch heute mit dem Legaten Rücksprache halten. Vorerst habe ich keine weiteren Fragen, was sich aber mit Sicherheit bald wieder ändern wird - im Moment stecken wir, zumindest was die Transporte angeht, noch in einer sehr frühen Planungsphase, weshalb eine tiefgreifende Erörterung fachlicher Fragen naturgemäß auf später verschoben werden muss. Wir bleiben ja ohnehin weiter in Kontakt. Bei Gelegenheit komme ich einfach auf dich zurück."
Für die nächsten Wochen kam wirklich einiges an Arbeit auf den Centurio zu und jenen durchzog bereits den Hauch einer Ahnung von der eigentlichen Größe des Projekts...
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Sim-Off: Reicht schon.

Der Centurio nickte bei den Worten des Optio und versuchte, die Menge an Soldaten zu überschlagen, welche man allein für das Bauprojekt an Ort und Stelle lassen musste.
"Für solche Fälle hat unser Präfekt gewiss vorgesorgt und es stehen genügend erfahrene Techniker bereit, um den Bau zu vollenden.
"Ich weiß, du bist im Grunde als Architekt "nur" für den eigentlichen Bau verantwortlich, aber deine Einschätzung in diesen Fragen wären nicht uninteressant und fänden bei den organisatorischen Planungen mit Sicherheit Gehör - schließlich kennt niemand das Bauwerk besser als sein Schöpfer:
Was schätzt du, wie viele Arbeiter - die Transportabteilungen nicht mitgerechnet - an einer solchen Baustelle Sinn machen und welche Mengen an Baumaterial kontinuierlich der Baustelle zugeführt werden müssen, damit ein Höchstmaß an Produktivität gewährleistet wird und alle Legionäre bestmöglich mit Arbeitsgerät und Material versorgt werden?" -
"Dass an der Baustelle Platzprobleme vorherrschen ist bedauerlich, aber eben nicht ohne Weiteres zu ändern. Der Großteil der Truppe bleibt dann im Kastell. Provisorische Fabricae brauchen wir an der Baustelle unter Umständen, wenn die lagereigenen Werkstätten erst einmal voll ausgelastet sind. Wir müssen sehen, dass wie beim Bau des Kastells auch Teile des Bauholzes direkt vor Ort geschlagen und verarbeitet werden. Diese und andere Trupps brauchen unter Umständen schnell Nachschub an Werkzeugen und anderen Hilfsmitteln, die wir gut in solchen Werkstätten unterbringen können. Wenn die leitenden Offiziere permanent zwischen Lagerfabrica und Einsatzort hasten müssen, ist dies nicht von Vorteil. Wenn der Platz nicht ausreicht, müssen wir eben improvisieren, wobei - das ist klar - die Hauptproduktion von Werkzeugen etc. in den lagereigenen Fabricae geschieht.
Was wir aber brauchen, sind zumindest teilbedachte zentrale Lagerstätten für Stein und Holz, denn schaffen wir alle Baumaterialien erst ins Lager, verstopft die Straße vom Kastell her ja nur - die wird schon alleine durch Kameraden und Warentransporte vom Fluss her genügend ausgelastet. Leiten wir da noch die Transporte vom Zivilhafen rein, herrscht bald ein zügelloses Durcheinander.
Vielleicht wäre es wünschenswert, einen Centurio supernumerarius abzustellen, der bei der Verwaltung solcher Lagerstätten helfen könnte.
Wie sehen übrigens die Planungen für die Baugrube aus? Wird man die ausgehobenen Erdmassen in der Nähe der Baustelle ablagern oder sind weitere Einheiten nötig, die das Erdreich weiter abtransportieren?" -
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Original von Traianus Germanicus Sedulus
Na wenn dann die Sache mit Laeca noch...
Ich schau mal in den nächsten Tagen danach.
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"Ja, auf Baustrassen wird man in diesem Falle wohl nicht verzichten können. Ich werde zu gegebener Zeit mindestens auf eine provisorische Befestigung dieser Wege mit Kies hinweisen - es wäre ärgerlich, blieben die Transportkarren bei Unwetter im Morast liegen.
Was die Baustoffe betrifft, so kannst du mir vermutlich keine genauen Mengen nennen. Immerhin können wir bei Marmor und Kalk auf einheimische Produzenten zurückgreifen. Bei den zu heranschaffenden Mengen an Material habe ich so meine Bedenken, ob unser kleiner Landungssteg am Kastell hierfür ausreicht. Wird man wohl wieder auf den Zivilhafen zurückgreifen müssen, wenn es schnell gehen soll."
Der Centurio krazte sich am Hinterkopf und kramte eine Karte Mantuas hervor, die bereits beim Planen der Reiterparade zum Einsatz gekommen war. Zwei italische Steinbrüche dienten als Hauptlieferanten - die Haupttransportwege kamen von Norden und Südwesten her, was die Sicherung der Strecke nicht eben erleichterte: Je länger der Landweg, desto größer waren auch die Truppenkontingente, die man zur Besetzung derselben abstellen mussten - wichtige Reserven, die später am Bauplatz fehlten.
"Ist denn in der Nähe der künftigen Baustelle ausreichend Platz für ein Zeltlager für mindestens fünf Kohorten, sowie Unterbringung einiger Fabricae und Lagerstätten? Stoffe höheren Verarbeitungsgrades wie Betonmischungen stellen wir nämlich gleich vor Ort her, auch Holz und Stein will ich nicht umständlicherweise erst im Lager einbunkern."
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Ich habe nachgeschlagen. In meinem Sprachlexikon wird "Aurelius" lediglich als nomen Gentile aufgeführt.
Aurelianus und andere Spielarten scheinen dagegen üblich gewesen zu sein.
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Als Optio Vesuvius geendet hatte, nickte der Centurio und studierte die Angaben auf der Wachstafel.
"Ich sehe schon, da kommen einige komplizierte Transportaufgaben auf uns zu."
Sophus pfiff durch die Zähne, als Claudius' Liste zahlreiche Arten von Stein aufwies, die von der Legion nicht ohne Weiteres abgebaut werden konnten, sondern von zivilen Unternehmern an verschiedenen und unter Umständen weit entfernten Standorten abgekauft werden mussten - ein Glück nur, dass Mantua über einen leistungsfähigen Lieferhafen verfügte. Stirnrunzelnd machte der Centurio einige Notizen auf der Wachstafel.
"Ich habe zunächst einige Fragen, die den Bauplatz betreffen, denn bislang hatte ich noch keine Gelegenheit, ihn persönlich zu erkunden:
Sind die Vermessungsarbeiten bereits abgeschlossen? Hast du einen Bauplan für das Gebäude? Die Lage des Platzes und der Grad seiner Erschlossenheit werden sich als maßgeblich für weitere Planungen erweisen."Gewiss würde die Errichtung einer regelrechten Zeltstadt unmittelbar am Bauplatz erforderlich sein. Sollte der Bau planmäßig beginnen, mussten die entsprechenden Planungen für Unterbringung der beteiligten Einheiten zeitnah abgeschlossen werden. Sophus zweifelte nicht daran, dass alle zehn Kohorten in irgend einer Weise in das Vorhaben verwickelt sein würden - weitere Reserven standen in Norditalia eben nicht zur Verfügung.
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Kein Problem. Er möge sich nur die nötige Zeit lassen.

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"Ah ja."
Der Centurio legte den Griffel weg und bot Claudius den üblichen Platz an.
"Es freut mich zu hören, dass deine Planungen bald abgeschlossen sein werden - zumal es ja nicht gerade alltäglich ist, dass sich ein Optio quasi neben den sonstigen dienstbedingten Gebundenheiten als ein Architekt entpuppt und bei den Planungen eines Großprojekts maßgeblich beteiligt ist. Alle Achtung!
Unglücklicherweise bin ich auf dem Gebiet der Baukunst ein Laie; dennoch muss ich über alle notwendigen Schritte Bescheid wissen, um das Vorhaben bestmöglich vorbereiten zu können. Auch der Kommandostab wird sich in den nächsten Tagen über die Frage beraten, welche Einheiten wo und wie zum Einsatz kommen. Ich bin ganz Ohr." -
Der Centurio hatte in diversen Unterlagen auf seinem klobigen Schreibtisch geblättert, als ein Pochen die Räumlichkeit durchdrang.
"Ja?"
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Original von Valentin Duccius Germanicus
Lieber Sophus, das mag vielleicht für Dich gelten und ein "einfaches" Gymnasium, aber manch einer besucht ein spezielles Gymnasium, in dem Ackern angesagt ist. Und manch einem fliegt in der Schule vielleicht auch nicht alles einfach so zu
(wenn ich da an meine Schulzeit denke, aua... weiss bis heute nicht, wie ich es zur Bank schaffte :D).Also zieh keine voreiligen Schlüsse

Ist bei Schülern ein derartiger Zeitmangel vorhanden , dass sie keine 10 Minuten ihres Tages opfern können, finde ich das schon bedenklich und im pädagogischen Sinne unzumutbar.
Was hat man nicht alles für Schreckensszenarien für die "Oberstufe" skizziert; Studierfähigkeit gefragt, keine ruhige Minute mehr, gnadenloser Prüfungsstress....bla blupp.
Deshalb: Es wird nie so heiß gegessen, wie gekocht wird.
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Original von Helena Tiberia
So sieht es auch für mich aus. Ich werde das IR erstmal ganz verlassen, ich komme jetzt auch in die 11. Klasse und das wird ackern heißen.

11. Klasse ist noch billiger als gegen Holland ein Unentschieden rauszuholen.

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Nach und nach wurde es den Centurionen angesichts des Drängens zahlreicher Offiziere in den Räumlichkeiten der Fabrica eröffnet, dass der Startschuss zur heißen Phase der Baumaßnahmen gefallen war. Wie jeden Morgen hatte Centurio Aurelius die Contubernia seiner Einheit mit diversen Aufgaben betraut - immerhin wurde in den Lagerhäusern des Kastells im Hinblick auf die jüngsten Warenlieferungen ausdrücklich jede helfende Hand gebraucht.
Bevor er die Fabrica betrat, nahm Centurio Aurelius den Helm ab, nickte einigen anwesenden Offizieren zu und nahm schweigend bei den Kameraden Aufstellung.
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Einige Tage nach dem Ende der Festtage wurde die IV. Zenturie nach den Gepflogenheiten der römischen Armee zusammen mit der restlichen Kohorte vom Wachdienst abgelöst.
Während ein Teil der Einheit Straßenwachposten an wichtigen Verkehrsknotenpunkten ablöste, sollten sich laut dem eintreffenden Befehl weitere Zenturien ganz der Kampfkrafterhaltung zuwenden, was im Klartext bedeutete, sich der angenehmsten und beliebtesten aller Lageraufgaben widmen zu dürfen.
Vom Standpunkt der Legionäre aus betrachtet, hatte ausgerechnet die vierte Zenturie Pech gehabt: Für sie war nicht Flicken der Kleidung und Benageln der Caligae angesagt, sondern weniger geruhsame Transportaufgaben:
Laut dem eingegangenen Befehl wurde für die nächsten Tage ein Transportschiff aus der misenischen Classis erwartet, welche mindestens einmal monatlich mehrere Tonnen an Getreide, Salz, Fett und diversen Materialien für die Werkstätten über den Seeweg nach Mantua schafften. Diese Art von Transport war für das Lager überlebenswichtig, denn der römische Staat wollte und konnte solch enorme Warenmengen nicht über den teuren und zu langsamen Landweg transportieren - zumal es aus logistischen Gründen sehr viel praktikabler erschien: Viele Waren, wie beispielsweise Getreide, wurden kaum noch in Italia, sondern in den fruchtbaren, von großen Landgütern überdeckten Provinzen wie Nordafrika, Sizilien oder Spanien produziert und konnten in den großen Häfen zeitsparend und effektiv in den großen Laderäumen der Transportschiffe zusammengefasst werden.
Wohl oder übel musste der Centurio selbst die Verladeprozedur am während des Lagerbaus errichteten Landungssteg überwachen, denn einige seiner Soldaten waren für die Planungsarbeiten am mantuanischen Amphitheater abgestellt worden. Am nächsten Morgen würde er die Truppe darüber informieren. -
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50 Stunden gespielt: Koreaner stirbt am PCSpiele wie Starcraft erfreuen sich in Südkorea besonderer Beliebtheit.10.08.2005 10:13 Uhr - Einer Spiegel-Online-Meldung zufolge starb ein 28-jähriger Südkoreaner an Herzversagen, weil er 50 Stunden am Stück nahezu ununterbrochen Computer spielte. Die Polizei nenne Erschöpfung als Ursache für seinen Tod. Der Mann soll laut ehemaligen Kollegen und Angestellten des Internetcafés, in dem er starb, sogar seine Arbeitsstelle gekündigt haben, um mehr Zeit mit Spielen verbringen zu können.
(Justin Stolzenberg)
