Beiträge von Flavius Aurelius Sophus

    Sim-Off:

    Ich kann die Problematik durchaus nachvollziehen, aber wenn der Legat nicht da ist, ist er nun mal nicht da. Als Spieler des Präfekten habe ich logischerweise keinerlei Befugnisse, Beförderungen auszusprechen und Versetzungsanträge zu bestätigen oder abzulehnen. Es mag für den Spieler des betreffenden Optio eine unbefriedigende Situation darstellen, da seine Möglichkeiten, an der Simulation zu partizipieren durch jenen Schwebezustand, in dem er sich offenkundig befindet, recht eingeengt sind. Ich kann dabei leider nicht helfen - mal davon abgesehen, dass ein Soldat ja nicht jeden Tag die Einheit wechselt und eine gewisse Wartezeit, so meine zumindest ich, durchaus noch im Bereich des Erträglichen liegt.



    "Nun, es ist in den Legionen Roms seit geraumer Zeit Sitte, den Primus Pilus als Teil des Kommandostabes in Dingen, welche insbesondere die Aufgabenverteilung an die einzelnen Kohorten und Hundertschaften betreffen , zu befragen. Der Legat und am allerwenigsten ich selbst werden daran etwas ändern und es liegt in der Natur der Sache, dass ich regelmäßig mit allen Offizieren engen Kontakt halte.
    Falls es helfen sollte, die Formulierungen im Dienstplan zu erweitern, so werde ich jene Anregung weiter verfolgen."


    Sim-Off:

    Dein eigentliches Problem liegt im Mangel an Offizieren, sehe ich das richtig? Sollte dies zutreffen, wird es bald behoben sein, da ein Optio und ein Centurio (sofern sie denn übernommen werden) zu uns stoßen.


    Der Praefectus dreht den Griffel langsam zwischen Daumen und Zeigefinger und machte eine Pause, da er das Gefühl hatte, dass der Centurio noch etwas entgegnen würde.

    Salve, Eugenius und willkommen in meiner Gens!


    Du hast prinzipiell eine recht stattliche Auswahl an Personen, welche du innerhalb meiner Verwandtschaft spielen könntest. Vielleicht mit Ausnahme des Avus ist über einen Onkel bis zum entfernteren Verwandten (evtl. aus Syria) grundsätzlich alles möglich. Wenn du möchtest, kannst du mir deine Vorstellungen über PN mitteilen.

    "Salve,...Claudius!"
    Beinahe hätte der Präfekt den noch zu Optiozeiten gebräuchlichen Namen ausgesprochen. Sophus stand auf und grüßte den Offizier militärisch.


    Zitat

    Ich hoffe, du hast ein offenes Ohr.


    "Im Moment habe ich alle Hände voll zu tun, doch wenn einer der Centurionen Anliegen vorzutragen gedenkt, kann er dies immer tun. Wohl habe ich bereits einige Klagen vernommen, welche aufgrund des momentan etwas desorganisierten, weil neu gebildeten Kommandostabes bedauerlicherweise unvermeidlich sind. Auch unser neuer Kommandeur muss sich erst noch einarbeiten und konnte sich in den vergangenen Tagen verständlicherweise nicht aller Probleme annehmen. Nun, ich höre..."


    Der Praefectus Castrorum bot dem Centurio mit einer beiläufigen Handbewegung eine Sitzgelegenheit an und nahm selber Platz.

    Als das Zimmer nach einigen Stunden weitesgehend hergerichtet war, versuchte der Praefectus einen ersten Überblick über die Lage zu gewinnen, war er doch zu Amtsantritt recht dürftig informiert worden.
    Fein säuberlich ordnete er diverse Akten und beschloss, zunächst die aktuellen Stärkemeldungen zu überprüfen, als an der Porta ein Klopfen zu vernehmen war.


    "Ja?", rief der Präfekt und blinzelte, von den Schreibutensilien aufblickend, in Richtung Türe.

    Sim-Off:

    Der Servergott sei gepriesen! Endlich habe ich herausgefunden, woran es haperte und konnte erst mal eine provisorische Lösung finden. Id est: Regelmäßige Verbindung zum IR möglich, aber vorerst nicht in früherem Umfang und auch ohne Garantie.



    Vor den Offiziersbehausungen des Castellums der Legio I herrschte an jenem frostigen Dezembermorgen noch mehr Betrieb, als dies ansonsten ohnehin der Fall gewesen war, galt es einigen Trossknechten doch, die Habseligkeiten des ehemaligen Centurios Aurelius, von denen sich jener entweder nicht trennen wollte oder konnte, in die Behausung des ehemaligen Lagerkommandanten zu überführen.
    Als ein beträchtlicher Teil jener Gegenstände - dabei handelte es sich hauptsächlich um einen Schreibtisch, Unmengen an Wachstäfelchen inklusive Griffeln und Papyrusrollen - in die bedeutend größere Räumlichkeit geschafft worden waren, betrat auch der neue Praefectus Castrorum das Officium, welches er seltsamerweise auch während seiner Zeit als Centurio nur selten betreten hatte.
    Der Raum verfügte sogar über zwei eigene Fenster und ein Regal beeindruckender Größe, in dessen beinahe als archivarisch zu bezeichnendem Innenleben noch durch den vorgegangenen Stabsoffizier eine beachtliche Anzahl an diversen Unterlagen vorzufinden war. Während Sophus jene Dokumente studierte, welche teilweise noch von Legat Purgitius, zur damaligen Zeit Präfekt, angelegt worden waren, mischte sich doch ein Stück Sentimentalität in das ansonsten betont aufgeräumte Wesen des Offiziers, der es herzlich bedauerte, nicht mehr unter seinem alten Kommandanten dienen zu dürfen. Neben jenen Gedanken, die ihm während des Stöberns kamen, mischten sich durchaus Gedankengänge, welche unwillkürlich zu einem leichten Kopfschütteln führten. Aurelius war ein junger Kommandant, nicht seit langer Zeit dem Knabenalter entwachsen, dessen Aufgaben nunmehr zwangsläufig in weitere Dimensionen anwuchsen. Er selbst war überrascht gewesen, als man ihm die militärische Prätur und kein Tribunat angetragen hatte - ungewöhnlich für Alter und Stand: Nur wenige Patrizier hatten sich aus den Mannschaftsdienstgraden in Kommandostab gedient, da jene Laufbahn in der Regel eher Rittern vorbehalten war.
    Sophus klappte geräuschvoll eines der Wachstäfelchen zu, während er zum Schreibtisch schritt, sich setzte und durch das geöffnete Fenster auf die Lagerstraße blickte - Fortuna beschritt mitunter seltsame Wege, doch sie hatte keinen Zweifel an der Eindeutigkeit dieses Weges gelassen.

    Salvete, ich sehe nur kurz hier rein, um noch mal zu sagen, dass ich das IR nicht vergessen habe. Unglücklicherweise zeichnet sich eine Lösung meines technischen "Problems" nicht ab und Zeit für tiefgreifende Wiederherstellungsmaßnahmen finde ich aus zahlreichen Gründen nicht.
    Somit bleibt, meine Rückkehr wohl auf unbestimmte Zeit verschoben (nach aktuellem Stand der Dinge wird mit mehreren Monaten zu rechnen sein, im günstigsten Falle gelingt eine Lösung in den Wochen nach Weihnachten).


    Daher ein Gruß an die Legio I und das IR!
    Adieu.

    "Meinetwegen, auch gut."
    Der Centurio gab ein Schulterzucken von sich.
    "Damit hätten wir also die Aufgabenverteilung an alle Einheiten abgeschlossen. Fast alle Mannschaften für die Steinbrüche haben bereits vor Tagen unter dem Kommando von Tribun Vindex damit begonnen, Lagerstätten an den Arbeitsorten zu errichten. Teilweise sind die Arbeiten dort bereits in vollem Gange. Ich vermute, der Marschbefehl für sämtliche Transporteinheiten kann jetzt rasch erfolgen. In spätestens einer Woche stünden alle Zwischenlager der einzelnen Zenturien, danach könnten die ersten Transporte mit Baumaterial nach Mantua rollen.
    Eine teilbedachte Lagerstelle unmittelbar am Bauplatz wurde bereits nach der Opferzeremonie eingerichtet und soll das gewonnene Bauholz vor der Witterung schützen. Die Edelhölzer aus Tylus werden im Kastell gelagert. Legionäre haben ebenfalls mit der Errichtung einer Baustraße aus Schotter begonnen, um den Bauplatz zu erschließen. Sicher wird sich die spätere Pflasterstraße am Verlauf jenes Behelfspfades orientieren.
    Wünschst du, die Classis Ravennas hinsichtlich der Seetransporte an der Nordostküste persönlich zu kontaktieren?"

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    "Ein supernumerarius wird nicht nötig sein - wir können ja eine Centurie für die Dauer der Transportarbeiten dort fest stationieren."


    "Oder so. Da wir bei Verona nur ein Manipel haben, soll meinetwegen der Manipelführer entscheiden, welche Truppenstärke er an der Lagerstelle belässt."




    Die VII. auch noch mit Transportaufgaben zu belasten, halte ich für Zeitverschwendung. Mit der III., IV. und V. haben wir genügend Reserven - weshalb nicht eine Kohorte extra für die längeren Transporte zwischen Carrara und Mantua abstellen? Spart enorm Zeit und macht mit zunehmender Dauer der Bauarbeiten weitere Kräfte frei.
    Ich hatte für Aquilea 4 Centurien vorgeschlagen, da die Straßen zum Hafen aus dem Osten her schlechter ausgebaut und dazu noch länger sind als jene bei Verona. Prinzipiell könnten wir nach Verona auch 3 Centurien schicken - ggf. müssten Einheiten der IX. beim Transport aushelfen, was ja kein Beinbruch wäre.


    Nun ist noch die Frage der Rotation offen: In welchem Maße wäre jene deiner Meinung nach als sinnvoll zu bezeichnen?"

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Ah, sehr gut. Dann hatte ich das wohl falsch verstanden. Dann dient Verona also nur als Sammelpunkt für die Transporte aus dem Norden, oder? Wir sollten den Straßenzustand auf jeden Fall nochmal kontrollieren lassen, damit die Wägen problemlos rollen."


    "Ja, genau. Nach Verona ist es ja ohnehin ein besserer Katzensprung. Es wäre vielleicht hilfreich, könnten wir einen Centurio supernumerarius für die Organisation am Sammellager bei Verona abstellen."


    Zitat


    Macer notierte die Zahlen auf einer Wachstafel mit, um schon mal einen Überblick zu gewinnen. "Ja, das ist schon mal gut."
    Von einer Ecke des Schreibtischs zog er eine Schriftrolle hervor, auf der die letzten Stärkemeldungen und Arbeitspläne zusammengefasst waren.
    "Mal sehen - bisher sind vier Centurien aus der zweiten und sechsten sind in den Steinbrüchen. Das wird Vindex auf acht aufstocken wollen, soweit ich weiss. Nehmen wir aus den selben Cohorten. Den Rest aus den beiden Cohorten schicken wir mit der achten zum Holzfällen.
    Damit wären die Cohorten II, IV und VIII eingeteilt. Dazu die IX für die Häfen. Gut.
    Die I will ich permanent auf der Baustelle haben. Bei den restlichen soll gewechselt werden - nicht immer nur die selben Leute sollen Dienst im Lager haben. Gibt es schon konkrete Pläne für die Einteilung?"


    "Nun, die I. ist bekanntlich stärker besetzt als die anderen Kohorten. Wenn wir die III. Kohorte im Kastell belassen, können wir relativ flexibel die Baumannschaften am Amphitheater rotieren lassen - gerade bei den körperlich schweren Arbeiten. Davon sind natürlich in besonderem Maße die Einheiten an den Steinbrüchen und im Holzabbau betroffen. Wenn wir pro Woche jeweils ein Manipel an der Baustelle austauschen, dürfte sich die Belastung in Grenzen halten. Ich denke, die Zahlen gehen ansonsten in Ordnung.
    Die VII. Kohorte würde ich gerne zwischen Mantua und Carrara einsetzen, 2 Manipel der X. für die Transporte östlich von Aquilea in den Hafen hinein, das verbliebene Manipel dürfte für die Transporte um Verona herum ausreichen. Es ist nicht unbedingt nötig, die V. für reine Transportaufgaben heranzuziehen. 2 Manipel könnten durchaus vollends die Mannschaften in den Steinbrüchen verstärken - Vindex wird sich da gewiss zu Wort melden -, ein Manipel verstärkt als Reserveeinheit die Truppen bei Verona und hilft ggf. beim Transport über Land nach Mantua."

    "Egal, wohin wir sehen - sei es nun zu Zeiten der Könige oder der Republik: Ein starker Militär hatte immer auch viel politische Macht.
    Aus Sicht des Kaisers, der sein Handeln in der Regel auf diesen Machterhalt auslegen muss und idealerweise, wie mein Vorredner Iulius Seneca bereits treffend bemerkt hat, das Vertrauen der Armee besitzt, ist es ratsam, die Kontrolle über diesen Machtapparat nicht leichtfertig und ohne Not aus den Händen gleiten zu lassen oder - wie es Kaiser Nero tat - sich selbst durch unangemessenes Auftreten zu nehmen, obwohl besagter Politiker durchaus militärische Erfolge zu verbuchen hatte, welche übrigens daraus resultierten, dass er militärische Kompetenzen klug auf die Schultern fähiger Generale legte.
    Hierin ist meiner Meinung nach die Rolle des idealen Kaisers zu finden: Ein starker Mann an der Spitze des Reiches kann durchaus auch ohne militärischen Vorkenntnisse Kompetenzen an Militärs abgeben. Wir dürfen hierbei nicht vergessen, dass eine zentrale Stütze seiner Herrschaft die Loyalität der römischen Aristokratie sein muss. Ein Kaiser wie Nero ist NICHT ohne Grund vom Militär gestürzt worden - dieses nahm sicher eine wichtige Rolle ein -, sondern vielmehr ermangelte es ihm an Vertrauen im Volk, an Klugheit, Adel und politische Eliten auf seine Seite zu ziehen. Kaiser Nero ist eher als Politiker gescheitert, weniger als militärischer Führer.


    Natürlich muss ein Herrscher - im Gegensatz zu Vitellius - für seine Truppen sorgen, doch scheint mir in dieser Runde die Bedeutung sonstiger Faktoren, beispielsweise der politischen Situation im Senat, der Stimmung im Volk etc. unterschätzt zu werden.


    Die Geschichte lehrt uns, dass es sowohl möglich ist, aus direktem Umfeld der Armee aufzusteigen, als auch das Wagnis, ohne militärische Vorkenntnisse die Regentschaft zu übernehmen, wenngleich in diesem Falle eine zumindest wohlwollende Neutralität zwischen Kaiser und Militär für den Herrscher erstrebenswert erscheinen müsste. Prinzipiell kann ein guter Politiker (aber unfähiger Militär) eine erfolgreiche Amtszeit erleben.


    Letztlich ist es unmöglich, zu einem klaren Ergebnis zu kommen, denn zu viele unberechenbare Faktoren spielen bei Beantwortung dieser Frage eine Rolle."

    Sophus schüttelte nur den Kopf über denWachsoldaten, welcher ganz offensichtlich nicht bei vollem Bewusstsein zu sein schien.
    Eine Frau als "Praefectus" - das gab es doch gar nicht!
    Auch der Legat beliebte wohl zu scherzen...eine Frau im Lager einer römischen Legion; undenkbar!


    Zitat

    "Bietet es sich nicht eher an, die Materialien aus Aquileia auf dem Seeweg und über den Padus möglichst nahe heran zu bringen und für diese schweren Transporte die ohnehin stark genutzte Via Postumia zu meiden?"


    "Für die Transporte aus Aquilea hatte ich dies auch vorgesehen. Diese kämen am von uns besetzten Zivilhafen in Mantua an."


    Zitat

    "Das klingt sinnvoll." Macer blickte einen Augenblick nachdenklich in den Raum und hörte nebenbei die Geräusche aus dem Vorraum. "Wir müssen eine Liste aufstellen, welche Centurien wo eingesetzt sind bzw. wohin abkommandiert werden sollen."


    "Ich dachte bei der Auswahl von jenen Einheiten, welche an den Häfen dauerhaft stationiert werden sollten, an die schwach besetzte neunte Kohorte. Diese ist momentan nicht auf Sollstärke und verfügt nur über rund 400 Mann. Ein Manipel käme nach Aquilea, eines an den Zivilhafen nach Mantua, eine Zenturie bliebe am lagereigenen Steg."


    Erneut wartete der Centurio, ob der Legat etwas anmerken wollte, ehe die Beratung ihren Fortgang fand.

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Cotta


    Ist das nicht für jeden Lateinschüler Standartlektüre?


    Nicht zwingend. Es gibt durchaus Lehrpläne, die völlig auf Caesar verzichten. Häufig findet man dann eher bei Seneca, Sallust, Cicero etc. Schwerpunkte.


    Zitat

    Und das ist ja kein Wunder, meint Caesar doch, die Belger seien die tapfersten Kelten.... und das nur weil sie immer mit den Germanen kämpfen..


    Von Elchen und anderem Getier ganz zu schweigen. :D :patsch:

    Während aus dem Vorraum des Büros leises Getuschel zu vernehmen war, nahm der Centurio vor dem Schreibtisch des Legaten Platz.


    "Nun, ich habe mit einigen Offizieren gesprochen - darunter befand sich auch der Architekt Vesuvius, Tribun Vindex, welcher ja die Aufsicht über die Steinbruchabteilungen führt, sowie einige Techniker.
    Aus ihren Meinungen und Berichten habe ich versucht, vorsichtige Planungen im Transportbereich anzustellen. Dabei schätzte ich die hierfür zur Verfügung stehenden Truppen auf eine Stärke von etwa drei Kohorten, wenn man bedenkt, dass gut die Hälfte der Legion in den Steinbrüchen und direkt am Amphitheater arbeiten - Arbeiter für die Hilfsarbeiten in Stärke einer Kohorte wurden berücksichtigt.
    Ferner ging ich davon aus, dass sich eine Kohorte quasi als Reserveeinheit im Kastell aufhält, den Lagerbetrieb aufrecht erhhält, Wachdienst schiebt, die Fabricae unterstützt, kleinere Transportaufgaben übernimmt. Wie gesagt: Wenn man das alles hochrechnet, bleiben noch knapp 1800 Mann für die Transportaufgaben übrig.
    Um eine konstant gute Versorgung mit Baumaterial abzusichern und gleichzeitig die Transportwege über Land möglichst klein zu halten, sollten wir bestrebt sein, die Seewege möglichst intensiv zu nutzen.
    Uns stehen zunächst mehrere Steinbrüche in der Nähe von Verona zur Verfügung, ferner kleinere Abbaugebiete im Grenzgebiet der Provinz östlich von Aquilea. Die dort abgebauten Güter können sofort durch die Classis nach Mantua geschafft werden. Vermutlich sind weitere Transporte aus der Gegend um Syracus nötig.
    Durch die günstige Lage Mantuas sind wir ebenfalls in der glücklichen Position, auf den strahlend weißen Marmor aus Carrara zurückgreifen zu können. Dieser müsste allerdings auf dem Landweg transportiert werden.
    Nur für die Steinlieferungen werden wir also im Prinzip zwei große Lieferstraßen verwenden: Eine nach Norden hin, eine weitere, bedeutend längere, in südwestliche Richtung.
    Um die Warentransporte schneller abwickeln zu können, dachte ich besonders an ein zentrales Sammellager bei Verona, welches von den umliegenden Steinbrüchen beliefert wird. Die Wege wären kürzer, wir könnten für kleine Strecken feste Einheiten einteilen, welche sich nur um "ihren" Bereich des Weges kümmern.
    Ferner empfehle ich, eine schwächer besetzte Kohorte aufzuspalten und mit den so freigesetzten Centurien den Zivilhafen von Mantua, unseren Landungssteg am Lager, sowie den Hafen in Aquilea dauerhaft zu besetzen. Diese Truppen wären mit entsprechendem Gerät auszurüsten und könnten beim Be-und Entladen der Schiffe helfend eingreifen bzw. die Transporte über Land durch schnelle Ausgabe der Waren entlasten."


    Der Centurio hatte eine Karte auf dem Schreibtisch entrollt und deutete auf die angesprochenen Orte. Bevor er weitersprach, wartete er, ob der Legatus etwas anzumerken gedachte.

    Als der Wachposten die Erlaubnis zum Eintritt gegeben hatte, erschien Centurio Aurelius in einer Militärtunika steckend und mit einigen Unterlagen beladen, im Büro des Legaten. Einen Schritt tat er, blieb stehen, grüßte mit der Hand.


    "Salve, Legatus! Ich bin gekommen, um über die anstehenden Transportaufgaben hinsichtlich des jüngsten Bauprojekts zu beraten."

    Noch ein Wort zu Nero:


    Diesem Kaiser ist sehr viel nachgesagt, angedichtet und großes Unrecht zugefügt worden. Wer den Blick rein auf den Menschen richtet, wird nie zu einer objektiven Bewertung kommen, denn als Kaiser hat Nero besonders in frühen Jahren Erfolg gehabt und mit Seneca bzw. Burrus und Agrippina im Rücken entscheidend zur Verbesserung der administrativen Strukturen beigetragen.
    Eigentliches Problem Neros war doch das enge Korsett, in das ihn besonders die Mutter früh gezwängt hatte und erst mit dem Tod des Burrus und dem Rückzug Senecas aus dem öffentlichen Leben zerbrach. Dass Speichellecker wie Ofonius davon profitiert haben, hat mit Sicherheit dazu beigetragen, dass sich Nero den üblichen Konventionen der Aristokratie entzog, was sich im übermäßgen Praktizieren der bekannten Beschäftigungen äußerte (denken wir an die "Neronia").
    Dass die Versprechungen Neros an den Senat, er werde sich aus innenpolitischen Fragen raushalten, leer waren, ist unbestritten. Dennoch hat Nero große militärische Erfolge gefeiert und damit die Stabilität des Reiches gewährleistet: Auf der Insel drückte es, hinzu kamen Krisenherde in Armenien und Judäa. Diese Leistungen muss man anerkennen.
    Die Behauptung, Nero habe Rom entzündet, um diese Tat den Christen anzulasten, ist eine der populärsten Geschichtslügen!
    Vielmehr waren jene Verfolgungen als Selbstschutzmaßnahme gegen Volk und Senat gedacht, welche längst nicht mehr hinter Nero standen. Man muss nur sehen, unter welch gewaltigem innenpolitischen Druck Nero stand (pisonische Verschwörung). Prätorianer, Senatoren, große Teile des Adels, DAS MILITÄR SCHLECHTHIN (siehe "Putsch"versuche in Gallien; Vindex, Galba) - alle gegen ihn. Die Gründe hierfür dürften auf der Hand liegen. Freilich hat er nach Sündenböcken gesucht, ihm hier jedoch Absicht zu unterstellen, ist absurd. "Die oder ich".
    Freilich war danach die Erosion seiner Herrschaft nicht mehr aufzuhalten, wobei er jene durch kontraproduktive Härte in zudem völlig unkoordinierten und höchst fragwürdigen Säuberungsaktionen, sowie wachsenden Realitätsverlust und permanente Provokationen noch beschleunigte.

    Bei den sehr griechischen Worten des Duumvir schweifte der Blick des Centurio über den Bauplatz, welcher in der Tat recht beengte Platzverhältnisse eröffnete.
    Etwas betrübt war Sophus doch, als man der Götter Segen für ein Projekt erflehte, welches an anderen Orten doch ganz und gar Schauplatz absurder Perversion und verrohter Sitten gewesen wäre. Zurecht hatte der große Staatsmann und Philosoph Seneca jene Handlungen scharf verurteilt und es schien dem Centurio doch auch Pflicht, für die rechte Nutzung des Ortes zu beten.

    Crispina wird der Gens Aurelia verwiesen, damit Platz für ein neues Mitglied geschaffen werden kann.



    Salve, Vivere!


    Ich freue mich sehr, dich in meiner Familie als "Aurelia Severina" begrüßen zu dürfen und schlage vor, genauere Verwandtschaftsverhältnisse etc. über PN abzuklären.