Beiträge von Marcus Decimus Livianus

    Der Weg über die Alpen lag also hinter ihnen und Livianus nutzte die Gelegenheit Meldereiter loszuschicken, welche ihre baldige Ankunft in den diversen verbleibenden Stationen ihrer Reise ankündigen sollten. Besondere Mitteilungen ließ er zum Interiemslegaten Manius Arennius Cavarinus zur Legio VIII senden, sowie zur Provinzverwaltung in Mogontiacum und den dort stationierten Einheiten. Die Reise dauerte zwar noch seine Zeit, doch man konnte diese dort bestimmt gut dafür nutzen alles für die Ankunft der Kaiserin und des neuen Statthalters vorzubereiten. Auch wenn der Decimer sein Amt erst antrat, so wollte er der Kaiserin dennoch einen standesgemäßen Empfang bieten.


    Umso näher sie ihren Ziel kamen, umso mehr freute er sich auf seine neue Aufgabe und die Herausforderungen, die diese mit sich brachte. Daher schien ihm auch die lange Anreise nicht viel auszumachen. Natürlich zwickte es bei einem Mann in seinem Alter dort und da ein wenig. Die langen Strecken auf dem Pferd trugen dazu ebenso bei wie das nicht minder anstrengende lange Sitzen im Reisewagen, zu dem der Decimer wechselte, wenn er wieder einmal seinen Rücken zu stark beansprucht hatte. Jammern hörte man ihn dennoch nie. Zu seiner Überraschung schienen auch seine beiden Begleiterinnen die Reise beherzt und standfest zu ertragen. Obwohl man Aglaia an manchen Tagen anmerkte, dass sie sich schon sehr das Ende der Reise entgegenwünschte, hatte sie bisher kein Wort des Unmuts darüber geäußert. Natürlich war der Decimer sich bewusst, dass dies weniger an ihm lag, als an der Tatsache, dass Aglaia im Laufe der letzten Wochen zu einem recht regelmäßigen Gast im Wagen der Augusta geworden war. Eine Abwechslung die wohl beiden Frauen sehr gut tat. Offensichtlich hatte Aglaia einen guten Zugang zur Kaiserin gefunden, welche die Anwesenheit der Peregrina wohl zu schätzen gelernt hatte. Dem Decimer konnte das nur recht sein, wenn er so seine Begleiterin bei Laune halten konnte, ohne selbst viel dazu beitragen zu müssen. Und welche Frau würde nicht gerne von sich sagen, die persönliche Reisebegleitung der Kaiserin zu sein. Davon konnte sie bestimmt noch in Jahren erzählen und in der römischen Gesellschaft angeben. Alles in Allem verlief die Anreise nach Mogontiacum also zur Zufriedenheit aller.

    Ein Meldereiter aus dem Gefolge des kaiserlich/statthalterlichen Reisetrosses erreichte die Castra der Legio II und gab ein Schriftstück ab.


    Ad
    Prafectus Alae A. Iunius Seneca
    Castra Ala II Numidiae
    Mogontiacum


    Geschätzter Iunius,


    ich schreibe euch diese Zeilen bereits auf meinem Weg in den Norden um mein neues Amt als Statthalter der Provinz Germania Superior und Kommandeur der Legio II Germanicae zu übernehmen. Wie euch vermutlich schon berichtet worden ist, befinde ich mich in Begleitung der Kaiserin, welche uns in Mogontiacum die Ehre ihrer Anwesenheit geben wird, ehe sie ihre Rundreise durch die nördlichen Provinzen des Reiches fortsetzt. Wir haben soeben die Alpen hinter und gelassen und die Grenzen Germania Superiors überschritten. Unser nächste Ziel ist Vindonissa. Danach werden wir über Augusta Raurica, Argentoratum und Borbetomagus Richtung Mogontiacum reisen.


    Sobald ich in Mogontiacum eingetroffen bin und es meine Zeit zulässt, werde ich dich zu einer Besprechung bitten, bei der wir uns über die aktuelle Lage der Ala und der Provinz austauschen können. Ich freue mich bereits darauf dich wieder zu sehen und möchte dir auch auf diesen Wege meine Grüße an Seiana und meinen Ziehsohn Prudentius Primus übermitteln.


    Vale bene



    Ein Meldereiter aus dem Gefolge des kaiserlich/statthalterlichen Reisetrosses erreichte die Castra der Legio II und gab ein Schriftstück ab.


    Ad
    den Kommandostab der Legio II Germanicae
    Mogontiacum


    Offiziere der Legio II,


    ich schreibe euch diese Zeilen bereits auf meinem Weg in den Norden um mein neues Amt als Statthalter der Provinz Germania Superior und Kommandeur der Legio II Germanicae zu übernehmen. Wie euch vermutlich schon berichtet worden ist, befinde ich mich in Begleitung der Kaiserin, welche uns in Mogontiacum die Ehre ihrer Anwesenheit geben wird, ehe sie ihre Rundreise durch die nördlichen Provinzen des Reiches fortsetzt. Wir haben soeben die Alpen hinter und gelassen und die Grenzen Germania Superiors überschritten. Unser nächste Ziel ist Vindonissa. Danach werden wir über Augusta Raurica, Argentoratum und Borbetomagus Richtung Mogontiacum reisen.


    Ich werde so bald es mir möglich ist der Legio einen Besuch abzustatten und zu den Männern sprechen. Weiters soll davor eine Stabssitzung vorbereitet werden, welche mich auf den aktuellen Stand der Legio, sowie der militärischen Lage Rund um Mogontiacum bringen kann. Ebenso möchte ich der Kaiserin anbieten das Castellum der Legio zu besichtigen. Sie wird auch von einer Kohorte Praetorianer begleitet, für die eine entsprechende Unterkunft benötigt wird. Daher soll alles entsprechen vorbereitet werden. Ich verlasse mich auf euch.


    Vale bene



    Ein Meldereiter aus dem Gefolge des kaiserlich/statthalterlichen Reisetrosses erreichte die Porta Regiae der Statthalterpalastes von Mogontiacum und gab ein Schriftstück ab.


    Ad
    die Verwaltung der Regia Legati Augusti pro Praetore
    in Mogontiacum


    Geschätzter Honoratioren und Beamte der Regia,


    ich schreibe euch diese Zeilen bereits auf meinem Weg in den Norden um mein neues Amt als Statthalter der Provinz Germania Superior zu übernehmen. Wie euch vermutlich schon berichtet worden ist, befinde ich mich in Begleitung der Kaiserin, welche uns in Mogontiacum die Ehre ihrer Anwesenheit geben wird, ehe sie ihre Rundreise durch die nördlichen Provinzen des Reiches fortsetzt. Wir haben soeben die Alpen hinter und gelassen und die Grenzen Germania Superiors überschritten. Unser nächste Ziel ist Vindonissa. Danach werden wir über Augusta Raurica, Argentoratum und Borbetomagus Richtung Mogontiacum reisen.


    Für die Ankunft der Kaiserin soll alles bestmöglich vorbereitet werden. Ich bitte daher alle Beamten und Honoratioren entsprechende Vorbereitungen zu treffen, um der Augusta einen fulminanten und unvergesslichen Einzug in Mogontiacum bieten zu können. Ebenso sollen Vorbereitungen für ein großes Festbankett zu Ehren der Kaiserin und meinem Amtsantritt getroffen werden, zu dem alle wichtigen Persönlichkeiten der Provinz eingeladen werden sollen. Da euch der Meldereiter noch Tage und Wochen vor unserer Ankunft erreichen wird, solltet ihr noch entsprechend Zeit für die Vorbereitungen haben. Ich freue mich bereits darauf euch kennen zu lernen und meine Arbeit aufzunehmen.


    Vale bene



    Nach unzähligen Tagen des Marsches war die Grenze Italias in greifbarer Nähe. Nun stand der beschwerlichste Teil der Reise an - der Weg über die Alpen. Eine Umrundung hätte zusätzliche Wochen gekostet, welche man weder den Soldaten zumuten, noch sich die Zeit dafür zu nehmen wollte. Livianus versuchte beim kommandierenden Tribunen einen strafen Zeitplan durchzusetzten, der ihn und die Kaiserin in einer einigermaßen überschaubaren Zeit nach Mogontiacum bringen sollte. So ritt er an diesem Tag wieder selbst neben dem Tribunen und war in ein Gespräch vertieft, während seine Aglaia bei der Kaiserin eingeladen war und dieser in ihrem Wagen Gesellschaft leisten durfte.


    >>>>>>>>>>> Germania Superior


    Sim-Off:

    Ich melde mich heute nach Germanien um, damit wir dort schon parallel die Ankunft ausspielen können. Ihr könnt euer Gespräch ja entweder hier zu Ende bringen oder auch Grenzübergreifen fortführen.

    Ad
    Galeo Claudius Gallus
    Villa Claudia
    Roma


    Geschätzter Gallus,


    ich schreibe dir diese Zeilen bereits auf meinem Weg in den Norden um mein neues Amt als Statthalter der Provinz Germania Superior zu übernehmen. Leider war es mir nicht mehr möglich vor meiner Abreise alle offenen Angelegenheiten der Factio zu regeln und auch im entfernten Germanien wird dies nicht besser sein.


    Ich möchte dich daher einerseits bitten die Führung der Factio zu übernehmen. Entweder interimistisch mit allen Vollmachten während meiner Abwesenheit oder auch gleich als Dominus Factionis. Ich bin gerne bereit mein Amt für dich zu räumen, da es mir ohnehin unmöglich sein wird aus Germanien in die Geschäfte und das Geschehen in unser Factio einzugreifen bzw. ich auch nicht die nötige Zeit dafür haben werde. Sofern du daran Interesse hast leite bitte alles notwendige für den Wechsel an der Spitze unserer Factio ein. Ich bleibe selbstverständlich unterstützendes Mitglied der Aurata.


    Vale bene


    MARCUS DECIMUS LIVIANUS


    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/151217/rk8jy3oy.png]


    Langsam aber zielstrebig bewegte sich der Tross der Kaiserin und des neue ernannten Statthalters von Germanien in Richtung Norden. Begleitet von einer Kohorte der Prätorianer und einer stattlichen Anzahl an Wagen mit allerhand Mobiliar, Gepäck und Verpflegung, schob sich lange Schlange aus Menschen, Pferden und Wagen durch die Landschaft Italias unaufhaltsam in Richtung Norden. Livianus ritt neben dem kommandierenden Tribunen der kaiserlichen Leibgarde und unterhielt sich angeregt mit dem Mann. Schließlich wollte man doch die wichtigsten Leute kennenlernen, mit denen man die nächsten Wochen auf einer ziemlich langen Reise verbrachte und denen man, wie in diesem Fall, auch sein Leben anvertraute. Der Tribun war zum Glück ein alter Hase und machte auf den Decimer einen sehr kompetenten und auch freundlichen Eindruck. Eine Zeit lang wollte Livianus noch neben ihm her reiten, ehe er sich zurückfallen und auf den Wagen umsteigen wollte, in dem Aglaia wartete und vermutlich gerade die Aussicht genoss. Der Landabschnitt nördlich von Rom, mit seinen sanften Hügeln und seinen Zypressenalleen, welche sein Aussehen maßgeblich prägten, hatten es dem Decimer schon immer sehr angetan. Im Frühjahr überzogen Teppiche aus rotem Mohn die grünen Hügel und Täler. Im Sommer erstrahlen die Felder durch das leuchtende Gelb der Sonnenblumen. Im Herbst ist die vorherrschende Farbe Dunkelrot, die Farbe der reifen Trauben an den unzähligen Weinstöcken dieser Gegend. Man musste diesen Anblick in sich aufnehmen und in Erinnerung behalten, war er doch ganz anders und für den Decimer auch um einiges entspannender, als die Vegetation nördlich der Alpen.

    In der Tat würden wohl einige gerne mit ihm in diesem Moment tauschen wollen und umso mehr genoss es der Decimer, als er auf sein Pferd aufstieg und seine Position in der Kolonne einnahm. Aglaia war in ihrem Wagen und auch die Kaiserin hatte sich von ihrer Familie verabschiedet und ihren Reisewagen bestiegen. Es war bestimmt nicht einfach für sie ihren kleinen Sohn hier in Roma zurückzulassen. Die Reise würde Monate dauern und gerade in diesem Alter verpasste man als Mutter wohl sehr viel in der Entwicklung des Kindes, wenn man sich über einen so langen Zeitraum nicht bei seinem Kind befand. Doch das Kaiserpaar würde schon gute Gründe dafür haben die Kaiserin ausgerechnet jetzt auf diese Reise zu schicken. Vielleicht würde sich im Laufe der langen Reise nach Germanien noch die eine oder andere Möglichkeit ergeben, die Augusta näher dazu zu befragen. Doch nun war alles darauf gespannt, dass der Tribun der Prätorianer, welcher am Anfang des Trosses ritt, dass Kommando zum Abmarsch gab. Der Decimer nutzte diese Gelegenheit noch einmal und winkte seinen Freunden, Klienten und Bekannten zum Abschied ein weiteres Mal zu.



    Sim-Off:

    LAPP-Sig ist nun da. LL fehlt noch und es wäre schön, wenn auch SIMON jemand eine offizielle Urkunde für die Ernennungen posten könnte. Danke! ;)

    Nachdem die Zeremonie abgeschlossen war, traten die ganzen Honoratioren und Gäste gemeinsam mit dem Kaiser, der Kaiserin, ihrer Entourage und dem soeben frischernannten Statthalter von Germanien hinaus auf den Vorplatz des Domus Flaviana. Der Anblick welcher sich den Anwesenden dort bot war durchaus beeindruckend. Eine Abmarschbereite Kohorte der Prätorianer stand in Reih und Glied aufgestellt und wartete auf das das Eintreffen der Reisenden. Während der Decimer neben dem Kaiserpaar nach draußen schritt antwortete er noch auf dessen Abschiedsworte den zusätzlichen Auftrag des Kaiser, gut auf dessen Ehefrau acht zu geben.


    "Ich danke dir Augustus. Keine Sorge. Ich werde gut auf deine Gemahlin acht geben und ihr in Germanien ein guter und fürsorglicher Gastgeber sein. Vale Bene."


    Er verabschiedete sich beim Kaiser so wie sie sich auch begrüßt hatte - mit einem Handschlag. Dann ließ er das Kaiserpaar hinter sich, so dass sich auch die Kaiserin in einem mehr oder weniger privateren Rahmen von ihrer Familie verabschieden konnte, während er selbst auf die bezaubernde Aglaia zuging und dieser seinen Arm anbot. Der offizielle Teil der Zeremonie war nun ja vorüber und er wollte Aglaia höchstpersönlich zu ihrer Reisekutsche begleiten, die - ein paar Reihen Prätorianer dazwischen - hinter jener der Kaiserin stand. Er selbst wollte es sich nicht nehmen lassen den Ausritt aus Rom als frischgebackener Legatus auf dem Rücken seines Pferdes zu bestreiten und so würde Aglaia die ersten Kilometer in ihrem Wagen alleine bzw. in Begleitung einer Sklavin fahren müssen, ehe sich der Decimer wieder zu ihr gesellen würde. Ganz zum Schluss der Kolonne würden sich dann vor der Stadt die zahlreichen Wagen mit allerhand Mobiliar, Reisegepäck und Versorgungsgütern anschließen, welche man vorab schon außerhalb Roms auf einer Wiese in Warteposition zusammengestellt hatte.


    Sim-Off:

    btw. Ich bin noch immer Curator ;)

    Für den Decimer war es freilich nicht das erste Mal das er den Feldherrnmantel trug. Dennoch war diese heutige Zeremonie und das damit verbundene Amt etwas ganz besonderes im Leben eines Senators und dies empfand auch Livianus so. Die Statthalterschaft über Germania Superior war nach seinen zwei Amtszeiten als Praefectus Urbi und seinem Consulat gewiss ein weiterer und vermutlich auch der letzte Höhepunkt einer langen Karriere. Der Zahn der Zeit nagte unweigerlich auch an dem Decimer, auch wenn er sich selbst noch lange keine Gedanken über den Ruhestand machen wollte. Nachdem ihm die Palastsklaven das Paludamentum angelegt hatte, nickte er dem Kaiser dankend zu und war nun seinerseits an der Reihe, dem Kaiser seine Treue zu schwören.


    "Ich danke dir Augustus und ich schwöre bei Iuppiter Optimus Maximus, dass ich das in mich gesetzte Vertrauen nicht enttäuschen und die mir übertragenen Aufgaben und Pflichten nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen werde. Die mir übertragene Provinz wird weiterhin treu zu Rom und dem Kaiserhaus stehen und die Traditionen, sowie Recht und Ordnung der Res Publica achten und hochhalten."

    Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    .......
    Die kleine Prozession teilte sich und nahm Aufstellung, während das Kaiserpaar direkt auf den Decimer zuhielt. Dort angekommen reichte Severus seinem zukünftigen Legaten die Hand. "Salve, Decimus Livianus! Du scheinst ja schon jetzt in Rom vermisst zu werden!" Er blickte in den Saal mit den zahlreichen Gästen, die sich heute hier tummelten.


    Der Decimer nahm den Handschlag des Kaisers vor all den versammelten Gästen lächelnd entgegen. Schließlich war dies auch starkes Zeichen für seine Reputation am Kaiserhof und der Wertschätzung, welche der Kaiser seinem künftigen Statthalter entgegenbrachte. Danach nickte er auch der Kaiserin grüßend zu, welche offensichtlich ebenso schon Abreisebereit eingekleidet war.


    "Ja Augustus. Auch ich bin sehr gerührt, dass sich heute so viele Freunde und Bekannte hier eingefunden haben, um mich nach Germania zu verabschieden. Der eine oder andere wird sicher froh darüber sein mich für einige Zeit los zu werden, aber manchen werde ich wohl wirklich abgehen."


    Dabei ließ nun auch der Decimer seinen wohlwollenden und anerkennenden Blick über seine Klienten und Freunde schweifen. Einen kurzen Moment überlegte er auch ob es angebracht war seine Begleiterin vorzustellen, aber entschied sich dann dagegen. Aglaia würde auf der Reise ohnehin die Kaiserin kennen lernen. Doch um eine Peregrina die er erst seit kurzem kannte dem Kaiser persönlich vorzustellen, war dies wohl bei aller Liebe zu ihr, eine mehr als unpassende Gelegenheit. Er entschied sich daher sie weiter bei seiner Entourage zu lassen, wo sie sich auch sichtlich gut zu machen schien und ein, dem Anlass entsprechendes, strahlendes Lächeln aufgesetzt hatte. Und dieses Kleid - ein wahrer Hingucker. Er selbst wandte sich dann aber wieder dem Kaiser zu und versuchte wieder den Bogen zurück zum eigentlichen Grund dieser Zeremonie zu spannen. Denn nun wo das Kaiserpaar eingetroffen war, stand wohl dem offiziellen Beginn der Zeremonie nicht mehr im Wege.


    "Dennoch sehe ich meiner künftigen Aufgabe bereits mit Freunden entgegen."

    Während er den Claudier noch mit einem dankenden Nicken bedachte, als er ihm viel Erfolg wünschte, trat auch schon der nächste Gratulant auf Livianus zu. Sein langjähriger und treuester Klient Iunius Silanus, der nach seiner Rückkehr nach Rom zum Gardetribunen aufgestiegen war. So wie er Silanus kannte, war dieser damit bestimmt nicht am Ende der Fahnenstange angelangt und irgendwie erfüllte es den alten Decimer auch mit Stolz, dass er einen so erfolgreichen Klienten in seinen Reihen hatte, der ihm hier in Rom gewiss noch gute Dienste leisten würde. Er nahm daher die freundschaftlich gereichte Hand entgegen und nickte auch diesem Dankend zu.


    "Vielen Dank Silanus! Auch ich denke, dass mir der Ortswechsel und die neue Aufgabe gut tun wird. Ich freue mich schon sehr auf das neue Amt und auf die Herausforderungen die es mit sich bringen wird. Auch dir wünsche ich alles Gute. Lass uns zusehen, dass wir im regelmäßigen Kontakt bleiben. Du bist meine Augen und Ohren hier in Rom und ich habe mir erlaubt auch bereits einige Freunde und Klienten an dich zu verweisen, falls sie irgendwo Probleme haben oder Unterstützung brauchen."


    Livianus setzte voraus, dass der Iunier kein Problem damit hatte und fragte daher vorher erst gar nicht, sondern stellte ihn nun vor diese Tatsache. Auf den abschließenden Scherz wollte er natürlich auch noch eingehen. Er zwinkerte ihm zu.


    "Und keine Sorge. Die Augusta wird sicher und gesund wieder nach Rom zurück kommen. Bei mir können deine Männer noch was lernen."

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    ......"Bezaubernd ist sie", bestätigte Menecrates. "Du sagst Begleitung? Sie reist mit dir?" Oder war am Ende nur die Begleitung am heutigen Tag gemeint? ..........
    ..............
    "Lass uns in Kontakt bleiben. Sollte ich etwas für dich tun können, dann weißt du, wie und wo du mich erreichen kannst." Er lächelte, wenn auch nur wenig. An Livianus' Strahlen reichte er heute nicht heran. Das mochte auch an dessen Begleitung Aglaia liegen, die ihm offensichtlich gut tat.


    "Wir werden ganz bestimmt in Kontakt bleiben mein Freund. Sofern ich nicht zu sehr von der schönen Aglaia abgelenkt bin. Sie wird mich nach Germanien begleiten.... frage nicht... Eine längere Geschichte, die ich dir vielleicht nachher noch erzählen kann. Aber nun verzeih, ich muss weiter."


    Der Decimer drückte auch noch einmal fest die Hand des Claudiers und wandte sich dann ab. Menecrates hatte sicher Verständnis dafür, da er als Consul der letzten Amtsperiode genau wusste, wie begehrt man als Hauptperson eines so großen Anlasses war und hinter dem Claudier hatte sich bereits eine Traube weiterer Honoratioren gebildet, welche dem Decimer beglückwünschen und verabschieden wollte. Viele davon kannte Livianus nur vom Hörensagen oder überhaupt nicht, aber bei solchen Veranstaltungen ging es darum zu sehen und gesehen zu werden - und das am besten wenn man der Hauptperson die Hand reichte und so allen anderen mit ein wenig schauspielerischen Talent vormachte, dass man diese gut kannte. So nickte Livianus dem Claudier noch einmal dankend zu und ließ sich dann zur nächsten Menschentraube weiterschieben, wo er wieder zahlreiche Hände zu schütteln und sich für die ausgesprochenen Glückwünsche bedanken musste.

    Lachend ging der Decimer auf Menecrates zu und reichte ihm freundschaftlich die Hand.


    "Ja, das werde ich wohl Menecrates. Aber ich habe diesmal dafür Sorge getragen, dass ich unser letztes Aufeinandertreffen an der Rennbahn nicht so schnell vergessen werde."


    Bei diesem Satz deutet Livianus mit dem Kopf und einem breiten Grinsen im Gesicht über seine Schultern, um den Claudier auf Aglaia aufmerksam zu machen, die mit seiner restlichen Entourage ein paar Schritte hinter ihm her schritt und wie das Ebenbild einer Göttin strahlte. In den letzten Tagen, seit sie mehr oder weniger bei ihm eingezogen war, hatte er schon öfters insgeheim bedauert, dass sie eine Peregrina und keine römische Bürgerin mit einem gewissen Stand war. Sonst hätte er sie wohl vom Fleck weg geheiratet. Doch er war sich sicher, dass die beiden auch so recht glücklich miteinander werden konnten. Verschmitzt zwinkerte er dem Claudier zu in dem Bewusstsein, dass Aglaia hinter seinem Rücken nicht viel davon mitbekommen würde. Ein wenig konnte er schon mit seiner neuen Eroberung vor seinem Alten Freund angeben.


    "Ich muss mich daher wohl nochmal für deine Zurückhaltung bedanken. Sonst wäre ich wohl nicht in den Genuss einer so bezaubernden Begleitung gekommen."


    Dann ließ er endlich die Hand des Claudiers los und wurde wieder etwas ernster. Er beugte sich verschwörerisch zu Menecrates vor und sprach leise genug, dass bei diesem Trubel nur der Claudier hören könnte, was er zu ihm sagte.


    "Ich bin zwar nun einige Zeit weg, aber wenn ich irgendetwas für dich von Germanien aus tun kann, dann zögere nicht mir zu schreiben. Sofern es in meiner Macht steht, werde ich dir helfen wo ich kann. Und siehst du den Mann dort drüben. Er ist mein langjähriger Klient Iunius Silanus, derzeit Tribun bei den Prätorianern. Sollte irgendetwas sein oder du und deine Familie irgendwo Unterstützung brauchen, dann kannst du dich jederzeit vertrauensvoll an ihn wenden. Er weiß, dass wir alte Weggefährten sind und wird dich daher bei allem unterstützen. Ganz gleich worum es sich handelte, du kannst ihm vertrauen."


    Dabei deutete er auf seinen Klienten Iunius Silanus, der sich ganz in der Nähe wohl noch die letzten Befehle an die Palastwachen ausgab. Vielleicht war es übertriebene Sorge, doch nach dem Sklavenaufstand, dem Mord an einem Senator vor der Curia Iulia und der Tatsache, dass sich Menecrates nicht immer nur Freunde gemacht hatte, war es doch irgendwie beruhigend zu wissen, dass Silanus hier in Rom war, um für den Decimer auf gewisse Leute ein schützendes Auge zu werfen.

    Decimus Livianus traf als einer der Hauptakteure des heutigen Tages ebenso mit den ersten Gästen ein. Begleitet wurde er von seiner neuen Eroberung Aglaia und einigen Klienten, die es sich nicht nehmen hatten lassen, ihren Patron von der Casa Decima abzuholen und ihn hier her zu geleiten. Weit kam er nicht, da er bereits am Eingang zahlreiche Hände schütteln und Glückwünsche entgegen musste. Ein kleiner Smaltalk hier und ein paar freundliche Worte dort. So bahnte er sich nach und nach seinen Weg durch die vereinzelten Grüppchen an Gästen, die in der nächsten Zeit bestimmt noch rasant anwachsen würden.


    Bis der Kaiser seinen Auftritt hatte dauerte es noch eine ganze Weile und in der Zwischenzeit konnte man sich mit Erfrischungen und kleinen Häppchen im großen Triclinium der Domus Flaviana stärken, auf das Livianus samt seinem Tross langsam aber zielbewusst zusteuerte. Unterwegs traf er auch auf bekanntere Gesichter, wie zum Beispiel seinen neuen Klienten Annaeus Florus Minor, den er herzlich begrüßte.


    "Annaeus! Es freut mich, dass du kommen konntest."

    "Ich werde es erfragen. Aber ich gehe einmal ziemlich sicher davon aus, dass wir in getrennten Wägen reisen werden und die Kaiserin es uns mitteilt, wenn sie Gesellschaft wünscht. Sie wird auf einer so langen Reise gewiss auch entsprechende Privatsphäre wünschen und hat sicher auch selbst Begleitung in Form von Hofdamen oder Dienerinnen mit. Ich selbst werde wohl je nach Tagesverfassung und Laune zwischen Pferd und Wagen wechseln. Ich hätte also auch nichts dagegen einen eigenen Wagen mit dir zu teilen."


    Nun war es endlich so weit und den Decimer hielt nichts mehr davon zurück einen herzhaften Bissen von seinem Essen zu nehmen. Doch nur um sich im Anschluss daran gleich fast zu verschlucken, nachdem Aglaia ankündigte, dass die heutige Nacht noch lange werden würde. Er blickte auf und sah auf ihr verschmitztes Lächeln, das keinen Zweifel daran ließ, dass sie dies auch durchaus ernst meinte. Bona dea! Diese Frau war in der Tat eine Venus und der Decimer fing langsam an sich darüber Gedanken zu machen, ob er sich in seinem Alter nicht ein wenig mit dieser heißblütigen Schönheit übernommen hatte. Doch sie war attraktiv, klug und witzig. Ein Mann konnte sich wohl keine bessere Frau an seiner Seite wünschen.


    Doch nun war einmal das eigentlich geplante Abendessen dran, wo sich die beiden tatsächlich ausgiebig stärkten, noch ziemlich viel Wein floss und sie sich nicht nur körperlich weiter näher kamen, ehe man zu Bett ging und die erste gemeinsame Nacht in den Räumen des Decimers verbrachte.

    Ich hoffe ich nehme mir nicht zu viel heraus eine Einladung in den Palast auszusprechen, aber es würde mich freuen bei meiner Entsendung zum Statthalter auch Freunde, Klienten und Honoratioren Roms unter den Gästen entdecken zu können. :)


    Gehen wir einmal davon aus, dass alle SIMON eingeladen sind und unser Kaiser und die Prätorianer ein Auge zudrücken, wenn man gleich in diesem Thread postet und die Wachen umgeht.


    Vielen Dank! ;)

    Solche Komplimente hörte der Decimer gerne und auch der körperlichen Art und Weise wie Aglaia zeitgleich ihre Dankbarkeit zeigte gab er sich mit Freuden hin. Auch ihrer sichtlichen Aufregung sah er mit einem amüsierten und gütigen Lächeln zu. Ja, da hatte er in der Tat einen guten Fang gemacht und er musste bei nächster Gelegenheit den Göttern dafür danken, dass sie Aglaia zu ihm geführt hatten. So viel Freude in ihrem Gesicht zu sehen, dass vor Aufregung und Tatendrang strahlte tat auch dem alten Decimer nach all dem Entbehrungen der letzten Monate wieder einmal gut.


    "Ja, du wirst die Kaiserin kennen lernen und auch den Kaiser. Er wird mich Ende dieser Woche im Palast empfangen und persönlich um Statthalter ernennen. Ich werde arrangieren, dass auch du bei dieser Zeremonie anwesend sein kannst und einen guten Platz unter den Gästen zugewiesen bekommst."


    Als Peregrina konnte Aglaia nie den offiziellen Platz einer Ehefrau an seiner Seite einnehmen. Vermutlich war ihr das klar, da sich auch bereits mit ihrem verstorbenen Partner Lucius ein solches Leben geführt hatte. Und nun mit einem Statthalter und Consular an ihrer Seite wäre das Ganze noch unvorstellbarer. Sie würde natürlich im privaten Rahmen das Leben DER Frau an Livianus Seite führen können - dafür würde er schon Sorge tragen - doch ihre Verpflichtungen waren dabei andere. Bei offiziellen Anlässen, wie diesem im Palast oder später als Statthalter, würde sie nie die zugewiesene Rolle einer Ehrfrau einnehmen können. Der Decimer ging jedoch davon aus, dass Aglaia damit auch nicht gerechnet und entsprechendes Verständnis hatte, sodass er es aus Rücksichtnahme nicht noch einmal auf den Tisch bringen musste.


    "Wir werden gleich im Anschluss über den Landweg abreisen. Die Kaiserin wird uns mit einer Leibgarde der Prätorianer begleiten. Es bleibt dir daher tatsächlich nicht mehr viel Zeit für die Vorbereitungen. Doch mein Maiordomus wird dich so gut es geht unterstützen. Du kannst natürlich ab sofort bis zur Abreise hier in der Casa Decima wohnen und alle Dinge welche du für die Reise brauchst auch hier her bringen lassen. Ob wir mit der Kaiserin gemeinsam Reisen oder in getrennten Reisewägen, müssen wir der Kaiserin überlassen. Mal sehen."


    Der Decimer schenkte ihr ein liebevolles Lächeln und erhob sich dann, um auf seinen Platz zu gehen.


    "Und nun sollten wir uns wirklich endlich dem Essen widmen, bevor uns vor Hunger die Kräfte verlassen."