Beiträge von Ricus Gotunus

    Ricus Gotunus betrat den Raum, der den Namen Sacellum trägt. Er verharrte einen Moment still, legte die rechte Hand vor seine Augen, um so sehend zu werden für den Asen "Thiure, den Hämmerer", den er als seinen "Fullthruigoden" als seinen Volltreuegott somit als göttlichen Freund verehrte. Es war ein stummes Gebet. Es sollte klar sein:
    "Seinem Gott dienen, hieß für ihn nun auch, Rom zu dienen!"


    Und dann stellte er sich breitbeinig auf, schaute gen Norden, wo der Überlieferung nach die Asenburg steht und sprach, nein er schrie förmlich den von ihm erwarteten Eid hinaus.


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    So als müsste man diese Worte nicht nur hier in Confluentes sondern auch in Gotunheimun und darüber hinaus in Asgard hören...

    Ricus betritt die Horea und was er sieht, läßt seine Augen glänzen.


    "Was es hier gibt, um einen Reiter zu rüsten, würde Zuhause den Monatsertrag eines ganzen Dorfes kosten! Und hier gehört es zur Grundausrüstung. Der Händler Sixtus aus Mediolanum hat also nicht geflunkert, als er im Anblick der Gotischen Thanen-Rüstung nur müde gelächelt hat und von der Qualitas Romana gesprochen hat, der Güte der Römischen Rüstung..."

    murmelte er vor sich hin.


    "Nun denn, Geduld, Geduld; wenn du dich hier selbst bedienst, wird der hiesige Dux oder Than wahrscheinlich hochgradig grantig. Wie hatte doch Sixtus gesagt:
    Bei der Armee sein heißt: Rumstehen und auf Befehle warten. Was du brauchst ist vor allem Geduld...


    Also ging er durch den Raum und heftete seine Augen vor allem auf die Hamata. Wahrhaftig, Stück für Stück Wunderwerke...

    Salve Decurio, Paullus Atius Scarpus gab mir diese Tabula für euch.


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    nomen: Ricos Gotunus
    habitus: gut
    morbi cogniti: keine bekannt
    exceptiuncula: Keine ersichtlich


    Gesamturteil: Diensttauglich für alle Waffengattungen


    Zusatz: Fähig im Lesen und Schreiben. Möglicherweise für admisitrative Arbeiten zu gebrauchen.


    gez. Paullus Atius Scarpus, Eques, Casparius]



    Ich hoffe, nun Mitglied der Ala werden zu können.

    Ricus sah einen Neuankömmling, der wohl auch Reiter im Dienste Roms werden wollte. Er grüßte ihn, wie er es von Zuhause, von Gotunheimun aus gewohnt war mit
    "Thiure möge seinen Hammer für dich schlagen lassen, die Asen mögen dir zur Seite stehen..."

    Auf den Weg zum Rekrutierungsbüro aß er seine letzte Schnitte Brot aus dem Proviantsäckchen und wartete sein Täfelchen aus der Krankenabteilung in der Hand darauf, an der Reihe zu sein. Nun stand ja wohl hoffentlich nichts mehr im Weg, ein Reiter im Diesnte Roms zu werden...

    "Lesen und schreiben, kann ich; freilich nicht so gut wie reiten. Denn als Sohn eines Pferdezüchters bekam ich mein erstes Pony, kaum dass ich laufen gelernt hatte. Und schreiben brachten mir die römischen Bernsteinhändler, die zu uns nach Gotunheimun an die Weichsel kommen erst vor 3, 4 Sommern bei.


    Dann werde ich jetzt mit den Liegestützen beginnen..."


    Innerlich zählte er 1, 2, 3 ....


    Und nun die Kniebeugen, dachte er sich. Und wieder zählte er für sich: 1, 2, 3...


    Etwas aus der Puste stand er danach vor Scarpus und sah ihn fragend an:

    Ricus Gotunicus betriit den Raum. Er verneigtesich leicht und grüßt:


    "Salve. Decurio Dexius Lucius schickt mich hierher. Hier sind meine Unterlagen!"


    Und er weist auf das Täfelchen, das ihm mitgegeben worden ist.

    Nun denn, einen Goten zu fragen, ob er reiten kann ist wie wenn man einen Adler fragt, ob er fliegen kann.
    Thiudarajik Sohn AusrvakarS heiße ich; der Name meiner Mutter ist Sunnasuistar. Mein Vater Ausrvakar ist Than des Gutes Austroheimun (auf römisch Südheim). Es liegt auf dem jenseitigen Ufer der Weichsel (auf römisch Visula) gegenüber der Hauptstadt von Gotunheimun, (auf römisch Gotenheimat) Sie heißt Godisskanza (auf römisch Gotenhafen).
    Unsere Altforderen wissen: Wir Goten sind vom Jenseitigen Ufer des Skanniaschen Meeres, also von Norden, mit 3 Schiffen an der Weichselmündung gelandet. Mein Großvater hat mit erzählt, sein Großvater sei als Kind Insasse eines dieser Schiffe gewesen.
    In Godisskanza erhandeln u. a. römische Händler Bernstein. Ich war sehr oft mit meinem Vater oder einem meiner älteren Brüder dort. Im Winter suchten wir selbst Bernstein oder tauschten es gegen Vieh (Pferde und Rinder) für Bernstein aus dem Osten ein. Im Sommer bekamen wir Gold für Bernstein von den Römern. So erlernte ich die Sprache Roms. Seine Händler gaben mir in ihrer Sprache den Namen Ricus Gotunus. Auch zeigten sie mir, wie man mit einem Griffel in Ton, oder mit einer Feder auf Pergament die Sprache Roms ritzen oder kritzeln kann. „Schreiben“ haben sie das genannt.
    Krankheiten hatte ich außer dem Kinderkram wie Masern, Windpocken und ähnliches keine...


    Gibt es noch mehr, Herr, was Ihr von mir wissen möchtet?

    Es wurde langsam Abend, heute würde es wohl nichts mehr werden, sich zum Castellum zu bewegen. Und so fragte Ricus sich zur Herberge durch, um für die Nacht ein Dach über dem Kopf zu haben.
    "Und etwas für zwischen die Zähne ist auch nicht schlecht" meinte er mehr zu sich selbst.

    Ricus stand nun als vor dem Rekrutierungs-Büro und er wußte nicht so recht, was jetzt hier üblich ist: Und er dachte bei sich:


    "Warten, um dann als Schlafmütze zu gelten, oder forsch den Raum betreten, um dann als Flegel gleich raus zu fliegen.
    Zuhause war es mit den Römer einfacher gewesen. Bei den Händlern wusste man, die wollten Bernstein und hatten Gold. Und es war der Lauf der Dinge, dass sie natürlich viel Bernstein haben wollten, selbstverständlich für möglichst wenig Geld. Aber was hier angebracht ist, was hier richtig ist, bei Thore, Wuodin und der Hehren Himmelskönigin, woher soll ich das wissen..."


    Und so entscheidet er sich, ein möglichst intelligentes Gesicht auf zu setzen und der Dinge zu harren, die da auf ihn zukommen werden.