Sie verabschiedete sich und freute sich schon, dass sie sich waschen und ausruhen konnte nach der anstrengenden Reise. sie folgte der Sklavin in ihr neues Zimmer.
Beiträge von Octavia Varena
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Varena nickte bei seinen weisen Worten, denn die Erfahrung sprach aus ihm. Viel konnte sie nicht darauf erwidern und so gemahnte sie sich auf einen Aufbruch. "Wir sollten dann die Briefe austragen und zu deiner Casa gehen, bevor der ganze Tag um ist. Vielleicht sollten wir die Tage auch noch einmal mit Octavius Macer sprechen, denn er ist hier der Hausherr. Es wäre bestimmt nicht höflich ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen."
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"Ich danke dir sehr für die herzliche Aufnahme, Octavius Macer. Ich werde mich bemühen ein aufrechtes Mitglied dieser Gens zu sein." Sie war schon gespannt auf ihr cubiculum, dass die Sklaven gerade flott machten.
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Varena lehnte sich mit dem Kopf an seine Brust und lächelte dann zu ihm auf. Wenigstens verurteilte er sie nicht, auch wenn sie damals bei dieser Aktion wirklich nicht nachgedacht hatte über ihren Ruf, auch wenn mit Aculeo rein gar nichts unschickliches passiert war. Es hätte trotzdem Wellen schlagen können und sie in Verruf bringen. Sie seufzte leise und flüsterte "Ich bin froh, dass du mich verstehst und nicht für ein schlüpfriges Ding hältst. Ich habe damals nicht nachgedacht und trotz allem hätte ich einen Senator nicht so aus dem Haus werfen dürfen, egal wie erregt ich war. Ich hoffe Sedulus sieht es mir nach, sollte ich ihn noch einmal treffen. Ich schätze er hat trotzdem eine Entschuldigung verdient, denn mein Zorn richtete sich gegen Aculeo und nicht gegen ihn."
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Varena trank langsam ihren Wein aus und antwortete der jungen Patrizierin dann. "Ich bin sicher, dass wir die richtige Therme finden werden. Und wenn du gerne philosophierst oder Lyraspiel magst, wird uns bestimmt nicht der Gesprächsstoff ausgehen. Ich bin zwar nicht reich, aber ich besitze einen kleinen Schatz an Schriftrollen, wenn du gerne liest." Vielleicht hatte sie das Mädchen schon wieder überfallen. Manchmal war Varena einfach so überschwänglich in diesen Dingen.
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Varena biss sich auf die Lippe und überlegte einige Momente. Sie konnte ihn nicht anlügen und eigentlich wollte sie das auch nicht. Es würde ja ohnehin wahrscheinlich alles rauskommen, auch wenn es ihr peinlich war. "Nunja...da ist etwas. Vor einigen Wochen habe ich einen jungen Germanica kennengelernt. Er heißt Aculeo, aber ich wusste schnell, dass dies nicht zu einer Beziehung führt, wie wir sie haben. Als wir nach einem Fest nachts im Garten der Casa Germanica saßen, wurden wir von einer Matrone der Germanica quasi erwischt. Aber wir saßen eigentlich nur da und redeten...Und einige Tage später kam Aculeo mit Germanicus Sedulus um um meine Hand anzuhalten, aber ich fürchte ich habe sie beschimpft und nunja rausgeworfen." Das Gesicht des Mädchens glühte, denn sie war auch zu Sedulus recht rüde gewesen und hatte die beiden Männer angeschrien.
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Varena fiel direkt das Lächeln aus dem Gesicht, als sie den Namen Germanicus Sedulus hörte. Das war doch der Senator, der Aculeo im Schlepptau hatte. Sollte sie Verus von diesem Intermezzo erzählen? Besser wäre es wohl, sie würde es verschweigen. Es würde kein gutes Licht auf sie werfen, wegen diesem dummen Missverständnis. Da sie leider weder eine gute Schauspielerin noch Lügnerin war, wirkte ihr aufgesetztes Lächeln mehr als unecht. "Gut, dann wissen wir ja wem wir diese Briefe schicken. Wollen wir sie Sklaven übergeben, oder persönlich die Runde machen?"
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Varena schaute noch einmal nach und nickte dann lachend. "Ja so können wir es lassen...und du wirst nicht alt. Irren ist menschlich, Verus. Aber ich weiß gar nicht wem ich diesen Brief schicken soll. Eigentlich kenne ich noch kaum andere Leute hier in Rom." Ein wenig zerknirscht schaute die junge Frau auf das Stück Papyri.
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Varena begann sich ein wenig zu entspannen, nachdem ihr Seiana die eher freundschaftliche Anrede angeboten hatte. Sie erwiderte mit einem Lächeln "Nur wenn du mich auch Varena nennst, Seiana. Danke für deine Glückwünsche." Eine Sitzgelegenheit bot sich nun auch dar und so setzte sie sich neben Verus und hoffte, dass die Sklaven bald mit Getränken kommen würden. Es war doch sehr heiß um diese Tageszeit und etwas Kühles zu trinken würde ihre Stimmung heben.
Als Verus ihr Kennenlernen ansprach musste die junge Frau schmunzeln. "Nun, wie Verus sagte haben wir uns im Tempel kennengelernt. Ich wollte Iuppiter ein Opfer darbringen und beten, doch es fand sich kein Priester weit und breit und so bewunderte ich eben still die Mosaike. Dort trafen wir uns und verloren uns sogleich in einem philosophischen Gespräch. Und der Rest ist Geschichte...". Mit einem verliebten Lächeln sah sie kurz zu Verus hinüber. Mehr wollte sie eigentlich nicht mehr erzählen, da es sonst zu privat wurde.
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Varena las den Brief betont langsam, um im Geiste die Worte durchzugehen. Nach einiger Zeit nickte sie dann und meint mit einem Lächeln. "Schau du hast dort in der letzten Zeile bei Briefe das e vergessen...". Was ihr allerdings mehr Sorgen machte, als dieser Brief, war die Frage, wem sie den Brief schicken sollte. Sie hatte nachwievor keine große Ahnung, wen sie einladen sollte.
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Varena zog die Beine an und legte ihre Arme darum, ehe sie ihren Kopf in dieser für sie so gewohnten Position zur Seite neigte. Sie schien kurz zu überlegen und meinte dann "So gute Freunde habe ich nicht...die Romantik gehört uns ganz alleine...Lassen wir es formell klingen um dem ganzen Gewicht zu geben, auch wenn sich vielleicht sonst keiner um unsere Hochzeit Gedanken macht."
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Varena lachte leise silberhell auf und damit schreckte Atia aus ihrem Schlummer mit einem lauten Schnarcher. Ein wenig benommen schaute die Alte drein, ehe sie missbilligend zu Varena und Verus sah, die eng umschlungen zusammen auf dem Sessel lümmelten. Sie räusperte sich kurz, aber solange nichts Schlimmeres geschah, musste sie bestimmt nicht dazwischengehen. Varena lachte nur erneut, als Atia den Kopf schüttelte und löste sich dann von Verus, auf dessen Schoß sie die ganze Zeit gesessen hatte.
Als sie sich gegenüber von ihm niederließ in ihrem Lieblingssessel meinte sie leichthin "Und wie fängt man so einen Brief an? Du hast so geklungen, als ob du solche Briefe schon dutzendweise aufgesetzt hast..."
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Varena löste sich nach einer schieren Unendlichkeit ein wenig keuchend von ihm. Der Kuss hatte sie erhitzt und ihre Wangen waren gerötet. Ein Lächeln lag auf ihren Zügen und es schien fast, als bräuchte sie einige Momente um wieder in die Realität zurückzufinden. Sie schmiegte sich wieder an Verus und meinte dann leise "Wollten wir nicht eigentlich noch einen Brief schreiben?". Sie hoffte, er wäre jetzt wieder besserer Laune und sie habe den Schatten der Trauer ein wenig vertrieben.
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Varena hatte Atia längst vergessen, die allerdings auch schon wieder friedlich in der Ecke schlummerte. Als sich Verus ihr zum Kuss näherte legte sie erst sanft ihre Lippen auf seine, ehe ihr Kuss fordernder und hungriger wurde. Wie ein Ertrinkende klammerte sie sich an ihn, als wäre er das rettende Floß. Es war als würde die ganze Welt um sie herum versinken, und alles was es noch gab, waren sie und er. Sie hätte nicht sagen können ob dieser Kuss Sekunden, Minuten oder Stunden gedauert hatte, aber es war auch nicht wichtig. Alles was wichtig war, hatte sie nun gefunden und sie wollte es nicht mehr hergeben.
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Wie konnte sie diesen Mann nicht lieben? So etwas Schönes hatte noch keiner zu ihr gesagt und sie spürte, dass es die volle Wahrheit war. Er wollte sie nicht um den Finger wickeln, denn er drückte nur aus, was in seinem Herzen geschah. Varena fehlten sichtlich die Worte und sie war so gerührt, dass sie mit den Tränen kämpfte. Mit erstickter Stimme flüsterte sie "Bis zu diesem Tag war ich nicht ganz, aber jetzt bin ich es. Ich liebe dich Verus, mehr als mein Leben."
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Varena schloss mit einem seligen Lächeln ihre Augen und rezitierte leise den Vers, der ihr auf Anhieb einfiel "Seit so langer Zeit ist demnach die Liebe zu einander den Menschen eingeboren und sucht die alte Natur zurückzuführen und aus zweien eins zu machen und die menschliche Schwäche zu heilen. Jeder von uns ist demnach nur eine Halbmarke von einem Menschen, weil wir zerschnitten, wie die Schollen, zwei aus einem geworden sind. Daher sucht denn jeder beständig seine andere Hälfte." Es war wunderbar diese Zeilen erneut durchzugehen.
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Varena trank ja nur verdünnten Wein, nach dem verhängnisvollen Abend auf dem Fest, wo sie schon ziemlich angetrunken nachts unterwegs gewesen war. So machte es ihr nur wenig aus schon beim zweiten Becher zu sein. Und nachdem das Gespräch mit der sehr netten Faustina so gut verlief, beschloss sie gleich Nägel mit Köpfen zu machen. "Hättest du vielleicht Anfang nächster Woche einmal Zeit? Wir könnten uns ja in der Casa Octavia oder auch in der Villa Tiberia treffen und dann gemeinsam ein wenig die Stadt erkunden. Irgendein Haushaltssklave wird sich bestimmt als Führer eignen und es schätzen, mal ein wenig rauszukommen" sagte sie mit einem verschwörerischen Lächeln.
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Varena strich sanft durch seine Haare und lehnte ihren Kopf an seinen. Sie konnte seine Gewissensbisse verstehen und vielleicht musste er sich wirklich irgendwann vor den Göttern dafür verantworten, aber man konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Sanft flüsterte sie "Wir alle treffen Entscheidungen und hinterher ist man immer schlauer...aber jeder Mensch bekommt eine zweite Chance, Verus." Dann hauchte sie ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und streichelte noch sanft sein Haar, ehe sie versuchte ihn auf andere Gedanken zu bringen. "Hast du jemals Platons Geschichte über die Kugelmenschen gelesen? Seit ich ein junges Mädchen war, habe ich diese Geschichte geliebt."
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Nachdem ihre Ankunft von den Haussklaven gemeldet wurde, vergingen einige bange Momente für die junge Octavia. Wie viele Leute wohl auftauchen würden und wie sie sie aufnehmen würden? Auch war ihr Verus Position innerhalb seiner Gens vollkommen unbekannt und sie kannte hier ja auch niemand. Als dann eine elegante, junge Frau ins Atrium kam musterte sie diese einen Augenblick. Die hochzuckende Augenbraue und die Verzögerung ehe sie ein Lächeln aufsetzte entgingen ihr ebenfalls nicht. Auch wenn das Lächeln echt wirkte, war es als bliebe der Raum kalt.
Allerdings bewunderte sie sofort die schlichte Eleganz von Seiana, auch wenn diese ihr zulächelte. Da sie heute nur sehr schlicht gekleidet war kam sie sich direkt wie ein hässliches Entlein neben der Decima vor. Etwas zögerlich erwiderte sie diesen Gruß mit einem leise "Salve Decima Seiana. Ich bin Octavia Varena." Mehr wusste sie zu der Frau nicht zu sagen und so versuchte sie auch ein halbwegs echt wirkendes Lächeln aufzusetzen, was nur sehr leidlich gelang. Momentan fühlte sie sich ein wenig unwohl in dieser unbekannten Umgebung.
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Varena nickte und lächelte erfreut. "Habt Dank Lucius Iulius Centho. Ich werde natürlich zur Sitzung erscheinen und freue mich schon auf das Gespräch. Ich würde mich freuen, wenn du mir einen Boten zur Casa Octavia schickst, sobald der Termin feststeht. Vale!".
Die junge Frau erhob sich und nickte dem Iulier noch einmal grüßend zu, ehe sie dann das Büro verließ. Er würde bestimmt noch genug anderes zu tun haben, sodass sie ihn nicht weiter aufhalten wollte.