Beiträge von Tiberia Faustina

    Das kam überraschend. Opfern ... aber was. So ganz ohne Vorbereitung, ohne Täubchen oder irgendwas. Das Pferd konnte man ja schlecht opfern und den spontanen Macer erst recht nicht. ;) :D


    Sim-Off:

    Hatten wir nicht einen Picknickkorb dabei? :D


    "Wollen wir nicht das Stück Bärenblutwurst opfern, das noch im Korb liegt?".


    Sim-Off:

    Das es sowas gegeben haben soll, weis ich aus Asterix bei den Schweizern ;)

    Mit einem Auge verfolgt Faustina, das sich Chio aufmachte um die Pferde in ihren Boxen zu bewundern. Da hatte sie nichts gegen.


    "Du meinst alle Pferde hier sind wie Titan?", dabei schaute sie Aretas lächelnd an, "Das erklärt die Tatsache, das unser Stall so schlecht in den Rennen abschneidet. Denn ist es ist es in einem Gespann nicht so, das es neben Bestien auch ruhiger Pferde bedarf um das Gepann, vor allem in den Kurven auf der Bahn zu halten?".


    'Wann begreifst Du endlich, das ich nicht umsonst die Tocher von Dolabella bin?' fragte sich Faustina in stillen.


    Als sie sah, das Chio an einer Box stehen blieb und mutig die Hand hineinhielt, schien es als ob sie etwas gefunden hatte.

    Nach einer längeren Suche fand man den Laden des Schneiders. Bescheiden in einer Nebengasse und ebenso bescheiden in der Aufmachung. Das gefiel zumindest Faustina. Mutig betrat sie an der Seite von Flora den Lade und wunderte sich etwas über die Begrüßung.


    "Wir sind auf der Suche nach neuen Kleider. Man hat uns gesagt, das man hier das Beste bekommt, was Rom auf dem Gebiet zu bieten hat. Nun denn, wir sind hier und jetzt wollen wir uns überraschen lassen.".


    Steif und ziemlich unterkühlt antwortete Faustina auf die Begrüßung.


    "Dann laßt euch überraschen!", sagte die kleine Sklavin und bot den beiden jungen Frauen zunächst eine Sitzgelegenheit an. Dann verschwand sie in enem der hinteren Räume. Kurz darauf erschien der Herr der Roben persönlich. Groß, schlank, mitteleren Alters, offensichtlich kein Römer. Er gab sich etwas sonderbar und begrüßte mit einer hellen Stimme. Ave, verehrte Damen. Was darf ich zeigen? Nach was gelüstet es euch? Jetzt erst bemerkte Faustina das er leicht geschminkt war, vermutlich stammte er aus Aegyptus.

    Mit Pferden konnte er gut, das sah man.


    "Haben wir ein Pferd für meine kleine Chio oder haben wir nur schöne Bestien, wie diesen Titan? Ich möchte nicht das sich Chio den Hals bricht!", das war nicht nur so dahin gesagt.



    Sim-Off:

    Dann werde ich meinem "Informanten" mal auf die Füße treten. Mit dem Kollegen "Hobbyarchäologe" habe ich mal darüber gesprochen und der meinte, die sind erst nach der Hunnenzeit in Europa eigenführt worden. Aber was solls.

    Die Verlegenheit, die ihm nicht nur ins Gesicht geschrieben stand, amüsierte Faustina diebisch. Offensichtlich hatte er damit zu kämpfen, eine Frau auf einem Pferd sitzen zu sehen. Sicher war es nicht üblich, genau deshalb, war Faustina stolz darauf, das sie nicht nur sehr gut reiten konnte, sondern das es ihr Vater erlaubt und gefördert hatte.


    Nach einer langen, sehr langen Minute, erlöste sie Aretas von seinen Sorgen.


    "Wie ich schon sagte, ich reite seit Jahren und bin eine gute Reiterin. Auch wenn es in meinen Kreisen nicht schicklich ist ... vielleicht gerade deshalb!". Sie drehte den Kopf zu Aretas und grinste ihn an. "Aber heute ist mir nicht so richtig danach. Wir sind hier, um ein sanftes Pferdchen für Chiomara Minor zu suchen. Sagen wir als Geschenk für ihre Dienste!". Das Grinsen auf ihrem Gesicht wurde noch breiter.""Wo wir aber gerade bei Diensten sind da wäre noch etwas. Etwas das Dich betrifft!". Geheimnisvoll ließ sie Aretas ersteinmal im Dunklen. Das Grinsen war verschwunden und wich einem ernsten Gesichtsausdruck.



    Sim-Off:

    Soweit mir bekannt ist, gab es zu dieser Zeit noch keine Sättel. Zwischen Popo und Pferderücken lag nur eine Decke.

    Seine zärtliche Geste, brachte Faustina noch mehr in Verwirrung. So etwas hatte sie noch nicht erlebt. Immer noch versuchte sie ihre Gefühle zu ordnen, aber vor allem einzuschätzen. Irgendwie brauchte sie Rat. Sie musste jemanden fragen, der älter und erfahrener war. Mal sehen wen sie das in der Villa auftat.
    Bis dahin, so beschloss Faustina, würde sie den Ausritt und seine Gegenwart geniesen.

    "Du meinst also, eine Frau würde besser mit ihm klar kommen?", grinste sie frech. "Ich bin schon geritten da konnte ich gerade laufen. Reitzen würde es mich schon einen stolzen Hengst zu reiten.". Das sie nie ein Pferd eingeritten hatte, es nicht dufte, hatte sie ihrem Vater nie verziehen.

    Den Pfiff hatte sie kaum gehört, daher erschrak Faustina als das schöne Tier mit den Hufen gegen die Box trat. Pferde waren nervöse Tiere und Faustina war mit ihnen aufgewachsen. Daher war es für Faustina nichts besonders, das mal eines kurz ausschlug. Dafür gab es oft nichtige Gründe. Eines machte dieser Ausbruch von Kraft deutlich, Faustina hatte mit ihrer Einschätzung Recht. Ein lebhaftes Pferd!


    Dann hörte sie die Stimme von Aretas, in der ein leicht sarkastischer Unterton lag. Wohlwollend nahm Faustina zur Kenntnis, das er auch Chio begrüßte. "Aretas, wie schön.". Wieder konnte sie bewundern, wie gut er mit Pferden umgehen konnte. "Ein wundervolles Tier! Wie heißt er?". Vorsichtig, aber nicht ängstlich, streichelte Faustina den Hals des schönen Pferdes.

    In der Villa hatte sich Faustina gelangweilt und hatte sich deshalb zu den Stallungen bringen lassen. Sie ging an diesem trüben Tag hochgeschlossen an den Ställen vorbei. Hier und da schaute sie den Männern bei der Arbeit zu. Aretas war ihr noch nicht aufgefallen, vermutlich trieb er sich mal wieder irgendwo herum. Dabei war nicht nur Langeweile der Grund ihres Hierseins. Es war auch die Tatsache, das sich Faustina, je länger sie in Roma war, sich unsicherer fühlte. Die Menge an Menschen, das Gedränge und vor allem ihr gesellschaftlicher Status brachten es mit sich, das sie sich zunehmen nicht mehr alleine vor die Tür traute. Doch ständig in eine Sänfte steigen, war auch nicht ihr Ding. Was sie brauchte war ein Leibwächter! Ein Kerl der wusste wie man kämpft und kein Problem damit hatte im Notfall einen anderen Menschen um die Ecke zu bringen. Kurz einEx- Soldat und noch kürzer Aretas. Hatte er ihr nicht gesagt, das er Soldat war und sich immer noch als solcher fühlt? Einzig die Sorge, das sie nicht wusste ob sie sich auf ihn wirklich verlassen konnte, ließ die Wahl doch nicht so Erstklassig erscheinen.


    Einen Stalljungen, kaum älter als 10 oder 11 Jahre, beauftragte Faustina nun mit der Suche nach Aretas. Sie selbst blieb bei einem wundervollen Ross stehen, dessen Name sie nicht kannte. Aber das einen Eindruck von Kraft und Ausdauer bei ihr hinterliß. Ein Traum von einem Pferd.


    "Das ist sicher kein Pferd für Dich.", meinte Faustina lachend zu Chio, die sie natürlich begleitet hatte.

    Es war besser, sich zu lösen und weiter zu reiten. Zumal dieser Morgen traumhaft war. Gekonnt schwang sich Faustina auf das schöne Pferd und wollte ihm gerade, wie sie es von zu Hause gewohnt war, die Fersen in die Flanken geben, aber gerade rechzeitig fiel ihr ein, das sie hier nicht in Griechenland war. Sie bremste ihre Ausgelassenheit und wartete bis Macer die Richtung wies.


    "Veilleicht sollten wir Fortuna wirklich opfern.", sagte sie in einem seeligen Gefühl und streichelte dabei zärtlich die Mähne des Pferdes.

    Leise stöhnte Faustina auf. In vollen Zügen genoss sie die Liebkosungen ihrer Chios. Innerlich immer noch von den Gefühlen aufgewühlt, die die Auspeitschung von Aretas in ihr ausgelöst hatte.


    "Gerade DAS wirst DU immer dürfen.", hauchte sie und legte beide Hände auf den Hinterkopf ihrer Sklavin. "Oh Chio .... ich liebe Dich!", stöhnte Faustina mit verdrehten Augen.


    Kaum hatte Chio mit dem Spiel begonnen, nahm Faustina in gleicher Weise daran teil. Kein Mann würde es je schaffen, diese Art von Lust und Leidenschaft in ihr zu enfachen.

    Immer noch erstaunt über die Massen an Menschen die sich in Rom durch die Gassen zwängten, bemerkte sie zunächst nicht, dass sie immer mehr zusammenrückten. Erst als Avianus Hand die ihre berührte, zuckte sie zusammen. Nicht weil es unangenehm gewesen wäre, nein, es kam nur überraschend. Amüsiert bemerkte sie auch, das Avianus verbal ein wenig ins straucheln geriet. Gut erzogen, ließ sie sich das nicht anmerken. Ihr wäre es sicher nicht anders ergangen, wenn sie gesprochen hätte. Denn diese flüchtige Berührung war nicht unangenehm gewesen, im Gegenteil. Es war verwirrend. Scheinbar hatte dieser zufällige Hautkontakt nicht nur auf Avianus eine verwirrende Auswirkung. In ihrem Inneren brach aber ein Gefühlschaos aus.


    Sie erreichten das Theater und Faustina hatte bis dahin geschwiegen. Im Theater selbst fanden die beiden schnell einen guten Platz und setzten sich nebeneinander.


    "Ein wunderschönes Theater.", dabei sah sie Avianus von der Seite an und dachte nicht nur das Theater ist .....

    Er hatte also Pläne, gut, dachte Faustina.


    "Fortuna hat entschieden! Du bleibst mein Sklave!".


    Ein kaltes Lächeln umspielte ihre Lippen. Somit hatte sie einen guten Fahrer, den sie nicht bezahlen mußte.


    "Ich halte mein Versprechen. Du gehst zurück zu den Ställen. Du wirst hart trainieren um für die Rennen fit zu sein. Die Stallarbeit ist nicht mehr dein Ding. Rennen fahren, das ist ab jetzt deine Bestimmung.".


    Langsam erhob sich Faustina. Chio hatte gelitten unter der ganzen Situation. Jetzt war es an Aretas das wieder gerade zu biegen.


    "Und noch was. Du bist Chio etwas schuldig".



    Dann verschwand sie und mischte sich unter die Gäste.

    Als Landei hatte Faustina natürlich noch nix von Carolus gehört. Als sie aber hörte, das er ausgefallen Kleidung schneiderte, war sie um so neugieriger.


    "Ausgefallen? In welcher Beziehung? Aufreizend?", mehr als einen nackten Fuß hatte sie bisher nicht gezeigt. Ihre Kleidung war immer züchtig, wenn auch elegant und nicht gerade billig. Daher macht es ihr etwas Angst, dass mit Ausgefallen, dann doch Freizügig gemeint war.


    "Hoffentlich hat dieser Carolus auch einen Sklaven der einem die Pakete nach Hause trägt!", lachte Faustina und staunte das Flora den Weg nicht kannte.

    Das Chio sich ankuschelte freute Faustina ungemein. Sicher hatten die beiden bisher viel Freude miteinander gehabt und was wichtiger war, Faustina liebte ihre Sklavin. Was aber genauso gewiss war, war die Konsequenz der Geburt. Irgendwann musste sie einen Mann heiraten. Irgendwann ...


    "Du hast es im Grund einfacher. Du musst nicht heiraten. Ich schon irgendwann, wird man mir einen Mann aussuchen. Es sei den ich suche mir selbst einen. Aber damit sind wir wieder bei der Ausgangslage mit meinen beiden Jungs.".


    Zärtlich nahm sie Chio in den Arm.


    "Wenn ich heirate, wird sich zwischen uns nichts ändern! Das verspreche ich Dir.". Dann küsste sie Chio leidenschaftlich.

    Noch nie hatte Faustina um mehr als eine Sesterze gewürfelt und das auch nur mit ihrem Vater. Hier ging es um mehr, um wesentlich mehr. Chios Angst um Aretas, sie Sorge um seine Zukunft zeigten sich ganz offen in ihrem Gesicht. Daher auch die "Bedingung" das er im Falle des Verlierens, wieder Rennen fahren durfte.


    "Einverstanden!", meinte Faustina einsilbig. Verlor sie nun einen guten Fahrer oder gewann sie einen renitenten Sklaven? Sollte er zu letzterem mutieren, würde die Peitsche immer bereit liegen.

    Jetzt rächte es sich, ohne Sklaven losgezogen zu sein. Einen Träger für die zu erwartenden EInkäufe könnte man später sicher gebrauchen. Von Flora ließ sich Faustina über den Markt führen. Da sie noch keine große Ahnung davon hatte, wo man was bekam.


    "Kleider wären eine gute Idee. Ich brauche noch was feines, elegantes für eventuelle Verpflichtungen.", dabei dachte sie an die beiden Herrn, die ihr den Hof machten.


    Flora schien genau zu wissen, wo man so etwas bekam.

    Ein Schlitzohr, ein echtes Schlitzohr. Selbst schuld!, dachte Faustina und nickte nur. Sollte er würfeln. Dabei hielt sie immer noch die Hand Chios. Vielleicht war es für alle besser, wenn er gewann.