Beiträge von DIVUS IULIANUS

    Der Kaiser legt ein gerade frisch unterzeichnetes Schriftstück zur Seite und blickt auf.


    "Sei gegrüßt, Praefectus Urbi. Nimm Platz. Es freut mich zu hören, dass die Suche nach Offizieren von Erfolg gekrönt ist. Welcher Offizier wurde denn ausgeliehen und für welchen Zeitraum?"


    Diese ungewöhnliche Maßnahme ist dem Kaiser eine Nachfrage wert.


    "Diese neue Unterstützung in der Führungsebene wird sich hoffentlich auch auf die Resultate auswirken. Zuletzt gab es ja immerhin keine neuen Meldungen über auffallende Übeltäter. Oder gibt es diesbezüglich etwas, was ich noch nicht weiß?"

    "Das ist zweifellos richtig. Allerdings halte ich es ebenso für sinnvoll, einen Paragraphen oder einen ganzen Teil gleich mit einer Korrektur in eine sinnvolle Fassung zu bringen und nicht verschiedenen Fassung mit Teilkorrekturen zu Veröffentlichen."


    Der Blick des Kaiser wechselt kurz zwischen den beiden Quaestoren hin und her.


    "Nun, wir werden uns später festlegen. Quaestor Flavius Gracchus, ich sehe bei dir noch einige Wachstafeln. Sind das noch mehr Vorschläge?"

    "Danke der Nachfrage. Soweit es mich betrifft, ist alles zu meiner Zufriedenheit."


    Der Kaiser betritt den Saal und steuert zielgerichtet den Lectus Medius an, wo er Platz nimmt, gemeinsam mit Florus und dem Prinzen. Zuvor stellt er jedoch jenen sowie Aurelius Cicero den übrigen anwesenden Flottenoffizieren vor.


    "Meine Herren, ich darf euch aus meiner Begleitung den Quaestor Aurelius Cicero vorstellen, der mich aus Interesse an der Stadt Misenum begleitet und der morgen die zivilen Hafenanlagen besichtigen wird. Und als besonderer Gast begleitet mich Prinz Acuma von Dakien, Sohn des Dakischen Königs."


    Er geht davon aus, dass den Offizieren die politische Bedeutung eines solchen Aufenthaltes bekannt ist.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERHEBE ICH
    MARCUS AELIUS CALLIDUS
    TIBERIUS IULIUS NUMERIANUNS


    IN DEN
    ORDO EQUESTER



    Es ist ihnen ab heute gestattet, die Abzeichen
    des Ordo Equester zu tragen, den Ritterring und
    den Latus Angusticlavius.
    Equites stehen herausgehobene Tätigkeiten in
    Verwaltung und Exercitus Romanus offen.



    - DCCCLVI AB URBE CONDITA -

    Erneut erfordert es hohe Konzentration, alle Vorschläge aufzunehmen und nachzuvollziehen. Gelegentlich bittet sich der Kaiser eine kurze Pause aus, um die betreffende Passage zu studieren, dann nickt er in der Regel als Zeichen seiner Zustimmung.


    "Das ist eine sehr lange Liste von Vorschlägen. Ich fürchte, ich hätte diese Arbeit schon viel früher in Angriff nehmen sollen. Nun, jetzt liegt sie auf dem Tisch. Zweifellos wird es eine Zeit dauern, bis alle Vorschläge umgesetzt sind.


    Könnt ihr Vorschläge dazu machen, welche Änderungen die höchste Priorität haben sollten?"

    Der Kaiser begrüßt den Präfekten der Garde und den zukünftigen Präfekten der Classis jeweils nochmal mit einem Kopfnicken. Eine Frage, ob die Unterkünfte in ordnung seine erübrigte sich, sowas fragte wennschon der Gastgeber.


    "Lasst und hinein gehen. Ich nehme an, man erwartet und im Inneren."


    Ein Diener löste sich aus der kleinen Gruppe hinter dem Kaiser und überbrachte dem Soldaten vor der Tür den Wunsch, dass der Kaiser und seine Offiziere das Triclinium nun gerne betreten würden.

    Während der Kaiser auf die Antwort des Zeugen wartet, lässt er sich das fragliche Edikt vom Tisch des Anklägers bringen. Nach eingehender Untersuchung kommt er zu dem Schluß, dass das Siegel nicht von einem anderen Dokument abgenommen und hier aufgesetzt wurde.


    Sim-Off:

    Da der SL nicht angemeldet wurde, dass es sich um einen Sonderfall handeln soll, nehmen wir den Normalfall an, also ein echtes Siegel.

    Auch hier hatte der Kaiser vom ebenfalls patrizischen Quaestor nichts anderes erwartet. Einen Moment denkt er darüber nach, beim nächsten Mal auch eine Plebeier zu beauftragen, falls er wieder einemal Gesetze überarbeiten lassen sollte. Dann nickt er.


    "Gut, dann gebt ihr also eine einstimmige Empfehlung.


    Welches ist der nächste begutachtete Teil?"

    Der Kaiser folgt den Vorschlägen aufmerksam und konzentiert. Dass ein patrizischer Quaestor recht forsch vorschlägt, die gesetzgeberischen Möglichkeiten eines Plebiszits zu beschneiden, wundert ihr nicht. Der gegenteilige Vorschlag, das Plebiszit korrekt zu verankern, hätte ihn aus diesem Mund mehr überrascht.


    "In der Tat ist die Kombination der verschiedenen Paragraphen in dieser Form widersprüchlich und bedarf dringend einer Klärung. Ich werde dies in Ruhe überdenken. Ist dein Vorschlag eure gemeinsame Änderungsidee, oder möchte dein Kollege einen anderen Weg vortragen?"

    Auf dem Weg von seiner Unterkunft ins Hauptgebäude schnappt der Kaiser auf, dass das von ihm gewünschte Abendessen mit den Offizieren wohl als Bankett bezeichnet wird. Belustigt schüttelt er ganz leicht den Kopf, aber er kennt das Militär - jede Mahlzeit ist ein Bankett; jeder Sold ein Vermögen; jeder Appell ist eine Parade.


    Vor dem Triclinium wartet er zunächst auf Annaeus Florus.

    Nach der Begrüßung am Tor betritt der Kaiser den für ihn vorgesehen Raum. Zufrieden stellt er fest, dass die Diener alles angemessen vorbereitet haben. An einer großen Wascherschale macht er sich frsich, bevor er das Reisegewand ablegt und sich das passende Gewand für das Abendessen anlegen lässt.

    Der Kaiser nickt, nachdem sich Florus und der Nauarchus vorgestellt haben und ein anderer Offizier die Quartiere anzeigt. Er gibt seinem leitenden Sekretär eine kurze Anweisung, dass dieser die Verladung des Trosses in die Unterkünfte einleitet. Dann wendet er sich wieder dem derzeitigen Standortkommandeur zu.


    "Als weitere Programmpunkte würde ich mir morgen nach der Parade und der dort erfolgenden Erennung von Annaeus Florus gerne mit ihm die militärischen Hafenanlagen ansehen und einige Soldaten in ihren Unterkünften besuchen. Lässt sich das machen?"

    Der Kaiser nimmt den Brief an sich und überfliegt die Zeilen anfangs nur sehr oberflächlich. Als er zu den interessanteren Textpassagen kommt, nimmt er sich etwas mehr Zeit, um dabei auch wirklich kein Wort zu überlesen. Zuletzt fällt ihm noch das ziemlich verronnene Siegel auf, dem er aber keine weitere Bedeutung zumisst. Abschließend wirft er noch einen kurzen Blick auf die beigefügten Pläne und sieht dann wieder zu seinem Magister Officiorum auf.


    "Verfasse ein Antwortschreiben, indem wir dem Architectus für seine Arbeit in Hispania danken und sie für gut befinden, sowie die Zusage für den Bau dieser Statue erteilen. Du findest bestimmt die passenden Worte Magister. Weiters möchte ich, dass Senator Quarto eine Abschrift dieses Schreibens erhält. Er soll die hier aufgeführten Missstände bei der nächsten Gelegenheit dem Senat vorbringen."