Angus... kurz glitten ihre Gedanken hin zu ihrem Geliebten. „Oh ähm, ich … er ist Leibwächter eines Flavier.“ sagte sie schließlich, als sie sich wieder einigermaßen gefangen hatte.
Mit ihren Gedanken war sie immer noch wo ganz anders, weshalb sie beim Thema Wein auch nur ab und am mal verstehend nickte. Doch dann hatte Varus wieder ihre volle Aufmerksamkeit, genau in jenem Moment als er zu erzählen anfing, wie und wo er sich verliebt hatte und in welche scheinbaren Schwierigkeiten er sich damit scheinbar gebracht hatte.
Ja manche mag es wohl merkwürdig vorkommen, das sich eine Lupa und ihr Kunde über solche Dinge wie Liebe unterhielten. Das sie ihm von einem anderen Mann und er ihr von seiner Liebe berichtet. Auch Morrigan hatte kurz gestockt, dennoch war sie inzwischen lang genug in Rom, so wusste sie, dass die Römer in Sachen Beischlaf nicht gerade prüde waren. Nein das waren sie wirklich nicht. Sie gingen offen mit dem Thema um. Morrigan meinte mal gehört zu haben, dass sie damit einer Göttin huldigten. Sie hatte immer lachen müssen, wenn sie dies gehört hatte. Zumindest waren die Römer nicht dumm, denn einfach zu sagen ist für ne Gottheit und sich dann quer durch die Betten zu …, ja das war mal einfallsreich.
Sie war ja auch lang genug Sklavin um genau zu wissen, dass man gerade als Sklavin vor seinem Herrn nie sicher war, das es für dies das normalste von der Welt war ihre Gelüste an ihrer Sklavenschaft auszuleben....
Aber zurück zum Thema... Morrigan hatte wirklich genau zu gehört. Sie überlegte nur einen Moment, dann begann sie zu sprechen.
„Nun Helvetius, ich würde sagen, es hat dich schwer erwischt.“ Ein warmes Lächeln traf Varus. „Aber sag, wenn ihr Verlobter sie verlassen hat, warum macht diese Damenwelt dann so einen Aufstand?“ Morrigan war zwar nicht frei von weiblicher List und Tücke, dennoch war ihr dieses Intrigengespinne der Römerinnen immer noch vollkommen fremd. „Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster, wenn es einer Dame ein Dorn im Auge ist, das du und deine Valentina... dann ist die Dame entweder in dich verliebt, oder aber sie hat irgendein Problem mit dir oder der Valentina. Also ist es an dir herauszufinden, was dies für ein Problem ist, es aus der Welt zu schaffen, dann könnt ihr glücklich werden.“ Morrigan trank einen großen Schluck von dem Wein. „Doch Helvetius, du erreichst nichts, wenn du dich hier vergräbst. Auch wenn ich dich verstehen kann, hier ist es wundervoll... Du läufst nicht nur vor deinen Problemen weg, nein, du lässt deine Liebste auch noch mit all den Problemen allein. Meinst du nicht, das die Damenwelt ihr jetzt Probleme macht? Und an wen kann sie sich wenden?“ Morrigan schaute Varus fragend an. „Eben, du bist nicht da.... Auch wenn ich gern viel Zeit mit dir hier verbringen würde, meinst du nicht es ist besser so schnell als möglich nach Rom zurückzukehren und dort alles so zu regeln, dass ...“
Du glücklich erden kannst. Doch Morrigan beendete den Satz nicht. Sie schaufelte sich ja gerade sprichwörtlich das eigene Grab, wenn er wirklich alle so hinbekäme, das er und diese Valentina... ja was dann? Dann würde es so was hier nie wieder geben...
Morrigan stand auf, ging zu Brüstung und schaute über das Land. „Du musst zurück nach Rom und um dein Glück kämpfen.“ Sagte sie mit einem Ausdruck in der Stimme, der keinen Widerspruch duldete.