ZitatOriginal von Morrigan
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„Nun Orestilla was kann ich für dich tun?“ wieder ein Blick zu der Sklavin, die sich nun hinsetzte. „Deine Freundin scheint sich hier unwohl zu fühlen. Sollten wir sie nicht lieber in die Küche schicken? Dort kann sie auf dich warten und wir können ungezwungen reden?“
Morrigan konnte nur hoffen, dass die Flavia auf ihren Vorschlag einging, denn sie wusste sehr wohl, das es nicht Candace ist die hier was wollte. Und Morrigan würde sich dann auch wohler fühlen. Sie wusste ja auch das Dracon in der Culian war, der würde seine „Freundin" schon einnorden und dann wäre zumindest dieses Problem vom Tisch.
Ganz starr saß Candace da und versuchte den Blicken Morrigans auszuweichen. Sie gab keinen Laut von sich, denn wenn sie schwieg, dann konnte sie auch nichts Falsches sagen, dachte sie sich. Kleine Perlen des Angstschweißes hatten sich bereits auf ihrer Stirn und dem Nasenrücken angesammelt. Innerlich hoffte sie nur, so schnell wie möglich wieder hier herauszukommen.
Die Flavia hingegen schien in ihrem Element zu sein und ließ sich von der Einfältigkeit ihrer Sklavin keineswegs bremsen. Sie bediente sich selbst und goss sich ein wenig Wein in ihren Becher. Dies schaffte sie mit einer glänzenden Bravour, obwohl sie nur an den Saturnalien dazu genötigt war, solcherlei Tätigkeiten selbst zu verreichten. Genüßlich nippte sie nun an dem Rebensaft, der gar nicht mal so übel schmeckte.
„Nun, mein Wunsch klingt wahrscheinlich etwas ungewöhnlich,“ druckste die Flavia noch etwas unschlüssig herum. „Doch sah ich in dem Besuch dieses Etablissements den einzigen Ausweg aus meiner…nun ja, wie soll ich mich ausdrücken… Misere.“ Ein unschuldiges Augenzwinkern folgte, ehe sie ihren Blick wieder auf ihre Sklavin richtete, die gerade die Aufmerksamkeit durch ihre steife Angespanntheit bei Domitillas Gesprächspartnerin erregt hatte. Ein düsterer Blick, der auf nichts Gutes schließen mochte, folgte schließlich.
„Nun ja, wie mir scheint, hast du recht,“ meinte sie nachdenklich. Warum man aber ihre „Freundin“ einfach so in die Culina abschieben wollte, wollte ihr nicht so richtig aufgehen. Dennoch wandte sie dann im gewohnten Befehlston an ihre vermeintliche Freundin: „Regilla, geh hinaus! Lass uns allein!“ Candace ließ sich das nicht zweimal sagen. Sofort spritzte sie auf. Gerade noch rechtzeitig konnte sie sich ein ‚Ja, Domina‘ verkneifen und verließ das Separee in Richtung Küche.
Ein Moment der Stille verging, ehe die Flavia wieder an ihren Faden anknüpfen konnte und auf den Sinn und Zweck ihres Besuchs zu sprechen kam.
„Nun, in wenigen Wochen werde ich heiraten. Ausgerechnet einen Mann, den ich kaum kenne und nun ja, der sich mir bisher eher als leidenschaftslos und überaus fade präsentiert hat. Mein Problem ist, ich werden den Rest meines Lebens an seiner Seite verbringen müssen. Und ich wünsche mir, dass dies nicht auch noch die langweiligsten und unbefriedigtsten Jahre in meinem Leben werden, wenn du verstehst, was ich meine. Ich möchte nicht als alte fette Matrone enden, die nachdem sie ihre Pflicht getan hat, in ihr cubiculum verbannt wird.“ Ein tiefer Seufzer folgte schließlich, dann nahm sie noch einen weiteren (diesmal aber einen ordentlichen) Schluck von dem Wein.
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Candace
Candace war schnurstracks zur Culina gelaufen. Der Geruch von frisch zubereitetem Essen wies ihr den Weg dorthin. Dabei hatte sich gar nicht erst in dem Haus genauer umgesehen. Auch sah sie sich nicht nach den „Damen“ des Hauses nicht nach, die ihr, nur spärlich bekleidet, unterwegs begegneten.
In der Culina angekommen, erlebte sie schließlich die zweite Überraschung des Abends. „Dracon, was machst du denn hier?! Ich dachte du wärst fort… mit deinem Herrn… in Gallien.“