Beiträge von Chiomara Minor

    Chiomara hatte nicht mitbekommen, dass Faustina sich für etwas anderes interessierte, als die Auslagen, umso überraschter war sie über die Frage. Suchend schickte sie ihren Blick durch die Menge. Erkennen konnte sie viel, nur ob sie gerade das sah, das sie meinte? Fast alle Männer hier waren groß und mindestens die Hälfte davon war jung.


    Neugierig reckte sie den Hals, was nicht unbedingt unauffällig war. Dass das ihrer Herrin eventuell unangenehm sein könnte, daran dachte sie in diesem Moment nicht.


    "Nein, wo? Welchen meinst du? Vielleicht den dort mit den dunklen Locken?"


    Der sah wirklich gut aus, genauso wie der, der eben versuchte, einen kleinen Jungen am Kragen zu packen. Nein, nicht genauso, der würde ihr persönlich noch viel besser gefallen. Du meine Güte, was für Gedanken...


    Ihren Blick weiter auf den jungen Mann gerichtet, wartete sie auf Faustina´s Antwort. Und dabei mußte sie sich auch noch ein Grinsen verkneifen, denn der verzog gerade das Gesicht. Der Junge hatte ihn in die Hand gebissen und war nun auf und davon.

    Diesmal war es ein Traum, ein wunderschöner Traum, gebettet in Faustina´s Armen, verwöhnt und unglaublich glücklich. Dieser Traum durfte niemals enden...


    "Wach auf, wir verschlafen noch den schönen Tag!"


    Sie spürte noch den Kuss und schlug die Augen auf. Es war kein Traum, alles war wirklich und echt. Lächelnd erhob sie sich und beeilte sich, etwas überzuziehen. Das selbe tat sie mit ihrer Herrin und schickte dann nach einem Frühstück für ihre Domina und sich. Sie selbst wollte jetzt hier nicht weg und Faustina hatte ja gesagt, jeder hat hier seine Aufgabe. Ihre war es, sich um ihre Herrin zu kümmern und das tat sie heute mit Freude. Mit einem Blick aus dem Fenster setzte sie sich zu ihr, um ihr die Haare zu frisieren.


    "Es ist strahlender Sonnenschein, was willst du heute unternehmen?"


    Vosichtig bürstete sie die dunkelblonden Haare und hoffte darauf, dass Faustina sie mitnehmen würde, wohin auch immer.

    Chiomara konnte es fühlen, ihr Herz, es schlug bis zum Hals, als Faustina ihr in die Augen sah. Jeder Kuss auf ihre Fingerspitzen jagte einen Schauer durch ihren Körper. Es war so lange her, dass sie gemeinsam in einem Bett gelegen hatten...


    Ihre Hand, wieder an ihrem Platz, liebkoste die feine Haut, bewegte sich von einer zur anderen Seite, fuhr sanft über ihr Dekolleté zu ihrem Bauch, wo sie einen Moment liegenblieb. Dabei genoß Chio die Zärtlichkeiten, die ihre Herrin ihr schenkte. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so wohl gefühlt.

    Immer wieder mußte Chiomara sich daran erinnern, den Mund zu schließen, der ihr immer wieder offenstand angesichts der Menschenmassen und der wundervollen Waren, die hier in Mengen angeboten wurden, die sie so noch nicht kannte. Natürlich gab es bei ihnen zuhause auch Märkte, aber das hier war einfach nur..


    ... faszinierend? Dieses Wort traf es wohl am besten.


    "Ja, faszinierend... und so schön.. "


    Immer, wenn Faustina an einem der Stände stehenblieb und sich die Auslagen ansah, warf auch sie einen Blick darauf. Besonders der Schmuck und die Stoffe hatten es ihr angetan. Überaus kostbar und natürlich teuer.. viel zu teuer. Faustina schien an diesem Tag richtig aufzublühen. Chiomara war froh darüber und ließ sich daher auch gerne über den Markt schleppen. Manchmal, wenn ihre Herrin sich ausführlich an einem der Stände beraten ließ, die für sie nicht so interessant waren, nutzte sie einfach die Zeit, die Menschen hier zu beobachten. Und das war teilweise noch viel interessanter.

    Faustina´s Nähe tat so gut, in ihrem Arm zu liegen, ihre Nähe, ihre Wärme zu spüren. Wie sehr hatte Chiomara das vermisst, nachdem ihre Herrin mit ihrem Vater abgereist war. Sie hatte sich so allein gefühlt, wie Faustina wohl auch. Für einen Moment schloss sie ihre Augen, atmete ihren Duft ein und fühlte den Herzschlag unter ihrer Hand.


    "Ja, ich weiß.. aber jetzt sind wir hier."


    Das Neue machte ihr mindestens genausoviel Angst, wie ihrer Herrin. Niemand wußte, was die Zukunft bringen würde, das Land war fremd und sie kannten hier niemanden. Umsomehr war sie froh, als Faustina sie zu sich ins Bett bat und es für einen Moment fast so war wie zuhause. Chiomara strich die Haare von Faustina´s Schulter und hauchte einen Kuss darauf. Mit leiser und beruhigender Stimme sprach sie weiter.


    "Es wird hier anders sein, es wird sich vieles ändern... ich nicht, ich werde für dich da sein, wann immer du willst."


    Ihr Blick suchte den ihren, während ihre Fingerspitzen vorsichtig über ihre Brust strichen. Faustina´s Haut war warm und makellos und weckte in Chiomara den Wunsch, mehr davon zu spüren.

    Sie konnte es fast fühlen, wie Faustina ruhiger wurde. Nach der langen Zeit, die sie zusammen waren, auch kein Wunder. Chiomara schob eine Strähne ihrer Herrin an ihren rechten Platz und streichelte beruhigend über ihren Arm. Als Faustina die Decke zurückschlug und ihr den Platz anbot, zögerte sie keine Sekunde . Sie streckte die Beine unter die Decke und legte sich dann neben sie ins Bett. Dabei bot sie ihr den Arm an.

    "Nein, ich lasse dich nicht allein. Ich bleibe bei dir."


    Dabei zog sie die Decke wieder hoch und deckte sie beide zu.

    Immer wieder wurde sie wach in dieser Nacht, denn auch, wenn sie nicht im selben Raum schliefen, konnte sie hören, wie Faustina sich herumwälzte. Minutenlang lauschte sie, bevor sie selbst wieder einschlafen konnte. Chiomara blieb von Träumen verschont, dafür reichte die Zeit nicht, bis sie wieder wach wurde. Es war noch nicht wirklich morgen, als Faustinas Rufen an ihr Ohr drang. Sie war gerade wieder eingeschlafen und wußte daher im ersten Moment nicht, was passiert war, doch als sie Faustinas Stimme erkannte, war sie mit einem Schlag hellwach. Eilig sprang sie aus dem Bett und lief zu ihr. Schweißgebadet saß sie da und wirkte so hilflos. Chiomara setzte sich zu ihr und nahm sie in ihre Arme, um ihr die Nähe zu geben, nach der sie sich sicher sehnte.


    "Ich bin hier. Es ist alles gut. Du hast schlecht geträumt? "


    Vorsichtig ließ sie sie los und sah sie nur an. Wenn Faustina wollte, würde sie ihr sicher erzählen, was mit ihr los war.

    Zum Verheiraten.. Chiomara fing den traurigen Blick ihrer Herrin ein und legte tröstend die Hand auf ihre. Verheiratet zu werden mit einem Mann, den man sich nicht selbst aussuchen durfte, war sicher nicht einfach. Doch immerhin durfte sie heiraten und ihr Vater liebte seine Tochter so sehr, er würde ihr bestimmt kein unerträgliches Monster zumuten. Trotzdem konnte sie ihre Gefühle verstehen und würde ihr auch dabei zur Seite stehen, wie sie es schon so viele Male getan hatte. Es tat gut zu hören, dass sie für Faustina mittlerweile so wichtig war, dass sie ohne sie einsam wäre. Ihr ging es auch nicht anders.


    "Mehr als einsam, und ich werde immer bei dir bleiben, solange du es möchtest. Es ist alles noch so fremd... "


    Chiomara war so müde und konnte kaum mehr die Augen offen halten. Dankbar stand sie auf und half ihrer Herrin, sich für die Nacht vorzubereiten, als diese vorschlug, schlafen zu gehen. Erst, als Faustina im Bett lag, zog sie selbst sich in ihren eigenen Bereich zurück. Die vielen Kissen.. Chiomara beeilte sich, aus ihren Klamotten zu kommen. Erschöpft vergrub sie ihr Gesicht in einem der Kissen, rollte sich in die Decken ein und wurde fast augenblicklich von einem traumlosen Schlaf übermannt.

    "Du hast Recht, Domina, ich werde mich schon noch daran gewöhnen. "


    Damit nahm sie sich etwas von dem Fleisch und dem Brot, die Oliven hob sie sich für später auf. Endlich bekam ihr Magen das, was er sich so sehr ersehnte und dankte es mit einem letzten leisen Grummeln. Chiomara aß, bis sie fast nicht mehr konnte, steckte sich dann noch von den Oliven eine nach der anderen in den Mund, bis sie das Gefühl hatte, sie würde gleich platzen. Ein Glück, dass genug für sie beide gebracht wurde, so dass auch ihre Herrin noch genug abbekam. Währenddessen erzählte sie ihr von der Reise, über kleine, witzige Begebenheiten und was sie unterwegs alles entdecken durfte. Die unangenehmen Dinge ließ sie lieber weg, sie wollte ihnen beiden schließlich nicht den Abend verderben.


    "Ja, und am Ende lagen wir dann unter dieser mysteriösen Fahne."


    Bei dem Gedanken daran mußte sie schon wieder lachen und fragte sich insgeheim, was wohl daraus werden würde. Chiomara ließ den Gedanken so schnell fallen, wie er gekommen war und sah ihre Herrin müde an.


    "Und wie ist es hier? Wirst du dich hier wohlfühlen?"


    Und damit meinte sie nicht nur das Haus...

    Chiomara war schon aufgesprungen, ließ sich aber dann doch beruhigen und setzte sich wieder. Eigentlich wußte sie, dass sie nichts zu befürchten hatte, trotzdem wollte sie vorsorglich alles perfekt machen, um ihr keinen Grund zu geben, böse zu werden.


    "Entschuldige, Herrin, danke. Es ist nur.. unterwegs, in einer dieser Herbergen.. nicht jeder ist so gut zu mir, wie du es bist."


    Sie lächelte dankbar und hielt ihr ein paar Trauben hin. Dann musterte sie prüfend die Lampen, die im Moment noch ausreichend den Raum erhellten. Es sah nicht danach aus, dass sie bald ausgehen würden, doch wer wußte das schon.


    "Es fehlt noch das Lampenöl, das sollte nachgefüllt werden. Aber vielleicht halten die übrigen noch eine Weile durch."


    Mit einem zaghaften Lächeln nahm sie sich noch etwas von dem Obst. Sie war wirklich hungrig nach diesem langen, arbeitsreichen Tag.

    "Danke... " Chiomara wurde sichtlich verlegen bei all dem Lob und schloss die Augen für einen Moment, als Faustina sie in den Arm nahm. Ihre Wärme, ihre Nähe schenkten ihr einen Moment der Geborgenheit, nach der sie sich so sehr sehnte. In Gedanken sandte sie ein kurzes Dankgebet an den gütigen, weisen Ormuzd, der sie in diese Familie geschickt hatte und nicht zu einem dieser grausamen Herren, die ihre Sklaven behandelten, als wären sie Dreck. Ormuzd, ein Name, der ihr noch im Gedächtnis war, auch wenn sie sich sonst kaum an die Zeit erinnern konnte, bevor sie zu Faustina gekommen war. Er war ihr Halt gewesen, wenn sie anfangs nachts wachgelegen hatte und sich vor Sehnsucht nach ihrer Familie, ihrer Mutter, die Augen ausgeweint hatte. Und noch immer war es diese Sehnsucht, die sie antrieb, Faustina glücklich zu machen, um ihre Zuneigung zu erfahren.


    Hast du überhaupt schon was gegessen und getrunken? Keine Zeit.. dachte sie sich und ließ sich von ihr zu den Kissen schieben, auf denen sie sich niederließ. Wieder meldete sich lautstark ihr Magen und sie drückte ihre Hand dagegen, um es zu unterdrücken, was aber genau das Gegenteil bewirkte. Sie nahm sich ein paar Trauben aus der Schale und steckte sich eine nach der anderen in den Mund, während Faustina den Sklaven in die Küche schickte.


    "Ich wollte hier erst alles fertighaben, Domina. Du sollst dich doch wohlfühlen und in einem Chaos schläft es sich schlecht."


    In dem Moment ging eine der Lampen aus und Chiomara wurde schlagartig bewußt, dass sie ganz vergessen hatte, sie nachzufüllen.

    Chiomara hätte sich zu gerne in diesen großen Sessel fallen lassen, so erschöpft war sie von der anstrengenden Arbeit. Den ganzen restlichen Tag war sie damit beschäftigt gewesen, Möbel an ihren richtigen Platz zu rücken, Kleidung einzuräumen, Kisten auszupacken und den Raum auch noch gemütlich wirken zu lassen. Am Ende hatte es sich gelohnt. Als sie den Blick durch den Raum schweifen ließ, lächelte sie zufrieden. Es war eine Mischung aus ihrem alten Zuhause und dem Neuen, Fremden. Ungewöhnlich, wie sie fand, aber interessant.


    Laut knurrend meldete sich in diesem Moment ihr Magen. Ruhe... dachte sie nur, .. erst noch das Öl der Lampen nachfüllen. Doch dann konnte sie ihrem Hunger nicht mehr standhalten und machte sich auf die Suche nach der Küche. Ich muß schließlich noch frisches Obst für Faustina besorgen... redete sie sich ein.


    Als sie schließlich mit einer prachtvoll gefüllten Obstschale zurückkam, war es schon dunkel.

    "Danke, ich danke dir."


    Faustina wußte gar nicht, wieviel es Chiomara bedeutete, gerade in dieser neuen, fremden Umgebung in ihrer Nähe bleiben zu können. Auch wenn sie ihre Herrin war, so war sie doch ihr einziger Halt. Und die Aussicht, mit anderen, ihr fremden Sklaven, die Nächte zu verbringen, war... gruselig. Was nicht hieß, dass sie nicht neugierg war. Vielleicht würde sie unter ihnen sogar so etwas wie eine Freundin finden. Energisch schüttelte sie bei diesem Gedanken den Kopf. Sie sollte sich keinen Illussionen hingeben, also besann sie sich auf ihre Herrin und ihre Aufgaben.


    "Kann ich dir noch etwas Gutes tun, Domina? Ansonsten werde ich ich darum kümmern, dass alles möglichst bald an Ort und Stelle und eingeräumt ist."

    Chiomara kam ihr kaum hinterher, so aufgeregt zog Faustina sie hinter sich her. Erst, als sie stehenblieb, hatte sie überhaupt die Möglichkeit, sich umzusehen. Aber Faustina hatte recht, es fehlte noch an Gemütlichkeit, doch wenn man an all die Möbel und Stoffe dachte, die den Weg hierher zurückgelegt hatten... Es würde nicht lange dauern, mehr als einen Hauch Heimat in ihre Gemächer zu zaubern. Bei der Aussicht, nicht in den Sklavenunterkünften wohnen zu müssen, keimte dann doch etwas Hoffnung in ihr.


    "Herrin, das wäre wunderbar. Ich wäre immer in deiner Nähe und du müsstest mich nicht rufen lassen."


    Es war wirklich schön hier. Ihr Blick wanderte bewundernd durch den Raum. Wenn die Möbel gestellt und die Stoffe drapiert waren, dann konnte man sich wirklich wohl fühlen. Faustina erkannte sicher an ihrem Gesichtsausdruck, wie beeindruckt sie war.

    .. ein paar schöne Tuniken für Chio schneidern lassen?


    Aber doch nicht aus dieser Fahne, wenn sie tatsächlich Dolabella gehören sollte. Abgesehen davon, waren ihre Tuniken noch gut und kaum abgetragen. Gut, unter der Reise hatte der Stoff etwas gelitten, aber mit etwas Wasser und Seife war da noch einiges zu machen.


    "Nein, bitte nicht zerschneiden. Sie ist viel zu schön."


    Die Farbe war ein Traum und sie würde ihr bestimmt gut stehen, wenn sie so darüber nachdachte. Aber sie war fast sicher, dass Faustina ihren Vater damit nur necken wollte, sonst hätte sie sich nicht eingemischt.


    Chiomara hatte wirklich Glück mit ihrer "Familie". Auf dem Weg hierher waren ihnen einige Reisegruppen begegnet, die weit weniger freundlich mit ihren Sklaven umgingen, und das war noch untertrieben. Faustina war ihr mehr eine Vertraute als eine Herrin, wobei Chiomara ihren Stand nie vergaß. Und auch heute wollte sie dafür Sorgen, dass alles zu Faustinas Zufriedenheit war.


    Ein bisschen aufgeregt war sie allerdings auch, denn das Haus war ihr fremd und sie war auch gespannt, wo sie schlafen würde und wie man in diesem Haushalt mit Sklaven umging. Zunächst aber mußte alles eingeräumt werden und daher nahm Chiomara ihren Stapel und tat, wofür sie hier war.

    "Die Fahne? Ich weiß es nicht, sie lag wohl inmitten eines Stapels, den... "


    Fast hätte sie verraten, dass ihr Vater tatsächlich nicht ganz unschuldig an diesem Chaos war.


    ".. den ich wohl mit umgerissen habe, als ich ins Stolpern geriet. Es ist alleine meine Schuld."


    Sie wurde mutiger, nachdem ihr klar war, dass sie nichts zu befürchten hatte. Nebenbei legte und faltete sie weiter die Stoffe, räumte die kleinen Kästchen ein und stapelte alles wieder ordentlich aufeinander. Kein Stück war beschädigt, was sie noch mehr beruhigte. Zum Schluß nahm sie die Fahne und faltete sie sorgfältig, bevor sie sie Faustina übergab.


    "Die ist sehr schön, hat sie eine Bedeutung?"


    Ihr Blick ging fragend von ihrer Herrin zu Dolabella, der vielleicht mehr darüber wußte.

    Nun war das Chaos perfekt. Chiomara saß ganz still, als sich die Fahne herabsenkte, doch in das Lachen des Herren Dolabella konnte sie nur einstimmen. Es war ein befreiendes Lachen, denn der befürchtete Ärger blieb aus.
    Nur mühsam befreite sie sich von den Stoffen und der Fahne und begann, alles wieder ordentlich zusammenzulegen. Da hörte sie auch schon Schritte und drehte sich um.


    "Herrin.. ich freue mich auch, endlich hier zu sein."


    Nach der langen Reise tat diese liebevolle Geste unendlich gut, doch dann erinnerte sie sich wieder an das Chaos, dass sie hier mit all den wertvollen Besitztümern ihrer Herrin angerichtet hatten.
    Verlegen blickte sie zu Boden.


    "Allerdings hätte das hier nicht passieren dürfen, es tut mir leid."

    Er wollte ihr etwas geben? Neugierig kam sie auf sein Winken hin näher. In ihren Händen hielt sie noch immer einen Stapel, der schwerer war, als er aussah. Eine Kiste, darauf allerlei Stoffe und noch ein paar kleinere Kisten. Während sie das ganze noch ausbalancierte, hörte sie dieses Fauchen und wich vor Schreck zurück, leider einen Schritt zu schnell. Der Turm, der ihr bis zur Stirn reichte, geriet ins wanken. Verzweifelt tänzelte sie hin und her, versuchte, das schlimmste zu verhindern, bis ihr klar wurde, sie würde es nicht schaffen. Alle Farbe wich aus ihrem ansonsten sonnengebräunten Gesicht, während ein Teil nach dem anderen scheppernd zu Boden ging. Nur die untere Kiste hielt sie fest umklammert, von der nun überflüssigerweise auch noch die Stoffe rutschten.
    Ihre Gesichtsfarbe änderte sich von aschfahl in knallrot und ihr wurde heiß vor Scham. Hätte sich der Boden aufgetan, sie wäre nur zu gerne gesprungen.


    "Bitte verzeih mir, Herr. Ich bringe das wieder in Ordnung."


    Auf allen Vieren sammelte sie eins nach dem anderen wieder ein. Insgeheim betete sie, dass sie keinen Ärger bekam und um davon abzulenken, beantwortete sie währenddessen seine Fragen.

    "Es gab keine größeren Probleme unterwegs, die Wege waren größtenteils gut zu befahren. Es freut mich zu hören, dass meine Herrin wohlauf ist, ich freue mich sehr, sie wiederzusehen. Und was meine Unterkunft betrifft, ich bin bescheiden."

    Eine Kiste nach der anderen und dazwischen sie, Chiomara Minor. Sie trug, was sie konnte, und das war eine Menge für ihre Statur. Würde man ihr auf der Straße begegnen, würde man ihr das sicher nicht zutrauen. Viel zu zierlich war sie für ihre Größe und auch die war nicht sonderlich erwähnenswert.


    Mit dem Bündel in der Hand folgte sie den anderen und als sie diese Stimme hörte, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Vorsichtig lugte sie seitlich an ihrem Gepäck vorbei und versuchte einen Knicks.


    "Herr... sei gegrüßt."

    Vielen Dank für das Willkommen :)


    Nach einigem Überlegen würde ich mich nun gerne mit folgenden Daten anmelden.



    Name: Chiomara Minor
    Stand: Servus
    Wohnort: Rom
    Besitzer:Tiberia Faustina (wenn sie einverstanden ist)