Beiträge von Linos

    Grübelnd schaute ich Corona an. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen wie es war, wenn man als Sklave geboren wurde. …. Deshalb hatte sie also diese wunderschönen blonden Haare. …. Mit welcher Gelassenheit sie ihr Schicksal hinnahm.
    „In Athen wurdest du also geboren? Ja eine sehr interessante Stadt. Dorthin machte ich mit meinem Vater die letzte gemeinsame Reise. Gerne wäre ich dort noch länger geblieben.
    Vieles hätte ich noch gerne betrachtet. Von dem wenigen was ich sah hat mir der °Turm der Winde° am besten gefallen. Erinnerst du dich an jenen achteckigen Turm am Rande der Römischen Agora?“ Langsam geriet ich ins schwärmen. “An die Reliefs der Windgötter, an den Triton der oben drauf steht und mit seinem Stab die Windrichtung weist? Ansonsten fand ich die erste Agora viel interessanter, dort trafen sich doch eher nur die Einheimischen.
    Zu gerne hätte ich in Athen auch noch für eine Weile eine Philosophenschule besucht, die ja selbst von den Römern besucht werden. Und das, obwohl sie uns sonst, hier als Sklaven, meist auch nur als Ding betrachten. Wo wären die Römer mit ihrer viel gerühmten Kultur wenn sie nicht von uns so viel gelernt hätten?“ Ich spürte wie Zorn in mir aufstieg und schüttelte den Kopf, so als wenn ich diesen damit vertreiben könnte. „Aber lassen wir dieses Thema besser.“
    Ich schaute Corona, dann wieder, etwas beruhigter an. „Für immer möchte ich in Athen aber nicht leben. Das Klima auf Kreta gefällt mir weit besser. Rom ist mir im Sommer viel zu heiß.
    Sag mal hattest du schon einmal Kontakt zu Christen?“ Nach dieser Frage schaute ich mich vorsichtig um ob wir auch nicht belauscht würden. Wusste ich doch, dass diese Menschen in Rom zu den meist gehassten gehörten.

    Das unerwartete, plötzliche „Oh“ in meiner Nähe ließ mich aufschauen. Die Enttäuschung,
    bei dem unverhofften Anblick eines Fremden, konnte man wohl in meinem Gesicht lesen.
    Schnell hatte ich mich jedoch wieder gefasst. Unfreundlich wollte ich auf keinem Fall wirken.
    Ich war doch froh über jede neue Bekanntschaft, schließlich lernte ich gerne neue Menschen kennen.
    „Salve, …auch alleine unterwegs?“


    Sim-Off:

    auf keinem Fall :)

    An diesem Nachmittag beschloss ich einen Spaziergang zum Tiber zu machen. Lange war ich nicht mehr an jenem Treffpunkt gewesen. Unser Versprechen hatte ich nicht vergessen, doch das Zusammentreffen mit Corona hatte mich verwirrt und verunsichert. War es in meiner Heimat doch üblich, das Knaben und junge Männer eine Beziehung zu anderen Männer eingingen. Später gingen sie dann eine Ehe ein und besaßen zur Ergänzung einen männlichen Partner.
    Ich war ich doch bisher davon überzeugt gewesen, ich selber könnte nur mit Männern eine Beziehung eingehen. Nun musste ich doch feststellen, dass Corona ganz neue fremde Gefühle in mir wach rief. Ich hoffte, dass ich nicht umsonst unseren Platz auf suchen würde, denn ich brauchte unbedingt Gewissheit wo ich hingehörte.
    An unserem Ort angekommen setzte ich mich um geduldig auf den Zufall eines erneuten Zusammentreffens zu warten.

    Ich ging zurück zur Türe und bemerkte obwohl ich wusste, dass dies ziemlich unverfroen war: "Der Aedil erwartet dich, doch bedenke sein Terminplan ist sehr voll.
    In der Zwischenzeit wollte ich mich um die Post kümmern.

    „Ich komme von der Insel Kreta“, antwortete ich recht allgemein, denn eigentlich wollte ich nicht besonders gerne von zu Hause erzählen. Mich hätte für den Rest des Tages nur Heimweh geplagt.
    „Ja er ist ein Freund von mir und wird es immer bleiben. Wir haben uns ewige Freundschaft geschworen, ehe ich von zu Hause weg ging“.
    Ich wollte das Gespräch möglichst schnell in eine andere Richtung lenken, wusste aber nicht ob die Frage nach der Heimat von Corona, bei ihr auch Heimweh hervor rief.
    Nach kurzem zögern fragte ich sie: „Wo warst du denn mit deiner Herrin, bevor ihr nach Rom kamt?“

    Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    Verus schob seine Schreiber zur Seite, die beide fast simultan mit Verus Titeln geantwortet hätten. Verus übernahm dies jedoch lieber selbst. "Den Procurator a Memoria. Ich bin im Auftrag der Kanzlei hier. Ich muss den Ädil sprechen." Ein kleines selbstgerechtes Schmunzeln huschte über seine Lippen. Der Dienst an Salinators Seite verdarb immer mehr seine Seele. Der Machthunger war in Verus erwacht. Er wollte mehr, immer mehr. Doch ein wenig Gutes blieb zurück, so dass Verus nicht gänzlich der Gier nach Macht und Ruhm verfiel. Doch es war einfach zu schön, Macht auszuspielen.


    Meine Güte was nimmt der sich wichtig
    Die beiden die aus Menecrates Raum traten ignorierend, betrat ich gleich darauf Menecrates Raum und meldete ihm: "Der Procurator a Memoria möchte den Aedil sprechen".


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    EDICTUM AEDILIS CURULIS



    Bei der Kontrolle der Marktpreise fiel ein Verstoß gegen § 4 Codex Universalis - Lex Mercatus, Abs. 3 auf. Gemäß diesem Absatz ist es nicht gestattet, Waren zu einem Preis unterhalb der Herstellungskosten anzubieten, weil damit Mitbewerbern der Zutritt zum Markt erschwert wird.
    Den Unterlagen zufolge bietest du seit dem KAL FEB DCCCLXI A.U.C. (1.2.2011/108 n.Chr.) Mehl zu einem Preis von 0,01 Sesterzen an. Der zulässige Mindestpreis für Mehl liegt jedoch bei 0,42 Sesterzen.


    Unter Anrechnung der Tatsache, dass dies dein erster Konflikt mit dem Gesetz ist und du erst wenige Tage Betriebsbesitzerin des Getreidehofes bist, lasse ich Milde walten und setze gegen dich ein Strafgeld von nur 250 Sesterzen fest. Zu deiner Information: Die Mindeststrafe hätte bei 5% vom Umlaufvermögen und damit 1.086.41 Sesterzen betragen.


    Du wirst hiermit aufgefordert, die Strafsumme von 250 Sesterzen unverzüglich an die Staatskasse zu entrichten. Sollte die Strafe nicht bis zum ANTE DIEM III ID FEB DCCCLXI A.U.C. (11.2.2011/108 n.Chr.) beglichen sein, wird die oben erwähnte Mindeststrafe von 1.086,41 Sesterzen wirksam und gerichtlich eingetrieben.
    .
    Beschwerde oder Einspruch kann an den amtierenden Consul gerichtet werden.



    Gezeichnet und verfügt:


    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    gez. H. Claudius Menecrates



    PRIDIE NON FEB DCCCLXI A.U.C. (4.2.2011/108 n.Chr.)

    Erleichtert stellte ich bei Coronas Frage fest, dass es genug zum reden gab. Eins würde sich aus dem anderen Ergeben. Eigentlich war es doch wie immer und dennoch ganz anders.


    Schon wieder kam leichte Panik in mir auf, etwas hatte ich vergessen, sie war eine Frau und hier in meinem Winkel hatte ich keine passende Sitzgelegenheit für sie. Schon wieder spürte ich diese verfluchte Wärme in mir hochsteigen. Zögernd bat ich Corona doch Platz zu nehmen. „Entschuldige bitte, das nächste Mal habe ich hoffentlich eine bessere Sitzgelegenheit für dich. Ich setze mich einfach auf den Boden und lehne mich gegen die Wand. Hoffentlich nimmst du mir dies jetzt nicht übel, dass ich dich bitte einfach hier auf den Boden zu setzen.“ Nach einer kleinen Pause fing ich dann mit meinen Erklärungen an.
    Es gab mehrer Gründe warum ich dort war. Einmal wollte ich den jungen Claudier sehen:“
    Verlegen zupfte ich einen Grashalm ab und betrachte ihn, als wenn ich eine neue Pflanze entdeckt hätte, nur damit ich sie nicht anschauen musste.
    „Zum anderen wollte ich deine Domina sehen. Ich wollte einfach wissen wie eine Frau aussieht, die eine andere so unterdrückt. Du musst wissen zu Hause hatten wir auch viele Sklaven, aber so etwas habe ich dort nie erlebt. Selbst wir Kinder hatten unseren eigenen Sklaven, aber niemals hätten unsere Eltern geduldet, dass wir sie in ein eingeschüchtertes Wesen verwandelt hätten. Die Kinder unserer Sklaven waren in unserer Kindheit unsere Spielgefährten. Einer von ihnen ist noch heute einer meiner besten Freunde.“
    Ich spürte wie ich bei meinen letzten Worten schlucken musste, weil sich Traurigkeit, bei den Gedanken an mein Elternhaus, in mir breit machte.

    Was soll ich nur mit ihr reden? Reden muss ich aber sonst ist sie schnell weg.
    Mein Herz klopfte immer wilder und meine Hände wurden ganz feucht.
    Das war ein Zustand den ich noch nie erfahren hatte.
    Mit diesen und ähnlichen Gedanken beschäftigt ging ich voraus.
    Aus diesem Grunde hörte ich ihre Worte auch nur wie aus weiter Ferne. Sorgenvoll schaute ich mich um und atmete erleichtert auf. Sie war noch da. “Zu meinem stillen Winkel“, flüsterte ich, obwohl dies mittlerweile wirklich nicht mehr nötig war.
    Dann traf es mich wie ein Blitz, was wenn sie jetzt voller Schrecken entfliehen oder gar schreien würde. Ich wollte sie doc nur in meiner Nähe wissen und mit ihr reden.
    „Ich,…ich möchte mich nur in Ruhe alleine mit dir unterhalten“, kam es dann wie ich dachte fast ängstlich aus meinem Munde.
    „So da wären wir mein geheimer Platz, zu dem ich mich zurück ziehe wenn ich nachdenken möchte."

    Vor Schreck wäre ich doch fast, als sich eine Hand auf meine Schulter legte, nach vorne in die Büsche gefallen. Doch diese Stimme lähmte mich auf wunderbare Weise. Willig lies ich mich wegziehen, darauf bedacht kein Geräusch zu machen. Verwundert und zunächst sprachlos über ihr plötzliches Erscheinen ging ich einige Schritte mit. Ich drehte mich dann zu Corona um und betrachtete ihren Gesichtsausdruck. Errötend glaubte ich zu erkennen, dass sie sich Sorgen um mich machte. Ich riss mich zusammen und flüsterte ihr zu: „Komm mit ich weiß wo wir ungestört reden können“ Mein Herz hämmerte wie wild. Hoffentlich würde sie mir folgen. Ich wollte sie zu meinem geheimen Platz führen, den ich bisher noch mit niemanden teilte. Dort konnte ich, wenn ich dazu überhaupt fähig war, denn bisher war mein Umgang mit Frauen recht oberflächlich gewesen, endlich ungestört mit ihr reden.

    Irgendwann überkam mich doch die Neugierde und spähte durch die Büsche.
    Die beiden jungen Claudier saßen noch immer dort und unterhielten sich.
    Zu gerne hätte ich gewusst was sie so lange zu bereden hatten.
    Vielleicht sollte ich mich leise heran pirschen?
    War es ihr Alter was mich magisch anzog oder waren es die Personen.
    Da war zu einem der hübsche junge Mann und zum anderen die Herrin von Corona, von der man nicht so viel gutes hörte.

    Ich traute meinen Augen nicht als ich ins Officium kam. Da stand doch schon wieder einer ohne Anmeldung und klopfte an die Türe zu Menecrates Raum.


    "Wen darf ich bitte melden?" Fragte ich und schaute demonstrativ auf meine Liste. "Ich sehe gerade für diese Zeit habe ich keinen Eintrag. Ich will aber gerne Nachfragen, ob der Aedil noch jemanden dazwischen schieben kann."

    Das Wagenrennen war vorbei und ich war sichtlich zufrieden. Das Gespann da Lange am Schluss fuhr war nicht letzter geworden. Seine Mühe und sein Siegeswille hatten ihn Plätze gewinnen lassen.
    Nun galt es für mich noch ein Wachsames Auge auf die Sklaven zu haben. Alles sollte doch weiter so gut laufen wie bisher. Hier und da gab ich Anweisungen wenn ich sah das Wein und Brot fehlten. Keiner sollte doch unzufrieden die Arena vergessen. Ich konnte nicht zulassen. dass das Lob für die ganze Arbeit und Mühe von unserem Herrn durch unser Versagen geschmälert wurde.
    Heute sollten doch alle zufrieden nach Hause gehen.

    Ich sah gerade noch wie sich die Türe zu Menecrates Raum schloss. „Kann ich denn nicht einmal auf ein Örtchen verschwinden ohne das hier jeder macht was er will. Hier ist doch kein Haus der offenen Tür, wo jeder reinstiefeln kann. Schließlich braucht der Aedil auch seine Zeit, um seine Arbeiten zu erledigen. Wer es nachher wieder aus baden kann bin ich. Verfluchte eingebildete Römer. Jeder normale Mensch weiß doch, dass man sich anmelden muss. Ich renne doch auch nicht wenn ich in einer Casa oder Villa eingelassen werde gleich in jeden Raum. Wozu werden hier Termine gemacht?“
    Dies und noch mehr schimpfte ich leise vor mich hin.
    Ich überlegte mir ob ich nicht eine Tafel aufhängen sollte. Die in etwa so aussah






    Eintreten darf nur, wer von dem SCRIBA PERSONALIS
    dazu aufgefordert wird!



    So oder so ähnlich könnte sie dann aussehen. Vielleicht sollte ich bei Menecrates einmal nachfragen.

    Verwundert blieb ich stehen und schaute genauer hin um fest zu stellen wer mich da gerade ansprach.Nach der Frage, die sie stellte musste das Mujet sein.
    "Salve Mujet, im Augenblick fällt mir da nur Hilfe bei der Bedienung der Familie ein. Da du selber später noch zu den Gladiatoren musst, ist dies glaube ich die beste Lösung."
    Sofern du danach noch lebst könntest du dann....hätte ich fast hinzu gefügt.
    Diesen Gedanken wollte ich aber selber nicht fortführen, so verkniff ich es mir und wünschte Mujet lieber alles Gute für ihre Zukunft, bevor ich mich von ihr verabschiedete.

    "Wulfgar du könntest Corona bei den Familie unterstützen und ihr die schweren Arbeiten abnehmen." Nach einigen überlegen kam ich zu dem Entschluss nicht mehr länger zu warten. Ich brauchte unbedingt Zeit für mich. Deshalb zog ich mich in meinen Winkel zurück. Noch wollte ich nicht zu unserer Unterkunft gehen.

    Verzweifelt dachte ich, sie ist doch nun einmal die Beste für diese Aufgabe. Sie hat doch Übung mit den Schwierigen in der Familie. Wie gerne hätte ich ihr einen schönen Tag bereitet. Ich musste mich zusammenreißen, damit ich ihr nicht hinter her lief und tröstend meinen Arm um sie legte.
    Abrupt wandte ich mich zu Mansuri und Morrigan. „Und wo steckt Wulfgar und Mujet?“
    Eigentlich wollte ich sie nicht so anfahren. Aber ich brauchte jetzt einen Blitzableiter.

    „Römer hebt die Daumen, sie soll leben“. Entfuhr es mir viel lauter als geplant.
    Ich wusste, dass mir dies in Menecrates Nähe nicht geziemte. Aber nicht nur um der kleinen Mujet Willen, sondern auch wegen Morrigan, sollte es nun schnell gehen. Sie blutete stark und das ganze musste schnell ein Ende finden. Nervös schaute ich mich um. Waren die Römer wirklich so auf den Tod der jungen Amazone versessen, oder wollten sie sie lieber noch öfter in der Arena sehen?

    Nun war ich wirklich gezwungen dem blutigen Schauspiel hier bei zu wohnen. Wie ich es hasste, wenn Menschen zur Unterhaltung und Freude anderer, auf sich einhieben und stachen.
    Heute kam noch hinzu, dass alle Kämpferinnen und Kämpfer aus unserer Gens gestellt wurden. Ich wollte nicht, dass auch nur einer von ihnen verletzt wurde oder gar sein Leben lassen musste.
    Das Geschrei und der Jubel nervten mich.
    Nun starrte ich entsetzt auf Morrigan. War sie wirklich in der Lage Mujet den Todesstoß zu versetzten? Nein das durfte nicht sein. Morrigan würde davon in ihrem ganzen Leben verfolgt. Sie würde die Unbekümmertheit ihrer Jugend verlieren. Vielleicht würde dadurch ihr ganzes Wesen verändert.
    Ihr Götter helft, dass es nicht zum Letzten kommt