Beiträge von Linos

    Wie schon immer wenn ich durch Rom ging, trabte, marschierte, je nachdem was von mir verlangt wurde, schmerzten meine Füße. Durch Zufall entdeckte ich die Taberna Palindromos. Vorsichtig trat ich ein. Die Taberna schien mir anders zu sein aber nicht uninteressant. Neugierig schaute ich mich um, leer war es, bestimmt würden gegen Abend mehr Gäste kommen überlegte ich. Mir war es im Augenblick egal, Hauptsache sitzen und Füße ausruhen. Jetzt eine Kleinigkeit essen, denn Hunger hatte ich, wie jeder der mich kannte wusste, ja immer.

    Während ich auf die Bedienung wartete, wanderten meine Gedanken zum Morgen im Hortus und meinen Erinnerungen zurück.

    Eine weitere Nacht war vergangen und wieder saß ich im Garten und sonnte mich, ließ meine Gedanken schweifen, erinnerte mich. Zur Zeit war ich nicht gerne drinnen zu sehr fehlten mir die alten Wegefährten, ich suchte meinen einstigen stillen Winkel auf und erinnerte mich an meine Anfangszeit. An die Zeit wo ich in dem Versteck Corona von Christus erzählte, meinem Glauben, von dem niemand etwas wusste und auch nicht erfahren durfte. Ich war nicht so
    mutig in aller Öffentlichkeit dazu zu stehen. Dieser Glaube hatte mir aber bisher in allen Nöten und Gefahren geholfen.

    An meine Neugier, das Auspähen der Herrschaften, Morrigans heimliches treiben erinnerte ich mich lächelnd. An die strenge Mansuri, die immer ein Auge in der Culina auf mich hatte und mir manch einen Klapps auf die Finger gab. Doch am meisten vermisste ich meinen großen Freund Marco.

    Ich patschte mir auf die Oberschenkel und sprang auf. Es war Zeit mir die Stadt an zu sehen, zu schauen was sich verändert hatte.

    Ich konnte es nicht fassen wo ich gelandet war, in Macros ehemaligen Reich. Alles war geschehen wie mein Herr es angeordnet hatte. Gebadet und gegessen hatte ich. Auf dem Zimmer hatte man es mir, wie befohlen, serviert. Das war mir zuletzt in meiner Heimat passiert, als ich einmal krank war.

    In frischer Wäsche hatte ich mich auf meinem Bett ausgestreckt und war gleich in einen Tiefschlaf gefallen.

    Die Sonne stand schon hoch, bestimmt zur hora sexta. Was für ein Genuss in einer Tunika der Claudichen Sklaven gekleidet zur Culina zu gehen. Natürlich schauten mich alle neugierig an, ließen mich aber meist in Ruhe.

    Nach dem Frühstück durchstreifte ich die Villa, betrachtete hier ein Gemälde, betastete dort liebevoll eine Statue,
    sah in die Zimmer und spähte neugierig in das Arbeitszimmer des Senators. Nur wenig hatte sich geändert, bis auf dass ich keinen mehr kannte, alle waren weg. Würde ich je erfahren wo sie alle hin waren?

    Ehe ich mich von der Traurigkeit einfangen ließ eilte ich in den Garten. Es war der Ort der mir immer am liebsten gewesen war. Ich suchte mir ein sonniges Plätzchen, schloß die Augen und ließ die Gedanken wandern. Das wiedersehen all der bekannten Orte brachte viele Erinnerungen hervor.

    Nun war ich hier, zu Hause, wie ich es mir lange Zeit gewünscht hatte, doch war es so wie gedacht, erhofft, gewünscht? Ich wusste es nicht, denn ich fühlte noch immer Heimweh.

    Vorerst galt es aber sich ersteinmal wieder einzuleben und da stand auch noch der Bericht an meinem Dominus aus. Außerderdem war ich gespannt welche Arbeit er mir zuweisen würde.

    Bei meinem Gott, ich bin daheim bei meinem Dominus. Ich rieche es, sie opfern den Hausgöttern. Oder? Unruhig flatterten menei Augenlider, aber warum lag ich hier? Wasser! Ich spürte es auf meinem Lippen, beleckte sie mit meiner Zunge. Mein Gott was bin ich müde, der Duft schläfert mich ein. Nein das geht noch nicht, ich habe noch so viel zu sagen. Auch säubern, ein Bad brauche ich, Hunger und Durst habe ich auch.

    Krampfhaft bemühte ich mich aufzurichten. Nach einiger Anstrengung und Hilfestellung gelang es mir. Gierig schob ich die Hand mit dem Wasserbecher zu meinem Mund. Schlürfte einen erfrichenden Schluck von dem köstlichen Wasser der Villa Claudia. Danach ging es schon besser und ich nahm noch einen langen tiefen Schluck. „Danke“,

    flüsterte ich.

    Der Geruch des Styrax tat seine Wirkung, ich spürte die nervliche Anspannung glättete sich. Sorgsam strich ich eine Haarsträhne aus meiner Stirn und schaute den Claudier an. „Dominus, wenn du erlaubst würde ich gerne ein Bad

    zur Reinigung nehmen, Hunger und Durst quälen mich auch, genauso wie Müdigkeit ja und wie immer, meine Füße." Bestimmt erinnerte Menecrates sich, das ich stets bei den Märschen durch Rom wegen schmerzenden Füßen gejammert hatte. Krampfhaft bemüht meine Augen aufzuhalten, schaute ich meinen herren dabei flehend an.

    Wieder einmal stellte ich fest was für ein seltsames Wesen der Mensch doch ist. Wie oft hatte ich mir diese Situation vorgestellt, besonders in den letzten Tagen. Wie ich, der zum Sklaven gewordene, einst so stolze, freie Grieche nach Hause kam. Nach Hause in die Villa Claudia. Ich hatte mich auf den Knien vor dem Claudier liegend gesehen, seine Beine umschlingend, seinen Senatoren Ring küssend, ihm flehend die Arme entgegenstreckend, doch nun war ich der ewig quaselnde Linos einfach nur sprachlos.

    Sprachlos starrte ich meinen Dominus, der langsam in die Jahre kam, nur an.
    Spürte wie sich meine Kehle zuschnürte und Tränen in mir aufstiegen. Mein Ziel hatte ich erreicht und war ersteinmal sprachlos vor Freude.

    Krampfhaft unterdrückte ich den aufatmenden Schluchzer und presste hervor: „Ja ich bin es wirklich Dominus“. Dann geschah es doch, die Tränen der Freude und Erleichterung brachen sich ihre Bahn.

    Ich wusste der Gefühlausbruch würde meinen Dominus verwirren. Die Tränen zurückkämpfend stotterte ich. „Verzeih mein Dominus, mein Weg war weit, deshalb dieses Aussehen und mein Zustand. Darf ich bei dir bleiben?“

    Nun verlangte langsam die Erschöpfung ihre Preis, ich sackte zusammen wie ein elender Haufen. Der Wille und die Kraft waren aufgebraucht. „Verzeih, der Weg von Tolosa nach Hause war sehr weit“, hauchte ich noch.

    Nachdem der Ianitor mich vom Seiteneingang hierin gesetzt hatte, saß ich nun hier und erwartete mein weiteres Chiksal. Natürlich war meine Stelle als Sriba längst wieder besetzt aber ein winziger Posten würde sich doch bestimmt finden und wenn es nur putzen und scheuern war. Hauptsache zu Hause.

    Da stand ich nun, verdreckt verhungert aber glücklich wie noch nie. Auf mein zögerliches klopfen kam ein mir unbekannter Sklave und öffnete. Natürlich kam hier nicht der Ianitor zum öffnen, schließlich war da nur ein geringer an der Türe. "Salve", stotterte ich, "Ich möchte zu meinem Herrn Herius Claudius Menecrates. Linos ist mein Name, ich bin sein Scriba".

    Ich konnte es in seinem Gesicht ablesen, der dachte ein Irrer stände vor ihm. In seinen Augen flackerte es. Hatte der Angst, etwa vor mir? Vor so einem armseligen Wicht?

    Rums, die Türe flog kurz vor meiner Nase zu. Während ich noch so da stand und überlegte was ich machen solle öffnete sich die Türe und der Ianitor stand vor mir mit zwei kräftigen Sklaven im Hintergrund.

    Die Augen des Ianitor leuchteten als sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Was ich nach meiner Erinnerung noch nie gesehen hatte. "Der Linos wirklich, kaum wieder zu erkennen wie er ausschaut. Hoffentlich auch etwas ruhiger und weiser geworden". Das letzte musste nun wirklich nicht sein. "Salve, ich freue mich auch dich zu sehen."

    "Dann komm mit und setz dich ins Peristyl und warte dort bis wir wissen wie es weiter geht."

    Da war ich nun, nahe am Ziel meiner Wünsche. Ich hatte es geschafft, ich war wieder daheim, wieder nahe bei meinem Herren. Wie hatte ich mir dies in all den Jahren gewünscht. Hastig klopfte ich an meiner Tunika herum, obwohl viel zu klopfen gab es da nicht mehr. Nicht nur das sie schmutzig war, sie sah recht mitgenommen aus. Alles in alem sah ich nicht wie ein Claudischer Sklave aus. Trotzdem schritt ich beherzt auf das Tor zu. Mit einem "Salve", grüßte ich die Wache.

    Ein Grinsen, welches sich gerade zeigen wollte unterdrückte ich schnell. Der arme, starke Macro litt und ich wollte ihn ja nicht wirklich auslachen, doch es war schon komisch, ihn so mit seiner Schwäche kämpfen zu sehen.
    Ich überlegte schnell wie ich Macro dazu bewegen konnte, sich mehr für unsere merkwürdige Schiffreise zu interessieren.
    Den Nachdenklichen mimend, meinte ich dann:“ Die Aussage von den Typ der Kapitän spielt, wir werden in den Gewässern um Italia bleiben. Dich stört also nicht, dass der gar nicht weiß, wohin und wie lange wir hier rumkreuzen?“
    Achselzucken drehte ich mich um. Ein, „Wie du willst“, konnte ich mir dann doch nicht noch verkneifen.
    Nun hoffte ich das der unter der Seekrankheit leidende Macro, sich doch bemüht und den Kapitän nach mehr Informationen ausfragte.
    Ich schlenderte zu einem Wasserfass, nahm die Kelle und einen Schluck des noch ziemlich frischen Wassers.

    Ja spinnt denn der? Mir sträubten sich förmlich die Nackenhaare. Dachte er allen ernstes ich machte hier den Kriegsbeobachter.
    Gegen eine schöne Schiffsreise war ja nichts ein zu wenden. Zumal ich dann nicht zu laufen brauchte, doch darauf warten, dass irgendwo etwas passierte oder wir jemanden fanden oder gefunden wurde, der Gedanke gefiel mir absolut nicht.


    Dies musste ich unbedingt Macro berichten, sollte der Typ doch denken er hätte mich erfolgreich verscheucht. Da musste aber wer anderes kommen, nicht so ein Kerlchen. Ich drehte mich um und ließ ihn einfach stehen.


    Vor dem Ablegen hatte ich gesehen, dass Macro unter Deck gegangen war, also machte ich mich auf, um ihn dort zu suchen.
    Hinter der dritten Türe die ich öffnete fand ich ihn. „Ja sag mal, das gibt’s ja wohl nicht? Da liegt der Kerl in gemütlich rum und ich kann mir alleine Sorgen machen. Weiß du was der vor hat wohin unsere Reise geht?“


    Immer öfter schlich sich bei mir der Gedanke ein, hätte ich doch nie eingewilligt, nach Rom zu gehen. So auch in diesem Augenblick.
    Wie hatte ich mich gefühlt als Menecrates mir so viel Vertrauen schenkt und ich wollte mich dessen würdig erweisen. Doch zur Zeit hatte ich das Gefühl es war eine Reise ohne Wiederkehr.

    Verwirrt stand ich da und schaute Macro hinterher. Was war dem denn jetzt?
    Erst das mit der Zunge und nun machte der gute Macro sich schon wieder große Sorgen.
    Naja eigentlich hatte mein Freund ja Recht, manchmal quasselte ich zu viel, doch dies konnte auch nützlich sein, so dachte ich wenigstens.
    Doch bevor ich auf die Suche nach Macro ging musste ich noch mit dem Kerlchen reden. Mir schien, so wie der mit den anderen der Besatzung umsprang, war er der Kapitän. Auch das noch.


    Ich beobachtete interessiert das Ablegemanöver, dann ging ich zu ihm. Stellte mich neben ihn und grinste ihn an. „Wohin geht eigentlich die Fahrt. Hat Menecrates dazu auch Anweisung gegeben? Ist er noch in Mogontiacum? Wieso bist du hier der Kapitän? Wem gehört das Schiff?“ Erwartungsvoll schaute ich ihn an.
    Da fiel mir ein er hatte gesagt ich sollte die Klappe halten. Doch die Fragen waren wichtig für Macro und mich. Wir mussten schließlich auch planen.

    Während ich noch da stand und dieses merkwürdige Kerlchen betrachtete, musste ich mir dass los Prusten verkneifen. Ein lustiger Anblick war es schon, so wie der da sich gerade gab.
    Fast hätte ich dadurch verpasst an Bord zu gelangen, mit einem Sprung schaffte ich es so gerade noch.
    Seine letzte Anweisung ärgerte mich schon, deshalb konnte ich ich es mir nicht verkneifen.
    „Was heißt hier Klappe halten? Kann mir nicht vorstellen, dass mein Reden dich bei der Arbeit stört. Außerdem wollte ich dir allzeit gute Fahrt und immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel wünschen,“ leise fügte ich zu, „oder wie das heißt“.


    Das würde bestimmt eine lustige Fahrt werden, da wir beiden uns nicht wirklich aus dem Weg gehen konnten. Dumm war nur, dass er hier das Sagen hatte.

    Was war das denn für Einer? Na der kam mir und meiner Laune gerade Recht. Langsam hatte ich die Faxen dicke.


    „Sag mal wieso machst du hier auf dicke Lippe? Woher sollen wir das alles wissen? Sind wir Hellseher? ….Und was den Felix angeht sind wir die Hüter von Jedermann? Für uns ist nur Menecrates wichtig. Wer sonst alles Herr sein will, ist auch für sich selber verantwortlich, besonders wenn ihm irgendwelche Schätze wichtig sind.“


    So das musste mal gesagt werden. Ob wir den nun auf der Schiffsreise ertragen mussten?

    Gerade wollte ich Macro fragen, ob wir zuerst etwas Essen wollten oder uns doch besser gleich um einen Platz auf einem Schiff kümmern sollten, als Macro los rannte, so daß ich ihn kaum verstand. Einen kurzen Blick zum Schiff und ich wusste was er meinte. „Das war doch der, zu dem Morrigan immer hinrannte, wegen der Pferde“, konnte ich noch antworten, musste mich dann aber beeilen um Macro ein zu holen, der mal wieder mit riesen Schritten davon eilte.


    Jetzt war ich aber gespannt ob der auch aus Rom geflohen war oder warum er hier in Ostia auf einem Schiff war.

    Was sollte das denn jetzt, musste der jetzt gerade sein Pflichten gründlichste austoben?„Nun wie gesagt sein Name ist Portus Markus und mein Name ist Portus Silvester. Wir wollen nach Ostia, dass heißt kurz vor Ostia geht links ein Weg ab, dort wohnt mein Onkel. Wir waren für ein paar Tage zur Hochzeit unseres Vetters Portus Flavius eingeladen. Gleichzeitig wollten wir uns auf dem Markt nach einem anderen Händler umsehen.“
    Wars denn das jetzt?

    Der meinte wrklich mich. Na toll hoffentlich passte Macro nun auf was ich sagte.
    "Salve Optio, wir müssen schnell zu seinem schwer kranken Vater", dabei deutet ich auf Macro.
    "Es ist mein Onkel, du musst wissen mein Vetter Markus kann nicht sprechen. Er ist schon immer stumm gewesen und deshalb begleite ich ihn. Wir hoffen dass mein Onkel seine Krankheit auch dieses mal gut übersteht, denn er war schon oft krank.
    Nun müssen wir uns solange um seine kleine Schweinezucht kümmern und natürlich um den kranken Onkel."
    Erwartungsvoll schaute ich den Optio an. Was für ein Glück, dass das ich in Germanien wenigstens gelernt hatte die verschiedenen Ränge der Soldaten zu unterscheiden.

    So gerne ich Abwechslung in meinem Leben hatte und interessante Aufgaben löste, doch das hier, nervte mich langsam an. Macro benahm sich auch seltsam, ich hatte die Nase voll und wollte einfach nur weg.
    „Ja sicher mit einem Band und wo ich das her nehmen soll, erzählst du mir dann auch, ja?“ Im vorwärts eilen maulte ich das vor mir her und schlug den Weg in Richtung Mons Palatinus ein.
    Ich wusste dort war die Porta Trigemina, dort wollte ich jetzt einfach durch. Mir war egal ob ich die Nacht draußen verbringen musste oder ob ich etwas zu essen bekam oder nicht.
    Es würde sich außerhalb des Tores auch eine Lösung finden wie wir nach Ostia kommen konnten. Vielleicht würde Macro dann auch wieder der alte sein.
    Schon waren wir vor dem Stadttor angekommen. Ich gliederte mich einfach in die Reihe der Bauern und Händler ein, welche Stadt verlassen wollten. Den Platz in der Reihe würde ich nicht mehr aufgeben, da konnte Macro sagen was er wollte. Außerdem würde er jetzt nicht mehr viel sagen können, ohne dass es Mithörer gab. Dieser Gefahr würde er uns bestimmt nicht aussetzen.
    Merkwürdig war nur, je näher wir der Wache kamen um so ruhiger wurde ich.

    Ich kannte Macros Handlungsgeschick nicht wirklich, doch war ich davon überzeugt, er würde sich nicht so schnell übers Ohr hauen lassen, deshalb war ich etwas überrascht, dass er so schnell wieder aus dem Laden trat. Warum er so gegrinst hatte, als er meine Größe abschätzte wusste ich nicht, doch jetzt vermisste ich ein zufriedenes grinsen. Irgend etwas stimmt nicht.
    „Danke“, kam etwas leiser, halbwegs in Gedanken, von mir. So gefaltet wie er mir die Tunika gab, sah ich nichts auffälliges. Ein letzter prüfender Blick darauf, bevor ich mich nach einer umzieh Möglichkeit umsah. Hier war es schlecht, Haus an Haus in den engen Gassen. Auf eine Art Innenhof Hof konnte ich nur durch ein Haus oder Geschäft gelangen, doch dabei würde ich gleich in einem Lagerraum landen. Hier aber mitten auf der Straße wollte ich die neue Tunika auch nicht auseinanderfalten. So machte ich mich eiligst auf um aus dieser Gasse herauszukommen.
    Wie ich es geschafft hatte, hätte ich im nachhinein auch nicht sagen können, plötzlich befand ich mich in der Nähe einer kleinen Baumgruppe. Schnell ging ich, bevor Macro, wenn er es gewollt hätte, mich aufhalten konnte, war ich dort angekommen.
    Mein Gesichtsausdruck, nachdem ich die Tunika auseinander gefalten hatte, sprach dann bestimmt Bände. „Ähm, …sag mal für wen ist die? Für deinen Zwillingsbruder?“ Hilflos schaute ich von meiner Tunika zu Macro und wieder zurück. Abgesehen von der Überbreite, gab es noch die Überlänge. Sie würde mir bis an die Knöchel reichen. Seufzend betrachtete ich meine verdreckte Tunika und tastete sie ab. Es schien das alles trocken war. Noch mal einen Blick zu Macro, dann zog ich die neue Tunika einfach über die Alte. Nun stand ich da mit hängenden Armen. Das mir, dem früher sehr modebewussten Kreter.
    „ So soll ich nun wirklich auf die Reise gehen?“ Völlig deprimiert schaute ich Macro an, drehte mich um und suchte die nächste Taverne. „Lass uns eine Taverne aufsuchen, da kann man uns bestimmt etwas über den Händler Treffpunkt sagen.