Beiträge von Marcus Artorius Celer

    Das leidige Thema, dass ihm zwar viel Spaß machte aber auf Grund seiner restlichen Aufgaben auch immens viel Zeit und dank einiger Handwerker Nerv raubte. "Der bin ich," erwiederte er ernst aber nicht unfreundlich. "Marcus Artorius Celer," stellte er sich kurz vor. "Worum handelt es sich?"

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Kümmer dich erstmal um deinen Kameraden da unten, die Meldung übernehmen wir dann."


    Das tat er auch aber mit dem Jungen war nicht viel los. Der stand völlig unter Schock und selbst eine leichte Ohrfeige, um ihn vielleicht wieder unter die Anwesenden zu bringen brachte nichts. Wie bei allen Göttern soll ich das bitte Deiner Mutter erklären, Du kleiner Taugenichts, murmelte er ein wenig verzweifelt, während er hoffte und bangte, dass wenigstens der Arzt einen Plan haben würde. Einen kleinen zumindest.

    "Danke fuer die Einladung," erwiderte er ein wenig ueberrascht. "Wenn es meine Arbeit zulaesst, werde ich sehr gerne darauf zurueckkommen." Er stellte sich noch dem Fremden offiziell vor, denn soviel bedurfte die Hoeflichkeit. "Wenn ich bei irgendwas behilflich sein kann..." fuegte er noch an und wartete dann gleichfalls noch einen Augenblick auf den Mann, der da so konzentriert arbeitete ehe er unverrichteter Dinge weiter zog.

    Immer mitten im Satz, dachte er seufzend und legte die Schreibutensilien zur Seite. Seit sie so wenige nur waren und dadurch doch vergleichsweise Ruhe herrschte, war er Stoerungen dieser Art gar nicht mehr gewohnt, zumal er heute hier alleine sass, da die anderen Ausserntermine wahrnahmen, krank oder sonstwie in Archiv und anderen Oertlichkeiten beschaeftigt waren. "Herein," rief er und fragte sich, wer es wohl sein konnte, denn die, die sonst was von ihm oder den anderen Scriba wollten, kamen meist einfach rein.

    "Für die Baustellen?" Einen Moment wirkte der Mann in sich gekehrt, als er versuchte sich an den Namen zu erinnern. "Aber natürlich: das ist Artorius Celer. Da den Gang lang, dann nach rechts und dann die dritte oder vierte Tür links. Er sitzt in einem der Scribaofficien. Falls er da nicht ist, findest Du ihn im Archiv."

    Er drehte sich dem Neuankömmling zu und zuckte sachte die Schultern. "Salve," meinte er und deutete auf den Mann. "Er scheint schwer beschäftigt. Hat mir gesagt, dass er noch einen Moment benötigt. Nun ja, das zieht sich schon ein wenig." Man sah, wie der Mann irgendwas am Sortieren war und dabei hochkonzentriert wirkte. "Sollte er noch länger benötigen, werde ich mein Anliegen wohl später noch einmal vortragen müssen."

    Sim-Off:

    [SIZE=5]tztztz, nicht einfach meinen kleinen NSC und mir die Arbeit klauen ;) [/SIZE]


    Er stand unter Schock, eindeutig und unübersehbar. Linus hingegen starrte entsetzt hinter dem Jungen her, während er sich mit einer Hand an den Rand gekrallt hatte um nicht auch noch irgendwie einen Unfall zu haben. Nur langsam löste sich seine Hand und auch sein Blick. Ich danke Euch, murmelte er, selber ein wenig unter Schock, denn das kam nun doch plötzlich. Ich muss wohl zu ihm... Hoffentlich hat der kleine Trottel sich nicht am Ende noch das Genick gebrochen. Ihr habt nicht zufälligerweise einen Medicus dabei? Wahrscheinlich wohl nicht. Ich werde die Baustelle hier für heute schließen... Das war wohl das Beste aber so einfach konnte er das nicht tun.Jemand muss den Artoria in der Curia informieren... Der ist der Koordinator und Organisator der ganzen Baustellen... Er sollte von dem hier wissen... Ich... bitte entschuldigt... und danke noch mal.... Wenn Ihr einmal in der Nähe der Taverna Dania seid, kommt rein... meine Frau wird dafür sorgen, dass Ihr aufs Haus an dem Abend Wein erhaltet. Es war eine kleine Taverna am Stadtrand, meist nur von Reisenden besucht, selten von Soldaten aber hin und wieder verirrte sich doch wer von ihnen dahin.

    Wahrnehmen war sicher was Anderes. Der Junge war blind und taub in seiner Panik und versuchte immer hektischer irgendwie an sein Bein mit dem Seil zu kommen. Dann - fast schon grotesk wirkend - blieb er mitten in der Bewegung und Luft haengen, waehrend die Maenner oben in schon bemueht kontrolliert runter zu lassen suchten. Von oben konnte man wahrscheinlich einen Augenblick lang eine Fratze des puren Entsetzens sehen, dann war diese verschwunden und mit einem elendigen aber doch recht kurzen Schrei stuerzte der Junge in die Tiefe. Das Seil hatte sich geloest.

    Als die Männer zupackten, kam es nicht umhin, dass das Seil sich bewegte. Die Reaktion war ein panischer Schrei von unten, völlig irrational, fern jeglicher Realität und doch so real, wie etwas in der Tonhöhe und Lautstärke nur sein konnte. In seiner aufgelösten Art, nicht mehr Herr seiner Sinne ob der Minuten, die er bereits kopfüber hing, begann der Gehilfe dann etwas, was Linus sicher irgendwie befürchtet hatte und doch gehofft hatte, dass er nicht so dumm war.


    Eben noch panisch darum bemüht, dass sich nicht bewegte, das die Schlinge, die ihm scheinbar das Gefühl gab sich zu öffnen ja keinen weiteren Millimeter sich mehr bewegte, begann er nun sich panisch und hektisch zu bewegen in dem Versuch doch noch an das Brett unter ihm zu kommen, das - warum auch immer - aber schmäler als die da drüber war, weshalb es weiter weg war. Mit seinem Gezappele, das die Männer oben aber durchaus an einer extremen Gewichtszunahme zu spüren bekamen, bewirkte er aber genau das, wovor er so fürchterliche Panik hatte. Die Schlinge rutschte weiter, löste sich immer mehr und oben spürte man das, was von unten zu sehen war, langsam und unaufhörlich kam der Junge, der immer noch blind um sich schlug und sich hektisch am Seil bewegend schrie und doch schwächer wurde, dem Erdboden näher, wenn auch das Seil noch einen kleinen Rest an ihm klammerte. Doch für wie lange noch?

    Ein Bote, aus der Stadt Mantua gesandt, hängte am Aushang folgende Informationen aus:


    Stellenausschreibung


    Mantua sucht Dich!
    Du strebst eine Karriere in der Verwaltung an?
    Dann komm nach Mantua.
    Hier stehen Dir alle Möglichkeiten offen!


    Bewerbungen - gerne auch persönlich - an die Curia Mantua

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Celer
    Einer der Scriba der Stadt, de facto er, betrat die Räumlichkeiten des Cursus Publicus und begrüßte den hier Anwesenden. "Sei gegrüßt. Ich möchte mit dem Verantwortlichen für den hiesigen Cursus Publicus sprechen. An wen muss ich mich da wenden?"


    Scheinbar war der gute Mann so sehr in seine Arbeit vertieft, dass er sein Anliegen noch einmal, ein klein wenig lauter, kund tat. "Sei gegrüßt! Ich möchte mit dem Verantwortlichen für den hiesigen Cursus Publicus sprechen. An wen muss ich mich da wenden?"

    Erleichtert stellte er fest, dass die Schwere auf seinen Armen nicht mehr so stark wog und der Junge aber dennoch noch da hing, wo er zu hängen hatte, wenn er schon nicht hier oben war. Zu kurz, meinte er und wischte sich mühevoll etwas Schweiß im Gesicht an der Schulter ab. Das Seil gehörte da gar nicht hin, das gehört nach da oben aber der kleine Vollidiot hat mal wieder nicht aufgepasst. Tadel, Wut aber auch Sorge sprachen aus seinen Worten. Linus, hörte man von unten ein jammervolles Klagen, das so voller Panik war, dass es wohl so ziemlich jedes Herz zu erweichen in der Lage war. Ist schon gut, Junge. Hilfe ist da, ganz ruhig! Dann wandte er seine Worte wieder an den Mann, der ihn vorher fragte. Das Seil hat sich um seinen linken Knöchel verheddert, jedoch nicht stark genug, als das es zusätzliche Belastung durch Ziehen auszuhalten scheint. Zumindest schreit er immer in Panik, wenn man versucht ihn hochzuziehen, es würde sich lösen. Erkennen kann ich es nicht. Das Problem ist, dass er schon verdammt lange da kopfüber hängt. Ich hab mal eine Bestrafung gesehen, die einen Kopfüber hat hängen lassen.... nach einer Stunde war der Tod. Seine Mutter wird mich umbringen, wenn er hier heute stirbt. Das die Mutter seine zweite Frau und der Junge letztlich sein Stiefsohn war, erwähnte er nicht, weil es nicht weiter wichtig schien.

    Linus versuchte immer noch den jungen Mann, der fast noch ein Kind war, zu beruhigen und sprach immer wieder auf ihn ein, doch Titus war bereits so voller Panik und in einem solchen Aufruhr, dass er das gar nicht mehr mitbekam. Ja, er war gefährlich nahe an dem Punkt, wo er in lauter Panik bereit war etwas sehr Dummes zu tun und so - obwohl er ja gerade das vermeiden wollte - doch seinem Leben ein schnelleres Ende zu setzen als ihm gut tat.


    Die Situation drohte zu eskalieren und das sich da eine Menschentraube gebildet hatte, die meinte gaffen zu müssen, machte das Ganze nicht gerade einfacher. Schon zwei Mal hatte Linus versucht das Seil vorsichtig hoch zu ziehen aber der Junge hatte immer wieder in Panik geschrien, in einer Art und Weise, dass es ihm und sicher auch dem ein oder anderen Umstehenden durch Mark und Bein ging. Er schwitzte bereits, nicht wegen der Wärme, sondern wegend er Belastung körperlicher und seelischer Natur, die damit einherging, dass er langsam mit seinem Latein am Ende war.

    Sein Onkel war vor seiner Versetzung äußerst großzügig zu ihm gewesen und hatte ihm ein kleines Häuschen besorgt, da er nun nicht mehr in der Castra leben konnte. Es war nicht groß, reichte aber durchaus zum Leben und sogar bei Bedarf für eine kleine Familie. Da er sich von seinem Gehalt nur bedingt so etwas leisten konnte, war er seinem Onkel sehr dankbar für dessen Geste und Einsatz. Wie für so vieles andere auch.
    Auch die Einrichtung hatte er ihm bezuschusst und so besaß er nun eine bescheidene aber dennoch durchaus sich sehen lassen könnende Einrichtung, mit der man auch mal Gäste empfangen konnte.