Heute ohne die Wirkung des Weines und mit der Gegenwart der kompletten Centuriae traf Ofella die Worte wesentlich härter als am Vorabend. Zu gerne hätte er sich in ein Mauseloch verkrochen, nicht aus Angst vor der Strafe, sondern aus Schamgefühl.
Art und Maß der Strafe hatten Cato und Ofella erwartet, aber nicht, dass sie auch Durchführer sein sollten.
Ihre Kameraden würden ihnen so schnell nicht verzeihen, dass sie Schuld an der Bestrafung anderer waren, noch weniger aber bestimmt, dass sie dann auch noch die Ausführer waren.
Ofella ahnte das Cato dazu die gleichen Gedanken hatte. Er nahm den vitis und schritt langsam fast zögerlich auf die Pfähle zu. Schwer einatmend, schloss er seine Augen und hieb einfach irgendwo hin. Er hätte jetzt erwartet, das Aufklatschen des Rebstocks auf den Rücken zu hören und zu spüren. Nichts der gleichen war geschehen, er hatte in die Luft geschlagen. Erleichtert atmete er auf, er konnte einfach den Mann vor ihm nicht schlagen und ließ den Rebstock sinken.
Beiträge von Iullus Octavius Ofella
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Die meisten nahmen ihr Hasta und wogen es zuerst prüfend mit der Hand um dann ein paar Stöße auszuprobieren.
Mit Scutum und Hasta ausgerüstet traten alle vor die Pfähle und begannen mit ihren Übungen. Das Gewicht der Schilde kannte sie ja nun schon, trotzdem war es heute wieder anders, jedenfalls hatte Ofella dieses Gefühl.
Laut schallten die Übungsgeräusche über den Exerzierplatz. -
"Ehe du hier herum maulst, sei lieber dankbar, wir haben dir nämlich eine Menge Arbeit abgenommen. So wie das arme Tier beladen war, würdest du spätestens an der nächsten Kurve mit dem gleichen Problem zu kämpfen haben. Wer weiß wie es dann ausgehen würde." Ofella hätte dem Kerl wegen seiner undankbaren Maulerei eine gescheuert.
Tiburtius der sich ebenfalls über den Händler ärgerte setzte noch eins drauf und meinte: "Nun hast du die einmalige Gelegenheit etwas zu lernen. Lade dein Maultier endlich auf damit wir sehen wie es können ob du es richtig machst". Zu gerne hätte Tiburtius ihm einen Tritt in den Hintern gegeben. -
Wie schon sooft stand Ofella vor dem Problem sollte er sofort antworten oder zunächst abwarten. Heute würde er sofort Antworten. Er wollte sich nicht schon wieder einen Anraunzer anhören, weil er nicht den Mund geöffnet hatte.
„Bei der Hasta handelt es sich um eine Stosslanze mit einem etwa 2 m langem Holzschaft und einer 10 - 20 cm langen, blattförmigen scharfen Spitze. Sie dient dazu, durch Zustoßen und Zurückziehen dem Gegner Schnittverletzungen zuzufügen und ihn auf Distanz zu halten.“
Was noch zu sagen ist kann aber jetzt wirklich ein anderer machen dachte er. -
Cato und Ofella waren die ganze Zeit nebeneinander, schweigen hinter ihrem Centurio hermarschiert. Sie sahen sich noch nicht einmal an.
Mit eisiger Miene stand Ofella am Tor und beobachtete die Vorgänge dort.
Bei den Unterkünften hörten sie sich die letzten Worte des Centurios an.
Genauso schweigend legten sie sich sofort hin.Nach einer sehr unruhigen Nacht erwachte Ofella früher als gewöhnlich. Auch Cato saß schon auf dem Bettrand, schaute Zu Ofella und grinste verlegen.
Ofella hatte ein mulmiges Gefühl im Magen, sobald er an den Centurio dachte erhöhte sich sein Herzschlag.
An diesem Morgen machten sie sich besonders sorgfältig fertig. Fast zeitgleich traten sie nach draußen. „Bringen wir es hinter uns“, meinte Ofella und so schritten sie beide in Richtung Exerzierplatz. -
Am nächsten Morgen, schleppten Ofella und die anderen zum Strafdienst verdonnerten, die Hastas auf den Exerzierplatz. Sie wollten fertig sein bevor ihre Kameraden aufkreuzten.
Plötzlich legte einer los und äffte die Stimme des Centurios nach. „Du da. Ofella, berichte alles über den Umgang mit der Hasta.“ Ofella grinste und versuchte auch sein Glück"So? Es weiß also niemand von euch, was eine Hasta ist?" Ein dritter fuhr fort: "Ihr seid für die Übungen mit dieser Waffe demnach noch nicht reif.“ „Drei Runden! Nach jeder zwanzig Liegestützen!“ Lachend führte Ofella diesen, ihnen allen bekannten Spruch hinzu.
Inzwischen war der Rest von ihnen auch noch eingetroffen. Sie hatten einen Kreis um die vier gebildet und warteten schon voller Freude auf den nächsten Spruch. -
Dieses mal beschloss Cato auch etwas zu sagen. "Das zur Via Tiburtina Vetus Centurio".
Beide tranken sie ihren Becher aus und erhoben sich und gingen zur Türe. Ofella öffnete die Türe und ließ seinem Centurio und Cato den Vortritt. -
Pa Pluspunkte dachte Ofella, wenn wir dort plötzlich aufgetaucht wären um den Wachen zu helfen, würde bestimmt einer nachgefragt haben, warum wir dort waren.
Ofella schaute zu Cato rüber, der saß noch immer da und starrte in oder auf seinen Becher, um dann ab und zu weise zu nicken. Bin ich denn jetzt hier der Depp vom Dienst? Der soll auch seinen Mund aufmachen.
Trotzig schenkte er sich noch etwas von dem Wein nach und trank einen weiteren Schluck.
Im Grunde genommen wusste er aber auch nicht wirklich, was er jetzt noch sagen sollte oder was von ihm in der Situation erwartet wurde. -
Nein Kameraden wollte er nicht in Schwierigkeiten bringen, so war es ja auch nicht gewesen, die waren doch wirklich unschuldig an der Situation. Ofella brauchte nicht lange zu überlegen, dass wollte er auf jeden Fall richtig stellen.
„Centurio die Kameraden der Wache haben nicht versagt. Sie waren voll damit beschäftigt eine Gruppe von Störenfrieden in Schacht zu halten.“ Ich habe nur die Gunst der Stunde genutzt, hätte Ofella fast selbstgefällig hinzugefügt, doch rechtzeitig besann er sich noch.
Vielleicht sollte ich jetzt Reue zeigen überlegte er, deshalb fügte er zögernd hinzu:
„Ich weiß ich hätte ihnen helfen müssen.“ Zufrieden mit sich schaute er nun Valerian an. -
Tiburtius und Ofella folgten nur zu gerne dem Befehl ihres Centurios. Während Tiburtius die Seile vorschtig löse begann Ofella mit dem abladen.
"Damit der Kerl gleich was zu tun hat", grinste Ofella.
"Der kann wirklich froh sein, dass wir gerade vorbeikamen,wer weiß was sonst noch alles geschehen wäre". Dem konnte Ofella nur beipflichten. "Wollen wir hoffen, dass er seine Lektion lernte und es in Zukunft besser macht."
Mit vereinten Kräften hatten sie es nach einiger Zeit geschafft und die Ware stand schön geordnet an der Seite. -
„Nein Centurio das wollte ich ganz bestimmt nicht“. Ofella sah die Falten auf der Stirn von Valerian und ahnte nichts Gutes. Dies wurde noch durch den eisigen Ton verstärkt.
„Damit wir jederzeit einsatzfähig sind“, antwortete er deshalb schnell.
Fast genauso schnell griff er zu seinem Becher und trank diesen leer. -
Nur dumm wenn es immer nur einen erwischt dachte Ofella bei Pindarus tröstenden Worten.
Wer der wüsste was ich schon alles ausbaden durfte. Er hörte dann zwar was Valerian alles zu Cato sagte, seine Aufmerksamkeit richtete sich aber mehr auf das was für ihn nun folgen würde.
Doch sicher weiß ich das, wollte er auf die erste Frage des Centurios schon antworten, doch der redete weiter und ließ ihn vorerst gar nicht zu Wort kommen. Er knallte Ofella regelrecht eine Frage nach der anderen um die Ohren. „Doch Centurio…nein Centurio…sicher Centurio. Ich meine nein Centurio sollten sie nicht.“
Ofella wusste was er gerade von sich gegeben hatte war wirklich ein schwache Leistung gewesen. Doch bei den ganzen Fragen wusste er nicht welche er zuerst beantworten sollte.
Eigentlich kann es fast nicht mehr schlimmer werden, dachte er. -
Tiburtius und Ofella gingen zurück zu dem Maultier und untersuchten die Ladung eingehend.
Die Ladung war total verrutscht und hing an einer Seite viel tiefer. „Nun sieh dir das an, die Seile sind ja ganz locker“. Tiburtius zog sie hoch und zeigte Ofella was er meinte. Dieser hatte inzwischen die einzelnen Teile leicht angehoben und schüttelte mit dem Kopf. Als die Beiden fertig waren gingen sie zu ihrem Centurio, der immer noch da stand und die Szenerie genauestens beobachtete. „Centurio entweder haben zwei Leute das arme Tier beladen oder der Besitzer versteht einfach nichts von der Sache. Die schweren Stücke sind fast alle auf eine Seite gepackt worden, wodurch die eile sich lockerten und die Ladung sich immer mehr zu einer Seite verlagern konnte.“ „Ja“, fügte Tiburtius noch zu Ofellas Aussage hinzu, „ das Maultier müsste vollständig neu bepackt werden“. -
Catos Hände umklammerten seinen Becher, dabei traute er sich nicht seinen Centurio anzuschauen. Das leibhaftige schlechte Gewissen stellte er dar Wogegen Ofella sich einen Schluck genehmigte, damit er ja seine pampige Antwort runter schluckte, denn ihm lag auf der Zunge zu antworten, wofür soll ich mir den eine Strafe überlegen, wenn es dann doch anders kommt. Ich kenne das Spielchen doch schon zu genüge. Er versuchte es, wie er meinte, mit etwas Diplomatie. „Centurio, du hast bestimmt eine gute Idee bei deinem Erfahrungsschatz.“ Dabei schaute er Valerian, wie er hoffte, recht unschuldig an. Dann blickte er Pindarus an, bedankte sich dafür, dass dieser ihren Wein rübergeholt hatte und nahm einen weiteren kräftigen Schluck.
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Der Centurio hatte seine Anweisungen noch nicht ganz ausgesprochen, als Ofella losrannte.
Er hatte zwei Knirpse gesehen in unmittelbarer Nähe der ausschlagenden Hufe. Bei den beiden angekommen schnappte er sich einen nach dem anderen und drückte sie irgendeinem in die Arme und schob sie zurück. Nun versuchte er sich vorsichtig dem beladenen Maultier zu nähern, während er trotz des Lärms der herrschte versuchte beruhigend auf das Tier einzureden. “Ho ho schön ruhig“, kam immer wieder von ihm bis bald mit der Rechten die Führleine ergriffen hatte, während er mit der linken hand beruhigend auf den Hals des Tieres klopfte. -
Wütend wollte Ofella den Gast schon anfahren als er schon bei einem anderen gelandet war. Gleich danach fand er sich auf einem Hocker seinem Centurio gegenüber wieder.
Verlegen grinsend kam dann noch von ihm: „Dumm gelaufen würde ich sagen.“ Er wusste, dass er dies besser nicht gesagt hätte, aber zu verlieren hatte er jetzt auch nichts mehr. Hier mochte er vielleicht noch Glück haben, an später wollt er jetzt lieber noch nicht denken. -
Ofella war wirklich froh das Seneca dabei war. So gerne er auf Patrouille ging, ohne ihn wäre ihm heute sichtlich unwohler gewesen. Er hatte ja nicht geahnt, dass der Centurio auch mit dabei war, sonst hätte er sich nicht so gefreut als es hieß er müsse mit auf Patrouille. Doch als dann Seneca erschien ging es ihm schon besser.
Auf Senecas Blick zu den Frauen hatte er er lächelnd genickt.
Sonst waren sie auch immer sehr aufmerksam gewesen, dennoch ging es dann wesentlich entspannter zu wie heute. -
Ofella hatte sich fast verschluckt, als er die Worte von Cato, mit fast der gleichen Stimme wie der sie gerade imitiert hatte, nur deutlicher lauter von einem anderen Tisch der Taverne hörte.
Gleichzeitig mit seinem aufspringen zischte er Cato zu: „Nichts wie raus hier, der Centurio ist hier.“
Cato hatte es auch schon bemerkt nur sprang der nicht auf sondern stierte ungläubig zum Tisch des Centurios.
Ofella der schon auf dem Weg zur Türe war schaute sich noch einmal nach Cato um und konnte nicht verstehen warum dieser wie vom Donner gerührt noch immer dort saß und zu dem Tisch starrte. „Nun komm doch endlich“, rief er ihm über Schulter zu als auch schon mit einem Gast zusammenstieß. -
Cato und Ofella hatten einen Heidenspaß, obwohl sie sich noch gar nicht solange kannten, hatten sie schon einiges zusammen erlebt. Ihren Wein tranken sie viel zu schnell während sie fleißig über Kameraden, Offizieren und insbesondere, über ihren verhassten Centurio lästerten. Der Krug war kaum geleert rief Cato auch schon: „He Wirt noch einen Krug Wein und das cursim!“ Bei seiner Bestellung versuchte Cato zu ihrer beiden Freude die Simme des Centurios zu imitieren. Lachend tranken sie dann ihre Becher leer.
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Verflucht noch mal warum habe ich nicht wie es schon auf meinen Lippen lag fünf gesagt. Ofella zuckte bei dem Schlag und ballte seine Fäuste.
Dann traute er seinen Ohren nicht, jetzt wollte der Schinder auch noch ein Lied auf sich gedichtet bekommen. Das sollst du bekommen na warte nur, dachte er boshaft.
Beim Aufräumen kochte es noch immer in Ofella. Hätte ich doch nur darauf gehört als man mich warnte, aber nein es war ja mein Kindheitstraum.
Das kommt davon wenn man sich Träume erfüllt.Wütend knallte er die letzten Sachen einfach auf den Boden, bevor er in die Unterkunft ging. Sollte sich um den Rest kümmern wer wollte.