Ofella war erstaunt über sich selber, er hatte es wirklich geschafft und war stehen geblieben.
Dann kam auch noch der anmerkende Schulterschlag des Centurios. Zufrieden ging er zu den Holzpfählen und begann er mit seinen Übungen.
Beiträge von Iullus Octavius Ofella
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Immer wenn der Centurio sich in der Nähe von Ofella befand, beschlich diesen ein ungutes Gefühl. So war es auch jetzt wieder, als sich der Centurio sich ihm, bei seinem entlang schreiten der Reihe, näherte. Schnell versuchte er sein Schild in eine perfekte Position zu bringen, mit korrektem und sicherem Stand. Schon war der Centurio bei ihm und als wenn Ofella es geahnt hätte, warf er sich dieser gegen sein Schild. Wankend versuchte Ofella sich zu halten, indem er sein Gewicht, soweit es ihm möglich war, nach vorne verlagerte. Den Göttern sei dank, war das Nächste was Ofella bewusst dachte, nach dem er nach dieser Attacke seines Centurios noch immer stand, ich habe es wirklich geschafft.
Ein leises Triumphgefühl beschlich ihn, mühsam unterdrückte er ein Grinsen. -
„Octavius Ofella, Centurio“, kam es recht Kleinlaut aus dem Munde des Tiro, nachdem ehr Haltung einnahm. Er bezweifelt, dass es wirklich gut war, wenn der Centurio seinen Namen wusste. Sollte irgendeine dumme Arbeit zu verteilen sein, würde ihm immer sofort sein Name einfallen.
Schon begann ein allgemeines, wie vom Centurio verlangtes, zurechtrücken ihrer Schilde.
Die Körperdeckung gelang ihnen ja noch recht schnell. Schwieriger wurde es dann, die leichte Überlappung, mit der Stützung von der linken Schulter und des linken Knies, hinzu bekommen. Jeder von ihnen ahnte bestimmt, den Befehl * Scutum premite*, würden sie noch oft hören, ehe er ihnen in Fleisch und Blut übergegangen wäre. -
Es hatte sich allem Anschein für Ofella nichts geändert. Ob es an seinem äußeren Erscheinungsbild lag oder an seinem Auftreten oder was sonst, er konnte es sich nicht erklären, fest stand nur eins für ihn, dieser Centurio mochte ihn, in der gleichen Art, wie sein Vorgänger.
Nicht weiter darüber nach denken einfach antworten, kam ihm jetzt wieder so angesprochen in den Sinn. "Man könnte es außer zu seinem Schutz auch als eine Art Rammbock benutzen?" Bei seiner Antwort sah man das Fragezeichen im Gesicht. -
Wem außer mir passieren hier aber ständig solche Missgeschicke, dachte Ofella verärgert über sich selber. Zum Thema Scutum könnte ich ja auch etwas sagen, aber ich bin es einfach satt immer und ständig reden zu müssen. Deshalb schweige ich jetzt lieber und übe nur.
Eifrig darum bemüht seine fünf Mal ohne Fehler hinzubekommen begann er. Nach seiner Meinung hatte er das dann auch schließlich tadellos geschafft. -
Erleichtert atmete Ofella auf. Er hatte eine fast richtige Antwort gegeben, schon keimte in ihm die Hoffnung, nicht ständig der Auserwählte zu sein.
Gladios stringite, ertönte es dann.
Jeder von ihnen hatte diese Bewegung bestimmt schon zigmal probiert, denn mit Stolz hatte man den Gladios in der Waffenkammer erhalten. Auch Ofella war nicht ungeübt und packte wie er es schon des Öfteren durchführte zu. Was dann geschah wusste er im Nachhinein nicht mehr wirklich. Ob etwas klemmte oder ob er nur abrutschte, schwer zusagen. Was aber sein rechter Nachbar, Cato zu spüren bekam war ein Schlag ins Gesicht, denn dort landete Ofellas Hand. Entsetzt starrte er Cato an. „Entschuldige bitte“, kam noch recht kleinlaut aus seinem Munde, bevor er zum Centurio blickte. Hatte er dies gesehen oder nicht? -
Nach dieser, ihm doch unverständlichen, Abfuhr hob Ofella leicht die Schulter. Ihm stand keinerlei Kritik an einer Vestalin zu, schon gar nicht an Claudia Romana. Verstehen konnte er diese Entscheidung aber in keinster Weise, schließlich war sie gerade einem Anschlag entgangen. Mit der Verwundung der Sklavin war auch nicht zu Spaßen. Wenn diese doch selber wusste, wo ihr am Besten geholfen würde, warum konnte ihr dann nicht der Wunsch erfüllt werden? Sie hatte doch die Vestalin mit ihrem Leben geschützt.
Die beiden Frauen gleich, wohin sie auch gehen würden, alleine gehen zu lassen, hielt er nach wie vor für falsch. Da er aber nur der kleinste Befehlsempfänger war, abgesehen von der Sklavin, die aber wenn man es genau betrachtete nur ein Ding war, musste er sich dem Willen seines Vorgesetzten beugen.
Deshalb schluckte er auch seinen Kommentar, den er auf der Zunge hatte lieber runter und stellte sich zu seinen Kameraden. -
Ofella hatte schon gehört ein neuer Centurio sollte kommen. Voller Erwartung erschien er auf dem Exerzierplatz und hörte sich nachdem in Linie angetreten waren, die Begrüßungsrede an.
Kaum stellte er die erste Frage zeigte er auch schon auf Ofella. Ihm klappte fast die Kinnlade runter. Nicht schon wieder ich, hatte ich doch die wahnwitzige Hoffnung endlich verschont zu werden, schoss es ihm durch den Kopf.
„Der Gladius ist eine Schlag und Stichwaffe und wird an der rechten Hüfte getragen.
Grund dafür ist, dass sich in einer engen Kampfformation das Schwert nicht sehr gut von der linken Seite ziehen lässt. In einer geschlossenen Formation sind zudem praktisch keine ausholenden Hieb- und Schlagbewegungen möglich, so dass der Gladius vornehmlich dazu eingesetzt wird, den Gegner mit gezielten Stichen ins Gesicht oder auf den Oberkörper zu töten. Offiziere, die nicht in der geschlossenen Formation stehen, tragen den Gladius links." -
"Ja ich habe verstanden"Schnell Haltung annehmend bestätigte er den Wunsch von Seneca
Ofella wäre auch sichtlich wohler wenn jetzt eine Sänfte gewünscht würde.
Er hatte ja auch nur wegen der Begleitung nachgefragt, damit es nachher nicht heißen konnte. die Urbaner hätten Claudia Romana Schutz oder Hilflos zurückgelassen.
Abwartend stand er nun da und wartete auf eine Entscheidung. Besorgt schaute er zwischendurch auf den Verband der Sklavin. -
Ofella überlegte nicht lange nach der Frage von Seneca. Ließ noch einmal einen prüfenden Blick zu den beiden Frauen gleiten. „Vielleicht sollte ich, um ganz sicher zugehen die beiden nach Hause begleiten? Wäre das in Ordnung?“ Fragend schaute er seinen Miles an.
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Nach dem Bericht den die Kleine dann von sich gab, hatte sich für Ofella schlagartig alles geändert. Nun hatte er fast Mitleid mit dem kleinen, blutenden, unglücklichen Häuflein.
Er vergewisserte sich, dass der Alte fest in den Händen seines Kameraden war, drehte sich um und schaute sich nach einem Stoffhändler um. Endlich entdeckte er einen, denn langsam kamen immer mehr schaulustige hinzu. Er bahnte sich einen Weg zu dem Händler und forderte einen sauberen Stoffstreifen von diesem. Der Händler wollte sich zunächst weigern, nach ein paar kurzen klaren Worten hatte er dann den Streifen und ging zurück.
„Komm reich mir deinen Arm“, gab er dann im Kommando Ton von sich und wickelte den Stoffstreifen um den Arm. „So das hätten wir, da hast du noch einmal Glück gehabt, das ganze hätte auch schlimmer für dich ausgehen können.“
Zufrieden betrachtete er noch einmal den Arm bevor er zu seinem Kameraden ging. -
Ofella hatte nur die kleine im Visier, weil der dumme Gesichtsausdruck der Sklavin, jetzt war sich Ofella sicher, um dieses Ding konnte es sich nur um eine Sklavin handeln, nervte ihn. Man kannte ja schließlich die Taktik der Sklaven, wann immer sie etwas gefragt wurden, spielten sie die drei Affen. Dabei waren sie bekannt für ihre Schliche und Hinterhältigkeit. Dumm stellen und schauen, bedeutete noch lange nicht, dass sie nichts wussten. Jetzt fuhr er sie bedeutend schärfer an. „Wenn du mich verstehst, dann rede jetzt oder hast du deine Zähne verschluckt. Wenn es dir aber lieber ist, nehmen wir dich mit auf die Wache zum Verhör“ Hämisch grinsend fügte er noch hinzu,
„und glaub mir ein Zuckerschlecken wird dies gewiss nicht für dich, eher ein Ringelpietz mit anfassen.“ Herausfordernd schaute er zum Schluss an. „Nun wird’s bald?“ -
Ofella hatte wieder einmal die Freude mit Seneca auf Patrouille zu gehen: So von Zeit zu Zeit dem Kaserneleben zu entrinnen, konnte man schon als Freude bezeichnen. Er war der jüngste in dem Quartett und lauschte aufmerksam den Gesprächen und zeitweise auch dem Geplänkel seiner Kameraden.
Er bemerkte wie Seneca seine Aufmerksamkeit plötzlich mehr dem Geschen auf dem Markt widmete. Etwas schien sich an dem normalen Alltagsbetrieb geändert zu haben. Auch die beiden anderen wurden aufmerksamer. Wie auf ein geheimes Zeichen hin, setzte der kleine Trupp sich in Bewegung in Richtung eines Tumults.
Die Urbanae sahen Menschen bei ihrem näher kommen auseinander laufen. Ofella meinte auch den Schrei einer Frau gehört zu haben. Dort angekommen sah er nur wie eine offenbar hochgestellte Römerin einen Alten festhielt. Was geschehen war wusste er nicht, zur Sicherheit, hielt er den Alten aber fest. Da dieser ihm nicht sonderlich stark oder gefährlich erschien, schaute er sich weiter um. Bei der Römerin war ein noch recht junges Ding, offenbar ihre Sklavin. Die Sklavin, die Recht besorgt um ihre Herrin war, blutete. Bestimmt war sie es auch die geschrieen hatte. „Du blutest ja, wieso blutest du?“ Nüchtern stellte er ihr diese Frage, schließlich war sie nur eine Sklavin und konnte, wenn sie überhaupt dazu fähig war, zur Klärung der Situation beitragen. -
Ofella schien Glück zu haben, die Aufmerksamkeit des Centurio verteilte sich für den Rest des Tages, gleichmäßig auf alle Probaten.
Langsam verrauchte seine Wut und sein Ärger, so dass er sich besser auf seine Aufgaben konzentrieren konnte. -
Schnaubend vor Wut stand Ofella auf. Der Centurio traute ihm aber auch gar nichts zu. Gatto grinste als sie sich gegenüber standen. Das war zuviel für Ofella. Wütend wie ein Stier nahm er den kurzen Anlauf, der ihm blieb und rammte Gatto seinen Kopf in den Bauch. Dieser hatte schnell reagiert und stand fest auf dem Boden und wankte nur kurz nach dem Aufprall, während Ofella mit seinem Hintern auf dem Boden landete. Gatto war schneller als man vermutet hätte und stieß den verblüfft schauenden Ofella, so dass dieser letzt endlich auf seinem Rücken lag. Schon saß Gatto auf dessen Bauch und lachte triumphierend.
Ofella schloss seine Augen, lieber hätte er seine Ohren geschlossen, um den nun bestimmt folgenden Kommentar nicht zu hören. -
Sofort begab sich Ofella in die Linie zurück, mit der Hoffnung, sein Centurio möge ihn doch für den Tag einfach nur vergessen.
Nach einem leichten Wirrwarr hatte jeder der Probaten seinen Partner gefunden.
Sein Partner hatte auch in etwa die gleiche Größe wie er, nur war er um einiges stämmiger. Ofella glaubte sich zu erinnern, das sein Name Gatto
sei.Gatto und Ofella umrundeten sich abschätzend. Jeder versuchte wohl die beste Angrifffläche bei seinem Gegner zu finden. Plötzlich schnellten Gattos Hände nach vorne um Ofellas Oberarme zu erfassen, dieser konnte sich aber nochrechtzeitig nach unten beugen um mit der gleichen Bewegung das rechte Bein von Gatto zu erfassen. Dieser war aber standhaft und kräftig genug und entriss es Ofellas Händen.
Gleich darauf bekam Gatto Ofellas rechtes Handgelenk zu fassen und drehte mit einer gekonnten Drehung dessen Arm nach hinten. Mit einer schmerzverzehrten Grimasse trat Ofella nun in Gattos Kniekehlen. Gatto knickte zwar ein und lockerte den Griff leicht, doch Ofella konnte sich noch immer nicht befreien.
Ofella wollte wenigstens jetzt nicht versagen, den Spott schon im Ohr, erinnerte er sich an die letzten Worte des Centurio. Da ihm seine rechte nicht zu Verfügung stand, legte er all seine Kraft in seine linke Faust, die schwächer war als die rechte und schlug gegen Gattos untere Rückenpartie. Dieser ließ Ofellas Handgelenk auch sofort los streckte sich und schnappte nach Luft. Diese Zeit gönnte Ofella ihm und stellte sich halb seitwärts zu ihm. Gatto hatte kaum Ofella wieder im Visier, schnellte Ofellas rechter Arm vor Gattos Hals und gleichzeitig stand sein rechtes Bein hinter Gatto. Nun brauchte Ofella nur noch seine Kraft weiter nach rechts zu verlagern. Gatto war wohl durch diese Attacke überrumpelt worden und kippte relativ schnell nach hinten und landete auf dem Boden.
Ofella kniete sich mit seinem rechten Knie auf Gattos Brust und schaute in die Richtung des Centurio. -
„Ob ich Hunger habe fragst du noch? Ich könnte gerade, nach der Plackerei, einen ganzen Ochsen vertilgen.“ Ofella schaute nachdem er Seneca geantwortet hatte zu Cato und machte ein ganz verzweifeltest Gesicht. „Du könntest mich von dieser Qual befreien? Mein Dank würde dir auf ewig nachschleichen.“
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Endlich kam der erlösende Befehl, "Los, Probatus, auf die Füße!" Ofella störte dabei nicht im geringsten, dass der Centurio in dazu mit dem Fuß anstieß. Hauptsache aufstehen und die Schmach vergessen. Was für ein schlechter Tag für ihn.
So schnell es im möglich war rappelte er sich hoch und nahm eine stramme Haltung an. -
Ofella trat wie befohlen, mit hoch rotem Kopf und das nicht nur wegen des Anpfiffs, sondern auch aus ärger über sich und den Centurio, vor.
Wie befohlen begann er mit den Liegestützen. Er war nicht gerade was Statur und Ausstattung an Muskeln und Kraft anging ein Hänfling, aber Liegestützen waren bisher nicht seine Beschäftigung gewesen. So zügig wie er begonnen hatte spürte er doch wie langsam seine Kraft nachließ und sich sein Tempo langsam verringerte.
Leise zählte er mit, bei XL IX L angekommen brachen seine Arme ein und er landete flach auf den Boden.
Mühsam stemmte er sich abermals hoch LI LII LIII LIV LV dann war wirklich Schluss, nichts ging mehr. Schwer atmend mit zittrigen Armen blieb er liegen. -
Verärgert über sich selber oder eher noch auf sein Leben, bevor er hierher kam marschierte Ofella los. Während er den Vortrag seines Centurio hörte, fluchte er leise vor sich hin. "Wieso sagte ich das? Ich weiß doch, dass er keine 100 Heredia meinte." Noch immer mit seinem Patzer beschäftigt, rauschten die Worte in weiter Ferne an ihm vorbei.
Nach der letzten frage des Centurio, wunderte er sich über die Stille und schaute sich suchen um.