Beiträge von Iullus Octavius Ofella

    Ofella war auf dem Weg zu seinem Centurio.
    Seit seinem Auftrag, alles über den Praefectus Praetorio in Erfahrung zu bringen, war Ofella ,wann immer ihm sein Dienst die Zeit dafür lies, unterwegs gewesen. Der Mann schien fast ein Phantom zu sein. Nie bekam ich ihn bisher zu Gesicht, wann immer er Unterwegs war, hörte nie etwas über ihn. Es war immer nur die Rede von den Praetoriaener im allgemeinen.
    Er beschloss seinem Centurio aufzusuchen, immerhin konnte er ihm die Beobachtung von der Porta mitteilen.
    So stand er jetzt an der Türe zum Raum von Quintilius Valerian und klopfte laut an.


    Klopf, klopf

    Eigentlich hätte sich der Centurio den fragend, prüfenden Blick in seine Richtung sparen können. Er muss doch wissen, dass er sich vollkommen auf mich verlassen kann und ich hinter ihm stehe, dachte Ofella. Wozu noch etwas beteuern, was doch feststeht. Deshalb nickte er in Richtung seines und des Praetoriaener Centurio.
    Was ihn weit mehr beschäftigte war diese Hinterhältigkeit. Natürlich würden genau wie er selber, noch andere zu der Überzeugung gekommen sein, der Kaisermörder käme nur von innerhalb. Was war da naheliegender als den Salinator zu verdächtigen, der nun die absolute Macht wollte.
    In dem er nun den Verwandten verdächtigte, wollte er es auf eine Familiensache reduzieren, Familienstreit, Erbschaftssache oder sonstiges. Dem Spielchen würde Ofella mit Freuden ein Ende bereiten. Nochmals nickte er, dieses Mal zur selbst Bestätigung

    Beim Anblick des Praetoriaener Centurios flammte bei Ofella kurz die Erinnerung von der Begegnung an der Porta auf, doch dies war im Augenblick Nebensache.
    Vielmehr ärgerte er sich wie schon sooft, über die Art wie sie mal wieder behandelt wurden. Dabei hieß es immer sie sollten mehr Kontakt pflegen. Doch auch damit wollte er sich jetzt nicht abgeben.
    Vorschriftsmäßig grüßte er.
    Aufmerksam hörte er zu und beobachtet jede Regung.
    Er bemerkte mit welcher Vorsicht sein Centurio an die Sache heranging. Bis vor wenigen Augenblicken hatte Ofella nicht gewusst, warum sie hier waren.
    Ofella merkte wie er sein rechtes Auge leicht zusammenkniff, was er immer dann machte, wenn er etwas oder jemanden scharf beobachtete. Er bemerkte darum auch schnell, dass sein Centurio ebenfalls alle genau beobachtet und konnte deshalb ein leichtes Zucken, in einem Mundwinkel nicht verhindern.

    Lebte der Kaiser noch, wäre Ofella sehr stolz gewesen hier zu sein. Für jeden Römer war es etwas besonderes hier eintreten zu dürfen.
    Er hatte es aber schon sehr merkwürdig gefunden welch ein Aufhebens um die Sicherheit hier gemacht wurde.
    Das der routinemäßige Ablauf sich jetzt nicht ändern konnte, verstand er ja. Doch er hatte das Gefühl die Sicherheitsmaßnahmen waren jetzt größer als zu den Lebzeiten des Kaisers.
    Wessen Leben konnte denn noch in Gefahr sein, wenn der Kaiser und sein Sohn Tod waren?
    Der PU war der immer, soviel er wusste von seinen skythischen Leibwachen oder gar von den Liktoren umgeben. Dies war doch schon bei Lebzeiten des Kaisers so gewesen.
    Der Mörder des Kaisers würde doch nicht hierher zurückkommen. Warum auch?
    Vielleicht kam er auch nicht von außen, vielleicht war er schon immer hier gewesen.
    Trotz all seiner Überlegungen, behielt er alles aufmerksam im Auge.

    In den letzten Tagen war viel geschehen,. Viele waren verhaftet und verhört worden, doch hierhin hatte es Ofella noch nicht geführt um jemanden abzuholen.
    Ein wenig zurück, abwartend stand er da und beobachtete die Szenerie. Er hatte das Glück oder Vergnügen wie immer man es nennen würde, seinen Centurio zu begleiten.
    Bei seiner Namensnennung grüßte er auch militärisch.

    Cato und Ofella kamen sehr spät in der Nacht zurück von ihrem Streifzug durch Rom. Leise schlichen die beiden zu ihrem Lager, zogen sich, um möglichst keinen der Kameraden aufzuwecken, ganz leise aus und legten sich hin.


    Ofella ließ seinen Gedanken freien Lauf, damit er nochmals alles was an diesem Tag geschehen war, vor seinem geistigen Auge sehen konnte.
    Zuerst der Geheimauftrag des Centurios, danach das zufällig erscheinende Treffen mit Seneca, an der Porta Praetoria. Doch dann machte er gerade als er sich mit Cato dort entfernen wollte eine interessante Beobachtung. Ein Bote kam aus Germanien an, dieser Bote hatte eine persönliche Depesche für den Praefectus Praetorio, dafür hatte er eine ganz besondere Legitimation. Nur leider hatte Ofella diese nicht sehen können. Dieser Bote sah schon merkwürdig aus, wie ein Germane.
    Später hatte Cato dann Ofella gezeigt wo der Praefectus wohnte. Das einzig was er vorher schon von diesem Praefectus wusste, war was jeder Römer wusste, wer dessen Frau war und wo diese arbeitet. Somit hatte sich der Ausgang schon etwas gelohnt, dies war ungefähr der letzte Gedanke, den Ofella vor dem Einschlafen hatte.

    „Das frage ich mich zeitweise auch“, erwiderte Ofella lachend. „Ich bin gerade zufrieden damit, das unser Centurio wieder da ist, auch wenn man dann Gefahr läuft, eher eine Strafe aufgebrummt zu bekommen. Aber sonst? Du kennst doch denn Alltagstrott, exerzieren, durch die Straßen Roms patrouillieren, Wache schieben, die Ausrüstung in Ordnung halten. Das wird bei euch auch nicht viel anders sein. Doch du hast recht, so wie du jetzt ausschaust, könnte ich glatt mit dir angeben, wenn wir einen trinken gehen. Ich würde mich ehrlich freuen, wenn das klappen würde."
    Mehr über Terentius Cyprianus zu erfahren, bei einem solchen zufälligen Zusammentreffen konnte Ofella wirklich nicht erwarten. Deshalb passte es auch, das gerade jetzt Cato kam.
    „Ah da kommt Cato, wir beiden haben noch etwas vor. Es war schön dich zu treffen. Hoffentlich geschieht das jetzt öfter. Abgesehen davon, bekommen wir das ja ständig zu hören, wir sollten mehr Kontakte miteinander pflegen. Nur frage ich mich wann?“

    Ofella hatte soviel Glück nicht erwartet, als er Seneca sah. Er hatte schon befürchtet er müsse tagelang auf der Jagd nach Seneca sein. Dies musste dann auch noch möglichst unauffällig sein, damit es nur keiner merkte, das er diesen suche.
    Ofella grinste, denn trotz der Pflicht, freute er sich auch Seneca wiederzusehen. „Stimmt es ist wirklich lange her. Schade ist es schon, dass wir uns so schnell aus den Augen verloren, zumal wir dich wirklich sehr vermissen. Wenn ich dass aber so sehe, geht es dir bei der Garde gut. Naja der oberste Dienstherr blieb ja, nur die Praefekten wurden ausgetauscht.“ Noch während er dies erwähnte fiel ihm die der Auftritt seines Praefectus, bei der Beförderung und Vereidigung ein. „Liebt dein Praefectus auch große Auftritte?“ Diese Frage war nicht geplant und kam auch ganz spontan mit einem Grinsen.

    Kaum war an diesem Tag der normale Dienst zu Ende ging Ofella zu den Lagerthermen um sich zu säubern und zu erfrischen.
    Im Tepidarium fand er etwas Ruhe und überlegte sich, wie er als nächstes zu der im gestellte Aufgabe vorgehen wollte. Zunächst würde er nachforschen wo der Appius Terentius Cyprianus wohnte. Er war nicht in der Stadt aufgewachsen und musste sich solche Informationen erst beschaffen. Vielleicht konnte sein Freund Cato ihm bei dieser Frage weiterhelfen. Da fiel ihm ein mit Cato würde es jetzt Probleme geben. Wie sollte er diesem nun ständig erklären, warum er alleine unterwegs sein wollte. Dazu musste er sich unbedingt etwas einfallen lassen, denn bisher hatten sie alles gemeinsam gemacht. Dabei würde es bestimmt gut tun, wenn er zwischendurch mit jemanden über den Auftrag reden könnte. Seufzend schloss er die Augen um die Außenwelt für ein paar Augenblicke auszuklammern, als es neben ihm einen gewaltigen Platscher machte. Ein wenig erschrocken öffnete Ofella die Augen, um nach dem Grund zu sehen. Gleichzeitig wusste er es aber auch schon, dies konnte nur Cato sein. Und so war es auch. Dieser hatte sich angeschlichen um dann mit beiden Hände neben ihn aufs Wasser geschlagen. „Sag mal was ist denn mit dir los? Seit wann verschwindest du alleine, ohne mir ein Wort zu sagen?“ „Och, ich hatte etwas Kopfschmerzen und dachte ein wenig Ruhe würden mir gut tun.“ Eine besser Ausrede fiel ihm auf die schnelle nicht ein. „Ja und hat‘s geholfen?“ „Was hat geholfen?“ Verwirrt blickte Ofella Cato an. Cato betrachtete verwundert seinen Freund. „Na die Ruhe, das alleine sein?“ „ Ach so,... ja geht schon. Weißt du was ich mir überlegt habe, wir müssten unbedingt mal wieder hier raus. Was meinst du? Versuch doch mal ob du für gleich eine Erlaubnis bekommst. Ich warte dann an der Porta auf dich. Noch während er diesen Wunsch äußerte, stiegt er aus dem Wasser und Cato konnte nur noch verwundert nicken und ihm verwirrt nachschauen.

    Das folgende: “Jawohl Centurio”, ging mit einem Ruck durch Ofellas Körper einher. Haltung annehmend nahm er an, dass damit das Gespräch beendet war.
    Wenn er auch die Aufgabe, die vor ihm lag, für schwierig hielt, so war er doch ein wenig stolz auf sich.
    Wie seine persönliche Meinung zu den eingebundenen Personen war wollte er außer acht lassen. Ob ihm das gelingen würde wusste er nicht.
    Auch gefiel ihm wie sein Centurio ihn zur Mitarbeit motivierte. Er hätte ihm das ganze auch einfach nur befehlen können.

    Ofella nickte kaum merklich bei der Anmerkung zum Thema Kontakte zu den Einheiten. Dies hatte er schon wiederholt gehört. Doch leider war es schwieriger als sich vermuten ließ. Der Dienst ließ es oft nicht zu und jeder wollte seine Freizeit gerne mit dem Verbringen, den er kannte und mit dem er befreundet war. Der geringe Kontakt war nach seiner Meinung eher zwangsläufig. Das beste Beispiel war doch Seneca.. Bestimmt vermissten ihn einige, doch das man sich einmal wieder begegnete war dann eher Zufall. Natürlich würde er jetzt versuchen dem Zufall ein wenig nach zu helfen.
    “Ja sich Centurio, das sollten wir, doch ist es schwieriger als es auf dem ersten Blick aussieht. Ich für meinen Teil werde mich bemühen.” Diese Antwort war ehrlich gemeint, auch wenn die Erleichterung, das es keinen Anpfiff gab, noch hinzu kam.

    Zitat

    Original Lucius Quintilius Valerian
    "Gut. Sehr gut sogar. Wie schätzt Du Deine Verbindung zu Iunius Seneca ein?" Er ließ Ofella nun deutlich merken, wie zufrieden er mit der Entscheidung war.


    Über diese Frage musste Ofella nicht lange nachdenken. "Seit er nicht mehr bei uns ist leider nicht besonders. Obwohl wir uns vor seiner Versetzung nach meiner Meinung recht gut verstanden. Er führte mich sozusagen ein". Ein leichtes lächeln huschte bei dieser Erinnerung über sein Gesicht. "Vielleicht wenn es sein Dienst und seine Freizeit erlauben sollten wir uns gemeinsam einen Wein genehmigen." Dieser Gedanke sprach er bewusst laut aus, damit der Centurio sah, dass er schon mit dem Auftrag beschäftigt war.

    Zitat


    Original Lucius Quintilius Valerian
    Ausgesprochen schade. Wobei der Kontakt zu Seneca ja schon ein Anfang war. "Der Praefectus Urbi wünscht, daß wir Informationen über den Praefectus Praetorio einziehen. Natürlich darf der davon nichts mitbekommen. Und ich meine absolut nichts, denn der PU hat deutlich gemacht, daß er es absolut leugnen wird, sollte die Geschichte herauskommen. Ich glaube nicht, daß es einen schwierigeren Auftrag gibt, als den Chef des Geheimdienstes auszuspionieren. Traust Du Dir zu, ein wenig herumzuschnüffeln? Alles ist wichtig. Privates wie Dienstliches. Vor allem natürlich Kontakte, Freunde, Abhängigkeiten." Was hatte der Junge nur ausgefressen? Valerian mußte sich wohl ein wenig umhören.


    Ofellas Gehirn überschlug sich fast. Keinen Anschiss, sondern eine schwierige Aufgabe. Das musste erst verarbeitet werden. Doch dann war sein Geist schon weiter. Es hörte sich interessant und schwierig an. Demnach reizte ihn die Aufgabe, sie war eine Abwechslung zum täglichen einerlei. Ob er es schaffen würde wusste er nicht aber annehmen wollte er sie auf jeden Fall.
    Bei seinen Überlegungen ging sein Blick prüfend zu seinem Centurio. Ganz so als wollte er dort eine Antwort finden. Irgend ein Zeichen, nicht ob die Aufgabe ernst gemeint war, eher ob er dort ein Hinweis für sich fand, dies abzulehnen oder anzunehmen. Natürlich fand er keine Antwort.
    Sich sammelnd stand er wieder gerader und antwortet: "Ich werde es machen Centurio."

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    Na, was hatte der Bursche denn schon wieder ausgefressen, wovon Valerian gar nichts wußte? „Salve, Miles Octavius“, grüßte Valerian zurück und machte eine kleine Pause, schon um Ofella ein bißchen schmoren zu lassen. „Sag mir, wie stehst Du zu den Kameraden von der Garde? Hast Du persönliche Kontakte?“


    Etwas verwirrt war Ofella nun doch. Diese Frage zum Einstieg eines gewaltigen Anschisses hätte er absolut nicht erwartet.
    Sein Gesichtsausdruck spiegelte diese Verwirrung bestimmt wieder. "Ja, nun ,nein, ich meine, ja also außer bei der Wache am Tor keine." Seine Antwort war nun auch dem entsprechend. Zumal er nicht wusste ob dies nun gut oder schlecht war. Da fiel ihm zum Glück noch Seneca ein. Vielleicht sollte er diesen noch kurz erwähnen. Nach einem kurzen Räusper fing er nochmals an. "Außer dem Optio Aulus Iunius Seneca, der früher bei uns war kenne ich keinen näher Centurio" Den Blick starr geradeaus gerichtet wartete er weiter ab, das Unheil würde schon schnell genug nahen.

    Bei dem lauten herein zupfte Ofella noch einmal hier und dort an seiner Uniform, riss
    sich am Riemen und versuchte doch noch einigermaßen forsch ein zu treten.


    "Salve Centurio", kam aus seinem Munde nach dem, wie er hoffte, korrekten Gruß.
    "Du hast mich rufen lassen?" Die Art wie er diese Frage stellte, hörte sich schon in seinen eigenen Ohren nach schlechtem Gewissen an.
    Verlegen biss er auf seinen Lippen rum.

    Der Befehl zu dem Centurio zu kommen traf Ofella nicht ganz unerwartet. Seit neulich, seinem ungepflegtem Erscheinens am Tor, hatte er eigentlich täglich damit gerechnet. Denn der Freund des Centurios hatte ihn in diesem Zustand erwischt. Seine Uniform hatte er damals sofort auf Hochglanz gebracht, auch hatte er einiges für seine Körperpflege getan. Wein, Weib und Gesang hatte er gemieden. Alles in allem war er jetzt in einem guten Zustand, aber dennoch wurde seine Schritte immer langsamer und sein Klopfen klang jetzt recht zaghaft. Klopf--klopf

    Schnell tastet Ofella den Senator ab und winkte seinen Kameraden heran, damit dieser den Weg weisen konnte. "Alles in Ordnung und viel Erfolg."
    Ofella nahm einfach an, dass man Erfolg bei einem Gespräch mit dem PU brauchte, so wie manche Besucher zurückkamen.
    Etwas gelangweilt schaute er dem nächsten Besucher entgegen.


    Langsam gingen ihm das nur ständige am Tor stehen auf den Geist. Überhaupt kam ihm zur Zeit alles recht langweilig und ödig vor.


    Sim-Off:

    Tschuldigung ich hatte dies hier vergessen

    Cato und Ofella waren auf dem Heimweg zur Kaserne, ihr wohlverdienter Feierabend nahte, als Ofella die kleine Sklavin entdeckte welche vor kurzem erst versteigert worden war. Er schupste Cato in die Seite, "schau mal die Kleine von vorhin, man hat sie herausgeputzt. Vielleicht treffen wir sie doch mal alleine in den Straßen". Die Sklavin vielsagend angrinsend gingen sie an ihr vorbei.