Beiträge von Lucius Flavius Vibullius

    Um es kurz zu sagen.


    Es ist seid jeher Brauch, daß man während der Ludi Kritik auch am Kaiser üben darf. Der einzigste Kaiser, der dies verbot, Domitian, wurde mit der Damnio belegt.
    Daher unschuldig.


    Was die Beleidigung betrifft verweise ich auf meine gebrochene Nasem welche durch einen Fausthieb des Adoptivsohnes des Klägers herbeigeführt worden ist. Ich habe bewußt auf eine Anklage verzichtet, obwohl der Censor sich mit seinem Sohn schändlich aus dem Staube machte und mich in meinem Blute liegen ließ. Der Censor verstoß hierbei gegen die moralischen Sitten dieses Reiches und trotzdem reiche ich wie bei meinem Aufsuchen des Censors zur Klärung des Falles mit den Vigiles die Hand aus zur Beilegung des Streites.


    Sollte die Hand ausgeschlagen werden, werd ich mir eine Anklage wegen Körperverletzung und Amtsverletzung vorbehalten.
    Ich hoffe, daß es nicht soweit kommen muß.

    Interessiert hörte ich der Rede zu:


    Du weißt Victor,daß wir uns schätzen, auch wenn unsere Betriebe oft konkurrierten. Diese Konkurrenz führte auch nie zum Streit zwischen uns und wir unterstützten uns teilweise sogar gegenseitig. Sag aber bitte an, wie möchte allen Römern ein problemloses Wirtschaften ermöglichen? Das die Probleme dir bekannt sind, bezweifele ich nicht.

    Nenn es wie du willst, aber ich möchte dir noch ein paar Worte auf den Weg mitgeben, über die du gern nachdenken sollst.


    Unser Leben besteht aus Alternativen und Konseqenzen und nicht aus Verboten und Strafen.
    Man wird nicht für verbotene Handlungen bestraft,sondern zieht Konseqenzen aus Alternativen, die man gewählt hat.


    Oder um es deutlicher zu sagen zitierte ich einen bekannten Historiker:


    Der Schein der Konsequenz ist der unsterbliche Verdienst der Beschränktheit.


    Damit sollte dieses Thema hier geschlossen sein. Diskutiert es an anderen Orten weiter, denn hier ist nicht der rechte Ort dafür.

    Zitat

    Original von Cicero Octavius Anton
    „Die Factios sind eine der wichtigsten Säulen unserer Gesellschaft und wenn die Grünen konsequent wären, würde sie dich ausschließen!


    Warum? Nur weil ich ureigenste republikanische Werte hier vertrete, die der Aurata abhanden gekommen sind, weil sich ihr Pater factionis in politischen Ränken aufreibt, obwohl er "CENSOR" ist?



    Zitat

    Denn die Factio ist eine Gemeinschaft, eine Heimat, die sich gegenseitig stützt und hilft, nur weil dich keiner will und deine Factio dich im Stich lässt, heißt es nicht, dass sie schlecht für Rom sind, sie sind schlecht für dich und das ist ja wieder gut für Rom!“


    Meine Factio läßt mich im Stich? Ich sehe dies nicht so. Republikanische Werte überlassen jedem die Meinung. Und wenn 1 oder 2 Kandidaten der Grünen der Meinung sind, daß sie mich nicht unterstützen, so ist das deren Meinung. Toleranz ist eine Tugend, die nicht jedem gegeben ist. Aber ich sehe, daß der Censor und Hüter der Tugend sich am Ende seiner Amtsperiode mit den ethnischen Werten seines Amtes auseinandersetzt. Ich helfe ihm dabei gern und erkläre ihm, was sein Amt bedeutet.So weißt du doch jetzt auch durch mich, daß Dein Amt das Höchste hier im Lande ist und du dem Kaiser nicht nur als Stichwortgeber zu Munde reden solltest. Wenn Du Fragen zu Deinem Amte hast, gedenke ich, diese immer wieder erfrischenden Fragen zu beantworten. Auch als Quästor Consulum stehe ich dem Senator Anton dann stets zu Diensten. Ich lächelte.

    Nur den Bürgerinnen und Bürgern in Rom und den Provinzen verpflichtet.


    Was hat Factiopolitik im Cursus Honorum verloren?


    Ist es für Rom sinnvoll, wenn der Amtsinhaber seiner Factio verpflichtet ist, aber dadurch die anderen Bürger und Bürgerinnen vergißt?


    Ist Factiopolitik im Cursus Honorum sinnvoll, wenn der Rote den Grünen, der Gelbe den Blauen nicht mag, nur weil er einer anderen Factio angehört?


    Dient es dem Wohle Roms, wenn es keine Factiotaktiken oder Abstimmungen unter Factiozwang gegen das eigene Gewissen mehr gibt?


    Ich habe mich dies oft gefragt:
    Iupiter sei dank, daß jeder nach seinem Gewissen, Wissen und seiner moralischen Weltanschauung abstimmen darf und muß!


    Es wurde zuletzt auch immer wieder versucht uns, die sich diesen Zwängen nicht unterordnen, so hinzustellen, als wären wir nicht bereit für Rom zu arbeiten. Das dem nicht so ist beweist meine Kandidatur.


    Darum Bürger und Bürgerinnen: Nieder mit den Factiozwängen, die das Land lähmen und uns alle schädigen! Für ein freies demokratisches Rom unter einem starkem Kaiser!


    Die Abendsonne tauchte den Platz in warme Farben und nach einer kleinen Weile begann ich zu schreiben. Die Farben waren ein Zeichen.

    Ich lächelte. Nichts hatte er begriffen. Moral und Anstand blieben barbarische Fremdwörter für ihn. Ein Feigling, wie Dareios, der eines Tages von seinen Günstlingen schmählich verraten einem bitteren Ende entgegensehen würde. Oder waren solche Leute einfach nur zu bedauern? Was solls. Ich schaute lächelnd in die Abendsonne, welche den Platz in einem rotem Licht erstrahlen ließ.

    Nach der aufregenden Redeschlacht gestern auf der Rostra in Rom ging ich heute aus persönlichen Gründen zum Kapitol.


    Ich wollte opfern und die Götter um Beistand für meine Familie bitten.


    dico autem vobis amicis meis
    ne terreamini ab his qui occidunt corpus
    et post haec non habent amplius quod faciant


    murmelte ich gedankenverloren in der Stille und Einsamkeit des Kapitols.

    Mir erschien in Gedanken der Domitianus. Domitianus. Ein unbeherrschter aber doch willensstarker konsequenter Mann- so schien mir. Ich lächelte.Ich würde ihn morgen aufsuchen.


    Ich stand auf und widmete mich dem Ballspiel. Auf meine labile Gesundheit nahm heute sowieso keiner Rücksicht.

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Es ehrt mich, dass Du meinen Namen in der Liste der römischen Bürger führst, die nach Deinem Ermessen, ihre Aufgaben und Berufungen ehrenhaft und "gut" erfüllen.


    Jedoch, geht es hier nicht um Deine Person? Du möchtest hier doch kandidieren, und nicht einer der anderen, seien sie jetzt mehr, oder weniger "geeignet".


    Oh, irgendwie hatte ich diese Stimme überhört, obwohl der tiefe Bass gar gut zu hören war.


    Salve Legatus in unserer illustren Runde. Wenn Du Fragen zu meiner Kandidatur hast, so frag, damit ich dir antworten kann. Ich freue mich schon darauf.

    Treffer. Ich blickte gerade auf. Ball. Dunkelheit. Nasenbluten. Meine gebrochene Nase sagte mir, daß sie so nicht heilen würde.
    Ich war erstaunt, wieviel Blut sich aus einer Nase ergießen konnte. Nahm ein Tuch,hielt es mir vor die Nase und diese in die Luft. :D


    Mit meinem linken Fuß schoß ich den mit Wolle gefüllten Lederball weg. Ich glaube, der flog gegen... .

    Zitat

    Original von Cicero Octavius Anton
    "Das höchste Amt im Staat ist nicht der Censor, aber wir gehen uns nicht aus dem Weg, nur beraten wird er von anderen Personen, ich gebe ihm Stichwörter mehr nicht!"


    So kann mans auch nennen. Stichwortgeber. Ich grinste.


    Lachend dachte ich den §:
    § 51 Censor
    (1) Die Censur ist das höchste und angesehenste Staatsamt des Imperium Romanum, es gilt als krönende Spitze einer politischen Laufbahn. Censor kann nur werden, wer Consul bereits gewesen ist.



    Der Mann konnte noch eher als ich Hofnarr werden. Er hatte das Zeug dazu.

    Zitat

    Original von Cicero Octavius Anton
    „Wisst ihr, es gab noch keine schriftliche Beschwerde über meine Amtsführung, noch wurde ich von einer mir vorgesetzter Person für die Amtsführung getadelt oder korrigiert!


    Ach ja Kinder, Mensch lass sie ihre Witze reißen, das zeigt ja nur, auf welchen Niveau ihr euch befindet!"



    Wenn das jetzt ein Zeichen war, wartete ich auf den Blitz des Iupiters.
    Aber der hielt sich wohl vor Lachen den Bauch.