Beiträge von Lucius Flavius Vibullius

    Äußere Dinge - was gehen sie dich an?


    Bestrebe dich, jeder unangenehmen Vorstellung
    sofort zu begegnen mit den Worten: du bist nur
    eine Vorstellung, und durchaus nicht das, als was du
    erscheinst. Alsdann untersuche dieselbe, und prüfe sie
    nach den Regeln, welche du hast, und zwar zuerst und
    allermeist nach der, ob es etwas betrifft, was in unserer
    Gewalt ist, oder etwas, das nicht in unserer Gewalt
    ist; und wenn es etwas betrifft, das nicht in unserer
    Gewalt ist, so sprich nur jedesmal sogleich: Geht
    mich nichts an!

    Keine Halbheit!


    Wenn du nun so Großes begehrst, so bedenke,
    daß du nicht mit halbem Eifer darnach greifen, sondern
    einiges völlig verleugnen, anderes für jetzt aufschieben
    mußt. Wofern du aber sowohl jenes begehrst,
    als auch herrschen und reich sein willst, so
    wirst du vielleicht nicht einmal dieses letztere erlangen,
    gerade weil du zugleich nach dem ersteren
    strebst. Gänzlich verfehlen aber wirst du dasjenige,
    woraus allein Freiheit und Glückseligkeit entspringt.

    Verwirrung aus Verwechslung


    Wofern du nun Dinge, die von Natur völlig abhängig sind, für frei, und Fremdes für Eigentum ansiehst, so vergiß nicht, daß du auf Hindernisse stoßen, in Trauer und Unruhe geraten, und Götter und Menschen anklagen wirst. Wenn du aber nur, was wirklich deinist, als dein Eigentum betrachtest, das Fremde aber so, wie es ist, als Fremdes, so wird dir nie jemand Zwang antun, niemand wird dich hindern; du wirst keinen schelten, keinen anklagen, wirst nichts tun wider Willen, niemand wird dich kränken, du wirst keinen Feind haben, kurz: du wirst keinerlei Schaden leiden

    .

    Vorzüge des Eigentums


    Und die Dinge, welche in unserer Gewalt stehen, sind von Natur frei; sie können nicht verhindert, noch in Fesseln geschlagen werden. Die Dinge aber, die nicht in unserer Gewalt stehen, sind schwach, und völlig abhängig; sie können verändert und verfremdet werden

    .

    Unser Eigentum


    Einige Dinge sind in unserer Gewalt, andere nicht. In unserer Gewalt sind: Meinung, Trieb, Begierde, Widerwille: kurz: alles was unser eigenes Werk ist. - Nicht in unserer Gewalt sind: Leib, Vermögen, Ämter, Ansehen, kurz: alles was nicht in unser eigenes Werk ist.


    Ich bitte um Audienz beim Kaiser in einer privaten Angelegenheit. Vorab gab ich dem Beamten, der mich empfing meinen Brief mit.




    Mein Kaiser,


    heute war ein dunkler Tag für das Imperium. Nachdem sich die Emotionen wieder etwas gelegt haben, schlage ich vor, daß wir wie freie Männer Roms uns verhalten. Die Kunde davon wird sicher auch Euer Ohr erreicht haben, wenn auch zu späterer Stunde.


    Ihr mein Imperator sollt in Eurer Weisheit und Güte entscheiden, was das wallende Blut verdarb.


    Ich schlage vor, daß die Querelen der letzten Tage bereinigt werden können. Dazu sind die Schritte beider Seiten aufeinander erforderlich.


    Ich schlage deshalb vor:
    Der Prätor Creticus nimmt seine Beleidigung mir und damit der Gens Tiberia gegenüber zurück. Damit vermindert sich das Bußgeld auf 500 Sesterzen vor der Beleidigung.


    Ich werde die Strafe von 500 Sesterzen zahlen und mich öffentlich entschuldigen. Weiterhin gebe ich mein Ehrenwort als Patrizier, daß ich keinerlei Augenmerk mehr auf den jetzigen Cursus Honorum werfen werde und dies öffentlich anprangere.


    Wenn ich weiterhin bitten darf, würde ich gern um die Aufhebung der Nota Censoris ersuchen. In Demut verbeuge ich mich vor dem großem Kaiser und erbitte seine Gnade so wie es der Consul tat, indem er mir die Möglichkeit gab, meine Ehre und Rechtschaffenheit wiederherzustellen.


    Mein Pater familias Appius Tiberius Commodus bürgt für mich.


    gez.
    Lucius Tiberius Vibullius

    Gut morgen werde ich pünktlich zur Stelle sein. Wenn noch etwas sein sollte, du weißt ja, wie du mich erreichen kanst. Ich werde dich auch zu finden wissen. Ich empfahl mich und verschwand. Nicht ihne dem altem Sklaven noch die Adresse der aurelischen Tischlerei aufzuschreiben.

    Ja sehr Consul. Aber ich danke Dir für das Vertrauen, was du mir entgegenbringst. Du sollst gewiß sein, daß ich alles daran setzen werde, um dir dein Vertrauen zu rechtfertigen was du in mich setzt nach dem heutigem Tage.

    Salve Consul. Verzeih, aber deine Türe sitzt nicht richtig in der Angel. Besonders deutlich wird konnte man das sehen, als sie deinem Sklaven aus der Hand rutschte und diese zuschlug. Ich kenne eine Tischlerei Aurelius, die dies schnell und preiswert repariert.
    Du batest mich in deine Casa zu kommen?

    Was bildete sich eigentlich dieser Fatzke ein, mir die Tür vor der Nase zuzuschlagen, sodaß der Luftzug bis auf die andere Straßenseite zog? Wenns nur nicht der Consul wäre... dachte ich mir.


    Ich klopfte ein weiteres Mal an. Diesmal energischer.


    Ich bin Lucius Tiberius Vibullius. Ich wurde zum Consul bestellt!!! rief ich.

    Lucidus Jetzt sag mal ganz ehrlich: Wenn ein Prätor vor einem römischem Gericht zu einem Patrizier gesagt hätte, daß er ein elender Barbar sei: Der Prätor wäre keinen Tag mehr Prätor gewesen, wenn er die Familienehre einer der ältesten römischen Gens besitzt. Aber mir dann noch eine Strafe aufzubrummen, weil ich nur rückfragte, ob er es wirklich so sagte, ist doppelt verbrochenes Unrecht.

    Der Mensch, der sich dünklich denkt, daß er eine Strafe verhängen kann, wenn er meine Familie als Barbaren beschimpft ist der ehrloseste Mensch im Reich. Kein Wunder, wenn im stillen Kämmerlein sich Senator Avarus auf die Schenkel klopft bei soviel Kungelei.


    Du meinst, ich soll mein Gehalt der Augusta spenden für ihre Mildtätigkeit? Hm, das wäre zu überlegen und ich werde es tun.
    10 Sesterzen die Woche für die Mildtätigkeit! Leider ist das alles, was ich habe.Ich würde gern mehr spenden.

    Ich beschloß doch noch einmal in die Gerichtshalle zu gehen, weil ich meine Schwester darin verschwinden sah. Groß war mein Erstaunen, als mir meine Schwester mitteilte, warum ich Geld zahlen soll. Der Censor sagte wohl :

    Zitat

    soweit ich weiß ist es ein Ordnungsgeld aus dem Bordell Verfahren, wegen Unakzepthabelen Verhalten gegenüber dem Gericht.


    Na also. Da es keine sachlichen Grundlagen gibt, werde ich auch nicht zahlen. Punkt.


    Ich nahm meine Schwester an der Hand und wir gingen zusammen hinaus.


    Wieso? Ist was passiert? fragte ich erstaunt.

    Zitat

    Original von Helena Octavia
    Ich bemerkte wie Commodus mit Vibullius hereinkam und war ein wenig vor den Kopf geschlagen, denn ich wusste nicht wie ich nun reagieren sollte. Ich mag Vibullius ja, doch hatte ich andererseits auch Angst vor Streit. Nun, ich vermutete einfach mal, dass Vibullius sich nun anders gegenüber meinem Vater verhalten würde, wo er ihn beinahe klein gekriegt hatte. Ich wollte jedenfalls Streit mit keinem und so ging ich langsam und nicht besonders selbstbewusst auf Vibullius zu.


    Sei mir gegrüßt, wir haben uns ja nun schon sehr lange nicht mehr gesehen...Wie geht es dir?


    ich klang wahrlich ein wenig seltsam, doch was sollte es anders sein. Ich hoffte nur, das er nicht wirklich etwas gegen meine Familie hatte, denn es würde dann grauenhaft werden, gute Verhältnisse zu bewahren und die Hochzeit würde das Feuer nur noch mehr anfachen. Ich lächelte.


    Och, schlechten Leuten geht es immer gut. Mir geht es blendend. Und wie gehts dir so?

    Ich traute meinen Augen kaum. Plötzlich stand dieser Mensch das 2. Mal wieder vor mir.
    Celus grinste schon und ich nickte. 1000 Schritt dürften genug sein. Der Sklave hatte wohl auch dieselbe Idee und so packten der Sklave diesen Menschen unter der linken Schulter, Celus ihn unter der rechten und trugen den zappelnden Curio aus meiner Nähe und ließen ihn unsaft nach 1000Schritten das 2. Mal auf den Boden fallen. Leider war ein Pfütze an dieser Stelle. Beide kamen dann wieder zu mir zurück.