Beiträge von Lucius Flavius Vibullius

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    Bei allem Respekt, Vibullius, aber ich lass mich nicht für dumm verkaufen. Der Kontext lässt in keinster Weise auf den Kamm eines Hahnes schliessen, so leid es mir tut... Das war sexuelle und unsittliche Belästigung, gepaart mit Ehrverletzung! Und so billig kommst Du da nicht weg, auch wenn es nicht Dein Prozess ist. Aber wie sagt man so schön, was nicht ist, kann noch werden.



    Hochverehrter Meridius. Für dumm verkaufen möchte Dich hier niemand- noch nicht einmal ich, obwohl Du in der Gilvus sogar stellvertretender Pater factionis bist.
    Nehmen wir doch uns einmal die Aussagen der Attentäterin zu Hand und lassen die Tat noch einmal vor unserem geistigem Auge vorbeiziehen, so schwer mir dies auch fallen tut, ob der seelischen Qualen, welche mich nachts in meinen Träumen noch immer verfolgen. Von den körperlichen Schmerzen möchte ich hier überhaupt nicht erst sprechen.


    Was ist wesentlich im Leben der Menschen?
    Nicht mit Flotten die Meere angefüllt zu haben, noch am Ufer des Roten Meeres Feldzeichen ausgestellt zu haben, noch auf dem Ozean herumgeirrt zu sein, auf der Suche nach Unbekanntem, wenn das Land nicht mehr ausreicht um Unrecht zu tun, sondern mit dem Geist alles gesehen zu haben und seine Laster bezwungen zu haben, was überhaupt der größte Sieg ist. Unzählbar sind die, die Völker und Städte in ihrer Macht gehabt haben, sehr wenige, die sich selbst in der Hand haben!


    Was ist wesentlich?
    Den Geist zu erheben über die Bedrohungen und die Verheißungen des Glücks, zu glauben, dass jenes nichts hat, was würdig ist, dass man es erhofft: denn was hat es denn, das würdig ist, dass man es anstrebt? Sooft du von der Beschäftigung mit göttlichem zum menschlichen zurückkehrst, wirst du ebenso geblendet sein, wie diejenigen, deren Augen von der hellen Sonne in den dichten Schatten zurückgekehrt sind.


    Was ist wesentlich?
    Mit heiterem Geist die Schicksalsschläge ertragen zu können, und was auch immer passieren mag, es so zu ertragen, als ob du gewollt hättest, dass es dir passiert. Denn du hättest es wollen müssen, wenn du gewusst hättest, dass alles nach einem Beschluss Gottes geschieht: weinen, klagen, jammern bedeutet abtrünnig werden.


    Was ist wesentlich?
    Ein gegenüber dem Unglück starker und unbeugsamer Geist, der nicht nur dem Überfluss abgeneigt ist, sondern ihn sogar hasst, der die Gefahr sucht noch vor ihr flieht, der es versteht, das Schicksal nicht abzuwarten, sondern es selbst in die Hand zu nehmen und gegenüber Glück und Unglück ohne Furcht und ohne Verwirrung aufzutreten, weder durch die Unruhe des einen noch durch den Glanz des anderen erschüttert.


    Was ist wesentlich?
    Keine schlechten Absichten in seinem Geist zuzulassen, die Hände rein zum Himmel zu erheben, kein materielles Gut anzustreben, daß irgendwer hergeben, oder irgendwer verlieren muss, damit es zu Dir übergeht, zu wünschen, was man ohne Gegner wünscht, nämlich einen guten Geist; die übrigen Dinge, die von den Menschen hoch eingeschätzt werden, selbst wenn irgendein Zufall Dir ein Haus herbeigebracht hat, so zu betrachten, als ob sie wieder vergehen würden, wie sie gekommen sind.


    Was ist wesentlich?
    Seinen Geist hoch über die Zufälligkeiten zu erheben, sich zu erinnern, daß man nur ein Mensch ist, so daß man weiß, falls man glücklich ist, dass es nicht lange dauern wird, daß man weiß falls man unglücklich ist, dass man es nicht ist, wenn man es nicht glaubt.


    Was ist wesentlich?
    Die Seele auf den vordersten Lippen zu haben. Diese Einstellung macht frei, nicht nach dem römischen Recht, sondern nach dem Naturrecht. Frei aber ist der, der seiner Knechtschaft entflieht.


    War Germancia Nagiva nicht ihrer Knechtschaft aus der Gens und dem damit verbundenem Hang zum Unwesentlichem, wie dem Haß auf die Patrizier nicht versucht zu entfliehen, indem sie sich zu dieser bitteren Tat getrieben sah, wie sie des öfteren bekundete?


    Für Sie war diese Tat das Wesentliche, um wieder ihre Freiheit zu erlangen und Ansehen in ihrer Gens und vielleicht auch in der Factio zu gewinnen.


    Auch die Verteidigung täte gut daran, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und dieses sind nicht zwar schön zu hörende Worte, die der Phantasie eines Mannes entspringen und mir eine "sexuelle und unsittliche Belästigung, gepaart mit Ehrverletzung" vorwerfen, sondern das Hohe Gericht wird es erkennen, das Wesentliche ist die Aussage einer mündigen, vor Gesundheit strotzenden und stolzen Bürgerin Roms, welche mich zutiefst verletzte und dem Tode nahebrachte.
    Und so bleibt mir nur noch festzustellen, daß eine kluge Frau ihr Haus aufbaut, aber eine Dumme es mit ihren Händen zerstört.



    Im übrigen bin ich der Meinung, daß die Ausführungen des Meridius gerne einmal bei der nächsten Gelegenheit zu einer Dankesfeierlichkeit an meine Rettung durch den Titus Ferrius Maximus und des Gaius Caecilius Crassus zur Erheiterung der Gäste aufgeführt werden sollten, zudem ich das Hohe Gericht nebst dem Verteidiger und der Angeklagten, wenn sie denn wie beantragt überleben sollte, hiermit einladen möchte.

    "Du wurdest also schon selbst Opfer des Bösen? Von wem genau wurdest du Opfer? Wenn dem so ist, dann hast du das Recht vor Gericht zu gehen. Ansonsten ist alles...wie so oft....heisse Luft ;)."
    ++++
    Oh, du wußtest noch nichts von dem Attentat? Übrigens klage ich gerade dort. Somit sei Dir Dein heißer Ödem verziehen.




    "Wenn du dich also wirklich soooo viele Sorgen um unseren möglichen Censor machst, was wirklich sehr rührend ist (kann man dich mal Babysitter anstellen ;)?), dann würdest du das Gespräch mit Anton suchen und das nicht auf solch öffentliche, niederträchtige Weise machen, meinst du nicht auch :)?"
    ++++
    Vielleicht unterscheiden sich da unsere Vorstellungen von Moral. Niederträchtig finde ich mich nicht, da ich Anton immer wieder seine Fehler aufzeige, was eigentlich Sache jeden Bürgers wäre, der an Moral und Recht glaubt. Aber wer soll bitte nach der Wahl dem Censor die Fehler dann noch aufzeigen? So beschütze ich ihn zur Zeit vor sich selber- vor allem seinen Fehlern. Über Beistand von moralisch erhabenen Bürgern freue ich mich natürlich sehr. Und Anton gewiß noch mehr.
    Möge er daraus lernen.


    Sim-Off:

    Über icq, oder pn, würdest du ihm wohl mehr helfen, als wenn du ihn so öffentlich anprangerst. Oder bist du doch nicht so um ihn besorgt, wie du sagst?


    Sim-Off:

    sagen wir mal so: Die Römer machten Politik nicht in Briefen. Wenn er der Meinung ist, daß er alles richtig macht, soll er in Gottes Namen dieser Meinung sein. Mehr als sagen kann mans nun auch nicht.

    Zitat

    Original von Gaius Cornelius Decius
    Das freut mch zu hören wir haben unsere Hausaufgaben nicht gemacht? Interessant, höchst interessant...
    Aber kehrt vor eurer Eigenen Tür denn soweit ich weiß haben wir alles zu machende getan.


    Ich wüsste nicht, wo die Prasina sich streiten tut. Diskussionen wird es immer geben und sind nunmal der Lauf der Dinge, solange sie zu einem Ergebnis führen.


    Wenn die gilvus alles zu machende getan hat, ist es doch gut. Nur stellt sich mir dann doch die Frage, warum dann dieser Thread und diese Diskussion hier ist? Ahhhh ich verstehe... das ist hier ein geschickter Plan der gilvus... .

    Zitat

    Original von Gaius Scribonius Curio


    Es ist doch wohl immer derjenige Sieger, dessen Moral (und dies als objektiver Begriff) einem nicht im Stich lässt, nicht wahr ;)?
    Doch verstehe ich deinen Einwand nicht (so er wirklich ernst gemeint ist). Welcher andere Magistrat kann denn sein Wissen nach der Amtszeit vergessen? Warum sollte er dies denn können? Oft sehen diejenigen Menschen in anderen nur Schlechtes, welche auch selbst schon allzusehr dem schlechten Verfallen sind.


    Nicht nur die sehen etwas schlechtes,die dem schlechtem verfallen sind, sondern auch die, die bereits Opfer des Schlechten geworden sind.
    Das Problem bei dem neuen Censor wäre doch, daß er schon belastet in das Amt eintritt und noch belasteter wieder das Amt verlässt. Manchmal muß man die Menschen vor sich selber schützen. ;)

    Zitat

    Original von Gaius Cornelius Decius
    Weil sie immer alles tut um die Factio ihrer Gens zu schädigen...


    Über Ansichten kann man trefflich streiten, aber laß dir gesagt sein, daß auch in der Prasina die unterschiedlichsten Meinungen vorhanden sind. Wie haben neben strenggläubigen Christen strenggläubige römischen Glaubens. Wir haben gilvus freundliche, die zum quästor kandidieren und wie haben gilvus weniger freundlich gesonnene, welche ebenfalls kandidieren.
    Das ist einfach eine Frage des Umgangs miteinander und lass dir sagen, auch wenn mein Bruder sehr freundschaftlich zur gilvus steht, so ist er doch mein Bruder und wir reden zusammen. ;)
    Ihr solltet jetzt nicht nur die Schuld bei der Sinona suchen, denn zu einer Beziehung gehören immer 2. Und auch die Gilvus scheint da ihre Hausaufgaben nicht gemacht zu haben- aber wem sage ich das.

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    Original von Marcus Octavius Nauticus
    Die interessante Frage ist doch, ob man Mißstände nicht zuerst in der Factio und dann öffentlich ansprechen sollte. Der umgekehrte Weg ist doch etwas... eigenartig, oder nicht?


    Das ist Sache der gilvus, aber sie sagte ja, daß sie kein Mitglied der factio ist. Den Rest muß dann ihre Familie klären oder wer auch immer.


    Jetzt scheint es interessant zu werden. Heißt das, daß die gilvus ihren Mitgliedern vorschreibt, was sie zu sagen haben, damit Mißstände Mißstände bleiben können? Wenn nicht, warum wirfst du iihr dann Disziplinlosigkeit vor?

    Verzeiht mein Kaiser, aber eins möchte ich Meridius doch direkt noch fragen: Glaubst du wirklich, daß die Bezeichnung "Hengst" eine Beleidígung ist? Nun gut, wenn du willst, daß ich ihren ehemaligen Mann einen Wallach nenne... . Also ich hätte den "Hengst" positiv aufgefasst. ;)


    Und auch das anschwellen kommt schon wieder,wenn ich dich so reden höre: Nämlich der Kamm- wie bei einem Hahn, wenn er im Zorne ist. Oder an was dachtest du?

    Ich wollte noch einmal an den Ort des Attentates zurückkehren, um über das Geschehene nachzudenken, als ich Sinona sah, wie sie erregt und leidenschaftlich ihre Wut herausrief.
    Ich ging in die erste Reihe und meinte nur, nachdem sie geendet hatte:


    Pass auf die Attentäter auf, die auf der Rostra lauern. Du weißt doch- Anton will Censor werden.

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius


    Beurteilt werden können nur die Fakten. Und die Fakten sprechen eine eigene Sprache. Wenn es mir erlaubt wird, werde ich sie auch dem Geschädigten gerne übersetzen."[/I]



    Sehr wohl, deshalb bekundete ich nur, daß ich ebenfalls an einer Übersetzung interessiert bin. Aber lassen wir den Kaiser entscheiden, ob er an Deinen Träumen genauso interessiert ist wie ich als Geschädigter.
    Und damit es jetzt keine Ermahnung an uns beide gibt, sollten wir uns in der castra praetoriana weiterunterhalten.

    Hohes Gericht,


    die Verteidigung mag glauben was sie mag- an die Unfehlbarkeit unseres Kaisers in seinen Entscheidungen und der Götter scheint sie nicht zu glauben.
    Da die Nagiva Germanica ihre Schuld zugab und wie alle sehen können auch beging, bitte ich das Hohe Gericht ihr die höchste Strafe zu geben, die sie sich vorstellen kann. Wie sie sagte, haßt ihre ehemalige Gens die Tiberier. Diese Einstellung trieb sie zur Tat.
    Ich bitte daher den Kaiser in seiner Güte und Weisheit das Leben dieser Frau zu schonen und sie in meine Obhut zu geben, alsdaß sie in meiner Schneiderei Zeit und Muße findet ihre Tat zu sühnen. Meine Schmerzensgeldansprüche gegen sie bleiben davon unberührt.