Beiträge von Lucius Flavius Vibullius

    Du bist nicht mein Eigentum. Wenn die meisten Römer Sklaven als Sache sehen, so gibt es aber doch auch welche, die in Sklaven den Menschen sehen. Mein Vater war selbst Sklave--- In Germanien. Wahrscheinlich ist er aber jetzt schon tot. Nachdenklich dachte ich an meine Eltern- ich konnte nachfühlen, wie es ihr ging, denn auch meine Eltern lebten wahrscheinlich schon lange nicht mehr.

    Ich bemerkte, daß sie mich plötzlich nicht mehr "Herr" nannte, was mir ein Lächeln entlockte.


    Die Poesie und Rhetorik lernte ich in Griechenland. Ich war dort bis vor 14 Tagen und als ich wiederkam, sah ich den erschreckenden Unterschied in Rom. Eigentlich mochte ich diese Stadt nie, aber Geschäfte führen mich wieder dorthin. hier in Hispania ist das Leben viel schöner, ruhiger. Da kann ich in Ruhe meinen Studien nachgehen, aber Rom, diese Stadt mußt Du unbedingt sehen- trotz der Hektik und Falschheit der Menschen dort.

    Der Spatz, das Vergnügen meines Mädchens, mit dem sie zu spielen pflegt, den sie an der Brust zu halten pflegt, dem sie die Fingerspitze zu geben pflegt, wenn er danach pickt, und den sie zu heftigen Hieben reizt,jedes Mal wenn es meiner strahlenden Geliebten beliebt, mit etwas zu scherzen, als Trost für ihren Schmerz - dann, glaube ich, wird die heftige Leidenschaft zur Ruhe kommen. Ach könnte ich mit dir wie sie selbst spielen und die traurigen Sorgen des Herzens lindern!


    sprach ich leise nach ihrem schönem Lied... .

    Das Lied war schön und sentimenal. Ich mochte die traurigen und melancholischen Weisen, da man bei ihnen so schön die Gedanken hängen lassen konnte.


    Da kam mir eine Fabel in den Sinn:


    Trauert, oh ihr Liebesgöttinnen und Liebesgötter, und wie viele der in der Liebe verständige Menschen es gibt. Der Spatz meiner Geliebten ist tot, der Spatz, der Liebling meines Mädchens, den jene mehr als ihre Augen liebte: denn er war allerliebst und kannte seine selbst so gut wie das Mädchen die Mutter, und er entfernte sich nicht von ihrem Schoß, sondern sprang bald hierhin, bald dorthin piepste unablässig seiner einzigen Herrin zu. Dieser geht nun durch jenen dunklen Weg dorthin, von wo man sagt, dass niemand zurückkehrt. Doch euch möge es schlecht ergehen, schlechte Schatten der Unterwelte, die ihr alles Schöne verschlingt: Ihr habt mir den so schönen Spatz weggenommen. Oh Untat! Oh armer Spatz! Durch deine Schuld sind die Augen meines Mädchens vom Weinen rot und angeschwollen.


    Ich blinzelte Disrun an.

    Schade... sie antwortete mir nicht. Aber ich konnte das verstehen.Hast du Lust mich nach Rom zu begleiten? Ich werde heute abend fahren. Der Proconsul hat nichts dagegen.
    Mit dem Themenwechsel versuchte ich die aufgebaute Spannung wieder zu lockern- sie blickte gar zu sehr traurig. Es warwohl auch ein großer Fehler von mir , sie nach ihrer Familie zu fragen. Immerhin wußte ich ja, wie die Legionäre Provinzen eroberten. Genug Verwandte dienten schließlich in den Legionen... .

    Wenn es Dir nichts ausmacht- kannst Du mir davon erzählen?


    Ich beugte meinen Kopf nach vorn und erwartete mit Spannung ihre Antwort. Ob sie die Kraft finden würde, darüber mit mir zu sprechen?

    Ohhh, ja Krieg, der kann manchmal schrecklich sein. Und nur Du hast überlebt? Bist du dir da sicher?


    Ich bemerkte das trotzige und stolze Funkeln in ihren Augen. Sie gefiel mir, weil sie sich nicht so in ihr Schicksal wie andere ergab, sondern auf ihre Art weiterkämpfte.

    Schon wieder sagte sie dieses "Herr". Ich mochte es gar nicht.


    Erzähle etwas über Germanien und Deine Familie! Ich mocht solche Geschichten, da sie mich immer von fremden Ländern und deren Menschen träumen ließen.

    Nach langem Umherirren in dem Palast wollte ich noch einmal nach meinen Sklaven sehen, die das Hochzeitsgeschenk für Messalina und Catus so schön herstellten. da kam ich an einem Zimmer vorbei, aus dem so schöne Musik erklang. Das erinnerte mich an die Zeit, als ich einmal in Rom Germanische Sklaven beobachten konnte, als sie sich ihren Erinnerungen an zu Hause hingaben.


    Somit öffnete ich leise die Tür, um mich in eine Ecke zu setzen und den fremden Klängen zu lauschen... .

    Ich betrat die Taverne, um meinen Frust und meine Schmerzen herunterzuspülen.
    Jedoch war die Taverne brechend voll, aber ich entdeckt eine noch freie Ecke. Und so zwängte ich mich in die hinterste und dunkelste Bank, um nach dem Wein zu rufen und Trübsal zu blasen.

    Sim-Off:

    "Das ist meine Räuberhöhle und niemand wird uns stören. Hier meine Schönste aller Schönen können wir für einen kurzen Augenblick alles hinter uns lassen. Hier existieren nur wir beide." Und ihr meint wirklich, daß ich euch so alleine lassen kann? Da hab ich meine Zweifel... :P

    Und so ritten sie von dannen... und mir blieb nichts weiter übrig, als ihnen hinterherzuschauen.


    Und während ich so hinterhersah, kam mir ein Gedanke: Hatte ich am nachmittag hier nicht Cretecus und Iunia vorbeilaufen sehen? ;)