Beiträge von Bandulf

    Bandulf wollte schon wegtreten, da hielt ihn die Frage des Atiers zurück. Er stellte sich halbwegs in Habacht und entgegnete,...Der Legat hat die Nachricht bekommen und...äh...Decurio?! Du solltest dich bei ihm melden,...das habe ich aber schon bei der Nuntio gesagt?!
    Er kratzte sich erstaunt am Kinn, welches langsam aber sicher einmal rasiert werden sollte.
    Schwierigkeiten gab es nicht,...ich muss nur überall ewig auf Einlass warten...
    Er sparte sich die Frage nach dem Legaten,...wenn Atius ihm etwas über das Gespräch mit dem LAPP sagen wollte würde er es sicher tun.
    ...die ähem,...Urnen, Decurio,...ich hole sie dann jetzt...?! Vielleicht war der Atier so durch den Wind wegen der ganzen Zeremonie.Bandulf sah ihn an wie einen ehrenwerten aber schusseligen Älteren.

    Bandulf glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Die Nachhut hatte es tatsächlich geschafft noch einzutrudeln.Er baute sich breit vor dem Tiro auf und nickte Ocellus entschuldigend zu. Gleichzeitig gab er Vannius mit der hand das Zeichen sich zu verdrücken.
    In die Reihe Tiro!
    Zum Decurio meine er,
    ...die Urnen sind im Kommandeurszelt Decurio,...wenn du es wünschst lasse ich sie holen...!

    Der alte Legat tat Bandulf schon fast leid.Offenbar hatte ihn der Inhalt des Briefes und der Tod des Terentiers getroffen.
    Er nahm nocheinmal Haltung an und salutierte mustergültig.
    Legatus,...ich werde den Decurio Atius über deinen Befehl in Kenntnis setzen! Vale!
    Kurze halbe Drehung und weg war er.

    Bandulf stand stramm, alleine schon ob der herrischen Art und Weise mit welcher der Legat ihn ansprach. Jawohl Legatus Claudius,...ich werde es ihm sofort mitteilen,...jedoch...
    Eine einzelne Schweißperle erschien auf seiner Schläfe und rann ganz langsam unter Ausnutzung seiner Hautporen langsam bis zu seinem Kinn hinab.
    ...hat der Decurio bereits Befehl erhalten sich in der Regia zur Nuntio
    einzufinden,...beim LA...beim Legatus Augusti...beim Statthalter Annaeus...ich weiß daher nicht wann er zurück sein wird!
    Es war zum verrückt werden, immer stand er irgendwo blöd und elend lange tatenlos herum und sollte warten...dabei gab es wichtigeres.
    Tief atmete er ein, wenn der Claudier es nicht wußte sollte er es halt von ihm erfahren.
    Legatus Claudius,...der,...der Praefect Terentius er ist im Lager,...tot,...es gibt Gerüchte über einen Kampf,...auch sein Stellvertreter ist gefallen...sind sind aufgebahrt und werden heute Abend verbrannt...
    Schwer schluckte er den Kloß hinunter der ihm im Hals gewachsen war, salutierte und wandte sich zum gehen.

    Die wedelnde Hand des Legaten und dessen Gesichtsausdruck bestätigten daß der Claudier wie auch die Ala von den Ereignissen um den Terentier überrollt worden ist.
    Der Praefectus kam aus der Regia, hat das Kommando an Decurio Atius Scarpus übergeben und ist kurz darauf mit Decurio Dexius Nero aus dem Lager gen Süden geritten...dies hier sollte ich dir übergeben.
    Er reicht dem Claudier den gefalteten Brief.


    Guter Freund Claudius Menecrates,
    ich weiß, mein Verhalten und meine Entscheidung das Sermo zu verlassen wirken befremdlich auf dich.
    Jedoch möchte ich nicht von dir gehen, ohne dir meine Gründe offenzulegen.
    Zum ersten habe ich keine Probleme damit mein Kommando niederzulegen...ich hatte es ohnehin nicht mehr inne.Die Ämter und Ränge mit denen sich hier geschmückt wird sind ohnehin Makulatur und zeigen mir auf, daß es wieder einmal nur darauf hinausläuft, daß sich Reiche bereichern und Arme zu Grunde gehen. Plötzlich tauchen zwei Senatoren auf, werden in hohe militärische Ämter gewuchtet und wirken maßgeblich an der Entmilitarisierung unserer sensiblen Grenze mit.
    Mein Verhältnis zum Annaer und seine Art und Weise mit mir umzuspringen taten ihr übriges zu meinem Entschluß. Die Entblößung unserer Ostgrenze ist falsch, zu glauben Auxilliarcohorten würden die Arbeit von ehemals 3 Legionen und 3 Alen stemmen können ist Wunschdenken.
    Mit diesem Oberbefehlshaber kann die Missio nur scheitern.
    Die Vorstellung mit 3 dezimierten Legionen und einer nicht vorhandenen Aufklärung über weitere Contra Vescularius Verbände eine Änderung herbeizuführen grenzt an Selbstüberschätzung und wird vielen das Leben kosten.
    Die Münze zu sichern spricht auch für das Denken der Neu -Tribune und des Annaers. Kein kämpfender Legionär denkt jetzt an seinen Sold, das kommt erst nachdem die Schlacht gewonnen ist.
    Glaubst du, daß die Münze dann noch da ist? Die Cohortes Urbanae werden sie sicher schon in Sicherheit gebracht haben.
    Wenn sie noch da ist, gibt sie die Cohorte so heraus?
    Wer soll sie unbemerkt zuweit mitschleppen?
    Man wird später sagen sie sei für Aushebungen und Versorgung verbraucht worden.Tatsächlich wird sie das Vermögen gewisser Herren aufstocken.
    Abschließend möchte ich dich bitten auf den Duccier zu achten.
    Er wirkt auf mich wie jemand der bewußt Germania von Römern befreien will.
    Er wird die Menschen hier aufhetzen und Roma die Schuld an der Entblößung der Grenze und der damit verbundenen Gefahr geben. Zweifellos wird man ihm als Mitglied einer angesehenen Familie mit der ersehnten Führungsaufgabe betrauen.Ich schätze ihn als jemand ein der vor Ehrgeiz und Raffgier über Leichen geht...die Leichen der verbliebenen Auxilliare und römischen Siedler.
    Der Aurelier wirkt auf mich wie ein Opportunist. Zweifellos ein wacher Geist jedoch krank und zerfressen vor Ehrgeiz.Er spielt ein Spiel und degeneriert den Annaer zu seiner Marionette.Der Annaer glaubt sich überlegen, ist es aber nicht.
    Der Duccier und der Aurelier werden sich seiner entledigen,...jeder nach seinem Gusto. Zuviel Politik für jemanden wie mich!
    Ich werde mit Lucius gen Italia aufbrechen und Erkundungen aus erster Hand heranholen.Sollen die Götter auch mit uns sein, so der gute Aurelius, bedürfen sie doch eines Werkzeugs welches ihren Willen auf unsere Legionen bewirkt.
    Allein auf die Götter zu vertrauen hat sich schon in der Vergangenheit als wenig sinnvoll erwiesen. Wir müssen wissen wer die Rebellion unterstützt und wer gegen uns ist.Die Erkenntnisse lasse ich dir und nur dir zukommen.
    Ich werde in den Alpen bleiben und versuchen möglichst viele Leute um mich zu scharen um wichtige Pässe zu sperren, Geröllfallen zu positionieren und den anrückenden Legionen des Vescularius verbrannte Erde zu präsentieren.
    Vielleicht gelingt es mir sie so in ein für sie ungünstiges Gelände zu locken und ihre Übermacht gegen sie zu wenden.
    Ich lasse dich und nur dich wissen was hier geschieht und wo ihr sie schlagen könnt.
    Das wird mein Dienst für das Imperium sein.
    Ich bezweifle, daß wir uns in diesem Leben wiedersehen mein Freund, daher wünsche ich dir den Segen der Götter und mögen sie stets mit dir sein.


    G.Terentius Primus



    Er fragte sich was in dem Brief stand,...denn der Terentier lag bereits tot in seinem Zelt auf der Wiese vor dem Castellum. Bandulf fragte sich gerade ob der Legat das wußte?!

    Der Scheiterhaufen wuchs Lage für Lage und immer wieder mit Öl getränkt. Er musste zwei Körper verbrennen, also sollte er groß genug sein. Bandulf sorgte auch dafür, daß genug Platz da war damit die Ala um den Pyra schreiten konnte...drei mal.
    Er ließ kurzerhand die Zelte abbauen und an anderer Stelle errichten.
    Es fanden sich keine dunkel Blätter, aber genug dunkles Tuch um die Hölzer abzudecken.
    Bandulf gab noch abschließende Anweisungen und betrat dann das Kommandeurszelt.
    Terentius Primus und Dexius Nero lagen auf der Bahre. Auf ihren Augen lagen Münzen.
    Soll die Münze nicht in den Mund? fragte Bandulf.
    Eigentlich schon, aber dazu müssten wir noch warten oder die Zähne ausbrechen...der Kiefer ist noch zu steifen.Bandulf winkte nickend ab.
    Beide waren in ihre Paradepanzer gehüllt. Beide trugen ihre teuren Paradeschwerter.
    Während das Gesicht des terentiers Ruhe und Frieden ausstrahlte, lag auf dem des Decurios ein unergründlicher Ausdruck des Schmerzes.
    Bandulf trat an den Leichnam des Decurios heran und salutierte.
    Mögen dir deine Götter wohlgesinnt sein Lucius Dexius Nero!
    Bei Wodan, das werden sie sein! Mars selbst wird dich abholen! Er hatte niemals einen solchen Krieger gesehen wie diesen Lucius. Er würde ihnen in den kommenden Schlachten fehlen.
    Dann trat er an den Leichnahm des Praefecten.
    Mit ihm verband ihn weitaus mehr als er zugeben mochte.
    Der Terentier hat immer klar gemacht, daß es in der Ala nur eine Sorte Mensch gab. Nämlich Equites der ALA II Numidia. Mehr als einmal hatte er sich für seine Auxilliare eingesetzt, auch gegen Offiziere die es besser zu glauben wußten.
    Für ihn lag hier ein großer Anführer, eine Respektfigur, Vaterfigur. Groß in seiner Weißheit, milde in seinen Strafen treffsicher in seinen Beurteilungen.
    Er salutierte und die ürbigen anwesenden Equites taten es ihm nach. Mit grimmigen Gesichtern versuchten sie keine Tränen zu vergießen.
    Der Praefect hätte das nicht gewollt.
    Ein großer Mann verlässt uns! Doch er geht nicht ohne Mahnung an die Lebenden! Bandulf schlug mit der Faust gegen seine Hamata, daß es weh tat.Auf daß wir dem Tod begegnen wie er, Mannhaft, Aufrecht und Stark!
    Er richtete noch das eine oder andere Detail zurecht und nickte dann seinen Kameraden zu. Jeweils zwei pro Seite traten neben die Bahren und auf ein Zeichen Bandulfs hoben sie die beiden hoch.
    Unter den Dröhnen der Cornicen und Tubicen trugen sie die beiden Toten zum Pyra. Dort bahrten sie sie auf. In der Nähe quikten zwei Schweine, ...Opfergaben...man hatte sich darauf geeinigt den Manes keine Sklaven zu opfern...geschweige denn sein Pferd. Die Männer glaubten ohnehin daß in den schwarzen Hengst der Geist des Terentiers gefahren war. Ruhig und voll aufgezäumt stand Orcus neben der Pyra und betrachtete scheinbar interessiert die Vorgänge.
    Gerade schafften sie noch zwei große Fässer mit Wasser herbei um nachher die Anwesenden rituell gereinigt wurden.
    Es war soweit. Die Ala stand angetreten in Paradeuniform, bereit ihren Praefecten die letzte Ehre zu erweisen. Bandulf wartete nun auf Atius, ...der sollte als Kommandeur die Ehre haben die Pyra zu entzünden.

    Anscheinend hatte der Atier vergessen, daß es auch noch weitere Decuriones und den Vexillarius gab. Zu seiner großen Sorge sah er die Herren gerade davonstampfen.
    Na schön,...Ala II Numida, wegtreten!
    Die Burschen würden genug zu tun haben um ihre Paradeuniformen in Schuss zu bringen.
    Was das Contubernium anging, so bestand kein Anlass zur Sorge, sein eigene Contubernium stand bereits vor ihm.
    Gut, Jungs,...äh,...kennt sich jemand mit Balsamieren aus?
    Gunther hob die Hand und so schickte er ihn mit Arnuf die Toten zu waschen und zu balsamieren. Da sie im Kommandeurszelt lagen würde die Paraderüstung der beiden vor Ort sein.
    Der Rest baut dort in der Mitte des Platzes die Pyra auf,...und seht zu, daß ihr dunkle Blätter findet,...wenn nicht nehmen wir dunkles Tuch...abite!

    Als der Optio aus dem Officium trat ging Bandulf auf ihn zu. Offensichtlich hatte er im Officium des Legaten ebenfalls eine Meldung machen müssen. So wie der Optio aussah war es nichts was ihn aus der Ruhe gebracht hätte.
    Banduklf nickte den beiden Wachposten zu, trat an den Optio heran und meinte, ..ich hab´s schon gehrt,...umgehend zu ihm! Er straffte sich ein wenig klopfte an und trat nach der Aufforderung ein.


    Er war einigermaßen verwirrt welcher der beiden Offiziere nun der Legat war.
    Beide waren prächtig anzusehen, der eine in den besten Jahren, der andere ein wenig darüber hinaus. Zweifellos war der ältere der Claudier.
    Sicherheitshalber stellte er sich so, daß sein Gruß beide traf.
    Salvete Dominae,... naja, Herren waren sicher beide. Ich habe hier eine Nachricht von Terentius Primus, die ich dem Legatus Legionis Claudius Menecrates im Auftrage des Interimskommandeurs der ALA II Decurio Atius Paulus übergeben soll!
    Normalerweise waren die folgenden Sekunden maßgeblich um zu erkennen welcher der beiden der Claudier war.
    Ohne die beiden aus den Augen zu lassen kramte er die Nachricht aus seiner Meldertasche und hielt sie nach vorn.

    Irgendwie waren die Kerle der Legio Sec alle auf Krawall gebürstet. Aber Bandulf hatte kein Interesse an irgendwelchen Diskussionen. Er wollte endlich die Nachricht abgeben und zurück ins Lager. Den ganzen Tag schon hatte er nichts in den Magen bekommen.
    Er ließ sich entwaffnen und durchsuchen, dann folgte er dem Optio zur Principia.


    Sim-Off:

    Ich bleibe dir auf den Fersen! :D

    Bandulf sah den Optio etwas irritiert an und entgegnete,
    Kamerad, der Brief ist an den Legaten, ich habe ihn zu übergeben...wir hinterfragen bei der Ala nicht, wir führen Befehle aus... Und was hat es dich zu jucken von wem der Wisch ist?
    Er schleppte ihn jetzt schon eine ganze Weile mit sich herum, hoffentlich war es nichts Wichtiges...Ich hab´ihn von decurio Atius dem Kommandeur der ALA II.
    Was ja im Prinzip stimmte...naja,...fast.

    Bandulf trat vor den Atier und salutierte. Er ersparte sich etwas zu der Rede zu bemerken und entschloß sich gleich zur Sache zu kommen.
    Ich habe noch lange warten müssen, dann kam dieser Cneturio vom Tor und suchte nach dir,...ich sagte ihm du seiest hier bei deiner Truppe, was er offensichtlich akzeptierte.
    So war es,...naja, fast.
    ...dann wollte er die Nuntio und hat mich danach entlassen,...du sollst dich dann beim LAPP melden,...umgehend...
    Für den Ausdruck LAPP hatte er noch einen Rüffel mit der Aussicht auf Auspeitschen erhalten, doch auf dem Weg zurück dachte er sich, daß wenn er wegen solcher Lapalien ausgepeitscht werden würde, dann wäre es nichts wert für solch eine Nation sein Blut zu vergießen.
    Ich habe die Botschaft an den Claudier abgesetzt,...aber diese Torfköpfe im Castellum haben sich mächtig wichtig getan...nun müssen wir nur noch unseren Praefecten würdig beisetzen.
    Er hoffte auf diese Weise wäre ihm ein Platz im Kriegerhimmel sicher.

    Hatte er tatsächlich LAPP gesagt? Ein wenig unsicher stand Bandulf stramm und entgegnete, Cenurio,...ich werde das nicht vergessen und mache mich sofort auf den Weg den Decurio Atius zu holen!
    Bei Wodan, jetzt achteten die Kerle schon auf den Milesjargon. Innerlich schaltte er sich einen Torfkopf. In einem Hauptquartier war der Umgangston ein gänzlich anderer als bei den Kameraden...er fragte sich ernsthaft ob er als Offizier wirklich geeignet war.
    Strammer Salut und astreiner Abgang,...
    Mit dem Typen würde er wohl nicht mehr warm werden.

    Bandulf sah und hörte. War das noch der freundliche Atius?
    Jener umtriebige Capsarius, der ihm mal eine Salbe für den wundgerittenen Hintern zusammengemischt hatte?
    Der Kerl davorn hatte mehr Ähnlichkeit mit einem Aufpeitscher. Bandulf konnte förmlich das Blut schmecken, hörte den Schlachtenlärm, roch den Tod.
    Das einzig Gute war, daß er in Aussicht stellte, daß sie fortzogen, fort von germania, nach Italia,...um dort gegen Römer zu kämpfen.
    Allenthalbenes Nicken und gemurmelte Zustimmung. Es fiel den meisten hier leichter Römer zu töten als Landsleute. Vielleicht würde dann auch der eine oder andere Decurio dran glauben können.
    Darauf stimmten sie in den Jubel ein.
    Als der Atier dann von Legionen aus Syria sprach verzogen die meisten wieder das Gesicht. Syria wo bei Wodan lag denn das? Es interessierte die meisten ohnehin nicht wer alles mitkämpfte. Sie wußten den Kameraden neben sich und alles was sich ihnen entgegenstellte wurde niedergemacht.
    Den Schlußsatz hätte er sich sparen können. So wie Bandulf das sah, waren sie alle Vogelfrei weil sie sich gegen den Kaiser stellten. Bis der neue Kaiser auf dem Thron saß hatten sie also weder Anspruch auf Sold noch Donation, noch Staatsbürgerschaft. Er atmete tief durch und betrachtete seine Kameraden. Wieviele würden diesen Feldzug wohl überstehen?
    Sein Blick streifte über die anderen Männer und blieb am Kommandeurszelt hängen. Dort lagen immer noch der Praefectus und Lucius,...es wurde langsam Zeit sie zu ihren Göttern zu schicken, bevor sie uns alle noch heimsuchten.

    Kurze Zeit später hallten sie Cornicen Signale zum Sammeln über das Lager.
    Bis auf die Wachen vor den Zelten der Inhaftierten sammelten sich alle Equites in der Mitte des Lagers. In vielen Gesichtern stand Unsicherheit geschrieben. Es wurde höchste Zeit, daß man ihnen eine Richtung vorgab.
    Sie richteten sich aus und nach kurzer Zeit hatte auch der letzte Mann seine Position eingenommen. Der vexillarius gab dem Atier bekannt, daß die Ala II Numidia angetreten sei und auf seine Befehle wartete.

    Bandulf hielt sein Pferd vor den Wachen der Porta an. Seit er mit dem Atier zur Regia gegangen war trug er die Nachricht für den legaten bei sich. Er wollte die verdammte Nachricht endlich loswerden und zu seinen Leuten.
    Salvete Kameraden! Ich habe eine Nachricht für den Legatus Claudius,...persönliche Übergabe...!

    Bandulf ertrug die Musterung mit der ihm eigenen Gelassenheit. Er war Herablassung gewöhnt, sie gehörte anscheinend zum Herrschaftdenken der Römer. Fakt war wohl, daß dieser grobschlächtige, ältere Centurio ihm körperlich unterlegen war und das beruhigte ihn innerlich.
    Äußerlich unbewegt stieß er hervor,
    Nuntio,...der Praefectus Alae Terentius und sein Vertreter Decurio Dexius haben das Lager der Ala mit unbekanntem Ziel zu Pferd verlassen. Der Praefectus hat das Kommando an den Decurio Atius abgegeben...weshalb diesem die Wartezeit hier zu lang wurde und er mir die Übermittlung befohlen hat.
    Er dachte an die Nachricht des Terentiers an den Claudier die er auch noch abzugeben hatte...was für eine Hektik.
    Decurio Atius ist zurück zum Lager zur Kontrolle der Situation... ...oder so... hier hatte er ein wenig improvisiert.
    Soll ich den Decurio auwsrichten sich wieder hier zu melden, damit er dem LAPP Rede und Antwort stehen kann?
    Er wollte endlich raus hier. Sollten doch die Römer sehen was sie hieraus machen würden.

    Bandulf wandte sich dem Centurio zu und nahm vorsichtshalber Haltung an. Der Kerl erinnerte ihn an einen Großbauern dem er und seine Freunde regelmäßig Äpfel stahlen...ein äußerst sensibler und bösartiger Bursche.
    Verzeihung Centurio, der Decurio ist bereits wieder bei der Einheit. Er hat mir befohlen die Nachricht weiterzuleiten,...!
    Oh,Oh,...hoffentlich würde er nun keinen Arschtritt für seinen klugen Ratschläge bekommen. Vorsichtshalber nahm er sich vor in Zukunft mit solchen Dingen zurückhaltender zu sein.

    Philus wartete,...er sah, daß es im Hirn des Atiers arbeitete,...verdammt, wußte der nicht was er als nächstes tat? Irgendwie kam sich Philus im Moment reichlich klein vor.
    Was wenn das alles falsch war und was glotzte der jetzt zum Castellum?
    Philus´Nackenhaare stellten sich auf. Er war sicher, daß ihm nicht gefiel was nun kam...

    Bandulf nickte verstehend und sah dem davongehenden Atier hinterher.
    Kurz kämpfte er mit der Versuchung sich in den freien Sessel zu setzen.
    Er verwarf diesen Gedanken rasch wieder. Sollten die hohen Herren hier vorbei kommen würden sie sicherlich viel Verständnis für einen Soldaten haben der sich in einem Sessel ausruht.
    Statt dessen gedachte er der Anweisung des Decurios nur bedingt folge zu leisten. Natürlich würde er keine der Frauen hier ansprechen,...er würde sich so positionieren, daß er den Ein- und Ausgang sah, falls ihn denn endlich mal jemand holen würde und,...besonders interessant auf die holde Weiblichkeit wirken. Man brauchte nur mit den Muskeln zu spielen...