Beiträge von Bandulf

    Bandulf hielt sein Pferd vor der Porta an, stieg ab und machte ihn mit beruhigenden Worten an einer dafür vorgesehenen Stelle fest. Dann ging er mit dem typisch wiegenden Schritt eines Mannes der gerade Stunden im Sattel verbracht hat auf die Wachen an der Porta zu.
    Salve Kameraden! Ich bringe eine Nachricht für den Princeps Praetorii...
    Dabei klopfte er vielsagend auf seine Meldetasche.

    Bandulf betrat in diesem Augenblick das Horrea. Er sah einen Hünen, der sich mit einigen Rüstungsteilen abmühte und einen kopfschüttelnden Decurio.
    Salve Decurio,...ich mach´das mal...
    Er legte die gerissene Tunika auf den Thresen und zog hier und drückte da an der Hamata des Mannes bis sie saß.
    Er betrachtete sein Werk und nickte, dann legte er dem Mann den Schwerriemen über, das Cingullum um und setzte ihm den Cassis auf den Kopf. Doch dieser war zu eng und er bat den Decurio um einen größeren.
    Als dieser gebracht wurde setzte er ihn dem Mann auf.
    Na bitte,...passt doch! Das sind deine wichtigsten Rüstungsteile,...die passen soweit,...wenn ich auch noch nie einen solchen Brocken bei der ALA gesehen habe...!
    In der Tat war der Kerl einen halben Kopf größer als Bandulf selbst und der zählte hier schon zu den größeren Mannern.
    Er nickte dem mann freundlich zu und meinte dann zum Decurio,
    ...ich brauche eine neue,...die hat den Weg nach Roma und zurück nicht überlebt!

    Ein wenig enttäuscht sah Bandulf den Decurio an. So hatte er sich das Ganze nicht vorgestellt. Vor seinem geistigen Auge hatte er gesehen wie er dem Praefectus die Nachrichtübermittelte und dieser ihm dann mit Lob überschüttete, gar ein paar Münzen und ein paar freie Tage zukommen ließ.
    Ein wenig stumpf, wie es einem Boten nach solch einer reise zustand sah er Ocellus an und meinte,
    Hmprf...naja,...Roma ist ...groß,...und überall laufen Leute,...alles ist irgendwie seltsam unwirklich.
    Er kratzte sich das Kinn und bemerkte den deutlichen Bartwuchs.
    ...ich eh,..ich hatte den Eindruck es sei irgend etwas geschehen, irgendetwas machte den Leuten Angst...
    Vielsagend zuckte er mit den Schultern.
    Wenn du nichts weiter für mich hast, würde ich gerne einmal in die Therme und mir den Staub der Reise abwaschen,...
    Sein Blick war müde und er wies mit seinem Zeigefinger auf sein bärtiges Kinn.
    Die Thermen waren ganz klar die kulturelle Eigenschaft die er bei den Römern am meisten schätzte,...abgesehen von ihrer militärischen Allmacht.

    Bandulf trat in das Officium und baute sich vor dem Decurio auf.
    Salve Decurio,...Eques Bandulf meldet sich von seinem Auftrag zurück und wünscht den Praeftus terentius die mündlich übermittelte Nachricht auszurichten!
    Bei seiner letzten Rast hatte er sich die Notizen noch einmal angesehen und sich den Senator vorgestellt, der ihm die Nachricht vorgetragen hatte. Es gingen ihm auch die merkwürdigen Umstände durch den Kopf und die seltsam bedrückte Atmosphäre in Caput mundi.
    Er grinste ein wenig als er nun auch die Antwort des Decurio wartete.

    Bandulf spitzte die Ohren, das war einiges was ihm der Senator da auftrug.
    Er nickte verstehend und warf die Stirn in Falten als er sagen hörte der Praefect solle sich nicht hängen lassen. Er kannte keinen Mann, weder in seinem Volk noch bei anderen der so diszipliniert war wie der terentier. Aber was sollte es? Es kam ihm hier einiges seltsam vor. Warum sollte man hohe Würdenträger am verlassen der Stadt hindern wollen?
    Als der Senator geendet hatte war der Entschluss sich nachher das eine oder andere zu notieren gefestigt.
    Er nickte dem Senator leicht zu und sagte,
    Ich werde dem Praefectus deine Worte übermitteln! ...außer vielleicht die Sache mit dem hängenlassen.
    Mögen Phol und Uolla deine Lenden und den Schoß deines Weibes fruchtbar halten!
    Das war ein üblicher Segen für Familien und er grüßte abschließend.
    Ich werde jetzt zurück nach Confluentes reiten,...
    Er nickte dem Senator zu und verließ den Raum und die Casa.

    Bandulf sah den Senator unentschlossen an.
    Verzeih´Senator,...das hat der Praefect mir nicht gesagt,...ich sollte nur das Schreiben übergeben, da ich sowieso in der Stadt zu tun hatte.
    Er zuckte leicht die Schultern.
    Vielleicht solltest du mir etwas mitteilen und später etwas schreiben,...
    Er merkte, daß auch hier irgendetws im Busch war und wollte so schnell wie möglich wieder zu seiner Einheit.

    Bandulf löste sich aus seiner Starre und grüßte den Germanicer.
    Salve Senator Germanicus, ich bringe dir eine Nachricht von meinem Kommandeur,...Terentius Primus!
    Er griff in seine Meldetasche und reichte Sedulus die Nachricht.


    Ad Quintus Sedulus
    Salve Tribun!
    Ich hoffe diese Anrede sorgt bei dir noch für genausolche Erinnerungen wie bei mir.
    Ich hoffe es geht dir und deiner Familie wohl. Hier in Germania herrschen im Moment seltsame Zustände. Wir haben einen milden Winter und sind baulich am Castellum sehr aktiv. Der neue Legatus Legionis der Leg.Sec., Claudius Menecrates scheint das Potential eines Freundes zu haben, ich habe ihn schätzen gelernt. Wie geht es mit dir voran? Was macht deine Ochsentour?
    Kann man dich bald als Consul ansprechen?
    Was mich und meine Angelegenheiten betrifft, so könnte ich mir vorstellen meine militärische Karriere hier in Germania zu beenden,...vielleicht sogar in Ägypthus als Legionslegat. Was meine Familiären Ambitionen angeht, so fehlt mir die Zeit zur Werbung um ein Weib. Mein Posten füllt mich voll aus und fordert mich voll ein.
    Manchmal sehne ich mich nach Tullia und unserer Casa auf Corsica.
    Das Wetter hier zieht mir langsam in die Knochen. Ich komme immer schlechter von meinem Lager auf.
    Alleine das Reiten erfüllt noch meine Passion. Doch zu dir;
    Wolltest du nicht nach Germania reisen? Ich werde in der nächsten Woche nach Mogo reiten und dort ein wenig nach deiner Casa sehen.
    Mögen die Götter mit dir sein und stets deinen Weg bewachen und schützen.
    Dein Freund
    Primus


    Das leise Knurren seines Magens überging er nonchalant.

    Bandulf war nicht allzusehr beeindruckt von den Räumlichkeiten, er hatte bereits prunkvollere Häuser gesehen.
    Auch wenn die Früchte ihn zum Essen einzuladen schienen ignorierte er das und sein Magenrumoren.
    Er stellte sich mit dem Rücken zur Wand und erstarrte zu einem Kriegerdenkmal. Seinem Blick entging jedoch nichts und er war sich trotz der Entwaffnung sicher diesen seltsam kraftlos wirkenden Römern im Ernstfall begenen zu können. Die Hälse von den Dienern sahen nicht sehr stark aus und würden sicherlich schnell brechen.
    Ein unheimliches Lächeln flog bei der Vorstellung über seine Züge.

    Bandulf betrachtete den Mann als hätte er versucht ihm seine Großmutter zu verkuppeln. Er hob die Hand und entgegnete,
    Ich soll die Depeche persönlich abgeben und...eine schriftliche oder mündliche Antwort mitbringen,...so lautet der Wunsch des Praefecten...
    Ihm war schon aufgefallen, daß in Roma einiges seltsam war,...die Leute hier wirkten irgendwie seltsam,...irgendwie ängstlich.
    Ob es an ihm lag? Er wußte um den Furor teutonicus. Irgendwie machte ihm dieser Gedanke Spaß,...das mächtige Roma bibbert vor ihm, einem friesischem Fischersohn.

    Bandulf starrte das Augenpaar hinter der kleinen Klappe an und wunderte sich wie unhöflich diese Römer waren.
    Er besann sich und antwortete,
    Salve Römer,...ich bin Eques Bandulf von der ALA II Numidia aus Confluentes, Germania...
    Das ließ er erstmal sacken.
    Ich habe eine Depeche für Germanicus Sedulus von meinem Kommandeur, Praefectus Terentius Primus...
    Er klopfte auf seine Meldertasche und versuchte ein möglichst freundliches Gesicht zu machen.

    Bandulf hatte nach mehrmaligem Fragen endlich die Casa gefunden. Wobei Casa maßlos untertrieben war.Ihm war auch aufgefallen, daß auffallend wenige Menschen in Roma Latein sprachen,...oder er hatte nur das Pech gehabt an einen solchen zu geraten.
    Er band sein Pferd fest, sprach kurz mit ihm und klopfte vernehmlich drei Mal an die Türe.

    Bandulf salutierte und entgegnete,
    Er soll sich ruhig verhalten,...jawohl Praefectus!
    Insgeheim stimmte er dem Praetorianer zu, daß dies ziemlich schwierig werden würde. Er kannte seinen Kommandeur erst kurz aber dessen Ruf unter den Kameraden war der eines besonnen Strategen. Wenn irgendetwas im Busch sein sollte, so würde der Terentier handeln. Bandulf zweifelte daran, daß dieser die Hände in den Schoß legen würde.


    Eine kurze Drehung und er verließ das Officium. Er fragte sich warum er keinen Brief bekommen hatte, sondern nur eine lapidare Botschaft.
    Sicher hatte der Mann viel um die Ohren und Mogontiacum war weit.

    Bandulf vermied es den Praetorianer anzusehen.
    Er stand immer noch steif da und entgegnete,
    Nein Praefectus,...er befahl mir dir diese beiden Nachrichten so schnell wie möglich zu bringen und eventuell eine Antwort mitzubringen.
    So schnell wie möglich,...das hatte er geschafft. Sie abzugeben auch. Fehlte nur noch die Antwort und er konnte sich endlich mal auf´s Ohr hauen. Seit 5 Tagen war unterwegs gewesen. Hatte im Sattel geschlafen, gegessen. 5 mal das Pferd gewechselt, ist nur für die Notdurft aus dem Sattel gestiegen. Langsam wurde ihm etwas schummrig.

    Bandulf stand weiterhin stramm und griff ein weiteres Mal in seine Kuriertasche.
    Die Nachricht war größer als die letzte, welche er vor seiner Abreise noch ausliefern musste.
    Die Nachricht ist schriftlich Praefectus,... und reichten dem Praetorianer das Schreiben.


    Salve Cousain,


    ich hoffe es geht deiner Frau und dir wohl. Wie du sicher bereits gehört hast bin ich wieder ohne ernsthafte Heiratsinteressen nachdem sich meine Verlobung mit Valentina gelöst hat. Sicherlich hat die momentane Situation in Germania damit zu tun.Eine Situation, welche meine ganze Aufmerksamkeit erfordert und somit keinen Raum für ein Privatleben lässt.Weshalb ich auch deine Hochzeit nicht besuchen konnte. Wie ich dem Besuch deines Decurios entnehme interessiert euch auch was hier geschieht.Was ich nur für natürlich halte, bildet diese Ostgrenze meiner Meinung nach den gefährlichsten Abschnitt unseres Imperiums.Ich kenne den Bericht deines Decurios nicht, jedoch ist mir eine Verpflichtung dich darauf hinzuweisen, daß mein ganzes Bestreben dem Wohle des Imperiums dient.Ich werde alles tun um einen Aufstand mit seinen Folgen hier zu verhindern.Die Lage ist zu labil um herum zu experementieren. Niemand weiß genau wieviele Barbaren dort drüben leben, niemand ob sie seit Arminius taktisch kluge Führer haben.Unsere Händler und Spione liefern uns nur ein Bild dessen das wir sehen sollen. Ich bin überzeugt davon, daß ein Hegemon vom Schlage eines Arminius oder Marbod die Stämme vereinen und unserem Imperium extrem schaden kann, wenn nicht sogar dem Untergang zuführt.Wir wissen beide, wieviele Römer der letzte Aufstand gekostet hat, was es bedeutet, wenn sich ein germanisches Volk auf den Weg nach Süden macht. Was solch ein Hegemon braucht ist lediglich Bestätigung ihrer Hetze gegen Rom. Landvermessungen jenseits des Rhenus und Strafexpeditionen wären solch eine Bestätigung. Sie würden die Stämme in Angst und Furcht um ihr Leben vereinen. Und als Soldat weißt du, daß kein Mann moralisch wirkungsvoller kämpft als jener der Haus und Hof verteidigt. Die Geländeverhältnisse drüben lassen eine Ausnutzung unseres strategischen Potentials nur äußerst bedingt zu. Das Land ist extrem bewaldet, es gibt Marschen und Sümpfe, keine Straßen sondern nur Trampelpfade oder schmale,unbefestigte Wege.Testudos und strategische Formationen sind da kaum möglich. Und wenn unsere Legionäre auch die besten Soldaten der Welt sind, so sind sie doch hier auch den Witterungsbedingungen ausgesetzt. Ein schwer gepanzerter Legionär kann auf schlüpfrig glatten Boden kaum kämpfen.Und hier ist es 10 Monate im Jahr schlüpfrig!Ich fürchte um die Moral der Truppe, wenn sie hinter jedem Strauch, jedem Unterholz und jedem Schatten im Wald einen Barbarenangriff vermuten müssen. Die Barbaren kennen ihr Land, ihre Witterungsverhältnisse,...sie werden sich, wie in der Vergangenheit auch einer direkten Konfrontation entziehen und die Truppen durch Guerillaangriffe mürbe machen, sie in Fallen locken. Wir würden hier nicht nur gegen Barbaren kämpfen, sondern auch gegen eine uns feindlich gesinnte Landschaft, gegen das Wetter. Solange wir kein Gelände haben um das Potential für unsere Legionen ausnutzen zu können, werden wir in Germania nur Blut lassen. Das vernichten einzelner Gehöfte oder Dörfer ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und bewirkt das genaue Gegenteil dessen was es eigentlich sein soll.Die Bestätigung der Hetze gegen Roma und den Zusammenschluß der Stämme.Sei versichert, daß ich den Adler meiner ALA ins Feld führen werde, wenn ich es muss, sei aber auch versichert, daß all unser Mut, unsere Tapferkeit, unser Kampfgeist und unsere Liebe zu Roma die meisten von uns nicht über den Rhenus, sondern über der Styx bringen wird.Es ist die Bestimmung eines Soldaten im Kampf zu sterben, doch soll der Gang ins Elysium einen Sinn haben und dem Wohle des Imperiums dienen.Ich wünsche dir und deiner Frau alles Gute und hoffe, daß wir uns in diesem Leben noch einmal wiedersehen.


    Gaius






    Nun wartete Bandulf auf einen Befehl,...gehen oder warten...

    Bandulf öffnete die Türe, trat ein und schloß sie sofort wieder hinter sich.
    Dann baute er sich einen Doppelschritt vor dem Praefecten auf und salutierte so mustergültig wie es nur ein gerade dem Formaldienst entkommener frisch beförderter Eques tun kann.
    Salve Praefectus Terentius,...Eques Bandulf von der ALA II Numidia in Germania...ich bringe dir eine Depeche und eine private Nachricht.
    Er griff in seine Botentasche. Die Depeche lag obenauf, er hatte sie dort platziert. Mit einer geübten Bewegung zog er sie heraus und reichte sie dem Praetorianerpraefecten.


    Ad
    Appius Terentius Cyprianus
    Praefectus Praetorio
    Castra Praetoria
    Roma


    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/CP/Occultissimus01.gif]


    BERICHT


    Salve Praefect,


    hier der gewünschten Informationen, ich habe hier meine Notizen aus den Gesprächen und zu der Situation in Germanien.


    Gespräch mit Kaeso Annaeus Modestus


    Modestus wies mich erstmal in die Momentane Lage in Germanien ein, diese beschrieb er so:


    Auf einem Thing, einer Versammlung der lokalen Stammesfürsten, haben die Chatten vor kurzem ihre Feindschaft gegenüber Rom und den mit Rom verbündeten Stämmen erklärt. Insbesondere den Mattiakern, einem unserer engsten Verbündeten. Zwischen den Mattiakern und den Chatten herrscht noch eine alte Fehde."


    "Das Stammgebiet der Mattiaker liegt entlang fast der gesamten Grenze von Germania Superior. Das der Chatten liegt tiefer im germanischen Hinterland. Um es einfach zu sagen, die Mattiaker bilden einen bequemen Puffer für diese Provinz. Jeder der diese Provinz angreifen möchnte, muss sich erst einmal mit den Mattiakern auseinandersetzen. Und diese können alles in allem etwa 10.000 Mann ins Feld führen. Von daher muss Rom in vielen Fällen garnicht erst aktiv werden.""


    "Die Chatten sind etwa 30.000 Mann stark und könnten daher für unsere Verbündeten Mattiaker ein echtes Problem darstellen. Wobei man sagen muss, dass die Chatten nicht mit 30.000 Mann angreifen können. Dazu müssten sie ihr eigenes Gebiet unbewacht lassen und sie haben diverse Nachbarn, die ihnen nur zu gerne in den Rücken fallen würden. Die Mattiaker hingegen können fast ihre gesamte Kraft mobilisieren, da ihr Gebiet zu großen Teilen an uns grenzt, sodass sie keinen Angriff befürchten müssen. Von daher ist die Ausgangslage ausgewogen. Die Mattiaker könnten Chatten zurückschlagen oder aber auch selbst besiegt werden. Wenn es überhaupt zu einem richtigen Krieg kommt. Was längst noch nicht sicher ist, wie ich betonen möchte. Das ist also der derzeitige Stand der Dinge."


    Es gibt wohl einige Leute die einen Krieg befürchten, Modestus denkt das nicht, aber sollte es dazu kommen gedenkt er Truppen als Verstärkung auszusenden.


    Auf die Frage hin, was die Meinungsverschiedenheit zwischen ihm und den Kommandeuren auf sich hat, erklärte er im Bezug auf die Karthographieren, dass er die Karthograpierung aus dem Grund durchführen lässt,
    um im Falle einer Ausseinandersetztung die wohl auf Germanischen Boden stattfinden würde, sich nicht in ihm umbekannten Gebiet aufhalten möchte.


    Was die präventive Vorgehensweise angeht die Terentius Primus vorgeschlagen hatte gefällt Modestus überhaupt nicht.
    Das selbe gilt für die Vorgehensweise die Claudius Menecrates vorschlug.


    Modestus geht davon aus das die Mattiaker früher oder Später den Chatten unterliegen und diese dann direkt vor den Toren stehen, deshalb möchte er solange handeln, solange die Mattiaker noch kampffähig sind, deren 10.000 Mann nutzen.
    Dabei übersieht er wohl die militärischen aspekte seiner Kommandeure die ihm ihre Bedenken dargelegt haben.




    Auf meine Nachfrage wie es um die militärischen Aspekte wie: Nachschub, Verwundetenversorgung, Schutz der Städte und Castellen usw. steht.


    Darüber schien er sich noch nicht viele Gedanken zu machen, er ist der Meinung, dass er nur Unterstützungstruppen für einen Sieg entsenden müsste und nicht viel Truppenstärke.
    Er rechnet damit, dass die Chatten nur um die 15.000 Mann aufbringen können. Der Rest müsste ihre eigenen Grenzen gegenüber freindlichen Stämmen schützen.
    Was allerdings unbekannt ist, was die Chatten an Verbündeten haben, wie deren Kampfkraft aussieht.
    Da die Mattiaker auf ihrem Boden kämpfen könnten sie mit vollen 10.000 kämpfen. Das ist seine Meinung.
    Das seine Kommandeure die militärischen Aspekte nicht auser acht lassen und ihn versuchen zu bremsen, sieht er als zögern und Angst an.




    Gespräch Herius Claudius Menecrates



    Menecrates hällt die Kartographierung jenseits des Limes, durch den Einsatz von Vermessungsingenieuren für eine außerordentliche Provokation der Germanenstämme und damit eine Gefährdung des Friedens in dieser Grenzregion.
    Diese Auffassung hat er auch gegenüber dem Legatus Augusti vertreten.
    Nichts destotrotz hat er auf Befehl Karten anfertigen zu lassen ausgeführt und zwar auf der Grundlage von Angaben einheimischer Händler und Pendler.


    Auf meine Aussage hin, das ich nach meinem Kenntnisstand die Karthographierung nicht gutheiße, schloss er sich mir aus den militärischen Aspekten an.


    Auf die Frage wie er zum Legaten selbst steht antwortete er:


    Sein Vertrauen genießt der Legat er nicht. Menecrates hält die offensive Kartographierung für eine eklatante Fehlentscheidung, bei der er sich fragt, was treibt einen Mann dazu, sämtliche Bedenken seines Beraterstabs in den Wind zu schlagen.
    Da kommt für Menecrates die Frage auf, wie loyal dieser Mann und sind seine Beweggründe sind. Er fragte ob sie Romverträglich seien.


    Des weiteren betonte er, das er einen Eid geleistet hat und sich unserem Kaiser im Besonderen verpflichtet fühlt.
    Das schließt ein kritikloses Hinnehmen von Fehlentscheidungen für ihn jedoch aus - obwohl er an die Befehle gebunden ist.
    Liegt es allerdings in seiner Macht, ohne Befehlsverweigerung einen nach seiner Ansicht diplomatischeren,
    ungefährlicheren Weg zu gehen, wenn er das kann, tut er das auch.
    So wie beispielsweise die Kartenherstellung auf der Grundlage von Händleraussagen.


    Auf die Nachfrage, worauf sich seine Bedenken beziehen erklärte er mir.


    Seine Bedenken resultieren aus einer Aneinanderreihung von für ihn besorgniserregenden Befehlen des Legatus Augusti.
    Alles begann mit dem Auftrag der Kartographierung. Wie gesagt, haltet er die offensive und öffentliche Vermessung jenseits des Limes durch seine Vermessungsingenieure für einen eklatanten Fehler.
    Vor allem wenn man am Frieden in dieser Region Interesse zeigt.
    Und genau da liegen seine Zweifel gegenüber dem Legatus.
    Er ist sich allerdings nicht sicher, ob der Legatus nicht weitsichtig genug und demnach grob fahrlässig, oder ob er vorsätzlich handelt.
    Der Legatus Augusti setzte sich jedenfalls über seine Bedenken hinweg, indem er seine Vermessungsingenieure unter das Kommando des Legaten der Legio VIII stellte.
    Bis zum Tag der Befragung wurde er noch nicht konkret vor die Entscheidung gestellt, seine Männer wegzubeordern.
    Aber er fürchtet um ihre Sicherheit bei so einem, in seiner Sicht nicht durchdachten Unterfangen.


    Seine Bedenken über die Beweggründe des Legatus Augusti erhielten neues Futter, als er die Mannstärke des Manövers festlegte.
    Nach seinen Vorstellungen sollte das Manöver in voller Truppenstärke abgehalten werden.
    Auf die Vermutung, sich verhört zu haben, erklärte der Legatus Augusti, er meinte es so, wie er es gesagt habe.
    Mit Ausnahme der Vermessungsingenieure und einer kleinen Abteilung, die im Lager verbleiben sollte, erwarte er die gesamte Legion im Manövergebiet.
    Also viele Meilen von Mogontiacum weg.
    Auch der Kommandeur der Ala II kann es nicht verantworten das Castellum und die Stadt unbewacht zurückzulassen.
    Die Sicherheit der Bevölkerung liegt in den Händen der Kommandeure und beide Ringen damit, die Positionen unbewacht zurückzulassen.


    Da Menecrates die Planung zum Manöver anvertraut wurde, hat er die Truppenstärke beim Manöver im Nachhinein aus Sicherheitsgründen deutlich gesenkt.
    Auch er erwähnte nochmal, er trage die Verantwortung für ein Kastell und eine Stadt.
    Der Abzug sämtlicher Truppen bis auf eine Handvoll ist der blanke Irrsinn, zumal sich ja im Augenblick die Chatten rührten.


    Militärische Presenz ist bei den Kommandeuren gern gesehen, nur nicht in dem Ausmaß eines Manövers in voller Truppenstärke.


    Was gedenkst du bei dem Manöver zu tun, da es ja offensichtlich ist, das währenddessen eine Verteidigung der Städte und der Castelle nicht mehr gewährleistet ist.
    fragte ich ihn im laufe des Gesprächs.


    Er betonte, er stehe zu seinen Entscheidungen, weil er sie für richtig halte.
    Wenn es abverlangt wird, vertretrit er sie auch vor einem Gremium. Und wenn dort jemand befindet, es waren Fehlentscheidungen, dann wird er das akzeptieren.


    Was meine Frage nach der Sicherheit der Militärlager betrifft, da kann und möchte er nur eine Aussage über das Castellum in Mogontiacum treffen.
    Er verwies mich auf Terentius Primus für Confluentes von dem ich aber schon wusste, dass er die Sicherheit im Falle eines Manövers in voller Stärke nicht mehr gewährleisten konnte.
    Was Mogontiacum betrifft. Der Legatus Augusti hat sich eine Leibwache zugelegt, die nicht - wie sonst üblich - aus Männern der Legio Secunda besteht.
    Dies war bereits der Fall, als Menecrates das Kommando über diese Einheit übernommen hatte. Man sprach von Soldaten anderer Legionen und den Cohors II Raetorum equitata.
    Die genaue Mannstärke ist ihm aber nicht bekannt, aber viel mehr als eine Leibwache ist es wohl nicht.
    Diesen Männern und der angedachten kleinen Abteilung der Secunda wäre der Schutz der Bürger der Stadt, die Verteidigung von Stadt und Lager sowie die Wachpflicht an den Toren Mogontiacums auferlegt.
    Nach unserer Einschätzung sind das viel zu wenig Soldaten, um im Falle eines Angriffs der Chatten bestehen zu können.
    Selbst in Friedenszeiten hätte er nicht mehr als 50 Prozent der Soldaten an einem Manöver teilnehmen lassen.
    In Anbetracht der Lage mit den Chatten hat er entschieden, nur drei Cohorten und zwei Turmae am Manöver teilnehmen zu lassen.
    Ein Teil der Stabsoffiziere ist in Mogontiacum geblieben, als Stützpfeiler die erste Cohorte und außer den insgesamt 7 Cohorten noch zwei Turmae für den schnellen Informationsweg zu ihm ins Manövergebiet - im Falle eines Angriffs.
    Es galt während des Manövers erhöhte Alarmbereitschaft im Castellum. Damit hat er zumindest Nachschub und Versorgung gesichert gesehen.
    Mehr konnte er für die Sicherheit der Bürger nicht gewährleisten.



    Gespräch Gaius Terentius Primus

    Gaius Terentius Primus meinte: Sie bewachen hier inmitten von potentiellen Feinden mit unzureichenden Kräften eine Reichsgrenze deren Hinterland wir nur ansatzweise kennen. Jeder Versuch Gebiete jenseits des Limes zu okkupieren gerieten zu einem Fiasko.
    Das war Fakt, zumindest aus seiner sicht. Er denkt der Grund warum sie da noch stehen liegt daran, dass die Stämme sich noch uneinig über uns als neue Nachbarn sind.
    Allerdings wenn sich ein Römer vorwagt, ziehen sie an einem Strang.
    Das ist auch das Problem was Primus mit der Karhograpie sieht.
    Die einzige Chance die er sieht sind schnelle Vorstöße um die Stämme zu trennen und zu eleminieren.
    Das wiederum wäre ein enormer Logistischer Aufwand der nicht machbar ist.
    Es müssten Straßen gebaut werden, die die neu erbauten Castellum´s versorgen, diese müssten gesichert werden.
    Die Verwundetenversorgung muss gewährleistet werden, ein Vorstoß nach dem anderen muss schnell erfolgen, so schnell wird der Naschub nicht gewährleistet sein können.
    Es dauert Wochenlang bis Verstärkungen und Nachschub eintrifft, manchmal sogar Monate.
    Das würde heißen der Vorstoß gelingt ein Stückweit, was aber als Aggresion von Seiten Roms nur die Stämme zusammenbringt. Was eine Übermacht wäre.
    Eine Intervention auf die Gebiete jenseis des Rhenus stellt daher ein unkalkulierbares Risiko dar,
    es können bestenfalls Brückenköpfe angelegt werden, die sich in der Folge pausenlosen Angriffen erwehren müssten.
    Die vom Legatus geplante Kartographierung alarmiert die Späher der Grenzstämme.
    Wenn sich die Gelegenheit ergibt es dem großen Feind Roma eins auszuwischen werden die Stämme wie dereinst bei Varus kooperieren.
    Zunächst werden die Agrimensoren und deren Sicherungspersonal fallen. Das dürfte für einen größeren Verband an Stammeskriegern kein Problem darstellen.
    Dann aufgestachelt und bar jeder Vernunft werden sie die Limesportale mit den Zollstationen niedermachen und wie jetzt schon Banden in Horden über das Hinterland herfallen.
    Nur diesmal treibt sich weniger das Verlangen nach schneller Beute oder Lebensmitteln sondern eine unkontrollierbare Euphorie es dem verhaßten Imperium heimzuzahlen.
    Vielleicht gelingt es uns mit den Alenverbänden in schnellen Zugriffen die Horden zu punktieren und in die Arme der Auxilliarkohorten zu treiben.
    Jedoch wissen wir nicht wie viele Barbaren da hinten lauern.
    Wir wissen nicht um die Zuverlässigkeit der Auxilliartruppen, speziell in den Alen ist ein hoher Anteil germanischer Reiter.
    Auch bei Varus lief die Auxilliarreiterei zuerst über.


    Eine Kampagne mit den gegenwärtigen Truppenkontingenten. Ist laut Primus zu dieser Jahreszeit der schiere Wahnsinn.
    Die Germanen sind es gewohnt zu allen Jahreszeiten und jedem Gelände zu kämpfen.
    Unsere Verbände brauchen Platz für ihre Formationen um wirkungsvoll agieren zu können.


    Zumindest sieht er das mit seinen Kenntnisstand so, und als kleine Bemerkung, sehe ich das genau so.
    Die militärischen Aspekte sollten nie außer Acht gelassen werden.
    Ich weiß wie es ist mit einem Pferd in einem Germanischen Wald zu kämpfen.


    Auf die Frage wie er zu dem Vorhaben und dem Legaten steht erklärte er mir:


    Aus militärischer Sicht erachtet er ein Vorgehen, wie es sich ihm darstellt mit den monentanen Einsatzkräften und unter Berücksichtigung der Jahreszeit als fahrlässig und falsch.
    Er achtet und respektiert den Legaten als Vertreter des Imperators, so wie ich seine Vorgänger geachtet hat.
    Weder stellt er ihn oder sein Amt in Frage noch hegt irgendwelche Umsturzgedanken! Er kritisiere das Ansinnen als Militär.
    Sachlich orientiert, erklärte er mir:


    Das Leben hier an der Grenze zur Terra incognita sei geprägt durch Duldung und Abhängigkeiten.
    Ein äußerst fragiles Gebilde, welches nur darauf wartet in Frage gestellt zu werden.
    Er teilt deshalb seine Ansichten über eine folgenlose Kartographierung der rechtsrheinischen Gebiete nicht.
    Besonders nicht bei den Spannungen welche gerade bei den rechtsrheinischen Bündispartnern herrschen.
    Wenn ein Vorstoß stattfinden wird, werden die letzten Zweifel unter den Stämmen beiseite gelegt werden und sie werden sich,
    mit vereinten Kräften gegen den Vorstoß währen.


    Primus hat auch bedenken, dass das geplante Manöver schon für Unruhe sorgen wird.


    Nichts desto Trotz, wird er jeden Befehl ausführen, er ist Rom und dem Kaiser treu ergeben. Und er hägt auch keine politischen oder persöhnlichen Ambitionen gegen seinen Oberbefehlshaber in Germania. Er und seine Einheit stehen treu zu ihrem Eid, seine Bedenken äußerte er in sachlicher Form, ich habe keine Anzeichen während dem Gespräch erkannt was darauf hinwies, das er nicht treu ergeben sei.



    Nach diesen Gesprächen bin auch ich der Meinung, das ein Mannöver mit einer solchen Truppenstärke eine unnötige Provukation darstellst.
    Wenn die Barbaren während dem Mannöver eine der Städte angreifen, wäre sie quasi fast Schutzlos ausgeliefert. Auch wenn beide Kommandeure Schutzmaßnamen eingeleitet haben.
    Aber auch könnten die Germanenstämme sich zusammenschließen bei so einer Machtdemonstration und eine solche Germanische Armee wäre für die Einheiten in Germania eine Herrausforderung, der sie vielleicht nicht gewachsen sind.
    Oder das Mannöver geht gut, die Germanen tun garnichts und alles wird gut, dann waren uns die Götter hold.


    Ich erwarte weitere Befehle, bis dahin,
    werde ich die weiteren Geschehnisse hier in Germanien weiter beobachten, man wird mich bei der Ala II finden.


    Vale bene,



    Decimus Atius Romanus







    Er hielt das Siegel dabei so, daß der Terentier erkennen konnte wer der Absender dieser Depeche war.

    Da stand er nun,...eine Türe in einem düsterem Castellum bevölkert von noch düstereren Kerlen, die allesamt glaubten sie seien etwas ganz besonderes,...und hinter dieser Türe war der oberste Finsterling. Geschichten kamen ihm vor Augen die man über die Praetorianer zum besten gab.
    Er atmete tief ein, forderte den Segen seiner Ahnen ein und dachte komischerweise trotz alldem hier nicht an das Kriegerparadies,...er hieß dies als gutes Omen und klopfte laut und vernehmlich an die Türe.

    Bandulf bedankte sich bei dem Kameraden der ihn hierher gefüphrt hatte und trat an das Tor der Castra heran. Die dort stehenden Wachen sahen ihn weniger freundlich an als diejenigen am Stadttor.
    Da Bandulf keine Gedanken an irgendwelche Befindlichkeiten verschwendete
    trat er, sein Pferd am Zügel hinter sich führend, auf die Wachen zu und grüßte,
    Salvete Kameraden! Ich bringe eine Depeche aus Germania für den Praefectus Praetorio persönlich,...hier habe ich eine Legitimation...
    Er entrollte die Legitimation und hielt sie den Wachen hin.


    An den Wachvorgesetzten, der Corhortes Praetoria


    Dieser Mann hat eine eilige Botschaft für den Praefecten.
    Dieser Bote ist schnellstmöglichst zum Praefecten vorzulassen, damit die Botschaft ankommt.
    Es werden zwei Boten ausgesandt mit der selben Botschaft.
    Aber nur wer dieses Schreiben von mir hat, wurde auch von mit geschickt, jeder andere, der Behauptet in meinem Auftrag unterwegs zu sein, der lügt.


    Vale bene


    Decimus Atius Romanus