Philus sah den Atier entgeistert an...unsicher ging sein Blick zu Cethegus und den übrigen drei Decuriones,...allesamt Schinder und nicht nur einmal Ziel unzähliger Flüche.
Nicht daß es ihm etwas ausmachte die vier einzulochen,...nur, ...dieser Cethegus war gereizt wie ein angestochenes Schwein...
Er dankte den Götter als er von selbst abzog.
Na schön...ihr habt den Kommandeur gehört ...
Er winkte ein paar Equites herbei die die Szene interessiert betrachteten und geleitete die Herren zu ihren Zelten. Das entwaffnen war eine andere Sache, auch das durchsuchen der zelte, welches weitere Waffen zum Vorschein brachte.
Er ließ die Waffen bei den Vorräten einlagern und stellte Wachen vor und hinter den Zelten ab. Dann ging er zu Atius und salutierte.
Kommandant Atius,...Befehl ausgeführt!
Das fing ja gut an, ...die Hälfte der Decuriones im Knast, der Praefect und sein vetreter tot und der Sani als Chef,...Philus wagte nicht daran zu denken was als nächstes kam.
Beiträge von Bandulf
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Bandulf wunderte gar nichts mehr. Je länger er mit dem Atier in der Aula war um so mehr fragte er sich was den terentier geritten ahben könnte gerade Atius Scarpus zu seinem Interimskommandeur zu machen.
Er puhlte sich ein Stück Apfel zwischen den Zähnen hervor und aß es auf.
Dann entgegnete er,
...ich bin Duplicarius ...was soll ich denn im Lager? Du gehörst ins Lager, du bist der Kommandeur...die Nachricht an den Claudier soll ich übergeben, dann kann ich auch dem LAPP mitteilen daß der Praefect das KOmmando nieder gelegt und dir übergeben hat.
Er schüttelte unmerklich den Kopf.
Ich denke das sähe der LAPP lieber als dich hier anzutreffen, fernab einer Einheit die kopflos und führungslos ist...
Er tippte an seine Stirn.
Meinst du nicht auch?...ich könnte sagen, daß du dich um die notwändigen Befehle kümmerst und die Ala kampfbereit hälst...
Wenn er jetzt nicht darauf ansprang, würde er gehen,...mal sehen wieviele noch da waren...er kramte in seiner Meldetasche nach der Nachricht für den Claudier...für alle Fälle. -
...von mir auch,...alles Gute zum Purzeltag!
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Bandulf machte kauend ein vielsagendes Gesicht. Irgendwas schien passiert zu sein. Der gemächliche Ablauf schien gestört. Nicht, daß es ihn störte, denn nun wackelten die Ärsche zwar weniger aber dafür hobste etwas anderes mehr. Bandulf gab ein genüssliches Seufzen von sich.
Seine Phantasie begann Purzelbäume zu schlagen und als er sich gerade noch davon abhalten konnte einer vorbeigehenden äußerst üppigen Brünnetten auf den Hintern zu klatschen, rief er sich zur Ordnung. Das hier war die Regia, kein Marktplatz. Er schüttelte sich leicht, schnippte den dritten Stengel in den Olivenbäum und meinte,
...was meinst du Decurio...sollten wir nicht mal irgendetwas unternehmen?...ich meine,...ich kann dem Legaten auch von der ,...äh,...Abreise des Praefecten berichten...du solltest jetzt langsam bei deinen Männern sein...Er hob beschwichtigend seine Hände ...nur so ein Gedanke,...ich weiß deine Gesellschaft durchaus zu schätzen! -
Da redete sich aber jemand die Seele aus dem Leib. Bandulf sah den Atier nur an und machte dabei ein Gesicht wie er es bei seiner Mutter immer gemacht hatte wenn sie ihn bei irgendeiner Moritat erwischt hatte...unschuldig und höchst aufmerksam.
Daß er ein vorlautes Maul hatte war eine der neueren Eigenschaften die er sich bei der Ala angewöhnt hatte.
Jedoch verstand er nicht so ganz was der Atier eigentlich wollte?!
Er hatte doch nur sagen wollen, daß er bei ihm bliebe, bei der Einheit und nicht weglaufen würde,...wie so manch anderer.
Achselzuckend entgegnete er daher äußerst glaubwürdig zerknirscht,
...ich ähem,...ich werde deinen Rat beherzigen Decurio und hinfort meine Meinung hinter dem Berg halten...und... Er sah ihn ernst an,
...wie gesagt,...ich stehe zu meinem Schwur...! Fertig...Aus!
Aus einer Falte seines Umhangs zauberte er wieder einen Apfel hervor und hielt Ausschau nach wackelnden Brüsten und prallen Ärschen,...wie befohlen. -
Wenn das so einfach wäre...für einen Eques wie den Terentier konnte die Gewissensfrage durchaus ausschlaggebend werden. Für einen kleinen Germanen, der sich mit der Dienstzeit in der römischen Legion einen neuen Status verspricht stellt sich die Frage nicht.
Die Frage die sich ihm stellte, war...wer sagte denn daß der neue Kaiser widerrechtlich auf den Thron kam. Er kannte das aus seiner heimat. Die hohen Herren machten immer viel Gewese um ihre Ansprüche. Warum sollte es dernn hier anders sein?
Er entnahm der Haltung des Atiers eine mühsam unterdrückte Wut und entgegnete,
Danke für deinen Rat,...aber du solltest wissen,...ich stehe zu meinem Eid Decurio,...und als der Kaiser starb galt der Eid meiner Einheit und meinen Kameraden,...denn die sind,...es sei mir verziehen,..mir näher als irgendein hoher Herr in irgendeinem fernen Land! Meine Kameraden sind alles was ich habe,...und das schließt dich ein Decurio! Er begann sich innerlich ein wenig zu erregen...was die letzte Aussage des Atiers nicht gerade beruhigte. -
Leicht kopfschüttelnd lehnte sich Bandulf an eine der Säulen. Was waren das für beschissene Zeiten. Tief einatmend meinte er,
...nur daß wir, wenn ich das richtig verstanden habe Befehle von Verrätern entgegen,...was uns... er kratzte sich nachdenklich am Hals.
...zwangsläufig auch zu Handlangern des Verräters macht?!
Er stieß sich ab und legte seine Rechte auf den Knauf seiner Spatha.
...nun von diesem Standpunkt aus kann ich den Praefecten verstehen,...was hält uns denn hier? Warum sollen wir alles damit entschuldigen, daß wir nur Befehle befolgt haben?!
Er wußte er wagte sich weit vor und rechnete förmlich mit einer Zurechtweisung.
Nachdenkliche Soldaten waren schon immer ein Problem. -
Bandulf setzte den Befehl des Decurios unbewußt um, vor Scham bekam er einen blutroten Kopf. Ähem,...natürlich Decurio! Ihm war nicht offenbar wie sehr sich seine Gier nach den schwingenden Hüften zeigte.
Beflissentlich meinte er,
...wundert dich das? es sind doch fast nur Germanen in der Ala II...vielleicht hat man sie bereits abgeschrieben und unser Lager am Castellum ist nur um uns unter Beobachtung zu halten.
Jetzt wo der Terentier weg war kam dem noch mehr Bedeutung zuteil.
Ob der Oberrömer hier das schon wußte? Wie hieß er doch gleich? Legat? -
Bandulf nickte und fragte sich welchen der Neuen er damit beauftragen sollte. Fraglich war auch ob der Kerl sich nicht "verlaufen" würde.
Gut,...ich habe da schon jemand im Auge,...
Dieser Vannius war ein Kandidat. Ein langer Lulatsch,...aber so wie es schien recht brauchbar.
Er warf wieder einen Blick in die Runde.
Phhhh,...ob denn mal langsam einer kommt? Ich bekomme langsam richtig Kohldampf,...
Er war ein junger Mann, hungrig in jeder Beziehung.
Was offenbar einigen weiblichen Anwesenden hier nicht entgangen war. Eine der weiblichen Scriba kamn zum wiederholten Mal an ihnen vorbei und schenkte ihm neben einem Lächeln auch einen verheißungsvollen Hüftschwung zur Ansicht. Bandulf grinste halbverblödet mit einer beginnenden Schwellung in der Leistengegend hinterher. -
Bandulf nickte beipflichtend. Im Grunde deckte sich das mit seinen Gedanken.
Da sie jetzt in einem solch vertraulichem Gespräch waren wagte Bandulf einen weiteren Vorstoß.
Was hälst du denn davon Decurio...du weißt schon den Bürohengst,...ach,... Bandulf kratzte sich am Kopf. Diese römischen Namen waren allesamt...
Ocellus!,...ja! Er hob unterstreichend den Zeigefinger. Dieser Ocellus war mit allen Wassern gewaschen und würde mit Sicherheit den Laden zusammenahlten können. Immerhin war er der vertraute des Praefecten.
Ihn dürfte interessieren, daß der Praefect auf und davon ist,...und er hat genug Autorität um die Männer zusammenzuhalten.
Er konnte da jetzt nur für sich und seine Kumpels sprechen. Dieser Ocellus war hart aber gerecht. -
Tja,...Atius hatte Recht. Also was sollte er sich seinen Kopf zerbrechen?
Wieder flog ein Stengel in den Olivenbaum und ein verhaltener Rülpser hallte durch die Aula.
Bandulf war wirklich betroffen wie es in dieser Halle verstärkt wurde.
Als der Atier von der Nachricht sprach, klopfte er unbewußt auf seine Meldetasche, die er grundsätzlich bei sich trug. Der Terentier hatte ihn immer mit Aufträgen verschiedenster Art betraut. Was ihm die frühe Beförderung und diese schöne Meldetasche aus feinstem Ziegenleder einbrachte.
...ja, mach´ich,...aber entschuldige die Frage Atius,...ähem, da laufen mindestens noch 8 Decurionen rum, glaubst du nicht, daß die...?
Er zuckte mit der Schulter, vielleicht dachte Atius ja daran, daß er die germansichen Equites beisammenhalten sollte. -
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Bandulf grinste und biss in den saftigen Apfel. Er bemerkte die Unsicherheit bei Atius und meinte,...er wird schon seine Gründe gehabt haben,...allerdings denke ich, wird es die Männer schon verstimmen,...er war so etwas wie ein ehrenwerter Älterer für uns,...du weißt schon...so eine Art Familienoberhaupt.
Wieder biss er in den Apfel. Insgeheim war er gespannt wieviele Morgen noch in den Zelten waren.
Er sah sich um, ...niemnad schien nach ihnen zu suchen. Krachend aß er den Apfel zuende, bis nur noch der Stiel übrig war. Denn schoß er zwischen die Zweige eines Olivenbaumes, den man für viel Geld von Italia hierher geholt hatte.
Wie von Geisterhand hatte er eine Birne in der Hand rieb sie ab und biss hinein.
Bald meinte er, ...was meinst du,...wirst du das Kommando behalten können?...ich meine,...dich kennen die meisten ja,...wer weiß wen man uns vor die Nase setzt?!Eine Ala ohne den Terentier konnte er sich nur schwer vorstellen. -
Bandulf folgte den beiden Offizieren langsam zurückbleibend, bis er an dem Raum mit den Sitzgelegenheiten vorbeikam. Rasch schlüpfte er hinein, empfand einmal mehr Hamata und Cingullum als rechts stören, aber kurz darauf stöhnte er erleichtert auf. Das hörte gar nicht mehr auf, so schien es, aber kurze Zeit später eilte er den beiden Offizieren nach und bekam gerade mit wie der Atier sein Helm entsorgte.
Wesentlich besseren Mutes und unendlich erleichtert sah er sich nickend um.
Hunger? ...fragte er den Atier als er einen Tisch mit Obstschalen entdeckte.
Ohne die Antwort abzuwarten ging er hin, grinste der kleinen Haussklavin schelmisch zu und nahm sich ein paar Äpfel und Birnen.
Mit seiner Beute kam er zu seinem Decurio und grinste ihn halb siegesgewiss halb entschuldigend an.
Ein saftiger Braten ist es nicht,...aber ich glaub´ich hab´zum letzten Mal was gegessen als wir aus Confluentes hierher gekommen sind.Er rieb den Apfel am Ärmel seiner Tunika und hielt ihn Atius hin.
Was,...ähem,...was glaubst du wo der Praefect hin ist?...ich meine, ...kann er denn einfach so abhauen? -
Erleichtert folgte Bandulf den beiden Offizieren in die Regia. Jeder Schritt kam ihm wie eine Qual vor. Es war schon seltsam, wenn man sich auf etwas konzentrierte empfand man es als nahezu doppelt schlimm.
Seltsamerweise konnten sie bewaffnet in das Zentrum der Macht... -
Bandulf verfolgte das Gespräch der beiden Offiziere mit steigender Belustigung.
Der eine wollte unbedingt hinein, was Bandulf verstehen konnte, der andere wollte das unbedingt vermeiden. Jedoch gab der Wachhabende immer ein Stückchen nach, was heiß, daß entweder diese Besprechung bald beendet war und sie ohnehin hinein konnten, oder der Atier sich mit der Aula zufrieden gab. Die Aula war im Grunde ganz nett, in der Nähe war auch die Möglichkeit sich zu erleichtern, was,...so mußte Bandulf zugeben inzwischen zu einem ausgewachsenem Problem wurde. Wenn hier nicht bald etwas passierte würde er seine Feminala vollschiffen. -
Bandulf staunte nicht schlecht. Konsequent ließ der Wachhabende seinen Decurio vor die Wand laufen. Doch Bandulf kannte den Mann, der hatte seinerzeit auch den Praefectus seine Wafen abgeben lassen.
Der Praefectus,...wo er wohl war? Es ging alles so schnell. Die Übergabe des Kommandos an den Atier da vor ihm und weg war er mit Lucius. Bandulf mußte ein wenig grinsen.
Decurio Lucius,...was für ein Kerl Wenn er jemals in einer brenzligen Situation wäre, dann wünschte er sich einen Kameraden wie Lucius an seiner Seite.
Sein Blick fiel wieder auf den Rücken des Atiers vor ihm.
Innerlich verglich er Atius, Lucius und den Praefectus miteinander und kam zu dem Schluß, daß sie wohl alle zu einzigartig waren als daß man sie auf die Summe ihrer Vorzüge reduzieren könnte.
Er atmete tief ein und aus,...wann hatte er das letzte mal gegessen?...vor 10 Monden wie es schien. Vor seinem geistigen Auge tauchte eine Szene auf,...seine Verabschiedung aus dem Weiler,...alle waren gekommen, es gab viele gute und leckere Sachen und vor allem hatte man zwei Fäßer Met geleert. Bei dem Gedanken an den Met wurde ihm bewußt, daß er schon seit geraumer Zeit pinkeln musste. -
Bandulf stand in Spathalänge hinter dem Atier. Hier stand er vor nicht allzu langer Zeit schon einmal...jedoch diesmal war er nahezu unbewaffnet.
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Bandulf salutierte mittelprächtig und lief so schnell es seine Rüstung zuließ zum Lager. Binnen kürzester Zeit und leider völlig verschwitzt tauchte er neben dem Decurio wieder auf. Die ganze Zeit fragte er sich was ein einfacher Decurio wohl mit den Kommandeuren zu besprechen hatte. Doch was scherte es ihn? Er war ja nur Duplicarius...und Germane, das hieß er konnte sich notfalls dumm stellen.
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Irgendetwas musste mit dem Decurio schieflaufen. Er wirkte mächtig angeschissen. Bandulf atmete tief ein und aus,...das hatte er von seinem Praefectus gelernt um sein Temperament zu zügeln.
Kurz darauf musste er grinsen als der Atier den Legionär als Rockträger bezeichnete. Natürlich waren die Legionäre alle Rockträger, allein die Reiterei bevorzugte die Feminalia...interessiert und betont unschuldig sah er den Wachposten auf die erneute Frage des Atiers an.
Schließlich wollte er hier nicht den ganzen Tag verbringen.