Beiträge von Adherbal Magonidas

    Adherbal und das Contubernium Secundus reagierten mit einer Mischung aus Unglauben und Aufregung auf die Ankündigung ihres neuen Ausbilders.
    Ausritt... Gefechtsübung... Abschluss der Ausbildung...


    Ja sie hatten sich nicht verhört diese Worte hatten soeben den Mund des Decurios verlassen. Schnell wechselten sie ein paar kurze Worte während der Hilfsausbilder zeigte was der Decurio sehen wollte.


    Dann kam auch schon der Befehl und Adherbal und seine Kameraden taten wie befohlen. Wie die eingespielte Gruppe die sie waren hatten sie schnell den Dreh raus und saßen wie ein Mann auf als der Befehl kam. Auf die Germanen achteten sie dabei wenig.
    Ihrer Meinung nach sollten die sich nach Ihnen richten schließlich hatte der Hilfsausbilder auch alles mit einem Pferd vorgemacht und nicht mit einem Ochsen.

    Adherbal machte sich langsam Sorgen da der Decurio sich so lange Zeit mit der Antwort ließ. War er zu weit gegangen....


    Er versuchte schnell auf ein anderes Thema abzulenken.


    "Decurio wenn du erlaubst hätte ich noch eine Frage bezüglich meiner Zeit nach der Ausbildung. Anfänglich wäre ich natürlich mit jeder Einheit zufrieden und hoffe natürlich ich komme, gemeinsam mit meinen Kameraden aus dem Contubernium Secundus in eine Turma. Aber man muss ja auch für später Ziele haben. Wir mir scheint sieht es im Moment mehr danach aus als ob die Ala ihren Nachwuchs auf schwereres... Gerät umstellt. Ich meine damit das alle Germanen diese hiesigen Ochsenpferde reitete. Jedenfalls gibt es eine Abteilung Aufklärer in der Ala oder gar so etwas wie ein Numerus?"

    Adherbal war sich nicht sicher ob das das Ziel der Übung war aber es schien um Geschwindigkeit zu gehen. Eine Tatsache die ihn sehr erfreute denn in Sachen Geschwindigkeit waren sie den Germanen und ihren Ochsen überlegen... wenigstens eine Disziplin in der sie durch die Bank besser waren. Im Kampf verloren sie doch meistens, sei es der Faustkampf am Abend oder der Übungskampf während der Ausbildung.


    Daher waren sie sehr schnell am Boden in der Hab Acht Stellung und auch das erste Contubernium welches wieder komplett aufgesessen war.
    In der kurzen Wartezeit bis die anderen aufsaßen erkannte auch Adherbal endlich ihr Gegenüber. Wie es schien hatten sie erneut einen neuen Ausbilder bekommen.

    Nur wenig nach Lucius trat das Contubernium Secundus auf den Reitplatz. Sie hatten sich wie jeden Morgen die Arbeit geteilt und daher recht schnell alles abgeschlossen was vor dem Appell zu tun war. Außerdem genossen sie es am Morgen ein paar Augenblicke ohne die Barbaren zu haben und sich ungestört unterhalten zu können. So traschten sie ungezwungen und frotzelnd miteinander, der ein oder andere vertilgte noch Reste vom Frühstück, auf den Platz. Natürlich war jeder von ihnen wie befohlen in voller Kampfausrüstung und führte sein ebenfalls voll ausgerüstetes Pferd mit sich.
    Dort angekommen sahen sie ein unbekanntes Gesicht und grüßten nur kurz militärisch korrekt ignorierten den Decurio danach aber mehr oder weniger. Schließlich war es ja nicht ihr Ausbilder und der alte Mann konnte ja auch ebenfalls nur hier sein um ein wenig die "Freiheit" des Reitplatzes zu genießen.

    Auf dem Weg vom Ex-platz bis zu den Stallungen durfte Adherbal sich einiges anhören von seinen Freunden. Er bekam sogar den ein oder anderen Tritt oder Kopfnuss. Doch alles war nicht wirklich ernst gemeint und nachdem er versprochen hatte heute Abend noch einen Wein auszugeben den er für besondere Gelegenheiten noch aufbewahrt hatte waren sie besänftigt. Am Stall angekommen ging dann die Arbeit los. Sie teilten sich auf.
    Efrajim und Henoch kümmerten sich um ihre eigenen 6 Pferde und ließen diese die gleiche ausführliche Behandlung zukommen wie jeden Abend nach Abschluß der Ausbildung. Nur das es halt länger dauert als sonst weil ja nun 2 Reiter auf 6 Pferde kamen.
    Die anderen 4 fingen sogleich an sich um die anderen Pferde zu kümmern. Nicht mit der gleichen Sorgfalt wie bei "ihren" Pferden, aber natürlich sehr weit davon entfernt sie nur oberflächlich zu versorgen. Sie merkten schnell das die ganze Sache verdammt lange dauern würde. Denn als Efrajim und Henoch mit "ihren" Pferden fertig waren hatte sie es gerade mal geschafft 8 "Ochsenpferde" zu versorgen. Da Aquilió von ihnen allen mit Abstand am besten kochen konnte und sowieso drann war schickten sie ihn los was zu essen besorgen, während der Rest sich sofort die nächsten 5 "Ochsenpferde" vornahm.

    Adherbal schien im ersten Moment noch einmal ansetzen zu wollen, da er wirklich keine Lust hatte mit den anderen Germanen alle Pferde nachzubereiten, vor allem weil das ja fast ausschließlich diese Ochsen waren. Aber dann konnte er sich doch beherrschen und er, genauso wie seine Kameraden vom Contubernium Secundus salutierten und traten ab.

    Es war Adherbals Idee bzw. Meinung gewesen wieder in den normalen Gruppen die Übung zu absolvieren. Er wollte nicht das seine Kameraden für ihn mitbestraft werden und schon gar nicht die Germanen rund um diesen Ochsen Bandulf. Jetzt wo die neben ihm standen erkannte er auch das die wohl in den neuen Gruppen geritten waren.
    Aus diesem Grund trat er nachdem sie den gegebenen Befehl mit einem kräftigen "Jawohl!", bestätigt hatte vor.
    "Mit Verlaub Decurio es war ganz allein meine Idee und meine Kameraden sollten nicht darunter bestraft werden!" Er hatte kaum geendet als seine Kameraden und Freunde aus dem Contubernium Secundus vortraten und fast wie ein Mann sagten
    "Und wir sind ihm sogleich gefolgt ohne an deinen geltenden Befehl zu achten also gehören wir mitbestraft!"

    "Ach so das...", Adherbal schien einen Moment zu überlegen ob er die Geschichte erzählen sollte entschied sich dann aber dafür.
    "Nun wie gesagt außer meiner eigenen Motivation hat mein Vater beschlossen das jetzt wo wir hier direkt an der Grenze leben es nicht nur Rechten sondern auch Pflichten gäbe und dazu gehöre auch das jede Familie ihren Teil dazu beitragen sollte. Naja und aus diesem Grund, und wie gesagt meinen eigenen Wünschen, entschloss er... wir das ich keine Händler und/oder Seefahrer und auch kein Winzer werde sondern eben Soldat und mich zur Ala melde!"



    Er wandte sich nun der anderen Sache zu:
    "Also meiner Meinung nach hat die Geschichte ganz deutlich bewiesen das es nicht gut ist wenn es Einheiten gibt die überwiegend oder gar komplett aus Germanen bestehen. Ich denke von Arminius war sich auch jeder sicher was seine Loyalität angeht und nur im Nachhinein hat sich gezeigt wie man sich damit getäuscht hat. Darüber hinaus sollte man meiner Meinung nach die ausgehobenen Einheiten nicht dort stationieren wo sie herstammen. Ortskenntnis mag am Anfang ein Vorteil sein keine Frage, aber die können Einheiten die hierher versetzt werden mit der Zeit auch gewinnen. Dagegen werden die Germanen wenn sie in Germania stationiert sind, ständig auf Menschen treffen die sich persönlich kennen und das führt meiner Meinung nach einfach zu zu vielen ... Loyalitätskonflikten die sicherlich nicht alle für Rom ausgehen werden...."

    Adherbal hörte aufmerksam zu und nickte an der einen Stelle und schüttelte ganz leicht den Kopf an einer anderen.


    "Mit Verlaub Decurio was die Sache mit dem Bürgerrecht angeht kann ich das völlig verstehen. Ich selber besitze kein Bürgerrecht und der Erwerb selbigen wäre fast die höchste Motivation für mich gewesen in der ALA zu dienen wenn es nicht noch eine andere gäbe. Dazu natürlich den Wunsch die Familie, die eigene und alle anderen, an der Grenze zu schützen.
    Ich zweifel auch gar nicht die allgemeine Kampfkraft der Germanen an, wer bin ich auch mir darüber ein Urteil zu erlauben. Doch wenn du erlaubst das ich dazu eine Meinung habe und sie äußern darf", er wartete kurz ob Scarpus das verneinen würde.

    "Jawohl Decurio, Schnauze halten", bestätigte Adherbal den ersten Befehl.


    Eine ganze Zeit später beendete der neue Ausbilder diesen Abschnitt und kündigte einen neuen an. In der kleinen Pause zwischen den beiden Abschnitten war das Contubernium Secundus wieder zusammengekommen und Adherbal und seine Kameraden gingen davon aus das mit Gruppen nun wieder die regulären Contubernien gemeint waren. Kurz beriet er sich mit seinen Kameraden während die erste Gruppe Tiri schon anfing. Adherbal konnte die einzelnen Germanen immer noch schlecht auseinanderhalten und daher nicht erkennen ob sie ein normales Contubernium waren.


    Nachdem diese Gruppe fertig war, sie hatte ein gutes halbes Dutzend Fehlversuche gehabt trabte das Contubernium Secundus an.


    Adherbal und seine Kameraden gaben sich größte Mühe und versuchten auch zu demonstrieren welche Vorteile die normalen Pferde gegenüber den "Ochsen" hatten. Nach jedem Durchlauf ritten sie daher eine schmalere Kehre und erhöhten die Geschwindigkeit.
    Am Ende waren sie fast doppelt so schnell wie die Germanen vor ihnen hatten allerdings auch 4 Fehlversuche.

    Adherbal war froh sich endlich wieder auf einem Gebiet zu bewegen mit dem er sich wirklich auskannte und welches er nicht vor kurzem erst erlernt hatte.


    "Nun Decurio du hast mit allem was du sagst natürlich Recht die besten Eques sind in der Turma I und der Wache des Praefecten. Und ich und meine Kameraden hoffen natürlich eines Tages würdig zu sein in einem dieser beiden Einheiten dienen zu dürfen. Vorerst hoffen wir aber erst einmal das die Ausbildung selber erstmal endlich endet. Das sage ich nicht nur aus dem Grund den ich eben schon erwähnt hatte, eben dem das ich mal wieder das Lager verlassen möchte um... nun ja ein wenig Zerstreung zu finden. Nein es geht auch darum das man viele Monate etwas trainiert hat und es nun auch anwenden möchte. Dabei meine ich ja noch nicht einmal unbedingt den Kampf auf Leben und Tod mit Barbaren. Sowas kann ja schließlich auch schnell nach hinten losgehen. Nein viel eher die ganzen anderen Dinge die dazu gehören. Kurz gesagt einfach das Gefühl wirklich etwas zu tun um die Grenze zu schützen und die Menschen die hier leben vor den Barbarenhorden auf der anderen Seite des Limes zu bewahren. Schon alleine aus persönlichen Gründen lebt meine Familie, jedenfalls der engere Kreis, doch in Mogontiacum."


    Nach dieser langen Antwort schien es so das Adherbal erst einmal überlegen musste wie er auf die zweite Frage antworten sollte.
    "Ich denke mir steht es kaum zu über die Verhältnisse innerhalb der Ausbildungsturma zu urteilen. Ich kann nur berichten das wir zwei sehr unterschiedliche Ausbilder hatten. Der erste hat jeden einzelnen sehr gut ausgebildet doch eher wenig darauf geachtet das wir als Einheit fungieren. Der zweite Ausbilder nun macht es eher umgekehrt. Was mich zu der Einsicht bringt das dies Methode ist und nicht Zufall. Waren wir doch alle am Anfang wahre Schwachköpfe was das Kämpfen anging. Die einen kaum eine Ahnung wo das gute und das böse Ende einer Spatha ist und die anderen mit dem Glauben um so mehr Kraft umso besser und der Rest spielt keine Rolle.
    Anmerken möchte ich nur noch das bis auf das Contubernium dem ich angehöre ausschließlich Germanen in der Turma dienen, zu denen unser Verhältnis schlecht war und nicht viel besser ist. Auch scheinen sie für irgendetwas besonders ausgebildet zu werden. Trainieren sie doch nicht mit den guten Pferden sondern mit diesen riesigen Viechern die eher Ochsen gleichen.
    Naja wie auch immer ich und meine Kameraden vom Contubernium Secundus sind schon beine eine kleine Bruderschaft und wir vertrauen und verstehen uns fast blind. Ich hoffe sehr das wir nach der Ausbildung zusammenbleiben können. Gibt es da Hoffnung Decurio?"

    Adherbal war stolz das der neue Ausbilder bei ihm nichts gefunden hatte und bis Aquilió, bei dem eine Schnalle nicht richtig fest war, kam auch das gesamte Contubernium Secundus ohne Beanstandungen durch die Musterung.


    Die anschließende Belehrung ließen die 6 dann auch mehr oder weniger unbeeindruckt geschehen. Doch als dann die Ankündigung kam sie zu mischen waren sie mehr als verdattert. In ihrer ganzen Ausbildung hatten sie noch nie zusammen mit den Germanen geübt. Sehr sehr oft schon gegen sie aber noch nie mit ihnen.


    Adherbal traf es dann als ersten und er musste mit 7 Germanen gemeinsam die Formation reiten. Er gab sie große Mühe aber er wirkte beständig wie ein Fremdkörper in Mitten der Germanen. Das ging schon damit los das er ein normales römisches Pferd ritt während die Germanen alle diese Ochsen ritten von denen sie behaupteten es wären ebenso Pferde. Die Kommandos die Brigio gab wurden von ihm alle samt korrekt ausgeführt und man konnte sehr klar erkennen das alle diese beherrschten. Doch genauso deutlich merkte jeder das da was zusammen ritt was nicht zusammen gehörte oder gehören wollte.
    So dauerte es auch nicht lange bis Adherbal der Kragen platzte und lautstark einen der Germanen, er konnte unter den Helmen nicht erkennen wer es war, anmachte da diese, aufgrund ihrer schweren wenig wendigen Pferde wieder einmal viel länger brauchten um von der Formation auszufächern wodurch die 7 quasi noch in der Formation waren während Adherbal schon weit wegritt.

    "Endlich geht es dem Ende entgegen ging es nicht nur Adherbal durch den Kopf..."
    Der neue Decurio machte für einen Germanen einen recht guten Eindruck und seine Auszeichnungen und natürlich sein Rang reichten völlig ihm den Respekt des Contubernium Secundus zu bringen.
    Wie ein Mann brüllten sie: "Jawohl Decurio!" und spurteten auch schon zu den Stallungen los.
    Durch verschiedene Gefälligkeiten und kleine Bestechungen war es dem Contubernium gelungen ihre 6 Pferde in zwei direkt nebeneinander liegenden Boxen unterzubringen. Sie waren ein eingespieltes Team und jeder übernahm einen Teil der Arbeit. Während der eine Teil die Pferde sattelte bereitete der andere die Ausrüstung vor und überprüfte selbige. Zum Antreten hatte ja keiner von ihnen die komplette Ausrüstung mitgebracht die es braucht für einen Kampf zu Pferd in Formation.
    In nahezu Rekordzeit schlossen sie ihre Vorbereitungen ab und trabten wieder auf den Ex-Platz und nutzen die noch übrige Zeit um ihre Pferde ein wenig aufzuwärmen.

    "Natürlich aber auf Dauer ist diese Art von ... Erleichterung natürlich nicht das gleiche... was das Reiten angeht, auch wenn ich von einer Insel komme und Punier bin finde ich selbst in Reitereinheit wird zuwenig geritten. Ich eigne mich nämlich gar nicht, trotz meiner Abstammung zum Seefahrer, sondern bin in mindestens einem früherem Leben wohl Pferd gewesen. Jedenfalls konnte ich fast eher reiten als laufen und habe schon mit 11 Jahren meine ersten eigenen Pferde gehabt und gezüchtet."


    "Naja und was die bleichen Frauen angeht es gibt hier ja auch noch welche aus anderen Ländern..."


    Als Scarpus plötzlich ernst wurde spannte auch Adherbal sich an und aller Schalk verflog aus seinem Gesicht


    "Adherbal Magonidas, Sohn des Mathayus Magonidas aus dem Geschlecht der Magoniden, momentan Contubernium Secundus, mit Verlaub dem besten, der Ausbildungsturma, Herr!"

    Wahrscheinlich wegen des plötzlichen Besuch und seiner tiefen "Gedanken" und dem anschließenden erkennen wer da zu ihm ins Bad stieg, schreckte Adherbal sichtlich zusammen. Kurz überlegte er ob es jetzt angemessen war vor dem Decurio zu salutieren oder dergleichen. Als dieser aber gleich anfing recht jovial mit ihm zu sprechen kehrte sein altes Selbstvertrauen zurück.


    "Du hat meine Gedanken richtig entziffert... es wird wirklich Zeit das ich mal wieder aus dem Lager und zwischen die Schenkel einer Frau komme. Welche Art ich vorziehe... nun kommt darauf an. Soll es nur für eine Nacht sein dann ist mir nur wichtig das sie lebendig ist und ich nach der ganzen Sache mich fühle als ob ich den ganzen Tag geritten wäre." Bei diesem Vergleich musste Adherbal wieder schmutzig Grinsen.
    "Wie ihr Busen dabei beschaffen ist ist mir eigentlich egal, natürlich wenn er nicht so ... verbraucht ist das er zwischen den Knien hängt.


    "Was die Frau für´s Heiraten angeht... wir haben auf Melita da ein Sprichwort. In der Scola die größten bedeutet später die längsten. Eine zu zarte Frau sollte es aber auch nicht sein weshalb ich sagen würde es sollte zwar gut was drann sein aber auch nicht zuviel des guten! Wie hälts du es und sind die Frauen hier in Germanien überall so weiß?"

    Kurz nach Bandulf und seinen Kameraden kam Adherbal und mit ihm das komplette Contubernium Secundum auf dem Ex-platz an.
    Auch sie hatten den Anhang gesehen und fragten sich was es gab, kam nun endlich der abschließende Abschnitt ihrer Ausbildung.


    Wenn man an das erste Treffen von vor ein paar Monaten zurückdachte traten Adherbal, der Gallier Boiorix die drei Juden Schimon, Efrajim und Hennoch und der Balearici Aquilió, schon ganz anders auf. Sie hatten viel über das Waffenhandwerk gelernt in der letzten Zeit und als einzige Nichtgermanen hielten sie fest zusammen. Genauso wie sie inzwischen die kämpferischen Fertigkeiten ihrer Mittirii anerkannten so wenig waren sie davon abgekommen das sie alles Barbaren waren. Weshalb die Schlägereien untereinander auf ein normales Maß unter Soldaten zurückgegangen waren aber die 6 eine feste Einheit bildeten die sich außerhalb der gemeinsamen Übungen nie mit den Germanen abgaben.

    Adherbal ließ sich mit einem Seufzer in das Wasser gleiten. Die letzten Wochen der Ausbildung waren anstrengend gewesen auch wenn er langsam das Gefühl bekam es ging nicht mehr richtig vorwärts.
    Die Grundlagen des Reitens beherrschten nun alle seine Kameraden, ein Fach indem er nichts mehr neues gelernt hatte.
    Dafür hatte er umso mehr im Waffenhandwerk zu lernen gehabt. Er war inzwischen der Meinung das er, wenn auch seinen germanischen "Kameraden" zum größten Teil noch immer an Kraft unterlegen, durch sein Geschick gleichwertig mit ihnen war wenn es darum ging die Waffen der Reiterei zu benutzen.
    Natürlich waren das bisher alles nur Kämpfe gegen keine echten Gegner gewesen aber so langsam sehnte er sich schon fast danach. Ein Gefühl das allen seinen Kameraden so ging, sie fühlten sich alle immer mehr wie Waffen die geschärft waren und jetzt auch benutzt weren wollten.
    Wie lange mochte die Ausbildung wohl noch dauern und was fehlte ihnen noch bis zum ersehnten Abschluß...
    Mit diesen Fragen die ihm durchs Hirn schwirrten saß er im Becken und mit jeder Minute mit der er sich mehr entspannte glitten seine Gedanken weg vom Kriegshandwerk und er begann an seine Familie zu denken, an seine Heimat Melita, an Frauen, an Körper von Frauen, an nackte Frauenkörper, an einzelne Körperteile von nackten Frauen....

    Die letzten Tage nach der ersten Reitausbildung waren relativ ruhig und mit Routinedingen vorbeigegangen. Adherbal und seine Kameraden redeten Abends immer öfter über den Fortschritt ihrer Ausbildung. Zum einem kamen ihnen die langen Wochen der Ausbildung bereits schon ewig vor, zum anderen waren sie sich auch sicher das noch einiges fehlte. Immer wieder fragten sie sich, wenn es in diesem Tempo weiterginge, wie lange es wohl dauern würde bis ihre Ausbildung vorbei sein würde.

    So schnell es ging kam Adherbal und seine Kameraden dem Befehl nach und verließen den Exerzierplatz. Gemeinsam brachten sie ihre Pferde zu ihren Boxen und jeder einzelne kümmerte sich erst ausgiebig um sein Pferd.
    Erst danach gingen sie zu ihrer Unterkunft und machten sich daran sich ihr Abendbrot zuzubereiten. Adherbal der mehr als gute Laune hatte durch den Tag auf einem Pferderücken, was etwas war von dem er wirklich Ahnung hatte im Gegensatz zu dem meisten anderen was er seit seinem Eintritt in der Ala gemacht hatte. Er zauberte jedenfalls eine Amphore Wein aus seiner Heimat hervor die er gemeinsam mit seinen Kameraden nach dem Essen gemeinsam tranken.

    Adherbal hatte die vergangenen Minuten genutzt um zu beobachten was da merkwürdiges am Rande des Ex-platzes vorging. Doch auch wenn seine Augen und Ohren gut waren konnte er nichts erkennen oder hören auf das er sich einen Reim machen konnte. Einzig das ihr Ausbilder beim Praefecten wohl nicht ganz gut angekommen war konnte man erkennen. Adherbal gab es jedenfalls auf zu versuchen herauszukriegen was da vor sich ging und konzentrierte sich darauf seinen Kameraden weiteres Wissen rund um´s Pferd zu vermitteln.


    Wieder einige Zeit später kam der Befehl zum Galopp und den ließ er sich nicht zweimal sagen. So schnell es seinem Pferd möglich war drehte er Runden. Dabei nutzte er diese Gelegenheit zum einen um herauszufinden wie schnell sein Pferd reiten könne wenn es alles gab und zum anderen versuchte er auf den kurzen Gerade ein paar gewagte Manöver wie schnelle Richtungsänderungen und dergleichen. Mehrfach riskierte er einiges und wäre einmal fast gestürzt und konnte sich nur mit allerletzter Kraft festhalten.