Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Sabinus


    'Dieser verzogene, kleine Bengel!', ging es Dives durch den Kopf als Sabinus aus dem Balneum zurückkehrte. Bei diesem Gedanken ging es jedoch weniger um seinen Cousin, als viel mehr um einen gewissen geflügelten Knaben, der scheinbar völlig willkürlich mit seinen Pfeilen um sich schoss - ganz als wären diese nur Spielzeuge! Und dann auch noch... Nein, das war nicht willkürlich, sondern hochgradig gemein (und für den kleinen Gott wahrscheinlich eher belustigend)! Erst kam er in Gestalt Amors ins ostiensische Theater und dann machte er sich jetzt scheinbar einen Spaß daraus als Cupido alles wieder durcheinander zu schütteln! - Analogieschluss: Ob er bei Serapio damals dann wohl eher Cupido gewesen war? - Da würde auf den Iulier wohl in näherer Zukunft ein Vieraugengespräch mit der Mama zukommen, auf dass Venus dann hoffentlich ein wenig mehr darauf achtete, was der kleine Rabauke im iulischen Liebesleben anstellte...


    Der Decurio versuchte sich von seinen Gedanken möglichst nichts anmerken zu lassen und spülte die spontane Antwort 'Das sieht auch ganz köstlich aus!' mit einem Schluck Wein runter. Auch auf den nächsten Satz nickte er nur einmal kurz und sagte nichts. Verstand er es schon das Leben zu genießen? Keine Ahnung. Nach seiner Rückkehr aus dem Osten, also als er zum ersten Mal als Mann italischen Boden betrat, hatte er ja einige Zeit bei seinem Cousin Centho in Roma gewohnt. Da wurden auch Empfänge gegeben und Feierlichkeiten ausgerichtet und der junge Iulier hatte sich stets bemüht an der Seite seines senatorischen Cousins zu stehen und diesem ein wenig über die Schultern zu schauen... offenbar zumindest nicht völlig ergebnislos.
    "Und natürlich auf unseren Cousin Lucius, dem das alles hier ja gehört und ohne den wir heute bestimmt nicht hier sitzen würden! Mögen die Götter ihm die Kraft geben, die er braucht, um hoffentlich schon bald wieder seinen Weg zurück in die Öffentlichkeit zu finden!" Ja, das klang gut. Auf Centho trank der iulische Decurio immer gern! Nach dem kleinen Trankopfer für die Götter (die sollten diese Worte ja schließlich auch erhören und dafür hieß es nunmal 'Do ut des.' ), nahm er dann auch einen größeren Schluck Wein. Erst im Nachhinein kam ihm der Gedanke, dass dies vermutlich nicht sehr förderlich sein würde, um Cupido heute ein Schnippchen zu schlagen. Aber man würde sehen.


    Und kaum hatte Dives nur wieder einen kleinen Gedanken an diesen Gott verschwendet, da kam der auch schon mit der nächsten Aktion um die Ecke! Sabinus trank begierig aus seinem Becher. Sabinus kleckerte - natürlich auf seinen Chlamys. Und letztlich lag jenes an einigen Stellen nun folglich ganz hauteng auf seinem Oberkörper... Dem Iulier missfiel die Situation sehr. Er hasste es, wenn man mit ihm spielte - und nichts anderes tat dieser Gott. Ohne es zu wollen bedurfte es ungewöhnlich hoher Konzentration, um Sabinus' Worten in normaler Weise zu folgen... und der ahnte vermutlich noch nichtmal etwas von der Verwirrung, die er (geleitet durch Cupido, dessen war sich Dives doch recht sicher) stiftete.
    "Nun, wir legen eben alle besonderen Wert darauf uns innerhalb unserer Gens nach Kräften zu unterstützten... und das Weingut, das Onkel Marcus in Misenum besitzt, scheint ja auch wirklich keine schlechte Ernte zu liefern...", sofern Dives zu beurteilen vermochte, ob ein Wein nun gut oder weniger war. Aber Sabinus hatte ihn ja für gut befunden und würde mit dieser Meinung daher wohl bestimmt einhergehen.


    "Was? Hat der Vescularier jetzt... ich meine natürlich 'der Imperator'..." Einen Augustus konnte Dives den Fettwanst beim besten Willen nicht nennen. Das widerstrebte ihm völlig! Imperator hingegen war er ganz offensichtlich und den Titel 'Feldherr' gestand der Iulier Salinator folglich auch problemlos zu. "... jetzt auch gleich noch einen Caesar ernannt?", erkundigte sich Dives erstaunt. Er verband diesen Titel nämlich automatisch mit dem designierten Thronnachfolger und dachte nicht daran, dass auch der Imperator Caesar Augustus diesen Titel trug.
    "Und eine Flavia war da? Eine von den Patricii Maiores? Wow! Wirklich beeindruckend...", gestand der Decurio seinem Cousin, wenngleich er noch immer irgendwie froh war, dass er nicht dabei gewesen war. Unweigerlich fragte er sich bei diesem Gedanken plötzlich, ob jene Flavia wohl aus freien Stück da gewesen sein mochte.
    "Aber was genau meinst du mit neuer Ehemann?", fragte er aber stattdessen nach einer anderen Sache, die irgendwie ein wenig eigenartig klang.

    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…Kaysepunkt/david_2.jpg%20] | Evax


    Der ianitor war bereits darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass er alsbald mit dem Tiberier zu rechnen hätte. Dives war bereits vor einer ganzen Weile hier eingetroffen und hatte ihn informiert.


    Als Evax folglich ein Klopfen pünktlich zur verabredeten Zeit an der porta vernahm und, nachdem er diese geöffnet hatte, den ihm noch gut in Erinnerung verbliebenen Tiberius erblickte, begrüßte er diesen sogleich freundlich:
    "Salve, Tiberius! Eine Freude dich wiederzusehen." Er machte eine einladene Geste.
    "Wenn du mir bitte folgen würdest? Der Herr Iulius Dives erwartet dich bereits in seinem neuen Officium..."




    IANITOR - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA

    Ein hüsches kleines Officium hatte man dem Iulier zur Verfügung gestellt. In das geordnete Chaos seines Cousins Centho nämlich wollte der sich ganz gewiss nicht einmischen. Nein, er sorgte lieber für sein höchst eigenes Durcheinander!


    Obwohl er nun noch garnicht so lange hier war, sah dennoch schon alles zumindest grob eingerichtet aus. Ein stabiler Schreibtisch stand quer zu einem großen Fenster, durch welches viel Licht für gutes Arbeiten fallen konnte. Davor zwei Sitzmöglichkeiten für Gäste und zum Fenster hin ein kleines Beistelltischchen mit allerlei Fruchtigem sowie einer Kanne Wein, einer mit Wasser und einigen Bechern. An der Wand hinter dem Schreibtisch standen zwei hohe Schränke - passend zu den beiden Tischen aus dem gleichen Holz wie diese - mit vielen kleinen Fächern, die zum jetzigen Zeitpunkt natürlich größtenteils noch leer waren. In der Mitte zweischen den beiden Regalschränken hind eine große iulische Flagge mit der markanten weißen Taube. War dieses Werk gestrickt, genäht, gehäkelt oder sonstwas? Dives wusste nur, dass es irgendeine dieser Frauenarbeiten war, die ihn nicht weiter interessierten (wie auch die Frauen ihn in der Regel nicht weiter interessierten). Letztlich stand im Zentrum zwischen den beiden übermannsgroßen Regalen, dem Wandbehang und dem großen Schreibtisch ein wunderbar bequemer Stuhl (man mochte ihn auch beinahe einen Sessel nennen können) mit Armlehnen ziegelrotem Polster. Auf jenem saß, nein, thronte nun Iulius Dives und unterzeichnete just in diesem Augenblick die Beitrittsurkunde des Tiberius Lepidus...


    ... als jener von Evax auch gerade in das Officium geleitet wurde.
    "Ah, salve Tiberius! Bitte setz dich doch.", begrüßte der Iulier den erwarteten Gast und deutete auf einen der beiden Stühle vor dem Schreibtisch.
    "Ich hoffe, du verzeihst die Unordnung...", wies er auf einige noch ungeöfnete Kisten am Rande hin, "... aber ich bin noch kaum dazu gekommen alles fertig einzurichten. Eine kleine Erfrischung?", erkundigte er sich dann und fixierte kurz den Beitisch. Inwiefern er damit den Wein, inwieweit die Schale mit Früchten meinte, ließ er bewusst offen.

    Lucius Tiberius Lepidus
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    aktuelle Tätigkeit: Civis patricius
    ANTE DIEM VIII KAL MAI DCCCLXII A.U.C. (24.4.2012/109 n.Chr.)


    weitere: Aedituus - Roma
    ANTE DIEM VII ID SEP DCCCLXII A.U.C. (7.9.2012/109 n.Chr.)
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    Im Dienst der Societas Claudiana et Iuliana seit:
    ANTE DIEM V ID IUL DCCCLXII A.U.C. (11.7.2012/109 n.Chr.)
    Position: Sodalis


    Aufgabe(n): keine


    Besondere Leistungen: Organisation einer Opferprozession zu Ehren des Apollo Sosianus zum Jubiläum der Schlacht von Actium
    ANTE DIEM IV NON SEP DCCCLXII A.U.C. (2.9.2012/109 n.Chr.)
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    absolvierte Cursus: Eruditus in rebus vulgaribus
    ANTE DIEM VIII ID AUG DCCCLXII A.U.C. (6.8.2012/109 n.Chr.)
    bestanden: mit Auszeichnung


    Sim-Off:

    Sim-Off-Kurs Religion I (1.7.2012/109 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Sim-Off-Kurs Religion II (12.10.2012/109 n.Chr.)


    Candidatus Cursu Iuris
    ANTE DIEM XIV KAL DEC DCCCLXII A.U.C. (18.11.2012/109 n.Chr.)
    bestanden: ja
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    Sonstige Qualifikationen:
    -


    Sonstige Auszeichnungen:
    -
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    ALS VERTRETENDER MAGISTER
    SOCIETATIS CLAUDIANAE ET IULIANAE


    ERNENNE ICH
    Lucius Tiberius Lepidus


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM V ID IUL DCCCLXII A.U.C.
    (11.7.2012/109 n.Chr.)


    ZUM
    SODALIS - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA



    In Nomine Magistris ordinarii


    Marcus Iulius Dives
    MAGISTER - SOCIETAS CLAUDIANA ET IULIANA

    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/180px-Edward_G_Robinson_in_The_Ten_.jpg] | Phocylides


    Getreu dem Motto 'Wenn der Kuchen redet, haben die Krümel die Klappe zu halten' hatte sich der Maiordomus - selbst in dieser vergleichsweise hohen Position (für einen Sklaven) - möglichst unauffälig im Hintergrund gehalten. Er wusste, dass der alte Sack Potitus ihn nicht leiden konnte und so galt es stets den Herrn bloß nicht unnötig zu provozieren, indem man widersprach (oder überhaupt sprach).


    "Der Dominus Dives ist bereits aus dem Haus.", antwortete der Sklave der Wahrheit entsprechend. Die Bemerkung, dass der junge Mann wahrscheinlich schon vor dem alten Potitus auf den Beinen gewesen war (was Phocylides einfach nur seinen Sympathien entsprechend frei spekulierte), behielt er für sich.
    "Er wollte...", begann er und überlegte... und überlegte... und wusste, dass er diesen Satz besser bloß nicht angefangen hätte. Gleich zeterte der alte Sack bestimmt wieder los. Er wusste noch, dass der iulische Decurio einen Termin in der Casa Sergia hatte und danach ins Vereinshaus der Societas Claudiana et Iuliana wollte. Aber war das heute? Oder war dieses heute schon gestern gewesen? Wenn es gestern wäre, dann wäre der gesuchte Iulier wohl unter anderem zusammen mit seinem Onkel Proximus zu irgendeiner großen Feierlichkeit losgezogen. * Der Maiordomus stand gerade ein wenig auf dem Schlauch (wie das manchmal eben so war, wenn man es mit einer gehassten, aber klar überlegenen Person zu tun hatte).


    Sim-Off:

    * Das ist die Frage. Ich sag mal: Entscheide du, Faustus, welcher Tag heute ist! :D



    MAIORDOMUS - CASA IULIA

    Oha, da schien wohl doch jemand ganz schön hungrig zu sein von der Reise hierher... und durstig auch. Während Dives beobachtete, wie eine kleine rote Kirsche nach der nächsten in Sabinus' Mund verschand, konnte er sich angesichts dessen nur schwerlich darauf konzentrieren, was sein Cousin erzählte. Oh, wenn das doch nur... Aber er war es nicht. Wieso überhaupt dachte er jetzt an Serapio? Allein, wo doch auch Gaius hier duchaus seine Reize zu haben schien. Doch irgendwie vermochten diese Reize den iulischen Decurio einfach nicht auf die gleiche Weise zu reizen. Woran das wohl lag? Sicherlich lag es daran, dass sie miteinaner verwandt waren und da sorgten die Götter ja in den meisten Fällen (denn Ausnahmen gab es da ja durchaus ab und an) dafür, dass man sich nicht derartig von Geschwistern oder eben auch Cousins angezogen fühlte. Ja, das klang logisch. Mehr war da nicht, nein, bestimmt nicht. Just in diesem Moment begann sich an Sabinus' Mund ein Tropfen süßen Kirschsaftes zu bilden. Manchmal legten die Götter es aber wirklich darauf an! Dives beherrschte sich, sagte und tat nichts und nach den zwei Bechern Wasser, die Sabinus noch trank, war von dem Kirschsaft nichts mehr zu sehen.


    "Eigenanbau.", antwortete Dives nur kurz, da sein Cousin offenbar nicht nur Hunger und Durst zu haben schien, sondern auch das unbedingte Bedürfnis nach einem Bad. Von irgendwelchen unangenehmen Gerüchen hatte der iulische Decurio bisher nichts gemerkt, da der Hortus selbst ein solches Orchester, eine solche Symphonie aus Düften und Essenzen versprühte, dass man nur ganz selten die nach Arbeit, Schweiß und Pferden riechende Landluft der Umgebung (immerhin nur eine Mauer weit entfernt) überhaupt erahnte.


    Während sein Cousin dann die Strapazen der Reise von seinem Körper spühlte - bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, dass er einem gewissen Decimer sicherlich durchaus ins Balneum gefolgt wäre -, gab Dives Order an die Küche der Villa. Es wurden ein paar gekochte Eier halbiert und diverse Saucen vorbereitet, ein bunter Salat zusammengestellt, Brot geschnitten und mit Käse oder Fisch zu kleinen Häppchen bereitet. Angerichtet wurde im Gartenzimmer, denn je tiefer die Sonne sank, desto mehr blutsaugende Plagegeister begaben sich auf die Jagd.
    Im Schein der Öllampen lag Dives nun auf einer der Klinen des Zimmers in Greifweite des gedeckten Tisches, hatte einen Becher extra stark verdünnten Wein in der Hand und schaute in den Hortus hinaus. Jener wurde mittlerweile auch bereits durch einige Fakeln erleuchtet, wenngleich die Sonne noch immer nicht gänzlich am Horizont verschwunden war. So wartete der Iulier dann darauf, dass sein Verwandter sich wieder zu ihm gesellen würde...

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Proximus


    Dives nickte kurz. Das war eben der Nachteil, wenn man nie viel Wein trank, weil dieser einen stets viel zu schnell besudelte: Man musste versuchen durch Wissen auszugleichen, was weder Nase noch Gaumen durch magelndes Training auszumachen in der Lage waren! Ein Glück, dass sich wenigstens sein Onkel Marcus auf diesem Gebiet auskannte...


    Zitat

    Original von Lucius Tiberius Lepidus


    Bei dieser Blitzantwort musste der Iulier sich wirklich beherrschen, dass er nicht gleich das Gesicht verzog. Dabei war es weniger der Inhalt dessen, was der Gast sagte, der ihm diese Mühe abverlangte, als viel mehr der doch schon merklich nach Wein riechende Luftzug, der aus Ledpius' Mund kam. Während Dives stets nur kurz an seinem Glas genippt hatte und selbst in Momenten, in denen er sein Glas länger am Mund hielt praktisch kaum bis garnichts getrunken hatte, war der Tiberier offenbar durchaus ein Weinliebhaber.


    "Mögen uns die Götter wohlgesonnen sein.", wiederholte Dives etwas monoton und erhob sich. Dabei fragte er sich für einen kleinen Augenblick schon, was man dem Tiberier für einen Wein angedreht hatte. Einen 1:1 mit Wasser verdünnten? Oder schlimmer noch: einen vinum merum ? Oder hatte der Patrizier sich, von Dives unbemerkt, einfach nur so oft nachschenken lassen? Wie dem auch war: Lepidus hatte angekündigt gehen zu wollen - da waren die Götter ihnen allen wohl wirklich gerade wohlgesonnen - und so kam ein Sklave herbei, der den Tiberius wieder zur porta begleiten würde. Einen Moment lang hatte Dives ja noch überlegt, ob er vielleicht eine iulische Sänfte für den Heimweg anbieten sollte. Letztlich entschied er sich aber dagegen. Es würde ein nicht ganz so schlechtes Bild auf die Iulier werfen, wenn der Patrizier nur von hier aus zu sich nach Hause taukelte (wobei es so schlimm noch nicht um ihn zu stehen schien - immerhin ging er noch richtig geradeaus), als wenn er in einer nach außen hin als iulisch erkennbaren Sänfte lauthals liedersingend durch Romas Straßen fahren würde...


    "Vale bene und bis morgen!", gab Dives dem sich 'gen Ausgang bewegenden Gast noch mit auf den Weg. Dann war er weg. *
    Ob endlich oder nicht, vermochte der Iulier noch immer nicht so genau zu sagen. Auf jeden Fall hatte er wohl aber rechtzeitig wieder den Heimweg angetreten (das zumindest blieb zu hoffen).


    Sim-Off:

    * Mit freundlicher Erlaubnis des L.T.Lepidus.


    "Gut, ich werd dann mal nach Lucius sehen. Vale.", verabschiedete sich anschließend Dives von seinem Onkel und machte sich auf in Richtung des centhonischen Cubiculums...

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Sabinus


    Ach, welch wirklich wunderschöner Abend dies doch war! Insbesondere wenn man die Zeit fand diesen auch wirklich ein bisschen zu genießen, weil man am Tage bereits alles geschaffte hatte, was man schaffen wollte. Ja, da konnte man es sich dann zur Belohnung auch einfach mal für ein paar horae im Gartenzimmer gemütlich machen und einfach nur den Klängen der Natur lauschen, den Vögeln, dem dahinplätschernden Wasser, dem leichten Wind. Letztlich hatte sich der Iulier - er wusste auch nicht mehr so genau weshalb* - dann sogar in die letzten Sonnenstrahlen auf eine der Marmorbänke gelegt. Eigentlich gehörte er ja nicht zu diesen 'Sonnenanbetern' im übertragenen Sinne (die Götter ehrte und respektierte er natürlich schon).


    So lag er nun also da und nahm die Natur mit allen Sinnen wahr: Er lauschte der Vogelmusik, fühlte ihre Wärme auf seinem Gesicht und die seichte Brise, roch die vielen verschiedenen Blumen und Kräuter des Gartens, schmeckte ein paar süße Kirschen und sah vor seinem geistigen Auge... den Traum von einem ruhigen Tagesausklang von einem Moment zum nächsten zerplatzen! Noch etwas berauscht von den Eindrücken konnte er die ihm durchaus bekannt erscheinende Stimme nicht gleich zuordnen und fragte sich stattdessen, wer ihn wohl sein Eigentum nennen würde, seinen Marcus. Faustus? Faustus Decimus Serapio? Der kam ihm in seinem Wunschdenken als erstes in den Sinn und lächelnd hielt er sich eine Hand über die Augenbrauen, um seine Augen anschließend nicht gegen das Sonnenlicht öffnen zu müssen.
    Cousin Gaius... Stimmt, der hatte sich angekündigt. Aber dass der so schnell hier ankam, hatte Dives nicht erwartet. Natürlich freute er sich dennoch ihn zu sehen - nicht so sehr allerdings, wie er sich über den zunächst für einen kleinen Augenblick vermuteten Besucher gefreut hätte. Hoffentlich sah man ihm das nicht gleich an.


    "Gaius, salve! Nana, was heißt hier Vorruhestand? Bis ich mich irgendwann vielleicht mal zur Ruhe setze, fließt noch sehr viel Wasser den Tiberis runter.", begrüßte Dives seinen Verwandten freundschaftlich, nachdem er sich in eine sitzende Position begeben hatte.
    "Setz dich doch. Hast du schon etwas gegessen? Magst du was trinken?", deutete er zunächst auf eine benachbarte, ebenfalls marmorne Bank. Für den kleinen Hunger stand eine noch halb gefüllte Schale mit Kirschen in Reichweite, für mehr würde er erst der Küche Bescheid geben müssen.
    "Du hast es ja scheinbar sehr eilig gehabt hierher zu kommen... Sag, wie geht es dir?", erkundigte sich Dives. Kopfschmerzen und Schläfrigkeit oder Schlaflosigkeit, irgendsoetwas war ihm von Sabinus' Brief in Erinnerung geblieben.


    Sim-Off:

    * Lass Dives beim nächsten Mal mal bitte aus der Beschreibung raus und scheib ihn nicht mit. Es macht mitunter ja auch viel mehr Spaß nicht gleich zu wissen, wobei man 'stört'... ;)

    Zitat

    Original von Decima Messalina & Octavia Nasica


    Mädel! Was war bitte jetzt plötzlich in die Decima gefahren?! Eben noch war sie freundlich gewesen, hatte seine Begrüßung ganz normal und ohne jedes negative Anzeichen erwidert und nun fuhr sie ihn auf einmal so an?! Einmal mehr wurde dem Iulier klar, weshalb er an Frauen einfach nichts finden konnte... Männer hingegen mochten - von sich selbst auf die Allgemeinheit schließend - manchmal durchaus einfach gestrickt sein, aber man(n) verstand sie wenigstens! (Darüber hinaus hatten sie natürlich auch körperlich mehr, das Dives reizte.)
    Bei dieser verbalen Attacke war der Iulier für einen Moment wirklich etwas sprachlos. Als sie dann jedoch anfing in höchsten Tönen von ihrem Vestalinnen-Dasein zu sprechen, wurde es ihm klar: Die fühlte sich doch glatt als etwas Besseres! Wo lebten sie denn hier?! Etwa bei den Amazonen, oder was?! Ein durchaus amüsanter Gedanke, wenn man bedachte, wie lange Dives doch in Mytilene auf Lesbus gelebt hatte. Jene Insel wurde neben Tamnus und Lemnus ebenfalls hin und wieder als 'Fraueninsel' bezeichnet, auf der Amazonen leben sollten. Immerhin brachte man dort nicht jeden anlandenden Mann - wie man über Tamnus erzählte - als rituelles Opfer der Göttin der Insel dar und auch brachten die Frauen dort nicht - wie es über Lemnus hieß - alle Männer um, gleich diesen besonderen schwarzen Spinnen! Dem Iulier wurde plötzlich ganz anders, als er sich vorstellte, dass sich unter dem makellos weißen Gewand der Vestalin wohlmöglich eine Männer verschlingende schwarze Witwe verbarg... Urgh.


    Bei jenem abscheulichen Gedanken (der Dives auch glatt vergessen ließ noch über die dritte Geschichte, nämlich die über Lesbus, nachzudenken) - und natürlich auch angesichts des Respekts, den auch eine unfreundliche Vestalin durchaus verdienen mochte - hielt sich der Iulier mit einer Antwort zurück und ließ Nasica reden. Komisch, dass die Decima bei der dann wieder ganz lieb zu sein schien. Frauen! Also wirklich! Sollten sie doch sagen, wenn sie sich vom Iulier gestört fühlten! Jeder Mann hätte das an ihrer Stelle sicherlich schon auf die eine oder andere Weise kundgetan, mancheiner sicherlich eher unterschwellig, ein anderer vielleicht etwas körperbetonter. Da hatte die Vestalin ihren Grund, weshalb Männer ja förmlich in Gespräche auf diese Weise eingreifen mussten ! Ja, das erschien Dives logisch. Also ergriff er, nachdem die Decima ihre Einladung an sein Cousinchen ausgesprochen hatte, kurzerhand erneut das Wort:
    "Ich glaube, ich werde mich dort drüben, bei den Wettkämpfen mal ein bisschen umsehen. Willst du, ...", wandte er sich zu Nasica, "... wollt ihr...", bezog er anschließend auch die Decima mit ein, "... mich begleiten?", fragte er ohne grollenden Unterton ganz lieb und nett. So, das müsste als Steilvorlage eigentlich ausreichen, um dem Iulier zu sagen, ob seine Anweisenheit sie störte oder nicht... wenn sie es schon von sich aus nicht taten. Immerhin könnte Dives sich, sollte er gleich 'in die Luft geschossen' werden, dann wieder um die Frage kümmern, wo der Mann geblieben war, der so nach Decimus Serapio ausgesehen hatte...

    Zitat

    Original von Appius Decimus Massa


    Die Aktivitäten des Unbekannten waren natürlich nicht unbemerkt geblieben. Nicht sofort, aber doch nach einer Weile, hatte sich auch einer der Sklaven dazu entschlossen Dives über den Fremden zu benachrichtigen. Nicht dass der am Ende noch ein Attentäter war, der es aus unbekannten Gründen auf den Iulier abgesehen hatte!
    Dives selbst versuchte nach außen natürlich weiterhin ruhig und gelassen zu wirken, wenngleich es in seinem Inneren nach dieser Kunde ganz anders aussah. Keineswegs hektisch, aber dennoch mit einem besonderen Nachdruck beorderte er eine handvoll besonders wehrhafter Sklaven zu sich - allen voran natürlich seinen Custos Corporis Antinoos. Den Vorschlag eines dieser Sklaven, dass einer von ihnen den Unbekannten nach seinem Anliegen fragen könnte, wiegelte er kategorisch ab. Jeder Mann, der nicht in der Nähe des Iuliers war, konnte ihn schließlich nicht direkt und unmittelbar beschützen! Das kam für den in Kampfesdingen völlig unerfahrenen Dives absolut nicht in Frage.


    Knapp eine hora dauerte dieser Ausnahmezustand an und so langsam ging dem Iulier der Hintern echt auf Grundeis. War am Ende doch noch irgendjemand hinter die ganze Wahrheit der Theateraufführung gekommen und nun zog ein Mann die Aufmerksamkeit auf sich, während andere das Haus umstellten? Falls dem so war, dann würde es gleich zum Zugriff kommen, denn der Fremde schien nun schnurstracks auf die porta zuzugehen. Dann klopfte es laut und deutlich - an der Tür und in der iulischen Brust...



    Der Ianitor öffnete die Porta, wie immer, zunächst nur einen Spalt, um sich dann nach dem Begehr zu erkundigen:
    "Salve! Dies ist die Villa Rustica des Senators Iulius Centho. Wer bist du und wie kann ich dir weiterhelfen?"




    IANITOR - VILLA RUSTICA IULIANA OSTIENSIS



    Aus (vermeintlich) sicherer Entfernung und ohne Blickkontakt zu Tür oder Türwächter lauschte der Iulier gespannt...

    Der Ianitor stand für einen Moment da, als wäre er soeben von einer biga überfahren worden. Und irgendwie passte dieses Bild auch ganz gut, denn aus der Entfernung mochten durchaus beide Vierbeiner für den Sklaven als Pferde durchgehen.


    "Oh, das wird unter diesen Umständen nicht nötig sein.", erwiderte der Türwächter mit einem Lächeln, nachdem er seine Sprache wiedergefunden hatte. Da der Mann sich ohne zuvorige Erwähnung des Namens als Iulius Sabinus auswies und sogar auch noch darauf hinwies, dass er sich angekündigt hatte, bestand für den ianitor kein Zweifel, dass der Träger des iulischen Siegelrings der erwartete Iulius Sabinus war!
    "Tritt ein! Der Decurio sitzt gerade im Gartenzimmer und genießt die letzten Strahlen der Abendsonne. Der Junge hier führt dich zu ihm.", erklärte er, während er die Tür ganz öffnete und dann ein wenig zur Seite trat. Dabei wurde auch die Sicht auf den besagten jungen Sklaven frei.


    "Geh nur. Ich werde dafür sorgen, dass deine Sachen in eines der Gästezimmer gebracht werden und die Tiere einen Platz in den Ställen bekommen." So ein großes Gut hatte schließlich auch eine nicht gerade bescheidene Sklavenschaft. Hoffentlich war da nichts Zerbrechliches bei den Sachen dabei, überlegte der ianitor bei genauerem Hinsehen zum Gepäck. Denn er war sicherlich nicht der einzige Sklave, der gerade seinen Feierabend herbeisehnte...




    IANITOR - VILLA RUSTICA IULIANA OSTIENSIS

    Nun, der Iulier fand 37 Jahre für einen aktiven Leistungssportler wirklich schon eine ganze Menge! Und in der jüngsten Vergangenheit des Wagenrennsportes zumindest war ihm auch niemand bekannt, der länger gefahren wäre. Was zukünftige Aurigae betraf, konnte er natürlich nicht wissen, wie lange die letztlich aktiv bleiben könnten und würden - wusste man doch in aller Regel nichtmal, ob alle Fahrer eines Rennen dieses am Ende überlebten...


    'Wo ein Wille ist, da gibt es stets auch irgendwelche Wege.', kam es Dives in den Sinn, als Lepidus von fehlender Zeit sprach. Andererseits war er natürlich selbst noch nicht allzu lang Sodalis der Veneta und wenn er so darüber nachdachte, dann mochte er durchaus auch zu dem Schluss kommen können, dass man auch erst als Mitglied so richtig in diesen Sport rein wuchs und mitunter zu derlei Ansichten kam.
    Betreffs der gebauten Brücken hatte sich der Iulier bewusst nicht geäußert. Bereits zu Beginn des Gespräch merkte man dem Gast sein patrizisches Bewusstsein ja durchaus an, weshalb vor allem die gemeinsame Mitgliedschaft von Patriziern und Plebeiern bestimmt nichts war, was den Tiberius überzeugen würde. Auf der anderen Seite jedoch war Dives davon überzeugt, dass Lepidus nicht umhin kommen würde sich dieser Sache zu stellen. Das Gros der Patrizier war aus Roma fort und würde wohl nur unter einem neuen Augustus, einem Augustus Cornelius, zurückkehren. Entweder also der Tiberier arrangierte sich mit der Situation, wie er sich ja auch offenbar dazu hatte durchringen können der mittlerweile praktisch rein plebeiisch Societas Claudiana et Iuliana beitreten zu wollen oder aber er verschob seine Pläne sämtlichst auf die Zeit nach einem Imperator Vescularius Salinator (wobei ja nicht sicher war, ob dessen Zeit schon mit dem Ausgang des Bürgerkrieges abgelaufen sein würde).


    "Auf jeden Fall!", warf Dives überzeugt ein, als er indirekt gefragt wurde, ob die Tätigkeit in der Factio Veneta ihm Freude bereitete. Ob das in einer andere Factio ähnlich aussah, vermochte er natürlich nicht zu sagen, denn einmal Veneta - immer Veneta! Dass sich der Tiberius indes nicht ausdrücklich auf ebenjene Factio festlegte, daran störte sich der Iulier nicht. Er rechnete durchaus damit, dass der Patrizier schon zum Rennstall der Blauen finden würde - auf diese oder jene Weise. Zwar gab es, soweit er wusste, auch einen Tiberius bei den Violetten, aber Lepidus würde schon wissen, welche Farbe mehr tiberische Senatoren hervorgebracht hatte. Da fiel Dives schmerzlich auch wieder sein Großonkel Matinius Agrippa ein und das Ergebnis von dessen jüngster Bewerbung auf das Consulat...


    "Der Wein kommt aus Misenum, ... oder?", erklärte der Iulier, bevor er sich rückversichernd an seinen Onkel wandte. Der kannte sich mit dem Trunk des Bacchus schließlich doch wesentlich besser aus als er selbst!
    "Auf den Heimweg?", wiederholte Dives und konnte sich weder zu einem 'Schade' noch zu einem in netteren Worten umschriebenen 'Sehr schön' durchringen. Sattdessen meinte er vage:
    "Nun, es war mir und uns..." Er sah kurz zu Proximus. "... auf jeden Fall eine Freunde deine Bekanntschaft zu machen." Das konnte man schließlich immer irgendwie sagen.

    Der Ianitor öffnete die Porta zunächst nur einen Spalt, nachdem es geklopft hatte. Er wollte sich eigentlich gerade (mal wieder) mit einem, seinem Mädchen, ebenfalls eine Sklavin des Hauses, für ein wenig Zweisamkeit zurückziehen. Es war ja auch schon Abend und wer würde jetzt noch dieses Landgut aufsuchen?! Doch die Pflicht hatte - im wahrsten Sinne der Worte - gerufen und nach kurzer Wartezeit kam der ianitor ihr letztlich nach dem Motto 'Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!' auch nach.


    "Salve! Dies ist die Villa Rustica des Senators Iulius Centho. Wer bist du und wie kann ich dir weiterhelfen?", erkundigte er sich ob der vorangegangenen Ereignisse freundlich - zumindest deutlich freundlicher als sonst. Ein Mann, ein Pferd - war er vielleicht ein Bote? Dann musste es bestimmt eine wichtige Botschaft sein, wenn sie jetzt am Abend noch kam! Der Sklave machte ein pflichtbewusstes und aufmerksames Gesicht... mit Folgen: Er sah, dass hinter dem Gaul noch ein vollbeladenes Vieh stand. Also ein Händler? Was wollte der JETZT noch hier verkaufen? Seine Augen verengten sich ein wenig und während er den Unbekannten einmal kurz von unter nach oben musterte, fiel ihm der iulische Siegelring auf. DEN erkannte er stets! Jetzt erst erinnerte er sich daran, dass Dives ihm bereits gesagt hatte, dass mit einem Iulius Sabinus zu rechnen sei. Doch der Türwächter fügte seinen Worten vorerst nichts hinzu, sondern wartete zunächst die Reaktion seines Gegenübers ab.




    IANITOR - VILLA RUSTICA IULIANA OSTIENSIS

    Sim-Off:

    Ich gehe trotz des gleichen Thementitels "Dives bei Sedulus" jetzt einfach mal nicht davon aus, dass T.H.Varus zeitgleich mit M.I.Dives im Officium steht, oder? ?(


    Bei der Gegenfrage des Germanicers musste Dives kurz ein wenig grinsen. Eigentlich war das Thema durchaus ernst, aber die Vorstellung davon, dass er, Marcus Iulius Dives, ein Senator wäre und daneben sogar noch einige andere Posten ausfüllte... Toll! Großartig! Fantastisch! Die eigentliche Antwort Sedulus' holte den Iulier dann aber wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und ließ das Grinsen erst zu einem Lächeln werden und letztlich auch jenes zugunsten eines nachdenklichen Gesichtsausdruckes verschwinden. Der Germanicer hatte Dives nun also den Ball zurückgeworfen und würde seine absolut nichtssagende Aussage wohl maximal dann etwas ergänzen, wenn ihm die iulische Antwort gefiel. Keine leichte Sache...


    "Nun, in gewisser Weise bin ich da ganz froh, dass ich weder in deiner Haut noch in der meines Cousins Iulius Centho stecke, sondern ein eher unwichtiger, ehemaliger Magistrat in Ostia bin, der mal gerade eine Stimme im dortigen Ordo Decurionum hat.", gab er nicht unehrlich zu. Nicht dass Senatoren nicht sonst auch schon genug in der Öffentlichkeit standen, wurden sie nach dem Mord an Valerianus noch schärfer beobachtet. Jeder, der aus Roma floh, stand automatisch auf der Seite der Feinde des Vesculariers; jeder, der blieb, zählte wohl eher zu dessen Befürwortern. Neutralität? Durch die Rebellion der Kornkammer des Imperiums konnte man die derzeit nichtmal als Statthalter einer kleinen, militärisch unbedeutenden Provinz wahren. Entweder man lieferte jetzt Getreide, unterstützte Salinator also; oder man lieferte es nicht und stand automatisch gegen ihn. Blieb die Frage nach Neutralität hier in Roma? Schwer zu sagen, ob das ging - vielleicht ja, vielleicht nein. Mindestens würde ein neutraler Senator mit Sicherheit kein öffentliches Amt ausfüllen, denn mit einem solchen Posten unterstützte er den Vescularier ja in jedem Fall - mit Ausnahme des einen Falles, dass man mit seiner Amtgewalt verdeckt gegen ihn arbeitete! Mit Amt keine Neutralität - weder für den Augur Iulius Centho, noch für den Curator operum publicorum Germanicus Sedulus und auch nicht für dessen Verwandten, den Legatus Augusti cursu publico Germanicus Avarus. Alle arbeiteten sie entweder offen für oder verdeckt gegen den Vescularier!


    "Aber ich will mich um eine Antwort nicht drücken. In jedem Fall glaube ich, dass auch ich natürlich in Roma geblieben wäre und weiterhin meinen Amtspflichten, das heißt mindestens den dringensten und wichtigsten, nachgekommen wäre. Bisher ist es - zumindest meinem Kenntnisstand nach - nicht zu dem Fall gekommen, dass dein - in diesem Gedankenspiel also: mein - Patron öffentlich in Ungnade beim Imperator gefallen ist. Solange das Sympathieverhältnis zwischen den beiden der Öffentlichkeit nicht klar durch entweder einen gemeinsamen Auftritt bei einer Festlichkeit oder aber durch eine Proskription - beides natürlich nur Beispiele - verkündet wird, würde ich vor allem alles daran setzen Informationen zu sammeln." Dives hielt kurz inne, um seine weiteren Gedanken in Sätze zu fassen.
    "Einerseits würde ich natürlich wissen wollen und versuchen über Klienten, Verwandte und Bekannte herauszufinden, was genau mit Valerianus und seiner Familia passierte und wer dafür verantwortlich ist." Denn egal ob man nun für oder gegen den Vescularier stand, nutzte der die Geschehnisse mit großer Sicherheit bestimmt auch, um persönliche Widersacher ohne Prozess oder ähnliches loszuwerden. Das hatten schon Augusti vor ihm gemacht und gerade Salinator würde da bestimmt keine Ausnahme sein.
    "Andererseits würde ich dringlichst das Gespräch mit meinem Patron suchen, denn das römische Patronat...", wobei der Iulier besonders das 'römisch' betonte, "... ist meiner Auffassung nach eine DER Grundsäulen unserer Gesellschaft." Und das meinte Dives, der selbst aktuell keinen Patron hatte, absolut ehrlich und ernst. Gerade weil es eine Art mündlicher Vertrag war, der gegenseitige Unterstützung zusicherte, dauerte die Suche nach dem passenden Patron beim Iulier ja noch immer an. Weiterhin befand er es gerade in dieser Zeit des heraufziehenden Bürgerkrieges als sehr unklug sich gerade jetzt als Klient an jemanden zu binden.
    "Wie sagt man so schön? Wer den Patron nicht ehrt, ist der Klienten nicht wert.", warf er noch einen eher lockeren Spruch ein und für einen Moment zeichnete sich wieder ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht ab. Dann dachte er erneut kurz nach.


    "Alles in allem würde ich dann im Fall der Fälle, also sollte es wirklich zu einem öffentlichen Zerwürfnis zwischen meinem Patron und dem Imperator kommen oder sollte mich einer der beiden zur Arbeit gegen den anderen drängen, versuchen abzuwägen... mit den Informationen, die ich bis dato gesammelt und zusammengetragen hätte.", kam Dives zu einem Schluss, der weder zwingend für noch gegen den Vescularier sprach.
    "Unabhängig von jenem Entschluss würde ich natürlich versuchen die Meinen zu schützen, denn diese geraten ja automatisch ins Blickfeld derer, gegen die man sich entscheidet - zumindest sofern man dies offen tut.", erwähnte er noch, denn in Sedulus' Situation hätte er ja auch Kinder - und eine Frau... naja. Wahrscheinlich hätte er zusätzlich, denn der Iulier ging einfach mal nicht davon aus, dass ihm der Germnicer nun sooo gleich war, auch noch einen netten Liebhaber...


    "Und was tue ich, der nach wie vor keinen Patron hat, der sich uneins mit dem Imperator sein könnte? Nun, ich versuche vorrangig natürlich an der Seite meines Cousins Iulius Centho zu stehen, gerade wo es diesem derzeit wieder nicht gut geht. Erst hat er seine Frau bei der Geburt seines zweiten Sohnes verloren, dann bekommt er schlagartig mehr Arbeit, als viele Gegner des Imperators aus Roma fliehen... denn unter denen wird sicherlich auch der eine oder andere Augur gewesen sein.", erklärte Dives zunächst. Nach kurzer Pause setzte er fort:
    "In meiner persönlichen Haltung versuche ich etwas neutraler zu sein, als meine iulischen Verwandten." Das stimmte sogar in beide Richtungen, denn während Proximus und einige andere auf dem Palatin mit dem Vescularier gefeiert hatten, hatte Dives (auch weil man ihn glücklicherweise nicht über die Einladung informiert hatte) nicht an derlei Nähebekundungen teilgenommen. Auf der anderen Seite konnte Dives schon allein aufgrund seiner derzeitigen Position kaum annährend soviel mehr oder minder verdeckt gegen Salinator tun, wie aktuell vor allem Proximus. Ein wenig Stimmungmache gegen den Dicken mit einem Theaterstück... was war das schon?
    "So hoffe ich, dass mein weiterer Weg vom Ausgang dieses Thronstreites nicht ganz so beeinflusst wird... vor allem nicht negativ." Damit beendete der Iulier seine mittlerweile doch ganzschön lang geratenen Ausführungen zu den beiden Fragen des Senators und hoffte nun selbst noch ein paar mehr Informationen von diesem zu bekommen.

    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/180px-Edward_G_Robinson_in_The_Ten_.jpg] | Phocylides


    "Sieh mal, wer Zeit hat.", wies der Maiordomus mit leicht gedämpfter Stimme einen in der Nähe stehenden Sklaven an, bevor er sich wieder an den Iulius wandte.


    Sim-Off:

    Manius Iulius Potitus darf sich gerufen fühlen. ;)


    "Ja, und sicherlich gäbe es auch kaum einen ungünstigeren Zeitpunkt für eine Reise nach Mantua als dieser Tage. Wo in einem Bürgerkrieg eine Legion nicht weit entfernt ist, da sind selten Kampf und Tod weit weg.", plauderte der Maiordomus ein wenig, um Zeit zu überbrücken.
    "Und du sagtest, du kommst aus dem Osten, aus Macedonia? Hast du da irgendetwas bezüglich dieses Cornelius gehört? Oder vielleicht auch irgendetwas von den dacischen Legionen? Gab es gar schon Gefechte... Schlachten?", erkundigte er sich. Gerade in Kriegszeiten war der Informationsfluss aus den Provinzen ja - gelinde gesagt - nicht der beste. Da lag es natürlich auf der Hand, dass der oberste Sklave des Hauses einfach mal nachfragte. Ob er dabei eher hoffte, dass der Iulier etwas berichten könnte oder sich eher wünschte, dass es nichts zu erzählen gab, wusste er selbst gerade nicht...



    MAIORDOMUS - CASA IULIA

    | Cito
    CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES


    Manchmal verstand er seinen Herrn einfach nicht! Das hieß, eigentlich kam das natürlich schon öfter vor, aber diese Anweisung war doch wirklich... seltsam. Eben erst aus Roma angekommen, wo Dives auch in der Casa Iulia gewesen war, schickte er Cito nun mit einem Brief wieder dort hin. Naja. Aber da den Sklaven ja niemand nach seiner Meinung fragte, behielt er sie für sich und führte stattdessen aus, was ihn aufgetragen wurde. Er gab folgendes Schreiben ab:


    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/albums/uu347/Kaysepunkt/Payiosbreit1-1.jpg]
    Ad
    Gaius Iulius Sabinus
    Casa Iulia
    Roma, Italia



    Salve Gai, mein Cousin,


    Ich habe mich sehr über dein Schreiben gefreut. Natürlich kannst du mich jederzeit in der Villa Rustica unseres Cousins Lucius, dem Senator, besuchen und dich einige Zeit dort vom Alltag erholen. Ich bin mir sicher, dass Lucius nichts dagegen hätte. Auch kann ich dir versichern, dass die Luft hier herrlich frisch ist - viel besser als in Roma, wo ich gerade mal wieder einige Tage aufgrund diverser Termine war. Schade, dass wir uns dort nicht schon getroffen haben. Doch umso mehr sehe ich freudig deinem Besuch entgegen!


    Dann musst du mir auch unbedingt berichten, wer dir erzählt hat, dass ich Tragödien schreiben würde. Derjenige weis nämlich offenbar mehr als ich. Im Theater zu Ostia habe ich eine Tragödie aufführen lassen, um meinen Namen hier ein wenig bekannter zu machen. Anfang September werden hier Wahlen stattfinden und ich möchte zum Duumvir gewählt werden. Das aufgeführte Stück stammte allerdings nicht aus meiner Feder, sondern wurde einst vom großen Tragödiendichter Aischylos geschrieben. Ich selbst habe mich bisher eigentlich an nichts herangetraut, was über das Maß eines Gedichtes hinaus ging. Und ob du von diesen Gedichten dann unbedingt etwas hören wollen würdest... Naja, wir werden sehen.


    Außerdem habe ich gehört, dass es eine große Feier auf dem Palatin gab, auf der du mit Onkel Marcus, dem Decemvir, warst und auf der ihr den Imperator Vescularius getroffen habt. Ich bin gespannt, wie dieses Erlebnis für dich war. Hast du auch mit ihm sprechen dürfen? Ich bin schon ganz neugierig, von welchen Eindrücken du erzählen kannst.


    In diesem Sinne freue ich mich auf deinen baldigen Besuch. Mögen die Götter eine schützende Hand über dich legen.
    Vale bene.


    Marcus Iulius Dives



    [Blockierte Grafik: http://i662.photobucket.com/al…_Robinson_in_The_Ten_.jpg] | Phocylides


    Der Maiordomus gab einem der Sklaven am Rande des Atrium einen Wink. Jener verschwand daraufhin, um dem Weinwusch des Gastes nachkommend eine Kanne des edlen Trunks herbeizuschaffen. Dann hörte Phocylides sich an, was der Iulier zu sagen hatte.


    "Der Herr Iulius Licinus ist in Mantua bei der Legio Prima, wo er sogar Primus Pilus ist.", beantwortete er die Frage nach bestem Wissen. Sein Gegenüber schien ein für Sklaven sehr angenehmer Bürger zu sein... nannte ihn sogar einen Freund.
    "Wolltest du speziell ihn sprechen?", erkundigte er sich.
    "Ansonsten sind auch gerade einige andere Verwandte im Haus: Der Herr Iulius Proximus, ein Neffe des Licinus, der den Cursus Honorum beschreitet und wohl bald sein Tribunat antreten wird. Oder der Herr Iulius Potitus*, der ebenfalls ein Neffe des Licinus ist. Der Herr Iulius Italicus, ein weiterer Neffe des Licinus, müsste ebenfalls anwesend sein und seit gestern für ein paar Tage ist auch der Herr Iulius Dives, Cousin des Centho und Großneffe des Licinus, im Haus. Ach, und der Herr Iulius Sabinus, auch ein Großneffe des Licinus, kommt ebenfalls regelmäßig hier vorbei." Der Maiordomus überlegte kurz, bevor er zufrieden nickte. Er war der Meinung (und hoffte, dass es stimmte) niemanden vergessen zu haben von den Herrschaften.


    Der zuvor nach dem Wein geschickte Sklave tauchte in just diesem Augenblick wieder am Rande des Atriums auf. Auf einem Silbertablett reichte er wortlos einen Becher verdünnten Weines. Eine kleine Kanne zum Nachfüllen stand direkt neben dem Becher.


    Sim-Off:

    * von Licinus gespielter NSC



    MAIORDOMUS - CASA IULIA

    Der Iulier war gerade zurückgekehrt aus Roma. Er hatte mit Senator Germanicus Sedulus gesprochen und diesen Kontakt wieder aufgefrischt, hatte einen Tiberius Lepidus kennengelernt, hatte nach seinem Cousin Centho geschaut und war von diesem vorübergehend zum Magister der Societas Claudiana et Iuliana ernannt worden, hatte die Sergia, die er einst in einer Taverne getroffen hatte, wiedergesehen und festgestellt, dass sie seine Nichte war (!), hatte ein fantastisches Fortuna-Fest erlebt, wo er eine Cousine Octavia Nasica kennengelernt hatte, von der er zuvor nichts wusste, und erfahren hatte, dass es auch noch einen entsprechenden Cousin Octavius gab... Alles in allem also viele neue Namen, viele neue Gesichter, neue Verwandtschaft, neue Bekanntschaften, ... uff. Wie schön war es doch da, dass er nun endlich wieder in Ostia war! Hier war das Leben doch wirklich ein ganzes Stück ruhiger und entspannter. Der Iulier ließ sich auf sein Bett nieder und betrachtete die Decke. Himmlische Ruhe...


    "Dominus, du hast Post." Mit diesen Worten betrat ein Sklave beinahe polternd den Raum.
    "Uhm... Leg sie auf den Tisch. Ich kümmere mich später darum.", deutete Dives ohne aufzusehen mit einer Hand grob in die richtige Richtung. Natürlich hatte er Post, nachdem er einige Tage nicht da gewesen war! Aber musste der Sklave ihn gerade jetzt mit irgendwelchen Amtsgeschäften oder ähnlichem belästigen?!
    "Der Brief ist von deinem Cousin.", erwiderte der Sklave ein wenig verwundert.
    "Und von welchem bitte?!", reagierte der Iulier genervt. Als wenn er nur einen Cousin hätte! Vielleicht schrieb ja dieser Octavius... Octavius... na, der Sohn von Onkel Gaius Octavius und Bruder von Cousine Nasica? Oder vielleicht hatte der trottlige Sklave auch einfach nur die Endung falsch gelesen und Nasica schrieb?
    "Ein Gaius Iulius Sabinus.", antwortete der Sklave brav und stand einem Fragzeichen gleich noch immer in der Tür, als Dives sich wieder in eine sitzende Position hochhievte. Es war gerade sooo schön gewesen! Manchmal war das Leben echt gemein.
    "Gib her.", seufzte der Iulier und ließ sich das Schreiben reichen. Er begann zu lesen:


    'Salve... nicht ungelegen... noch diesen Monat nach Ostia kommen... erholsame Tage in der Villa Rustica... Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit...' Dives rieb sich kurz die Schläfen. Ja, Kopfschmerzen hatte er jetzt auch irgendwie. Und Schlaflosigkeit? Er gähnte. Wahrscheinlich hätte er jetzt gerade schön für einen Augenblick ausspannen können... wenn dieser Brief nicht wäre. Naja. Cousin Gaius (einer von mindestens 5 oder 6 Cousins mit diesem Namen) kündigte also seinen Besuch an, um seine Kopfschmerzen zu kurieren und Schlaf zu finden. Klang ja erstmal nicht nach allzu viel Aufwand für Dives. Er las weiter:
    '... Arzt... Erholungsreise... Arbeitsleben...' Das hörte sich nun doch ein wenig ernster an. Hoffentlich fehlte es Sabinus wirklich nur an frischer Luft.
    '... Tragödienschreiber... rezitieren... Antwort... Casa Iulia... Vale' Bitte was war er? Ein Tragödienschreiber? Welcher Spinner hatte solch einen Stuss verbreitet?! Dives war auf dem Weg Senator zu werden... zumindest irgendwann einmal. Das nächste Ziel lautete Duumvirat! Das konnte ja wirklich nur ein völliger Idiot verbreitet haben! Wahrscheinlich, nein ganz offensichtlich einer, der den Unterschied zwischen einem Veranstalter und einem Tragödienschreiber nicht kannte! Das ärgerte den Iulier. Oder die Nachricht war über mehrere Mittelsmänner zu Sabinus gelangt. Stille Post war ein blödes Spiel, wenn soetwas dabei heraus kam...


    "Du, reich mir etwas zum Schreiben! Das kann ich so nicht stehen lassen...", kommandierte Dives. Dann begann er im Schneidersitz auf seinem Bett sitzend eine Antwort zu formulieren...

    [Blockierte Grafik: http://img442.imageshack.us/img442/5370/wonga6yp.jpg] | Wonga


    Iulius! Ja, diesen Namen vernahm der ianitor ganz deutlich. Er war also sogar ein Verwandter Centhos! Damit erübrigten sich fürs Erste weitere Fragen... zumindest hier vor der porta.


    "Komme rein in Atrium...", sprach Wonga, während er die Tür ganz auf machte und ein wenig zur Seite trat. Dabei wurde auch für einen Moment der Blick frei auf einen weiteren Sklaven des Hauses, der von der porta davoneilte...




    IANITOR - CASA IULIA