Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Das ehrliche Mitgefühl den Tod seiner Tochter betreffend ließ Dives zunächst etwas verstummen.
    "Ich, ich danke dir für deine mitfühlenden Worte.", äußerte er anschließend ein wenig betrübt. Denn zwar hatte er sich bereits mehrfach und immer wieder vorgenommen, sich nach der Beisetzung Torquatas wieder mehr auf die Zukunft zu fokussieren. Dies änderte jedoch nichts daran, dass es ein schweres Thema für ihn war, über die noch frische Wunde seines Verlusts zu sprechen.


    Umso dankbarer jedoch war der Iulier, als sein Freund sodann das Thema wechselte und wohl auf den Anlass seines Besuchs zu sprechen kam.
    "Was für ein Problem?", hakte Dives ohne Umschweife nach. "Und wichtiger noch, wie kann ich dir dabei helfen, dein Problem zu lösen?" Denn genau deshalb, so wollte dem Senator scheinen, war sein germanicischer Freund ja sicherlich hier.

    Sim-Off:

    * Wenn du willst, dann können wir uns ja gerne abseits dieses Consilium Ulpianum nochmal treffen und reden...


    Eine richtige Unterhaltung mit dem iunischen Optio kam an dieser Stelle wohl erst einmal nicht zustande.* Denn bald nach dem Flavius betrat auch die Vestalin Decima den Raum und grüßte die Anwesenden. Der Blick des Iuliers erhellte sich für einen kurzen Augenblick.
    "Vestalin Decima.", grüßte er dabei zurück und erinnerte sich an ihren treuen Beistand in einer der bislang wohl schwersten Stunden, die Dives je hatte durchleben müssen. Anschließend dann erschien der Princeps, dessen Gruß der Senator ebenfalls mit einem respektvollen "Aquilius Augustus." erwiderte. Als sich der Aquilier setzte, nahm auch Dives dies zum Anlass sich nun also auf den ihm zugedachten Platz zu setzen. Einer kurzen Frage nach dem noch fehlenden Lepidus - Mit welcher Begründung sich jener wohl verspätete? - folgte die wohl recht pragmatische Entscheidung, dennoch bereits zu beginnen.


    "Wenn ich vielleicht anfangen darf?" Der Iulier warf der Decima einen fragenden Blick zu, um sie nicht einfach zu übergehen. Anschließend sah er zum Princeps und setzte zu einer Zusammenfassung an. "Die letzte Sitzung wurde aufgrund der Absenz des Cornelius Augustus - wobei niemand hier wusste, aus welchem Grund er nicht erschien - vom Praetorius Flavius Gracchus geleitet. Er rief allen Anwesenden, nachdem wir leider nur etwas kurzfristig die Namen der vom Senat für eine Aufnahme in das Ulpianum Nominierten erfuhren, die grundsätzlichen Richtlinien zum Ulpianum in Erinnerung." Dives machte eine kurze Kunstpause. "Dabei stellte er einerseits explizit fest, dass das Gesetz nicht nur exklusiv Männern eine Aufnahme in das Ulpianum zugestehe. Andererseits zeigte er auf, dass die gesetzlichen Kriterien zur Aufnahme in das Ulpianum nur im Falle von Triumphatoren eine feste Vorgabe liefere, während alle anderen Kriterien sehr viel mehr Spielraum zur Diskussion ließen." Dass mitunter auch deshalb keiner der Namen auf der ihnen vorliegenden Kandidatenliste zu einem Triumphator gehörte - eben weil es dafür praktisch keiner Diskussion und entsprechend keines Consilium Ulpianum bedurfte -, ließ der iulische Senator unausgeführt.


    "Einen der letzten Punkte sodann bildete mein Einwand den zweiten Absatz des ersten Paragraphen der gesetzlichen Richtlinien betreffend. Jener nämlich lautet, dass ein Anwärter auf die Aufnahme in die Ehrengedenkhalle nicht seine Würde als römischer Bürger durch Begehung einer nach dem Codex Iuridicialis untersagten Tat verloren haben darf." Der divitische Blick wanderte kurz zur Kandidatenliste, dann wieder zurück zum Princeps. "Dieser Punkt schien mir insbesondere in einem wenn nicht gar zwei Fällen etwas problematisch. Denn einerseits wurde der Consular Vinicius Lucianus unter dem Vescularius von einem römischen Gericht des Hochverrates für schuldig befunden. Trotzdem wurde er vom Senat für eine Aufnahme ins Ulpianum nominiert. Dies hätte damals den Princeps unweigerlich vor die Frage gestellt, ob er den Vinicius postum von allen Vorwürfen reinwäscht, ihn also rehabilitert und eine Diskussion auch über seinen Namen damit also zulässt", zeigte Dives zunächst mit seiner linken Hand die eine Alternative. "oder ob er das Urteil des damaligen Gerichts akzeptiert und indirekt bestätigt und damit zugleich automatisch ausschließt, dass dieses Gremium über eine Aufnahme des Vinicius überhaupt weiter spricht.", zeigte er anschließend mit seiner rechten Hand die anderen Alternative. Seine Stimme und sein Blick indes sagten, dass es nun also der hier anwesende Aquilier war, der nun vor ebendieser sicherlich nicht leichten Aufgabe stand.


    "Nicht gänzlich gleich aber doch ähnlich verhält es sich zudem mit dem Namen des Consulars Tiberius Durus. Denn zwar wurde er dereinst nicht ebenfalls von einem römischen Gericht verurteilt und des Hochverrats für schuldig befunden. Jedoch gab es nach seinem Tod" Vielleicht war es ein Freitod. Vielleicht war es kein Freitod. Vielleicht war der Tiberier schuldig. Vielleicht hatte der Tiberier trotz eigener Unschuld nur Angst vor dem nicht gerade für seine Gerechtigkeit bekannten Vescularier. "gerade auch von Seiten der staatlichen Acta Diurna manche schwere Beschuldigung, die wir meines Erachtens nach ebenso nicht einfach außer Acht lassen dürfen." Damit schlussendlich war Dives von der Zusammenfassung des ersten Consilium Ulpianum beinahe unmerklich bereits wieder zurück zum heutigen Consilium Ulpianum gerutscht.

    Es war der Consular Purgitius, der als erster in die Diskussion eintrat und dem iulischen Quaestorius eine erste Rückendeckung für dessen Vorschläge gab. Gerade in Absenz sowohl seines vinicischen Patrons als auch seines duccischen Mitklienten stellte dies in der Tat eine überaus willkommene Erleichterung für den divitischen Jungsenator dar.
    "Ich könnte mich sehr gut auch mit einer Streichung des kompletten Nebensatzes anfreunden.", zeigte sich Dives bei seiner folgenden Wortmeldung folglich nur allzu gerne auf einer Seite mit dem Purgitier. "Denn auch wenn ich sicherlich kein ausgewiesener Rechtsexperte bin, so erscheint mir der Einwand des ehrenwerten Consulars nämlich dennoch sehr überzeugend." Es dauerte einen kleinen Moment, dann verlas der Iulier den veränderten Passus erneut und in der Hoffnung, dass dies der Zustimmung zu diesem kleinteiligen Projekt insgesamt nur zuträglich wäre.



    Codex Iuridicialis - § 56.1 Zuständige Ermittlungsbehörden
    (3) Bei Tage liegt in Roma die Verfolgung aller strafbaren Handlungen, sofern nicht durch die Lex Didia Et Germanica Et Octavia Vigilium anders bestimmt, in der Zuständigkeit der Cohortes Urbanae, bei Nacht in der Zuständigkeit der Vigiles.


    in: Bei Tage liegt in Roma die Verfolgung aller strafbaren Handlungen [strike],sofern nicht durch den Codex Militaris anders bestimmt,[/strike] in der Zuständigkeit der Cohortes Urbanae, bei Nacht in der Zuständigkeit der Vigiles.

    Kurz hielt der Iulier inne und seinen Atem an, als Serapio ihm hier nun vorschlug, sich doch mal zu treffen. Unsicher, denn das war er in diesem Moment in der Tat, blickte er wieder auf und sah den Decimer an. Von was für einem Treffen sprach er? Wollte er sich freundschaftlich treffen? Wollte er sich mehr als nur freundschaftlich treffen? Hatte er diesen Borkan dann abgeschossen? Und vor allem: Sollte die Antwort auf jene Frage für ihn, Dives, da nicht eh keinen Unterschied machen? Oder wollte Serapio sich tatsächlich nur treffen, um miteinander zu reden? Vielleicht über Torquata? Nein, das war sicherlich keine gute Idee. Dann vielleicht über die unverhoffte Begegnung mit der Quintilia auf den Stufen des Foruntatempels? Womöglich hatte ihm seine Verlobte ja davon erzählt und...


    "Okay.", antwortete Dives schlussendlich etwas verzögert und für einen kurzen Augenblick fand der zaghafte Anflug eines Lächelns in sein Gesicht. Das schlechte Gewissen meldete sich prompt. "Ich... muss.", entschuldigte er sich also, bevor er überhaupt auf die Idee kam, nach Ort und Zeit des Treffens zu fragen. 'Nicht für ihn oder für mich treffe ich ihn, sondern für das Wohlergehen meiner Kinder, für Torquata.', redete er sich dabei wortlos ein. Denn von genau dieser Notwendigkeit des Überwindens von Fronten und Gräben würde er später auch in seiner Leichenrede noch sprechen. Und es gab nur eine einzige Person, bei der er zu diesem Schritt auch heute noch nicht bereit wäre... vielleicht zwei, falls er jemals dahinter käme, welcher Soldat es war, der meinte, ohne die vorherige Einverständnis und Erlaubnis ihres Vater ein nächtliches Tête-à-Tête mit seiner Tochter haben zu dürfen - falls dieser Soldat nicht gar wusste, dass sie dereinst bereits eine angehende Vestalin gewesen war.

    In der Tat dauerte es letztlich keine drei vollen Stunden, sondern bereits nach einer knappen halben Hora erreichte Dives das Atrium der Domus Iulia. Dabei kam er aus dem Untergeschoss des Hauses, die Haare nicht triefend nass aber doch ein wenig klamm, und gekleidet nicht sonderlich förmlich und schick, sondern eher lässig und bequem. Dazu versprühte er in seiner unmittelbaren Umgebung den dezenten Duft von Rosenöl.


    "Aculeo!", hielt er mit einem erfreuten Lächeln im Gesicht auf seinen germanicischen Freund zu. "Was für eine Überraschung. Salve." Falls der Gast zur Begrüßung von seiner Sitzgelegenheit aufstand, erhielt er an dieser Stelle eine freundschaftliche Umarmung und der Iulier würde sodann mit zeigender Geste dazu einladen, sich gemeinsam zu setzen: "Bitte, setzen wir uns doch." Bliebe der Eques indes sitzen auf seinem Platz, würde sich der Senator einfach ungefragt neben ihn setzen. Die marmornen Sitzbänke hier im Atrium boten dafür Platz genug.


    "Was kann ich für dich tun, Aculeo?", erkundigte er sich sodann nach dem Anlass des germanicischen Besuchs, bevor er in einem eher nebensächlichen Tonfall - denn letztlich war es wohl auch nur eine Nebensache - erfragte, "Kann ich dir etwas zu trinken anbieten? Zu dieser Zeit des Jahres einen warmen Würzwein vielleicht?" Es war wohl offenkundig, dass der Iulier hier und heute wieder deutlich entspannter und lebendiger aussah, als noch vor der Beisetzung seiner Adoptivtochter, wo tagein und tagaus nicht nur die immer schwarze Trauerkleidung des Senators bisweilen einen wohl eher depressiven Eindruck machen musste.

    Das Begräbnis seiner Adoptivtochter lag bereits einige Tage zurück, da hatte Dives dem Consul Licinius geschrieben, um im Rahmen der nächsten Senatssitzung das Wort zu erhalten, über die Ergebnisse seiner quaestorischen Archivarbeit zu sprechen einerseits sowie eine Gesetzesänderung auf Drängen seiner Frau anzuregen andererseits. Es war wohl offenkundig, weshalb er unter diesen Voraussetzungen durchaus froh war, sein eigenes Vorhaben vor jenem seiner herrischen Gattin in die Curia Iulia einbringen zu können.


    Sim-Off:

    Aus SimOff-Sicht kann beides aber gerne auch einfach parallel laufen. ;)


    "Patres Conscripti!", begann Dives seine Rede - wie er bisher jede größere Rede vor dem Senat begonnen hatte - mit den zu diesem Zweck wohl allgemein meistgewählten Worten und einer etwas ausladenderen Geste, um sich Aufmerksamkeit zu verschaffen.
    "Der Tatenbericht, welchen ich nach meiner Tätigkeit als gewesener Quaestor Urbanus ab actis senatus gemäß Recht und Gesetz einst hier vorgetragen habe, liegt bereits einige Zeit zurück." Der Iulier ging zwei kleine Schritte. "Damals", betonte er hernach, "habe ich darüber gesprochen, wie ich ich insbesondere auch der Archivpflege nachging, wobei ich jedoch aus Gründen von Zeit und Redeumfang darauf verzichtete, hier etwas näher ins Detail zu gehen." Ein anderer Punkt war unausgesprochen, dass sich der stadtrömische Ältestenrat kaum besonders zu interessieren schien für derartige und ähnlich unrepräsentative Initiativen. Das hatten dem Quaestorius die dereinst überschaubaren Wortmeldungen oder gar Nachfragen zu seinem eigenen Tatenbericht ebenso gezeigt wie die letzte große Auszeichnungsrunde der Curia Iulia, in welcher das Lob vor allem solchen Quaestoriern galt, die zuvor an der Seite von Princeps, Consul oder Statthalter für jedermann gut sichtbar eine gute Figur gemacht hatten, während die wenig repräsentative und dennoch wichtige Chronikpflege mancher Quaestores Urbani - und hier bezog sich Dives nicht einmal auf sich selbst, sondern eher noch auf einen anderen seiner Mitsenatoren - indes dereinst etwas unter den imaginären Tisch gefallen war, mochte sie noch so überdurchschnittlich akkurat und genau, überdurchschnittlich sorgfältig und umfangreich und, auf den Punkt gebracht, überdurchschnittlich gut gewesen sein. Doch darum sollte es ihm hier und heute nicht gehen.


    "Damals bereits sprach ich von Ergebnissen meines Wirkens, die in meinen Augen ein Handeln des ehrwürdigen Senates notwendig machten, wie ich auch damals bereits bedauerte, dass der plötzliche Tod des Cornelius Augustus dazu führte, dass - selbstredend vollkommen berechtigt - der Ältestenrat andere Prioritäten setzte und auch setzen musste.", nährte sich der Senator allmählich dem Kern seiner Rede. "Damals schlussendlich blieb mir nicht viel mehr übrig als darauf zu hoffen, möglichst bald in den Senat berufen zu werden, um letztlich selbst zu beenden, was ich während meiner Quaestur begann." Dives ließ eine kleine Kunstpause, in welcher er durch die Reihen seiner Mitsenatoren blickte. "Und heute also stehe ich in meiner ersten Rede als Senator in diesen heiligen Hallen vor euch, um nachfolgend genau dieses Vorhaben in Angriff zu nehmen.", fand die hinführende Einleitung seiner Rede an dieser Stelle ihr Ende.


    "Worum also geht es?", fragte Dives rhetorisch in den Raum hinein und ließ eine spannungssteigernde Pause folgen. "Es geht um unsere römischen Gesetze und vor allem deren Konsistenz, um die es nach den vielen Anpassungen und Veränderungen seit ihrer erstmaligen Verabschiedung teilweise schlechter bestellt ist, als man dies glauben möchte. So weiß unser Codex Iuridicialis beispielsweise in seinem sechzigsten Paragraphen festzulegen, dass eine Verjährung 'nur auf besondere Anordnung des Iudicium Imperialis aufgehoben werden' kann, während weder vorher noch später in diesem oder einem anderen Codex genau dieses Iudicium Imperialis definiert ist." Dives hob die Unterarme zu einer hilflosen Geste. "Ich frage mich, wie soll sich je ein Advocatus im Sinne des römischen Rechts und in _unserem_ Sinne erfolgreich um eine derartige Aufhebung einer Verjährung bemühen, wenn die Verteidigung ihm jedes in unseren Gesetzen definiertes und verankertes Gericht für nicht zuständig in dieser Sache erklärt?", veranschaulichte der Iulier anhand eines Beispiels das ihm negativ ins Auge gefallene Problem, welches er hier zu lösen gedachte.


    "Und dies ist leider nicht die einzige Inkonsistenz unserer Gesetze.", fügte er nach einer Zäsur hinzu. "Der Codex Iuridicialis spricht in den Paragraphen 17 Absatz 7, 60 Absatz 5 und 112 Absatz 2 von einem in der Form undefinierten Iudicium Imperialis, wie im Paragraphen 52 Absatz 2 des Codex Universalis von einem nicht weiter definierten Iudicium Imperatoris die Rede ist. Dazu erwähnt der bereits angeführte Paragraph 17 Absatz 7 des Codex Iuridicialis ein undefiniertes Iudicium Maior und bezieht sich im Paragraph 56.1 Absatz 3 auf eine gewisse Lex Didia Et Germanica Et Octavia Vigilium, die sicherlich nicht nur mir hier in dieser Form nichts mehr sagt." Während diese doch vergleichsweise lange Aufzählung im Folgenden ein wenig Raum bekam, ihre volle Wirkung zu entfalten, bewegte sich der Iulier neuerlich einige Schritte vom Platz. "Ich möchte im Folgenden nun anregen, diese Inkonsistenzen aufzulösen.", kündigte er anschließend an und stellte sodann kleinteilig, denn so war diese Angelegenheit nun einmal, jede einzelne Inkonsistenz samt eines Vorschlags zu ihrer Überwindung vor.



    Codex Universalis - § 52 Praetor
    (2) Wurde kein Praetor gewählt, so werden alle Prozesse an das Iudicium Imperatoris verwiesen.


    in: Wurde kein Praetor gewählt, so werden alle Prozesse an ein kaiserliches Iudicium Extraordinarium verwiesen.



    Codex Iuridicialis - § 17 Formalien zum Advocatus
    (7) Bei Verhandlungen vor dem Iudicium Imperialis oder dem Iudicium Maior kann das Gericht ohne Antrag des Klägers einen Advocatus als Vertreter der Anklage bestellen, wenn dafür ein besonderes öffentliches Interesse vorliegt.


    in: Bei Verhandlungen vor einem Iudicium Extraordinarium oder Iudicium Publicum kann das Gericht ohne Antrag des Klägers einen Advocatus als Vertreter der Anklage bestellen, wenn dafür ein besonderes öffentliches Interesse vorliegt.



    Codex Iuridicialis - § 60 Verjährung
    (5) Die Verjährung kann nur auf besondere Anordnung des Iudicium Imperialis aufgehoben werden, was nur in Fällen des öffentlichen Interesses an einer Strafverfolgung statthaft ist.


    in: Die Verjährung kann nur auf besondere Anordnung eines Iudicium Extraordnarium aufgehoben werden, was nur in Fällen des öffentlichen Interesses an einer Strafverfolgung statthaft ist.



    Codex Iuridicialis - § 112 Rechtsbeugung
    (2) Begeht ein Magistrat des Cursus Honorum eine Rechtsbeugung, so ist die Verhandlung in der Zuständigkeit des Iudicium Imperialis. Durchgeführt werden kann diese nur nach Niederlegung des Amtes oder wenn der Imperator Caesar Augustus die Beweislast als hinreichend schlüssig einstuft und eine vorzeitige Amtsenthebung anordnet.


    in: Begeht ein Magistrat des Cursus Honorum eine Rechtsbeugung, so ist die Verhandlung in der Zuständigkeit eines senatlichen Iudicium Extraordinarium. Durchgeführt werden kann diese nur nach Niederlegung des Amtes oder wenn der Imperator Caesar Augustus die Beweislast als hinreichend schlüssig einstuft und eine vorzeitige Amtsenthebung anordnet.



    Codex Iuridicialis - § 56.1 Zuständige Ermittlungsbehörden
    (3) Bei Tage liegt in Roma die Verfolgung aller strafbaren Handlungen, sofern nicht durch die Lex Didia Et Germanica Et Octavia Vigilium anders bestimmt, in der Zuständigkeit der Cohortes Urbanae, bei Nacht in der Zuständigkeit der Vigiles.


    in: Bei Tage liegt in Roma die Verfolgung aller strafbaren Handlungen, sofern nicht durch den Codex Militaris anders bestimmt, in der Zuständigkeit der Cohortes Urbanae, bei Nacht in der Zuständigkeit der Vigiles.


    "Bei jedem dieser Vorschläge ist es hoffentlich offensichtlich, dass ich in dieser Sache hier keineswegs große Neuerungen oder große Veränderungen anstrebe. Stattdessen lag und liegt mein Augenmerk hier und heute einzig auf einem am Ende guten, einem runden, einem konsistenten Gesamtwerk.", erklärte Dives abschließend, bevor er nicht umhin kam, eine kleine Einschränkung vornehmen zu müssen. "Nur im Falle der Begrifflichkeiten Iudicium Imperatoris und Iudicium Imperialis, die sich am ehesten in den Iudicia Extraordinaria des Paragraphen 4 des Codex Iuridicialis wiederfinden, gilt es meines Erachtens nach, wie auch in meinen Vorschlägen ersichtlich, teils noch etwas genauer zu differenzieren. So weist der Begriff des Iudicium Imperatoris schließlich bereits explizit auf den Princeps hin, weshalb eine Transformationen hin zu einem explizit kaiserlichen Iudicium Extraordinarium mir nur sinnvoll erscheint." Das war die erste Begründung, nach welcher der Iulier eine kurze Kunstpause folgen ließ.


    "Im Falle des Iudicium Imperialis indes erschien und erscheint es mir nur recht, dies in der Regel als entweder kaiserliches oder senatliches Iudicium Extraordinarium anzunehmen. Einzig bei der Rechtsbeugung eines Magistrats des Cursus Honorum halte ich es für richtiger, hier keineswegs die Rechte unseres Princeps wirklich zu beschneiden, jedoch zu präsizieren, was in unserem Alltag schlicht Praxis ist.", leitete Dives nun das Ende seiner Rede ein. "Der Senat wählt die Magistrate des Cursus Honorum vor ihrem Amtsantritt und dem Senat sind sie gesetzlich zur Rechenschaft verpflichtet nach ihrer Amtsniederlegung. Entsprechend wäre es neben meiner heutigen Forderung nach Konsistenz zudem auch nur konsequent", ließ er sich das kleine Spiel mit den Worten nicht nehmen, "in diesem einen Fall den Begriff des Iudicium Imperialis in den eines senatlichen Iudicium Extraordinarium zu transformieren." Der iulische Quaestorius hielt noch einige Augenblicke lang die letzte Spannung, bevor er erklärte:


    "Damit nun möchte ich die Diskussion eröffnen." Bei diesem Schlusssatz nickte Dives einmal zufrieden. Denn nichts fand er selbst bei anderen Rednern schlimmer, als wenn sie eine mitunter gute Rede durch einen sich für die Aufmerksamkeit bedankenden Schlusssatz am Ende selbst wieder zerlegten. Man konnte sich für die Gelegenheit bedanken, an einem besonderen Ort oder vor einem besonderen Publikum sprechen zu dürfen. Mitunter sagte man auch einfach nur 'Danke', ohne jenes weiter zu spezifizieren. Doch für die Aufmerksam seiner Zuhörer bedankte sich ein gelernter Redner nie. Denn, und da lagen dem Iulier die Worte seines Magister dicendi noch heute lebhaft im Ohr, 'das Auditorium hat sich für eine gute Rede zu bedanken; nicht der Redner für ein gutes Auditorium.' (Unabhängig von der Qualität seines Vortrags, denn darüber hatte, konnte und wollte er nicht befinden, beendete Dives damit zuletzt auch diesen kleinen gedanklichen Ausflug in seinen einstigen Rhetorikunterricht.)

    In Summe eigentlich gleich drei Anträge gedachte der Iulier in absehbarer Zeit auf die Tagesordnung zu bringen und im Senat zu besprechen. Dennoch erschien es ihm nicht unklug, zunächst nur zwei etwas leichtere Themen anzugehen und zu einem hoffentlich positiven Abschluss zu bringen, bevor er das etwas schwierigere dritte Projekt in die Curia Iulia trug. So schrieb Dives einem der beiden Consuln folglich erst einmal nur zwei Drittel der Wahrheit:


    Roma, KAL DEC DCCCLXV A.U.C.

    Ad
    Consul
    Marcus Licinius Ruso
    [Das Haus des Consuls]
    Urbs Aeterna



    Iulius Dives Senator Licinio Ruso Consuli s.d.


    Da meine Amtszeit als Quaestor Urbanus ab actis senatus seinerzeit leider vom Tod des Cornelius Augustus überschattet wurde und sich mir aufgrund der nachfolgend intensiven Beschäftigung des Senats mit der Frage der cornelischen Thronnachfolge bedauerlicherweise nicht die Gelegenheit ergab, die Ergebnisse meiner Arbeit und den meiner Auffassung nach daraus resultierenden Handlungsbedarf des Senats in der Curia Iulia besprechen zu lassen, erbitte ich hiermit, im Rahmen der nächsten Sitzung unseres ehrwürdigen Gremiums das Wort zu erhalten, über genau diese Angelegenheit zu sprechen.


    Darüber hinaus wurde mir von der ehemaligen Procuratrix Annonae Sergia Fausta auf Basis ihrer Amtserfahrungen eine Anpassung der Lex Flavia de frumentationibus empfohlen. Auch dies würde ich gerne in der Curia Iulia diskutieren, sodass ich auch in dieser Angelegenheit darum bitte, im Rahmen der nächsten Senatssitzung das Wort in dieser Sache zu erhalten.
    So sich dies mit der Tagesordnung vereinbaren ließe, wäre ich ferner dankbar dafür, mein erstes vor dem zweiten Anliegen besprechen zu können, wie ich im Zweifelsfall jedoch auch mit einer umgekehrten Reihenfolge leben könnte.


    Mögen die unsterblichen Götter über dich und deine Familia wachen. Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    SENATOR ET QUAESTORIUS

    Die Zeit schien gekommen, zur vorbereiteten Trauerrede anzusetzen, auch wenn der Platz vor der Rostra noch nicht ganz mit mehr oder weniger mitfühlenden Schaulustigen gefüllt war. So baute sich Dives folglich an geeigneter Stelle auf, atmete noch ein letztes Mal tief durch und begann sodann:
    "Quiriten." Er ließ eine künstliche Pause. "Römer.", setzte er anschließend fort, nur um sogleich abermals eine Pause zu lassen. "Volk von Roma!" Diese Anrede inform eines Trikolon mit Climax - denn rein inhaltlich mochten alle drei Glieder sich kaum unterscheiden voneinander, äußerlich jedoch gab es in der Anzahl der Worte sehr wohl Unterschiede - ließ Dives einen Moment lang wirken. Er richtete seinen Blick auf Torquata, bevor er hernach in die Menge zurück schaute.


    "Mein Name ist Marcus Iulius Dives, Sohn des Caius Iulius Constantius und Enkel des Censoriers Cicero Octavius Anton. Ich bin ein Bürger, eingeschrieben in die Tribus Fabia." Diesen Schritt in der Tat hatte er unternommen, nachdem der Augustus ihn mit Land beschenkt und in den Senat berufen hatte. Zwar spielten die Tribus dieser Tage kaum eine Rolle noch, doch war es dem Iulier dennoch ein Anliegen gewesen, sich aus seiner städtischen Tribus zu lösen und als Senator Platz in einer der ländlichen Tribus zu finden. "Ich bin ein Senator unserer ewigen Stadt. Und ich bin" Ein weiteres Mal blickte Dives zum leblosen Körper seiner Adoptivtochter, während er eine spannungssteigernde Pause ließ. "ein Vater, versunken in tiefe Trauer." Er sah zurück zum Volk, streckte dabei seinen Arm und zeigte auf Torquata. "Denn dort liegt Iulia Torquata, ein junges Mädchen, meine Tochter!" Er ging einige, wenige Schritte.
    "...und natürlich auch die Tochter des ebenso erschütterten Pontifex Maximus.", fügte er anschließend an. "Denn Iulia Torquata, dieses junge Mädchen, sie war eine pflichtbewusste Dienerin der Vesta, eine treue Hüterin des ewigen Feuers, eine der sechs vestalischen Jungfrauen, die so selbstlos ihr ganzes Leben geben und es nur einem einzigen Zwecke widmen - dem Wohle Vestas, dem Wohle Romas, unser aller Wohlergehen!" Wieder ließ Dives diese Worte einige Augenblicke wirken und bewegte sich ein paar wenige Schritte auf der Rostra. Dann erhob er mahnend seinen rechten Zeigefinger.


    "Und doch gab es in der Vergangenheit den einen oder anderen", zeigte der Iulier nun mit seinem Finger einmal nach links und einem nach rechts in die Menge, "der nicht nur gezweifelt hat an ihr, sondern gar die unsäglichsten Gerüchte verbreitete, dieses unschuldige junge Mädchen, Iulia Torquata, anzugreifen, zu beschädigen und zu diffamieren - SIE, die noch so unschuldig und jung war; SIE, die dennoch so bereitwillig all die Vorzüge eines Lebens als gewöhnliche Senatorentochter hergab, nur um zu unser aller Wohlergehen als vestalische Jungfrau in die Dienste der hohen Vesta zu treten; SIE, die nun hier liegt, tot.", klagte Dives an und ließ seinen Blick anschließend mehrere Male aufmerksam über das anwesende Volk schweifen.
    "Wie kann das sein, frage ich mich. War es womöglich die hohe Göttin selbst, die hier nach all der Zeit eine mir als Vater bislang verborgene Wahrheit in diesen Gerüchten erkannte und Iulia Torquata hernach in ihren jungen Jahren auf diese Weise aus dem Leben beförderte?", fragte der Iulier provokant in die Menge. "Nein! Ich glaube kaum, dass die Göttin ein so schweres Vergehen an ihr mit einem so raschen und leisen Tod vergolten hätte." Laut und vor aller Öffentlichkeit vom tarpeischen Felsen gestoßen zu werden oder gar bei lebendigem Leibe begraben zu werden, diese irdischen Strafen wären in diesem Fall wohl eine wesentlich passender Vergeltung gewesen. "Stattdessen bin ich davon überzeugt, dass dieses junge und unschuldige Mädchen, meine Tochter Iulia Torquata, nur deshalb einer einfachen Krankheit so tragisch erlag, da ihr die Kraft zum Kämpfen fehlte. Sie hatte ihre Kampfeskraft ja gerade erst verbraucht, um gegen all diese unsäglichen, haltlosen, falschen Gerüchte zu bestehen." Dives ließ seinen Blick ein weiteres Mal über die Menge schweifen, während er leicht zu nicken begann.


    "Ja, dieser Kampf war es, den sie nie führen wollte, er hat sie am Ende ihr erst noch so junges Leben gekostet.", brachte er nach der kurzen Zäsur noch einmal auf den Punkt. "Und dennoch möchte ich nicht hier stehen und anklagen und als Vater beim Stein des Iuppiter Rache und Vergeltung schwören. Das möchte ich nicht." Der Iulier schüttelte verneinend seinen Kopf. "Stattdessen stehe ich, um einerseits zu mahnen. Ich mahne jeden der heute hier Anwesenden, Iulia Torquata und ihr tragisches Schicksal nicht zu vergessen. Ich mahne jeden der heute hier Anwesenden, die Kraft der Worte niemals zu unterschätzen - denn Worte können Kraft geben und beflügeln; Worte können verletzen und das Leben nehmen; Worte können zur richtigen Zeit gesprochen Schmerzen lindern und alte Wunden heilen." Kurz zögerte Dives, bevor er mit seinem Blick weiterhin beim Volk vor der Rostra blieb. "Und ich mahne jeden der heute hier Anwesenden, aus dem Schicksal meiner Tochter zu lernen, auf dass Roma, das Imperium und wir alle im Sinne unseres erhabenen Aquilius Augustus", bezog sich der Iulier an dieser Stelle auf die Rede des Princeps zu seinem kaiserlichen Amtsantritt, "zurückfinden zu einem Gefühl der Einigkeit und gegenseitigen Verbundenheit, das keinen Platz lässt für die Bildung irgendwelcher Gräben und Fronten, für die Verbreitung haltloser Gerüchte und für das Aushecken sonstiger infamer Intrigen!" Er warf einen Seitenblick zu seiner Frau, die sich hier gewiss nicht ausnehmen sollte, und winkte sie zu sich in der Hoffnung, dass sie dieser kleinen Aufforderung folgte.


    "Nicht als Ankläger, sondern als Mahner stehe ich also einerseits hier.", griff er hernach noch einmal auf. "Und andererseits stehe ich hier, um meiner Tochter Iulia Torquata den Abschied von dieser Welt zu bereiten, der ihr gebührt. Dazu spreche ich sie ein letztes Mal - für allemal - mit aller Entschiedenheit los von all den infamen Gerüchten gegen sie. Dazu erinnere ich jeden der heute hier Anwesenden, wie wichtig trotz allem, was ich durch den Verlust meiner Tochter an Leid erfahre, Familie und Kinder wie mein kleiner Marcus sind. Denn die Kinder sind unsere Zukunft. Stirbt eines von ihnen, so stirbt unweigerlich ein Teil unserer Zukunft - und das schmerzt. Verzichten wir jedoch aus ebendiesem Grund in Gänze auf Kinder, so steht von Beginn an fest, wir _haben_ keine Zukunft." In ebendiesem Sinne galt es daher nicht zuletzt auch für den Iulier selbst, seinen Blick erneut seinen Kindern und der Zukunft zuzuwenden. "In diesem Sinne möchte ich zuletzt an den diversen Ständen am Rande des Forums im Namen meiner Tochter Iulia Torquata und der Familia Iulia Dives kotenlos einiges Brot verteilen. Möge es die Saat säen für eine friedlichere Zukunft, eine harmonischere Zukunft, eine bessere Zukunft - für unsere Familien und Kinder!" Bei diesen Worten legte er seinen rechten Arm um seine schwangere Frau und ihre gemeinsame kleine Familie, während er mit seiner linken Hand das Zeichen dazu gab, dass die Brotverteilungen an den Ständen beginnen konnten...


    Sim-Off:

    Wer möchte, darf sich gerne auch in der WiSim an der iulischen Brotspende bedienen.

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…e/IR/Home/Avas/SWonga.jpg] | Wonga


    Der hochgewachsene Nubier räusperte sich kurz. Denn irgendwie sah es nicht danach aus, als wollte der Germanicer die Domus nun betreten...


    "In Atrium eintreten du kannst.", wiederholte er anschließend also nochmal sein Angebot und unterstrich es nun zusätzlich auch noch mit einer ins Innere des Hauses zeigenden Geste seiner linken Hand. Dazu schenkte er dem Curator kein Lächeln, dafür jedoch zwei gehobene Augenbrauen.




    IANITOR - DOMUS IULIA

    Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS


    Viel zu kurz währte der letzte Augenblick familiärer Zweisamkeit mit seiner Tochter, da erschienen bereits die ersten Trauergäste, die den kurzen Leichenzug vom Atrium Vestae bis zur Rostra des Forum Romanum begleiten würden. Schweren Herzens löste sich der Iulier von Torquata, ermahnte sich mehr als nur einmal zu innerer Stärke und Gefasstheit und begrüßte sodann den Augustus und seine Familia.
    "Salve, Pontifex Maximus.", wählte er selbstredend jene Form der Anrede, die dem heutigen Anlass am angemessensten erschien. "Ich danke dir und deiner Familie für euer Erscheinen und dafür, dass du es überhaupt möglich gemacht hast, in dieser Form Abschied zu nehmen von..." Einen kurzen Moment hielt er die Luft an und gemahnte sich einmal mehr zu einem würdevollen Auftreten. "Torquata."


    Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio


    Wenig später dann traf den Iulier beinahe der Schlag, als er Serapio erblickte. Wann hatten sie sich zuletzt gesehen? War der Decimer jüngst bei der groß und gelungen inszenierten Imagoweihe auf dem Campus Martius mit dabei gewesen? Dives, der an jenem Tage zwar körperlich jedoch kaum geistig anwesend gewesen war, wusste es nicht genau zu sagen. Folglich also mussten sie sich wohl bei der Verlobungsfeier in der Casa Decima zuletzt über den Weg gelaufen sein... Reglos stand Dives da und wusste kaum zu reagieren.


    'Serapio.', könnte er auf ihn zugehen und erst nur seine Hand ergreifen, bevor er den Decimer Trost suchend umarmte. 'Ich halte das kaum aus.', könnte er ihn dabei sodann ins Ohr flüsternd wissen lassen. 'Das alles, mein ganzes Leben, es ist wie ver-flucht. Öffentlich erreiche ich alles. Ich werde im Senat gewählt, ich werde zum Essen auf den Palatin eingeladen, ich bekomme Land geschenkt vom Kaiser selbst, nur um sogleich darauf in den Senat berufen zu werden. Und erst neulich wurde mir erneut die Ehre zuteil, im Consilium Ulpianum mitwirken zu dürfen. - Aber zu welchem Preis? Immer wieder verliere ich die Menschen, die mir am meisten bedeuten. Heute ist es Torquata, die ich zu Grabe tragen muss. Davor waren es enge Freunde wie Caelius Caldus und Leute, die vielleicht enge... _sehr_ enge Freunde hätten werden können wie ein Duccius Callistus, die mich ohne ein Wort verließen. Davor habe ich meine Großtante Iulia Livilla verloren, die als eine der letzten meinen Vater noch persönlich kannte. Mein Großonkel Licinus wurde nach Germanien versetzt, mein Cousin Centho, mein Onkel Proximus... kaum jemand von ihnen ist noch hier. Kaum jemand ist mir noch geblieben. Kaum jemand ist noch da... seit dem Tag meiner Hochzeit, dem Tag, an dem _du_ mich verlassen hast.' Denn da hatte es, wenn man von einer kleinen helvetischen Ausnahme absah, alles begonnen. Leider.


    Doch wäre das wirklich die richtige Reaktion auf Serapios Erscheinen?


    'Serapio.', könnte er auch auf den Decimer zugehen und ihm vorwurfsvoll in die Augen blicken. 'Was bei allen Göttern machst du hier?!', könnte er ihn in einer ruhigen Lautstärke zur Rede stellen. 'Bist du wieder hier, um mir _dein_ Glück unter die Nase zu reiben, während du _mein_ Unglück belächelst? So wie im Pegasustheater, als ich auch ja allein kommen sollte, um nicht abgelenkt zu werden von dir und deinem Borkan? Oder so wie bei deiner Verlobungsfeier, wo du mir beweisen musstest, wie glücklich du doch mit _deiner_ Verlobten bist und sein kannst, während ich mit _meiner_ Frau nur von Tag zu Tag in ein tieferes Unglück stürze?' Verletzt und abschätzig könnte er den Decimer sodann betrachten. 'Du solltest nicht hier sein.', könnte er ihm an den Kopf werfen und ihn dann einfach links liegen lassen.


    Aber wäre diese Reaktion am Ende wirklich angemessener?


    "Serapio.", sah sich Dives stattdessen am Ende nur antworten, nachdem es der Decimer war, der ob der iulischen Schockstarre die Initiative ergriffen und das erste Wort gesprochen hatte. "Ich...", setzte er anschließend an, bevor er neuerlich nicht weiter wusste. Denn was könnte Serapio schon tun? Konnte er die Zeit zurückdrehen und den Iulier davon abhalten, jemals ein Haus mit dem Namen Helvetia zu betreten? Konnte er die Zeit zumindest ein bisschen zurückdrehen bis vor jenen Punkt, als er der Quintilierin von Dives erzählte? Konnte er Torquata zurückbringen in die Welt der Lebenden? Nein. Nein, er konnte nichts tun. "Danke." Mehr wusste der für gewöhnlich nicht ganz so wortkarge Iulier an dieser Stelle nicht zu sagen. Dabei senkte er traurig seinen Kopf.


    Sim-Off:

    Und auch wenn wir hier gerne noch alle weiterschreiben können, eröffne ich bereits schon einmal parallel hierzu das Thema auf dem Forum. ;)


    So also begann der erste Pflichtteil für den trauernden iulischen Familienvater an diesem grauen Novembertag. Später, wenn draußen die Musikanten eingetroffen wären und ihre schweren Trauermelodien zu spielen begännen, würde sodann das zweite Kapitel beginnen, der kurze Leichenzug zur Rostra.

    Vom Atrium Vestae aus erreichte der kleine Trauerzug die Rostra auf dem Forum Romanum und Dives war in diesem Augenblick fast schon ein wenig froh, dass der Weg bis hierher nicht sonderlich weit gewesen war. Denn zwar hatte seine heute zu Grabe zu tragende Adoptivtochter im Laufe ihres Lebens ganze drei (!) Väter gehabt. Aber dennoch war das Gefolge, welches der Iulier hier zu Ehren Torquatas versammeln konnte, insgesamt doch überschaubar. Doch diese kleine quantitative Schwäche, so redete sich Dives ein, würde gewiss mehr als ausgeglichen durch die Qualität derer, die dem Trauerzug angehörten...


    Die vorweg marschierenden Musikanten kündigten mit ihren getragenen Trauermelodien schon frühzeitig den Leichenzug an. Ihnen folgten zweimal fünf Klageweiber mit verzweifelten Trauergesängen, die links und rechts einen fahrbaren Untersatz flankierten, auf welchem anmutig und zugleich unnahbar eine von Lucius Paris empfohlene Darstellerin die junge Vestalin Torquata darstellte. Dahinter schloss sich bereits die weiße mit Blumen geschmückte Trage an, auf welcher der leblose Körper Torquatas in ein strahlend weißes Gewand gehüllt ruhte, bevor mangels eigener Freigelassener - ihr Iulianus Selenus hatte diese Welt noch vor ihr verlassen - in angemessenem Abstand bereits der Platz für die beiden Väter und ihre Familien sowie selbstredend auch die vestalischen Schwestern wäre, so sich auch jene in diesen Trauerzug einzureihen gewillt waren. Dahinter zuletzt konnten die iulischen Klienten und alten Freunde, neuen Freunde, ehemaligen Freunde und sonstigen Freunde, wohin man sich auch einordnen mochte, ihre Plätze in diesem Leichenzug finden.


    An der Rostra zuletzt teilten sich die Menschen wieder auf. So positionierten sich die Musikanten, Klagefrauen und sonstigen Darsteller auf der vom Publikum aus rechten Seite, während für die Klienten und zuvor mitlaufenden Freunde, soweit es ausreichte, die linke Seite zur Verfügung stand. Wer sich im weiteren Sinne zur Familie Torquatas zählte, durfte selbstredend nicht übersehen werden. Für all jene waren entsprechend Plätze auf der breiten Rostra hinter dem Blumenbett Torquatas angedacht, auch wenn wohl nur einer von ihnen gleich sprechen und zur Trauerrede für seine Adoptivtochter ansetzen würde...

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…e/IR/Home/Avas/SWonga.jpg] | Wonga


    Der hochgewachsene Nubier blieb weiterhin ganz ruhig, während er nun abzuschätzen begann, wie weit er diesen kleinen Machtkampf mit dem Germanicer hier noch treiben könnte. Immerhin sah er sich selbst hier nicht im Unrecht. Denn wie man ins Capitolium hineinrief, so donnerte Iuppiter später vom Himmel herab. Das hatte Wonga mal gehört und sich gemerkt, weil es ihm nur sinnhaft erschien.


    "Nichts dafür ich kann. Leider noch nicht da Senator ist.", wiederholte er also vorerst noch einmal. Dann schaute er erneut musternd an dem Eques herab und hernach von Fuß bis Kopf wieder herauf. "Aber Freund des Dominus abweisen nicht ich will.", erklärte er anschließend, da ihm das Risiko eines verärgerten Herrn in diesem Falle dann doch etwas zu groß erschien. "In Atrium warten du kannst. In drei Stunden spätestens da sein wieder er sollte." Vielleicht mochte der Iulius auch schon früher wieder im Hause anzutreffen sein, in zwei Stunden, in einer, in einer halben. Wer konnte das schon so genau sagen? Aber spätestens in drei Stunden hatte Wonga seinen Herrn bestimmt über diesen Curator hier informiert und er würde im Atrium erscheinen. Einzig wenn der Germanicer dem Nubier erneut so unfreundlich gegenübertrat, könnte es vielleicht passieren, dass sich der Senator noch zusätzlich "verspätete", weil Wonga ihn nicht fand...




    IANITOR - DOMUS IULIA

    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/a…e/IR/Home/Avas/SWonga.jpg] | Wonga


    Der hochgewachsene Nubier zeigte sich unbeeindruckt ob des Tonfalls des Curators Germanicus. Denn einen Trumpf hatte Wonga an Türen wie diesen stets noch in der Hinterhand, auch wenn dies von Zeit zu Zeit - da war der Germanicer mit Sicherheit nicht der Erste - der eine oder andere Anklopfende ganz gerne vergaß. An Türen wie diesen nämlich war er der Ianitor, der König über die Türschwelle, der sich in seinem winzigen Reich auch gerne ab und an die Freiheit herausnehmen konnte, ebendiese kleine Machtposition - und mochte sie noch so winzig sein - schlicht und einfach auszunutzen, wenn er zu bestimmen hatte, wer in das Haus hinein kam und wer leider draußen bleiben musste.


    "Bedauern ich tue.", gab der Nubier also ruhig und gelassen und ohne jedes Bedauern in der Stimme zur Antwort. "Einen Termin beim Senator du hast?", erkundigte er sich dann mit einem leichten Unterton, während er hoffte, dass der Germanicer eben keinen Termin hatte. "Denn leider noch nicht da er ist." So zumindest behauptete Wonga ohne sich anmerken zu lassen, ob er dabei die Wahrheit sprach oder nicht. "Etwas ausrichten ihm ich kann? Worum bei deinem Angeliegen es geht?", zeigte er sich dennoch nicht unfreundlich.




    IANITOR - DOMUS IULIA

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    Der hochgewachsene Nubier hörte das Klopfen an der Porta und konnte sich ein müdes Stöhnen nicht verkneifen, bevor er sich kurz darauf von seinem Schemel erhob. Er trat zur Tür heran und öffnete sie etwa einen Fuß breit, um herauszusehen.


    "Salve.", grüßte er anschließend den erblickten Mann. "Vor Domus Iulia hier du stehst. Wer du bist und was du willst, ich wissen muss.", leierte er sodann sein kleines Sprüchlein runter, während er seinen Gegenüber mit unterkühltem Blick aufmerksam von Kopf bis Fuß musterte.




    IANITOR - DOMUS IULIA

    Und er brauchte ihn wirklich, den hölzernen Halt des Tisches. Denn kaum dass er sie darauf angesprochen hatte, begann Fausta einen langen Monolog, der noch einmal damit begann, wie wenig sie Torquata mochte, an deren Ende allerdings dennoch die Conclusio stand, dass sie nichts mit diesem divitischen Verlust zu tun haben wollte. Dabei klangen einige ihrer Argumente sogar durchaus schlüssig. Warum beispielsweise sollte sie ausgerechnet den jetzigen Zeitpunkt wählen für eine solche Tat? Warum sollte sie überhaupt irgendeinen Zeitpunkt wählen, solange Torquata fern der Domus Iulia im Atrium Vestae weilte und seit ihrer Captio Vestalis auch nicht länger intestatisch erbberechtigt war?
    Andererseits jedoch stand nach wie vor ihre offene Drohung gegen Torquata im Raum, wie Dives spätestens seit dieser Geschichte auch davon ausging und davon ausgehen musste, dass Fausta tatsächlich etwas zu schaffen hatte mit der Ermordung dieses syrischen Händlers. Zuzutrauen folglich wäre ihr wohl beinahe alles - selbst sein solch unglaubliches Vergehen gegen eine, wie sie selbst sagte, sakrosankte Vestalin.


    Doch gerade als der Iulier bereits drauf und dran war, den Ausführungen seiner Gemahlin dennoch zu folgen und ihnen trotz allem bedingt Glauben zu schenken, überspannte sie den Bogen erneut und schlug dabei von einer Wunde sogleich in die nächste. Sie verdächtigte Serapio der Tat - ausgerechnet ihn, der vor Monaten umgekehrt auch sie gegenüber dem Iulier eines Mordes bezichtigt hatte. Doch nicht einmal in seinen Gedanken konnte Dives amüsiert lächeln über die darin liegende Ironie. Denn Torquata, seine Adoptivtochter, war und blieb tot, unwiderruflich.
    "Das würde er nicht tun.", kam ihm letztlich über die Lippen, nachdem Fausta ihre Rede beendet und das Zimmer schon fast wieder verlassen hatte. "Das würde Serapio nicht tun." Er mochte den Iulier vorführen, kränken und demütigen, die divitische Familie beleidigen und mitunter auch die eine oder andere Intrige spinnen - was für einen hohen Praetorianeroffizier gewiss auch allzu ungewöhnlich im Allgemeinen nicht war. Doch ein junges Mädchen, das ihm nichts getan hatte, die Tochter des Iuliers, eine Vestalin... niemals könnte er ihren Tod befehlen. Das konnte und wollte sich Dives nicht vorstellen bei einem Mann, den er vor langer Zeit einst geliebt hatte. "Das würde er nicht tun."

    Der divitische Senator hatte noch vor den Wahlen eigentlich nicht die Intention besessen, sich im Rahmen der Kandidatur des Flavius Scato gleich zu einem seiner größten Fürsprecher in der Curia zu entwickeln. Im Gegenteil hatte er damit gerechnet, dass mindestens der Patron, den der Flavier offenkundig nicht besaß, sowie die Senatoren Flavius Furianus und Flavius Gracchus an vorderster Front die Kandidatur des amtierenden Vigintivirn unterstützten. Doch nur der flavische Pontifex pro magistro erfüllte letztlich diese ursprüngliche Erwartungshaltung des Iuliers, während es beinahe erschreckend war, wie viele der hohen Senatoren am Ende gar keine Stimme - weder für noch gegen den Candidatus - abgaben.


    "Ich sehe keinen Grund, der geäußerten Präferenz des designierten Quaestors Flavius nicht zu entsprechen.", sah sich Dives folglich nun also dazu gezwungen, auch bei der Aussprache nach den Wahlen aktiv seine Stimme für den Flavier zu erheben. "Daher plädiere ich dafür, seinem Wunsch zu entsprechen und ihn am Tag seines Amtsantritts auf dem Forum Romanum als Quaestor Urbanus zu vereidigen." Nach diesen Worten setzte sich der Iulier vorerst wieder.

    Der nächste Teilnehmer des Consiliums trat ein und Dives blickte kurz auf. Es handelte sich wenig verwunderlich um Aculeo, der bereits bei den Palastwachen ja mehr oder minder direkt hinter dem Iulier erschienen war. Anschließend betrat ein ihm nicht unbekanntes, aber zugleich auch nicht allzu vertrautes Gesicht den Raum. Aglaopes, der dem früheren Tribun der Cohortes Urbanae durchaus auch gelegentlich in den Castra Praetoria ein wenig zur Hand gegangen war, warnte den Senator glücklicherweise vor.


    "Salve, Optio Iunius.", wusste Dives in der Folge also sogar mit einem Namen aufzuwarten, während er selbstredend nicht ahnen konnte, dass der Titel des Mannes mittlerweile in der Form nicht mehr ganz stimmte. Er rang sich zu einem halbwegs erfreuten Lächeln durch, das die Glanzlosigkeit in seinen Augen jedoch nicht zu maskieren imstande war. Und da ihm mehr Worte in diesem Augenblick nicht einfallen und über die Lippen kommen wollten, ließ er nachfolgend dem Iunier, so diesem daran gelegen wäre, die Gesprächsinitiative.


    Eine Unterhaltung hatte kaum begonnen, da nährte sich einmal mehr der iulische Begleiter seinem Herrn und informierte ihn flüsternd über die Ankunft des amtierenden Vigintivirn und seit wenigen Tagen designierten Quaestoren Flavius. Der Senator in seiner schwarzen Trauerkleidung wollte nun weder den Iunier vor den Kopf stoßen, noch den Patrizier gänzlich ignorieren, sodass er folglich für einen kurzen Moment den Blickkontakt zum Flavier suchte, ihn stumm nickend grüßte und seine Aufmerksamkeit hernach sogleich wieder ganz seinem ehemalig untergebenen Optio schenkte.

    Liebe Co-Moderatorin,


    ein kleiner Ulmer Brief-Spatz war bei dir. Er hatte, wie sollte es anders sein, auch einen Brief für dich dabei. Doch dein Postfach ist randvoll. Er hat versucht zu drücken, zu schieben, zu quetschen. Es war nichts zu machen. Meine Nachricht hat leider nicht mehr reingepasst. So sitzt der kleine Brief-Spatz nun also mit dem Brief unterm Flügel auf dem höchsten Kirchturm der Welt und tweetet - man könnte es auch 'zwitschern' nennen, doch ist der kleine Brief-Spatz ja nicht von gestern - in die weite Welt hinaus:


    Der Posteingang von Benutzer »Iunia Axilla« ist bereits voll.


    Vale bene,
    MID



    Edit: Ich hätte mir weniger Mühe geben sollen, dann wäre ich schneller gewesen... *grml*

    Der Himmel zeigte sich in einem zähen Novembergrau, als Dives heute in seinem schwarzen Trauergewand das Atrium Vestae erreichte. Ein vorerst letztes Mal hatte er sich in eine dieser schwarzen Togen kleiden lassen, denn mittlerweile konnte er die tagtägliche Trauer in der Tat selbst kaum noch ertragen. Er musste, so schwer dies auch sein würde - und davon war wohl auszugehen -, abschließen mit dem so plötzlichen und überraschenden Tod seiner Adoptivtochter. Er musste wieder nach vorne blicken, in die Zukunft, wenngleich dies keinesfalls bedeuten sollte, die Vergangenheit dabei völlig zu vergessen.


    Doch wie dem auch war, lagen zwischen der Vergangenheit und der Zukunft zunächst die Gegenwart und der heutige Tag. Ihn galt es bestmöglich und in Würde zu überstehen. Dazu hatte er zahlreiche Vorbereitungen getroffen. So war der Pontifex Maximus über die Pläne des Iuliers unterrichtet worden und hatte seine Zustimmung zu selbigen gegeben. Die Familie, die wichtigsten Verwandten sowie natürlich auch die eigenen Klienten, alle waren möglichst zeitnah über den iulischen Verlust in Kenntnis gesetzt worden, bevor schlussendlich am Morgen der Beisetzung auch alle anderen, die es nicht auf anderen Wegen bereits mitbekommen hatten, vom Tod der iulischen Vestalin erfuhren.


    Während nun also sowohl auf dem Forum Romanum, als auch am jüngst errichteten Familiengrab an der Via Appia die letzten Vorbereitungen getroffen wurden, ließ sich Dives zu seiner aufgebahrten Tochter bringen. Der Weihrauch hing schwer in der Luft. Jeder im Raum musste ihn wohl nur allzu deutlich wahrnehmen - jeder, bis auf Torquata. Still und stumm lag sie, einer Schlafenden gleich, bereits auf dem tragbaren Blumenbett, welches sie bald zum Forum bringen sollte. Der Abschied nehmende Vater lächelte mit trauererfülltem Blick, während er seiner Tochter ein letztes Mal sanft über die Wange strich.


    "Torquatula.", seufzte er dabei leise und versuchte gefasst zu bleiben. Und dennoch war er irgendwie auch froh - froh, dass er sich überhaupt hier von ihr verabschieden konnte, und froh, dass er seine Tochter ein letztes Mal noch zu Gesicht bekam. Denn hier mitten in Roma war es wohl kaum denkbar, diesen toten Körper bereits vorzeitig einzuäschern. Dazu war die Urbs Aeterna einmal zu oft von verheerenden Feuersbrünsten beinahe verschlungen worden. Erst später in der Nähe des Grabmals folglich würde der Leichnam in Flammen aufgehen. Und erst später in der Nähe des Grabmals folglich wäre der Zeitpunkt des letzten Abschieds, den der Iulier sowohl fürchtete als auch herbeisehnte, gekommen.