Beiträge von Marcus Iulius Dives

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    Der hochgewachsene Nubier überlegte einen Augenblick lang. Dann nickte er langsam.
    "Denn herein du gekommst.", erklärte Wonga, während er die schwere Eisentür noch ein Stück weiter öffnete. "In Hortus gebringen dich man wird.", kündigte er anschließend an und wies kurz auf einen Sklavenburschen zu seiner linken Seite. Jener junge Unfreie sodann führte den iulischen Gast also in den Hortus...




    IANITOR - CASA IULIA

    Der iulische Quaestor hatte sich zwischen den verschiedenen Gängen der allabendlichen Cena ins Peristylium der Casa Iulia zurückgezogen. Dort vertrat er sich ein wenig die Füße und genoss die stille, die zum nachdenken anregende Ruhe, während er den überdachten Gang, der sich direkt an das Gartengrün anschloss, entlang wandelte. Der kühle Wind dieser Tage wurde dabei von den Mauern des Hauses ganz gut abgehalten, während die für diese Jahreszeit doch recht milden Temperaturen für eine beinahe noch herbstliche Atmosphäre sorgten.

    "Das kann doch nicht wahr sein, oder?!" Dives schaute ungläubig von den vorgelegten Aktentafeln zum vor seinem Schreibtisch stehenden Archivbeamten auf. "Naja, vielleicht hat man es ja einfach vergessen?", versuchte der seine Rechercheergebnisse vorsichtig zu rechtfertigen. "Vergessen. Im Senat sitzen knapp 300 Senatoren! Bist du dir da also ganz sicher, dass nicht vielmehr DU hier VERGESSEN hast, auch in die äußersten Ecken und Winkel des Archivs zu gucken, um die entsprechenden Senatsbeschlüsse zu finden?!", hakte der Quaestor energisch nach. "Ganz sicher! Ich habe zusammen mit ganzen fünf meiner Kollegen gestern des halben Tag lang das ganze Tabularium auf den Kopf gestellt auf der Suche nach den von dir geforderten Akten und Unterlagen! Und niemand von uns hat auch nur den kleinsten Anhaltspunkt gefunden!", rechtfertigte sich der Beamte daraufhin nun beinahe ebenso energisch, war er sich doch keines Fehlers senerseits bewusst. "Damit bleibt nur der eine letzte Schluss, dass wir nichts gefunden haben, weil es hierzu nichts zu finden gibt.", beteuerte er. Daraufhin lehnte sich der Iulier nachdenklich leicht zurück und ging kurz in sich.


    "Nun gut. Ich fürchte, dann werde ich um eine Mitteilung hierüber an die amtierenden Consules nicht herumkommen." Er nickte. "Ich danke dir für deine Mühen. Du kannst dich damit jetzt wieder deinen übrigen Aufgaben widmen.", verabschiedete Dives den Mann sodann, bevor er notgedrungen also einmal mehr zur Tabula greifen musste: Mal sehen, was sein consularer duccischer Mitklient dazu sagen würde...

    Da Dives selbst die Wichtig- oder Unwichtigkeit seiner Entdeckung iuristisch nicht ganz abschätzen konnte und ganz ehrlich so ganz ohne Rücksprache auch allein nicht abschätzen wollte, schickte er einen Cursor zum Wohnsitz des duccischen Consuls. Dort gab jener sodann eine Tabula ab, bevor er sich auch schon auf den Rückweg begab.


    Roma, A.D. XIII KAL IAN DCCCLXV A.U.C.

    Ad
    Consul
    Titus Duccius Vala
    Casa Accia
    Roma, Italia



    Iulius Dives Quaestor Urb. ab actis senatus Duccio Valae Consuli s.d.


    Ich danke dir sehr für deinen letzten Brief und die darin enthaltene Gratulation zu meiner Wahl und möchte dir hiermit berichten, dass ich mich bereits erfolgreich in meine quaestorischen Aufgaben von der Chronikpflege bis zur Reiseverkehrsüberwachung einzuarbeiten vermochte. Und auch in den Archiven habe ich mir bereits einen ganz guten Überblick verschafft. Leider ist genau dies auch der Grund, aus dem ich dir schreibe.


    Im Rahmen meiner Einarbeitung stieß ich unerwartet auf das Fehlen einiger Senatsbeschlüsse, begründet aller Wahrscheinlichkeit nach dadurch, dass diese Beschlüsse bisher nie durch den Senat gefasst worden sind. Nur als ein Beispiel möchte ich hier exemplarisch den fehlenden Senatsbeschluss zur Außerkraftsetzung der Lex Scholae Atheniensis anführen, wie jedoch leider mehr noch als nur dies sich aufgetan hat.
    Wohlbemerkt betone ich dabei, dass meine zusammengestellte Liste keinerlei Änderungsempfehlungen für den Senat umfasst, die nicht ohnehin schon längst dem Usus im Imperium entsprächen. Allzu große Diskussionen folglich sollten wohl im Senat nicht dazu zu erwarten sein.


    Da schlussendlich bekanntlich ein dem Senat beisitzender Quaestor selbst keine eigenen Anträge sondern jene nur über den Princeps Senatus einbringen kann, möchte ich hiermit dich als selbigen bitten, mich in meinem bescheidenen Officium im Tabularium aufzusuchen respektive mir einen Termin für ein gemeinsames Treffen in deinem Haus oder an einem anderen Ort zukommen zu lassen, auf dass ich dir meine komplette Liste an Empfehlungen darlegen und erklären kann und du zu entscheiden vermagst, inwiefern jene Punkte der Tagesordnung des Senats würdig genug sind oder nicht.


    Ich hoffe auf deine Antwort. Sei der beste und größte Iuppiter mit dir!
    Vale bene!


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    MARCUS IULIUS DIVES
    QUAESTOR URBANUS AB ACTIS SENATUS

    Nunja, es geht letztlich ja nicht ausschließlich um mich und/oder Vala. Offenkundig bin ich der erste, der die Aufgaben und Pflichten als Quaestor und den an diesem Amt hängenden Beisitzerstatus im Senat aktiv auf dargestellte "politischere" Weise zu interpretieren gewillt ist und etwas mehr damit anzufangen versucht. Vielleicht stehe ich mit meiner Auffassung alleine da. Vielleicht stehe ich mit meiner Auffassung nicht alleine da. Ich weiß es nicht. Hinsichtlich künftiger Quaestoren und deren möglicher Beteiligung an Senatsdebatten - welchen Themas auch immer - jedenfalls halte ich eine öffentliche Diskussion für zumindest nicht gänzlich grundverkehrt.

    Vorab I: Ich wollte mit meinem Beitrag im Senat niemandem auf die Füße treten. Sollte dies dennoch unbeabsichtigt geschehen sein - beispielsweise gegenüber dir, Vala -, so tut es mir ehrlich Leid und ich entschuldige mich hiermit dafür. Entschuldigung.


    Vorab II: Da ich der Meinung bin, dass eine Diskussion hierüber nicht als SimOff-Debatte in die aktuelle Sitzung - die hat schließlich ihr eigenes Thema - in den Senat gehört, eröffne ich einfach mal diesen Thread hier im SimOff-Bereich zur Spielgestaltung. Ich denke, hier passt es vielleicht ganz gut hin und ich kann auch sagen: Everybody join in, if you want. ^^



    Die IR-rechtlichen Grundlagen des Beisitzerstatus


    Im Wesentlichen erklären zwei Paragraphen des Codex Universalis den Beisitzerstatus für den Senat von Roma und zählen auf, welche Rechte ein Beisitzer des Senats hat und welchen Einschränkungen er unterliegt. Diese Paragraphen, um die Mühe des Nachschlagens zu nehmen, möchte ich im Folgenden auszugsweise in den entsprechenden Passagen zitieren:


    Zitat

    § 10 Senat
    (6) [...] Beisitzer dürfen in allen Sitzungen des Senates anwesend sein und nach Erlaubnis durch den Princeps Senatus frei sprechen. Sie können keine Anhörung zu einem Consultum Senatus einbringen und haben kein Stimmrecht in Abstimmungen.


    Zitat

    § 7 Consultum Senatus
    (2) [...] Während dieses Prozesses der Diskussion ist jeder Senator befugt und angehalten auf den Entwurf einzuwirken und Vorschläge für Änderungen oder Verbesserungen zu machen. Eine einfache Zustimmung oder Ablehnung des Vorhabens dient ebenfalls der Diskussion. An dieser Diskussion dürfen auch der Imperator Caesar Augustus und die Beisitzer des Senates teilnehmen. [...]
    (5) Stimmberechtigt sind bei der Abstimmung alle Vollsenatoren der Curie, ausgenommen sind der Imperator Caesar Augustus und jeder Beisitzer des Senates.



    Mein Schluss aus dem Beisitzerstatus und meine Interpretation vom Amt des Quaestor Urbanus ab actis senatus


    Offenkundig steht fern der bisherigen Amtsinterpretation eines Quaestors an keiner Stelle im IR-Gesetz festgeschrieben, dass ein Quaestor nur das Rederecht in Diskussionen sein Amt oder seine Amtstätigkeit betreffend erhalten darf. Die beiden hauptsächlichen Restriktionen gegenüber den Senatoren, die ich sehe, sind einerseits das fehlende Stimmrecht bei Abstimmungen sowie andererseits das fehlende Recht auf eigene Vorschläge und Entwürfe im Senat (diese haben nach §57 (1) offenkundig über den Princeps Senatus eingebracht zu werden).


    => Folglich nun interpretiere ich gerade und insbesondere für den Quaestor Urbanus ab actis senatus - der Zitat: die Senatsarchive leitete, den Kaiser über Senatsentscheidungen informierte und an der Ausarbeitung der senatus consulta mitarbeitete - nicht nur das Recht, sondern gewissermaßen sogar die Pflicht dazu, sich an den Diskussionen im Senat - zu welchem Thema auch immer - zu beteiligen, um seinem Amt gerecht zu werden. In der Tat handelt es sich hier bei meinem Zitat um eines aus der Theoria Romana, was meine Amtsinterpretation in der Folge durchaus nicht ausschließlich auf die IR-Gesetze fußt. Doch ich hoffe, man mag mir ebendies nachsehen.


    Schlussendlich noch ein Wort zur Redeerlaubnis durch den Princeps Senatus: Abermals verweise ich hierzu in die Theoria, wo der tradierte Ablauf von Senatssitzungen doch recht ausführlich beschrieben steht. Unter anderem wird dort beschrieben, dass vor der Abstimmung (discessio) und folglich also im Rahmen der Diskussion und Meinungsabgabe (sententia) letztere nach einer strikten Rangordnung zu erfolgen hatte. Historisch ist das natürlich gut und schön. Für uns hier im IR hingegen ist dies aus trivialen Gründen doch nur äußerst wenig praktikabel uind wird entsprechend auch nicht praktiziert. In ähnlicher Weise allerdings halte ich auch - obgleich sogar SimOn im IR-Gesetz festgeschrieben - eine ständige Nachfrage des Beisitzers um Erlaubnis für einen Redebeitrag für suboptimal und eher weniger praktikabel. Daher war meine ursprüngliche Überlegung gestern auch eigentlich, dass ich in meiner ersten Beisitzer-Wortmeldung deutlich mache, dass ich gemäß der Vorschriften erst formal um die Redeerlaubnis bitte, bevor ich etwas sage. In allen weiteren Beisitzer-Beiträgen hingegen hatte ich vor, ebendies stillschweigend als vorausgesetzt anzusehen und einfach so mitzureden, falls ich meine, irgendetwas beitragen zu können. Stattdessen nun allerdings scheint es so, dass mein erster derartiger Beitrag zugleich auch mein letzter als Beisitzer sein muss, da ich mir nicht sicher bin, inwiefern es so gern gesehen wird, wenn Dives fortan nur nonverbal in seinen Gedanken mitdiskutiert...



    Soweit meine Rechtfertigung und Meinung zu dieser Sache. Nun seid ihr alle gerne dazu eingeladen, mir zuzustimmen, mich zu korrigieren, mir zu widersprechen oder mir und uns allen schlicht und einfach eure Sicht der Dinge darzulegen.

    Zitat

    Original von Gorgus
    Währenddessen hatten sich von der Taverne eine Traube Menschen angesammelt. Man befand sich hier in der SUBURA. Da waren ein Tribun, ein Unteroffizier und sieben einfache Milites keine ganze Legion. Die Pfiffe von Gorgus - zwei - an der Zahl hatte man auch im unmittelbaren Bereich an der Taverne wahrgenommen. So befanden sich in der Menschentraube auch zwielichtige Gestalten, denen Gorgus nicht unbekannt war.


    Man befand sich hier in der Subura, in der Tat. Und in der Tat war der Ruf dieses Viertels gewiss nicht der beste. Allerdings glichen die Verhältnisse in der Subura auch bestimmt nicht jenen auf dem Aventin mit seinen mächtigen Banden! Hier in der Subura konnte man gar als Patrizier edler Abstammung seine Kindheit verbringen, ohne dass man sich zwangsläufig als Opfer eines Gewaltverbrechens wiederfand. Der vergöttlichte Caesar selbst hatte es vor zwei Jahrhunderten vorgemacht. Und solange das Licht der Sonne die Straßen und Gassen dieser wie jeder anderen Gegend Romas beleuchtete, solange waren die Straßen Romas auch weniger durch Mörder und Totschläger als vielmehr vor allem durch trickreiche Diebe unsicher - in der Regel jedenfalls. So entsprechend fürchtete sich der berittene Tribun zwischen seinen beiden Milites auch nicht im geringsten vor der kleinen Menschentraube, die sich allmählich wohl aus Neugierde ob des wohl Geschehenen bildete.


    "Bürger Romas fürchtet euch nicht!" Denn Panik war doch stets leider nur wenig vereinbar mit der Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung. "Ich bin Marcus Dives von den Iulii Caepiones, Tribunus der zwölften Cohors Urbana und ich versichere euch, dass meine Männer - starke Soldaten, ehrenhafte Urbaniciani, die bewaffnete Elite Romas (!) - die Lage vollständig unter Kontrolle haben!" Auch in diesem Punkt hatte der Iulier doch wenig Zweifel. Fünf Milites und ein Unteroffizier sollten wohl gerade noch so mit einer Kneipenschlägerei oder was-auch-immer fertig werden können. "Es gibt also keinen Grund zur Sorge! Der respektive die Aufrührer werden just in diesem Augenblick festgenommen und verhaftet, auf dass ihr alle hier auch in der Subura in Sicherheit und Frieden das Recht, die Ordnung und das Gesetz Romas genießen könnt!" Tja, spontane kleine Reden zu schwingen, dazu war Dives durchaus in der Lage. "Nur macht den Weg frei, um die Arbeit meiner Männer nicht zu behindern, und tretet um eurer eigenen Sicherheit und Unversehrtheit Willen nicht zu nah!" Man wusste ja nie. "Nährt sich jemand dem Eingang der Taverne zu weit, gibts eine Warnung. Wer darauf nicht reagieren sollte, stellt sich der Staatsgewalt in den Weg und ist ebenfalls festzunehmen.", gab der Iulier seinen beiden Milites in leiser Art und Weise zu verstehen, wie einfach die Situation hier war: Die Urbaner waren Roma, waren der Staat, waren das für Recht und Ordnung nötige Gesetz. Und wer nicht wollte, dass morgen eine ganze Kohorte die Staatsmacht mit allem Nachdruck auch in der Subura durchsetzte, der würde sich heute an die entschlossenen Worte des iulischen Tribuns halten!




    DECURIO - OSTIA
    TUTOR - IULIA TORQUATA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Als Quaestor, der er in diesem Amtsjahr nun also war, besaß Dives nach §55 Absatz 10 des Codex Universalis das Recht darauf, den Sitzungen des Senats als Beisitzer beizuwohnen. Als Iulier, der er nicht erst seit dem Schwur des Amtseides sondern bereits seit seiner Geburt war, bedeutete dieses Recht auf den Beisitz für Dives allerdings zugleich auch die Pflicht dazu. So in der Folge also hatte der beisitzende Magistrat, der sich durch diesen Eifer bereits vor einer etwaigen Berufung in dieses edle Gremium ein wenig Routine im Senator Sein verschaffen wollte, bereits zu Beginn der Sitzug einen der billigen (Steh-)Plätze eingenommen und verfolgte nun zunächst nur aufmerksam beobachtend das politische Geschehen...
    Es kam jedoch der Punkt, an welchem auch er einen kleinen Wortbeitrag zu dieser Diskussion beisteuern wollte. Doch durfte er dies überhaupt? Der §7 Absatz 2 des Codex Universalis erlaubte zumindest formal die Teilnahme eines Beisitzers an der Diskussion, während der §10 Absatz 6 nahelegte, dass man als Beisitzer nur ganz konkret durch den Princeps Senatus, welcher wiederum nach §57 Absatz 2 in speziell diesem Fall wohl der amtierende Consul Duccius wäre, das Rederecht eingeräumt bekommen konnte. Entsprechend also ließ der Iulier es auf einen Versuch ankommen und bemühte sich darum, sich nonverbal beim Duccius bemerkbar zu machen, auf dass man ihn reden ließe.


    Sim-Off:

    Ich hoffe, es ist okay, wenn ich im Folgenden dennoch schon mein Garum dazugebe.
    Es war mir nur ein Anliegen, meine Wortmeldung als Beisitzer wenigstens einmal abzusichern.


    "Patres Conscripti. In der Tat möchte auch ich dem Senator Aurelius wie ebenso natürlich dem Consular Purgitius darin zustimmen, dass nicht ohne Grund - und mein eigenes Decemvirat liegt bekanntlich noch nicht sehr fern - den Decemviri wie auch ihrem übergeordneten Praetor gewisse finanzielle Einblicke in die Familien Hinterbliebener verwehrt bleiben. Denn die finanziellen Angelegenheiten der Bürger und ihrer Familien haben tatsächlich auch meines Erachtens nach in solcher Öffentlichkeit nichts verloren.", begann Dives hier bewusst mit Worten der Zustimmung. "Entsprechend jedoch muss es, wie Consular Purgitius ebenfalls bereits anführte, auch meiner Ansicht nach möglich sein, dass Familienerbstücke wie Schmuck, Glas oder Keramiken als ebensolche in den Familien bleiben." Der Iulier machte eine Zäsur.
    "Allerdings meine ich, dass das Problem und das Anliegen dieses Vorschlags des Senators Germanicus wohl eigentlich auch weniger irgendein Brot oder Wein ist, der verderben könnte. Beides kann ein Erbe ohne weiteres im Privaten verbrauchen oder bei einer öffentlichen Veranstaltung spendend unters Volk bringen. Das eigentliche Problem sind die Mienenrechte, Lizenzen und Zölle, die Rohstoffe wie auch Zwischenprodukte, mit denen ein Erbe - und im Übrigen wohl auch eine Wohnsitzgemeinde wie beispielsweise Ostia, wie ich aufgrund meines eigenen Lebenslaufes zu sagen vermag - im Allgemeinen doch nur recht wenig anfangen kann. Im Gegenteil entstehen durch diese Waren hauptsächlich Kosten zum Beispiel für das Lagern." Der Iulier wiegte seinen Kopf leicht. "Ein gänzlich rationaler Erbe ohne passenden eigenen Betrieb müsste am Ende wohl den Entschluss zur Vernichtung solcher Waren fassen. Da stellt sich jedoch die Frage: Kann es im Interesse Roms sein, dass Wirtschaftsgüter und Warenwerte einfach so verbrannt werden?" Eigentlich wohl kaum. Man müsste folglich handeln, wie Sedulus hier richtig erkannt hatte. Nur müsste dieses Handeln vielleicht nicht ganz so allumfänglich wie vorgeschlagen sein - um nicht etwa den falschen Eindruck der Geldmacherei im Volk zu erwecken.


    "Ich persönlich in aller Bescheidenheit würde dafür plädieren, dass eine Lösung im Zusammenspiel mit der Finanzabteilung der Administratio Imperatoris gefunden wird. Der Grund hierfür ist dabei ganz einfach jener, dass es meines Erachtens nach auch der Pasceolus Imperialis ist, der gemäß Paragraph 5 Absatz 2 der Lex Mercatus zur Vorbeugung von Kartellen für eine staatliche Warenproduktion sorgt." Dives gab den Senatoren einen kurzen Moment, um dieses Argument nachzuvollziehen. "Der Staat muss folglich über die Möglichkeit der Nutzung aller dieser Rohstoffe und Zwischenprodukte verfügen, nicht wahr? Warum also nicht sollte zur Ausnutzung des kompletten Bestandes aller römischen Wirtschaftsgüter - in anderen Worten also: damit nichts weggeschmissen wird - die Möglichkeit dazu geschaffen werden, dass man explizit geerbte Mienenrechte, Lizenzen und Zölle sowie Rohstoffe und Zwischenprodukte zum staatlich empfohlenen Preis an den Pasceolus Imperialis abtreten kann, sofern man sie nicht selbst durch entsprechende Betriebe zu nutzen oder zu verkaufen vermag?", beendete Dives seinen Beitrag mit einer Frage und atmete erst einmal erleichtert auf.

    Der Amtseid war kaum geleistet, da machte sich der frisch gebackene Quaestor Urbanus ab actis senatus auf den Weg und begab sich an seine neue Wirkungsstätte Nummer eins - ins Tabularium! Dort sodann ließ sich der iulische Vorsteher der Senatsarchive erst einmal etwas herumführen durch die verschiedenen Bereiche und Abteilungen, in denen überall fein sortiert in den Regalen die Schriftrollen steckten. Dabei lagerten hier die Sitzungsprotokolle des Senats, chronologisch sortiert nach Sitzungsdatum und jeweiligem Tagesordnungspunkt; und dort archivierte man die Senatus Consulta, ebenfalls äußerst penibel nach einem über 100 Jahre alten System. Dazu gab es diverse Schreibstuben, in welchen fleißige Mitarbeiter eifrig mit dem Kopieren benötigter Akten beschäftigt waren oder irgendeiner anderen Archivtätigkeit nachgingen. Und selbstredend hatte auch der Quaestor Urbanus ab actis senatus als Vorsteher der Senatsarchive ein bescheidenes - es war dennoch kein Vergleich zum decemviralen Officium in der Basilica Ulpia (!) - Amtszimmer. Auf dem blank polierten Täfelchen neben der Tür war bereits zu lesen:



    MARCVS IVLIVS DIVES


    • Quaestor Urbanus ab actis senatus •



    "Nun dann.", sprach der Magistrat sich selbst zu und atmete noch einmal entspannt durch. "Dann?", echote sein einweisender Begleiter unvermittelt mit einem erwartungsvoll fragenden Unterton. "Dann benötige ich eigentlich nur noch eine Liste aller hier in Benutzung befindlichen Passierscheine samt den Angaben dazu, wo und von wem und unter welchen Voraussetzungen man diese bekommt, und ich wäre bereit, mich in meine Aufgaben einzuarbeiten.", beantwortete Dives und erntete dafür zunächst nur ein überaus breites Grinsen. Dann rollte sein Gegenüber mit den Augen. "Also Passierscheine haben wir hier eigentlich gar nicht..." Oder vielleicht doch? "...also, bis auf den Passierschein A38 natürlich. Und für dessen Vergabe bist du jetzt zuständig!", streckte der Archivbeamte dem nicht nur auf die Farbe seiner Augen bezogen blauäugigen Iulier verbal die Zunge heraus, bevor er schleunigst das Weite suchte - und in dem verwinkelten Labyrinth aus Regalreihen so schnell für den neuen Quaestor auch kaum mehr zu finden sein würde. Elanentleert betrat Dives anschließend sein neues Officium...


    Sim-Off:

    Merke: Hier spaziert so schnell jetzt niemand mehr einfach so rein und raus, solange er keinen Passierschein von mir hat! ^^

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    Sim-Off:

    Tut mir Leid! Ich hatte eine unerwartet stressige Woche...


    Der hochgewachsene Nubier, just zuvor mit einem jener menschlichen Geschäfte beschäftigt gewesen, mit denen man zwangsläufig in Anschluss an die Nahrungsaufnahme irgendwann einmal beschäftigt war, konnte folglich nicht ganz so zeitnah wie gewohnt dem Klopfen an der Porta antworten. Wer erwartete zudem auch nach Sonnenuntergang noch irgendeinen Besuch?
    "Salve.", grüßte Wonga nach dem Spalt weiten Öffnen der Eisentür aufgrund seiner Gedanken vergleichsweise misstrauisch in die Abenddunkelheit hinaus. "Was du willst?", beschränkte er sich hernach sodann ganz und gar auf das Wesentliche, während er sich innerlich bereit zu machen versuchte für das, was ihn im Folgenden hier nun alles erwarten könnte...




    IANITOR - CASA IULIA

    Mir fiel gerade auf: Der hier getätigte Vorschlag, im Tabularium unter "Gesetze > Überliefertes Recht" einen Abschnitt namens "Zutrittsregelung zum Atrium Vestae" einzufügen, welcher gleich den anderen dortigen Abschnitten lediglich in die Theoria Romana verweisen soll, ist bisher noch nicht umgesetzt. Dies wiederum, und genau deshalb fiel es mir ins Auge, macht ein Verlinken von der Chronik direkt zur gesetzlichen Neuerung im Tabularium leider etwas schwer... ^^


    Edit: Und hier ist bei der Rekronstruktion der Beiträge nach dem Servercrah offenkundig der erste zu sehende Beitrag (Zeitstempel: 20.03.2003) vermutlich so 10 Jährchen zu weit in die Vergangenheit datiert.

    Da er schon beim letzten Mal den vor Amtsantritt zu schwörenden Amtseid auswendig gekonnt hatte, war es selbstredend keine große Schwierigkeit für den iulischne Quaestor designatus gewesen, auch für seinen zweiten derartigen Auftritt auf dem Forum Romanum den gesetzlich vorgeschriebenen Eid auswendig zu können. - Und von Gesetzlichkeit gesprochen, hatte sich Dives in der Tat im Anschluss an den Kommentar seines Verbündeten Lepidus, dass man zu gegebener Zeit vielleicht einmal etwas an den Amtsbeschreibungen im Codex Universalis tun sollte, auch einmal mit diesen ein wenig genauer auseinandergesetzt. Ganz zweifellos erachtete sich der Iulier dabei kaum als Rechtsexperten - uns erst recht keinen der Größe seines vinicischen Patrons -, doch schien ihm dennoch, dass Lepidus durchaus nicht Unrecht hatte: Schon im Paragraphen 51 über die beiden Consules stand im vierten Absatz schließlich geschrieben, dass die Consuln öffentlich vom Imperator Caesar Augustus ernannt würden. Ferner hieß es, dass einer der neuen Consuln sodann die übrigen Magistrate für das neue Amtsjahr ernannte.
    Und wie sah die Realität aus? Der Augustus war bislang nicht zu sehen und würde - denn wann hatte ein Kaiser zuletzt öffentlich die Consuln ernannt - heute auch bestimmt nicht mehr hier erscheinen. Nicht zuletzt hatten auch weder der Kaiser noch die frisch gewählten Consules ja überhaupt auch die Chance dazu, ihren Pflichten entsprechend ebendieses Passus nachzukommen. Stattdessen schließlich verkündete ein Schriftstück im Namen des gesamten Senats sowie des römischen Volkes sämtliche Magistrate vom Consul bis zum Vigintivir für das bevorstehende Amtsjahr. - Der logische Schluss ob dieser sich immer weiter festigenden Praxis lag nah, dass der entsprechende Absatz im Codex Universalis folglich schlichtweg von der gängigen Praxis, von der Realität überholt worden war. Über kurz oder lang, war deshalb auch Dives überzeugt, mussten Veränderungen der Amtsbeschreibungen auch im Codex Universalis zwangsläufig erfolgen. - Doch bis dahin schwor der Iulier, wenn schon nicht nach der theoretisch vorgeschriebenen Art, dann aber eben immerhin nach gängiger Praxis seinen obligatorischen Amtseid:



    "Ego, Marcus.. Iulius.. Caii filius.. Esquilina tribu.. Dives, hac re ipsa decus Imperii Romani me defensurum, et semper pro Populo.. Senatuque.. Imperatoreque Imperii Romani acturum esse.. sollemniter iuro."


    "Ego, Marcus Iulius Dives, officio.. Quaestoris Urbani ab actis senatus Imperii Romani.. accepto, Deos.. Deasque.. Imperatoreque Romae in omnibus meae vitae publicae temporibus me culturum, et Virtutes Romanas publica.. privataque vita me persecuturum esse.. iuro."


    "Ego, Marcus Iulius Dives, Religioni Romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius statum publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat.. iuro."


    "Ego, Marcus Iulius Dives, officiis muneris.. Quaestoris Urbani ab actis senatus me quam optime functurum esse.. praeterea iuro."


    "Meo Civis Imperii Romani Honore, coram Deis.. Deasque Populi Romani, et voluntate.. favoreque eorum, ego munus.. Quaestoris Urbani ab actis senatus una cum Iuribus, Privilegiis, Muneribus et Officiis comitantibus.. accipio."



    Dass der Senat ihm in der finalen Abstimmung mit einer Mehrheit von knapp 86 Prozent die Aufgaben und Pflichten eines Quaestor Urbanus ab actis senatus zugeteilt hatte, darüber selbstredend war Dives - offenkundig - vor seinem Schwur natürlich in Kenntnis gesetzt worden.

    "Glaube mir, Lepidus, ich bin mir zweifelsohne über dieses anzustrebende Ziel bewusst und im Klaren. Die Frage jedoch ist vielmehr, auf welchem Weg ich optimalerweise dieses Ziel auch erreiche.", erklärte Dives den Knackpunkt aus seiner Sicht. "Ich vermag meiner Frau schließlich kaum den Geldhahn zudrehen zu können, hat sie es doch von Beginn an stets vermieden, von meinen Finanzen überhaupt abhängig zu sein. Stattdessen erwirtschaftet sie sich ihr eigenes Vermögen, hat ihren eigenen Patron und erlangte gar selbst den Ritterring. Ihre staatliche Anstellung zudem macht es mir reichlich schwer, Maßnahmen wie Hausarrest oder ähnliches zu ergreifen, wie wir zudem wohl beide wissen, dass sich auch Fausta wohl ebenso wenig würde dauerhaft einsperren lassen wie deine Schwester.", konnte er sich diesen dezenten Hinweis nicht verkneifen, während er hoffte, dass auch Lepidus sah, dass die Tiberia wenigstens finanziell noch durchaus an Lepidus gehangen hatte. Faustas Lage war dahingehend eine für sie selbst bessere, in der Dives das Nachsehen hatte. "Den einzigen Trumpf, den ich hier großartig in meinen Händen sehe, ist derzeit wohl meine Karriere. Denn wenn ich aufsteige und einen weiteren Schritt im Cursus Honorum gehe, dann steigt natürlich auch sie als meine Frau mit mir auf. Falle ich hingegen, dann... stolpert auch sie." Dives ließ eine kurze Pause.
    "Doch wie vermittle ich diese Logik in einprägsamer Art und Weise einer Frau, die so fern jeder offenkundigsten Logik - denn meine jahrelange Verbindung mit Sedulus war und ist ja kein Geheimnis - diesen dennoch in getaner Weise angeht?" Oder sah der Tiberier hier doch noch einen weiteren Trumpf in den iulischen Ärmeln? "Was mehr vermag ich zu tun, als an ihre Vernunft zu appellieren; als auf die Mitteilungsbereitschaft meiner Freunde und Verbündeten zu hoffen und zu vertrauen; als im Konfliktfall rechtzeitig informiert vermittelnd einzugreifen, BEVOR es zur Eskalation kommt?" Wenn Lepidus etwas wusste, dann wäre Dives hier ganz Ohr.

    Die Frage seines Großonkels, wäre diese rhetorisch gemeint oder auch nicht, nahm Dives zum Anlass für noch ein paar beruhigende Worte:
    "Ich denke kaum, dass du morgen folglich besser den Mund halten solltest, sondern ich denke gar im Gegenteil, dass der Senat in seiner Weisheit einst nicht ohne Grund unter anderem eben auch einen Ritter als Mitglied des Consilium Ulpianum sehen wollte, wie für speziell dieses erste Consilium Ulpianum auch ganz gewiss nicht grundlos dein Name aufgekommen sein wird. Und wenn der Kaiser offenkundig ein entsprechendes Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten hat; und wenn auch ich dieses Vertrauen teile - und das tue ich in der Tat bedingungslos voll und ganz -, dann sehe ich keinen Grund, aus dem du nicht ebenfalls Vertrauen darin haben solltest, die richtige Entscheidung zu gegebenem Zeitpunkt schon zu treffen!", bekundete der Iulier, dem es durchaus nicht unwichtig war, dass man sich gerade vor dem Augustus keineswegs unter Wert verkaufte und unsicherer auftrat, als man es eigentlich sein musste. "Die Richtlinien werde ich dir gerne im Anschluss an unser Gespräch zukommen lassen.", erklärte er dann und schloss diese Thematik für seine Begriffe damit also erst einmal ab.


    Sim-Off:

    Im Folgenden dreh ich mal etwas an der Uhr und vermisch die Zeitebenen ganz leicht. Ich hoffe, das ist okay für dich.


    "Die Kinder? Nun, Marc geht es gut. Er wächst und gedeiht und seine Milchmutter Licinia Lupa meint, dass er auch schon nicht mehr ganz so oft nachts aufwacht. Ferner hat mich Fausta überzeugt, dass wir mittlerweile doch schon so lange nichts mehr von Tante Livilla gehört haben, dass wir ihr Zimmer etwas umgestaltet haben. Es liegt ja im Prinzip direkt neben unserem Cubiculum, nur durch die Treppe von diesem getrennt. Für Marc ist es daher wirklich optimal, solange Tante Livilla nicht da ist.", rechtfertigte Dives seine Entscheidung, obgleich ebendiese noch gar nicht angegriffen worden war. "Wenn Livilla irgendwann wiederkommt, dann werde ich natürlich schauen, wie wir auch mit ihr zusammen eine angemessene Lösung finden." Doch mit etwas Glück blieb Livilla ja noch ein paar Jährchen länger dort, wo auch immer sie sich gerade aufhielt. So wirklich vertiefen wollte Dives diese Thematik jedoch nicht.
    "Ansonsten habe ich meinen Plan, von dem ich dir schrieb, in die Tat umgesetzt und mich zum Quaestor Urbanus ab actis senatus beworben. Eine entsprechende Rede dazu habe ich auch schon in der Curia Iulia gehalten und dieser Tage, wenn ich richtig informiert bin, dürften die hohen Senatoren wohl darüber befinden, in genau welche Quaestur sie mich stecken.", erklärte er dann. Dass er den Wahlgang offenkundig erfolgreich bestanden hatte, ließ er seinen Großonkel dabei bewusst nur zwischen den Zeilen wissen. Vielleicht lenkte es seinen Gegenüber ja genügend ab, dass ihm nicht auffiel, dass Dives zwar über den kleinen Marc, nicht jedoch auch über Torquata gesprochen hatte auf die Frage nach den beiden Kindern. "Aber sag, wie geht es dir sonst so und wie schlägt sich dein Sohn in der Lokalpolitik Mantuas?"

    Zitat

    Original von Decima Messalina
    Dabei fiel ihr auf, dass Dives fast genauso gut roch wie es die damalige Blume in Ostia tat. Irgendwie komisch... weil eigentlich war sie das nur von ihresgleichen gewohnt. Wobei, ihr Onki Serapio tat es nicht anders. Die beiden schienen wohl eine Gemeinsamkeit zu haben. Ob die beiden einfach nur ein Faible für Blumen hatten? Oder lag es an etwas ganz anderem.


    In der Tat hatte der Iulier zum heutigen Anlass, wo man erwartungsgemäß gar auf den Augustus persönlich treffen würde, ganz besonders darauf geachtet, dass er nicht nur äußerlich gut aussah und gut gekleidet war, sondern dass er unter anderem eben auch gut roch. Allerdings, wer tat dies hier und heute nicht? Und noch viel wichtiger, was verriet einem die Tatsache, dass jemand gut roch?
    Dives selbst vertrat hier - wohl weil er nicht selten direkt oder indirekt zu den von solchen Vorurteilen Betroffenen zählte - eine durchaus recht rigorose Einstellung, die da lautete: Wer stets gut roch, der mochte es offenbar stets gut zu riechen. Nicht mehr, nicht weniger. Jeder andere gezogene Schluss war in seinen Augen schlicht ein Vorurteil. Denn so wie eine Person, die stets sehr schnell sehr laut wurde, vielleicht cholerisch sein mochte, deshalb jedoch noch lange kein wilder Schläger war, der andere aus Spaß an der Freude verprügelte, so mochte ein stets gut riechender Mann vielleicht etwas sinnlicher veranlagt sein. Doch gewiss nicht jeder sinnlich veranlagte Mann teilte sein Bett mit anderen Männern, wie auch bei weitem nicht jeder Schwule sonderlich sinnlich veranlagt war...
    Und obgleich er selbst durchaus das eine oder andere Klischee und Vorurteil erfüllte - im Geheimen sogar bei dem einen oder anderen Vorurteil Spaß daran hatte und Stolz darauf war, es zu erfüllen -, so verteidigte er in diesem Zusammenhang dennoch stets die Definition und Logik! Wenn man also - wie man es nun einmal tat - gleichgeschlechtliche Liebe als Liebe zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlechts definierte, dann waren auch nur genau dies die Voraussetzungen dafür: Zwei Menschen des gleichen Geschlechts, die einander liebten. Ob eine der beiden Personen dabei besonders extrovertiert war, viele Ketten, Ringe und sonstigen Schmuck trug, sich in auffälligen Farben kleidete und gut singen konnte spielte dafür also genauso wenig eine Rolle, wie Augenfarbe, Hautfarbe, Frisur und die Form und Länge des rechten Ohrläppchens.


    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Vielleicht sollten wir mal ein Proberennen veranstalten und unsere Fahrer gegeneinander antreten lassen. Iulius Dives als mein Vize wird dies sicherlich in die Wege leiten.


    "Vielleicht, ja." Dives rang sich ein etwas unglückliches Lächeln ab bei dem Vorschlag seines Princeps Factionis. Denn ein Trainingsrennen zwischen Veneta und Aurata hielt der Iulier in der Tat für keine sonderlich gute Idee - und das hatte nichts damit zu tun, dass er womöglich die Anhänger der Goldenen nicht leiden könnte. Im Gegenteil verband ihn persönlich doch mit Lepidus eine Bündnis, mit seinem Neffen Decimus Aquila Verwandtschaft sowie mit Decimus Livianus und Serapio... zumindest auch irgendetwas von Hass und Abneigung Verschiedenes. Doch gänzlich unabhängig von seinen persönlichen Befindlichkeiten - um selbige ging es hier schließlich nicht - waren in seinen Augen doch die Befindlichkeiten der blauen Anhängerschaft, die bis zum heutigen Tage stets eine gewisse auf Gegenseitigkeit beruhende Feindschaft insbesondere zu den Goldenen pflegte. War es da also wirklich eine so gute Idee, wenn man nun ausgerechnet mit der Aurata ein Trainingsrennen veranstaltete? Oder lief man nicht vielleicht besser, wenn man ein gemeinsames Trainingslager auch weiterhin lieber in Kooperation mit der Russata durchführte und sich emotionsgeladene Duelle mit den Goldenen und den Grünen für die tatsächlichen Rennen aufsparte?
    "Aber ich muss zugeben, dass ich hier und heute doch kaum einen Kopf für derartige Ideen habe. Viel zu sehr beschäftigt mich zum Beispiel die Frage, über welche Kandidaten wir hier sicherlich gleich diskutieren werden.", lenkte der Iulier sodann bewusst von diesem für sein Befinden etwas unglücklichen Thema ab. "Sedulus, als Senator müsstest du doch eigentlich die Namen im Großen und Ganzen schon kennen, oder?", hakte er durchaus auch mit gewisser Neugier nach, während er hoffte, dass die Idee eines gold-blauen Trainingsrennens so möglichst schnell wieder vergessen werden würde...

    Primum: Ich würde gerne den SimOff-Kurs Militär II absolvieren, bitte. Danke.


    Secundum: Müssten die IDs, denen der SOK Militär II anerkannt wurde, nicht auch nach Vorbild der übrigen SimOff-Kurse (Religion I & II sowie Wahlrecht I & II) auch den SOK Militär I anerkannt bekommen? Nicht, dass es mich betreffen oder einen signifikanten Unterschied machen würde... aber wer den SOKR II besteht, der behält ja auch den SOKR I in der Signatur, wie Absolventen des SOKW II gleichsam auch den SOKW I in ihrer Signatur behalten. Unterm Strich gesagt bin ich wohl einfach neugierig, wie dies also nun beim SOK Militär I & II gehändelt werden soll.


    Tertium: "Der Sim-Off-Kurs Militär I befasst sich mit allgemeinem Wissen über die römische Armee, die der interessierte Römer wahrscheinlich im Laufe seiner Jugend aus dem Alltag erfahren konnte." (Zitat aus dem Tabularium) müsste richtig wohl eher folgendermaßen lauten: "Der Sim-Off-Kurs Militär I befasst sich mit allgemeinem Wissen über die römische Armee, das der interessierte Römer wahrscheinlich im Laufe seiner Jugend aus dem Alltag erfahren konnte." Denn das Bezugswort ist wohl weniger die Armee als vielmehr das Wissen (über die Armee).

    Vorab: Ich war mal so frei und habe die Stadtwache den Vierfach-Post auf eine Antwort kürzen lassen. Du bist mir hoffentlich nicht böse, aber das ist einfach übersichtlicher. ;)
    (Bevor du dich jetzt entschuldigst: Das musst du nicht. Glaub mir, ich kenn das auch gelegentlich mit diesen fiesen Tücken der Technik... ^^)


    Was dein eigentliches Anliegen angeht, bleiben mir dann an dieser Stelle nur noch zwei Sachen zu sagen:
    1. Da 'vor Jahren' ja eine mitunter recht dehnbare Formulierung ist, möchte ich doch mit Verweis ins Tabularium darauf hinweisen, dass die Zweige der Iulii Caepiones und Iulii Curiones ausdrücklich keine Nachfahren der Iulii Caesares sind. Die Caepiones haben ihr Bürgerrecht lediglich vom vergöttlichten Iulius Caesar erhalten; die Curiones vom vergöttlichten Augustus. Deshalb tragen die Männer und Frauen dieser Zweige den Namen Iulius beziehungsweise Iulia zur Ehren Caesars / Augustus. Eine Verwandschaft zu den Caesares indes besteht hier ausdrücklich nicht.
    2. Wenn du trotz oder gerade wegen des vorangegangenen Punktes auch weiterhin Stilo einen Iulier sein lassen möchtest - eine kurze Antwort darauf wäre für die Stadtwache sicherlich ganz schön -, dann seist du hiermit herzlich in der Gens Iulia willkommen geheißen!


    Vale bene,
    MID