Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Cluvius Philonicus, Cluvius Philonicus, Cluvius... Nein, da klingelte kein Glöckchen bei Dives bezüglich dieses Namens, sodass die nachdenklich etwas zusammengezogenen Augenbrauen des Iuliers für den Moment noch einen kleinen Augenblick länger nachdenklich zusammengezogen blieben. Um eine Information immerhin wurde er sodann mit dem nachfolgenden Satz reicher: Der Cluvier schien ziemlich sicher nicht von der Tiberia, einer Frau, zu kommen... sofern diese nicht verdeckt oder im Auftrag ihres Bruders gehandelt hatte und der Bote hier nun Bezug auf 'einen Freund' Lepidus nahm. Aber um derart viele Ecken, wie man für diese Possibilität denken musste, erschien dieselbe wohl vergleichsweise unwahrscheinlich zu sein. Doch wer nun sollte dann der persönliche Botschaft schickende Freund dieses Cluvius sein? Wer sonst hätte Grund dazu?
    Der Bote mit der hohen Stirn präsentierte das Geschenk, die vermuteten und zugleich doch ganz und gar unerwarteten Blumen. Denn mitnichten war dies ein sonderlich hübsch geratener Strauß. Die Mundwinkel des Iuliers senkten sich bereits beim ersten Blick auf die teils unechten, teils verdorrten und teils auch einfach nur durch die vielen aggressiven Stacheln unschön anzusehenden Blüten und Pflanzen. Und keinen Wimpernschlag später war ihm sodann auch ohne jeden Zweifel glasklar, welchem Absender er diesen Gruß zu verdanken hatte: Faustus - jenem, den er einst im Theater zu Ostia selbst blumig begrüßt hatte; jenem, der ihn bei seinen Feierlichkeiten zum Festtag der Fors Fortuna ebenfalls mit einem Kranz aus Blumen geschmückt hatte; jenem, dem es wohl durchaus zuzutrauen war, dass er mit diesem widerlichen Strauß die zuvor doch überaus schöne Erinnerung an die floral gesprochenen Worte bewusst zunichte machen wollte.


    Dives blickte an dem kunstvollen Arrangement vorbei zu Boden, während die Denkfalte von seiner Stirn verschwand. Anschließend schloss er für einen kurzen Moment seine Augen, ganz als könnte er dadurch seine schönen Erinnerungen schützen und bewahren vor diesem üblen Angriff: Narzissen, das wusste wohl jeder, waren DAS Symbol der Eitelkeit. Wer kannte nicht die Erzählung vom über alle Maßen schönen Narcissus, der jede Verehrerin und jeden Verehrer gleichermaßen herzlos zurückwies und letztlich allein, verliebt nur in sein eigenes Spiegelbild, starb? - Eine weiße Narzisse, makellos, hübsch und rein, doch dabei unecht, leblos und einsam bis an ihr Ende.
    Die roten Rosen als DAS Zeichen der Liebe waren indes genauso vertrocknet und verdorrt wie die weißen Zeus-Blumen, die als Symbol des Noch-zu-haben-seins wohl am Anfang nicht nur der gemeinsamen Zeit von Dives mit Faustus standen. Dazu die Brennesseln, Diesteln und Belladonnae, bei denen es schon zu wissen reichte, dass sie teils überaus stachlig, teils überaus giftig und teil gar beides zusammen waren... ganz zu schweigen vom nicht einmal mehr ansatzweise positiv interpretierbaren Schierling, welcher inform des sicher gut bekannten Schierlingsbechers weit mehr als nur eine handvoll Menschen ihr Leben gekostet hatte.


    "N..nun denn.", sprach der Iulier, nachdem er seine Augen wieder geöffnet und seinen Gegenüber nach einem kurzen Hochziehen der eigenen Nase erneut angeblickt hatte. Mit bereits in Ansätzen glasigem Blick nahm er den Strauß entgegen und schloss beim Umfassen desselben noch einmal einen Wimpernschlag lang die Augen. Die Brennesseln brannten in seiner Hand. Dives atmete noch einmal tief ein, wobei ihm nun auch der Duft der vermutlich nur einparfumierten Narzisse in die Nase stieg. "S..so sage mir, w..was du zu sagen hast.", bat er den Cluvier hernach mit einem Lächeln, das man schon aktiv suchen musste, um es zu finden. Gegen seine bereits vor Angst vor dem noch Kommenden und Bevorstehenden leicht bebenden Lippen biss er sich sodann von innen auf selbige. Warum? - Er hatte nicht vor, diesem fremden Cluvius gegenüber noch zur Gänze sein Gesicht zu verlieren. Und nicht zuletzt gönnte er auch Faustus die vermutliche Genugtuung aus seiner Tat nicht.

    Die iulisch-sergischen Hochzeitsgäste, in anderen Worten also Dives und seine Frau Fausta, kamen aus dem Feiern allem Anschein nach kaum heraus: Sie waren eingeladen (und anwesend) gewesen beim duccisch-tiberischen Eheschluss am zwölften Tag vor den Octoberkalenden, bei der gestrigen decimisch-aelischen Hochzeitszeremonie sowie nun also obendrein auch noch beim Hochzeitsempfang des decimischen Consulars und seiner frisch gebackenen Ehegattin einen Tag darauf, zehn Tage vor den Octoberkalenden. Hätte er sich näher damit beschäftigt, der iulische Tribun hätte wohl vermuten müssen, dass die Auguren und/oder Haruspices in diesem September besonders gute Vorzeichen für alle Heiratswilligen sahen...
    Doch nach diesem unerwarteten Besuch vor einigen Tagen kreisten die Gedanken des Iuliers in diesem prächtig und überaus stilvoll geschmückten Haus der hispanischen Decimi heute wie tags zuvor einmal mehr um gänzlich andere Dinge: Würde er Faustus hier zu Gesicht bekommen? ...ausgerechnet, nachdem es ebenfalls eine Hochzeit, die iulisch-sergische Hochzeit, gewesen war, auf der sie sich das letzte Mal gesehen hatten? Andererseits, und damit versuchte er sich in der Tat ein wenig zu beruhigen, hatte er den unglücklich Geliebten schon gestern nicht erblickt. Die eigene Strategie, sich möglichst im Hintergrund und fern der beiden glücklichen Brautleute, deren Laune schließlich auch nicht durch jene des Iuliers gedämpft werden sollte, aufzuhalten, schien also wenigstens auf den ersten Blick durchaus aufgegangen zu sein, obgleich Dives selbstredend nicht zu sagen wusste, ob man nicht in genau umgekehrter Weise vielleicht aber ihn erspäht hatte - gestern oder heute.


    Dennoch blieb er zunächst mit seiner Frau - solange diese ihn ließ - auch im Rahmen dieser heutigen Feierlichkeit im Hintergrund, organisierte sich selbst einen etwas stärker verdünnten fruchtigen Hispanier und Fausta, was auch immer sie zu trinken gedachte, und betrachtete die Szenerie: Der Consular und seine Aelia wirkten glücklich; genauso glücklich, wie auch er selbst, der er bald richtig Vater werden sollte, sich wahrscheinich ebenfalls fühlen sollte... aber nicht im Ansatz fühlte.

    Sim-Off:

    Tja, die anderen Casa-Themen sind aktuell ja alle schon irgendwie besetzt, sodass ich dich jetzt einfach mal hierher entführe. ^^


    Es war wieder einmal einer dieser Tage. Gestern und in den 15 Tage davor hatten die Cohortes Urbanae mit der Absicherung der Ludi Romani alle Hände voll zu tun gehabt. Da hatte auch ein iulischer Tribun vor lauter Aufgaben und Pflichten kaum großartig die Zeit gefunden, um sich über seine eigenen privaten Probleme gedanken zu machen. Heute nun, da diese ganze Feierei erstmal wieder ein Ende gefunden hatte, brachen die Sorgen des Iuliers dafür nur umso gewaltiger über ihn ein.
    "Nebenan der Schrein des schönen Apoll, den hast du ja gesehen, nicht?", erkundigte sich der auf dem Bett liegende Hausherr bei seinem daraufhin nur stumm nickenden Gast. Den Blick an die Decke gerichtet lagen seine Beine auf dem Schoß des auf dem Bett sitzend gegen die Wand gelehnten Caeliers. "So etwas fern vom geschäftigen Treiben der Sklaven- und Dienerschaft gelegen hatte ich mir diesen Ort als das PERFEKTE Paradies hier vorgestellt! Er hätte mich IMMER besuchen können und wir hätten die ganze Nacht hier verbacht.", träumte Dives seinen verloren Traum. "Und was hätte deine Frau dazu gesagt?", bemerkte Caldus, dem das Szenario mit diesem blöden Faustus statt seiner selbst darin weit weniger zusagte, leicht kritisch. "Nichts.", gab der Iulier unbeirrt und ganz und gar leichtfüßig von sich. Doch in diesem Moment klopfte es an der Tür. Ein Sklave kündigte sich an.


    "MOMENT!", tönte der Hausherr also von innen, bevor er sich hernach wieder aufrichtete und aufstand vom Bett. Er öffnete die Zimmertür und wurde informiert über eine persönliche Botschaft, die er zu erhalten hätte. Dann fiel der Blick des jungen Sklavenburschen auf den gleich von der Porta mitgebrachten Boten. Dives folgte diesem Blick.
    "Salve.", grüßte er den Unbekannten sodann ein wenig unschlüssig. Wer schickte ihm zu dieser Stunde noch anscheinend wichtige persönliche Botschaften? ...mit Blumen (?) noch dazu, wenn er das verhüllte Gebilde in den Händen des Fremden richtig deutete. Hoffentlich kam dieser Bote nicht von Lepidus, der sich hier zu entschuldigen versuchte. Wobei es andererseits natürlich auch wieder schön wäre, würde Lepidus aufgegangen sein, dass ihre Verbindung an Stärke (zueinander) verloren hatte in letzter Zeit. Wiederum andererseits wären Blumen allerdings wohl kaum der Stil des Tiberiers... sondern höchstens vielleicht der seiner Schwester. "Was hast du da für mich?", erkundigte er sich letztlich also. Denn es half ja alles nichts. Die Nachricht würde den Absender sicher schon verraten.

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    Der hochgewachsene Nubier stöhnte innerlich bei den viel zu vielen blumigen Worten seines Gegenübers. Gefühlt jedes zweite Worte durchdrang seinen kahlen Kopf ungehört bis unverstanden. Erstaunlich aber wahr wollte ihm dennoch scheinen, als hätte er das Anliegen des Fremden begriffen: Hallo. Botschaft. Persönlich. Hausherr. Dives.
    "Im Haus er ist.", nickte er also zunächst und wollte noch hinzufügen, dass der Iulier dem heutigen Gast sicherlich gerade dessen Besuchergemach für die Nacht zeigte. Doch vernahm er just da die Schritte in seinem Rücken, auf welche er bereits so sehnlichst gewartet hatte. "Zu Herr dich bringen Junge hier macht.", warf er dem Boten also nur eilig an den Kopf, trat einen Schritt zur Seite, sodass der Blick auf den besagten Sklavenbub frei war, und winkte den Mann mit der Botschaft sodann flink herein. Kaum dass der drinnen wäre, würde die Porta hinter ihm zugeschlagen werden und der Nubier einer hübschen Aegypterin hinterher in die Küche tapsen.


    Der junge Sklavenbursche indes lächelte den Unbekannten kurz freundlich an, bevor er sich mit einer zum Folgen auffordernden Geste umdrehte und den Mann, wie gewünscht, zum Hausherrn Dives führte...




    IANITOR - CASA IULIA

    Sim-Off:

    Wollen wir gleich hier über die jüngsten Entwicklungen sprechen oder kommst du lieber zu späterem Zeitpunkt mit gemütsberuhigenden Plätzchen vorbei? ^^


    Ja, in der Tat, einen Brief würde Dives seinem alten Freund und Unterstützer, der fortan wohl kaum mehr großartig Sympathien für den Iulier übrig hätte, schreiben. Viel mehr konnte er schließlich auch kaum tun, obgleich es andererseits wiederum das Mindeste war, was er machen konnte! Doch hier hieß es nicht zuletzt abzuwägen zwischen Sedulus auf der einen und dem divitischen Nachwuchs - Fausta sprach ja gar von einem Sohn - auf der anderen Seite. Und dass in diesem Fall gerade das eigene Blut dicker war als jedes Wasser und jeder Wein und folglich problemlos auch über Sedulus stand, war wohl nicht nur in den Augen des hier nun einmal mehr Erpressten trivial. Fast schon war Dives, als hörte er sein Kind 'Vater' sagen...
    "Hhh!", schrak der Iulier anschließend herum. Torquata war es, die dort unerwartet in der Tür stand und sich nach dem Befinden ihres Adoptivvaters erkundigte. "Was schleichst du denn hier so herum?!", beantwortete er ihre Frage sodann zunächst einfach nur mit einer leicht vorwurfsvoll formulierten Gegenfrage.

    "Apollocrates. Eine Schüssel klares Wasser, nicht zu kalt. Und lass auch Tsuniro kommen." Der Sklave nickte und machte sich auf den Weg. "Divico. Einen proximischen Misener, verdünnt, und zwei Gläser, die grünen." Hoffnungsvolles Grün war nämlich die Lieblingsfarbe des Iuliers, obgleich er dies bei seiner Factiozugehörigkeit, die selbstredend auf gänzlich anderen Überlegungen basierte, lieber nicht so laut äußerte. Und während damit nun auch noch ein zweiter der umstehenden Sklaven geschwind verschwand, wandte sich Dives wieder der Tiberia zu.
    "Glaube mir, auch ich bin froh, gerade hier zu sein.", antwortete er, während er sich natürlich nicht auf die Kline der Patrizierin sondern nur jene direkt daneben setzte, und erwähnte dabei selbstverständlich weiterhin nicht direkt die doch recht mitgenommene Erscheinung der Tiberia. "Sag, du hast es daheim nicht mehr ausgehalten und bist dann hierher... geflohen?", versuchte Dives irgendwie einen Zusammenhang zwischen ihren Sätzen herzustellen. "Wurde am Ende gar eure Villa überfallen?!" Aber wo war dann Lepidus?!? Vielleicht versuchte er als Herr des Hauses die Stellung zu halten, bis Hilfe eintraf? "Ich meine, ich bin Tribun; ich könnte..." im Zweifelsfall mit einer ganzen Kohorte zur Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung in der Stadt zur Villa Tiberia ausrücken! Wahrscheinlich würde man ihn schon beim Ausrücken mit einer ganzen Centuria - dem Bruchteil einer Stadtkohorte also - von vielen Seiten schräg angucken, sodass er sich an dieser Stelle wohl doch glücklich schätzen durfte, dass er seinen Satz nicht in gedachter Weise beendet hatte. Mit großen Augen auf Bestätigung oder Verneinung seiner Annahme wartend saß er innerlich bereit aufzuspringen und zur Tat zu schreiten für den Moment wie auf heißen Kohlen. Nicht zuletzt bedeutete derartige Aktivität zugleich schließlich auch - ob nun gute oder weniger gute, darüber konnte man sich gewiss streiten - Ablenkung... von den Gedanken an Faustus. Und so fiel es dem Iulier tatsächlich nicht schwer, sich an dieser Stelle lieber um die Tiberier und die Tiberia zu sorgen als weiter von seinen ganz eigenen Problemen heimgesucht zu werden.

    Da der etwas abgespannte Iulier nach seinem Arbeitstag nicht wirklich große Lust auf irgendein Gezänk oder gar Intrigenspiel verspürte, ignorierte er den leichten Unterton seiner Adoptivtochter gekonnt, als jene von Tsuniro sprach.
    "Ich danke dir, Torquata.", antwortete er ihr hernach mit einem dankbaren Lächeln schlicht. "Weitere Aufgaben habe ich im Augenblick nicht für dich, nein. Eine Nachricht vom Pontifex Maximus lässt noch auf sich warten.", begründete er anschließend auch gleich und hoffte selbstredend, dass seine ausgespielten Kontakte zur Vestalin Decima und dem Pontifex Lepidus soweit ausgereicht hatten und ausreichen würden, dass es noch zu einer Benachrichtigung von Seiten des Kaisers käme.
    Zu diesem Zeitpunkt ahnte Dives natürlich noch nicht, welche Probleme in den kommenden Tagen und Wochen nach einer wenig überlegten und ziemlich undurchdachten Aktion Torquatas noch auf ihn zukommen würden.


    "So, und dich heiße ich erst einmal herzlich willkommen in der Casa Iulia.", wandte er sich sodann an die zweite Iulierin und zeigte, während er sich wieder auf den Platz hinter seinem Schreibtisch setzte, mit der rechten Hand auf eine der beiden Sitzgelegenheiten auf der anderen Seite des Tisches. "Bitte, setz dich. Möchtest du etwas trinken?", verbalisierte er seine Geste anschließend, bevor er hernach nicht nur die Antwort seiner Gegenüber er- und abwartete, sondern auch darauf achtete, dass Torquata mittlerweile den Raum wieder verlassen hatte.
    "Mein Beileid natürlich zum Verlust deiner Eltern, Iulia.", nahm er daraufhin erst das Gespräch wieder auf. "Jedoch komme ich nicht umhin zu fragen: Wer waren denn deine Eltern?" Denn bekanntlich gab es gerade Iulier in Roma genauso wieder auch im restlichen Imperium praktisch wie Sand am Meer! Irgendwie miteinander verwandt waren sie nur aufgrund dieses Familiennamens allerdings nicht, nicht zwangsläufig - ein Prinzip, welches wohl auch in zweitausend Jahren noch gerade für die besonders häufigen Familiennamen gelten würde. Und zwar wollte Dives hier scheinen, dass diese Iulia Vestina nicht ganz zufällig ausgerechnet den stadtrömischen Stammsitz der Iulii Caepiones aufgesucht hatte, doch dessen sicher sein konnte er sich natürlich erst bei konkreten Namen und Fakten...

    Und so nahm der Procilius schlussendlich den Vertrag entgegen und unterzeichnete sodann beide Ausfertigungen:

    Pactum emptionis


    zwischen
    Gaius Istorius Albianus Hispo
    Venditor


    und
    Lucius Petronius Crispus
    Emptor


    über den Betrieb
    Pistrina C Istorii Albiani Hisponis
    Semita Horreorum, Ostia


    Der Venditor verkauft und überträgt hiermit zum ANTE DIEM VI KAL OCT DCCCLXIV A.U.C. (26.9.2014/111 n.Chr.) an den annehmenden Emptor alle zum Betrieb gehörigen Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Werkzeuge und Sklaven.


    Alles, was der Emptor fortan selbst mit dem Betrieb tut, hat auch er selbst zu verantworten.


    Schäden, die durch den Venditor verursacht wurden und noch beständig sind, hat der Verkäufer sachgerecht zu beheben. Ebenso erklärt der Venditor, dass keine Schulden oder Verbindlichkeiten auf dem Betrieb lasten.


    Durch die Unterzeichnung des Vertrages wird sichergestellt, dass dieses Geschäft in Einverständnis und völliger geistiger Tüchtigkeit beider Parteien geschehen ist. Der Preis wurde ausgehandelt und beläuft sich auf zweihundert Sesterzen.


    Mit der Übergabe des Kaufpreises erlangt der Vertrag Gültigkeit. Er ist rückwirkend mit Ausnahme von richterlichem Urteil nicht mehr zu ändern.


    Falls eine der Bestimmungen dieser Vereinbarung unwirksam oder undurchführbar sein sollte, soll die Wirksamkeit der restlichen Bestimmungen hiervon unberührt bleiben. Die Parteien sind jedoch dazu verpflichtet, dabei mitzuwirken, dass die betroffene Bestimmung durch eine solche ersetzt wird, deren Inhalt soweit wie möglich den Zweck der unwirksam gewordenen ersetzt.


    Sanctio
    Sofern eine der Parteien die Vertragsbestimmungen verletzt, ist die jeweils andere Partei zu einer Klage vor dem Duumvir Ostiensis berechtigt.


    Venditor
    C Istorius A. Hispo


    Emptor
    [FONT=freestyle script, amaze]L Petron Crispus[/FONT]


    Aedilis Ostiensis
    [FONT=cataneo bt, amaze]Sex Procilius Metellus[/FONT]


    Anschließend nun kam man auf die Marktstände am Theatrum Ostiensis zu sprechen.
    "Nun, das hängt in erster Linie natürlich ab von der Größe des Standes, sodass ich dir hier grob fünf Möglichkeiten abbieten kann. Für 50 Sesterzen per Annum kannst du einen kleinen Platz der Standardgröße beziehen. Für 95, 140 beziehungsweise 185 Sesterzen per Annum hättest du die doppelte, dreifache beziwhungsweise vierfache Fläche. Und für 230 Sesterzen per Annum könntest du gar über das Fünffache der Standardstandgröße verfügen.", zeigte er die preislichen Optionen auf, bevor er aus einem Fach seines Schreibtisches einen beschrifteten Plan kramte.
    "Ich denke, für einen Bäckereistand sollten die erste oder zweite Preisklasse sicherlich genügen. Wie wäre es zum Beispiel hier mit der 18, der 35 oder der 44?", erkundigte sich der Aedil und schob den Plan zum Petronius. "Ansonsten gibt es hier in ganz _direkter_ Nähe des Theaters auch noch den etwas größeren Bereich 59 bis 61... der allerdings mit 140 Sesterzen per Annum in die dritte Preiskategorie fiele." Dafür waren jedoch nicht nur die Größe sondern vor allem auch die Lage absolut TIPTOP!


    Sim-Off:

    Da ich in Ostia keine Modrechte habe, müsste das Editieren (beim von mir entworfenen Quelltext würde ich selbstredend auch helfen) jemand mit mehr "Macht" übernehmen. ^^
    Und betrefflich der SimOn jährlichen Gebühren: Das bliebe natürlich SimOff eine einmalige Sache... sofern es hier nicht bald mal wieder eine Magistrats-ID gibt, die Lust auf etwas Geldeintreiberei hat.


    Zitat

    Original von Decima Messalina
    Es gab um 240 n. Chr. zwei Vestalinnen aus der Gens Flavia, nämlich Flavia Mamilia und Flavia Publicia.


    Die waren beide in recht kurzem Abstand nacheinander sogar Maxima, wenn ich das beim Nachrecherchieren der beiden Namen richtig verstanden habe, oder? ^^


    Zitat

    Original von Iulia Lavia
    Aber wenn das Alter mit 14 noch geht, könnte 17 ja auch noch in Ordnung sein?


    Das denke ich auch. Versuchen wir es also miteinander.
    Willkommen in der Gens Iulia!


    @ Stadtwache: Zustimmung erteilt. :dafuer:

    Wie er sich vorgenommen hatte, schrieb Dives nach der heftigen, kurzen und zu seinem eigenen Leidwesen einmal mehr nur verlorenen Diskussion mit seiner Ehefrau zumindest einen entschuldigenden Brief an seinen alten Freund und Unterstützer Sedulus. Denn das war wohl das Mindeste dessen, was er in seiner Lage tun konnte. Und zwei Tage vor dem angesetzten Anhörungstermin * erreichte das aufgesetzte Schreiben die Casa Germanica.


    Sim-Off:

    * Da sich die Anhörung ja zum Glück etwas zieht, bin ich mal so frei. ^^


    Roma, A.D. VI KAL SEP DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Quaestorius
    Quintus Germanicus Sedulus
    Casa Germanica
    Roma, Italia



    Dives Sedulo amico s.d.


    Es sind schwere Zeiten, in denen ich dir schreibe - für mich genauso wie für dich. Denn bitte glaube mir, wenn ich dir versichere, dass mir nichts ferner liegt, als dir und deinem Ansehen in irgendeiner Weise zu schaden, unsere über viele Jahre beständige Freundschaft aufs Spiel zu setzen und mir damit letztlich nur in mein eigenes Fleisch zu schneiden. Sedulus, ich bedauere es zutiefst, in welche Situation dich meine Frau gebracht hat und in zwei Tagen bringen wird.


    Kein Mann deines Formats hat es verdient, sich als Angeklagter vor einem hohen Gericht wiederfinden zu müssen! Und obgleich ich dir bedauernderweise mitteilen muss, dass mir in dieser Angelegenheit die Hände gebunden sind und ich nichts mehr ausrichten kann gegen ein Zustandekommen deiner Anhörung, wie ich auch Verständnis dafür aufbringe, dass du in deiner aktuellen Lage den Kontakt zu mir gemieden hast und meidest, hoffe ich dennoch inständig, dass unsere Freundschaft sich als stark genug erweist, den Angriffen durch eine Frau - durch meine Frau - standzuhalten.


    Sedulus, ich habe dich stets hoch geschätzt als meinen Freund! Und so bitte ich dich, weil dies wohl das Mindeste ist, was ich tun kann, um Entschuldigung und deine Vergebung für die Taten und das Handeln meiner temperamentvollen Frau. Es würde mich mit größter Trauer erfüllen, wenn unsere freundschaftliche Verbindung auf diese Weise endet.


    Ich verbleibe mit den besten Grüßen und wünsche dir für alles dir Bevorstehende den schützenden Segen der unsterblichen Götter!
    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES
    TRIBUNUS COHORTIS XII URBANAE

    Der stimmige Name seiner Schwester war dem Iulier an dieser Stelle Indiz genug, um begründet davon ausgehen zu können, dass sein Gegenüber bezüglich seiner Identität die Wahrheit sprach. Auch hinsichtlich seines Äußeren - denn auch Vera sollte blond und blauäugig gewesen ein, wenn er sich recht erinnerte - gab es letztlich also keinen Grund, nicht zu glauben, dass hier nun also tatsächlich Gaius Iulius Pacuvius, Sohn des Titus Iulius Iunianus vor ihm stand.
    "Selbstverständlich wird man dir gleich auch eine angemessene Erfrischung bringen.", konnte Dives hernach nun auch mit aufforderndem Blick zu einem der diversen unauffällig herumstehenden Haussklaven sagen. Und sogleich eilte der Angesprochene auch schon los. "Ferner wird dir selbstredend auch gleich ein eigenes Cubiculum eingerichtet werden, wie die beiden Gästezimmer, die sich hier drüben gleich an die eigentliche Casa anschließen, natürlich fortan auch von von dir geladenen Gästen genutzt werden können. Wobei ich es selbstverständlich begrüßen würde, wenn du dergleichen vor einer solchen Einladung zunächst kurz mit mir abstimmst, damit es hier nicht zu einer peinlichen Überbelegung der beiden Räumlichkeiten kommt." Am Ende würde es sonst noch heißen, dass die tatsächlich doch ziemlich geräumige Casa Iulia nur klein und ärmlich wäre. Und ein solch unsinniges Gerede musste man ja nicht provozieren, wenn es sich hier durch einfachste Kommunikation miteinander ganz simpel vermeiden ließ. Der iulische Hausherr machte eine kurze Pause in seiner Rede.
    "Und wo wir gerade beim Thema sind, lege ich selbst durchaus Wert darauf, wichtige Entscheidungen nicht alleine zu treffen sondern sie zuvor wenigstens auch einmal mit den wichtigsten meiner iulischen Verwandten abzustimmen.", sprach er anschließend durch die Blume, dass er dergleichen im Gegenzug selbstredend auch ihm gegenüber so erwartete. "Hast du beispielsweise bereits einen Patron oder wenigstens einen Platz als Tiro Fori eines einigermaßen namhaften Senators?", zeigte er auf, an welche Themen er hier zunächst so dachte. Nicht zuletzt gehörte aber natürlich auch die Ehe als politisches Instrument in diese Entscheidungskategorie, in welcher er wenigstens um seine Meinung geben werden wollte - unabhängig davon, ob man sich jener Meinung letztlich beugte oder eben auch nicht; das war zweitrangig. "Soweit ich weiß, hat dir Iunianus ja den nötigen Ordo Senatorius nicht vererbt, oder? Und vor einer Kandidatur zum Vigintivirat als erster Stufe des Cursus Honorum bedarf es eben: eines möglichst einflussreichen Patrons, eines Tirocinium Fori bei einem möglichst aktiven Senator... sowie im Vorfeld natürlich auch einer entsprechenden Bildung und Ausbildung."


    Der zuvor geschickte Sklave kehrte mit zwei Bechern verdünntem Misener - das proximische Weingut ließ freundlich grüßen - zurück. Auf einem silbernen Tablett wurden sie dargereicht zusammen mit einer Schale frisch aufgeschnittener Äpfel und bereits von der Traube gepflückter hellgrüner und schwarzblauer Weinbeeren. Dives nahm einen der Becher mit dankbarem Nicken entgegen, obgleich ihm der Augenblick doch gerade etwas ungünstig erschien.
    "In diesem Sinne", kam er entsprechend auch wieder auf seinen letzten Gedanken zurück, "interessiert es mich auch nicht gering, an welche Orte und zu welchen Weisheiten dich deine Studienreise in die griechischen Lande so zu entführen vermochte." Mit einem Lächeln im Gesicht hielt er seinen Becher hernach einfach nur in den Händen. Und weder trank er im Augenblick einen Schluck daraus, noch machte er Anstalten einen kleinen Trinkspruch zu sprechen...

    "Abseits der ungezwungenen Einvernehmlichkeit? Nein.", gab der Aedil dem Petronius Auskunft und verzichtete auf den Hinweis, dass genannte Voraussetzung dabei ebenfalls keineswegs speziell ostiensisch war, sondern mittels Codex Iuridicialis praktisch reichsweit galt. "Wichtig ist, dass ihr euch über den Vertragsgegenstand - von der Art und Qualität des Verkaufsobjektes, welches du, Petronius, dir hoffentlich auch bereits einmal näher in Augenschein genommen haben wirst, bis hin zum Veräußerungspreis und etwaigen Zusatzklauseln - einig seid." Das sollte wohl nicht allzu kompliziert sein. "Dann kann ich euch den Verkauf auch problemlos beglaubigen, den Eigentümerwechsel in meinen Akten", die ein fleißiger Aedil selbstredend über die wichtigsten Betriebe seiner Stadt angelegt hatte, "eintragen und wir können am Ende gerne auch noch darüber reden, inwiefern du als neuer Eigner, Petronius, vielleicht ein Interesse daran hast, dass deiner künftigen Bäckerei ein eigener kleiner Marktstand direkt am Theatrum Ostiensis zur Verfügung gestellt wird." Letzteres würde natürlich einer kleinen Gebühr bedürfen, je die nach Größe des Standes auch noch schwanken würde. Aber wer nicht investierte, der nicht gewann! So hieß es doch in Unternehmerkreisen, nicht wahr?



    Man sprach ihn an und mit einem seine Augen kaum erreichenden Lächeln betrachtete Dives kurz musternd seinen Gegenüber: Groß gewachsen, athletisch gebaut, blond und blauäugig. Beinahe schon mochte er sich selbst in diesem Iulius Pacuvius erkennen; damals, als die Welt noch um so vieles leichter und einfacher schien; damals, als er selbst noch so leichtfüßig von einer guten Zukunft zu träumen imstande war - trotz der dereinst doch vergleichsweise aktuellen Verluste seiner Eltern.
    "Salve.", grüßte er in der kleinen Pause zunächst wortkarg zurück. "Und nenn mich doch Dives.", bot er noch im selben Atemzug mit einem leicht tadelnden Unterton ob der kleinen Sprachungenauigkeit des Gastes ausgerechnet bei seinem Namen an. Anschließend hörte er sich an, welches Anliegen den unbekannten Mann hierher gebracht hatte.


    Und in der Tat hob der iulische Tribun beide Augenbrauen bei den Worten seines Gegenüber. Einen kurzen Moment lang überlegte er.
    "Dein Verlust tut mir aufrichtig Leid. Als Sohn des Iulius Constantius war dessen Bruder Iunianus mein Onkel.", wusste er spontan in diesem nahen verwandtschaftlichen Umfeld anzugeben. "Und ebenso mein Beileid zum Verlust deiner Schwester... Wie war noch gleich ihr Name?", gab er hernach vor, Veras Namen kurzfristig vergessen zu haben. Ein potenzieller Hochstapler sollte an dieser Stelle wohl ins Schwimmen geraten.


    "Was deine überaus bildhaft gesprochenen Pläne anbelangt, so wirst und sollst du wissen, dass diese Casa seit jeher allen dazu willigen Iuliern zum Schlagen kräftiger Wurzeln stets zur Verfügung stand. Und so werden ihre Türen selbstredend auch dem Sohn meines Onkels stets offen stehen!" Dives nickte einmal zur Bestätigung seiner Worte, während er hoffte, dass sein Gegenüber nach dieser Erklärung nun davon ablassen würde, in seinem Bild weiterhin den temporären Hausherrn mit der Mutter Erde gleichzusetzen. Jene Gleichsetzung nämlich - und die Bezeichnung als Mutter kam ja tatsächlich nicht von weit her - befand der Iulier doch für eher unangebracht. Niemals würde ein Samen in ihm neues Leben schenken. Nie würde er in jener Weise fruchtbar sein und einem... Baum derartigen Halt geben. (Gerade aufgrund der Vorliebe des Tribuns fürs eigene Geschlecht nahm er diesbezüglich zweifelhafte Aussagen und Vergleiche recht aufmerksam, genau und spitzfindig auf und wahr.)
    "In diesem Sinne wäre es mir auch nur recht, wenn ich dir vielleicht nicht die Erde für deine Pläne bin, dir jedoch stattdessen gerne den nötigen Dünger reiche, damit du deine Vorhaben auch zu realisieren imstande bist." Er lächelte, inzwischen doch auch ganz gut im Gespräch angekommen, milde. "Und vielleicht fangen wir für den Anfang auch nicht gleich mit dem Baum des Iuppiter an" Denn bekanntlich war die Eiche genau jenem bei den Griechen und Römern geweiht. "sondern beginnen für den Anfang etwas zurückhaltender... mit dem apollinischen Lorbeerbaum zum Beispiel?" Apollon passte schließlich auch viel besser zur eigenen Familiengeschichte der Caepiones, weshalb er nicht zuletzt ja auch diesen kleinen Schrein im Hortus der Casa besaß, vor dem sie beide hier gerade standen...

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    Der hochgewachsene Nubier träumte gerade mit im Munde zusammenlaufendem Wasser vor sich hin und dachte dabei an die Reste der heutigen Cena der Herrschaften sowie selbstverständlich an das anschließende Resteessen, zu welchem er vermutlich jeden Augenblick in die Küche gerufen werden würde. Es hatte Hasen gegeben - drei an der Zahl! Da blieb für die Sklavenschaft trotz eines an dieser Stelle nicht näher bestimmten Gastes mit Sicherheit noch mehr als genug Fleisch, das zusammen mit Locustas absolut einzigartiger Sauce stets ein herrlicher Hochgenuss und Leckerbissen war! Ausgerechnet in dieses beinahe schon vorfreudige Warten hinein klopfte es jedoch an der Tür. Wonga öffnete.
    "Salve!", brachte er anschließend zunächst nur über die Lippen, bevor er sichtlich von einiger Verwirrung ergriffen wurde: Was trug dieser Fremde da in seinen Händen? Wozu war das gut? Was wollte er damit? "Vor Casa Iulia von Iulii Caepiones du sta..tehst." Wie auch immer. "Zu monumentane - späte - Stunde", betonte er, "was hier du wollen?!" Grimmig bis feindselig sah der kahlköpfige Nubier einmal musternd an dem Fremden herab und wieder herauf. Hoffentlich verzog der sich bald wieder - und zwar bevor die Sklaven zum Essen in die Küche gerufen wurden! Wonga hatte nämlich keine Lust nur wegen diesem Typ hier nichts mehr vom Fleisch abzukriegen!!




    IANITOR - CASA IULIA

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Zugegeben, ganz so spektakulär eisig wurde es des Nachts im Sommer in Ostia auch in diesem Jahr natürlich nicht. Dennoch aber hätte es sicherlich auch im Bereich des Möglichen gelegen, sich eine Sommergrippe einzufangen, die wiederum durchaus ebenfalls tödlich enden konnte. Mitunter. Doch auch davon war der einsame Iulier offenkundig verschont geblieben, als er am nächsten Morgen mit erheblichen Kopfschmerzen erwachte...


    ... auf einem einfachen, harten, grob gearbeiteten Holzboden und unter einer wohlig wärmenden Wolldecke. Das zur Straße gelegene Zimmerfenster absorbierte den Lärm auf der anderen Seite nur minimal und bot ohne großartige Vorhänge auch keinerlei Schutz gegen das grell einfallende Licht der Spätvormittagssonne. Wenig verwunderlich war die Orientierung des verkaterten Tribuns in den ersten paar Augenblicken folglich gleich Null, wusste er schließlich weder wo er war, noch wie er überhaupt hierher gekommen war... vom helvetischen Grabmal, an das er sich noch leicht verschommen erinnerte.
    Panik! Das sollte vermutlich seine erste Reaktion in dieser Situation sein. Denn vielleicht hatte man ihn, der er dummerweise relativ schutzlos, weil gewollt allein, da am Grab gewesen war, ja entführt. Allzu groß wäre die Steigerung schließlich nicht zu dem Schlägertrupp, welches ihm der ostiensische Decurio Herennius einstmals nicht ganz erfolglos auf den Hals gehetzt hatte. Auf der anderen Seite allerdings stand... gefühlt nichts. Und allein das war schon aufgerundet, so leer wie er sich fühlte. Welchen Zweck demnach hätte ein erzwungener Widerstand? Konnte Dives nicht auf die eine wie andere Weise nur verlieren und nicht gewinnen? Der Iulier schloss seine einen winzigen Schlitz weit geöffneten Augen also wieder, nahm seine beiden Hände vor die Augen und Stirn, um erstere vor dem grellen Licht zu schützen und letztere leicht gegen die immer stechenderen Kopfschmerzen zu massieren. Dabei sank er mit dem ein-zwei Digitus angehobenen Kopf zurück auf den kahlen Holzboden. Seine belegte Stimme krächzte leise nach dem Aufprall seines Schädels.


    | Caius Caelius Caldus
    SCRIBA LOGEI - BIBLIOTHECA MARINAE


    Nur kurz darauf knarzte das Holz. Schritte nährten sich vergleichsweise behutsam. Ein Körper legte sich an die rechte Seite des Iuliers, den linken Arm aufgestützt, Dives mit einem stillen Lächeln betrachtend, und mit dem eigenen Kopf dem divitischen Gesicht etwas Schatten spendend. Dann streichelte die rechte Hand des Fremden gefühlvoll über den bedeckten Oberkörper des Tribuns.
    "Guten Morgen, Dives.", grüßte dabei eine seltsam vertraute Stimme in etwas gedämpfter Lautstärke. Dennoch verzog der Angesprochene sein in den Händen vergrabenes Gesicht. "Wo bin ich?", wollte er dann gequält wissen. "Bei mir zu Hause in Portus Marinae. In meinem Wohn- und Esszimmer, um genau zu sein." Anhand der verbalen wie auch non-verbalen Fakten wagte der Iulier einen Schuss ins Blaue: "Caldus?" Jener hielt daraufhin in seiner streichelnden Bewegung inne. "Ja?" Tatsächlich! "Wieso bin ich hier?", erkundigte sich Dives weiter, während er seine Hände aus dem Gesicht nahm und vorsichtig einen zweiten Versuch unternahm seine Augen zu öffnen. "Weil du gestern Abend beim besten Willen keinen Fuß in mein Schlafzimmer setzen wolltest.", gab der Caelier charmant gewitzt von sich und gluckste kurz. Denn dass Caldus für die divitischen Verhältnisse nicht sonderlich wohlhabend war und neben dem schmalen Flur und seiner ruhigen Schlafstube eben nur noch dieses Wohn- und Esszimmer mit eingebauter Küchenecke sein Eigen nannte, sollte sein Gast wohl wissen. "Mmmh!", maulte jener sodann unzufrieden mit dieser Auskunft. "Ich hab dich zum Glück zufällig draußen bei den Gräbern auf der Isola Sacra gefunden und mit Müh und Not davon überzeugt, dass du da unmöglich betrunken und alleine an eines der Grabmale gelehnt die Nacht verbringen kannst. Und dann hab ich dich einfach hierher mitgenommen.", führte Caldus also aus. "...wo ich nicht in dein Schlafzimmer wollte.", ergänzte der Iulier langsam und ernst. "Wo du partout nicht mit in mein Schlafzimmer wolltest." Und da der Gast noch all seine Sachen trug, war folglich wohl auch außerhalb des Bettes nichts passiert. "Hab ich sonst noch irgendetwas erzählt und von mir gegeben?" Caldus schmunzelte. "So einiges, ja!" Dabei ging es hauptsächlich um irgendeinen Faustus, um die divitische Gattin Fausta und die unglückliche Gesamtsituation des Iuliers, zur positiven Veränderung derselben Caldus mittlerweile selbstverständlich bereits große Pläne hatte...


    "Aber komm erstmal hoch. Ich hab dir schonmal einen Trunk gegen deine Kopfschmerzen zubereitet. Der schmeckt zwar nicht sonderlich gut, aber dafür hilft er." Ein 'Geheimrezept' der Plaudertasche Gaius, eines der zahlreichen 'speziellen' Freunde des Caeliers. "Und danach können wir uns gerne noch weiter über gestern Abend unterhalten... und darüber, wie ich dich gerettet habe." Und das rückblickend auf unter anderem den herennischen Schlägertrupp auch keineswegs zum ersten Mal. Caldus gab dem Iulier einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange, bevor er sich mit einem überaus zufriedenen Lächeln in Richtung Küchenecke erhob. Und während der Tribun am Boden erneut aufstöhnte, als das Sonnenlicht nun wieder direkt auf sein Gesicht fiel, dankte der Caelier beim Blick aus dem Fenster stumm den unsterblichen Göttern. Denn wer hätte noch vor einem Tag schon geahnt, dass sich ausgerechnet der süße Blondschopf mit den azurblauen Augen in Liebesdingen mit diesem blöden Faustus offenkundig überaus unzufrieden hierher, zu Caldus, zu ausgerechnet DEM Caldus, verirrte?! Hatte der Caelier seit ihrer ersten Begegnung jemals bessere Chancen beim Consularsenkel Dives gehabt..?

    ... Und so nun also lehnte er halb sitzend halb schon beinahe liegend dort am Grabmal Ocellas - genauso allein und verlassen, wie er sich auch in seinem tiefsten Innern fühlte. Ob wohl die Welt überhaupt eine Notiz nehmen würde, stürbe er hier und heute an diesem Abend, in dieser Nacht? Wo der Romantiker sicher am liebsten verneint hätte, wusste der Realist: Vermutlich schon. Denn zumindestens Fausta würde wohl alles an eine Rückgabe ihrer Dos setzen, während Dives' Großonkel Licinus vermutlich in erster Linie am iulischen Landbesitz in Bovillae interssiert wäre. Und wenn nicht tatsächlich er selbst, so würde doch mindestens sein Sohn Servianus in diesem Punkt einigen Druck machen. Vermutlich. Aber ansonsten? Consular Decimus Livianus würde sich kurze Zeit ärgern über den tribunischen Verlust... bis selbiger ersetzt wäre, während auch in der Veneta Sedulus sicherlich einfach kurzerhand einen neuen Vicarius ernannte. Und dem Lepidus dieser Tage würde das divitische Verschwinden, so er nicht explizit darauf gestoßen würde, wahrscheinlich nicht einmal mehr auffallen. Damit blieben am Ende nur noch zwei Personen: Doch auch hier hätte Lucius (Centho) sicherlich als Witwer mehr als genug zu tun mit seinen drei ja auch immer älter werdenden Kindern, ihrer Ausbildung zu respektablen Persönlichkeiten sowie den ersten Schritten ihrer Laufbahnen und würde schlichtweg keine Energie aufbringen können, um Dives wirklich zu vermissen. Und Faustus auf der anderen Seite... tja. Der spielte sich schon in irgendwelche Betten, vermutlich zwar etwas lockerer und ungebunden, doch darüber sicherlich auch nicht allzu traurig. Der würde daher folglich einfach keine Energie aufbringen wollen, um Dives zu vermissen.


    Die Nacht war klar, die Nacht war kalt
    und Merkur ward umhergeeilt,
    flink einzusammeln, wer erfroren,
    zu bringen ihn zu Plutos Toren.


    Zugegeben, ganz so spektakulär eisig wurde es des Nachts im Sommer in Ostia auch in diesem Jahr natürlich nicht. Dennoch aber hätte es sicherlich auch im Bereich des Möglichen gelegen, sich eine Sommergrippe einzufangen, die wiederum durchaus ebenfalls tödlich enden konnte. Mitunter. Doch auch davon war der einsame Iulier offenkundig verschont geblieben, als er am nächsten Morgen mit erheblichen Kopfschmerzen erwachte...

    Sim-Off:

    Tut mir Leid, dass du warten musstest. -.-


    Im Rang eines Centurio genoss man gegenüber den vielen anderen Soldaten der Truppe natürlich gewisse Vorteile und Vorzüge. Und wollten es die Traditionen oder wollte es nur dieser eine Tribun, beim Iulier wurde ein Centurio selbstredend stets auch schnellstmöglich zu Dives vorgelassen. So wurde folglich auch der Duccier nach einer kurzen Ankündigung seines Erscheinens zum Tribun herein gebeten.
    "Centurio Duccius.", grüßte jener sodann freundlich von seinem Platz hinter dem Schreibtisch, auf welchem es zur Zeit nicht gerade ordentlich aussah... mal wieder. "Was gibt es?", wollte er anschließend ohne großes Drumherum wissen und hoffte seinem netten Tonfall zum Trotz, dass der Offizier nicht tatsächlich, wie durchaus zu vermuten war, nur mal eben noch 'Tschüss' sagen wollte...

    "Weitere Informationen oder Unterlagen stehen leider nicht zur Verfügung.", bestätigte Dives die Annahme des Iuniers und nickte. Und viel mehr hatte er dann auch nicht mehr zu sagen. "Wenn du weiter keine Fragen hast, kannst du dann wegtreten, Optio." Freundlich aber dennoch bestimmt wies der Tribun anschließend auf die Tür im Rücken des Unteroffiziers. "Ich wünsche viel Erfolg."

    Vorneweg: Jeder hier hat mal aktivere mal inaktivere Phasen, bedingt durch das jeweilige RL mit Studium, Ausbildung, Schule, Arbeit oder ähnlichem. Kein Ding also aus meiner Sicht, wenn eine Antwort auch mal ein paar Tage auf sich warten lässt. ;)


    Zum ID-Charakter: Vielleicht hätte ich meine Frage anders formulieren sollen. In meiner Neugier hatte mich nämlich eigentlich interessiert, was so ganz grob du dir denn vorgestellt hattest bezüglich Laevinas Charakter... ^^
    Dass sie Vestalin werden soll, hört sich ja zumindest schon einmal nach einem Ziel und einem Plan an. Dafür würde ich dir auch unsere Theoria Romana sehr gerne empfehlen, mir gerade bei den Vestalinnen doch ziemlich gut recherchiert scheint (da ich selbst kein Experte darin bin, kann ich das natürlich nicht mit letzter Bestimmtheit sagen). Dort steht auch zu deiner letzten Frage, dass das Alter weniger 4-6 sondern eher 6-10 Jahre betragen haben soll, wobei es hier im IR aktuell auch meine adoptierte SimOn-Tochter Torquata (~ 14 Jahre) dennoch vom Alter her problemlos in den Kreis der Vestalinnen aufgenommen werden wird/kann/soll.
    Genau aus diesem Grund allerdings muss ich tatsächlich nochmal nachfragen, ob du dir auch sicher bist, es mit den Iuliern versuchen zu wollen. Denn wie gesagt nehmen wir neue Mitglieder zwar sehr gern, allerdings könnte es unter Umständen einige Probleme geben, wenn von den stets nur exakt sechs Vestalinnen zukünftig nicht nur eine aus der Gens Iulia kommen soll sondern sogar gleich zwei... Ich habe nirgendwo gelesen, dass dies gänzlich verboten wäre. Ich möchte hiermit nur sagen, dass der Weg als Iulierin eventuell leicht schwieriger werden könnte als in einer anderen Gens ohne Vestalin in der Verwandtschaft.


    Betrefflich der benötigten Kurse wirst du in Tabularium weiterkommen: Dort kannst du sehen, dass eine Discipula Vestalis (die ersten 10 Jahre des Vestalinnen-Daseins hat frau diesen Rang) noch keinen Kurs absolviert haben muss, bevor zum Aufstieg in die nächste Stufe zur Sacerdos Vestalis der Sim-Off-Kurs Religion II (und damit zuvor natürlich auch der Sim-Off-Kurs Religion I) absolviert sein muss. Mit etwas Interesse an dieser Thematik, das du offenkundig wohl mitbringst, wenn deine ID Vestalin werden soll, sollten diese Kurse aber letztlich keine allzu große Hürde darstellen. (Ich hab sie ja auch irgendwie geschafft. ^^)


    Zu der zweiten Frage nehme ich mir auch einfach mal das Recht heraus, Vorlaut sein zu dürfen, und antworte ganz kurz und knapp: Ja.
    Und dein Name letztlich wird im Zuge der Freischaltung vom entsprechend freischaltenden Spielleiter auf die letztlich gewünschte Form geändert. ;)


    Vale bene,
    MID