Beiträge von Gaius Iulius Sabinus

    Upps...da hatte Sabinus wohl jemanden bei irgendetwas gestört. Aber da der Bengel trotz schwüler Hitze ausgesprochen gute Laune hatte erwiederte er nur spöttelnd:


    "Salve!" "Ich bin Gaius Iulius Sabinus, ein halbverhungerter Artifex und Faber Navalis aus Rom und bin auf der Suche nach einem gewissen Quaestor namens Marcus Iulius Dives, welcher, so wurde es mir jedenfalls gesagt hier wohnhaft sein sollte!"


    Mit diesen Worten hielt er dem Ianitor seinen Siegelring unter die Nase und fügte mit einem schelmischen Lächeln hinzu:


    "Ich hatte mein Kommen schriftlich angekündigt!" "Das da drüben sind meine beiden Begleiter Pegasus und Furunculus und wir alle drei wollen hier für ein paar Wochen Quartier beziehen, also lauf schnell zu deinem Dominus und berichte Ihm das sein Vetter samt Pferd und Packesel eingetroffen ist!"


    Jaaa...der arme Furunculus hatte schon viel zu schleppen. Farbpigmente, Zeichenmaterialen, Pinsel, Wachs, diverse kleine Gefäße aus Bronze, Leinwand, grundierte Holztafeln, Papyrus- und Pergamentrollen, Werkzeug und und und...alles wichtige Dinge, die ein Künstler oder Handwerker immer mitzunehmen pflegt, wenn er auf Reisen geht.

    An einem sehr schwülen, aber sonnigen Juliabend näherte sich ein einsamer Reiter auf einem rassigen schwarzen Hengst und mit einem vollbepackten Maultier im Schlepptau dem Haupttor der iulischen Villa Rustica einige Stadien nordwestlich von Ostia. Nachdem er sein Ross bis auf wenige Meter an das Gebäude herangeführt hatte, hielt er kurz inne um sich einen Überblick über das Anwesen und die es umgebene Landschaft zu verschaffen. "Hübsch!" "Ausgesprochen hübsch, nicht war Pegasus?" "Jaaa...braver Junge du riechst schon den Stall und das frische Heu!" Zärtlich tätschelte der schwarzgelockte Jüngling den kräftigen, schön geformten Hals seines treuen Pferdes, dann ermunterte er seine beiden Reittiere noch einen kleinen Endspurt direkt bis vor die Stufen des Hauptportales hinzulegen. Dort schwang er sich mit einem sehr eleganten Satz hinab und pochte neugierig an die Pforte. "Na hoffentlich ist das auch die richtige Villa, nicht das mir ein mürrischer Janitor jetzt ausversehen einen Topf voll Pisse auf den Kopf schüttet, weil er mich für einen ungebetenen Hausierer hält." "HEY DA!" "IST JEMAND ZU HAUSE???"

    ad marcus iulius dives villa rustica iuliana ostiensis - salve marcus - ich hoffe mal mein schreiben kommt dir nicht ungelegen aber wenn es deine geschäfte erlauben sollten würde ich gerne noch diesen monat nach ostia kommen um dort ein paar erholsame tage in der villa rustica zu verbringen denn die sommerliche hitze und der gestank hier in der hauptstadt sind unerträglich ich fürchte ernsthaft um meine gesundheit kopfschmerzen und schlaflosigkeit vergellen mir die nächte der arzt meinte eine erholungsreise ans meer mit seiner frischen brise wäre dringend anzuraten ich solle mal gründlich ausspannen bevor ich mich frisch gestärkt wieder ins arbeitsleben und grossangelegte projekte stürze aber davon werde ich dir mehr erzählen wenn ich in ostia bin im übrigen ist mir zu ohren gekommen das du dich sehr erfolgreich als tragödienschreiber betätigen sollst das finde ich prima du musst mir unbedingt ein paar verse aus deinem neuesten stück rezitieren bitte sende mir baldmöglichst eine antwort zur casa iulia ob du mit meinem besuch einverstanden bist - vale bene - gaius iulius sabinus

    Sabinus war verblüfft! Alle Achtung!!! Dieser Vescularius hatte ausgesprochen viel Mut und Selbstbewustsein! Den Kaiser ganz naturgetreu und unverfälscht mit all seinen körperlichen Vor- und Nachteilen darzustellen entsprach denn auch durchaus nicht den üblichen Normen offizieller hellenistisch-römischer Herrscherporträts. Hier wurde immer stark idealisiert und geschönt.


    "Ähhh...ja Caesar, ich werde deinen erhabenen Prachtkörper genauso gestalten wie auch immer du es dir wünschst!"


    Griff nochmal zur Zeichentafel und kritzelte erneut drauf los, diesmal schneller und heftiger. Zehn Minuten später präsentierte er einen neuen Entwurf. Potitus wie er wirklich war: fettleibig, untersetzt und mit aufgedunsenem Gesicht.

    Gut! Also ein Reiterstandbild aus Marmor in Lebensgröße und als Zugabe noch die eine oder andere Panzerstatue aus denselben Material! Sabinus ließ sich wieder eine Zeichentafel und Kohle bringen und begann kurz und knapp noch eine weitere Skizze auf das grundierte Pergament zu werfen, denn schließlich musste man ja herausfinden, ob sich die Vorstellung des Künstlers mit der des Auftraggebers deckte.

    Irgendwie schien der Imperator die Gedanken des Jünglings lesen zu können,
    denn dem geisterten grade tatsächlich die verschiedensten Panzerstatuen und Reiterstandbilder durch den Kopf, lächelnd erwiederte er:
    "Ja kann ich!" "Wenn es dein Wunsch ist, werde ich gleich morgen früh damit anfangen." Jetzt musste er erstmal unterbrechen, um sich ganz schnell die staubtrockene Kehle zu befeuchten. "Ahhh...sehr gut!" bemerkte er, wobei er jetzt nicht wusste, wessen Weinkeller er da grade lobte. "Also ich möchte mich dem klugen Rate meines Oheims anschließen und würde daher fürs erste auch eher ein Reiterstandbild aus robustem Marmor in Lebensgröße vorschlagen." "Später dann, wenn du die Feinde des Imperiums zu Staub zermalen haben wirst, dann genau wäre der ideale Zeitpunkt für ein monumentales überlebensgroßes Reiterdenkmal aus Bronze."

    Skeptische Blicke trafen ihn. Bezüglich der Bronzen sah sich Sabinus daher gezwungen etwas näher die Details des Arbeitsprozesses zu erläutern.


    "Nein Caesar ich persönlich bin kein Bronzegießer, aber wenn du einige Standbilder von Erz haben möchtest wie zum Beispiel Reiterstandbilder, dann müsste ich zunächst entsprechende Zeichnungen und Modelle solcher Skulpturen anfertigen und diese Vorlagen dann an den Meister einer erfahrene Erzgießerei zur entgültigen Ausführung weiterleiten."

    Der neue Princeps sucht also einen Bildhauer! Sabinus ist ganz Ohr, seine Augen leuchten auf, strahlen wie Sterne, innerlich hüpft das Herz vor Erregung! Er wittert die große Chance! Eine Anstellung als Bildhauer am kaiserlichen Hofe! Was für eine außerordentliche Ehre! Seine Mutter bekäme vor Freude wahrscheinlich einen Ohnmachtsanfall, ja er selber kann sein Glück kaum fassen, das der Kaiser ihm ein solches Angebot unterbreitet. Sein Gehirn arbeitet schon auf 180, im Sekundentakt entwirft dessen unruhiger Geist schon eine Bildsäule nach der anderen. Potitus als Feldherr in prachtvoller Rüstung / Potitus als Triumphator hoch zu Ross / Potitus als Princeps in voller Toga / Als Pontifex Maximus. / Als siegreicher Imperator mit der Göttin Victoria auf einem Streitwagen...usw...usw...
    Der Jüngling richtet sich etwas auf, sieht den Kaiser direkt an. Ein dankbares Lächeln kann er kaum unterdrücken. "Ich stehe dir jederzeit zur Verfügung Imperator Caesar Augustus!" "Bevorzugst du Standbilder und Büsten aus Marmor oder doch lieber aus Bronze?" "Sollen deine Standbilder nach alter Sitte komplett vielfarbig bemalt sein, oder möchtest du den Stein im natürlichen Zustand belassen?"

    Sim-Off:

    Salve Macer, Salve Potitus! Wollte nur mitteilen, das es bei mir erneut zu erheblichen Störungen im Betriebsablauf der Imperium Romanum Homepage gekommen ist. Diesmal sind der PN Modus, sowie die Anzeige einzelner Postings in "Rauschendes Fest am Kaiserhof" und die Anzeige einzelner Themenbereiche betroffen. Ob die Ursachen bei einer neuen Hackerattacke, oder meiner neuen, übervorsorglich arbeitenden Antivirensoftware zu suchen sind, kann ich leider nicht sagen.

    Naja, viel lieber würde der Sabiner als Maler, Bildhauer oder Architekt
    brillieren, aber Kunst braucht Gunst und selbige fehlte dem jungen Mann, also blieb als geregelter Broterwerb erstmal nur das Handwerk des Zimmermanns.
    "Nein Caesar!" "Bedauerlicherweise nicht, denn zur Gründung einer eigenen Werft fehlen mir die entsprechenden finanziellen Mittel." "Seit letzten Herbst arbeite ich als Konstrukteur auf der Bootswerft des Petronius Pulcher am unteren Ende des Aventin." "Wir produzieren hauptsächlich kleinere Binnenfahrzeuge zur Nutzung auf dem Tiber."
    Gut, die Arbeit bei Pulcher war eine Stelle mit der man als Normalbürger auskommen konnte, wenn man denn finanziell keine sonderlich hohen Ansprüche stellte, aber wirklich befriedigen tat sie den Iulier nicht.
    "Offengestanden hatte ich schon dahingehend einige Überlegungen, ob ich mich nicht als Schiffskonstrukteur bei der Classis in Misenum bewerbe, aber trotz all der malerischen Reize welche die Landschaft der Campania zu bieten hat, werde ich Rom, seine prachtvolle Architektur und vor allem die Bibliotheken und Bäderanlagen vermissen." "Weggehen möchte ich hier eigentlich nicht, aber mein Beruf zwingt mich wohl dazu, grade jetzt, wo wieder mehr Kriegsschiffe und Truppentransporter benötigt werden."

    Mit einer einladenen Geste verwies der Kaiser auf die Kline der ebenso hübschen wie auch übermäßig stolzen Flavierin, welche sich schon vorher genötigt sah, selbige mit einem gewissen Scordiscus zu teilen, ihrem (dank kaiserlicher Gnade) neu verfügten Ehemann, ein Umstand, welcher für die standesbewusste Aristokratin mit Sicherheit schon erniedrigent
    genug war, aber der Vescularier setzte spöttisch lächelnd noch einen drauf und winkte nun auch noch so einen braungebrannten Plebejerbengel aus der Sippschaft der Iulier herbei, der sich zwar irgendwie als Künstler zu erkennen gab, dessen muskulös-sportliche Figur und die schwieligen Hände aber eher auf ein körperlich aktiveres und auch kräftezehrendes Tagewerk hinzudeuten schienen. Der Geruch von Harz, Holz, Flachs und Teer ließ sich auch nicht durch noch so aufwändige Bäder und Massagen überdecken und verriet kundigen römischen Patriziernasen durchaus, das dieser Sabinus entweder auf einer Werft oder im Baugewerbe tätig sein musste und so war es ja auch, denn mit Musikunterricht oder Malerei allein, konnten sich auch damals schon die meisten Künstler kaum über Wasser halten.


    Mit einem charmant freundlichen Lächeln legte er sich also an den Rand von Flavia Nigrinas Kline, streng darauf achtend das respektvollerweise soviel Abstand wie nur irgendwiemöglich zu der Patrizierin eingehalten wurde. Wohl fühlte sich Sabinus dabei nicht, aber des Kaisers Wunsch ist des Dieners Befehl und so fügte man sich...spöttelndes Tuscheln raunte durch den gigantischen, mit vielfarbigen Marmor ausgekleideten Speisesaal welcher erst vor wenigen Jahrzehnten von Nigrinas kaiserlichen Verwandten dem Princeps Domitian erbaut worden war. Einge der anwesenden Gäste machten sich über Nigrina und die beiden Plebejer an ihrer Seite lustig, Sabinus hörte dies wohl, verzog aber keine Miene, sondern widmete sich ganz den Fragen des Kaisers:


    "Nun hoher Herr, ich kann soviele Zeichnungen von dir anfertigen wie du wünschst, aber diese hier ist die allererste und einzige, in einem Akt kreativer Spontanität entstandene und darum ist sie irgendwie auch die kostbarste!"


    Mittlerweile erlangte Sabinus ein wenig von seinem Selbstvertrauen wieder und da er über Kunst und Musik sprechen durfte, viel die verkrampfte Schüchternheit auch schneller von ihm ab und des Kaisers lockerer, mit viel Humor und Ironie gewürzter Umgangston trug im wesentlichen dazu bei.


    "Ähm...als ich noch ein Knabe war, da verfügte ich über eine recht angenehme Gesangstimme." "Meine Mutter sagte dies wäre eine Segnung der Muse Terpsichore, aber als bei mir der erste Bartflaum zu sprießen begann, entzog sie mir ihre Gunst." "Nein ich bin ein erbärmlich schlechter Sänger und Musiker, aber dennoch liebe und achte ich alles was mit den Segnungen der Terpsichore zu tun hat."


    Nach einer kurzen Pause fur er fort:


    "Ich lese sehr viel, hauptsächlich Werke über Architektur, Ingenieurswesen, Kunst und Geschichte." "Darüberhinaus kann ich nicht nur malen und zeichnen sondern habe auch Kenntnisse in der Bearbeitung von Holz und Gestein, bildhauere ab und zu...naja...ich bin halt ein "Vitruvianer" und mag alles was mit Gestaltung und bildender Kunst zu tun hat." "Aber hauptberuflich bin ich Faber Navalis - Schiffsbauer."

    Dem vollkommen verängstigten Sabinus fiel augenblicklich ein Granitblock von der Seele, als er bemerkte, das der Kaiser keinen Anstoss an seiner Zeichnung nahm, sondern im Gegenteil vielmehr amüsiert und entzückt zu sein schien und zwar so sehr, das er nach einem ironischen Kommentar über seinen Körperbau sofort in schallendes Gelächter ausbrach. Dem Caesaren gefiel ganz offensichtlich was er da sah und so ließ denn eine Frage nach dem Preis auch nicht lange auf sich warten, aber da es sich bei dieser Zeichnung nur um eine vergleichsweise simple, schnell hingeworfene Studie und kein hochwertiges Gemälde oder ein ähnlich aufwändiges Kunstwerk handelte, wagte der Junge auch nicht irgendwelche finanziellen Forderungen an seinen erlauchten Gastgeber zu stellen, sondern schloss sich widerspruchslos dem Ratschlage des Proximus an.


    "Nun Caesar, da dich diese Zeichnung so sehr ergötzt, bitte erlaube mir sie dir zum Geschenk machen zu dürfen, quasi als kleines Andenken an dieses wundervolle Fest und als Dankeschön dafür, das ich an deiner erlauchten Tafel verweilen durfte."


    Auch wenn er noch recht verunsichert war und darüberhinaus es auch in Gegenwart so vieler vornehmer Damen und Herren nicht öffentlich auszusprechen wagte, so erhoffte sich Sabinus doch, das diese Zeichnung beim Kaiser einen gewissen Effekt der Neugierde auf weitere Kunststücke aus den Händen des jungen unbekannten Iuliers
    hervorrufen würde und was könnte dieser schwarzhaarige Bengel
    nicht alles bewirken, wenn man ihm denn die Möglichkeiten dafür schaffen würde.


    Der gerissene Proximus jedenfalls hatte wohl seine Gründe gehabt, den Sabiner diskret mit auf die Kaiserparty zu schleppen.

    Etwas zögerlich erhob sich der Jüngling und präsentierte dem Kaiser dann die Zeichentafel. Den Blick hielt er dabei immer noch nach unten gesenkt, denn den Kaiser direkt anzuschauen wagte er nicht. Innerlich fieberte er, die Wangen glühten und auf seiner Stirn machten sich Schweißperlen bemerkbar. Irgendwie im Affekt versuchte er sich zu rechtfertigen,"Seht hoher Herr ich...ich hatte noch nie die Gelegenheit einen so großen Mann oder Herrscher aus allernächster Nähe zu sehen und...naja...da...da wollte ich diesen Moment einfach irgendwie in einer Zeichnung festhalten, so als Andenken für mich und meine Nächsten."

    So wirklich glücklich und zufrieden sah der Faustus aber nicht aus, als er sich von seinem Platz erhob und mich mit kurzen, trockenen Worten verabschiedete. Trotz Dattelkuchen und Prandium, eingesparten Sesterzen und eines siegreichen Zöglings. "Vale Faustus!" "Beim nächsten Mal bringst du neben deinen Lupus aber auch noch einen ordentlichen Krug Wein mit!" Ja, bestimmt lag es am fehlenden Wein das er nicht so ganz glücklich war wie er heute Abend eigentlich hätte sein sollen, denn für uns Südländer gehörte ein edler roter Tropfen zum Essen und Feiern einfach dazu! "Ach ja...und du musst mir unbedingt irgendwann von deinen Heldentaten und Abenteuern erzählen, wenn du dafür die Zeit finden solltest...!" rief ich ihm zum Abschied hinterher.

    Der in einfachen, ländlichen Verhältnissen aufgewachsene Junge aus dem Sabinerland war in jenem, für ihn so denkwürdigen Moment dermaßen eingeschüchtert, das er vor lauter Verschämtheit kaum mehr als das Nötigste über die Lippen bekam. Des Vesculariers wuchtige Erscheinung, seine kostbaren purpurfarbenen Gewänder in Kombination mit einer ausdrucksvollen Stimme deren Klang von Willensstärke und Entschlossenheit zeugte und natürlich die überwältigende Pracht des Palastes und der Glanz seines Hofes eben all das verfehlte seine einschüchternde Wirkung auf des Sabinus eher kleinbürgerlich-rustikal geprägten Sinne nicht. Der Bursche vollführte so eine Art von Fußfall, wie man es von den Höfen persischer, oder anderer orientalischer Herrscher her kannte und stammelte dann mit gesenktem Blick. "A...Ave Caesar!" "Mögen Iu...Iupiter und all die anderen...anderen Götter des Olymp dich und deine Herrschaft segnen und dir ein langes und glorreiches Leben gewähren, zum Ruhme Roms und des ganzen Imperiums!" Auf die Fragen des Kaisers eingehend fuhr er nach wenigen Sekunden fort.


    "Gaius!" "Gaius Iulius Sabinus." "Ich...ich habe da hinten nur ein bisschen gezeichnet!"

    Sabinus war so sehr in das Schraffieren vertieft, das er zunächst gar nicht bemerkte, das man ihn bereits bemerkte. Erst als er noch einen flüchtigen, routinemäßig-prüfenden Blick auf sein kaiserliches Model erhaschen wollte, bemerkte er verschrocken, das der Vescularier ihn bereits direkt mit kritisch-argwöhnisch fragenden Blicken ins Visier genommen hatte. "Volltreffer!" Dem so auf frischer Tat ertappten Bengel rutschte das Herz in die Hose und ein ängstlich-flaues Gefühl machte sich in der Magengegend breit. Reflexartig vergrub er seine Zeichnung unter den vielen Seidenkissen, aber für solche Spielchen war es jetzt zu spät, der Kaiser und sein Gegenüber hatten es eh schon bemerkt und so kam es wie es kommen musste, ein wohlgesetzter Wortwechsel mit seinem hochgeschätzten Gast und schon winkten dessen Hände in Richtung Sabinus... "Was?" "Wer?" "Ich?"


    Zögerlich erhob sich Gaius Iulius und begab sich mit gewählten Schritten in Richtung von Proximus Kline, die Zeichentafel hatte er artig hinter seinem Rücken versteckt. Dort angekommen verneigte er sich kurz und sprach dann mit dehmütig geneigten Haupt und leiser Stimme:


    "Salve Marcus Iulius Proximus, du wolltest mich sprechen?"

    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Varus


    Was die Stärke der Flotten angeht. Mach doch für die beiden Großen je 10.000, für die Alexandria 7000 (grob 2 Drittel einer Hauptflotte) und für die anderen 3500 Mann (also grob 1 Drittel einer Hauptflotte).


    Wäre realistisch. :dafuer:


    Eine Provinzialflotte bestand ja in der Regel meistens nur aus 20 - 40
    kleineren Einheiten wie Liburnen oder Moneren. Küstenwachgeschwader halt, aber auch die Stärke der beiden Hauptflotten darf nicht überschätzt werden. Für die Zeit um 70 n. Chr.
    sind ja Flottenlisten für Misenum und Ravenna überliefert. Etwa 95 -100 Einheiten in Misenum und grade mal 45 - 50 in Ravenna. Eine Kriegsflotte ist ja eine ziemlich kostspielige Angelegenheit und in längeren Friedensperioden wurde der Schiffsbestand daher immer drastisch reduziert.

    Zitat

    Original von Appius Decimus Massa


    Ich denke die classis war die Stille Reserve und Eingreiftruppe innerhalb Italia's oder wurde als ganzes zu Krisenherden geschickt. Beispiel 4 Kaiserjahr.






    LEGIO I ADIUTRIX ("Pia Vindex") (Misenum) 68 - 300 n.Chr. 10,000 Mann. Rekruten aus Italien, Gallien, Sizilien, Korsika, Sardinien, Spanien usw.


    LEGIO II ADIUTRIX ("Pia Fidelis") (Ravenna) 69 - 400 n.Chr. 10,000 Mann. Rekruten aus Italien, Dalmatien, Illyrien, Pannonien, Griechenland usw.



    Stationierung/Einsätze:


    Italia 68 - 69 n. Chr. (Bürgerkrieg)
    Frisia/Germania - 70 n. Chr. (Batavische Revolte)
    Britannia/Caledonia - 80 n. Chr. (Vorstoß nach Schottland)
    Dacia - 90 n. Chr. (Eroberung)
    Dacia - 105 n. Chr. (Eroberung)
    Iudaea - 116 n. Chr. (jüdische Revolte)
    Italia - 167 - 169 n Chr. (Markomannenkriege)
    Raetia - 171 n. Chr. (Rückeroberung)
    Noricum - 171 n. Chr. (Rückeroberung)


    usw...

    Ich erlaube mir mal da eine doch recht detaillierte Men-at-Arms Broschüre von Osprey aus dem Jahre 2009 zu empfehlen:


    Raffaele D'Amato/Graham Sumner:


    Imperial Roman Naval Forces 31 BC - AD 500


    ISBN 978 1 84603 317 9


    ebook ISBN 978 1 84603 901 0



    Ich hatte zwar bisher noch keine Zeit mir das Heft richtig durchzulesen, aber da sollte in knapper Form alles an Infos drin stehen, was man über die Marinelegionen bezüglich Uniformierung und Gliederung wissen muss.

    Niemand sollte mir nachsagen können, das Gaius Iulius Sabinus ein grausamer Mensch war, darüberhinaus hatten beide Gladiatoren einen überaus spannenden und ehrlichen Kampf geliefert. Soviel Tapferkeit sollte belohnt werden, also Gnade für die Hexere und ab ins Trockendock mit ihr zur Überholung. Auch von mir schallte daher ein begeistertes "Gnade für Pugnax!" "Lass ihn gehen!" Lass ihn gehen!"in Richtung Editor.