Beiträge von Gaius Iulius Sabinus

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    Original von Marcus Iulius Proximus
    Kein problem Sabinus , wenn Du willst bringe ich Dir die ein oder andere Sache in Sachen Politik bei. Wie Du selbst sagst, jeder ist auf einem anderen Gebiet ein MEISTER.Wie gefällt dir denn die Parade?


    "Die Parade?" "Die Parade ist fantastisch!" "Ein Spektakel zu Ehren von Mars und Bellona!" "Am liebsten würde ich jeden Soldaten hier einzeln malen, so prachtvoll sehen die aus!" (freudige Erregung)
    "Wenn die später auf dem Schlachtfeld genauso prachtvoll kämpfen wie sie jetzt vor dem Princeps paradieren, brauchen wir uns um den Ausgang dieser leidigen Scharade keine Sorgen zu machen." "Aber falls sie dann doch versagen sollten..."(verunsichert-fragende Blicke in Richtung Proximus). "Ach was!" "Fort mit den düsteren Gedanken!" "Heute ist ein schöner Tag, die Götter sind gnädig und um diesen Palma dingsbums da und wie der andere Typ noch heißt, sollen sich Charon und Hades kümmern!" "Tod und Pest über diese gewissenlosen Schufte!"


    "Was die Künste der hohen Politik betrifft, so nehme ich dein Angebot sehr gerne an, aber nur unter der Vorraussetzung das ich dir damit auch wirklich keine Umstände bereite, denn ich weiss nur sehr wenig über Ämter und Staatsführung und habe daher viele Fragen."

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    Original von Marcus Iulius Proximus
    Mein lieber Sabinus , noch bin ich Vigintvir und gehöre dem Cursus Honorum an. Im Senat sitze ich noch nicht.Du sitzt also noch nicht neben einem Senator. Wäre dies so, so würdest Du tatsächlich besser ein Stückchen hinter mir Platz nehmen. Aber wenn Dich dies beruhigt, kannst Du es jetzt auch schon tun. Dann lächelte Proximus.



    Aua! Jetzt war der junge Bursche aber voll ins Fettnäpfchen getreten! Nur gut, das der Vigintvir dessen politische Unbefangenheit mit einem amüsierten Lächeln zur Kenntniss nahm und ihn dahingehend berichtigte. Also blieb Sabinus genau da sitzen, wo Proximus ihn hingebeten hatte, aber mit knallroten Ohren und einem leicht beschämten Gesichtsausdruck. Wieder verstrichen ein paar Minuten in denen die farbenprächtigen Rüstungen der Prätorianer Sabinus ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen. Weiße, rote und grüneTuniken, dazu Kettenhemden, Muskelpanzer und die allseits geschätzte Lorica Segmentata...attische, pseudokorintische, romano-gallische Helme mit- und ohne Rosshaarschweife und natürlich die mit prächtigen Ornamenten und Symbolen bemalten Schilde in allen nur erdenklichen Formen und Ausführungen. Eine, die Sinne benebelnde, waffenstarrende Orgie, jede Kohorte wollte die andere an Schönheit und Glanz übertrumpfen...hier sah man militärische Eitelkeit auf höchstem Niveau, zusammengeführt zu einer "fast" perfekt inszenierten Demonstration kaiserlicher Macht und martialischer Stärke, denn alles was der visuellen Vollkommenheit noch fehlte, war ein riesiges Orchester aus Blächbläsern und Trommlern, dirigiert von Miklos Rozsa persönlich, um die Gesamtwirkung dementsprechend akustisch abzurunden...


    Nachdem er so seine Augen gesättigt hatte, konnte der in allen politischen Belangen so vollkommen verunsicherte Jüngling nicht umhin, sich nochmal bei Proximus zu entschuldigen.


    "Ich bitte dich vielmals um Verzeihung, aber mit dem Cursus Honorum und den damit verbundenen Ämtern und Pflichten kenne ich mich leider überhaupt nicht aus." "Ich bin halt nur ein einfacher Handwerker, gib mir ein Stück Holz und ich baue dir ein Haus oder Schiff, beschaffe mir Marmor und ich gebe dir eine Bildsäule zurück, kaufe mir Pigmente und du erhältst ein Fresco, aber in den Künsten der Staatsführung und der hohen Politik bin ich ganz und gar unerfahren."

    "Nur keine Panik Faustus, ich denke dein Lupus wird sich schon wieder fangen und falls ihn Pugnax doch überwinden sollte, kaufst du dir morgen früh halt auf dem Sklavenmarkt einen neuen den du drillen kannst."


    Kaum gesagt, schob ich mir schon das nächste Stück Dattelkuchen in den Mund...


    "Mhhhmm...Lecker!" Also meine Dicke ist wirklich eine großartige Köchin." "Zwei Monatslöhne habe ich dem Sklavenhändler blechen müssen, aber das war sie mir wert."

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    Sicher, aber nimm doch hier neben mir Platz Sabinus.


    "Ohhh...ich danke dir Senator, du erweist mir damit eine große Ehre!"


    Offengestanden war ich über Proximus einladende Geste verblüfft, denn war es eigentlich nicht so, das während eines offiziellen Staatsaktes die Senatoren bei den Senatoren und die Handwerker bei den Handwerkern saßen? Mit einem dankbar, verunsicherten Lächeln setzte ich mich zu ihm. Wie es sich für einen ledigen jungen Mann aus angesehener Familie gehörte, trug ich eine blütenweiße Tunika gewebt aus bester britannischer Wolle und eine vornehm in Falten drapierte braune Toga aus eben demselben Material. Nachdem ich für einige Minuten erfurchtsvoll schweigend die ersten Eindrücke jenes waffenstarrenden Spektakels, welches sich da vor unseren Augen in unvergleichlich prachtvoll-theatralischer Weise entfaltete aufgesogen hatte, wandte ich mich nochmal leise flüsternd an meinen hohen Verwandten.


    "Dominus Proximus bitte verzeih wenn ich dies frage, aber...aber ist es denn nicht ein grober Verstoß gegen die Rangordnung und politische Edikette?" "Ich meine das ein einfacher Handwerker wie ich, neben einem hochangesehenen Mitglied des Senates wie du es bist Platz nehmen darf?"

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    Original von Marcus Iulius Proximus
    Proximus nahm auch Platz und schaute sich um welche Prominenz sich um ihn rum versammelte.


    Als er seinen Blick so durch die Reihen schweifen lies, glaubte er auch seinen Verwandten Titus Iulius Italicus erblickt zu haben.


    Noch während der Senator seine Blicke über die Reihen der Zuschauer schweifen ließ vernahm er plötzlich hinter sich die heitere Stimme eines jungen Mannes.


    "Salve mein hochverehrter Mentor Marcus Iulius Proximus." "Mögen dir die Götter gewogen sein auf all deinen Wegen." "Gestattest du das ich Platz nehme hinter dir?"

    "Sei mir gegrüßt tapferer Faustus Dec..." Kaum das ich diesen Satz noch vollendet hatte, kam auch schon der Jubel und das aufrollende Gekreische der Zuschauer dazwischen. Die Hexere hatte bei der Liburne ganz offensichtlich einen empfindlichen Treffer gelandet. Der Legionär sprang auf und feuerte seinen Kämpfer wie wild an, all seine Aufmerksamkeit war jetzt auf das Duell dort unten gerichtet, also beschloss ich meinem so abgelenkten Gegenüber erstmal kein ausführliches Gespräch über Kriege und Schlachtenruhm aufzudrängen, sondern konzentrierte mich ebenfalls auf das blutige Geschehen im Staube der Arena.



    "Ein sehr spannender Kampf, die beiden da unten wollen unbedingt auf Leben und Tod herausfinden wer der Bessere von ihnen ist...der Pöbel jedenfalls ist hochauf begeistert, wenn deine Liburne weiterhin so tüchtig kämpft, ankert sie bestimmt nochmal im Becken des großen flavischen Theaters, direkt unter den gnädigen Augen unseres neuen Imperators und des Senates und Volkes von Rom, um vielleicht einem dieser verdammten Cäsarenmörder die Kehle durchzuschneiden."

    "MACTATOR"! "Ja!" "Den Namen habe ich schonmal gehört, allerdings hatte ich nie Gelegenheit ihn kämpfen zu sehen." "Du musst wissen ich lebe und arbeite erst seit ein paar Monaten in Rom." Nun Gaius Iulius Sabinus, der große Experte für Gladiatoren und Kampfspiele bist du ja nicht grade oder? Gib doch ruhig zu das du von diesen Dingen null Ahnung hast, dein Gegenüber merkt es doch sowieso! "Dieser...dieser Lupus, der Thraex den du da so anfeuerst, er manövriert um den Hoplomachus herum wie eine flinke angriffslustige Liburne um eine schwerfällige Quadrireme, immer nach einer schwachen Stelle suchend wo er sein Rostrum hineinrammen kann."Genug damit der Gladiatoren, mein Gegenüber gab mir zu erkennen, das er Soldat war, offensichtlich einer jener Veteranen welche letzten Sommer einen Aufstand in Ägypten blutig niedergeschlagen hatten. Daher rührte wohl auch das extrem tiefgebräunte Gesicht, was für Typen mit blauen Augen und blonden Haaren eher ungewöhnlich war. "Also dann habe ich ja einen echten Kriegshelden vor mir!" "Gütiger Mars, du hast warscheinlich schon viele Schlachten mitgemacht oder?" "Hier Kamerad nimm mein Prandium und stärke dich damit, möge der süße Dattelkuchen deinem Arm wohl bekommen und den Kämpfer Roms daran erinnern das auch Ägypten seine schönen Seiten hat!" Mit einer freundschaftlichen Geste (untermalt von einem charmant-sinnlichen Lächeln und in kindlicher Neugierde aufblitzenden braunen Augen) schob ich ihm das Futterpaket rüber. Klar war das mit einer unausgesprochenen Bitte verbunden, nämlich mir doch ein paar von seinen tollen Kriegsabenteuern zum Besten zu geben. "Ach ja, ich komme übrigens aus Confluentes." "Das liegt irgendwo in Germanien." "Mein Vater war dort Offizier beim örtlichen Präfekten." "Er ist dort an einer Seuche gestorben, habe ihn nie richtig kennengelernt." "Ich bin in einem Dorf im Sabinerland aufgewachsen und mit 14 nach Centumcellae gegangen wo ich das Handwerk des Schiffsbauers erlernt habe." "Nachdem ich dort meinen Meister gemacht hatte, bin ich vor etwa 9 Monaten nach Rom übergesiedelt und arbeite jetzt als Chefkonstrukteur auf der Bootswerft des Petronius Pulcher hier am Tieberufer des aventinischen Viertels." "Mein Name ist Gaius...Gaius Iulius Sabinus und wie lautet der deine?"

    Ich war so damit beschäftigt den Hoplomachus vollzupöbeln, das ich zuerst gar nicht mitbekam was mein Kumpel mir da so trotzig an den Kopf warf. Erst bei "Pugnax ist der Hoplomachus" schalteten meine grauen Zellen wieder.


    "Wie?" "Was?" " Pugnax ist der Hoplomachus?" " Aber ich dachte der andere wäre..."Bah! Wen interessieren schon die Namen räudiger Sklaven?" "Pugnax oder Lupus...alles derselbe Abschaum!" "Aber erklär mir bitte wieso du eine Wette unbedingt mit einen linken Handschlag besiegeln willst?" "Ist das hier in Rom so üblich?" "Bei mir, da wo ich herkomme, gilt das Reichen der linken Hand als ziemlich unhöflich, aber die Sitten und Traditionen sind ja von Region zu Region verschieden."