Beiträge von Lucius Terentius Thyrsus

    Es war mittlerweile Routine dass immer wieder Kontrollritte durchgeführt wurden, meistens 4 Eques ohne einen Unteroffizier und heute war es ausgerechnet Rhakotis wo es die Patrouille der Turma I hingeschlagen hatte.
    Titus, Marcellus, Thyrsus und Equitanus waren die glücklichen Auserwählten und ritten daher ohne große Eile durch die Straßen. was vor wenigen Monaten noch gefährlich gewesen wäre, man wusste ja nie wie die hitzigen Ägypter auf die Römer reagierten, war nun etwas ungefährlicher geworden.


    Seit man die Provinz nach außen abgeschottet hatte stiegen die Getreidevorräter in enorme Massen an, daher wurde nun Brot gebacken wie nie zuvor, denn die Lager quollen vor Getreide fast über. Dadurch sank der Preis für Brot, teilweise wurde altes Brot sogar unter den Armen verteilt, was wiederrum die ägyptische Bevölkerung besänftigte. Es waren ruhige Zeiten, zumindest was die eigene Bevölkerung anging.


    "Hach, da wünscht man sich fast einen Aufstand herbei. Seit Wochen haben wir nichts zu tun außer umher zu reiten, es ist so öde." Titius Pferd gähnte. "Selbst dem Gaul ist langweilig, das gibt es doch nicht." Der Rest der Truppe lachte, ja es war wirklich etwas eintönig geworden.
    "Wir sollten vielleicht ein paar Barbaren aus dem Norden hier her verschiffen lassen, ich kann ja mal einen Boten zu meinem Onkel schicken, der freut sich sicher über etwas Entlastung am Limes." Wobei Thyrsus nicht wirklich davon ausging dass die Barbaren sich in Ägypten lange wohlfühlen konnten und er ging auch nicht davon aus dass Primus die Nachricht jemals erhalten würde.


    "Wenn wenigstens mal ein Manöver geplant wäre, aber anscheinend ist da nichts, rein gar nichts. Wenn das so weitergeht reite ich in den Süden und schnapp mir ein paar Blemmyer." Selbst Marcellus war gefrustet, dabei war Marcellus jemand der immer wieder gerne ruhigen Zeiten nutzt um sich einige Schriften durchzulesen. Es waren triste Tage.

    Nicht ganz zwei Stunden später war der Himmel blau, hellblau, keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen. So war es eben hier, erst schüttete es aus allen Eimern der Götter, danach konnte man denken es hätte nie einen Tropfen Wasser gegeben. Und dazu kam recht schnell eine enorme Hitze, gepaart mit dem vorhergegangenen Regen führte dieser zu einer Schwüle die wohl im ganzen Imperium ihresgleichen suchte.


    Und das Problem bestand darin dass der Eques nun wieder im Training war, Bodenkampf war angesagt er stach wieder gegen Holzppfäle ein, führte seine Spartha und sein Parma so gut er konnte, aber unter dem Kettenhemd wurde es immer wärmer und wärmer. Vermutlich konnte man in absehbarer Zeit ein Ei auf ihm Braten, wenn es denn für die einfachen Soldaten Eier geben würde. Immerhin war der Puls recht annehmbar bei der Turma Prima, es gab zwei, drei Eques die aus dem Brei ein fast schon gutschmeckendes Gericht zaubern konnten. Ob man Puls auch auf einem Kettenhemd oder einem Schienenpanzer braten kann?

    Sim-Off:

    Da wir ja bereits eine Mission haben dachte ich einfach mal daran auch die Ausbildung etwas zu beschreiben, ist ja auch Teil der Geschehnisse hier im Lager


    Thyrsus stand etwas abseits des Campus und schaute den Neulingen zu wie sie sich abschufteten um in den neu ausgehobenen Auxiliarkohorten ausgebildet zu werden. Die Hilfstruppen waren ebenso wichtig wie die Legion selbst, niemand konnte daran zweifeln. Denn auch wenn die Legion das Herzstück der Armee war, so waren es doch die Hilfstruppen die oft die meiste Arbeit machten, den Weg freiräumten für die Legionäre. Außerdem waren die Auxiliare vielseitiger, je nachdem wo man sie rekrutierte hatte man beachtliche Reiter oder Bogenschützen, Speerkämpfer oder eben auch leichte Infantiere, der Legion nicht unähnlich.


    Letzteres war bei diesen hier der Fall, lorica harmata statt Schienenpanzer, Parma statt Scutum, Hasta statt Pilum, gleiche Taktiken, gleiche Schlacht- und Marschordnung und mindestens der gleiche harsche Ton bei der Ausbildung. Und doch waren sie den Legionären nicht ebenbürtig, es waren ja nichtmal Römer. Und doch hatten sie immer bewiesen wie gut sie waren, wie wichtig sie waren wie erst in den Dakerkriegen zu sehen war. Und Thyrsus dachte auch an die Alae, die Auxiliarreiterei und seine Gedanken kreisten darum wie es seinem Onkel gehen würde.


    Auf dem Platz hingegen schallerte es nur Befehle....
    "Hasta et parma, susum! Aequatis passibus pergite! Ad sinistram pergite, Ad dextram pergite! In duos ordines! IN DUOS ORDINES PERGITE!" Eigentlich machten die Tirones gar keinen schlechten Eindruck, sie lernten schnell. Würde es auch zum Krieg hier in Aegyptus kommen, Thyrsus war zuversichtlich dass sie alle bis dahin bereit waren.

    Mit der fast sicheren Gewissheit dass es Krieg geben würde und man sich den eigenen Brüdern stellen müsste sorgte überall im Lager für Gerede. Davon blieb natürlich auch die Turma Prima nicht verschont, zumal Thyrsus ja indirekt bereits die Bestätigung erhalten hatte, dass der Krieg bevorstand.


    Titius war nervös, er hatte bereits gegen die Blemmyer gekämpft, jenes Nomadenvolk dass vor nicht allzulanger Zeit einen hohen Blutzoll von den beiden Legionen in Nikopolis gefordert hatte. Und doch waren es nur Barbaren, wenn es gegen Römer gehen würde, gegen Legionäre, würde es noch härter werden.
    "Wir haben an der Oase die Barbaren bezwungen, doch das hier ist anders. Wofür kämpfen wir denn, was haben wir hier in Aegyptus mit einem vermutlichen Usurpator in Rom zu tun, oder einem anderen in Syria? Sagt mir das, was soll das?"


    Marcellus winkte ab. "Mensch Titius wir wissen doch gar nicht ob es wirklich einen weiteren Kaiser gibt der von den Legionen im Osten ausgerufen wurde. Was wir wissen ist nur, soweit das was der kleine Terentier sagt stimmt, sich die Provinz abgeriegelt hat, gegenüber Rom UND gegenüber Syria."


    "Es ist wahr, ich habe es doch gehört." Thyrsus mochte es nicht wenn man ihn in Frage stellte. "Es spielt doch keine Rolle gegen wen wir am Ende kämpfen, wir werden gegen Römer kämpfen, gegen unsere Brüder. Fragt euch doch lieber mal wer im Recht ist. Wir wissen nur dass der Kaiser ermordet wurde, aber nicht von wem. vielleicht war es dieser Palma, vielleicht war es Salinator, vielleicht waren es beide und nun streitet man sich darum wer am Ende Imperator sein wird."


    "Thyrsus du redest merkwürdiges Zeug, weißt du das. Verdammt es ist egal wer Kaiser ist, ICH habe meinen Eid weder auf den Einen noch den Anderen geleistet, MEIN Kaiser wurde ermordet. Ich kämpfe wenn es der praefectus sagt und unser Decurio es befiehlt, mein Herz schlägt für Rom, soviel ist sicher." Dabei schlug Titius noch kräftig mit der Faust auf den Tisch, der zitterte und drohte beinahe zusammen zu fallen.


    "Ich sage euch es ist egal, wir ziehen in den Krieg, wir werden kämpfen und wir werden siegen, wir werden für Rom siegen. Lasst uns denen zeigen dass die XXII eine der beste Legionen des Imperiums ist." Als Thyrsus das Aussprach jubelten die anderen los und die Stimmung wurde lockerer.


    "Was mich betrübt ist dass unser alter Praefectus und unser heldenhafter Tribun nun in Rom sind, wohlmöglich auf uns treffen werden. Die Beiden waren damals Helden, es ist schwer gegen die Helden der Vergangenheit zu kämpfen." Marcellus war damals noch Legionär gewesen, er war dabei als die beiden Decimer den Durchbruch verhinderten und nur knapp dem Tot entkamen.


    "Dann werden wir eben neue Helden, die Götter stehen auf unserer Seite." Die folgenden Worte von Thyrsus gingen in einem lauten "Mors hostibus, nullus captivus!" unter und nun begannen die Veteranen zu singen, nicht schön dafür aber umso lauter.



    "Ein schwerer Kampf steht uns bevor
    doch fürchten wir uns nicht
    Wir reiten schnell und lachen nur
    dem Feind ins Angesicht
    Wir stehen zusammen, tausend Mann,
    Brüder im Metall!
    Und kämpfen für das heilge Ziel
    des feigen Feindes Fall!


    Die Schlacht sie tobt wie nie zuvor
    Und nun der Männerchor!


    Wir sind Verteidiger des römischen Reiches
    Krieger in Stahl, Holz und Gold
    TOD - den feigen Feinden!
    Eure Niederlage ist unser Sold
    Verteidiger des römischen Reiches
    Mit lachendem Herzen ziehn wir in die Schlacht
    Tod - den feigen Feinden!
    Denn wer mit uns kämpft, der hat die Macht


    Wir werden siegen oder sterben, das wahre Heldentum
    Wir bringen unserm Feind Verderben und marschieren in den Ruhm
    Die Schlacht, sie macht die Nacht zum Tag, erhellt im Feuerschein
    Die Brüder kämpfen unverzagt - der Sieg wird unser sein!


    Die Schlacht sie tobt wie nie zuvor
    Und nun der Männerchor


    Wir sind Verteidiger des römischen Reiches
    Krieger in Stahl, Holz und Gold
    Tod - den feigen Feinden!
    Eure Niederlage ist unser Sold
    Verteidiger des römischen Reiches
    Mit lachendem Herzen ziehn wir in die Schlacht
    Tod - den feigen Feinden
    Denn wer mit uns kämpft, der hat die Macht


    Oh mächt'ge Götter Jupiter, Mars - ich bin Euer Sohn
    Mein Leben liegt in Eurer Hand, ich knie vor Eurem Thron
    Verteidiger des Glaubens bin ich, unsrer Religion
    Des römischen Reiches Siegeszug - das ist meine Mission
    So blicke ich zu Euch empor
    Und lausche dem Männerchor


    Wir sind Verteidiger des römischen Reiches
    Krieger in Stahl, Holz und Gold
    Tod - den feigen Feinden
    Eure Niederlage ist unser Sold
    Verteidiger des römischen Reiches
    Mit lachendem Herzen ziehn wir in die Schlacht
    Tod - den feigen Feinden
    Denn wer gegen uns kämpft, stirbt noch vor Einbruch der Nacht!"


    Thyrsus lauschte, sang den Refrain mit und sein Blut kochte. Sollte die Schlacht kommen, er war bereit. Und bei Mars, das Lied musste das halbe Lager gehört haben, denn sie sangen in einer ohrenbeteubenden Lautstärke dass es sogar den praefectus noch aus dem Bett geholt hätte.

    Welch ein Wunder für diese Jahreszeit, es regnete. Mal wieder, naja immerhin es gab sogar mal 2 Wochen kein Regen aber im Moment meinten es die Götter wieder viel zu gut mit dem kostbaren Nass. Thyrsus lehnte an der Palisade und sah über das Land hinaus, auf den Himmel und was man so erkennen konnte.


    Grau... Grau...... Oh eine Wolke, ach nein, hellgrau.... Regen.. Regen..... Regen.... Grau.... fast schwarz....


    Es war ja nicht so dass Thyrsus den Regen nicht kannte, im Gegenteil. Er wuchs immerhin in Germanien auf bevor er nach dem Tod seines Vaters nach Italia ging, er diente bei der Legio II, er kannte den Regen. Doch was in Germanien Regen war, das kannte hier vermutlich niemand. In Germanien war der Regen kalt, man konnte sich den Tod holen wenn es dazu noch einen ordentlichen Wind gab.
    Und hier?
    Selbst im Winter war es warm, der Regen war einfach nur nass und nervig, dazu oft so fein dass er sich wirklich überall ausbreiten konnte und das schlimme am Wetter war, dass der Regen immer direkt tagelang kommen musste. Und wenn der Regen endlich weg war began die Hitze, die war schon im Frühjahr enorm, Thyrsus wollte gar nicht erst wissen wie der Sommer werden würde.
    Da wünschte man sich fast das Sauwetter Germaniens zurück, es war nicht besser aber es bot wenigstens Abwechslung.


    Oh eine helle Wolke... ach nein doch nicht...


    Sim-Off:

    Es darf sich gerne jemand dazugesellen, es ist genug Regen für alle da

    Die Antwort hatte Thyrsus erwartet, aber jedoch kam es auch nicht überraschend und so war es auch seine Antwort die nicht unbedacht kam.
    "Natürlich sollte mein Patron unser Kaiser sein, aber zum einen ist das mit dem Kaiser gerade so eine Sache, zum anderen ist es nicht unüblich dass auch rangniedrige Soldaten sich einen Patron suchen, fragt euren Cousin in der Legio I, einer seiner Klienten war mein Optio. Beide haben dadurch ihre Vorteile wie ich erfahren durfte."


    Natürlich war das keine entscheidende Antwort, es unterstrich aber wie er darauf kam, damit sollte zumindest diese Frage geklärt sein, die andere jedoch war offen.
    "Nicht dass man denken sollte ich hätte mir keine Gedanken gemacht, im Gegenteil. Während meines kurzen Aufenthaltes in Rom habe ich mich diesbezüglich bereits mit Terentius Cyprianus unterhalten und dieser sagte mir dass ein Mitglied des Ritterstandes durchaus in der Lage wäre mich ebenfalls in den Ritterstand zu bringen. Es ist nicht üblich, aber auch nicht selten wie ich erfahren durfte. Leider war Cyprianus der Meinung ich sollte mir selbst einen Patron suchen der mir dabei hilft."


    Nun nahm Thyrsus einen Schluck des Weines, sehr guter Wein wie er zugeben musste, schade dass die einfachen Soldaten nur den billigen Fusel bekamen.
    "Zumal ein Patronat durchaus für beide Seiten seine Vorteile hat. Immerhin kann es einer aufstrebenden Persönlichkeit wie dir Tribun von Vorteil sein wenn man innerhalb der Legionen einen Rückhalt hat, jemanden der die Lage zumindest einer Legion gut beurteilen kann. Wie wir ja zur Zeit sehen sind die Legionen ein wichtiger Machtfaktor, auch in Rom. Zum anderen kann es einem jungen Soldaten wie mir manche Tor öffnen die sonst verschlossen wäre, natürlich strebt niemand ein Patronat an wenn man nicht den eigenen Vorteil sieht."


    Doch eigentlich hatte Thyrsus bereits eine Antwort erhalten, diese musste er respektieren.
    "Ich respektiere deine Antwort, denn sie ist ebenso richtig wie gut begründet. Jedoch biete ich dir weiterhin meine Dienste an, solltest du etwas benötigen dass ich dir besorgen kann. Im Übrigen... selbst ehemaligen Barbaren haben Patronate, sogar sehr mächtige, wie ich in Germanien erfahren durfte. Deine Ansicht zeugt von deiner Treue zu Kaiser und Senat, es stimmt mich positiv zu sehen dass es noch weitere Römer gibt die an den alten Werten festhalten."


    Sollte Thyrsus nun gehen? Er wusste es nicht, also blieb er einfach sitzen und wartete ab was der tribun noch zu sagen hatte, mehr als rauswerfen konnte er ihn nicht, im schlimmsten Falle war diese Aktion eher ein Hinderniss und eine Beförderung konnte er sich erstmal sonstwohin schieben.

    Thyrsus war, nun, überrascht. Er hätte nicht gedacht dass er wirklich hereingelassen werden würde und dankend nahm er dann etwas Wein mit Wasser ein. Er wollte gerade einen Schluck trinken als er auch bereits ins Büro des Tribuns gebeten wurde. Dieser wirkte sehr höflich, reichte ihm auch die Hand was Thyrsus mit einem kräftigen Händedruck erwiederte.


    "Salve tribunus Quintilius Sermo. Es mag ungewöhnlich sein, aber ich denke wenn ich mich erklärt habe werdet ihr mich verstehen." Oder auch nicht "Der Grund meines Erscheinens in deinem Domus ist ein einfacher. Wie du vielleicht weißt stamme ich aus einer Familie die in der jüngeren Vergangenheit auch hier in Ägypten viel geleistet hat, heute ihren Dienst in Germanien und Rom tut, darunter auch direkt im Dienste des Kaisers. Leider lastet auf mir der Makel dass mein Vater es in den Diensten für Rom nicht soweit gebracht hat wie es in seinen Möglichkeiten gewesen wäre. Ich strebe zu weitaus mehr an als nur ein einfacher Soldat zu sein, Centurio zu werden oder sonstiges. Nein tribun, ich habe den Ehrgeiz eines Tages da zu sein wie heute meine beiden Onkel sind. Dazu brauche ich aber jemanden der mich unterstützt und der dafür meine Treue und Dienste erwarten kann. Daher komme ich heute zu euch, mit der Bitte um ein Patronat um mir es zu ermöglich eines Tages in den ordo equester aufgenommen zu werden."


    Puh, es war heraus und er hatte vermutlich nicht einmal Luft geholt. Dafür sprach er aber sehr sicher und deutlich, er wollte dem tribun zeigen dass er nicht ein einfacher Eques war, dass er zu mehr bestimmt war. Und nun kam der Moment der wichtig war. Die Antwort.

    Nun wurde Thyrsus nervös, er hasste es gemustert zu werden.
    "Salve, ich bin Eques Lucius Terentius Thyrsus und würde gerne den tribunus Quintilius Sermo in einer privaten Angelegenheit sprechen, sollte dieser Zeit haben und anwesend sein."


    Termine konnte man ja schlecht ausmachen, wie auch? So etwas war immer eine reine Zufallssache und nur die Götter konnten am Ende wissen ob man Erfolg hatte oder nicht.

    Thyrsus Gedanken liesen ihm keine Ruhe, in diesen Zeiten war es so oder so wichtig dass man sich auf andere verlassen konnte. Und wer war dazu besser geeignet als der eigene Tribun? Nun, vielleicht noch der praefectus, aber das war dann für einen einfachen Eques eine sehr große Nummer. Da Thyrsus aber nicht ins officium des tribunus angusticlavius marschieren wollte hatte er sich unauffällig zu dessen domus begeben, es war nicht schwer gewesen herauszufinden wo dieses gelegen war.


    Noch darüber nachdenkend wie praktisch doch ein römisches Lager aufgebaut war klopfte er an die Tür des domus.


    *klopf*klopf*

    Thyrsus kam etwas nach Iotape die Treppe herunter, geschafft aber zufrieden. Er ging davon aus seine Sache gut gemacht zu haben, für das erste Mal sicherlich mehr als gut. Als er jedoch die Blicke der Veteranen sah wusste er, dass seine Tat nicht ungehört geblieben ist.


    Als der Wirt zu ihm kam winkte Thyrsus dankend ab.
    "Für heute hatte ich genug von allem. Bis zum nächsten Mal" Er warf Iotape noch eine dankenden und zufriedenen Blick zu und ging dann von dannen.

    Thyrsus sah dem Tiro hinterher und musste lachen, jaja die Veteranen waren überall doch die Gleichen und ließen die Tiros ins offene Messer laufen. Als der Tiro noch etwas zu ihm sagte verstand ihn der Terentier kaum, aber wusste was er sagte.
    "Schau mal bei der Turma Prima vorbei, dann hast du gute Chancen mich zu finden."

    "Jawohl Decurio!"
    Es schein ein einfacher Auftrag zu werden, denn bisher machte hier niemand anstalten Probleme zu machen oder irgendwie sonst im Weg zu sein. Eigentlich war es fast zu ruhig, verdächtige Personen gab es eigentlich immer und wenn schon die Katzen still waren hatte das eigentlich etwas zu sagen.


    Thyrsus hielt die Augen beim Verladen offen, lieber eine Kontrolle zuviel als eine zu wenig. Die Kisten waren schwer, auch wenn man nicht sagen konnte was drin war. So genau wusste man das ja eh nie, aber das spielte auch keine Rolle. Wichtig war nur alles zu verladen und danach zu sehen dass man wieder schnellstens zurückzureiten.


    Nach einer Weile schien alles verladen zu sein.
    "Bereit zum Abmarsch Decurio!"

    Thyrsus war das äußerst peinlich, hatte er doch in aller Aufregung wirklich jegliche Disziplin vergessen. So etwas durfte nicht vorkommen, selbst im Manöver im barbaricum war ihm so ein Fehler nicht unterlaufen.
    "Entschuldige Decurio, aber was ich eben erfahren habe lässt mich doch den Atem stocken. Ich wollte mehrere Briefe nach Italia und Germania aufgeben da wurde mir mitgeteilt dass die Provinz sich abgeschottet hat und daher keine Briefe mehr rausgehen. Die Classis patrouliiert am Meer und auch nach Osten hin sind die Grenzen dicht. Was bedeutet das Decurio, warum sind wir darüber nicht informiert?"

    Thyrsus war hin und weg und bemerkte nicht einmal dass die ganze Taberna ihm dabei zusah wie er nach oben ging. Er wusste er hatte zuviel bezahlt, aber das war einfach egal. Wichtig war nur dass er nun seinen Spaß haben würde, und als die Dame sich auszog wurde auch ihm anders... und es regte sich etwas hoch empor.


    Nicht schnell genug konnte er aus seinen Kleidern entschlpüfen, gespannt was nun passieren würde.

    Thyrsus kam am Campus vorbei und sah eine Weile zu wie der Optio die neuen Tirones schleifte. Ja, so erging es wohl jedem die ersten Tage hier und wie es aussah war es für diese Truppe sogar der erste Tag, denn es klappte noch nichts wie es sollte. Die Rüstungen waren noch nicht angelegt, daher wurde es spannend wie sie sich schlagen würden, sobald es darum ging die lorica anzulegen.


    Und, fast wie auf Bestellung, kam der Befehl zum Anlegen eben jener Rüstung. Einer rannte wie von der Tarantel gestochen los und Thyrsus schlenderte dem Tiro hinterher. Anscheinend hatte er vergessen die Rüstung mitzunehmen, oder hatte man es ihm nicht gesagt? Wie dem auch sei, die Zeit würde sicher nicht reichen, davon konnte man ausgehen. Er blickte dem Mann hinterher, für einen Tiro war er auch schon etwas älter, und bemerkte dass der Tiro noch nie gezeigt bekommen hatte wie man die Rüstung korrekt anzulegen hatte. Er ging hinüber um dem armen kerl zu helfen.


    "Langsam, langsam nicht hektisch. Du fängst oben an, gehst dann langsam nach unten durch und schaust dass du die Elemte nicht verkeilst." Er schnürte die Rüstung sauber zu, steckte dem Tiro den Helm mit gutem Schwung auf den Kopf und sah dann hin.
    "Sieht gut aus, und nun renn sonst gibts nur nen Anschiss. Und freu dich, euer Optio is einer der freundlichen Sorte."


    Schwert und Gürtel konnte der Tiro unterwegs noch anlegen....