Beiträge von Lucius Terentius Thyrsus

    Thyrsus nahm sich erst eine Frucht und öffnete mit etwas Essen im Mund.
    "Interessiert ja, die Frage ist welches Angebot du mir machen kannst Wirt."


    Ohja, wie er interessiert war, er konnte an nichts anderes mehr denken, schnell nahm er noch einen kräftigen Schluck des Weines. Meinte er das nur oder wurde der mit jedem neuen Becher wässriger? Egal, spielte keine Rolle nun ging es um deutlich wichtigere Dinge.

    Verdammt ging es dem Terentier durch den Kopf, der in lauter Eile wirklich jegliche Grunddisziplin hat vermissen lassen. Nein, da konnte er sogar den Decurio verstehen, der sonst eigentlich angenehm war, und ging brav vor die Tür.


    *klopf*klopf*


    Nach dem Herein betrat er den Raum, stand stramm und salutierte.


    "Salve Decurio, Eques Thyrsus hätte einige Fragen an dich."


    Er hoffte dass der Decurio milde weilen liese, schleißlich wollte er keinen schlechten Eindruck erwecken. Er hatte es eben nicht immer mit Formalitäten, vor allem wenn es dringend war.

    Überrascht und immer noch erstaunt von den Informationen, welche Thyrsus auf der Poststelle erhalten hatte, betrat er die Stube seines Vorgesetzten.


    "Salve Decurio. Ich habe eben erfahren dass die Provinz abgeriegelt wird, es geht keine Post mehr nach draußen, keine Waren mehr nach Rom, auch keine Steuern mehr. Ist dies der Grund warum hier auch das Lager verstärkt wird? Wo steht die Legio XXII im aufkeimenden Bürgerkrieg?"


    Thyrsus merkte dass die Fragen doch sehr bohrend waren und dass der Decurio wohl auch nicht angenehm darauf reagieren würde, also schob er lieber noch etwas hinterher, damit hier kein Donnerwetter aufkommen konnte.


    "Entschuldige meine Fragerei, aber mich wundert dass wir, die die Provinz verteidigen, nichts davon wissen."

    Das erstaunte Thyrsus ja nun doch sehr.
    "Abgeriegelt? Wozu riegeln wir uns ab, gegen wen riegeln wir uns ab und warum weiß ich davon nichts?"
    Dass der Typ ja nun am wenigsten etwas dafür konnte war Thyrsus auch klar, aber abschotten vorm Imperium? Das war doch seltsam.


    "Nun gut, danke für die Info. Glaube ich muss mir mal meinen Decurio schnappen und mit ihm reden."

    Weitere 2 Briefe



    An:
    Appius Terentius Cyprianus
    Casa Terentia
    Roma


    Salve Onkel,


    entschuldige dass ich mich lange nicht mehr gemeldet habe, aber die Ereignisse ließen mir kaum Zeit dazu. Ich wurde vor einiger Zeit bereits zur Legio XXII versetzt und befinde mich nun in Alexandria. Da ich genau zur Regenzeit hier ankam war die Umstellung vom germanischen auf den ägyptischen Regen kein großes Problem, nur die Hitze macht einem zu schaffen.


    Wie ist die Lage in Rom in diesen Zeiten, wie geht es deiner Frau? Ich hoffe ihr beide seit nicht zu sehr vom Tod des Kaisers und dem aufkomenden Krieg betroffen, mit Sorge blicke ich auf das was kommen wird, zumal mir nicht klar ist welche Rolle wir spielen werden. Ich weiß dass du in deinem Amt natürlich eine klare Loyalität zum Kaiser haben wirst, daher denke ich du verzeihst mir wenn ich sage dass ich Rom diene, egal wer Kaiser ist. Ich bin aber auch von meinem Gewissen geleitet und schenkt man den Gerüchten glauben dann war das geöffnete Testament eine Fälschung, somit hätten wir einen unrechtmäßigen Kaiser und einen Kaisermörder zur Wahl, ich hoffe die Götter wissen was sie uns bereiten und ich hoffe dass diese Gerüchte nur Gerüchte bleiben.


    Was meine Karriere angeht darf ich sagen dass ich meinem Ziel, dem Ritterstand, zumindest ein wenig näher gekommen bin, ich bin immerhin Eques und hoffe darauf vielleicht bald befördert zu werden. Auch nach einem Patron halte ich Ausschau, mir käme hier unser TA, Quintilius Sermo in den Sinn, kennst du diesen Mann?


    Ich freue mich von dir zu hören


    Dein Thyrsus



    An:
    Gaius Terentius Primus
    Ala II Numidia
    Confluentes, Germania


    Salve Primus,


    verzeih mir meine späte Meldung bei dir, aber ich wurde nach Ägypten zur Legio XXII versetzt und das kurz bevor bekannt wurde was mit unserem Kaiser geschehen ist.


    Ich hoffe die Lage am Limes ist ruhig und weniger angespannt als hier in Ägypten. Besondere Sorge bereitet mir nicht zu wissen welche Rolle wir hier spielen werden, ob wir überhaupt eine Rolle spielen werden. Krieg gegen Barbaren zu führen ist eine Sache, einen Krieg gegen Römer eine andere. Viele Männer hier zweifeln, es gibt viele Gerüchte über falsche Testamente, eine Verschwörung und und und


    Ich weiß nicht was ich glauben oder denken soll, was ich weiß ist dass ich weiterhin Rom diene, nicht alleine einem Kaiser. Aber mein Gewissen sagt mir dass nur ein rechtmäßiger Kaiser Rom dienen kann, was mich selbst in einen Konflikt bringt. Nach allem was ich weiß gibt es wohl Verbindungen der Lagerführung nach Germanien, zumindest haben wir hier einen Duccier als eine Art Inspektor im Lager, Vala ist sein Name.


    Auch die Suche nach einem Patron habe ich aufgenommen, denn ich möchte mein Ziel, den ritterstand, nicht aus den Augen verlieren und hoffe etwas gutes aus der Lage machen zu können. Im Auge habe ich dabei Quintillus Sermo, unseren TA. Kennst du ihn oder seine Familie?


    Ich hoffe auf eine baldige Antwort mit etwas guten Nachrichten aus der fernen Heimat,


    Thyrsus

    Nun, mit der Ruhe war es heute doch nicht so ganz getan, denn er vernahm zwei Stimmen doch nur allzu deutlich und er tat das übrige dazu den Herren nicht über den Weg zu laufen.
    Eine Stimme gehörte Duccius Vala, die andere Quintilius Sermo und anscheinend waren die Gespräche der höheren Tiere im Kern auch nicht anders als die Gespräche zwischen Optio und einfachem legionär. Wobei, wie Thyrsus mit einem Grinsen feststellte, die Gespräche mit Fontinalis hatten teilweise deutlich mehr Tiefgang.


    Er lehnte sich zurück, schloss die Augen und vergaß einem Moment alles was passiert war, seitdem er Ägypten betreten hatte. Aufkeimender Krieg, zwei Kaiser und, was besonders belastend war, ein eventuelles Wiedersehen mit Fontinalis auf dem Schlachtfeld, all das war für wenige Momente vergessen.

    Ein langer Tag neigte sich seinem Ende und Thyrsus legte sich auf sein Bett nieder. Seine Gedanken vom Rundgang liesen ihn nicht ruhen und so formten sich weitere Gedanken in seinem Kopf.


    Eine richtige Karriere kann ich nicht machen solange ich nicht dem Ritterstand angehöre, soviel steht fest. Cyprianus wird mir da nicht helfen und auch Primus kann mir keine Hilfe sein, was nutzt mir ein Patron in Geramanien? Nein, der Patron muss hier ansässig sein, am Besten genug Einfluss besitzen dass er auch beim Militär etwas für mich tun kann, aber wer...?


    In diesem Moment betraten zwei weitere Eques, die Thyrsus nur flüchtig kannte, die Stube. Beide unterhielten sich eifrig über die ganzen Entscheidungen die der neue TA traf und was das vor allem für die Infanterie bedeutete, für die Eques hatte es ja weniger Einflüsse.
    "Ausserdem kann der ja anscheinend gut mit diesem Senator, dem Duccier. Einflussreicher Mann, wer weiß wohin es den mal verschlagen wird."


    Der Tribunus, natürlich. Einfluss, sowohl im Lager als auch in Rom, dazu gute Bekanntschaften und, was entscheidend is, ein Eques. Damit kann er mir die Tür zum Ritterstand öffnen. Aber wie soll ich das angehen, meinerster Versuch in Germanien scheiterte ja kläglich, zumal ich ja keinen direkten Draht zum TA habe.


    In diese Gedanken versunken schlief Thyrsus ein.

    Thyrsus kam an den sicherlich heikelste Teil der zur Zeit laufenden Arbeiten vorbei, hier hatte der Regen durch den Winter sein übriges getan und den Wall nahzu komplett abgetragen, seit Tagen wurde geschuftet um alles wieder herzurichten und manchmal konnten einem die armen Hunde leid tun die die Arbeit verrichten mussten. Nicht weit davon entfernt türmte sich das Holz, welches den Winter über geschlagen wurde und dazu dienen sollte die Palisaden wieder aufzurichten.


    "Ich weiß gar nicht wie wir je fertig werden sollen. Im Winter geht doch alles von vorne los und wenn wir erneut angegriffen werden sieht es wirklich wieder so aus wie erst kürzlich." Es gab genügend Stimmen die die Arbeit verfluchten, aber Thyrsus hatte ganz vergessen dass ja auch gekämpft wurde, ein weiterer Grund für den Zustand des Lagers und seiner Soldaten.


    Enorme Verluste hatte man auszugleichen, auch unter den Offizieren musste fleißig ersetzt werden. Auch wenn er nun seit Monaten Teil der Eques war, die Infanterie lag ihm stets am Herzen. Ja es war sein Wunsch bei der Reiterei zu sein, aber mehr und mehr merkte er dass die Kameradschaft unter den Fußsoldaten doch eine größere war, eine deutlich andere. So ein Contubernium, ja das war wirklich eine Familie für sich. Thyrsus began sich das Treiben anzusehen, man sah er wohin gehört und die Männer hatten teilweise auch Spaß, sogar die Optios waren manchmal gut gelaunt.


    Eigentlich wäre es langsam Zeit den nächsten Schritt zu gehen auf der Leiter. Optio, warum nicht? Aber wie soll man sich da empfehlen zum Decurio ist es lange hin... Manchmal könnte ein kleines Scharmützel hilfreich sein, aber hier sah es eher nach einem aufkeimenden Krieg aus, einem Krieg unter Brüdern.

    Es war nicht lange her als der Tribunus Angusticlavius zusammen mit einer Centurie hier her gekommen war um eine Auxiliarkohorte auszuheben. Und ebenfalls war es nicht lange her als beschlossen wurde dass Bubastis für die Ausrüstung zu sorgen hatte, was der Grund war warum nun eine Turmae der Eques zusammen mit einem Tross an Ochsenkarren unterwegs nach Bubastis waren.


    Bubastis, Thyrsus hatte bereits vielfach davon gehört, die Bürger des Ortes waren berüchtigt dafür Katzen zu verehren und wie der tribunus sagte auch dafür zu töten. Keine guten Aussichten, zumal Thyrsus Katzen nicht ausstehen konnte, wie sein Pferd das sah wusste er nicht. Fakt war, er hatte keine Lust versehentlich eine Katze umzureiten oder in sonstige Probleme wegen diesen Viechern zu kommen. Würde das passieren, wer konnte sagen ob man das Pferd oder ihn dafür zur Rechenschaft ziehen würde. Thyrsus hatte keine Lust den Weg zurück zu marschieren, zu sterben allerdings noch weniger.


    Der Decurio ritt wie gewohnt vorweg, Thyrsus in zweiter Reihe dahinter. Eigentlich war es nicht einmal notwendig dass man dafür gleich eine ganze Turmae abkommandierte, aber anscheinend wollte man nicht erneut einen Aufstand riskieren und dafür verantwortlich sein die Aufständischen mit Ausrüstung oder Geld zu versorgen. Der Ort kam in Reichweite und Thyrsus schwörte darauf bereits nervige Katzenlaute zu vernehmen, also sah er sich um. Leider war da im Sand nichts dass man sich in die Ohren stopfen könnte, also musste er das Gejammere wohl aushalten.


    Der Decurio hob die Hand, anscheinend wollte er noch einmal etwas an seine Turmae richten.
    "Männer wie ihr alle wisst sind die Katzen hier heilig. Achtet darauf dass diesen Tieren NICHTS geschehen wird, egal was passiert. Es könnte euch den Kopf kosten, nur dass das klar ist. Ansonsten haltet die Augen und Ohren offen, das Aufladen wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Es ist nicht damit zu rechnen dass etwas geschieht, aber man sollte stets vorsichtig sein."


    Ein weiteres Handzeichen und der Tross ritt in die Stadt ein.

    Der Wein schmeckte immer besser und mittlerweile war es auch nicht nur der erste den Thyrsus seine Kehle spüren lies. Und der Alkohol machte mutig, sehr mutig, denn die junge Dame verlor nicht an Anziehungskraft, im Gegenteil. So langsam keimten Gedanken auf, Blicke wurden ausgetauscht und nun hatte der junge Terentier das Elend, er wollte diese Frau und er wollte sie jetzt und hier.


    Seine Blicke wurden lüstern, sein Blut pulsierte in allen Adern und seine Lust stieg stetig an, je öfter ihm die Dame einen Blick zu warf. Er hatte zwar ihren Namen vergessen, aber er konnte es kaum erwarten ihren Körper kennenzulernen.

    Der Rundgang ging seinem Ende entgegen, aber das Treiben nahm zu. Erst kürzlich wurde beim Appell der Befehl gegeben die Wehrtüme zu verstärken und die Verteidigung von Nikopolis zu erhöhen. Kein einfaches Unterfangen, immerhin war Nikopolis einst das Lager von 2 Legionen und dementsprechend groß, auch wenn heute die Mannstärke doch etwas geringer war, man benötigte einfach mehr Männer in Germanien als in Ägypten.


    Die Arbeiten gingen gut vorran, doch Thyrsus wusste nicht wozu das eigentlich gut sein sollte. Auch war ihm kürzlich am Hafen ein reges Treiben bei der Classis aufgefallen, irgendwie passte es nicht zusammen, oder gingen seltsame Dinge vor? Thyrsus machte sich keine großen Gedanken, wozu auch? Wenn es etwas zu Wissen geben sollte würden die Lagerkommandanten schon richtig entscheiden. Man sollte sich als Soldat nicht den Kopf zerbrechen, auch wenn es manchmal durchaus nützlich war den Kopf zu benutzen.


    Aber Politik, das war nicht sein Feld. Er wusste nicht einmal wie er sich entscheiden würde, würde in Rom ein Aufstand ausbrechen, würde der Kaiser gestürzt werden oder sonst etwas passieren. Er konnte die Arbeit des Kaisers nicht einschätzen, solange man seinen Sold bezahlte war alles gut für ihn. Seine beiden Verwandten, die hatten es eher mit der Politik ob gewollt oder nicht, Thyrsus umschiffte dieses Gebiet wie einen Haufen Exkremente.

    Es war Zeit endlich seinen Brief an seinen ehemaligen Optio abzugeben, also wollte Thyrsus dass bei seinem Besuch in Alexandria auch gleich ereldigen.



    An: Aulus Hadrianus Fontinalis
    Legio I Traiana Pia Fidelis
    Rom


    Salve mein Optio,
    wie geht es dir im schönen Rom?


    Ich weiß ich wollte dir längst schreiben aber hier bleibt einem nicht die Zeit dazu. Nein, Spaß muss sein, ich kam nicht nach Alexandria, Zeit gibt es aber genug. Das Lagerleben hier ist nicht gerade sehr anstrengend, auch wenn die Gerüchteküche wohl mehr brodelt als in Germanien.


    Allerdings muss man sagen dass Ägypten seine Vorteile hat, die Frauen sind schöner als in Germanien, der Wein schmeckt gleich besser und die Datteln sind deutlich frischer als ich es je kennenlernen durfte. Also solltest du mal längere Zeit Urlaub haben kannst du gerne mal hier her kommen.


    ich bin kein großer Schreiber, außerdem knurrt der Magen.
    Mach es gut Optio


    Dein Freund,
    Lucius Terentius Thyrsus


    Ausgang war immer etwas gutes und heute war sogar genug Zeit dass sich Thyrsus mal die Stadt ansehen konnte, immerhin war er schon eine Weile in Alexandria, hatte aber bisher nie Zeit sich auch nur im Ansatz etwas anzuschauen. Etwas orientierungslos lief er durch die Stadt, aber nach und nach wusste er zumindest in welche Richtung er laufen musste.


    Nun stand er auf einem kleinen Platz, eigentlich dachte er die Agora zu erreichen aber die Agora war doch nicht nur ein kleiner Platz, so dachte er. Irgendwie schien er nun doch die Orientierung verloren zu haben, aber immerhin liefen hier viele Bürger herum die alle doch recht "römisch" aussahen, wenn man das hier so sagen konnte.


    Seine Schüchternheit hatte der junge Terentier zum Glück bereits längst hinter sich gelassen, selbstbewusst ging er auf eine Person zu und sprach diese direkt an.


    "Entschuldigung, ich suche die Agora. Kannst du mir sagen wie ich dorthin komme, ich kenne mich hier noch nicht aus, bin bisher aus Nikopolis nicht herausgekommen."


    Sim-Off:

    Wer will darf sich beteiligen :)

    Auf seinem Rundgang kam er auch an der Unterkunft der Tirones vorbei, wenn man das so nennen konnte. Es war auffällig dass ein Contubernium fast nur aus Tirones bestand, dazu kamen noch 2 erfahrene Legionäre und ein altgedienter Haudegen, der seine Dienstzeit fast zu Ende hatte. Und dieser Haudegen, er hieß Marsus oder zumindest nannte man ihn so, hatte es in sich.


    Erst kürzlich hatte er einen der Tiros durch das Lager gejagd, nachdem dieser über seinen Durst hinaus getrunken hatte und dabei seinen Mageninhalt auf der ganzen Stube verteilt hatte. Wie man so hörte soll es dem jungen Burschen auch Tage danach nicht gut ergangen sein, dem Wein blieb er seitdem aber fern. Eben jener Marsus trat nun auch vor die Stube und grüßte Thyrsus.


    "Salve Eques Thyrsus. Na, machst mal einen Rundgang zu Fuß, so ganz ohne Pferd?"
    "Salve Marsus. Ja, so groß ist das Lager ja nun nicht. Was machen die Tirones? Wie läuft die Ausbildung?"


    Marsus lachte und holte tief Luft. "Wie immerhier, langsam aber stetig. Die Ägypter haben die Geschwindigkeit nicht erfunden und wir Römer haben uns angepasst. So würden wir auch jeden Krieg gewinnen, bis wir ankommen sind die Feind alle altersschwach." Lachend ging der Legionär seines Weges.


    Natürlich hatte er recht, alles hier war irgendwie langsamer als man es auf der anderen Seite des Meeres gewohnt war, aber es funktionierte. Natürlich war es auch eintönig, aber das war es doch überall und hier kam wenigstens hin und wieder ein kleines Unwetter oder ein Sandsturm dazu, zumindest etwas Abwechslung im Gegensatz zum stets verregneten Germanien.

    Fasziniert blicke Thyrsus der Dame hinterher. Einen süßen Hintern hatte sie ja, auch waren ihre Reize unverkennbar. Aber Thyrsus hatte keine Ahnung von Frauen, schon gar nicht von solchen, er sollte sich also wirklich besser darum bemühen gut zu speisen.
    Für solche Dinge hatte er ja nie Zeit und unter den neuen Kameraden war niemand da mit dem er über sowas reden könnte, ja eigentlich waren alle Kameraden sehr still und schweigsam. Und die Pferde konnten ihm da nun wirklich nicht gerade behilflich sein.


    Immerhin, der Wein war wirklich köstlich und auch die Datteln schmeckten gefühlt frischer als sie es in Rom taten. Es hatte doch Vorzüge hier zu sein.

    Datteln, ja genau das war es.
    Ihm war der Name entfallen, natürlich kannte er Datteln auch aus Rom, aber in Germanien waren Datteln immer selten, er konnte sich den Namen aber nie merken, freute sich aber stets welche essen zu können. Und hier sollte es davon ja genug geben.


    Das Lachen des Wirtes war schon merkwürdig, er erschütterte einen bis ins Mark und man wusste nie genau was der Wirt damit einem sagen wollte, ob er überhaupt wirklich lachte oder jemanden AUSlachte. Das konnte ja ein aufregender Besuch werden.

    Es war Abend, angenehm warm, etwas hohe Luftfeuchtigkeit und leicht stickig, aber alles in allem sehr angenehm. Thyrsus hatte Dienst, zum Glück aber nichts schlimmeres als die Kontrollgänge machen und so lief er durch das Lager.


    Hier und dort gab es kleinere Dinge anzumahnen, vor allem vor einer der Stuben der Vierten war es etwas unordentlich und chaotisch, da würde man heute noch Ordnung machen. Ein paar andere waren etwas zu angetrunken und wurden zurück ins Bett geschickt, zumindest schien aber alles soweit ruhig zu sein. Was sollte auch hier groß passieren? In Alexandria gab es selten wirklich Probleme und wenn doch sicher nicht innerhalb des Lagers der Legion.


    Es war schon fast etwas langweilig, so ruhig hatte er sich seinen Dienst hier nicht vorgestellt. Aber diese Ruhe tat auch gut, man hatte einen freien Kopf und konnte sich auch intelektuell etwas weiterentwickeln, so gut es einem einfachen Soldaten eben möglich war.

    Thyrsus schaute hinüber, das Fleichangebot war nicht zu verachten, aber nicht heute.
    "Danke, aber ich mag heute kein Fleisch, zumal es nicht mehr so frisch zu sein scheint. Bring mir die Meeresfrüchte und dazu noch ein paar dieser komischen Früchte die ihr habt, wie nennt man die. Dudeln?"
    Da hatte der Terentier doch glatt den Namen vergessen, das lag doch nur an dieser Frau, ganz sicher tat es dass.

    Der Mann war wirklich eine Wucht, zumindest von seiner Gestalt her. Aber anscheinend bekam er nicht so ganz mit was um ihn herum passierte, sonst hätte er ja nicht fragen müssen.
    "Vielen Dank, ich habe bereits bestellt. Aber wenn es noch nicht zu spät ist nehme ich den Wein aus dem Delta zum Wasser dazu, man sollte ja mal die heimischen Genüssen kosten."


    Auch wenn es hier sicher nicht der Ort war gute Weine zu erwarten, im Gegenteil. Daher auch das Wasser, pur wollte er sich diesen "Hochgenuss" nicht antun müssen.