Beiträge von Garulf

    Garulf sang mit, er kannte das Lied nicht, durchaus aber die Geschichte. Es war natürlich etwas besonderes, denn die Geschichten und Sagen der Stämme war stets die gleiche, nur sie wurde immer anders erzählt. Das machte die Germanen so besonders.
    Garulf sah Baldemar an und nickte nur, er war dran mit einem Lied. Er erhob sich, wie es in der Heimat Brauch war, und began sein Lied.


    Hefir hon haft langan vanmátt,ok þat var krom míkil;fékk hon enga nótt svefn ok varsem hamstoli væri.Ristnar hafa verit rúnar, ok er sá einn bóndasonhe an skammt í brott, er þat ger i,ok er si an míkluverr en a r.Egill reist rúnar ok lag i undir hoegenditÍ hvíluna, þar er hon hvildi;henni þotti sem hon vakna i or svefni ok sag iat hon var þá heil.Skalat ma r rúnar rista,nema ra a vel kunni,þat ver r margum manni,es of myrkvan staaf villisk;sák á telg u talknitíu launstafi ristna,pat hefr lauka lindilangs ofrtrega fengit.


    Sim-Off:

    Kuckst du

    Folge uns Runa, wir kaufen dir erstmal ein paar ordentliche Sachen zum Anziehen. Du gehörst nun Appius Decimus Massa, unsere Casa wirst du noch sehen es gibt dort weitere Sklaven, aber du wirst dich wohlfühlen. Du solltest schnell Latein lernen, es hilft dir weiter, ich selbst spreche es nur gebrochen verstehe es aber immerhin.
    Nun sah er zu Massa, immerhin sollte er ja auch wissen was er ihr sagte.
    Ich haben Sklavin gesagt was nun passieren und wir gehen einkaufen.

    Sein Herr schien OK zu sein, zum Glück sollte man meinen. Aber kam konnte Garulf aufatmen schoss bereits erneut das Adrenalin durch seinen Körper, für einen Germanen ein sehr befriedigender Zustand der Anspannung. Wo war Ravdushara? Aber noch bevor garulf etwas hören konnte rannte sein Herr schon wieder wie von einem Bären verfolgt los.
    Was auch immer heute in den gefahren ist, die Lauferei ist ein gutes Training. Irgendwie konnte der Germane sogar dieser Sache etwas abgewinnen, aber als er bemerkte wo sein Herr hinrannte wusste er, dass die kommenden Momente sicher nicht zu den angenehmen seines Lebens zählen würden. Denn nun hörte auch der Sklave Stimmen, eine davon klang bekannt und war von großer Sorge und Angst durchdrungen.

    Garulf nickte kurz, er musste es erst übersetzen. Das Mädchen heißt Runa, sie ist 16 und kann nähen, kochen, kümmeren um Vieh und hat erzogen Geschwister. Sie will weg vom Händler und ist auch lernfähig wie sie sagen. Sie tat ihm leid, so jung und bereits in so schlechter Gesellschaft, nein das war nie gut. Er würde sich einsetzen für sie, aber er sagte nur kurz etwas.
    Ich weiß wie es dir geht, ich tue was ich kann.


    Sim-Off:

    Germanisch - Latein

    Der Mann war es wohl gewohnt einen solchen Hünen zu sehen, zumindest zeigte er keine reaktion ob der Größe Garulfs.
    Salve, mein Herr Caius Decimus Flavus schickt mich,... ich soll deinen Herrn um ein Gespräch.... in der Casa Purgitia bitten.
    Das war überraschend gut, wenn auch etwas abgehackt. Garulf war stolz auf sich.

    In kurzer Zeit war Garulf bereits an der Casa des Gens Purgitia angekommen, es war nicht sehr weit entfernt und daher auch gut zu erreichen. Es war etwas prunkvoller als das Casa seines Herrn, aber trotzdem war er dort lieber zu Hause, denn das hier wirkte ihm alles zu fremd. Selbst die Tür wirkte merkwürdig, aber gut er war einfache Dinge gewöhnt. Ohne groß zu warten pochte er an die Tür, in seinem Kopf formte er bereits die passenden Worte, er hoffte ordentlich und deutlich zu sprechen.


    *klopf*klopf*

    Bei dem Gedanken daran wieder reiten zu dürfen wurd edem Germanen ganz warm ums Herz. Reiten war eine große Leidenschaft, es wäre wundervoll wieder ausreiten zu dürfen. Herr, es wäre große Ehre mit dir ausreiten dürfen. Nun aber hatte Garulf Probleme den Worten von Flavus zu folgen, immerhin verstand er genug um sich Sorgen zu machen dass er für diese Aufgabe geeignet war, aber er konnte nicht nein sagen, er war Sklave und auch wenn Flavus nicht sein Herr war, er musste ihm gehorchen.
    Ich werde ihn heute bitten Herr, ich mich beeilen dass du bekommen bald eine Antwort. Ich direkt gehen. Zum Glück wusste er bereits wo die Casa war, er hatte sie bereits zufällig gesehen und der Weg war einfach.

    Der Sklave war verwundert, entweder kam der junge Herr bereits weit herum, oder er hatte nur viel gehört. Aber so ganz unrecht hatte er nicht, in der Tendenz wurden die Stammesmänner größer, je weiter man Richtung Norden kam.
    Ja, ich sein aus Norden, vom großen Meer ich stamme. Ich sicher gut aufpassen auf dein Pferd, ist schönes Pferd. Ich wünschte ich können noch einmal reiten auf Pferd, durch Wiesen und Felder. Schön es war in Heimat, manchmal ich sogar vermissen Heimat, aber ich nicht wollen klagen darüber. Rom ist schön, ihr Römer seit manchmal nette Menschen, alle hier nett sein.
    Er konnte nur hoffen dass Flavus ihn auch wirklich verstand, es war ja nicht so einfach, er konnte kaum Latein sprechen, zumindest klang es sicher sehr merkwürdig.

    Abgelenkt sah Garulf den Decimer etwas seltsam an. Salve Herr Flavus, ich sein Garulf. Ja ich sein Schützer von Herr, aber ich auch mögen Pferde und hatte früher selbst Pferd, daher ich hier sein. Es tut gut zu sein bei Pferden.


    Dieser junge Mann war neu hier, soviel stand fest. Aber er war nett, das gefiel dem Germanen. Nicht jeder war nett zu ihm, es war typisch für die Römer Sklaven wie Abschaum zu behandeln, nur die meisten Decimer waren anders. Das war interessant, aber auch angenehm. Auch dieser Flavus schien so ein Decimer zu sein, was ihn freute.


    Dieses Pferd sein besonders schön, du es kennen bereits? Ja, dieser braune Hengst war mit seiner goldenen Mähne wirklich ein Prachtpferd, dazu mit seinen etwa 160cm Höhe ein großes Exemplar, selten war so etwas schon, gerade in Rom.

    Natürlich Herr, gerne. Er beugte sich zu der Germanin vor und stellte ihr die Fragen.
    Der Herr möchte wissen wie alt du bist und was du kannst, als Handwerk. Er ist ein guter Herr, keine Sorgen, du wärst in sehr guten Händen.
    Er wartete nun auf die Antwort, natürlich sagte er mehr zu ihr als wichtig war, denn er wollte ihr ja irgendwie helfen.
    Herr, unsere Frauen nicht nur hübsch, die meisten können ein Handwerk oder mehrere sehr sehr gut. Sicher gute Hilfe.


    Sim-Off:


    Germanisch
    Latein

    Garulf nickte ebenfalls als der hausherr die Familie vorstellte. Stattliche Söhne hatte er und eine dem alter entsprechend hübsche Frau, das musste man ihm lassen. Das Essen roch verführerisch und das Bier wirkte, als wäre es frisch gebraut worden. Ja, hier war Heimat, hier war es wie zu Hause und das mitten in Rom. Eine kleine Oase, etwas besonderes.
    Garulf bekam Heimweh, spätestens als das Opfer dargebracht wurde, zum ersten Mal seit seiner Gefangennahme hatte er Sehnsucht nach der Heimat.
    Auf die Götter!

    Ich sage es so, nicht alle Römer sind schlecht, manche schon und je mehr man Richtung Rom kommt, desto schlimmer wird es eigentlich erst. Direkt am Limes sind sie sogar...nett. Ja, das konnten sie wirklich sein, manchmal zumindest.
    Sie gingen hinein, es war angenehm, fast wie zu Hause. Baldemar nahm einen kräftigen Schluck des Mets und reichte das Horn an garulf weiter, seine Augen sprachen Bände. Voller Vorfreude trank auch Garulf aus dem Horn, der Met war herrlich, stark, kräftig, ganz wie er es gewohnt war.
    Ein guter Met, ein herrlicher Met. Wo hast du den her?

    Falls du wissen willst was sagen sie, sie will Hilfe. Garulf sah sie sich an, sie war auf jedem Fall Germanin, er wusste nur nicht genau aus welchem Stamm sie war.
    Germanin Herr, ich denke mal. Er musterte die junge Frau etwas, er hoffte Massa würde sie kaufen. Wenn du wünschen ich übersetzen.

    Garulf hörte sich diese Schicksale an, aber man merkte schon die Unterschiede welche die germanischen Stämme stets ausmachten und es daher auch als unmöglich betrachtet werden konnte, dass man jemals alle vereinen könnte. Was er an den Römern schätzte?
    Es ist doch so, die Römer nehmen Sklaven aus Bequemlichkeit, wir nehmen Gefangene und nutzen diese aus bis sie keinen Wert mehr haben für uns. Was ist daran anders? Nun, die Römer suchen aktiv danach, wir nicht, aber selbst die Götter sind unseren ähnlich, auch das Verhalten mancher Römer, würden sie uns als Menschen und nicht als Gegenstand ansehen.


    Eigentlich taten das nicht viele, aber direkt am Limes war es doch eher ein reger Handel als ein reines Suchen nach neuen Sklaven. Das musste ja auch mal gesagt werden, zumal die Römer Angst vor den germanischen Barbaren hatten, nicht umsonst wurde der Limes errichtet.
    Rom hat Angst vor uns Germanen, der Limes steht ja nicht umsonst da. Und man schätzt auch dort unsere Waren, etwas das in Rom selbst niemand mehr tut.


    Die Einladung kam ihm gerade recht, auch wenn er nicht viel Zeit hatte dafür, aber eine Stunde würde schon gehen. Ich kann zwar nicht lange bleiben, aber ich komme gerne mit hinein. Ich vermisse das gesellige Zusammensein der Germanen doch sehr, ein Stück Heimat das ich vermisse.

    Garulf stoß mit den Landsmännern an, es war schön sich mal wieder in der Muttersprache unterhalten zu können. Ein Friese, soso ein Nachbar. Sagt, was hat euch nach Rom verschlagen, oder sollte ich sagen geschnappt? Mich haben Sie am Limes aufgegabelt, ich war Waffenschmied und wollte eigentlich auch im römischen Reich meine Waren anbieten. Statt dessen hat man den Waffenschmied zum Sklaven gemacht und das nur, weil sie mich nicht verstehen konnten. Aber ich muss zugeben ich mag die Römer etwas, sie sind meinem Stamm nicht ganz so unähnlich, höchstens auf den ersten Blick.

    Garulf stand neben Massa, er hatte ihn zufällig nach dem Gang auf den Markt angetroffen und sah sich diese junge Frau an. Sie sprach zwar etwa seine Sprache, aber er wollte nichts sagen. Sie musste sich ihrem Schicksal fügen, da ging nichts daran vorbei. Sie hatte eh keine andere Wahl, keine Möglichkeit zu entkommen. Sie konnte nur darauf hoffen einen guten Herrn zu bekommen, mehr nicht. Er sah Massa an, der wäre sicher ein solcher Herr.
    Möchtest du kaufen sie?

    Garulf schlenderte etwas über den mercatus, sein Herr hatte ihn ein paar Dinge für sein Training einkaufen geschickt, außerdem wollte er sich von dem restlichen Geld etwas Met kaufen. Ein Holzgladius war bereits sein eigen, auch ein paar aus Blei hergestellte Arm- und Beinschienen waren sein, damit würde er seine Muskeln härten. Plötzlich hörte er bekannte Laute, germanische Laute.


    Heilsa Germane, ich bin Garulf vom Stamm der Chauken, wer bist du denn?


    Sim-Off:

    Rot - Garulf spricht germanisch

    Garulf sah seinem Herr verwundert hinterher, als dieser mehr oder weniger über Köpfe und Tuniken hinweg zu diesem Soldaten rannte, nicht darauf achten worauf er trat. Zum Glück war der Gang nicht weit, wer wusste schon was bei einer längeren Strecke passiert wäre. Sein Herr wurde immer seltsamer, erst diese Sache mit dem Mann am Tempel, nun wieder ein anderer Mann, sogar Soldat. Ob sein Herr eher Männer mögte? Nein, dieser Gedanke sollte er schnell wieder verwerfen, das konnte eigentlich nicht sein, Serapio war so... männlich, wenn auch sehr gefühlsbetont.


    Garulf sah Axilla fragend an. Er wollte nichts sagen, aber sein Blick sprach sicher Bände, ja sicher Romane. Was war nur mit seinem Herrn los?

    Nun war Garulf total verwirrt. Was redete sein Herr da? Audauertraining, nein das war kein Ausdauertraining, aber ihm stand nicht zu zu fragen was seinem Herrn auf dem Herzen lag. Es war schade, aber auch wenn er wollte, er konnte seinem Herrn nicht helfen, nein er durfte es nicht. So ging Garulf neben Serapio her, stets auf der Hut seien Herr aufzufangen, sollte dieser das Bewusstsein verlieren.


    Ob es so war wusste der Germane nicht, es war auch egal, aber er dachte dass Serapio nicht umsonst so seltsam sich benahm. Er lief hin und her, murmelte seltsame Sachen, nein das war nicht sein Herr wie er ihn kennenlernen durfte. Ganz vorsichtig, mit sehr dünner Stimme und bedacht leise, sprach Garulf nun doch seinen Herrn an.
    Alles in Ordnung mit dir Herr? Kann ich etwas tun für dich?


    Der Germane war etwas verzweifelt, so hatte er nie einen Römer zuvor gesehen, er benahm sich seltsam. was hatte es mit diesem Mann auf sich, wer war er, dass sein Herr bei einer Begegnung dermaßen die Fassung verlieren konnte. Das war alles sehr merkwürdig.