Beiträge von Lucius Helvetius Corvinus

    Hiermit bitte ich darum Corvinus einmal ins Elysium zu versetzen.


    Ich denke es hat keinen Sinn mehr.


    Ich hoffe darauf das Punkt 2 hier seine Gültigkeit behält und mir dieser Ingameabgang den ich hier und hier ausgespielt habe erlaubt wird.


    Macht es gut und man sieht sich

    Zitat

    Original von Centurio Legionis II
    Der Centurio folgte der jungen Frau, beim zweiten Hinsehen erkannte er erst, wem er da hinterher lief und stieß auf einen zugedecktes etwas. Mit seiner vitis schob er den Mantel beiseite. Ein ätzender stinkender Geruch machte sich breit. Er trat dem „stinkenden Etwas“ gegen das Bein ob überhaupt noch Leben drin war. „ Egal.“ er wartet nicht bis sich was bewegte. „ Nehmt den Mantel, packt ihn drauf und dann ab zur Legio.“ Die Legionäre führten den Befehl ihres Centurio aus und setzen sich, mit dem Mann im Mantel, in Richtung castra in Bewegung.


    Corvinus wurde wach. Doch leider nicht wie gehofft von Alpina die zurück gekehrt war um ihn zu retten. Nein als er mit flatternden Liedern die Augen öffnete sah er die grimmigen Gesichter von Legionären und einem Centurio.
    Er kannte ihn nicht und er der Centurio kannte Corvinus nicht. Wie auch bei so vielen Leuten, bei so vielen Gesichtern, bei Corvinus Zustand... unmöglich.


    Sie warfen ihn auf irgendeinen Mantel und hoben ihn hoch. Grob nicht vorsichtig und er stöhnte auf vor Schmerzen. Aus dem Augenwinkel sah er wie sein Bärenfell...sein zu Hause liegen blieb.
    Er streckte den Arm aus und wollte es hören doch die Legionäre gaben ihm grob zu verstehen das er das lassen sollte.



    Sie gingen nicht sanft mit ihm um. Warum auch. Er war für sie ein dreckiger stinkender Germane! Im schnellen Marsch ging es zurück Richtung Mogontiacum und Corvinus spürte wie er bei jedem Schritt der Legionäre auf dem Mantel durchwippte. Er spürte wie seine schlecht von ihm selbst versorgten Wunden eine nach der anderen aufbrachen.


    Verzweifelt und immer schwächer werdend versucht er ihnen zu sagen das sie ihn umbrachten. Doch wieder fielen ihm in seinem gebeutelten Verstand nicht die Worte auf der Sprache ein die sie verstanden. Statt dessen kamen wieder nur die Worte der Sprache der nordischen Stämme aus ihm heraus. Es gelang ihm noch einen der Männer am Arm zu zupfen



    Vänligen kamrater stoppa. Du dödar mig. Mina sår ... Jag kan inte längre. Vänligen kamrater .... Jag är en av er ..... Vänligen


    Die Reaktion besiegelte Corvinus Schicksal. Der flehende Arm wurde weggeschlagen.


    "Halt die Fresse du stinkender Barbar. Fässt du mich noch einmal an setzt es was!"


    Corvinus umfing Dunkelheit. Er merkte nicht mehr, genauso wenig die Legionäre die nur schnell diesen stinkenden Haufen Abschaum loswerden wollten und der vorgehende Centurio wie sich immer mehr von Corvinus Lebenssaft im Mantel sammelte. Aus zahlreichen wieder aufgegangenen Wunden fließend. Sie merkten auch nicht als das Blut anfing unten aus dem Mantel tropfte merkten sie es nicht.


    Erst im Cannabae angekommen wurden sie darauf aufmerksam als Bewohner sie auf die Sauerei die sie hinterlassen würden ansprachen. Die Reaktion die sie wählten war dann die letzte Falsche. Sie beschleunigten nochmal das Tempo um den Kerl so schnell es ging ins Valetudinarium zu bringen.
    Dort angekommen konnte der Diensthabende nur noch feststellen das der abgemagerte Germane tot war. Und er war sich sicher das der Kerl bei dem Zustand und der Größe ein Germane war. So schreib er auch auf seine Meldetabulae.
    "Unbekannter Germane mit schweren Wunden, wahrscheinlich Bärenangriff, hergebracht. Noch auf der Schwelle gestorben. Außer Lumpen keinerlei persönliche Habe. Freigegeben zur Entsorgung!"


    Mehr Wunden



    Die Tabula wanderte dann mit den anderen auf den Stapel und ging im normalen Rhythmus dann zur Führung.

    Zitat

    Original von Susina Alpina
    Der Mann sagte ihren Namen. Alpina, es tut mir leid... Dann sprach er wieder in dieser seltsamen Sprache. Sie versuchte genau hinzuhören. Bist du es... wieder Unverständliches.


    Er brach zusammen. Sie mussten sich beeilen. Ob es nun Corvinus war oder nicht. Er brauchte dringend Hilfe. Alpina zog Liam mit sich. "Komm! Komm schnell!"


    Dann rannte sie mehr als dass sie ging zurück in Richtung Mogontiacum. Dass bereits jemand vor ihr die Hilfe der Legio herbeirief konnte sie da noch nicht ahnen.


    Corvinus hob noch einmal den Kopf und sah Alpina davon rennen. Sie würde Hilfe holen und ihm keimte ein kleines bisschen Hoffnung auf.
    Er hatte soviel erduldet und gelitten die letzten Monate. Er wollte nur noch seine Ruhe haben. Bei Alpina und seiner Tochter sein. Sein Leben mit den beiden genießen.
    Das war alles was er gewollt hatte. Alles was ihm am Leben und bei Verstand gehalten hatte.
    Er wusste das er, falls er gesund werden würde, einiges zu erklären hatte bei der Legio. Seine Abkommandierung war damals nicht ganz korrekt verlaufen und schriftliche hatte er nichts mehr. Die Tabula mit seinen Befehlen war schon am Danuvius verloren gegangen.
    Also selbst wenn er wieder dienstfähig werden würde hatte er nie damit gerechnet als großer Held wieder in den Legionsdienst zurück zu kehren.


    Das hatte er aber auch nie vorgehabt. Er wollte lediglich zurück zu seiner Familie und war der Meinung er hatte genug gelitten für Reich und Aquila.


    Er richtete seine Worte an Mithras. Wie so oft in letzter Zeit und er wusste das der Gott der zu einem großen Teil von Soldaten angebetet wurde nicht viel davon hielt was er vorhatte.


    "Mithras Herr des Lichts ich bitte dich noch einmal. Verschone mich...
    Verschone mich vor der Rache der Legio und gib mir Zeit mich zu erklären...
    Verschone mich davor das mich meine Wunden umbringen...
    Auch wenn ich dir nicht mehr als Soldat dienen werde,
    so gelobe ich doch auch weiterhin alle deine Lehren zu befolgen.
    Sollten mir noch Söhne geschenkt werden so gelobe ich ebenfalls.
    Ich gelobe sie nach deinen Lehren zu erziehen und sie zu deinen Dienern zu machen.
    Mithras Herr des Lichts ich bitte dich gewähre mir diese Gnade!"


    Kaum ausgesprochen wurde er danach wieder bewußtlos.







    Sollte Alpina später zurückkommen würde sie an Ort und Stelle nur noch das Bärenfell wiederfinden. Falls sie es untersuchen würde dann würde sie feststellen das auf der Innenseite des Fells zum einen eine grobe Zeichnungen im Stile von Höhlenmalereien war. Sie zeigten einen Mann und eine Frau mit vielen Kindern und im Hintergrund einen Bären und eine Bärin mit vielen Bärenkindern.


    Auf der anderen Seite stand in sehr schlechter Schrift
    "Ich werde dich immer lieben Alpina
    Ich habe versucht zurück zu kommen
    doch es war mir nicht möglich
    zu stark waren die Kräfte die dies nicht wollten.
    Gestorben bin ich wohl schon am Danuvius
    Ich hoffe ich sehe dich auf der anderen Seite irgenwann wieder
    In Liebe dein Bär!"

    Ad
    Susina Alpina
    Casa Helvetia
    Vicus Canabae, Mogontiacum


    Mein liebe Alpina,
    meine liebe Tochter,


    Trauer durchzieht diese Tage unser Gut. Trauer die dazu geführt hat das wir gar nicht daran gedacht haben dich zu benachrichtigen.


    Du kennst Corvinus Vater ja! Er ist ein stolzer und sturer Mann. Da wo du gescheitert bist hat er immer wieder angefragt. Bei der Legio nach dem Verbleib seines geliebten Erstgeborenen Sohns. Seinem wichtigsten und größten Projekt. Bei dem er nie zufrieden war und es wohl auch nie gewesen wäre solange er nicht als Praefectus Castrorum vor ihm steht. Ach meine Liebe ich kann dir sagen wie leid es mir tut das ich damals Corvinus aufgegeben habe und seinen Vater alles mit ihm machen damit ich nur bei meinen anderen Kindern die Richtung vorgeben konnte.


    Aber ich schweife ab. Du kennst die traurige Vergangenheit ja. Leider muss ich dir hier und heute mit diesem Schreiben eröffnen das auch die Gegenwart traurig ist und wir nur auf die Zukunft hoffen dürfen.
    Vor einigen Tagen kam endlich eine Antwort von der Legion auf die ständigen Anfragen. Sie haben Corvinus für Tod erklärt!
    Er hatte ja den Auftrag mit seiner Turma einen dieser Schnösel Tribunen nach Epirus zu bringen. Sie wissen nicht genau was passiert ist....ist das nicht ein Witz die große römische Armee weiß es nicht genau....
    Nun sie schrieben sie kennen den genauen Ablauf nicht aber irgendwo am Unterlauf des Danuvius zwischen zwei Castellen ist Corvinus, der Tribun und die ganze Turmae verschwunden. Morgens beim einen Castellum losgeritten, abends beim nächsten nicht angekommen. Patrouillen hätten keine verwertbaren Spuren gefunden. So wurde er vorerst als vermisst gelistet.
    Nun nach so langer Zeit haben sie seine Rückkehr aufgegeben und ihn offiziell für Tod erklärt!


    Du kannst dir natürlich vorstellen was das bei seinem Vater angerichtet hat und verzeihst mir deshalb hoffentlich das ich nicht persönlich nach dir sehe! Aber ich werde es nachholen. Ich habe die letzten Tage und Nächte darüber nachgedacht was ich mit dieser Nachricht anfangen soll. Soll ich darauf hoffen das er doch noch eines Tages irgendwann zurückkehrt? Oder soll ich die Nachricht so annehmen und ihn beerdigen?
    Ich hab mich für das Zweite entschieden und hoffe du kannst es auch. Du bist noch jung Alpina...versuch ein neues Glück zu finden! Corvinus wird nicht zurückkehren...niemals....


    Ich bewundere dich für deine Stärke und für die Fähigkeiten die du erlernt hast. Immer wieder hören wie was du für einen angesehene Heilerin und Hebamme im Cannabae bist. Wir, Corvinus Vater und ich, haben beschlossen dir daher auch weiterhin zu helfen. Für uns bist und bleibst du Corvinus Witwe!
    Such dir nur keinen Soldaten als neuen Mann. Ich denke wir beide wissen inzwischen zu gut das das nur Leid und Kummer bringt.
    Damit du aber ein gutes Leben führen kannst braucht es gewisse Vorraussetzungen.
    Wir haben daher beschlossen dir Corvinus Teil des Hauses in Mogontiacum zu schenken. Es gehört dir und wir sind uns sicher das Curio auch nichts dagegen hat. Gib ihm ein bisschen Zeit sich an einen neuen Mann so du ihn gefunden hast zu gewöhnen. Du weißt er ist so schrecklich traditionell.


    Versuch Ursicina ein bisschen was von ihrem Vater und ihrer hellvetischen Herkunft zu vermitteln und wenn immer du willst seid ihr beide hier auf dem Gut willkommen!


    Richte auch Duccia Silvana unsere Grüße aus!




    Valete bene,




    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/AvFv2MC.png]


    Decria Timarcha


    Vinus Vosegus Helveti



    [/



    Was bist du denn für ein Spinner?
    Schreib du erst mal 3500 Beiträge in knapp 4 ´Jahren bevor du so den Hals aufreißt!
    Wo hab ich geschrieben das ich erwarte das er mit Hurra wieder empfangen wird?


    Ich bin seid 3-4 Tagen wieder zurück und du hast doch keinen Schimmer wie es mit dem weitergehen soll.
    Echt mal Leute hier wundert sich noch jemand warum man keinen Bock mehr hat hier was zu schreiben?



    @Seneca
    Scheinbar bin ich der allererste Spieler der nach einem Exil zurückkommen möchte und das so macht.
    Im Moment sieht es für mich so aus das man wenn man da ist soviel Murks schreiben kann wie man will Vulpis Lupus ist da ganz weit vorne. Aber wenn man dann zurückkommen möchte kriegt man jedes kleine Detail um die Ohren gehauen.

    Zitat

    Original von Iunia Axilla


    Über DAS Problem haben wir tatsächlich schon in der SL gesprochen und uns intern da nun auch für alle Ämter eine Deadline gesetzt, ab wann wir Amtsinhaber konsequent aus ihren Ämtern kegeln werden, wenn die dort nichts machen. Das sollte, wenn wir es nicht verschludern, in Zukunft tatsächlich etwas besser laufen.


    Ich muss sagen, auch wenn ich schon auf beiden Seiten stand, also sowohl schon mehrfach als Untergebener "gelitten" habe als auch als Amtsinhaber inaktiv war, dass finde ich eine sehr sehr sehr gute Sache.

    Als Alpina näher kam und den Fuß untersuchte stieg auch ihr der Geruch intensiver in die Nase. Nur kannte sie diesen wahrscheinlich um einiges besser als Liam.
    Es roch definitiv nach schlecht oder gar nicht versorgten Wunden die schwärten.
    Zusätzlich zu dem Tiergeruch aus dem Fell und dem restlichen Ausdünstungen.


    Die Untersuchung des Fußes, der in etlichen Streifen schmieriger Lumpen gehüllt war ließ der Mann der eventuell Corvinus war regungslos über sich ergehen. Alpina sah noch das der linke große Zeh des Mannes ein ziemlicher Trümmerhaufen war. Sie konnte sich kaum vorstellen das der noch zu retten war.


    Als sie mit ihrer Untersuchung des Fußes, der Rest war noch nicht mal ansatzweise begutachtet, fertig war und sich mit Liam beriet kam wieder ein Funken Leben in den Mann.


    Zuerst war nur ein Schnüffeln zu hören...wie ein Hund der eine Fährte aufnehmen wollte. Dann hob er den Kopf und Tränen liefen aus seinen Augen. Er sah Alpina an. Für einen kurzen Moment direkt in ihre Augen und hatte dabei selber einen klaren Moment
    "Alpina es tut mir leiv...Jag var fångad och försökte komma tidigare. Bist du es verkligen. Jag vet inte om jag drömmer eller verkligen ser dig?"


    Er hob kurz die Hand als ob er sie berühren wollte. Dann verschwand aber der klare Blick aus den Augen. Er verdrehte selbige und viel ganz hin.

    Als ob man jemanden gerade im vollen Lauf ein Brett ins Gesicht gehauen hatte zuckte die Gestalt zurück als Alpina das erste Mal das Wort ergriff.


    Mühsam fixierten die zuckenden und mit gehetztem Ausdruck versehenen Augen die Raeterin.
    Immer wieder wanderten sie zwischen Liam und seiner Waffe und Alpina hin und her.


    Beinahe wie zwei Wesen und Personen sprach erst die oder das Erste grollend zu Liam, verbunden mit fahrigen Bewegungen die in besserem Zustand wohl hätten bedrohlich wirken sollen


    Packa kniven eller jag sätter dig ihop med den


    Danach die zweite mit einem Ton der irgendwo zwischen Erleichterung und purer Verzweiflung lag


    Alpina är det verkligen du .... Jag är så ledsen


    Danach sackte er auf die Knie...wie ein nasser Sack und mit einem laut vernehmlichen Knacken am linken Fuß dem ein guterales HRUMPF aus Corvinus Mund folgte.

    Irgendwann....Corvinus konnte sich nicht mehr erinnern...war er wieder etwas klarer geworden...hatte angefangen zu frieren und sich nackt gefühlt so ganz ohne sein Bärenfell. Er musste sich dann, halb im Delirium, dahingerobbt haben. Es schließlich erreicht und sich darin eingewickelt. Noch bevor ihn ein komatöser Schlaf übermannt hatte. Auch wohl noch rechtzeitig genug um die Nacht über nicht zu erfrieren.


    Seine Träume war wilde, sinnlose durcheinander an die er sich nicht mehr in Details erinnern konnte. Sie endeten mit einem Erdbeben...ein Erdbeben was auch ihn erfasst hatte und aus der Traumwelt riss.




    Der anstupsende Liam würde mehrere und deutliche Stupser folgen lassen bis er eine Reaktion bekam die zeigte das er und Alpina nicht vor einem Toten standen. Dabei hatte er zwangsläufig näher rangehen müssen. Etwas was dazu geführt hatte das ihm der furchtbare Geruch der von diesem...Kerl...auströmte in die Nase stieg.
    Zum einen war es einfach ein Körper der seit Wochen...naja eher Monaten wenn nicht Jahren höchstens mal vom Regen oder dem durchschwimmen eines Flusses gereinigt wurde. Das wäre ja schon unangenehm genug gewesen aber durchaus noch zu ertragen.
    Dazu kam aber zum einen ein äußerst intensiver Tiergeruch der definitiv hauptsächlich von dem Fell stammte. Soweit Liam es erkennen konnte war es zwar recht sorgfältig aber ohne richtiges Werkzeug vom restlichen Tier getrennt worden.
    Als letzter Geruch in der Trias war noch etwas da was er bisher recht selten gerochen hatte. Vielleicht mal bei einem besonders schweren Fall in der Taberna oder so. Es roch jedenfalls nach Verwundung, eitrigen, schlecht versorgten Wunden...ja sogar etwas nach Verwesung.


    Wie gesagt der letzte Stupser der eigentlich schon ein ordentlicher Tritt war weckte dieses...Wesen.



    Corvinus begriff das es kein Erdbeben in seinem Traum war sondern Tritte im realen Leben. Jemand trat ihn in die Seite. Mit einem Brüllen sprang er auf, richtete sich zur vollen Größe auf und schrie seinem Angreifer an
    "Waage es nicht noch einmal mich zu treten du Sauhund!"


    Das war jedenfalls der Plan. Doch der vollkommen erschöpfte, unterernährte, dehydrierte und vor allem verwundete Corvinus brauchte drei Anläufe um überhaupt aufzustehen. Alleine die Zweige des Brombeerbusches reichten aus um die ersten zwei Versuche zu Nichte zu machen.
    Das Brüllen war eher ein Winseln...falls Liam oder Alpina es schon mal gehört hatte würde es sie an einen kleinen Hund erinnern der umzingelt von einer Horde war die ihn traten. Der eigentlich beißen und angreifen wollte aber viel zu klein und schwach war um was auszurichten und es deshalb nicht tat.


    Das aufrichten klappte auch nur so halb und wurde begleitet von einigen Zusammenzucken wenn Schmerzwellen durch Corvinus Körper zogen wenn die eine oder andere Wunde sie aussandte. Wenigstens gelang es ihm das Bärenfell anzubehalten. Dadurch, seine Körpergröße waren ja trotz allem immer noch beachtliche 1,8m und ein bisschen mehr, gelang es ihm wenigstens damit zu beeindrucken. Jedenfalls wenn seine Gegner Blind und Taub gewesen wären und weder das Vorspiel des Aufrichtens mitsamt begleitenden Tönen gehört hätten. Noch zwischen dem umgehängten Fell, er hatte natürlich keinen wirklichen Fellanzug fertigen können sondern das Fell mehr oder weniger in der Mitte mit einem Loch für seinen Kopf versehen und diesen dadurch gesteckt, hindurch sehen konnten. Dadurch den Blick frei hatten auf den in dreckige und schmierige Lumpen gehüllten ausgemergelten Körper.


    Seine Worte lauteten, er hatte wieder nicht die Worte in Latein gefunden und instinktiv das Svear benutzt:


    Skala inte på det igen, du rumpa

    Corvinus erreichte die kleine Senke vor seinem Versteck und schlug dort erst einmal lang hin.


    Sein Ausflug war ein vollkommenes Desaster gewesen. Er glaubte ihm würde der Kopf zerspringen vor Verzweiflung. So nah war er seinem Ziel...war er Alpina gekommen!
    So nah das sie vielleicht nur einige wenige Meter getrennt hatten. Ein paar Mauern und ein bisschen Raum dazwischen.
    Und dann war er zusammengebrochen und geflohen. Er lag auf dem Boden knurrte und jaulte wie ein Tier.


    Anschließend fluchte er laut und wuchtete sich vom Boden hoch. Er zog das Bärenfell aus und warf es in Richtung des Brombeerbusches wo es halb unter diesem landete.
    Er ballte die Fäuste schrie seinen Frust hinaus:


    En sådan jävla skit. Jag var så nära henne! Och var är den här jävla nyckeln! Jag kan inte tro att jag lämnade nyckeln där. Gudar, kan en man ensam vara så dum?


    Dabei brach seine Stimme immer wieder...sie nahm verschiedene Töne an. Von laut schreiend über leise zischend bis zu fiesen verzerrten Worten.


    Ja jeder der ihn jetzt sehen würde, würde bemerken das er gerade nicht in wirklich guter Verfassung war. Körperlich und geistig...

    Corvinus keuchte vor Anstrengung und Schmerzen und zwängt sich durch die schmale Gasse zwischen den beiden Häusern. Die Gasse in der er vor kurzem noch auf Beobachtungsposten gelegen hatte.
    Scham und das Gefühl von Feigheit und Sinnlosigkeit seines Lebens und Überlebenskampf durchströmten ihn.


    Er wollte nur noch weg...er musste nachdenken...einen klaren Gedanken finden...einen Plan machen. Ja das war der Fehler gewesen. Es hatte ihn so unheimlich gedrängt und verlangt. Er hatte keinen wirklichen Plan gehabt. Und überhaupt sein Aufzug....


    Genau der wurde jetzt zum Problem. Er kam auf der anderen Seite zwischen den Häusern raus. Nicht leise und nicht unbemerkt. Ein paar Frauen schreckten auf und eine rief ihn an.


    "Heyda du...Ungetüm...was machst du da?"


    Corvinus starrte sie böse an. Er konnte das jetzt nicht gebrauchen


    "Lämna mig ensam hennes smutsiga tvättkvinnor!"


    Verdammt...schon wieder die falsche Sprache. Aber sie taten ihre Wirkung. Erschrocken von seinem Aussehen, seiner Größe und seinen Worten packten die Frauen sich und liefen davon. Die meisten zwar direkt in ihre Häuser, dummerweise aber zwei wieder in Richtung Legionslager...


    Corvinus musste weg. So schnelle es ihm möglich war "rannte" er davon und aus dem Canabae hinaus. Noch mehrere Leute, wie auch nicht bei seiner Erscheinund und Aufzug, sahen ihn dabei.
    Schließlich war er endlich wieder auf der Via Alteium und außerhalb der Siedlung.


    Er hielt nicht an wurde aber langsamer...aus Schwäche nicht weil er es so wollte.


    Immer wieder ging es ihm durch den Kopf


    Du schwachsinniger Idiot!
    Was hatte die Aktion jetzt gebracht.


    Wenn Alpina da gewesen wäre und glücklich war dann hatte er vielleicht noch richtig gehandelt. Dann würde nur er unglücklich bleiben. Aber sich wahrscheinlich bis an das nahe Ende seiner Tage fragen wie es ihr ging.


    Aber was wenn sie da gewesen wäre und nicht glücklich war? Wenn sie ausgerechnet heute wieder hätte Leiden müssen. Dann war er ab heute mitschuldig...also nochmehr als durch seine Abwesenheit sowieso schon, dass sie mehr leiden musste.


    Was wenn sie aber gar nicht mehr dort wohnte? Dann hatte er nicht nur eine Gelegenheit, von denen er sicherlich nicht mehr viele bekommen würde verpasst zu erfahren was aus ihr geworden war. Nein er hatte auch den verdammten Schlüssel da gelassen. Wie sollte er jetzt in die Höhle und an seinen Schatz kommen? Er bezweifelte sehr stark das er Tür und oder Schloss in seinem Zustand aufbekommen würde.


    Er "rannte", was er noch so an Rennerei zusammenbrachte, immer weiter in Richtung Höhle. Er spürte zwar das mehrere seiner Wunden aufgingen und er so wahrscheinlich für halbwegs geschickte Verfolger eine deutliche Spur hinterließ. Aber die Erkenntnis über die Konsequenz dieser Tatsache erreichte seinen Verstand nicht. Zu sehr war der damit beschäftigt sich selbst zu beschimpfen.

    Corvinus stand vor der Tür...er stand dort und....tat erst einmal nichts.


    Was sollte er sagen? Wie sollte er anfangen.


    Eben noch so sicher fehlten ihm jetzt die Worte...vor allem die Worte in der Sprache die hier jemand verstand.


    Er kramte nervös an sich herum und holte den Schlüssel hervor...den Schlüssel von Versteck von denen er Alpina einen zweiten gegeben hatte.


    Er hoffte sie würde ihn wiedererkenne. Er hatte beim Kauf damals welche genommen dessen Reite wie ein Bienenkorb geformt war. Sein Schlüssel war leicht verbogen und vor allem von den vielen vielen Stunden die er dieses letzte Stück seines alten Lebens in den Händen gehalten und gerieben hatte ganz hell. Ursprünglich war der Schlüssel ziemlich dunkel gewesen.
    Wenn Alpina ihn noch hatte würde ihr die Reite vielleicht den Hinweis geben und auch wenn der Bart nicht wirklich aufwendig war so würde, spätestens wenn man die Schlüssel zusammen legen würde, doch merken das es die gleichen sind.


    Er hob die Hand und hämmerte dreimal ordentlich gegen die Tür


    BUMM BUMM BUMM


    Das Geräusch vermittelte drängendes Verlangen. Die stand aber keineswegs dahinter. Die ganze Sicherheit die das Geräusch ausstrahlte war schlicht nicht vorhanden.
    Panik stieg in ihm auf.
    Was wenn sie ihm gleich selber die Tür öffnen würde...vielleicht noch im Hintergrund begleitet von einem neuen Gefährten.
    Oder wenn das Haus inzwischen verkauft war und der neue Besitzer vor ihm stand. Corvinus merkte das er an der Haustür geklopft hatte und nicht an der der Taberna Medica. Die war, wenn vielleicht auch nicht mehr geöffnet doch laut der Anschrift noch die gleiche. Aber ob das für das ganze Haus galt....
    Die Panik wurde immer schlimmer...Corvinus hörte die Schritte, wahrscheinlich des Ianitors näher kommen.
    Als er hörte wie dieser die Schlösser die die Tür absicherten geöffnet wurden hörte Corvinus nur noch ein Rauschen. Die Panik und die Angst vor der ihn nun gleich treffenden Erkenntnis und Wahrheit überwältigte ihn. Solange er nicht wusste wie die Lage war konnte er hoffen genauso wie düstere Bilder malen. Doch wenn die Sache aufgeklärt war konnte man nicht mehr hoffen oder brauchte keine düsteren Bilder mehr malen. Er ließ den Schlüssel direkt auf der Schwelle fallen, drehte sich um und rannte davon.
    Naja gut er hinkte eher davon aber soweit das seine Größe zuließ doch mit ordentlichem Tempo.


    Wenn der Ianitor öffnete, würde er gerade noch diese große behaarte Gestalt gegenüber in der Gasse verschwinden sehen. Und der Schlüssel der direkt blinkend vor seinen Füßen lag, noch an dem warmen Lederriemen, der dazu ziemlich intensiv nach allem möglichen roch. Ganz so als wenn er seid Ewigkeiten stets sehr an am Körper getragen worden war. Das beides machte es eigentlich unmöglich ihn zu übersehen.

    Beim überqueren der Straße hatte er wohl einen rechten Tunnelblick. Jedenfalls sah er den jungen Mann der von rechts kam und die beiden stießen zusammen.
    Der junge Römer, Corvinus schätzte ihn auf gut 15 Winter, landete auf dem Hosenboden und wie es oft war in solch jungen Jahren sprang er sofort wieder auf und plustere sich auf was dem Umschubser den einfiele.


    Erst danach nahm er die Gestalt die ihn da umgerempelt hatte richtig war und erschrak sichtbar. Doch trotzdem, wahrscheinlich geritten von seinem jugendlichen, halbstarkem Blut keifte er
    "Was fällt dir ein du stinkender Scheißhaufen. Ich bin Römer...ihr dreckigen Germanen habt mit gefälligst Platz zu machen!"


    Corvinus schob seine Kapuze nach hinten und sah den Jungen an
    [Blockierte Grafik: https://img15.dreamies.de/img/948/b/dmj2zl7ovwf.jpg]
    zunächst noch mit großen Augen angesichts des Mutes. Dann verdunkelte sich sein Gesicht aber schnell. Er nahm das bisschen was ihm noch an Kraft blieb und spielte Theater. Griff den Jungen am Kragen und zog ihn dich an sich heran. Zischte ihm dann ins Gesicht:


    "Jag är inte tysk eller en stinkande skit. Jag är lika romersk som du är. Så du pissar av lilla grub innan jag riva dig ifrån varandra!"


    Seine Stimme war dabei eher ein grollen als fließend gesprochen und auch vom Ton eher so wie wenn man von einem Tier angeknurrt wurde als von einem Menschen angesprochen.


    Der Junge riss die Augen auf und fing an zu wimmern. Als Corvinus ihn dann los ließ, keinen Moment hätte er ihn länger halten können, rannte er sofort davon. Erst danach viel Corvinus auf in welcher Sprache er gesprochen hatte.
    Er hatte seid mehreren Monaten mit überhaupt niemanden mehr gesprochen...seitdem er sich von der Sveargruppe getrennt hatte. Davor hatte er jahrelang nur Alani gesprochen und mit den Svear dann nachdem er in einigen Monaten ihre Sprache gelernt hatte deren Sprache. Latein hatte er während seiner gesamten Gefangenschaft nicht mehr sprechen dürfen. Das letzte Mal also ausgesprochen vor Jahren. Er hatte schlicht vergessen wieder seine Muttersprache zu verwenden und jetzt wo er darüber nachdachte viel ihm auf das es richtig schwer war die passenden Worte in Latein zu sagen. Es wäre sehr wahrscheinlich ein heilloses Gestammel geworden.


    Für einen Moment machte der weglaufende Junge ihm Sorgen. Die Richtung war eindeutig richtig Legionslager. Aber daran konnte er jetzt nichts mehr ändern. Er machte also die letzten Schritte und stand vor der Tür des Hauses.

    Corvinus konnte nicht abschätzen wie lange aber als er das nächste Mal die Augen aufschlug wurde ihm sofort klar das er einige Zeit in der kaum einen halben Schritt breiten Gassen zwischen zwei Streifenhäusern gelegen hatte. Es war um einiges dunkler als das letzte Mal als er auf die Tür genau gegenüber der Gasse geschaut hatte. Er musste bewusstlos geworden sein. Streng genommen kein Wunder wenn er an seinen allgemeinen Zustand dachte und die Tatsache das er außer den Honig gestern am späten Abend nichts gegessen und außer dem Wasser aus ein paar Pfützen nichts getrunken hatte. Starke Kopfschmerzen und Schwindel zeigten ihm das ebenfalls an.


    Er schlug sich ein paar mal mit der Faust gegen die Schläfe und versuchte einen klaren Gedanken zu finden. Er dachte an das bevorstehende Gespräch während er weiterhin die Tür beobachtete...


    Sollte er überhaupt zurückkehren? Hatte er nach so langer Zeit ein Recht auf irgendwas? Ein Recht irgendwas von Alpina zu fordern? Auch wenn er für seine Seite in die Waagschale warf das er ja nicht freiwillig solange fort gewesen war...das er für die Gefangenschaft keine Schuld trug so musste er dann doch zugeben das sich die Waage deutlich dahin bog das er nicht das Recht hatte.
    Vor allem wenn er daran dachte das sie vielleicht gar nicht mehr alleine war...Das sie vielleicht jemanden gefunden hatte. Jemanden den Ursi sogar Vater nannte... sprechen musste sie ja inzwischen schon können.


    Corvinus rannen heiße, bittere Tränen über die Wangen bei diesen Gedanken. Er haderte mit dem Schicksal was ihn und Alpina verband. Wenn sie sich gestritten hätten, wenn sie nach der kurzen Zeit gemerkt hätten das sie nicht zusammen passen würde...das wäre etwas anderes gewesen. Doch dem war ja nicht so. Es war wunderbar gewesen so wenige Tage es auch waren. Es lag rein an den ...äußeren Umständen und der allgemeinen Lage die sie als Paar bis hierhin geführt hatte. Eine Tatsache die Corvinus ebenso bewusst war wie sie in verzweifelt und wütend machte. Er hatte es nicht gewollt. Er hatte alles gegeben um es anders verlaufen zu lassen. Aber er hatte keine Chance gehabt.
    Kämpfen und verlieren war bitter aber erträglich. Gar nicht die Gelegenheit zum Kampf bekommen schmeckte wie ein Fass Essig und schrie zum Himmel unfair.


    Bevor Corvinus sich noch weiter in diesen Gedanken verlor kam ihm dann aber ein anderer. Was wenn Alpina wieder an einen Mann geraten war der ihr übel mitspielte. Sie schlecht behandelte! Er wusste ja um ihre Vergangenheit und was in dieser mit ihr passiert war.
    Es bestand durchaus die Möglichkeit das sie wieder in Gefahr war zurück in solche Situationen zu kommen. Oder noch schlimmer es vielleicht schon war. Vielleicht aus Liebe und Fürsorge für ihre Tochter ertrug und sich dabei völlig aufgab. Kein eigenes Glück nur Pflicht. Ganz wie eine Maschine funktionieren und nicht mehr wie ein Mensch sein.
    Ja vielleicht war sie sogar auf dem Weg die Sklavin eines Herren zu werden der nur an sich dachte und dem sie vollkommen ausgeliefert war.


    Diese Gedanken setzen neue, nicht mehr vorhanden geglaubte Kräfte in Corvinus frei und er wuchtete sich in der Gasse ächzend auf die Beine.
    Er musste wissen wie es ihr ging. Die Gefahr eingehen sie in ihrem neuen Glück zu stören.
    Aber die Gefahr bannen das sie wieder unter Folter und Misshandlung litt, musste er auf jeden Fall.

    Endlich kam er an die letzte Hausecke und musste sich an dieser abstützen und kurz verschnaufen.
    Nur noch über diese Straße dann wäre er am Ziel.


    Vor ihm lag sie...die Casa Helvetia...


    Soweit er es erkennen konnte hatte sich nicht viel verändert am Haus und es sah so aus als ob die Taberna Medica immer noch dort war.


    Corvinus sah die Straße in die eine Richtung hinunter. Er dachte an den Moment zurück als er lautstark allen Nachbarn von der Geburt seiner Tochter erzählt hatte.
    Wie es ihr wohl ging?
    Würde sie ihn erkennen.... wenn er ehrlich war konnte er sich es kaum vorstellen. Der bittere Geschmack von Galle stieg in ihm auf. Die Angst alles verloren zu haben was er nur so kurz gehabt hatte.


    Er dachte an den soooo lange zurück liegenden Abschied von Alpina.
    Wie wenig Zeit sie nur miteinander gehabt hatten. Würde es wieder so sein. Würde er wieder alleine zurück bleiben. Was sollte er machen wenn sie nicht mehr da war. Wenn sie ihn nicht mehr wollte. Ja wenn sie bei jemand anderen war.
    Die lange Zeit die er weg gewesen war...deshalb konnte er ihr nicht böse sein wenn es so sein würde.
    Aber er war wütend auf die Götter und das Schicksal. Er schwor sich hier und jetzt wenn er heute oder in den nächsten Tagen oder Wochen die Gewissheit erlangen würde Alpina wieder zu verlieren. Verlieren nach so kurzer Zeit die sie gemeinsam gehabt haben. Dann würde er diese Welt verlassen wie er sie betreten hatte
    Schreiend, um sich schlagend und mit den Blut von jemand anderem bedeckt
    Er wusste nach seinem Verlust von Alwina der sein Herz schon so vernarbt hatte und dem Wunder das es sich doch noch einmal geöffnet hatte. Für Alpina...trotz aller Schwierigkeiten die dagegen gesprochen hatten.
    Er wusste einen weiteren Verlust würde sein Herz endgültig kalt und hart wie Stein machen.


    Genau diese Gedanken und diese Angst die so heftig war das er mehrmals die Galle wieder runterschlucken musste hielten ihn davon ab sofort über die Straße zu gehen.
    Er sackte erst einmal an der Hausecke in die Nische zwischen zwei Streifenhäusern ins dunkle.
    Er sah zu dem Haus herüber und versuchte zu erkennen ob überhaupt jemand da war....ob überhaupt jemand darin wohnte.

    Schließlich erreichte er endlich die Canabae. Es dämmerte schon als er den Rand der Siedlung rund um das Legionslager und die eigentliche Stadt Mogontiacum erreichte.


    Von nun an nahm er seine letzte Kraft zusammen und ging so aufrecht und einschüchternd wie es ihm noch möglich war.


    [Blockierte Grafik: https://img28.dreamies.de/img/249/b/ckxjjdmz3he.jpg]


    Mehr als ein Bewohner der Canabae wich vor ihm zurück oder warf ihm misstrauische Blicke zu.
    Mehr als ein Bewohner, soviel bekam Corvinus noch mit, sah ihn machte kehrt und ging schnelleren Schrittes in Richtung des Legionslagers.


    Zum Glück war es noch zu früh dafür das Betrunkene unterwegs waren die mutig genug waren sich mit einem so großen Barbaren anzulegen. Auch wenn er unter dem Bärenfell abgemagert und schwer gezeichnet war, verdeckte dieses Fell diese Tatsache doch eben sehr gut und so blieb seine für Römer überaus beeindruckende Größe von über 1,8m übrig.


    Zum Glück war es aber auch noch nicht so spät das schon viele Legionäre aus dem Lager strömten und noch zu sehr an ihre Pflichten dachten und mal kontrollierten was dieser Barbar wohl vorhatte.


    Alles in allem ging Corvinus Plan also auf. Er drang keinesfalls unbemerkt aber erst einmal unbehelligt in die Siedlung ein.

    Früher hätte Corvinus über die heute zurück gelegte Marschstrecke nur müde gelächelt. Aber in seinem erbärmlichen Zustand war sie wie ein Gewaltmarsch....nein wie der xte Gewaltmarsch hintereinander.


    Es war nicht viel Verkehr weshalb er sich die meiste Zeit krumm machte und nur langsam und humpelnd über die Straße bewegte.


    [Blockierte Grafik: https://img1.dreamies.de/img/442/b/7toxwsxoqox.jpg]


    Nur ab und zu traf er andere die auf dieser Straße unterwegs war die auch während Corvinus Abwesenheit keine Hauptstraße geworden war. Jedenfalls schaffte er es jedes Mal rechtzeitig sich aufzurichten und ein derart grimmiges Gesicht aufzusetzen das niemand ihn ansprach.
    Sicherlich nicht die beste Tarnung und recht wahrscheinlich würde irgendwer irgendjemanden von dem Barbaren erzählen der auf der Straße unterwegs war. Am Ende sicherlich Legionäre oder Beneficiiarier nach dem rechten sehen. Doch bis dahin war Corvinus hoffentlich an seinem Ziel angekommen. Mal abgesehen davon das er eh keine andere Wahl hatte. Es war eh schon ein Wunder wie weit er gekommen war, er spürte irgendwelche Umwege oder gar anschleichen würde er nicht mehr schaffen. Er konnte nur den direkten Weg nehmen.

    Corvinus wachte viel später auf als er es in den letzten Wochen getan hatte. Die relativ sichere Höhle, dass wärmende Bärenfell und der gefüllte Magen hatten wahrscheinlich dazu geführt. Beim Aufrichten überfielen ihn aber wieder die gewohnten Schmerzen von den üblichen Stellen. Zusätzlich noch aus seinem Magen und Gedärm die wohl immer noch mit dem Honig kämpften. Bei dem Gedanken an die Ursache der Schmerzen musste er mal wieder mit einer Mischung aus Belustigung und Wut schnauben.




    Nachdem er einige Zeit mit den Nordmännern vom Stamm der Svear, die ihn bei einen Überfall auf die Alanen in dessen Gefangenschaft er gewesen war übernommen hatten, kam der Punkt wo diese mit größeren Booten einen breiten Fluss immer weiter gen Norden fahren wollten. Corvinus hatte es in der Zwischenzeit geschafft ihren Respekt und seine Freiheit zu erlangen. Er traf die Entscheidung nicht mit in die Heimat dieser Barbaren, die er trotzdem äußerst ehrenhaft empfand, zu ziehen. Sondern alleine zu versuchen zurück in die Heimat zu kommen. Viele Monate zog er immer weiter gen Westen und überstand etliche Gefahren durch Mensch, Tier und Natur nahezu unverletzt. Die Überquerung des Limes in Form des Nicers, nördlich von Clarenna und damit Rückkehr ins Römische Reich kam ihm dann wie ein Wunder vor. Er war sicher das die Gefahren hinter ihm lagen und es nun nur noch ein paar Tage Marsch waren. Wie sehr er sich dabei geirrt hatte. Denn als er durch die Abnoba Mons marschierte passierte es. Vollkommen unerwartet traf er, als er einen Unterschlupf für die Nacht suchte auf die Bewohner einer Höhle die er überprüfen wollte. Eine Bärin und ihr Junges...
    Der anschließende Kampf war furchtbar und alles was danach kam verschwand in einem Nebel aus Schmerzen und Agonie. Irgendwann, er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, kam er dann halbwegs zu Verstand, fand sich schwer gezeichnet in der Höhle der Bärin wieder die er irgendwie besiegt hatte, deren Fell er trug und von deren Körper er sich wohl ernährt hatte. Etliche weitere Wochen hatte es gedauert bis er soweit wieder hergestellt war um die Reise fortzusetzen. Immer wieder kam ihm dabei der Gedanke das es besser wäre in der Höhle zu bleiben...sicherer... in dem Zustand in dem er sich jetzt befand konnte er sich vielleicht nochmal kurz aufrichten und brüllen. Aber wahrscheinlich sogar einen Kampf gegen einen Hasen verlieren.




    Naja nach der Begegnung meinten die Götter es scheinbar wieder gut mit ihm und hatten ihn bis hierher kommen lassen. Mühsam und ächzend erhob er sich und zog sich an. Was bedeutete die Lumpen und Fetzen zu denen seine Kleidung geworden waren inklusive der vielen Streifen die um seine Füße gebunden waren, wickelte er irgendwie um sich und warf sich dann das große, mächte Bärenfell über. Zum Schluss die warme Kappe über den Kopf.
    Humpelnd, sein Zeh der sich nach einer anfangs harmlosen Wunde die er wegen wichtigeren Problemen ignoriert hatte, machte ihm das Laufen inzwischen zur Hölle, verließ er sein Versteck. Sorgsam verschloss er die Tür wieder und rollte sogar wieder die Brombeerhecke vor den Eingang. Kurz überlegte er ob er den Speer mitnehmen sollte. Entschied sich dann aber dagegen. Er wusste so geschwächt wie er war würde er auch mit Speer niemanden besiegen und musste sich daher weiterhin darauf verlassen das der Geruch des Bärenfells alles an Tieren und sein Anblick alles an menschlichen Räubern abhalten würde.

    Früh am nächsten morgen, die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen überquerte er den Fluss. Er tat dies so wie er es bereits etliche Male getan hatte und auch dieses mal...besonders dieses Mal denn es hatte auf seinem Weg nicht viele Flüsse gegeben die genauso groß oder sogar größer als der Rhenus gewesen sind.


    Er nahm sich nicht die Zeit wie sonst auf der anderen Seite die nassen Sachen zu trocknen sondern marschierte schnellen Schrittes, so fern seine immer noch nicht verheilten Wunden dies zuließen weiter. Er wollte heute unbedingt noch sein Versteck erreichen.
    Nachsehen wie es da aussah. Würde es voll oder leer sein?
    Geleert von Alpina oder jemanden des es zufällig gefunden hatte. Trotz der langen Zeit, über drei Jahre, die vergangen war fand er kurz vor Einbruch der Dämmerung die Stelle wieder.


    Mit Tränen in den Augen kniete er sich an die Stelle nieder wo er vor so langer Zeit mit seiner kleinen Familie gesessen und gegessen hatte. Wie es den beiden wohl ging. Er sprach mehrere Gebete zum Herren des Lichts und bedankte sich wieder und wieder bei diesem ihn bis hierher gebracht zu haben.


    Schließlich hielt er es nicht mehr aus. Er holte den Speer der sich tatsächlich noch an seinem Platz befand und schaffte das Brombeergebüsch beiseite. Wo es damals sehr einfach und nur sehr wenige kleine Wurzeln ihn versuchten aufzuhalten war es inzwischen anders. Offenbar hatte der Strauch und seine Wurzeln Jahre Zeit gehabt sich in die Erde zu graben. Es dauerte sehr sehr lange und er wurde immer hektischer. Immer wieder, fast wie das Tier in dessen Fell er steckte, versuchte er sich Kopf voran so durch das Gebüsch zu drücken. Die Wunden die er sich dabei zufügte ignorierte er. Er wollte endlich sehen wie es in dem Versteck aussah!


    [Blockierte Grafik: https://img1.dreamies.de/img/872/b/7eo8lk8uacq.jpg]


    Schließlich gewann sein Verstand wieder die Oberhand und er versuchte es noch einmal mit dem Speer. Endlich gelang es ihm und mit letzter Kraft hiefte er den großen Brombeerstrauch beiseite. Gab den Blick auf das Versteck frei.
    Die Tür war intakt und das Schloss scheinbar ebenso. Hatte Alpina den Vorrat nicht gebraucht? Oder hatte sie einfach nur wieder abgeschlossen.
    Hektisch holte er den Schlüssel hervor den er um den Hals getragen hatte und der das einzige gewesen war, bei dem es ihm gelungen war es über den ganzen Ritt, Gefangenschaft und langen Rückmarsch zu behalten. Alles andere war ihm irgendwann genommen worden.
    Er schloss auf und schob die Tür beiseite. Auch sie schien sehr lange nicht geöffnet worden zu sein. Corvinus erblickte die Regale und die Tonkrüge....er zählte sie nicht aber war sich ziemlich sicher das sie alle noch da waren. Was mochte das bedeuten...hatte seine Familie Alpina versorgt? Hatte die Legion tatsächlich einmal funktioniert und seinen Sold an seine Frau ausgezahlt...oder was gab es sonst noch für Gründe. Er musste es herausfinden!
    Zunächst aber einmal brach er den mit Wachs verschlossenen Deckel eines Kruges. Der Honig war inzwischen hart geworden aber er roch immer noch wie am ersten Tag. Mit gierigen Fingern schlang Corvinus so viel Honig in sich hinein wie möglich. Jedes Mal wenn seine Finger voller Honig in seinem Mund ankamen stieß er ein tiefes, erleichtertes Brummen aus. Was für ein köstlicher Geschmack. Wie lange hatte er keinen Honig mehr bekommen. Heute würde er Mogontiacum nicht mehr erreichen. Er zog die Tür ran, draußen war es inzwischen komplett dunkel geworden, und rollte sich in seinem Bärenfell zusammen. Mit stark schmerzendem Bauch der diese Fülle lange nicht gewohnt war schlief er irgendwann ein.