Beiträge von Cnaeus Fabius Torquatus

    Mit zwei vollen Weinbechern begab ich mich zurück zum Annaeer und ließ mich diesmal mit etwas mehr Haltung auf meinem Stuhl nieder. Einen Moment lang musterte ich den Jungen eindringlich. "Lucius Annaeus Florus.", sprach ich dann unvermittelt. "Dein Vater war ein bekannter Senator, nicht wahr? Lebt er noch?", fragte ich geradeheraus. Weswegen der Annaeer eigentlich hier war, wusste ich natürlich. Aber ich erkundigte mich gerne etwas über das eigentliche Anliegen hinaus - zumindest bei Personen, die mir nicht gänzlich gleichgültig waren.

    Die Registrierung meiner Ehe mit Axilla war ein Schritt, den ich viel zu lange vor mich hingeschoben hatte. Da ich mich aber nicht selbst mit den Vertretern der Götter auf Erden auseinandersetzen wollte - ich verspürte schon immer eine gewisse Abneigung gegenüber dem Cultus - schickte ich einen Boten.




    Salve,


    ich ersuche förmlichst die Eintragung meiner Ehe mit Iunia Axilla, Tochter des Atticus Iunius Cassiodor. Die Ehe wurde ANTE DIEM III KAL IUN DCCCLXVIII A.U.C. (30.5.2018/115 n.Chr.) per usum und sine manu geschlossen.


    Vale bene.


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    Nach einer feuchtfröhlichen Feier mit kurz- und langwierigen Gesprächen war ich froh, als auch die letzten Gäste die Domus meiner Frau verlassen hatten. Vorfreudig erwartete ich die Nacht mit Axilla, die eine ganz besondere werden sollte. Noch vor Monaten hatte ich nicht in meinen kühnsten Träumen erwartet, einmal die Elite der stadtrömischen Gesellschaft um mich versammeln zu können. Nun war ich nicht nur mit einer der attraktivsten, sondern auch mit einer der angesehensten Frauen des Imperiums verheiratet. Zweifellos hatte ich meine Familie aus der Bedeutungslosigkeit gehievt und war mit diesem Schritt nun selbst ein Teil der oberen Zehntausend. Freilich hatte ich diese Verbindung vorrangig aus Selbstzweck arrangiert, aber dass ich mich mit Axilla auch noch gut verstand war natürlich eine willkommene Begleiterscheinung. So konnte ich freudigen Gewissens in die Zukunft blicken, denn mein Weg sollte hier noch nicht zu Ende sein.

    Ich machte keine Anstalten, meine bequeme Position zu verlassen, sondern griff nur nach dem Stück Papyrus, dass der Annaeer auf dem Schreibtisch platziert hatte. Blitzartig dämmerte es mir wieder, wen ich da zu mir geladen hatte. Meine Mimik erhellte sich und ich deutete einladend auf den freien Platz gegenüber. "Ah, Annaeus, auf Empfehlung meines Patrons Senator Purgitius!" Fortuna schien dem Bittsteller hold zu sein, denn als Günstling meines Patrons hatte er bei mir bereits einen Fuß in der Tür. "Etwas Wein?", bot ich an, während ich mich dann doch aus meiner Liegeposition erhob und mich zur Schrankwand begab, die meine stolze Sammlung erlesener Weine beherbergte.

    Ich nippte gerade genüsslich an meinem Weinbecher, als ein unerwartetes Klopfen mich aus meinem herrlichen Gedankenspiel riss. Hatte ich einen Termin vergessen? Mit einem nüchternen "Ja!" befahl ich dem Besucher mein Officium zu betreten, wo mich der Annaeer in liegender Position vorfand, die Beine gemütlich auf meinem Schreibtisch postiert.



    Ad
    Lucius Annaeus Florus Minor
    Domus Annaea
    Roma




    Salve Annaeus,


    auf Empfehlen des Senators Purgitius lade ich dich zu einem persönlichen Gespräch, um für ein Tribunat vorstellig zu werden. Finde dich hierzu PRIDIE NON MAR DCCCLXIX A.U.C. (6.3.2019/116 n.Chr.) in meinem Officium auf dem Palatin ein.


    Vale bene.


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    Procurator a memoria - Administratio Imperatoris



    ROMA - PRIDIE NON MAR DCCCLXIX A.U.C. (6.3.2019/116 n.Chr.)

    Nachdem die Morgenroutine sich wieder einmal dem Ende zuneigte, wollte ich an diesem Tag die Gelegenheit nutzen um beim Kaiser für etwas vorzusprechen, das meinen Aufgabenbereich nur entfernt tangierte. Nichtsdestotrotz hatte ich der Kaiserin ein Versprechen gegeben, dem ich heute nachkommen wollte. "Mein Kaiser, es gibt noch etwas, das ich gerne ansprechen würde", begann ich vorsichtig. "Mir kam zu Ohren, dass Praefectus Praetorio Heius Vibulanus beabsichtigt sich demnächst altersbedingt von seinen Pflichten entbinden zu lassen. Wenngleich dies nicht in meinen Aufgabenbereich fällt, möchte ich dennoch eine Empfehlung für Lucius Iunius Silanus als seinen Nachfolger aussprechen", begann ich mit fester Stimme. "Dies mag etwas ungewöhnlich anmuten, da ich ihn durch meine Hochzeit mit Iunia Axilla zur Familie zähle. Dennoch sehe ich es als meine Pflicht dir als dein Berater in dieser wichtigen Angelegenheit meine Empfehlung sowie Iunius Silanus meine Unterstützung auszusprechen - unabhängig von jeder familiärer Verstrickung, sondern rein aus objektiven Gründen", erklärte ich mit Überzeugung und führte sogleich aus, warum ich meinen Verwandten für geeignet hielt. "Iunius Silanus ist über alle Maßen anerkannt und leistet - wie ich höre - sehr gute Arbeit. Er hat Erfahrung in den verschiedensten militärischen Positionen im ganzen Reich vorzuweisen wie kaum ein anderer und erweist sich stets als ehrbarer und pflichttreuer römischer Bürger. Die Krankheit, sein einziges Hindernis, das ihn lange Zeit von höheren Aufgaben ausschloss, hat er gänzlich überwunden. Dies kann ich auch aus meinen privaten Eindrücken von ihm nur bekräftigen", sprach ich inbrünstig und hoffte, dass dem Kaiser meine Fürsprache auch etwas wert war. Allerdings ließ ich mich nicht von Zweifeln beirren, sondern wahrte meine überzeugte Miene. "Alles in allem glaube ich, dass Iunius Silanus an objektiven Maßstäben gemessen der richtige Nachfolger als Praefectus Praetorio ist", fasste ich zusammen und nahm einen Schluck verdünnten Wein, den ich mir mittlerweile auch bei der kaiserlichen Morgenroutine schmecken ließ.

    Nachdem sich die Meisten der geladenen Gäste im Atrium eingefunden hatten, begann der offizielle Teil der Hochzeit. Axilla und ich hatten uns darauf geeinigt, diesen aufgrund unserer Erfahrung - immerhin war es bei uns beiden nicht die erste Vermählung - auf einen erträglichen, aber dennoch angemessenen Rahmen zu kürzen. Zunächst sollte der Ehevertrag im Tablinum unterzeichnet werden, wo ich mich zusammen mit Axilla bereits eingefunden hatte. Die Gäste befanden sich mittlerweile verteilt im Atrium stehend oder auf den bereitgestellten Klinen liegend sowie im großen Peristyl, von wo man einen ebenso guten Blick auf das Geschehen im Tablinum hatte. Für den Kaiser war ein kleines Séparée mit Kline im Atrium eingerichtet und festlich dekoriert worden, sodass er nicht die ganze Zeit von Bittstellern und Speichelleckern belagert werden konnte. Die Zeugen für den Ehevertrag hatte ich nicht vorab auserkoren, wollte ich aber nach unserer Unterzeichnung benennen - davon ausgehend, dass sich keiner der anwesenden Gäste einem Zeugnis unserer Ehe erwehren würde. Während also der greise Sosistratus begann, den Ehevertrag stammelnd und mit einer gewissen Anstrengung zu verlesen, suchte ich zufrieden lächelnd den Augenkontakt mit meiner zukünftigen Ehefrau. Nach gefühlten Ewigkeiten legte Sosistratus den Vertrag auf den Tisch und reichte Axilla eine Feder, der ich den Vortritt bei der Unterzeichnung ließ.



    Pactum Nuptialium


    PARS PRIMA – Allgemeiner Eheteil
    (1) Dieser Vertrag ist eine schriftliche Aufstellung des Ehevertrags zwischen den Eheleuten


    Fabius Torquatus aus der Gens der Fabier, Sohn von Quintus Fabius Vibulanus, aus dem tribus Fabia, im weiteren Vertrag als Ehemann, Bräutigam oder Mann bezeichnet;


    und


    Axilla aus der Gens der Iunier, Tochter von Atticus Iunius Cassiodor, aus dem tribus Esquilina, im weiteren Vertrag auch als Ehefrau, Braut, Mutter oder Frau bezeichnet.


    (2) Beide Parteien erklärten vor Eheschließung, dass
    alpha) sie sui iuris sind und keine anderen Rechte an ihre Person geltend gemacht werden können, die diese Ehe ungültig sein lassen könnten. Dies beinhaltet im Speziellen, aber nicht ausschließlich, patria potestas, Verlöbnisse oder bereits gültig geschlossene Ehen.
    Beta) sie und ihre Verwandten, insbesondere die Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, keiner Infamie unterlegen waren. Weiter erklären sie, dass auch keine anderen Ehehindernisse vorliegen, die die Ehe für ungültig erklären könnten.
    Gamma) sie die Ehe aus eigenem Willen schließen.


    (3) Eine Sponsalia wurde nicht bekannt gegeben.


    (4) Die Ehe wird sine manu geschlossen. Ein Gewaltübergang auf den Ehemann durch usucapio wird ausdrücklich ausgeschlossen. Selbst im Fall, dass das trinoctium nicht durchgeführt wurde, sollen dennoch keine Rechte, weder über Person noch über Vermögen der Braut auf den Bräutigam übergehen.


    (5) Wohnsitz ist die zum Zeitpunkt der Eheschließung noch zu errichtende Domus Fabia.
    alpha) Die Braut behält sich ein zeitweiliges Wohnrecht in der Domus Iunia in Roma vor, dessen Inanspruchnahme die Ehe weder auflöst noch unterbricht.


    PARS SECUNDA – Dos und donatio
    (1) Die donatio ante nuptias besteht aus Schmuck der Goldschmiede des Ehemanns, insbesondere eines Rings mit eingraviertem Löwenkopf und Blitz als Symbol der Verbindung der Gentes Iunia und Fabia.


    Die Braut darf diese nach ihrem Ermessen verwenden, aber nicht verkaufen oder verschenken. Bei Beendigung der Ehe durch Scheidung sind diese Geschenke in jedem Fall zurückzugeben, unabhängig von der Schuld einer der Parteien.


    (2) Die Dos wird von der Braut selbst gestellt.
    alpha) Die Braut übergibt dem Bräutigam das Eigentum an einem Landstück sechs leuga südwestlich von Misenum von der Größe von anderthalb heredia, abgegrenzt durch Begrenzungssteine. Dieses darf er bewirtschaften und bebauen, aber nicht veräußern, verschenken oder beleihen. Ebenso darf er dieses Land nicht an andere Personen vererben als die Braut oder gemeinsame Kinder.
    beta) Bei Beendigung der Ehe durch Scheidung erhält die Braut das Eigentum an dem Grundstück zurück. Dem Ehemann steht eine Kompensation des Wertes nach dem Gesetz in Geld zu für die Zeit der Ehe, aber nicht mehr als vier sechstel des Grundstückswertes insgesamt. Aus der Dos kann kein fortführendes Anrecht auf Wege, Dienstleistungen oder Absatzplätze durch den Ehemann gestellt werden.
    gamma) Bei Beendigung der Ehe durch Tod der Ehefrau geht das Eigentum des Grundstückes über an den ältesten, gemeinsamen Sohn beider Parteien. So dieser nicht vorhanden ist, an das älteste, gemeinsame, andere Kind. Ist auch dieses nicht gegeben, dann geht das Eigentum über an den ältesten, Lebenden Sohn der Braut aus früherer Ehe.


    PARS TERTIA – Kinder
    (1) Beide Parteien erklärten, dass sie fruchtbar sind und gemeinsam Nachkommen zeugen möchten. Bei Unfruchtbarkeit eines Teiles hat der andere Ehepartner das Recht zur Scheidung, ohne dass ihm daraus Nachteile entstehen. Dies schließt insbesondere eine Schmälerung bei Herausgabe von Dos oder Donatio mit ein.


    (2) Söhne aus dieser Verbindung sollten nicht nur, wie es Sitte und Brauch ist, den Ahnen der Fabii ihren Respekt und ihre Ehre erweisen, sondern auch denen der Iunii. Insbesondere sollten sie zu den Parentalia an den Gräbern der Iunii Opfer bringen und diesen Brauch auch an ihre Kinder weitergeben.


    (3) Über Maßnahmen zur Erziehung der Kinder bis zum Alter von sieben Jahren kann die Ehefrau selbständig entscheiden. Der Ehemann erhält bei allen Entscheidungen ein Einspruchsrecht. Dies schränkt seine Rechte durch Patria Potestas NICHT ein.


    (4) Auch im Falle einer Scheidung verbleiben Kinder unter 7 Jahren in der Obhut ihrer Mutter. Kinder zwischen 7 und 14 Jahren sollen entweder an vier Tagen im Monat, oder, falls dies aufgrund von Reisetätigkeit unpraktikabel ist, an 45 direkt aufeinanderfolgenden Tagen eines Jahres in der Obhut ihrer Mutter verbringen.




    PARS QUARTA – Eigentum


    (1) Jeder Ehegatte behält sein Eigentum. Durch die Ehe finden keine Vermischungen der beiden Eigentumsteile statt.
    alpha) Jeder Ehepartner behält seine eigenen Sklaven. Der andere Ehepartner kann diesen zwar Befehle erteilen, ihre Treuepflicht gilt allerdings nur demjenigen Ehepartner, dem sie gehören. Auch nur derjenige Ehepartner kann sie bestrafen oder verkaufen.


    (2) Wie es Recht und Sitte ist, sind Schenkungen während der Ehe unter den Ehepartnern nicht zulässig und verbleiben rechtlich im Eigentum des Schenkenden.


    PARS QUINTA – Rechtsklauseln
    (1) Sollten einzelne Bestandteile dieses Vertrages nicht, nicht mehr oder künftig nicht dem geltenden Gesetz entsprechen, so wird dadurch die Wirksamkeit der übrigen Vertragsbestandteile nicht berührt. Unwirksame Klauseln sollen durch solche ersetzt werden, die ihrem Sinn nach den jetzigen entsprechen und vor dem Gesetz Bestand haben.



    Zeugen dieser Verbindung und einzelner Punkte dieser Vereinbarung sind:



    Zitat

    Original von Aurelia Corvina


    “Iunia, Fabius, es ist mir eine große Freude, euch beide kennen zu lernen und ich wünsche euch Iunos und Iuppiters Segen für den heutigen Tag und alle noch folgenden“, sagte sie also artig und mit einem Lächeln und hoffte, der Etikette damit Genüge getan zu haben. Ohne persönlichen Bezug fiel es ihr schwer, die richtige Form der Belanglosigkeiten festzulegen, über welche man sich unterhalten konnte. Auf der anderen Seite hatte das Brautpaar sicherlich mehr als genug zu tun.


    "Deine Glückwünsche nehme ich natürlich dankend an, Senator Aurelius", entgegnete ich mit einem triumphierenden Lächeln, wohl wissend, dass mich eine Vielzahl der römischen Männer beneidete. Und da ich alles andere als bescheiden war, kostete ich es natürlich voll und ganz aus, wenn ich den Neid in den Gesichtern einflussreicher Herrschaften erkennen konnte. "Aurelia, ich freue mich dich begrüßen zu dürfen und nehme deinen Segen natürlich ebenso dankend entgegen", sprach ich sodann lächelnd zur jungen Begleitung des Senators. Im selben Moment versuchte ich mich zu erinnern, ob der Aurelier verheiratet oder gar verwitwet war, kam allerdings zu keinem Ergebnis. Sosistratus musste mich also später aufklären, bevor ich noch in ein Fettnäpfchen trat. "Aurelius, Aurelia, ich hoffe wir können später noch einige Worte austauschen. Bis dahin wünsche ich euch ein fröhliches Fest und das Glück, den weniger interessanten Plaudereien aus dem Weg zu gehen", beendete ich sogleich die Begrüßung mit einem lauten Lachen und wies den beiden Aureliern mit einer einladenden Geste den Weg weiter ins Innere der Domus Iunia.

    Zitat

    Original von Nero Tiberius Caudex


    Ich trug das in diesen Kreisen so übliche höfliche, aber zurückhaltende Lächeln. „Salve Fabius, Salve Iunia. Ich bin erfreut, dass ich eure Hochzeit heute beiwohnen darf. Ich muss gestehen, ich habe selten eine elegantere Braut gesehen.“ Das war nicht mal gelogen, da ich bisher nur wenigen Hochzeiten beigewohnt habe.
    „Ich wünsche euch, dass die Götter ihre schützenden Hände steht über euch halten.“ Brachte ich zunächst meine Glückwünsche vor, bevor ich auf den Fabius einging. „Nun ich denke ich hätte kaum einen Besseren finden können.“ Sagte ich mit fester Überzeugung. „Mit Tiberius Durus bin ich nur sehr entfernt verwandt. Ich selbst habe ihn nie kennenlernen dürfen.“ Sagte ich und damit war wohl auch klar, dass wir wenn überhaupt um ein paar Ecken verwandt waren.


    Mit dem bekannten Senator Tiberius Durus war Caudex also nicht verwandt, was ihm in manchen Kreisen sicherlich nicht als Nachteil ausgelegt werden würde. Immerhin war Tiberius Durus - wenn auch durch kaiserliche Verfügung rehabilitiert - eine der zentralen Figuren des Bürgerkriegs gewesen. "Dann bin ich gespannt, wo dich dein Weg hinführt. Mit der Unterstützung des Senators wirst du es sicherlich weit bringen.", stimmte ich mit voller Überzeugung mit ein und wandte mich noch einmal eben jenem zu. "Patron, ich hoffe wir haben zu späterer Stunde die Gelegenheit etwas ausführlicher zu sprechen. Bis dahin wünsche ich euch beiden ein angenehmes Fest", schloss ich sodann die Begrüßung und wandte mich den nächsten Gästen zu.


    Während Axilla und Aurelia Prisca sich dem Austausch von Komplimenten hinsichtlich ihrer Kleiderwahl widmeten, hielt ich mich am Senator, dem ich aufgrund seines Charismas und seiner bewegten Vergangenheit doch mit ehrlichem Interesse gegenüber trat. Umso mehr hoffte ich, dass ich ihm zu einem späteren Zeitpunkt mehr als das übliche seichte Gerede entlocken konnte. Bei der Begrüßung wollte ich den Consular aus Rücksicht auf die anderen eintreffenden Gäste allerdings nicht allzu lange binden, wenngleich ich in der Schlange keine Handvoll an Personen erspähen konnte, für die ich dasselbe Interesse verspürte. "Nun denn, ich hoffe dass ich zu einem späteren Zeitpunkt noch mehr über deine zukünftigen Aufgaben erfahren darf. Bis dahin wünsche ich dir und deiner Gattin einen angenehmen Abend in unserer Domus", sprach ich lächelnd, während ich mich selbst dabei ertappte, dass ich die Domus Iunia just zu meinem Miteigentum erklärte. Ich hatte mich wohl schnell daran gewöhnt der Mann der Hausherrin zu sein.

    "Ich werde dafür sorgen, dass du als Notarius der Abteilung des a libellis zugeordnet wirst. Diese kümmert sich grundsätzlich um Anfragen privater Natur. Aber wie gesagt benötige auch ich ab und an Unterstützung, sodass deine Aufgaben vielseitig sind. Was genau dich erwartet, werde ich dir zu gegebenem Zeitpunkt mitteilen", erklärte ich vage, bevor ich dem Iunier ebenso zuprostete. "Auf eine gute Zusammenarbeit!" Ich nahm einen letzten Schluck aus meinem Weinbecher und erhob mich dann zur Verabschiedung. "Ich werde deine Ernennung vorbereiten und dich informieren. Vale Iunius!"

    "Das klingt doch alles vernünftig", resümierte ich bereits die Worte des Iuniers. "Für die ersten Schritte ist ein Patron wohl nicht notwendig, aber wenn es soweit ist, dann zögere nicht, auch mich um Rat zu fragen." Immerhin war mir nun ebenfalls daran gelegen, dass der Cousin meiner Frau Karriere machte. Die beste Basis für ein einflussreiches Netzwerk stellte ohnehin die Familie dar. "Ich werde dich zunächst als Notarius anstellen. Du wirst mir, aber auch den anderen Procuratoren zuarbeiten." Wem genau ich den Iunius zuordnen würde, musste ich mir noch überlegen. In jedem Fall konnte er für mich ein wichtiges Werkzeug sein. "Wenn du dich gut anstellst, dann wirst du auch schnell vorankommen", versicherte ich noch abschließend. Als Procurator verfügte ich auch über die nötigen Wege und Mittel, um die Karriere des jungen Iunius zu beschleunigen. Zu gegebenem Zeitpunkt. "Einverstanden?"