ZitatOriginal von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
Der Kaiser konnte sich Zeit lassen, wenn er zu einer Feier kam. Selbst wenn es die Hochzeit eines seiner Procuratoren war. Die Begrüßung war also schon in vollem Gange, als der kaiserliche Corso mit Liktoren, Prätorianern in Zivil, einem Heer von Sklaven und sonstigen Begleitern vor der Domus Iunia erschien. Ihr entstieg Severus heute allein, bekleidet mit einer mit Goldfäden durchwirkten Toga. Sein Sohn war noch in Armenia, die Augusta in Germania und der kleine Iulianus hätte sich bei so einer Veranstaltung sicherlich nur gelangweilt. Aber als Kaiser war man ja eigentlich nie allein!
Er trat also ein und begab sich direkt zum Brautpaar. Natürlich stellte er sich hinten an (selbst wenn ihm sicherlich jeder bereitwillig Platz gemacht hätte). Als er dann aber an der Reihe war, begrüßte er die beiden: "Salve Iunia, salve Fabius! Ich freue mich, heute endlich einmal in der Domus Iunia zu Gast zu sein." Hier war er noch nie gewesen. Zumindest, soweit er sich erinnern konnte.
Die Ankunft des Kaisers kündigte sich bereits an, als es lauter auf der Straße und unruhiger in den Reihen der eintreffenden Gäste wurde. In all seiner Bescheidenheit gesellte er sich gar in eben diese Schlange und wartete. Eine Geste, die wohl von gesellschaftlichem Kalkül geprägt sein musste - anders konnte ich mir es nicht erklären. Der ein oder andere machte allerdings auch ohne Aufforderung Platz, sodass der Ehrengast der Feierlichkeiten recht zügig zu uns gelangte. "Salve, Augustus.", grüßte ich förmlich und mit der nötigen Ehrerbietung. Ich fühlte mich dem Kaiser zwar mittlerweile nicht mehr völlig fremd, führte ich doch fast täglich Gespräche mit ihm, zeigte in der Öffentlichkeit aber trotz der recht formlosen Morgenroutine dennoch die notwendige Distanz. "Es ist uns natürlich eine besondere Freude, dass du Zeuge unserer Hochzeit bist. Meine Frau kennst du bereits persönlich?", fragte ich dann zunächst, um auch Axilla ins Gespräch einzubinden.