Beiträge von Aurelia Lentidia

    Eine in einer von Männern dominierten Welt lebende Frau, die wusste, was sie wollte, war nicht nur Lentidia selbst, sondern anscheinend auch jene, die vor ihr saß. Welch glückliche Fügung! Konkurrenz in der Gesellschaft Roms, die sie bislang noch nicht wirklich kennen gelernt hatte, sah sie in der Tiberia nicht, jedenfalls noch nicht. Zunächst sah sie in ihr eine potentielle Verbündete, eine wichtige Freundin. Dieses Band galt es in der nächsten Zeit zu enger zu ziehen! Über Lucia würde sie auch andere Frauen der römischen Nobilitas kennen lernen, über die sie wiederum Kontakte knüpfen konnte. So würde sich ein Netzwerk bilden, mit dem sie gezielt nach der Erfüllung ihrer Wünsche streben könne. Von Missbrauch ist davon keineswegs zu sprechen! Es ist eher ausgeklügelte und wohl bedachte Kalkulation. So griff die Aurelia auch kurz nach dem Handrücken ihrer Gesprächspartnerin, bevor deren Hand wieder zurückzog.
    "Natürlich nicht! Wenn wir wollten, wäre es eher anders herum." entgegnete sie ebenfalls verschwörerisch. Lucias Nachtrag bzgl. des politischen Amts ließ sie hingegen unkommentiert.
    Was die Tiberia allerdings über ihren Mann preisgab, war höchst interessant! Nicht nur wegen der Fakten über jenen, sondern auch wegen ihrer Reaktion. Sie schien ob der Frage etwas verunsichert, war ihr diese Frage etwa unangenehm? "Oh meine Liebe, das ist doch nicht schlimm, das bedarf doch keiner Rechtfertigung!" äußerte sie 'besorgt'. Hach.. Lentidia war ja so ungeschickt und unbedacht.. dass Lucia ihre Reaktion eher als 'das Messer noch tiefer in die Wunde bohren' empfinden würde, wäre ihr ja nie (:P) in den Sinn gekommen! "Wenn er es nach Rom geschafft hat, wird er doch einiges an Qualitäten vorweisen können, nicht wahr?" fügte sie beschwichtigend hinzu und stellte vollkommen überzeugt fest "Du kannst dich glücklich schätzen, dass er keiner dieser germanischen Barbaren ist! Stell dir vor! Sie leben mit dem Vieh unter einem Dach und die Männer haben ungepflegte lange Haare und Bärte! Widerlich.." Dass es sich bei ihrem Gatten eben doch um einen Mann germanischer Abstammung handelte, konnte sie ja nicht ahnen! Eine römische Patricia würde doch keinen Germanen ehelichen oder viel mehr: Ihre Famiie würde sie doch nicht etwa an einen Germanen verheiraten?


    "Den Sommer 'durfte' ich ja glücklicherweise in Mantua im Castellum verbringen. Aber wenn du mir über den Winter alles wichtige über Rom verrätst, wird der nächste Sommer hier bestimmt sehr schön!" Sie ging jetzt einfach mal davon aus, dass sich die beiden Frauen wiedersehen und Freundinnen werden würden. "Seit wann lebst du in Rom? Du warst doch bestimmt schon auf einigen Festlichkeiten! Hast du viele Freundinnen? Oh wie aufregend!" Switch. Von ein auf dem anderen Moment von der unbedachten Schnepfe mit unwissend beschämenden Fragen zum aufgeregten Mädchen.. sie war eben unberechenbar.

    Auch wenn es sich bei dem besagten Senator um einen Homo Novus aus Germania handelte, hatte er natürlich, wie andere Politiker bei anderen Wahlen, unter den Bürgern neben Oppositionellen ebenso Anhänger. Ob es sich bei den Oppositionellen um Stimmen handelte, die zu jeder Zeit versuchten jedem das Leben aufgrund ihrer eigenen Geltungssucht schwer zu machen, konnte man nicht genau sagen, allerdings lag der Verdacht sehr nahe... und die Art und Weise ging nicht wenigen zunehmend auf die Nerven.


    Deshalb verschwand die stupide-pöbelnde Propaganda bald wieder von den Wänden und wurde durch dieselben fleissigen Hände überpinselt, welche zu mehr Gelassenheit aufriefen:



    BÜRGER ROMS!


    Schenkt jenen kein Gehör, in deren Adern nur Gift und Galle fließt!
    Schenkt jenen kein Gehör, deren Geist von Geltungssucht befangen ist!
    Schenkt jenen kein Gehör, deren einziger Wesenszug die Selbstgerechtigkeit ist!


    Wir kennen die Fehler des Duccius so wie wir die Fehler jener kennen, die vor ihm kamen.
    Wir sahen wie er strauchelte so wie wir sehen, dass er seinen Weg zurückfand.
    Wir wissen um seine Herkunft, so wie wir um die aller wissen, die das Reich bereichern.


    Und wir wissen um jene, die in Niedertracht Rom zu spalten gedenken.


    Für ein Rom der Einsicht! Für ein Rom der neuen Zusammenarbeit! Für ein Rom der wahren Traditionen!


    FÜR TITUS DUCCIUS VALA!

    Ob sie eine Ausbildung hatte? Nun.. sie war hübsch und hübsche Frauen wussten demnach auch sich hübsch herzurichten und demnach auch wie man andere Frauen herrichtete. Daher antwortete sie der Tiberia "Sie ist immer in meiner Nähe und ist mir eine gute Begleitung durch den Tag." Das Mila damals zur Belustigung ihrer Herrin mit diesem Soldaten in Mantua geschlafen hatte, konnte Lentidia jetzt schlecht erzählen, obwohl Mila eine ausgesprochen gute Liebhaberin war. Der Soldat war eindeutig auf seine Kosten gekommen! Eigentlich eine Vergeudung, dass sie im Besitz einer Frau und nicht eines Mannes war.. aber vielleicht bot sich ja dennoch die ein oder andere Gelegenheit dies zu Nutzen? "Außerdem ist sie äußerst treu!" ergänzte sie und lachte ein wenig, da sie genau an jene Nacht denken musste, was Lucia natürlich nicht wissen konnte, so kam das Lachen bestimmt etwas dümmlich rüber.


    "Tiberia.. jetzt genieße doch mein Kompliment und sei nicht von solcher Bescheidenheit!" entgegnete sie ihrem Gegenüber. "Diese von Männern dominierte Welt braucht doch starke Frauen, die wissen was sie wollen, nicht wahr?" durch ihren Tonfall konnte man genau hören, dass sie eine bestimmte Anspielung mit ihren Worten machte. Ohne Zweifel wussten doch beide, dass die Frauen ihre Männer bei vielen Entscheidungen berieten, intrigierten und manipulierten.


    "Ein Senator sagst du?" fragte sie ein bisschen beeindruckt nach, obwohl das eigentlich keine Überraschung war, immerhin war die Tiberia von Stand! "Dann müssten sich ja dein Mann und mein entfernter Cousin kennen!" stellte sie zunächst fest. "Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine Lupus gehört zu haben, wie er von den Wahlen sprach. Ich hoffe die beiden kandidieren nicht für das selbe Amt des Konsuls? Das wäre ja schrecklich, wenn sich so etwas zwischen uns drängen würde!" erschrocken nahm Lentidia eine Hand flach vor den Mund legte die andere wieder auf Lucias Unterarm. "Aber ich habe mich bestimmt verhört.. mit den vielen politischen Ämtern kommt man doch gerne einmal durcheinander." witzelte sie leicht. Die Tiberia war die erste Frau, mit der sie sich seit ihrer Ankunft in Rom richtig unterhielt, die nicht mit ihr verwandt war, was sie sehr genoss.. Eine Frau brauchte Freundinnen! Wem sollte man sonst Geheimnisse mitteilen, die man so hörte?
    "Von welcher Herkunft ist dein Gatte? Kommt er aus Italia? Oder vielleicht aus der Provincia Hispania? Einer meiner Cousins hat dort eine Villa Rustica! Traumhaft schön! Bei dem Gestank dieser Stadt sehne ich mich oft nach Hispania.." sie erinnerte sich gerne zurück an das halbe Jahr, wo sie dort im Alter von zehn Jahren kurzzeitig an der Küste gewohnt hatte.

    Dass Lucia so eine enge Bindung zu ihrer Leibsklavin hatte, konnte Lentidia einfach nicht verstehen. Sie erinnerte sich zum Beispiel überhaupt nicht mehr daran, welche Sklavin sie durch ihre Kindheit hinweg begleitet hatte oder welcher Paedagogus sie unterrichtet hatte. Sklaven waren.. halt einfach Dinge! Nichts woran es sich lohnt eine Erinnerung zu verschwenden. Aber die Aurelia beließ es dabei, immerhin kümmerte sich die alte Frau ja um ihre Wunden, wenngleich auch etwas ruppig! Als Lucia nach Lentidias Leibsklavin fragte, verdrehte sie zuerst die Augen. "Ich habe sie vor etwas mehr als zwei Jahren in Mantua gekauft, wo ich bei meinem Cousin Aurelius Ursus im Catellum der Legio I gewohnt habe. Es war wie ein Gefängnis, das sage ich dir.. Fürchterlich!" was natürlich absolut gelogen war, wusste sie damals doch trotz aller Langeweile sich ihr Vergnügen zu beschaffen. "Ab und zu ist sehr etwas ungeschickt, aber.. jetzt war sie ihr nach langem wieder mal einen Blick zu "sie ist einfach ein hübsches Ding, nicht wahr?" gab Lentidia ihre Oberflächlichkeit mal wieder zum Besten. Das Mila vielerlei Dinge für sie regelte, ständig um sie herum war, ihr bei allem half.. das erwähnte die junge Römerin natürlich nicht.. "Aber die wird ihr auch nicht helfen, wenn ihre Tagen weiterhin von Ungeschicktheit sind." fügte sie noch an und lachte ein wenig, Sklaven waren eben austauschbar!


    Freudig, mit aufgerissenen Augen und einem ehrlich gemeintem Lächeln schaute sie die alte Frau an und lauschte ihrer Geschichte. Als die Stelle kam, wo von einer Schnur um den Zahn die rede war, kam Lentidia immer mehr ins Staunen, ihr Mund öffnete sich immer weiter, ihre Augen wurden immer größer. Als die Stelle kam, wo der Zahn gezogen wurde, schnellten ihre Fingerspitzen der rechten Hand vor ihren Mund und sie horchte kurz auf. "Wie aufregend!" Ihr gefiel die Geschichte.. aber war diese nicht etwas widerlich? Blutverschmiert? Ja, aber sie sagte viel über Lucias Charakter aus. Nachdem die Frau geendet hatte, legte sie sie ihre Hand auf Tiberias Unterarm, allerdings so, dass die gesäuberte Wunde sie nicht berührte "Was für ein mutiges und tapferes Herz du doch hast! Davon träumt bestimmt jeder Soldat!" Wenn Lucia schon als Kind solche Sachen gemacht hatte, wozu war sie dann wohl heute fähig? Dieser Kontakt könnte noch sehr sehr spannend werden..


    "Ich weile noch nicht lange in Rom." leitete sie über und ließ ihre Hände noch ein bisschen weiter behandeln, war aber schon wieder in der Lage sich zwischendurch eine Frucht von dem Tablett zu nehmen. "In der Villa ist es so grässlich langweilig.. meine Verwandten sind alle so beschäftigt." lamentierte sie. Da fiel ihr ein, dass Lucia ihren Ehemann erwähnt hatte. "Du sagtest, du seist schon verheiratet, du Glückliche?" leitete sie zunächst ein. "Ein Duccius? Nicht wahr? Wo wohnt ihr? Auf dem Quirinal? Dem Esquilin? Den Namen Duccius höre ich leider zum ersten Mal.. aber ich bin ja auch neu in der Stadt!" fragte sie interessiert mit einer gewissen Note an Überheblichkeit. Sie war gespannt, wo ihr Gegenüber wohnte, in einer Villa oder einer gewöhnlichen Casa? Sie war gespannt drauf zu wissen, wie einflussreich und vor allem '-reich' ihr Gatte war!



    [SIZE=7]edit: immer diese kleinen Schreibfehler..[/SIZE]

    Mit einer bedienten Handbewegung winkte sich Lentidia Milas Entschuldigung von sich, woraufhin sie ein paar Schritte zurück machte und sich neben Alexandrinus postierte, sie hatte vorerst definitiv genug getan!
    Ihr Hilfesuchender Blick wurde verstanden und so beorderte die Tiberia die ältere Sklaven zu sich, damit sie nach Lentidias Wunden sah. Wenn man sagen würde, dass sich die junge Aurelier von den Berührungen der alten Frau oder viel mehr noch wegen ihrer schrumpeligen und dickadrigen Hände 'ein wenig' angeekelt fühlte, wäre das sicher nicht übertrieben oder gar gelogen. Doch welche Wahl blieb ihr? Sie entschied sich dafür, es einfach geschehen zu lassen. "Ich danke dir, Tiberi-Au!" zuckte sie kurz zusammen. Die einzelnen Steinchen verschoben sich beim Reinigen der Wunden leider auch und mussten herausgepult werden, nicht gerade angenehm! Während sie die Behandlung über sich ergehen ließ, versuchte sich die Tiberia daran, ein Gespräch mit ihr aufzubauen. Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus, es waren schon komische Umstände, die ihr Kennenlernen begleiteten.


    "So lange sagst du? Du scheinst es aber gut mit ihr zu meinen!" scherzte Lentidia. Sie hatte es nämlich nie sehr lange mit bestimmten Sklaven ausgehalten.. nunja, sie war eben sehr launisch und zu viele Fehler durfte man sich eben nicht erlauben. Daher empfand sie es schon als sehr ungewöhnlich, dass Lucia ihre Sklavin Sekunda schon solange an ihrer Seite hatte. Ob ihrer runzeligen Haut und ihres schwerfälligen Ganges ergänzte sie "Ich fürchte, sie wird es nicht mehr lange ma-Au!" ihre unsensible Art, für die sie zwar nichts konnte, da sie einfach kein Gespür für so etwas hatte und oft unüberlegt gewisse Sachen sagte, wurde prompt bestraft. Besonders böswillig war es nicht gemeint, sie wusste es einfach nicht besser. Daher folgte sogleich.. ihr nächster Streich: "Meine Leibsklavin Mila kann sich glücklich schätzen, dass sie so hübsch ist. Ich hätte sie gewiss schon ausgetauscht, wenn dem nicht so wäre. Manchmal düngt mich das Gefühl, sie ist absichtlich so ungeschickt." Sagte sie ganz nüchtern, obwohl es hier um ein Menschenleben ging. Wenn Sklaven ausgetauscht wurden, hieß das in der Regel nichts Gutes. Bei ihrer Feststellung würdigte sie ihre Leibsklavin auch keines Blickes, immer noch bedient von ihrer Ungeschicktheit. Dass Mila manches anscheinend wirklich absichtlich tat, merkte sie ihrer naiven Art geschuldet überhaupt nicht. Zudem war sie viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.


    Als Lucia auf Geschichten zu sprechen kam, wurde Lentidia hellhörig. Für peinliche Geschichten anderer war sie immer zu haben! Dass ihr vor einigen Momenten selbst noch eine passiert war, die ihre Sklaven jetzt über sie erzählen konnten, hatte sie kurzzeitig verdrängt. Ohne ihrer Gesprächspartnerin eine Wahl zu geben, sprach sie Sekunda direkt an. "Erzähle mir eine. Das wird sicher amüsant!" ihr Gesicht war nun gar nicht mehr schmerzverzerrt, sondern eher kindlich aufgeregt. Aus dieser Nummer kam Tiberia jetzt nicht mehr raus!

    "Die Freude ist ganz meinerseits!" erwiderte Lentidia der neuen Bekannten in höflichem und freundlichem Ton. Diese junge Frau war für sie völlig ungefährlich, obwohl sie hohen Standes und äußerst hübsch war, denn: Sie war verheiratet. Die Männerwelt musste sie also nicht mit ihr teilen, auch wenn das andersrum für Lentidia überhaupt kein Grund gewesen wäre, von der Männerwelt Abstand zu nehmen, nur weil man verheiratet war. Daher beneidete sie auch die Tiberia.. sie war verheiratet, hatte vermutlich einen reichen, einflussreichen und vielleicht einen schönen Mann, wenn die Götter sich ihr gütlich gezeigt hatten. Was wollte eine Frau schon mehr!? Wie lange würde es wohl noch dauern, bis ihr Cousin Lupus wohl einen passenden Partner für sie gefunden hatte? Irgendwelche Verbindungen zu anderen Familien mussten immer geschlossen werden. Zumal standen demnächst die Wahlen an, wovon die Aurelia aber natürlich nichts wusste, war Politik doch absolut nicht ihr Metier. Das würde sich aber bestimmt ändern, wenn sie einen Mann hatte, den sie ohne sein Wissen lenken und beeinflussen konnte.


    Die Tiberia nahm Lentidias Angebot an, so wurden ihr verdünnter Wein eingeschenkt und das Tablett mit Früchten hingehalten, sodass sie davon naschen konnte.
    Leider konnte Aurelia ihre Haltung nicht mehr wahren, was sie auch dem Gesicht ihres Gegenübers entnehmen konnte. Zu allem Übel zeigte sie sich auch noch bemitleidend, anerkennend und sprach von 'geringer von dir denken'.. doch vielleicht war es in diesem Moment, welcher eindeutig einer ihrer schwächeren war, welche wiederum doch sehr selten eintrafen, genau das richtige. Sie hielt an ihrem Stolz fest und antwortete leider etwas schnippisch "Es ist gar nichts passiert, der Weg war einfach uneben!", was natürlich völlig an den Haaren herbeigezogen war, aber immerhin hatte die Tiberia nicht gesehen, wieso Lentidia selbstverschuldet gestürzt war. Sie schaute hinab auf ihre Hände, die immer noch höllisch brannten. Sie versuchte souverän zu bleiben und nahm Lucias Vorschlag an, sich erst einmal behandeln zu lassen, bevor sie richtig ins Gespräch kommen würden. "Mila bring den Wein!" wies sie ihre Leibsklavin an. Ja das war eine gute Idee! Wunden musste man reinigen, das wusste jedes Kind, und etwas anderes als verdünnter Wein war nun gerade nicht da und irgendwie hatte sie auch vergessen, dass Alkohol auf offenen Wunden tierisch brannte. Mila nahm einer der Sklavinnen die Karaffe ab, trat an ihre Herrin heran und schüttete, leider viel zu viel und vor allem viel zu unbehutsam, auf ihr aufgeschürften Handballen. Erneut mit schmerzverzerrtem Gesicht und einem schmerzlichen Zischlaut zog sie ihre Hände zu sich zurück und begann an zu schimpfen "Du dummes Ding! Pass doch auf!" Aufgrund der ruckartigen Bewegung verschüttete ihre Sklavin auch noch nicht gerade wenig Wein auf ihr Kleid. Innerlich brodelnd ob der Ungeschicktheit ihrer Leibsklavin versuchte sie sich wieder zu fangen.. sie sah in diesem Moment ganz schön verloren aus.. dass sich die ältere Sklavenfrau etwas vorbeugte und überlegte ihr zu helfen, hatte sie nicht bemerkt.. dabei wusste sie bestimmt was zu tun war. Hilfesuchend warf sie der Tiberia einen Blick zu, noch mehr blamieren konnte sie sich sicherlich nicht..

    Das ihre Sklaven und vor allem Alexandrinus so lange brauchten, um ihrer domina aus dem Staub auf zu helfen, der auf sarkastische Art und Weise symbolisch zeigte, wie tief sie gerade gesunken war, hätte sie nicht gedacht. Erst nach ihrer Aufforderung half ihr der Custos Corporis auf, in dem er ihr Handgelenk ergriff und sie beim Aufstehen stützte. Leider konnte der muskulöse Riese seine Kraft nicht richtig einschätzen oder machte sich einfach keine Gedanken darum, dass man eine Frau nicht an ihrem zierlichen Handgelenk ergriff, um ihr aufzuhelfen. Folglich verzog sie noch einmal ihr Gesicht vor Schmerzen, die sie eigentlich swieso schon hatte, hatten sich doch einige Steinchen in die Haut ihrer Handballen gebohrt, und ließ ein schmerzliches Stöhnen von sich. "Du Grobian!!" beschwerte sie sich absolut zurecht und riss dem farbigen Mann ihr Handgelenk aus seinem festen Griff. Zu allem Überdruss zupfte und klopfte Mila auch noch an ihr herum, sodass es auch für alle Übrigen in den Gärten klar war, was soeben passiert war, obwohl sie den Sturz vielleicht gar nicht gesehen hatten. Hysterisch schlug sie schon fast um sich "Lass das gefälligst!" sie hatte sich nie hilfloser gefühlt und das passte ihr in der Öffentlichkeit natürlich überhaupt nicht! Als sie sich halbwegs wieder aufgerichtet hatte und versuchte die Schmerzen zu verdrängen, trat eine ältere Sklaven aus dem Nichts an sie heran. Ihre domina hatte sie wohl geschickt und eine Nachricht überbringen lassen. Etwas irritiert und zugleich aufgeregt schaute sie in die Richtung der jungen Frau, die einfach nur eine Patrizierin sein musste! Sie war hübsch und hatte ähnlich elegante Kleider wie Lentidia am Leibe, sahen sie sogar fast noch edler aus. Wie peinlich war das denn nun? Völlig mit der Situation überfordert brauchte sie einen Moment um zu entscheiden, bis ihr Alexandrinus einen Anstoß gab. Sie hatte zwei Möglichkeiten:
    a) Nicht auf das Angebot eingehen und einfach weiter ihres Weges gehen, obwohl ihr alles schmerzte,
    b) Sich der Situation erhobenen Hauptes stellen und das Angebot annehmen. Ersteres kam irgendwie nicht in Frage, zudem wollte sie unbedingt wissen, wer die Kronzeugin des Vorfalls war, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, sie könnte ja erzählen, dass Mila ihr 'aus Versehen' ein Bein gestellt hatte. Zudem schmerzte ihr Knie wirklich sehr, sodass sie auf keinen Fall weiter spazieren konnte. "Das schaffe ich noch selbst!" zickte sie den Custos Corporis an und entgegnete der Sklavin selbstbewusst und in etwas hochnäsigem Ton "Führe mich zu deiner Herrin.".


    So führte die alte Frau das Gefolge zu jener Bank, an dem Lentidia schon erwartet wurde. Dadurch, dass die alte Frau nicht mehr die jüngste war und folglich ziemlich langsam ging, schien der Weg endlos zu sein, sodass ihre Herrin die Aurelia beobachten konnte, wie sie sich humpelnd abmühen musste, wobei sie immer, wenn sie mit dem linken Bein auftrat, ihr Gesicht schmerzvoll verzog.


    An der Bank angekommen versuchte sie sich aufzurichten und so stolz zu wirken, wie es eben nur ging. "Ich danke dir für dein Angebot, ich bin Aurelia Lentidia, Base des Sextus Aurelius Lupus. bedankte sie sich höflich und stellte sich 'leichten' Stolzes vor, sie nannte ihren Cousin, obwohl sie nur entfernt verwandt waren und kaum miteinander sprachen, aber mit einem Senator als Cousin wollte man ja schon angeben. Dabei sie sich etwas in die Höhe, woraufhin ihr Knie noch mehr schmerzte und sie einknickte, sodass sie schon fast auf die Bank fiel. Somit saß sie nun schräg zu ihr gedreht neben der jungen Frau, die in ihrem Alter sein musste und sie gerade Äußerlich total in den Schatten stellte, was natürlich daran lag, dass sie gerade den Boden geküsst hatte. Ihre Kleider waren staubig, in ihrer Tunika war auf Kniehöhe ein Loch und auf dieser ein paar Blutspuren, musste sie sich doch nach dem hinsetzen ans Knie fassen. Überhaupt nicht auf ihren Sturz und ihre Schmerzen sowie ihr verdrecktes Antlitz eingehend fragte sie die Frau "Ist es nicht ein schöner Tag? Kann ich dir etwas anbieten?" fragte sie höflich und klatschte leicht zweimal in ihre Hände, um den Sklaven zu signalisieren, dass sie den verdünnten Wein und das Obst bringen sollten. Dabei verzerrte sie schmerzhafter als vorher das Gesicht, weil sie natürlich trotz der leichten Berührung vollends auf ihre Wunde geklatscht hatte, was höllisch brannte. "Au.." entwich ihr schon fast erlösend.. jetzt konnte sie sich nicht mehr verstellen, es tat zu sehr weh. Sie fühlte sich aufgrund ihres momentanen äußeren und innerlichen Zustands einfach nur elendig.. sich so zeigen zu müssen, gefiel ihr überhaupt nicht. Aber es zeigte ganz gut, dass sie eigentlich noch nicht immer die überhebliche, alles unter Kontrolle habende Frau spielen konnte, die sie gerne wäre.


    edit: noch etwas hinzugefügt



    Sim-Off:

    An meine Sklaven: Wenn ihr wollt könnt ihr auch euren eigenen Strang aufmachen, um das Gespräch flüssig zu gestalten, werde ich euch einfach dreister Weise mal übergehen :)

    "Jaja.." entgegnete bzw. winkte sie Mila mit einer zusätzlichen Handbewegung ab. Ihre Augen waren viel zu sehr beschäftigt sich auf andere Dinge als die Gärten zu konzentrieren. Ihr kam nämlich ein stattlich aussehender Mann vermutlich mit seiner Ehegattin, welche ungefähr im selben Alter zu sein schien wie Lentidia, entgegen. Sie hatte noch gut ein paar Schritte Zeit, um die beiden genauer zu beobachten. Er? Tunika und Toga aus edlen Stoffen, Ritter, erkennbar an den zwei roten Streifen seiner Tunika abwärts der Schultern, zusätzlich genug Schmuck, um reich genug zu scheinen, große und kräftige Statur, das Gesicht war auch sehr maskulin. Sie? Kleider der letzten Saison, Schmuck aus zweiter oder dritter Reihe, durchschnittliches Gesicht, durchschnittliche Frisur, nichts besonderes. Und doch schmiegte sie sich so an ihren Gatten als wolle sie allen zeigen, dass sie ihn um den Finger gewickelt hatte und ihr es somit in ihrem gewöhnlichen Leben an nichts mehr fehlte. Bevor sie noch näher kamen lachte die Aurelia abfällig Mila zu "Ihr Vater muss ein einflussreicher Politiker sein, dass sich so ein Mann mit ihr abgibt, nicht wahr? Sieh nur wie sie sich an ihn schmiegt.. mir scheint seine Begeisterung halte sich in Grenzen, meinst du nicht auch?" Das was sie da von sich gab war natürlich mehr oder minder völlig an den Haaren herbeigezogen. Eigentlich war es einfach nur ein gut situiertes römisches 0815 Pärchen, aber Lentidia wollte ja ihren Spaß.. So kam es, dass sie, als die beiden immer näher kamen, sich absolut desinteressiert zeigte, um sich bei dem Mann interessant zu machen, den Rest sollten ihre Äußerlichkeiten für sie übernehmen. Der Mann, welcher anscheinend von seiner nervtötenden Gattin angehimmelt und mit den langweiligen Alltäglichkeiten ihres Lebens überflutet wurde, fing an die Aurelia zu begutachten. Anhand ihrer Aufmachung und ihrem größeren Gefolge war natürlich ganz klar zu sehen, dass sie patrizischen Standes sein musste. Kurz bevor das Paar an ihr vorbei ging, warf sie ihm einen verführerischen Blick zu und biss sich ganz unpatrizisch auf die Unterlippe und zwar nur so flüchtig, dass er sich nicht genau sicher sein konnte, ob sie gerade wirklich mit ihm geflirtet hatte. Nachdem sie aneinander vorbeigegangen waren lächelte Lentidia schelmisch und selbstgefällig, sie liebte diese Spielereien, Männer funktionierten doch alle gleich.. Der Mann hingegen hatte sich von ihr ablenken lassen, hatte sich umgedreht und ihr hinterher geschaut, was seiner Gattin ganz und gar nicht gefiel. Lentidias Lächeln wurde noch größer und siegreicher, als sie die andere Frau schimpfen hörte, ganz klar Eifersucht. Doch bevor sie sich von Mila bestätigen lassen konnte, passierte das Schlimmste, was in diesem Moment passieren konnte. Ihre Tunika, die nun leider wirklich sehr knapp bis kurz über den Boden reichte, war ein wenig verrutscht, sodass sie selbstverschuldet mit dem rechten Fuß auf einen Zipfel ihres Kleids trat, wodurch sie mit einem unüberhörbaren schreckhaften Schrei stolperte und zu Boden fiel. Wie peinlich! Weder Mila noch Alexandrinus konnten so schnell schalten, wie es auch kein anderer Mensch gekonnt hätte. Sie war auf ihrem linken Knie gelandet und konnte sich noch mit ihren Händen leicht abfangen, die folglich über den sandsteinigen Weg rutschten und kleinere aber tierisch brennende Schürfwunden davontrugen. Nachdem der kurze Schock vorrüber war, warf sie einen Blick über ihre Schulter, wo das junge Paar bzw. die Frau ihren Gatten amüsiert von dannen zog. Das schmerzverzogene Gesicht änderte sich schnell zu einem wütenden Blick. Ihre Augenbrauen liefen spitz zusammen, ihre Stirn bekam dadurch Falten, ihre Lippen wurden immer schmaler.. sie fing an zu brodeln. "HELFT MIR AUF!!" keifte sie, verständlich, ihre Sklaven und vor allem Alexandrinus an.


    [SIZE=7]edit: immer diese Farbcodes.. -.^[/SIZE]

    Mittlerweile hatten die Temperaturen in Rom eine gewisse Milde erreicht. Die Wolken des Himmels bedeckten zwar nicht die Sonne, allerdings wehte teils eine laue Brise, sodass man mit der richtigen Kleidung weder frierte noch vor Wärme einging. So hatte sich die junge Aurelia entschieden, natürlich in Begleitung ihres Gefolges, zu dem sowohl Mila als auch Alexandrinus gehörten, in den Gärten Roms ein wenig spazieren zu gehen. Natürlich bot die Villa Aurelia einen üppigen Garten mit heimischen und exotischen Pflanzen, allerdings gab es mal ganz abgesehen von der Größe einen ganz wichtigen Unterschied zu den Gärten Roms: Im aurelischen Garten wurde sie nicht gesehen.. und darum ging es doch wohl bei einem Spaziergang, oder nicht? Demnach ist es nicht verwunderlich, dass sie sich so extrem zurecht gemacht hatte, wie es andere Frauen Roms nur für Feierlichkeiten tun würden. Erst hatte sie überlegt Prisca oder Corvina zu fragen, ob sie sie begleiten möchten, doch dann hatte sie sich letztendlich dagegen entscheiden. Sie brauchte auch mal ihre Ruhe von allem Trubel in der Villa - anders ausgedrückt: Ich, ich, ich. Außerdem waren ihre Basen ebenfalls sehr hübsche Frauen, was natürlich auch ein Grund war.
    Als sie in den Gärten angekommen war, atmete Lentidia kurz durch. Der Weg hierhin war wieder einmal sehr anstrengend gewesen: Menschenmassen auf den Straßen, die ihr fast die Luft abschnürrten. Ihr Gefolge musste sich dicht um sie herum bewegen, damit sie von den übrigen Menschen abgeschottet war, voran ging ihr Custos Corporis, um für sie einen Weg durch die Massen zu bahnen. Außerdem stank es in den Straßen Roms erbärmlich.. nicht das sich die Wolke des Gestanks, die über der ganzen Stadt lag, in den Gärten auflöste, aber dort war es doch wesentlich besser zu ertragen. Auf dem Weg zu den Gärten hatte sie einer Sklavin aufgetragen ein paar Früchte und etwas verdünnten Wein zu kaufen. Man konnte ja nie wissen, wen man so traf oder kennen lernte und dann wollte man sich doch bei einer gemeinsamen Pause auf einer Bank in den Gärten etwas gönnen!
    In den Gärten angekommen beschloss sie zuerst ein bisschen auf den Wegen zu wandeln und sich zu präsentieren. Irgendwann würde sie sich setzen müssen, denn das was sie da tat, war durchaus anstrengend! Ihr Gefolge lockerte sich jetzt um sie herum auch etwas auf. Alexandrinus ging nun dicht hinter ihr, damit er sie und alles was vor ihnen geschau im Blick hatte. Die übrigen Sklaven und Sklavinnen positionierten sich hinter dem Custos Corporis. Nur ihre Leibsklavin Mila ging etwas versetzt fast auf gleicher Höhe neben ihr. Auch wenn sie nur eine Sklavin war, brauchte sie schließlich wen, bei dem sie sich über die Leute amüsieren konnte und wen, der ihr diesbezüglich zustimmte, was sie auch tat. Welche Wahl hatte Mila schon?



    Sim-Off:

    Nicht reserviert. Es klinke sich ein, wer mag :).

    Die Nachricht über die Ankunft ihres Großonkels, welchen sie persönlich gar nicht kannte aber damals wohl in Briefkontakt mit ihrem Vater stand, bevor er starb. Mit dem Tod ihres Vaters erlosch folglich auch der Kontakt zu dem Verwandten, der nach vielen Jahren wieder nach Rom zurückgekehrt zu sein schien.
    Als eine der Sklavinnen des Hauses sie über die Ankunft ihres Großonkels informieren wollte, war sie gerade damit beschäftigt die neusten Kleider anzuprobieren, die sie einem Schneider in Auftrag gegeben hatte und wie zu erwarten - sie gefielen ihr überhaupt nicht. Abgesehen davon dass sich schon mehrere Dutzend Kleider in ihrer Garderobe befanden, sie teuren Schmuck besaß und sie ihren Wohlstand als für sich gerade angemessen empfand, nachdem der Bürgerkrieg den Aureliern schwer zu schaffen gemacht hatte, war sie immer noch genauso verwöhnt, oberflächlich und schwierig wie immer. Ihre Leibsklavin Mila half ihr natürlich beim Ankleiden, was nicht gerade eine leichte Aufgabe war, da Lentidia ständig überall ungeduldig herumzupfte und angetrieben von Unzufriedenheit nicht still halten konnte. Als die besagte Sklavin mit der Botschaft ihr Cubiculum betrat und gerade berichten wollte, war just in diesem Moment eine Naht gerissen, weil Lentidia mit ihrem Fuß auf dem Stoff stand und Mila gerade versucht hatte ihn zurecht zu ziehen. "Du dummes Ding!" begann sie ihre natürlich völlig übertriebene Hasstirade "Wie ungeschickt du doch bist! Du kannst froh sein, dass es mir sowieso nicht gefällt, sonst würde ich.." eigentlich wusste sie selber nicht was sie dann würde, denn ohne es zu wissen war es wirklich die Aufregung gar nicht wert. Mila zuckte schon zusammen, atmete kurz darauf aber erleichtert auf, ihre Sklaven-Kollegin hatte Lentidias Aufmerksamkeit vollkommen auf sich gezogen. "Domina.. verzeih mir die Störung, aber dein Großonk.." fing sie an, wurde aber direkt wieder von der Aurelia unterbrochen. "Nein.. nein, nein, nein! Ich möchte jetzt nicht gestört werden! Es interessiert mich nicht, verschwinde!" sie bekam also gar nicht mit, was die Sklavin ihr da mitteilen wollte, sie war wieder einmal zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Nachdem die Sklavin erschrocken das Cubiculum wieder verlassen hatte, wandte sich Lentidia ihrer Leibsklavin zu. "Du kannst dich glücklich schätzen, dass die Götter dich mit einer gewissen Schönheit gesegnet haben, denn so erfüllst du wenigstens den Zweck als Leibsklavin mein wunderschönes Antlitz nicht zu schmälern, wenn du schon so ungeschickt bist." entgegnete sie ihr von oben herab "Versteh mich nicht falsch, du weißt ja, dass ich nichts gegen hässliche Menschen habe, sie können ja nichts dafür, aber ich will sie einfach nicht in meiner Nähe wissen." fügte sie mehr rechtfertigend für sich als für Mila an. "Genug. Die Kleider sind alle grässlich. Ich werde ein bisschen spazieren gehen, sorge dafür, dass diese Lumpen wieder zurück an den Schneider gehen, ich werde mich woanders umsehen und meinen Freundinnen davon abraten seine Dienste in Anspruch zu nehmen." Also ließ sie ihre Leibsklavin zurück im Kleiderchaos und machte sich auf in Richtung Tablinium, welches an das Atrium angrenzte.


    Im Tablinium sah sie ihre Cousine Prisca, auf welche sie schon fast hysterisch zustürmte um ihr von ihrer Anprobe, die natürlich ganz wichtig war, zu berichten "Prisca! Meine Liebe.. kannst du dir vorstellen? In den Kleidern, die mir zugesandt wurden, würde noch nicht mal eine gewöhnliche Plebeija gut ausseh.. Oh!" unterbrach sie sich selbst. Ein älterer Mann saß gegenüber von ihrer Base, welchen sie noch gar nicht bemerkt hatte. Eigentlich wollte sie ihren Tonfall ins Süßliche ändern, immerhin wusste sie nicht wer das war. Es hätte ein Freund oder Klient von Lupus sein können auf einem aufstrebenden Karriereast mit Aussicht auf höheren Wohlstand. Doch als sie sich den alten Mann genauer anschaute entglitt ihr kurz das liebliche Lächeln und erstarrte eher in ein stirnrunzeliges Staunen. Der sah ja aus wie ein Bittsteller! "Nun.." fuhr sie etwas verlegen fort "Kennen wir uns?" fragte sie nun mehr aus Höflichkeit als aus Interesse.


    Sim-Off:

    Entschuldigt die längere Einleitung, ist mein Einstiegspost nach dem Exil :) Ich dachte ich klinke mich wie besprochen direkt mal ein!

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives


    Rein theoretisch sollte dir das auch selbst möglich sein, würde ich mal behaupten:
    "Suum cuique" => "Control Panel" => "Untergebene" => "Neuer Untergebener / Neue Aufgabe" (falls da nicht evtl schon irgendwo Alexandrinus auftaucht, was sich schlichtweg meiner Kenntnis entzieht)
    => "Alexandrinus" auswählen => "Custos Corporis" auswählen. Am Ende der ganzen Chose solltest du zu diesem Link kommen. Da musst du nur noch den hier geposteten SimOn-Verweis eintragen und bestätigen. Fertsch. ^^



    Ah okay, ich dachte das geht nur mit neuen Untergebenen.. Ich habs grad selbstständig gemacht, danke :)

    Nach einem kurzen und erleichterten Lächeln rutschten die Mundwinkel wieder Richtung Boden. Eigentlich dachten die Soldaten, dass hier ihr Eskortjob hier an dieser Stelle beendet sei und sie sich in die nächste Taverne setzen könnten, um sich vor dem Rrückweg mit Fleisch und Wein zu stärken. Jetzt allerdings mussten sie der jungen Aurelia beibringen, dass sie mit dem "Karren" nicht die Stadt passieren durfte.


    Mit Händen und Füßen versuchte der Soldat alles, um die Situation zu retten.


    "Eine Sänfte? Wo sollen wir die denn jetzt auftreiben.. Jungs, könnt ihr uns dabei nicht behilflich sein? Wenn ich Aurelia verklickern muss, dass sie noch länger warten oder sogar laufen muss, dann wird sie förmlich explodieren! Sie ist unerträglich störrisch und arrogant.."

    Was vor ihnen lag:


    Die gewaltige Stadt Rom, die Metropole des Imperiums, die sich viel weiter zu erstrecken schien, als das menschliche Auge jemals hätte fassen können. Hinter der Stadtmauer erhoben sich neben dem Kolosseum die sieben Hügel empor, schon aus der Ferne konnte man Palast des Kaisers auf dem Palatin erkennen.


    Was sie erwarten würde:


    In erster Linie Gestank und Gedrängel.


    Für Lentidia bot sich hier aus der Ferne noch der ihrer Meinung nach endlich verdiente Augenschmauß, den sie sehnlichst erwartet hatte. Das sich ihre Stimmung, die just in diesem Moment von tief kritisch-rot auf erfreut-grün umschlug, hinter der Stadtmauer erneut umschlagen würde, ahnte die Aurelia noch nicht. Die Zeit, die sie länger in Mantua aufgrund einer lästigen Erkältung verbrachte, hatte ihre Geduld bis aufs Blut ausgereizt. Wäre sie nicht vor ein paar Tagen aufgebrochen, hätte sie mit ihrer endlosen Wut noch den ganzen Haushalt explodieren lassen, den sie eh schon während ihres längeren Aufenthaltes dort tyrannisiert hatte.
    Ihr Gefolge, was aus einer Hand voll Sklaven, unter denen sich auch ihr Custos Corporis Alexandrinus und ihre Leibsklavin Mila befanden, und ein paar Soldaten als Eskorte bestand, schien ebenfalls erleichtert beim Anblick Roms. Das Temperament der jungen Frau strapazierte alle Nerven.



    Am Stadttor angekommen kündigte einer der Soldaten sie an:


    "Wir eskortieren Aurelia Lentidia. Wir kommen aus Mantua. Sie möchte zur Villa Aurelia." Der Soldat hatte keine Ahnung, ob der nervige Tripp hier für sie enden würde, da vielleicht die Soldaten der Stadtwache das Gefolge den letzten Rest der Strecke eskortieren würde, oder ob sie auch noch mit dem Gestand und Gedränge der Stadt bestraft werden würden.

    Nicht das Lentidia etwas anderes erwartet hätte, aber mit jedem Wort aus Alexandrinus Mund musste sie immer mehr stutzen. Als er geendet hatte, lachte sie amüsiert in einem kaum spürenbar arroganten Unterton (achtung Ironie). "Ein Häuptling? Wie barbarisch.." auch wenn sie darüber abfällig lachte, war so ein.. ja was war er eigentlich? Aufgrund seiner Hautfarbe wollte sie eigentlich nicht von einem Menschen sprechen, ganz abgesehen davon, dass er auch noch ihr Sklave war. Jedenfalls schien sich der Kauf als lohnenswert herauszustellen, zumindest die Grundvoraussetzungen: Er schien froh über seine neue Lebenssituation zu sein, was ihr seine Loyalität sicherte, nicht besonders klug aber dafür Stark und kampferprobt.
    "Ab sofort bist du mein Krieger." sie schmunzelte verschmitzt. "Du bist mein neuer Custos Corporis und wirst für meine Sicherheit sorgen, hast du das verstanden?" Falls nicht, würde Mila ihrer Herrin dabei helfen dem Sklave dies verständlich zu machen.


    "Sobald ich dieses Haus verlasse wirst du immer an meiner Seite sein. Du wirst mir gehorchen und nur reden, wenn du gefragt wirst. Hast du das verstanden?"

    [Blockierte Grafik: http://img832.imageshack.us/img832/3802/if.png]


    Als sie vor dem Cubiculum standen, vergewisserte sich Mila noch einmal, ob der Nubier bereit war. Dabei zupfte sie hier und dort noch an seiner Kleidung rum, damit er auch ja ordentlich aussah, immerhin hatte ihre Herrin ihr die Aufgabe aufgetragen für sein Äußeres zu sorgen. Als alles zurecht gerückt war betraten sie das Cubiculum.


    "Domina, Alexandrinus ist gesäubert und eingekleidet. Auch dein Zeichen hat er schon erhalten."



    __________________________________________


    Erfreut sah Lentidia in die Richtung der beiden Sklaven, kamen sie doch gerade im richtigen Moment, fast hatte sie sich schon wieder gelangweilt. Sie nickte Mila zu und widmete sich direkt ihrer neuen Errungenschaft. Kurz biss sie sich auf ihre Unterlippe. Was ein Anblick, ein großer, starker, schwarzer und somit exotischer Mann in ihrem Besitz. Als sie wieder ihr ernsteres Gesicht aufgesetzt hatte, richtete sie ihre Worte an den Nubier.
    "Alexandrinus. Tritt näher." wies sie ihn an.


    "Erzähl mir von deinem früheren Leben." Bevor sie ihn mit seiner Aufgabe betraut machte, wollte sie noch ein wenig von ihm erfahren. Bei ihrer Wortwahl achtete sie nicht darauf, ob der Hüne sie verstand, immerhin hatte sie Mila, die zur Not der Verständlichkeit beitragen konnte.

    [Blockierte Grafik: http://img832.imageshack.us/img832/3802/if.png]


    "Gut." entgegnete sie Alexandrinus und nickte. "Folge mir bitte." Auch wenn sie als Leibsklavin Lentidias eine etwas höhere Position genoss als die übrigen Sklaven, behandelte sie die anderen dennoch höflich. Sie war auch nicht dumm, neben ihrem Aussehen war das auch ein Grund für ihren Rang gewesen. Darum pflegte sie den höflichen Umgangston.


    So machten sich die beiden auf den Weg.