Beiträge von Aurelia Lentidia

    Nach einer gefühlten halben Stunde griff endlich ein Optio in das geschehen ein..
    Lentidias Puls beruhigte ein wenig, nachdem ihr die Angst genommen wurde.
    Allerdings koche es in ihr wieder hoch, als dieser breitschultrige Soldat sie wieder als nächtliche Unterhaltung bezeichnete und sie sogar mit ihren niederen Sklaven auf eine Stufe stellte, in dem er die Frauen auf die Haarfarbe reduzierte.


    Ardzrun riss sich los "Ich geb dir gleich Knabe!" und schubste den Mann weg.


    Die Aurelia wandte sich dem Vorgesetzten zu "Optio! Du scheinst deine primitiven Affen nicht unter Kontrolle zu haben. Ich verlange Maßregelung!"beschwerte sie sich zurecht. Das würde ein Nachspiel haben und zwar ein gewaltiges!
    Plötzlich kniff ihr jemand in den Po, was ihr ein kurzes schmerzliches Stöhnen entlockte. Sie warf einen Blick über ihre Schulter und sah direkt in die Augen dieses Obsidius, der sie in das ganze Schlamassel gebracht und sie nicht einmal gerettet hatte, auch das würde ein Nachspiel haben! Böse warf sie ihm einen vernichtenden Blick zu, freute sich aber innerlich über die Berührung. Ihr hatte auch die Berührung des breitschultrigen Soldaten ein wenig gefallen, aber da sie in dieser Situation nicht mehr die dominate war, fand sie es unakzeptabel!

    "Deine Anwesenheit in diesem Castellum sagt mir, dass du es im Gegensatz zu deinem Vetter nicht weit gebracht hast." sprudelte es aus ihrem Mund heraus, bevor sie sich überhaupt ausmalen konnte, welche Konsequenzen das für sie haben konnte. Langsam stieg ihr die Schwüle zu Kopf, sie hatte Angst und Ardzrun würde es nicht mit so vielen aufnehmen können. Ardzrun war groß und stark, aber sein Gegner war ebenfalls breit gebaut.. er alleine würde sie nicht beschützen können.


    Wo waren denn die Offiziere?


    Auch wenn sie einfach nur wieder ins Praetorium wollte, ließ sie sich das keines Wegs anmerken, sie war eine stolze Person und ließ sich doch nicht von so einem primitiven Legionär einschüchtern! Jedenfalls dachte sie das.., die Angst blieb und nahm langsam überhand.


    "Mach dich nützlich!" fauchte sie ihren Custos Corporis an, der mit offenem Mund vor ihr stand und anscheinend keinen blassen Schimmer hatte, was hier gleich passieren konnte.
    "Du lässt die domina in Frieden." sagte er fast schon naiv hohl, als würde der Soldat auf ihn hören..

    Aufgregt und geschockt schlugen die Sklavinnen ihre Hände vor den Mund, sodass sie Becher und Krug fallen ließen. Die Soldaten fassten ihren Domina an! Eine Patrizierin! Ardzrun war auch zu dämlich gewesen zu verstehen, was die Soldaten vor hatten, so reagierte er erstmal nicht, als er festgehalten wurde und beobachtete erst einmal. Die Situation war heikel, es war kein Offizier anwesend, der seine notgeilen Männer zurrückrufen konnte. Antias hatte der Aurelia prophezeit, was passieren würde, aber sie hatte nicht zu gehört, zu sehr war sie damit beschäftigt gewesen, die verschwitzten Soldaten zu begutachten.
    Ihr passte es gar nicht, dass sie die Kontrolle verlor. Sie war diejenige, die die Soldaten anfasste und nicht umgekehrt, das durften die Männer nicht, sie war schließlich eine Frau von hohem Stand und zudem noch die Cousine des Legaten!
    Außerdem verspürte sie Angst, da ihr die Sache aus der Hand glitt.. also gab es nur eine Möglichkeit..
    Sie riss sich aus den Armen des Widerlings, der sich derartiges anmaßte, und verpasste ihm eine gewalte Ohrfeige, die aber nur für sie gewaltig war, ihm hatten wohl die zarten Finger nicht gerade viel Schmerz bereitet. Danach trat sie einige Schritte zurück zu ihren Sklavinnen.


    "Wie kannst du es in deiner Minderheit wagen Hand an die Cousine des Legaten zu legen!" mittlerweile hatte sich Ardzrun aus dem Halt der anderen Soldaten losgerissen und sich schräg vor Lentidia postiert.
    Die junge Aurelia würde ihn, wenn sie heil aus dieser Situation rausgekommen war, erst einmal zurechtweisen und bestrafen für seine Dummheit, da er seine Aufgabe als Custos Corporis nicht erfüllt hatte.
    Eigentlich sollten ihre Worte reichen, um die Soldaten los zu werden, immerhin würde ihnen vermutlich heftiger Ärger blühen, wenn sie sie weiter belästigten. Aber es waren Männer.. primitive, von Lentidias Schönheit erregte Männer..

    Antias passte es überhaupt nicht, dass er gezwungen war die Verwandte des Legaten mit zu den Thermen zu nehmen, aber das war Lentidia genauso egal wie die Tatsache, dass sie Ärger kriegen konnte.
    Sie hatte bekommen was sie wollte, denn sie bekam immer was sie wollte, auch wenn es Sachen waren, die die Nerven anderer aufreibten.
    Der Weg vom Campus zu den Thermen dauerte ein wenig, auf diesem versuchte der Obsidius noch, sie dazu zu überreden, eine andere Gelegenheit zum besichtigen der Thermen in Erwägung zu ziehen, aber sein Betteln half nichts, denn sie bekam, wie gesagt, immer was sie wollte.
    Als der Soldat von lauten, verschwitzten und dreckigen Männern sprach, entflammte das nur noch mehr ihr Verlangen danach.
    Da waren sie auch schon, die lauten verschwitzten und dreckigen Soldaten. Lächeln tat sie, allerdings nicht freudig, sondern eher verführerisch, nicht oft bekamen die Männer hier etwas der Art schönes wie Lentidia zu sehen.
    Als Antias wieder davon anfing, ihren Thermenbesuch zu verschieben, wurde sie langsam der Nörgelei überdrüssig.
    Mit einem abfälligen Blick missbilligte sie Antias Worte.
    "Du strapazierst meine Nerven, ich finde mich allein zu recht." regelte sie ihn und wandte sie mit arrogantem Blick ab, um sich mit ihrem Gefolge selbstständig zu machen. "Wie langweilig." kommentierte sie kurz darauf.
    Nach ein paar Schritten blieb sie stehen, damit sie das Geschehen außerhalb der Therme besser beobachten konnte. Dieser Obsidius dachte doch wohl nicht, dass sie, eine Aurelia, eine Verwandte des Legaten, wirklich mit den primitiven Soldaten zusammen in die Thermen gehen würde? So ein Dummkopf.. wenn sie die Therme für sich haben würde, könnte sie sich immer noch eine "gewisse" Begleitung mitbringen.

    Ohje, es schien dem Soldaten wirklich unangenehm zu sein, aber das war Lentidia völlig egal, sie bemerkte es auch nicht, da sie nur Augen für Oberflächlichkeiten hatte.
    Fraglich, ob sie sich den Namen behalten konnte, aber ihre Sklaven würden es bestimmt. Zaghaft versuchte er sich nun aus der Situation zu ziehen, aber als das wort Therme fiel, ignorierte sie seinen Versuch.
    "Thermen sagst du?" sie strahlte förmlich "Wie schön!" schob sie nach, das Praetorium hatte keine eigene, das hatte sie schon in Erfahrung gebracht. Aber eine Therme voller Soldaten.. Lentidias Knie wurden weich bei dieser Vorstellung! "Du hast mein Interesse geweckt Obsodonius.." sagte sie mit einem Strahlen und einer imensen Selbstsicherheit, sodass es wirklich den Anschein hatte, als wüsste sie nicht, dass sie den falschen Namen genannt hatte. "Obsidius Antias.. domina.." flüsterte Mila ihrer Herrin zu. "Das sagte ich doch!" fuhr sie ihre Sklavin an und verfiel folglich wieder in ihren lieblichen, verführerischen Tonfall "Mir ist langweilig, du wirst mir zeigen wo die Thermen sind." wies sie den Soldaten wie selbstverständlich an, aber was sollte er tun? Sie war eine Verwandte des Legaten, er hatte keine Wahl.

    Dem Soldaten war die ganze Sache nicht geheuer, jedenfalls zeigte Lentidia das sein Verhalten. Auf der einen Seite hatte er anscheinend Probleme damit, seinen Blick von ihr abzuwenden, und auf der anderen stand er zielich steif und angespannt vor ihr. Aber als würde das die Aurelia davon abhalten ihn ein wenig zu begutachten.


    Sie schritt nun auf ihn zu und musterte ihn erfreut von oben bis unten. Der Mann war groß und hatte eine süße Nase und schöne braune Augen. Viel mehr konnte man auch unter dem Helm nicht erkennen. Was Lentidia besonders interessant fand war die Tatsache, dass er kein Römer zu sein schien. Erst etwas zaghaft, dann doch entusiastischer näherte sich ihre Hand seinem Körper. Dieses komische Schild stöte sie dabei erheblich, also ging sie ein Stück zur Seite. Zuerst streichte sie mit ihren Fingerspitzen über seine schweißnassen Muskeln, er war nicht von Statur wie Ardzrun, aber dünn war er keinesfalls. Sie erwischte sich dabei, wie sie auf ihre Unterlippe biss. Als nächstes wanderte ihre Hand über seine Schulter zu seiner Brust, oder viel mehr dem Brustpanzer. Ob seine Muskeln darunter auch so hart sind, wie die Rüstung?
    "Wie lautet dein Name?" fragte sie den Mann mit einem Funkeln in den Augen. Eigentlich wollte sie gar nichts über seine Persönlichkeit wissen, sie ineressierte sich nur für sein Äußeres, aber sie brauchte schließlich den Namen, falls sie irgendwann einmal eine Privatvorstellung wollte..

    Wieso schleichte dieses Mädchen denn so? Lentidia wurde ungeduldig, denn Mila schob sich ja gerade zu nur über den Campus.
    "Wein." wies sie ihre anderen beiden Sklavinnen an und bekam schnellstens das, was sie wollte. Es war für einen Frühlingsmonat sehr warm, woraufhin der jungen Aurelia der Alkohol etwas zu gut bekam, was sie allerdings nicht merkte, denn sie war zu aufgeregt, gleich würden zwei Soldten vor ihr kämpfen! Jedenfalls, ging sie davon fest aus, der Optio würde es doch wohl kaum wagen einer Verwandten des Legaten einen Wunsch abzusprechen..
    Aber: Sie schien sich grundlos frühzeitig aufzuregen, ein Mann ging auf die beiden Soldaten zu, anscheinend ihr Vorgesetzter, woraufhin jene zu ihr rüber kamen, gefolgt von Ardzrun und Mila.


    Als die beiden Männer vor ihr standen und sie grüßten klatschte sie freudig einmal in ihre Hände und behielt diese zusammengefalten vor ihrem Dekoltee. "Wie aufregend! Ich grüße euch, Soldaten!" sie strahlte bis über beide Ohren. Kurz darauf ging es auch schon los. Die Schilde prallten auf enander, die Schwerter klierten und suchten sich von allen Seiten aus Wege zum Gegner. Sie biss sich auf die Unterlippe.
    Die beiden Männer brachten ihr Blut in Wallung, der Wein stieg ihr zu Kopf. Mit der einen Hand hielt sie sich an der hölzernen Zaunabgrenzung des Campus fest, auf den Zeigefinger der anderen Hand bis sie leicht.
    Die Soldaten schwitzten und stöhnten, so etwas hatte sie noch nie gesehen. Auch wenn es nur einfache Soldaten waren, sahen sie so stark in ihren Rüstungen aus..
    Als sie merkte, dass die beiden aufzuhören schienen, nahm sie sich wieder etwas zusammen und wechselte aus ihrer schmachtenden in eine freundliche und lächelte vergnügt.


    "Schon zu Ende? Wie schade.." entgegnete Lentidia dem, der sie damals bei ihrer Ankunft abgetastet hatte, so langsam er kannte sie ihn auch wieder. Sie schaute ihn an "Du, komm näher." sie musste unbedingt seine Rüstung anfassen und ihn berühren..
    Der andere der beiden Soldaten lächelte die Sklavin Mila an. Diese warf ihm ein kurzes Lächeln zu und schaute dann wieder schüchtern in Richtung Boden. Seine Größe beeindruckte ihn, aber was hieß das schon ..

    Es dauerte einen Moment, bis die ersten der gerade trainierenden Männer sie am Rand des Campus entdeckten. Starre Tunnelblicke in ihre Richtung konnten sie sich zwar nicht erlauben, aber einige lünkerten ab und an.
    Lentidias Blick wechselte von einem begeisterten Lächeln in ein etwas verführerischeres, was einen der Soldaten unachtsam sein ließ, woraufhin ihn sein Gegner traf. Sie spielte ein wenig mit ihren Blicken, denen sie den Soldaten zu warf. Die beiden Männer schienen sich zu unterhalten, das der eine von beiden Anitas war, der an der Porta bei ihrer Ankunft vor ein paar Tagen Wache stand, bemerkte sie nicht. Sein Gesicht hatte sie sich bestimmt nicht gemerkt, auch wenn er ihr ziemlich nahe kam, da die Aurelia ihn provoziert hatte sie etwas 'gründlicher' abzutasten.
    Die beiden Soldaten schienen sich gegenseitig anzusticheln, jedenfalls streckte der eine den anderen folglich zu Boden. Das war ja alles so aufregend! Männer, die sich ihretwegen bekämpften.


    "Mila, ich will, dass die beiden näher bei mir weitertrainieren, ich kann von hier aus nichts erkennen. Ardzrun, du gehst mit ihr." wies sie ihre Sklaven an. Eigentlichh hätte sie nur Ardzrun geschickt, allerdings war der Armene zu stumpfsinnig, als das er ihren Wunsch richtig äußern könnte. Mila alleine würde sie nicht ohne Schutz auf den Campus lassen. "Jawohl, domina." entgegnete die junge Sklavin.


    Sie schluckte kurz, nahm ihren Mut zusammen und betrat dicht gefolgt von Ardzrun den Campus. Nach dem Vorgesetzten suchend, wanderte ihre Augen abwechselnd von links nach rechts. Wie ein Vorgesetzter aussah wusste nicht, nur, dass er anders aussehen musste, als die übrigen. Und einen solchen fand sie schließlich in dem Optio.


    "Meine Herrin Aurelia Lentidia wünscht, dass die beiden Soldaten dort drüben.." das Mädchen zeigte in die Richtung der beiden Männer "..mehr in ihrer Nähe trainieren, sie möchte die beiden beobachten.." diese Worte kamen mit gesenktem Blick und nur vorsichtig über ihre Lippen, die ganzen Rüstungen und der raue Umgangston machten ihr Angst.

    Ein paar Tage war die junge Römerin jetzt schon im Catellum der Legio I, die ihrem Verwandten Aurelius Ursus unterstand. Ihre Unterkunft im Praetorium und dieses selbst war ohne Zweifel sehr luxuriös, Ursus hatte da nicht zu viel versprochen. Es reichte also gerade, um Lentidias Anspruch kurzzeitig zu befriedigen, aber auf Dauer war selbst das nichts für sie. Sie fühlte sich zu dem noch wie in einem goldenen Käfig, sie konnte nicht rausgehen und sich auf dem Forum Romanum präsentieren, sie konnte sich nicht mit anderen jungen Frauen der Gesellschaft treffen.. wenn sie aus dem Praetorium Schritt war sie nicht in Rom, sie war im Catellum einer Legion. Karg, eintönig, langweilig sah es hier aus. Alles war gleich!
    Was konnte sie also tun? Sie würde nicht das brave Mädchen spielen und hinter den Mauern des Praetoriums versauern, dort beschäftigte sich ja auch keiner mit ihr.
    Mit Mila, zwei weiteren Sklavinnen, die etwas zu trinken für die Aurelia mit sich führten, und Ardzrun trat sie nun vor die Porta des Praetoriums. Mal sehen, ob sich wenigstens die Soldaten Roms über ihre Anwesenheit im Castellum freuten.


    Als sie mit ihrem Gefolge durch die Straßen schritt, gähnte sie. "Also das hätte ich mir wirklich spannender vorgestellt." sagte sie gelangweilt und genervt. Die paar Soldaten beeindruckten sie nicht. Sie wollte mehr, sie wollte nicht irgendwelche strammstehenden Männer in Rüstungen sehen, die irgendwelche Gebäude bewachten.
    "Mit Verlaub, domina.." begann Mila "Vielleicht sollten wir zum Campus gehen.."


    Hochnäsig schaute sie die Sklavin an, ohne die sie sich bestimmt noch nicht einmal ankleiden konnte, und strafte sie wieder einmal mit scharfen Worten "So? Glaubst du, diese Idee wäre dir allein in den Sinn gekommen?" so eine dumme Sklavin wollte Lentidia jetzt belehren? Natürlich hatte sie die Idee nicht gehabt, woher sollte sie so etwas auch wissen? Solche belanglosen Dinge brauchte man als Patrizierin nicht zu wissen. Sie wies ihre Sklaven also an, sie zu diesem Campus zu führen, wo angeblich viele der Soldaten sein sollten.


    Dort angekommen wechselte Lentidias Laune schlagartig. Starke Männer in durch die Sonne gläzenden Rüstungen. Sie maschierten, kämpften und schwitzten, sie schrien und stöhnten.
    So etwas hatte die junge Frau noch nie gesehen, ihr wurde wärmer..


    "Etwas zu trinken." sagte sie schon fast ungewohnt freundlich, worauf die Sklavinnen sich erst etwas irritiert anschauten, ihr aber dann schnell einen Becher reichten, den die Aurelia ohne einen Blick zu verschwenden entgegennahm. Ihre Augen waren auf die Männer gerichtet.



    Sim-Off:

    Es sind alle dazu eingeladen mit zu posten, vor allem die Soldaten :)

    Etwas erstaunt schaute sie Ursus an, dabei entglitt ihr kurzzeitig ihr Lächeln, er schien wirklich keine Nachricht von ihrer Mutter bekommen zu haben. Diese hinterhältige Schlange! Wollte ihre Tochter wohl nur los werden, innerlich schwor Lentidia gar nicht erst daran zu denken ihrer Mutter zu versichern, dass sie wohlbehalten angekommen war.
    Ihr Lächeln nahm wieder volle Züge an, als Ursus vom Praetorium sprach, das hörte sich doch fast so an, als würde es ihren Ansprüchen gerecht werden können. Deswegen bleib ihr Lächeln auch aufrecht, als sie hörte, dass sie momentan wohl hier festgenagelt war und nicht die Möglichkeit besaß, sich in die Gesellschaft Roms einführen zu lassen.



    "Nein nein Titus! Das hört sich fantastisch an! Wie schön!" entgegnete sie ihrem Verwandten. "Ich fühle mich etwas erschöpft von der Fahrt, ich möchte mich ausruhen." schob sie nach und wartete darauf, dass er sie von einem Sklaven zu ihrem Cubiculum im Praetorium führen ließ.



    Sim-Off:

    Mensch, das ging ja total unter :)

    Ursus wirkte wirlich etwas überrascht, stand aber dennoch auf und begrüßte sie herzlichst. Nun bekam Lentidia endlich das was sie wollte, die volle Aufmerksamkeit!
    "Titus!" ließ sie sich von seinen starken Armen umschließen. Ihr Lächeln strahlte und sie badete sich in den Komplimenten ihres Cousins. Als sie sich aus der Umarmung löste, strich sie mit ihren Fingerspitzen über seine Uniform, seine Erscheinung beeindruckte sie. "Wie stark und mächtig du aussiehst.." staunte sie. Sie malte sich schon aus, neben ihm in der Gesellschaft präsentiert zu werden, neben ihrem starken Cousin, sie, die Verwandte eines Legionslegaten! Doch dieser Gedanke verstrich schnell, als Ursus sie davon in Kenntnis setzte, dass er wirklich nichts vondem Besuch wusste. Ihr Lächeln entglitt ihr zwar nicht, allerdings verrieten ihre Augen ihre Enttäuschung. Ihre Wut hielt sie zunächst zurück, bis sie wusste, wer dafür verantwortlich war!
    Und von was für einem Besuch sprach er? Es war doch kein Besuch, sondern ihre Ankunft, eine Art Einzug!



    "Nein?" fragte sie dann überrascht. Sie drückte ihrem Cousin das Schreiben ihrer Mutter in die Hand, was sie kurz danach bereute, am liebsten hätte sie das Sigel zerbrochen und die Worte selber gelesen!
    Die Frage, ob ihre Mutter mit Ursus gesprochen hatte, erübrigte sich.
    Als hätten die Götter ihr die Enttäuschung und die Wut genommen, erstrahlte ihr Lächeln wieder.
    "Nun, liebester Cousin, wo werde ich wohnen?" fragte sie ihn konfrontativ und sprühte vor Freude.





    Mein lieber Titus,


    lang ist es her, dass du mich und Marcus auf unserem Landgut besucht hast. Du warst ein stattlicher junger Mann, dessen Vaters Stolz über seinem Haupt erstrahlte. Jetzt bist du Legat einer Legion, nein nicht irgendeiner Legion, du bist Legat der Legio I! Oh wie könnte ein Vater stolzer auf seinen Sohn sein und das wäre er! Marcus Augapfel ist immer Lentidia gewesen. Sie war seine kleine Blume, die er mit großer Freude heranwachsen sah. Du kennst sie noch als kleines Mädchen. Wenn du diesen Brief liest, wird sie in diesem Moment wahrlich vor dir stehen. Ist sie nicht zu einer schönen jungen Frau herangewachsen? Sieht sie nicht bezaubernd aus? Sie ist mittlerweile voll im heiratsfähigen Alter und es wird Zeit, dass man sie in die Gesellschaft einführt.
    Nun.. Titus.. genug der Verblümung.., Lentidia steht nicht vor dir, weil sie ihren entfernten Cousin besuchen wollte. Sie hielt meine Bitte in den Händen, sie denkt, ich hätte schon alles mit dir besprochen, doch das habe ich nicht.
    Titus, ich bitte dich.. nimm sie auf und führe sie in die Gesellschaft ein, verheirate sie! Seit Marcus Tod lebt es sich für unsere Familie nicht mehr so leicht, wir leben von unseren Ersparnissen und den wenigen Sesterzen, die der Weinanbau abwirft.
    Nicht nur Lentidia ist gewachsen, sondern auch ihre Ansprüche! Ihrem Vater konnte sie alles aus den Händen leiern, er hat ihr alles gegeben was sie wollte. Es geht nicht mehr! Ich kann ihr Verlangen und ihren Durst nach Luxus nicht mehr befriedigen, sie gibt mehr aus, als wir es uns leisten können. Ich kann sie verstehen, als junges Mädchen auf einem Landgut, das ist einfach nichts für eine Aurelia, da pflichtest du mir sicher bei! So weh es mir tut muss ich mit schwerem Herzen zugeben, dass meine Tochter finanziell für uns nicht mehr tragbar ist.. bitte Titus, bitte nimm sie auf! Suche ihr einen Ehemann, der ihre Wünsche zufriedenstellt, ich kann es nicht mehr..
    Es erfüllt mich mit Trauer und die Götter mögen mich Strafen, dass ich dich so damit überfalle, aber ich hatte Angst, dass du mir nicht helfen würdest, vor allem jetzt, wo der Kaiser tot ist. Aber sage mir, gäbe es nicht einen besseren Platz für eine junge Aurelia als bei dir? Du kannst sie unter deinen Schutz stellen, bis Korruption und Bürgerkrieg in Rom besiegt sind..
    Schaue in Lentidias Augen, bitte schicke sie nicht zurück .. tue es für Marcus und mich! Ich habe nicht mehr die Kraft dazu.


    In der Hoffnung auf deinen gütigen Willen,


    Tarpeia Rufina

    Immer noch genervt, dass man sie warten ließ, seufzte sie. Wieso wusste Ursus nicht das sie kam? Wieso empfang man sie derart unvorbereitet?
    Als der Conicularius wieder zurück kehrte, nickte sie ihm selbstgefällig zu und trat dann ein.
    Lentidia ließ jegliche schlechte Laune fallen und setzte ihr freudvollstes Lächeln auf das sie hatte.
    Vielleicht war Ursus einfach nur zu beschäftigt, immerhin hatte er ja auch eine ganze Legion zu befehligen. Sollte er aber wirklich unvorbereitet sein, wäre sie nicht nur enttäuscht, sondern auch wütend!
    Wer die Schuld dafür tragen könnte wusste sie nicht. Das ihre Mutter es war, wusste sie nicht.

    In der Principia angekommen, brachte die Wache die junge Aurelia zum Cornicularius, um sie anzumelden.
    Also wenn der Wohnbereich ihres Cousins so aussah wie dieses Gebäude, würde sie hier nicht glücklich werden. Es war so karg und ungemütlich. Viel zu schlicht für Lentidia. Auf dem Weg hier hin konnte sie einige Soldaten sehen, die ihr natürlich hinterher starrten, denn immerhin bekamen sie nicht jeden Tag eine hübsche junge Frau zu sehen. Daran würde sie noch großen Gefallen finden - sich von Soldaten beobachten lassen.
    Als der Conicularius sie schließlich ansprach erwiderte Lentidia selbstverständlich "Aber natürlich wird er es wissen. Ich werde erwartet." das klang schon fast beleidigt, es würde doch wohl ein Empfangskommitee geben? Was sie nicht wusste war, dass ihre Mutter zwar mit Ursus mal darüber gesprochen hatte, aber das war schon einige Zeit her. Sie hatte ihre Tochter ohne Ankündigung und nur mit einem Brief zu ihrem Cousin geschickt.
    Ungeduldig und genervt schaute sie sich um.

    Obwohl es sehr kühl war, frohr Lentidia in dem Moment nicht, wo der Soldat sie berührte. Er versuchte sie nur flüchtig und sehr zurückhaltend zu berühren. Der Mann könnte in gewisse Schwierigkeiten kommen, wenn Lentidia ihn der Grabschwerei bezichtigen würde, aber daran dachte sie nicht. Sie spielte mit ihm und es gefiel ihr!
    Natürlich fand man bei ihr keine Waffen, der Soldat löste sich und gewährte ihr Einlass.
    Von dem einen auf den anderen Moment wechselte wieder ihre Stimmung und sie zischte ihre Sklaven an. [COLOR=#8000060]"Nehmt die Kisten mit."[/Color] Ardzrun konnte nur mit den Augen rollen, das tat er aber erst, als die Herrin breits mit dem Rücken zu ihm stand. Damit konnte er sich bei Mila und der anderen Sklavin ein Lächeln abgewinnen. Er nahm eine Kiste und die anderen beiden trugen zu zweit die leichtere.
    Das sie vor der Principia warten mussten, störe ihn nicht, er machte sich eher sorgen um die Mädchen.

    Jetzt wollten die Wachen der Porta sie auch noch durchsuchen? Was sollte sie denn dabei haben? Außer dem versiegelten Brief ihrer Mutter an Ursus hatte sie nichts bei sich.
    Erst wollte sie sich wehren, aber es hätte doch keinen Sinn. Ohne die Durchsuchung würden die Soldaten ihr niemals Einlass gewehren und auf einem anderen Wege kam sie auch nicht an ihren Cousin heran, der sie aus dieser Lage befreien könnte.
    Als sie sich wieder etwas beruhigte kam ihr eines in den Sinn. Der Soldat wusste genau, dass sie keine Waffen dabei hatte, er wollte nur wissen, wie sie unter ihrem Wintermantel aussah! Innerlich schelmisch grinsend dachte sie sich, dass sie ihn damit ärgern könnte, denn wann bekam ein Soldat schonmal die Gelegenheit eine schöne Frau zu durchsuchen?
    Ardzrun hätte es wieder als Stimmungsschwankung definiert, denn Lentidia lächelte den Soldaten an, öffnete ihre Arme, diese zuerst verschränkt hatte und hielt sie von ihrem Körper weg, sodass ihr die Sklavinnen den Mantel ausziehen konnten. Auch wenn es kalt war, diesen Spaß wollte sie sich nicht entgehen lassen.


    "Aber natürlich.." sagte sie schon fast etwas verführerisch. Vielleicht würden seine Berührungen gar nicht so ruppig sein und ihr sogar gefallen?
    Derartigen Kontakt hatte sie noch nicht mit Männern gehabt, mal abgesehen von den Schleimbeuteln, den Freunden ihres Vaters, die sich widerlich an sie anbiederten und ihre Arme um ihre Taile gelegt hatten.
    Lentidias Erfahrung mit Männern beschränkte sich auf solches und das verführerische "Flirten".

    Ardzrun verharrte noch eine Weile vor dem Soldaten, als dieser ihm klar machte, dass der ganze Wagen zu durchsuchen sei. Innerlich seufzte er und drehte sich langsam um.
    Bis auf Kamm und Fingernägel werdet ihr keine Waffen finden.. er wusste ganz genau, wie seine domina darauf reagieren würde.
    So langsam es ging, kehrte er zu Lentidia "Domina, der Wagen wird auf Waffen durchsucht." auch wenn er ein Hüne war und ihr mit Leichtigkeit die Fresse polieren könnte, was er öfters auch gerne täte, würde es sich für einen kurzen Moment richtig gut anfühlen, ja, es würde eines der besten Gefühle, nein, es würde DAS beste Gefühl sein, was er seit dem er Sklave war erfahren könnte.
    Aber die Realität holte ihn ein, es ging ihm als Custos Corporis eigentlich gut, mal abgesehen von den Launen seiner Herrin. Er nahm sich zusammen und versuchte den Stimmungsschwankungen seiner Herrin Stand zu halten.
    Diese riss sich von den Sklavinnen los, die immer noch ihre Kleidung zu recht zubbelten und zischte "Ich bin die Cousine des Legaten!", aber das half ihr kein Stück.
    Die beiden Wachen durchsuchten den Wagen, woran Lentidia herzlich wenig ändern konnte. Sie atmete tief durch.
    "Ich möchte mich setzen." wies sie ihrem Custos Corporis genervt an, der eine der Kisten, die bereits untersucht war, holte und vor seiner Domina postierte, so dass sie sich darauf setzen konnte. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mich auf diese harte Kiste setze." fauchte sie ihn an. Es ging ihr hier alles deutlich zu langsam, ihr wurde kalt und sie war hungrig.
    "Ich verlange zu meinem Cousin gebracht zu werden!" Das würde für die beiden Wachen definitiv ein Nachspiel haben.

    Die Strecke zwischen dem Landgut des Aurelius Verus und der Castra der Legio I dauerte zwar nur drei Stunden, aber am heutigen Tage erstreckte sie sich fast um eine Stunde mehr. Die Pferde hatten nicht nur einen Wagen zu ziehen, sondern zusätzlich das Gewicht von vier Menschen und zwei Kisten. Die Pferde würden auf jedenfall einie längere Pause brauchen, bis sie den Wagen zurück zur Villa Rustica ziehen konnten.
    Deutlich genervt, ließ sich Lentidia von Mila aus dem Wagen helfen, nachdem er vor der Porta der Castra angehalten hatte.
    Sie frohr ein wenig, sie hatte sich extrem gelangweilt und obwohl die Straße befestigt war, rumpelte der Wagen ihr doch viel zu stark.
    Als Lentidia nun endlich aus dem Wagen gestiegen war, riss sie ihre Hand aus der der Sklavin und kniff die die Augen zu, es war viel heller als in dem Wagen, sodass sich ihre Augen erstmal an das Licht gewöhnen mussten. Schnell zupfte Mila zusammen mit einer anderen Sklaven an Lentidias Kleidung herum, um die Falten in die richtige Ordnung zu bringen.


    "Kündige mich an." wies sie genervt dem einzigen Sklaven zu, der sie begleitete.
    Lentidia hatte ihre freundlichen Tage im Umgang mit Sklaven, heute war eher nicht so einer, sie war zu genervt von der anstrengenden Reise.


    Ardzrun, ein armenischer Hüne, ging kommentarlos zur Porta der Castra und blieb vor den Wachen stehen.


    "Meine Herrin Aurelia Lentidia möchte zu ihrem Cousin Aurelius Ursus." kündigte er sie an.

    Ungefähr zur hora prima stand auf dem Hof der Villa Rustica ein Wagen, vor dem zwei Pferde gespannt waren. Mit diesem würde Lentidia nach Mantua reisen, um dort zunächst bei ihrem entfernten Cousin Aurelius Ursus zu wohnen und in allmählich in die Gesellschaft eingeführt zu werden. Am liebsten hätte Rufina ihre Tochter direkt nach Rom geschickt, doch dort herrschte im Moment Aufruhr, wegen des Kaisermordes und es wäre viel zu gefährlich ein junges Mädchen dieser Atmosphäre, die nach Bürgerkrieg schreit, auszusetzen.
    Lentidia trug eine baue Tunika und darüber einen Wintermantel. Es war nicht sterbenskalt, doch zum Winter war es zu kalt, um nur in einer Tunika und einer Palla zu reisen. Die Sklaven der Villa verluden zwei ihrer Kisten, in denen sie sowohl Kleider als auch andere Utensilien eingepackt hatte. Eigentlich waren es auch nur persönliche Dinge, da Lentidia fest davon ausging, ein stattlich eingerichtetes Cubiculum bei ihrem Cousin zu bekommen und ihr es dort an nichts fehlen würde.
    Auch wenn die junge Römerin keinerlei Groll gegen ihre Mutter oder Geschwister hegte, war sie froh, endlich mal etwas anderes zu sehen, als diese nervötenden Weinberge rund um die Villa Rustica, die sie doch sehr beengte. Sie war nun im heiratsfähigen Alter und ihre Ansprüche waren so imens gewachsen, dass sie weder ihre Familie noch die Villa sie zufrieden stellen konnten.
    Nachdem sie sich von ihren Geschwistern verabschiedet hatte, ergriff sie die Hände ihrer Mutter, welche eine Träne unterdrückte und ihr alles gute wünschte.


    "Wenn du etwas brauchst, schreibe mir Lentidia. Ich werde es dir schicken lassen." Mantua war ja nur drei Stunden entfernt, das war sogar für diese Zeit eine nicht allzu große Entfernung.
    Lentidia strahlte förmlich, sie drückte die Hände ihrer Mutter fest und löste sich dann relativ zügig, sodass Rufina ihre Hände noch länger in der Luft hielt. "Ich werde von mir hören lassen, wenn ich wohl behalten angekommen bin." sagte sie noch, bevor sie dann ihre Sklavin Mila anwies ihr in den Wagen zu helfen. Neben Mila begleiteten sie noch zwei weitere Sklaven. Nach einiger guten halben Stunde würden sie befestigte die Straße erreicht haben, die sie direkt nach Mantua bringen würde, sie sollte also relativ sicher sein.
    Lentidia war zu sehr mit sich selbst und dem Gedanken an Mantua beschäftigt, dass sie nicht mehr aus dem Fenster des Wagens schaute, gar noch ihrer Mutter und ihren Geschwistern vorerst ein letztes mal zu winkte.

    Im Triclinium wartete bereits Rufina auf ihre Tochter, unruhig umherlaufend. Sie war ein wenig aufgeregt und besorgt, aber das dürfte Lentidia auf gar keinen Fall merken! Also musste ihre Mutter sich bemühen dominant zu sein und sich keine Unsicherheit anmerken lassen.
    Als Rufina Schritte hörte blieb sie stehen und wandte sich der Richtung zu, der die Schritte kamen.
    "Lentidia, lass dich umarmen!" rief Rufina mit plötzlich aufgesetztem Lächeln, breitete die Arme aus und ging ihrer Tochter ein paar Schritte entgegen. Die immer noch genervte Lentidia setzte natürlich auch ihr freundlichstes Lächeln auf und schloss ihre Mutter in die Arme, über ihre Schulter sah sie das frische Obst auf dem Tisch zwischen den Klinen. "Oh, wie schön! Was wollte Rufina bloß? Bald würden sie doch zusammen mit Lentidias Geschwistern schon zu Abend essen, gab es also etwas wichtigeres? "Bitte nimm doch Platz mein Kind, koste von dem Obst."
    Das ließ sich das Mädchen natürlich nicht zwei mal sagen und legte sich auf eine Kline, ließ sich ein paar Früchte anreichen und genoß es. Denn, so wie es schien, gab es etwas zu besprechen und das gefiel ihr. Es gefiel ihr immer, wenn sie im Mittelpunkt stand. Aufgeregt schaute sie ihre Mutter mit großen Augen an.
    Rufina hatte vor lauter Aufregung, die sie aber noch unter der Haut verstecken konnte, rührte sie selbst das Obst nicht an, sondern begann sofort "Wie wunderschön du bist Lentidia, es erfreut mein Herz mit Freude, dass du zu so einer jungen Dame herangewachsen bist. Wenn dein Vater dich so sehen könnte.." die letzten Jahre Lentidias Entwicklung hatte Marcus nämlich nicht mehr erlebt, da die Parzen seinen Lebensfaden nach seinem Schlaganfall bis zur letzten Sehne immer hatten dünner werden lassen, bis er letztendlich gerissen war. Lentidia fühlte sich natürlich sehr geschmeichelt, obwohl ihre Äußere Erscheinung nichts neues für sie war. Sie wusste wie sie aussah und vor allem das sie wunderschön aussah. Die Männer in Mantua konnten ihre Augen nicht von ihr abwenden, wenn sie dort aus Langeweile auf der Jagd nach den neuesten, modischen Sachen war.
    Und wie sie es sich gedacht hatte: sie stand im Mittelpunkt. Sich immer noch an den Früchten bedienend, genoss sie die Schmeicheleien und hörte ihre Mutter weiter zu.
    "Du kennst doch deinen etwas entfernteren Cousin Aurelius Ursus in Mantua, nicht wahr?" fing sie gemächlich an, ihre Sache auf den Tisch zu bringen. Ohne eine Antwort oder ein Nicken abzuwarten fuhr sie fort "Er hat als Senator und Legat einer Legion viele politische, vermögende und gönnerische Kontakte.." fing sie an zu erklären. ".. es wäre ein leichtes für ihn, dich in die römische Gesellschaft und schon bald darauf auch in die Gesellschaft Roms selbst einzuführen." Lentidias Augen wurden groß vor Neugier und ihre Lächeln wurde breiter. "Das klingt ja aufregend! entgegnete sie entzückt. "Du bist langsam alt genug, mein Kind. Du solltest zu deinem Cousin gehen, schließlich brauchst du auch bald einen Ehemann an deiner Seite, welchen besseren Ort und welchen besseren Zeitpunkt gäbe es?" fragte Rufina geschickt ihre Tochter.
    Lentidia rutschte mit ihren Beinen hin und her und stützte sich mit ihrem Arm etwas höher "Einen Ehemann?" nicht, dass sie den Gedanken befremdlich fand, sie hatte schon damit gerechnet, dass sie schon im heiratsfähigen Alter war und nicht ewig auf diesem Landgut bleiben würde, aber bis jetzt war die Möglichkeit noch nie so nah gewesen. Ein Mann an ihrer Seite, ein stattlicher, gutaussehender Mann mit weitem politischen Ruf und natürlich einem großen Vermögen! Eine Villa in Rom! Lentidias Augen glänzten. Über Gefühle, die man gegenüber einem Mann entwickeln konnte oder eben nicht, dachte sie in diesem Moment überhaupt nicht nach. Zu sehr ließ die Chance auf mehr Luxus ihre Augen funkeln.
    Rufina merkte, dass sie ihre Tochter geschickt auf den Weg gebracht hatte, also brauchte sie nicht mehr abzuwarten, um ihr ihre Vorhaben offen zu legen.
    "Mein Kind, du wirst nach Mantua gehen.. und das schon morgen früh!" ein Stein fiel ihr vom Herzen, jetzt hatte sie alles gesagt und es würde sie doch erheblich wundern, wenn ihre Tochter sich weigerte. "Oh Mutter!" rief Lentidia aufgeregt, stand von ihrer Kline auf und ergriff Rufinas Hände "Morgen schon! Aber ich habe doch noch gar nichts gepackt? Was nehme ich denn alles mit?" sprudelte es aus ihr raus. "Mache dir keine Sorgen mein Kind. Mantua ist doch nicht weit entfernt, nehme erstmal das mit was du brauchst, ich werde dir deine Sachen nach und nach mit einem Wagen schicken lassen." fest griff sie die Hände ihrer Tochter. Eine Träne unterdrückte sie. Morgen würde sie also fort gehen und auch wenn es nicht weit entfernt war wusse sie doch, dass sie nicht ewig in Mantua bleiben würde, sondern spätestens von Ursus nach Rom geschickt werden würde, wenn sich die zivilen Ausschreitungen und der Aufruhr gelegt hätte. "Komm." drückte sie die Hände ihrer Tochter gleichzeitig, .. ich helfe dir beim packen. Du solltest deine schönsten Kleider mit dir nehmen, wenn du von Ursus in die Gesellschaft eingeführt wirst." Man konnte gar nicht sagen, was mehr strahlte, Lentidias Augen oder ihr erfreutes Lächeln.
    Endlich kam sie unter die Leute, sie würde Frauen in ihrem Alter kennen lernen, immer den neuesten Tratsch und Klatsch hören, Männer würden sich an ihr satt sehen, sie würde bewundert werden, im Mittelpunkt stehen! Und das alles an der Seite ihres Cousins Ursus, jedenfalls solange wie sie in Mantua blieb.
    Erfreut verließen beide das Triclinium.
    Rufina war ein Stein vom Herzen gefallen und
    Lentidia war mit ihren Gedanken schon bei noch mehr Wohltstand und Ansehen.